Erfolgreiche Traumatherapie bei unerfahrenem Thera?!
Erfolgreiche Traumatherapie bei unerfahrenem Thera?!
Hallo zusammen,
ich hoffe, ich bin hier richtig, ich habe soviele Fragen... Ich habe mich schon durch diverse Threads gelesen, aber irgendwie hat mich alles mehr verunsichert wie dass es mir geholfen hat.
Folgende Situation:
Ich bin in Therapie aufgrund einer traumatischen Kindheitserinnerung. Mein Thera ist zwar kein erfahrener Traumatherapeut, allerdings vertraue ich ihm sehr, ich fühle mich sicher und ich würde unsere Beziehung als tragfähig bezeichnen. Nun liest man hier im Forum sehr oft, dass das eher ungünstig ist und dass ein erfahrener Traumaspezialist oft angebrachter ist. Da ich aber bei meinem jetzigen Thera bleiben möchte, wäre meine Frage, was ich/er/wir tun können, damit das funktionieren kann.
Ich habe keine Diagnose, zeige aber Symptome von BPS und kPTBS (allerdings "eigendiagnostiziert", weiß nicht wieviel Wert das hat). Ich dissoziiere sehr schnell, vorwiegend während den Therapiesitzungen und ohne erkennbaren Grund. Ich bin dann irgendwie, ich weiß nicht, es ist als wäre ich ein Kind und gefühlsmässig ist da Angst und Panik und dann auf einmal Wut und Zorn. Mein Atmung geht ganz schnell und ist flach, ich scheine innerlich zu explodieren, aber mein Körper ist wie erstarrt und taub und ich kann mich nicht bewegen, andererseits bekomme ich von außen alles mit, höre, wenn man zu mir spricht. Es ist nicht allzu schön, andererseits habe ich auch das Gefühl, dass "es" sich einen anderen Weg sucht, wenn ich es zu sehr unterdrücke, versteht ihr?! Ich weiß nicht mal, ob das Dissoziationen sind oder Regression oder was auch immer...
Mein Thera ist sehr engagiert und liest viel über diese ganze Thematik, da er da keine Erfahrung hat. Er hat Literatur von Luise Reddemann und Michaela Huber gelesen und hat gesagt, er macht das Ganze nur, wenn er da Supervision bei einem Spezialisten parallel machen kann. Nun war er bei einem EMDR-Institut und es fiel der Begriff Ego-State-Theorie. Dass es neben der ANP eben diese anderen Anteile gibt, die nicht integriert sind und es klingt für mich einerseits plausibel, andererseits auch wieder so absurd und es ist auch verwirrend. Zum Beispiel kann ich mir das bei mir vorstellen, dass es da ein "inneres Kind" gibt und auch täterloyale Anteile, aber irgendwie ist da kein Kontakt. Ein Gefühl zu wissen, dass es das gibt, aber irgendwie kein Kontakt eben, als wäre ich teilnahmsloser Beobachter, der keinen Einfluss hat und für diese Teile auch nicht existiert.
Irgendwie wurde meinem Thera in der Supervision sinngemäß gesagt, dass er die Stabilisierung machen kann, zur Trauma-Konfrontation müsste man aber dann eine spezielle Methode anwenden (zB EMDR) und dafür müsste ich dann woanders hin. Das erscheint mir irgendwie komisch und ich fühle mich bei dem Gedanken im Moment nicht wohl. Ich würde das gern irgendwie alles bei meinem Thera machen, ich habe ein Problem damit anderen zu vertrauen und ich mag nicht jahrelang mit dem jetzigen Thera auf etwas hinarbeiten und dann woanders hingehen, das erscheint mir auch nicht sinnvoll.
Jedenfalls, meine konkreten Fragen sind, ob ihr es für völlig ausgeschlossen haltet, dass diese Therapie Erfolg hat. Auf was ich/er/wir achten sollten, damit das erfolgreich funktionieren kann. Ist oben genanntes Beispiel eine Dissoziation?
Herzlichen Dank und liebe Grüße.
ich hoffe, ich bin hier richtig, ich habe soviele Fragen... Ich habe mich schon durch diverse Threads gelesen, aber irgendwie hat mich alles mehr verunsichert wie dass es mir geholfen hat.
Folgende Situation:
Ich bin in Therapie aufgrund einer traumatischen Kindheitserinnerung. Mein Thera ist zwar kein erfahrener Traumatherapeut, allerdings vertraue ich ihm sehr, ich fühle mich sicher und ich würde unsere Beziehung als tragfähig bezeichnen. Nun liest man hier im Forum sehr oft, dass das eher ungünstig ist und dass ein erfahrener Traumaspezialist oft angebrachter ist. Da ich aber bei meinem jetzigen Thera bleiben möchte, wäre meine Frage, was ich/er/wir tun können, damit das funktionieren kann.
Ich habe keine Diagnose, zeige aber Symptome von BPS und kPTBS (allerdings "eigendiagnostiziert", weiß nicht wieviel Wert das hat). Ich dissoziiere sehr schnell, vorwiegend während den Therapiesitzungen und ohne erkennbaren Grund. Ich bin dann irgendwie, ich weiß nicht, es ist als wäre ich ein Kind und gefühlsmässig ist da Angst und Panik und dann auf einmal Wut und Zorn. Mein Atmung geht ganz schnell und ist flach, ich scheine innerlich zu explodieren, aber mein Körper ist wie erstarrt und taub und ich kann mich nicht bewegen, andererseits bekomme ich von außen alles mit, höre, wenn man zu mir spricht. Es ist nicht allzu schön, andererseits habe ich auch das Gefühl, dass "es" sich einen anderen Weg sucht, wenn ich es zu sehr unterdrücke, versteht ihr?! Ich weiß nicht mal, ob das Dissoziationen sind oder Regression oder was auch immer...
Mein Thera ist sehr engagiert und liest viel über diese ganze Thematik, da er da keine Erfahrung hat. Er hat Literatur von Luise Reddemann und Michaela Huber gelesen und hat gesagt, er macht das Ganze nur, wenn er da Supervision bei einem Spezialisten parallel machen kann. Nun war er bei einem EMDR-Institut und es fiel der Begriff Ego-State-Theorie. Dass es neben der ANP eben diese anderen Anteile gibt, die nicht integriert sind und es klingt für mich einerseits plausibel, andererseits auch wieder so absurd und es ist auch verwirrend. Zum Beispiel kann ich mir das bei mir vorstellen, dass es da ein "inneres Kind" gibt und auch täterloyale Anteile, aber irgendwie ist da kein Kontakt. Ein Gefühl zu wissen, dass es das gibt, aber irgendwie kein Kontakt eben, als wäre ich teilnahmsloser Beobachter, der keinen Einfluss hat und für diese Teile auch nicht existiert.
Irgendwie wurde meinem Thera in der Supervision sinngemäß gesagt, dass er die Stabilisierung machen kann, zur Trauma-Konfrontation müsste man aber dann eine spezielle Methode anwenden (zB EMDR) und dafür müsste ich dann woanders hin. Das erscheint mir irgendwie komisch und ich fühle mich bei dem Gedanken im Moment nicht wohl. Ich würde das gern irgendwie alles bei meinem Thera machen, ich habe ein Problem damit anderen zu vertrauen und ich mag nicht jahrelang mit dem jetzigen Thera auf etwas hinarbeiten und dann woanders hingehen, das erscheint mir auch nicht sinnvoll.
Jedenfalls, meine konkreten Fragen sind, ob ihr es für völlig ausgeschlossen haltet, dass diese Therapie Erfolg hat. Auf was ich/er/wir achten sollten, damit das erfolgreich funktionieren kann. Ist oben genanntes Beispiel eine Dissoziation?
Herzlichen Dank und liebe Grüße.
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- Helferlein
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- Beiträge: 109
Hallöchen,
na ja, also das kommt auch auf deinen Therapeuten an, ob er vielleicht bereit ist sich weiter zu bilden. Tja und wegen Diagnosen müsstest du deinen Thera fragen oder am besten noch einen Psychiater hinzu ziehen.
Stabilisierung ist auf alle Fälle vor einer Traumatherapie notwendig. Was machst du denn zur Zeit bei deinem Thera für eine Therapieart?
Liebe Grüße
na ja, also das kommt auch auf deinen Therapeuten an, ob er vielleicht bereit ist sich weiter zu bilden. Tja und wegen Diagnosen müsstest du deinen Thera fragen oder am besten noch einen Psychiater hinzu ziehen.
Stabilisierung ist auf alle Fälle vor einer Traumatherapie notwendig. Was machst du denn zur Zeit bei deinem Thera für eine Therapieart?
Liebe Grüße
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- Psychotherapeut
- Beiträge: 827
Liebe windig,
das ist jetzt wohlgemerkt nur meine persönliche Fachmeinung - es mag auch andere dazu geben.
Wenn Sie sich a) bei Ihrem Therapeuten gut aufgehoben fühlen, Ihnen b) die Arbeit mit ihm gut tut und er sich c) seiner Verantwortung und der Notwendigkeit von Supervision und ggf. auch einschlägiger Fortbildung unübersehbar bewußt ist (ja vielleicht sogar mehr als manche andere) - bleiben Sie bei ihm! Warum ein ansonsten ja offenbar praktisch bislang sehr erfolgreiches Projekt ausschließlich aus ausschließlich methodisch-theoretischen Gründen abbrechen?
Ich kann mich allerdings der Ansicht nicht ganz anschließen, dass alles Ihr Therapeut machen "muß". Man kann sehr gut einzelne Elemente eines "therapeutischen Wegs" (so würde ich das lieber sehen und von daher auch bezeichnen) auch auslagern, sich Unterstützung für Teilbereiche von anderswo holen. EMDR bzw. Hypnotherapie oder, wie ich Ihnen vielleicht empfehlen würde, körpertherapeutische Elemente (auf Basis Ihres Postings könnte ich mir Atemtherapie als förderlich vorstellen), könnten Sie sich z.B. bei jemandem einschlägig hiefür Ausgebildeten holen und dort eine Sitzungsserie oder Seminar besuchen - und sich dann jeweils mit Ihrem Therapeuten rückkoppeln, was genau passierte und wo Sie jetzt gerade stehen. Er wäre gewissermaßen Ihr regulärer Wegbegleiter, und für bestimmte Wegabschnitte suchen Sie sich zusätzliche "Hilfskräfte". Ich kann aus eigenen Erfahrungen mit KlientInnen (sowohl als "Haupt-" als auch "Teilstück"-Begleiter) sagen, dass sich das bislang sehr gut bewährt hat. Vielleicht wollen Sie dies mal mit Ihrem Therapeuten besprechen, ihn vielleicht auch fragen, ob er Ihnen mit entsprechenden Kontakten weiterhelfen könnte - und dann, nachdem der "Fahrplan" vereinbart wurde, würde ich vorschlagen, daß Sie wieder mit der eigentlichen therapeutischen Arbeit fortfahren und sich nicht mehr weiter mit diesen ganzen (z.T. ja auch verwirrenden und ablenkenden) "Verfahrensfragen" aufhalten.
Herzliche Grüße und alles Gute für Ihren weiteren Weg!
R.L.Fellner
das ist jetzt wohlgemerkt nur meine persönliche Fachmeinung - es mag auch andere dazu geben.
Wenn Sie sich a) bei Ihrem Therapeuten gut aufgehoben fühlen, Ihnen b) die Arbeit mit ihm gut tut und er sich c) seiner Verantwortung und der Notwendigkeit von Supervision und ggf. auch einschlägiger Fortbildung unübersehbar bewußt ist (ja vielleicht sogar mehr als manche andere) - bleiben Sie bei ihm! Warum ein ansonsten ja offenbar praktisch bislang sehr erfolgreiches Projekt ausschließlich aus ausschließlich methodisch-theoretischen Gründen abbrechen?
Ich kann mich allerdings der Ansicht nicht ganz anschließen, dass alles Ihr Therapeut machen "muß". Man kann sehr gut einzelne Elemente eines "therapeutischen Wegs" (so würde ich das lieber sehen und von daher auch bezeichnen) auch auslagern, sich Unterstützung für Teilbereiche von anderswo holen. EMDR bzw. Hypnotherapie oder, wie ich Ihnen vielleicht empfehlen würde, körpertherapeutische Elemente (auf Basis Ihres Postings könnte ich mir Atemtherapie als förderlich vorstellen), könnten Sie sich z.B. bei jemandem einschlägig hiefür Ausgebildeten holen und dort eine Sitzungsserie oder Seminar besuchen - und sich dann jeweils mit Ihrem Therapeuten rückkoppeln, was genau passierte und wo Sie jetzt gerade stehen. Er wäre gewissermaßen Ihr regulärer Wegbegleiter, und für bestimmte Wegabschnitte suchen Sie sich zusätzliche "Hilfskräfte". Ich kann aus eigenen Erfahrungen mit KlientInnen (sowohl als "Haupt-" als auch "Teilstück"-Begleiter) sagen, dass sich das bislang sehr gut bewährt hat. Vielleicht wollen Sie dies mal mit Ihrem Therapeuten besprechen, ihn vielleicht auch fragen, ob er Ihnen mit entsprechenden Kontakten weiterhelfen könnte - und dann, nachdem der "Fahrplan" vereinbart wurde, würde ich vorschlagen, daß Sie wieder mit der eigentlichen therapeutischen Arbeit fortfahren und sich nicht mehr weiter mit diesen ganzen (z.T. ja auch verwirrenden und ablenkenden) "Verfahrensfragen" aufhalten.
Herzliche Grüße und alles Gute für Ihren weiteren Weg!
R.L.Fellner
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@kleines2010:
Danke für deine Antwort.
Die Bereitschaft sich weiter zu bilden ist auf jeden Fall da, die Möglichkeiten allerdings begrenzt. Er liest in der Literatur und geht zu einem auf Trauma spezialisierten Supervisor. Neulich meinte er, dass er vielleicht noch auf eine Fortbildung geht, je nachdem wie das Budget es zulässt.
Ich weiß nicht wie wichtig mir eine Diagnose wirklich ist, einerseits könnte es hilfreich sein um zielgerichteter zu arbeiten, andererseits habe ich Angst vor "Schubladen-denken" und Behandlung nach "Schema F".
Zu der Therapieart kann ich ehrlich gesagt wenig sagen, er ist ausgebildeter VT, aber ich würde nicht sagen, dass wir eine "klassische" VT machen. In der nächsten Zeit soll es wohl um die verschiedenen Ich-Anteile gehen, zu schauen, was ihre Funktion ist, ihnen irgendwie Gehör zu verschaffen. Mit den Stabilisierungsübungen (Tresor, sicherer Ort, innere Helfer etc), von denen ich bisher gelesen habe, kann ich mir ehrlich gesagt allgemein wenig vorstellen und mir das auch nur schwer für mich vorstellen, weil sich da was in mir sträubt. Ich glaube, da ist viel Angst vor Kontrollverlust dabei. Kannst du mir vielleicht sagen, wie diese Übungen konkret aussehen können, wie muss ich mir das vorstellen, auch vom Sitzungsablauf her? Man liest so oft von Stabilisierung, aber ich kann mir da irgendwie nichts so richtig vorstellen.
Liebe Grüße!
@R.L.Fellner:
Herzlichen Dank für Ihre Meinung.
Im Prinzip gebe ich Ihnen völlig recht was meinen Therapeuten angeht. Meine Sorge/Angst ist ein wenig, dass irgendwas schief geht, dass er etwas übersieht, dass er mich zum Beispiel vielleicht nicht bremst oder stoppt, wenn ich reden will, aber eigentlich noch nicht kann, dass ich ungewollt retraumatisiert werde oder so, ich weiß es nicht. Er hat viel Einfühlungsvermögen und ich traue ihm/uns diese Therapie zu, aber die Ängste sind halt da (über die wir auch sprechen können). Daher war die Idee auch hier um Erfahrung zu bitten, auf was man da achten sollte um sowas zu verhindern.
Mmmh, was Sie zu dem "therapeutischen Weg" schreiben bringt mich zum nachdenken. So habe ich das noch nie gesehen. Natürlich "muss" mein Therapeut nicht "alles" machen, ich hätte es halt gerne so . Im konkreten Fall geht es für mich um die Trauma-Konfrontation und die würde ich dann schon gerne bei ihm machen, vor allem wenn die Vorbereitung (Stabilisierung) schon dort stattfindet. Ansonsten haben Sie vermutlich recht, dass es vielleicht gut wäre nach zusätzlichen "Hilfskräften" zu schauen. Muss ich mir mal Gedanken machen, ob und wie das aussehen könnte und was für Möglichkeiten es bei mir da gibt.
Herzliche Grüße zurück und auch Ihnen alles Gute!
Danke für deine Antwort.
Die Bereitschaft sich weiter zu bilden ist auf jeden Fall da, die Möglichkeiten allerdings begrenzt. Er liest in der Literatur und geht zu einem auf Trauma spezialisierten Supervisor. Neulich meinte er, dass er vielleicht noch auf eine Fortbildung geht, je nachdem wie das Budget es zulässt.
Ich weiß nicht wie wichtig mir eine Diagnose wirklich ist, einerseits könnte es hilfreich sein um zielgerichteter zu arbeiten, andererseits habe ich Angst vor "Schubladen-denken" und Behandlung nach "Schema F".
Zu der Therapieart kann ich ehrlich gesagt wenig sagen, er ist ausgebildeter VT, aber ich würde nicht sagen, dass wir eine "klassische" VT machen. In der nächsten Zeit soll es wohl um die verschiedenen Ich-Anteile gehen, zu schauen, was ihre Funktion ist, ihnen irgendwie Gehör zu verschaffen. Mit den Stabilisierungsübungen (Tresor, sicherer Ort, innere Helfer etc), von denen ich bisher gelesen habe, kann ich mir ehrlich gesagt allgemein wenig vorstellen und mir das auch nur schwer für mich vorstellen, weil sich da was in mir sträubt. Ich glaube, da ist viel Angst vor Kontrollverlust dabei. Kannst du mir vielleicht sagen, wie diese Übungen konkret aussehen können, wie muss ich mir das vorstellen, auch vom Sitzungsablauf her? Man liest so oft von Stabilisierung, aber ich kann mir da irgendwie nichts so richtig vorstellen.
Liebe Grüße!
@R.L.Fellner:
Herzlichen Dank für Ihre Meinung.
Im Prinzip gebe ich Ihnen völlig recht was meinen Therapeuten angeht. Meine Sorge/Angst ist ein wenig, dass irgendwas schief geht, dass er etwas übersieht, dass er mich zum Beispiel vielleicht nicht bremst oder stoppt, wenn ich reden will, aber eigentlich noch nicht kann, dass ich ungewollt retraumatisiert werde oder so, ich weiß es nicht. Er hat viel Einfühlungsvermögen und ich traue ihm/uns diese Therapie zu, aber die Ängste sind halt da (über die wir auch sprechen können). Daher war die Idee auch hier um Erfahrung zu bitten, auf was man da achten sollte um sowas zu verhindern.
Mmmh, was Sie zu dem "therapeutischen Weg" schreiben bringt mich zum nachdenken. So habe ich das noch nie gesehen. Natürlich "muss" mein Therapeut nicht "alles" machen, ich hätte es halt gerne so . Im konkreten Fall geht es für mich um die Trauma-Konfrontation und die würde ich dann schon gerne bei ihm machen, vor allem wenn die Vorbereitung (Stabilisierung) schon dort stattfindet. Ansonsten haben Sie vermutlich recht, dass es vielleicht gut wäre nach zusätzlichen "Hilfskräften" zu schauen. Muss ich mir mal Gedanken machen, ob und wie das aussehen könnte und was für Möglichkeiten es bei mir da gibt.
Herzliche Grüße zurück und auch Ihnen alles Gute!
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 4199
Hallo Windig,
ich kann schon sehr gut verstehen,daß du bei "deinem" Thera bleiben möchtest - Du "kennst" ihn jetzt halbwegs,vertraust ihm,und wer sich mit Trauma rumschlägt,hat gern die Kontrolle. Und da seh ich gar nix Negatives dran,sondern eher was sehr Heilsames - erstmal braucht es wieder die (wiederholte) Erfahrung,daß man sehr wohl wieder "eigener Herr im Haus" sein kann,trotz der traumatischen Erlebnisse.
Deshalb ist ja auch die Stabilisierung so wichtig,bevor man sich an Traumakonfrontation ranwagt.(Die oft genug dann gar nicht mehr nötig ist,weil durch die Stabi die (Trauma)Gefühle schon "abgeholt" werden können und das Trauma sich "lösen" kann).
Stabi ist übrigens mehr als diese ach so bekannten drei/vier "Übungen" dazu.
Für mich war dabei wichtig,mir Strategien zu entwickeln,um mich von Gefühlen distanzieren zu können,um mich selber wieder "klar in der Birne" zu bekommen (also aus Derealisation rauszukriegen oder gar nicht erst reinzugeraten) und den Kontakt zu meinem eigenen "Ich" halten zu können. (Depersonalisation)
Dann brauchte ich nen Weg,aus dem Wiedererleben einzelner Traumasequenzen rauszufinden - weil Flashbacks und die Gefühle dazu mich gern ins "Eingefrorene" reingezogen haben und dann alles Denken und Fühlen wieder auf dem Boden der traumatischen Situation stattfand.Grob gesagt,ich mußte lernen,das "Damals" vom "Heute" getrennt zu bekommen,egal,wie sehr mich Flashbacks und Wiedererleben "gefangenhielten".
Für mich persönlich ideal war die PITT - sagt dir vielleicht was,da dein Thera sich ja schon mit Fr. Dr. Reddemann beschäftigt hat.
Mit Hypnotherapie und EMDR konnt ich leider gar nix anfangen,war mir zu "kontrolllos" und da hab ich intuitiv zu schnell "gegenreagiert".Da war ich zu "dicht" dafür.
"Tresor" hat zu Panikattacken geführt (Bei den Traumatisierungen wäre ich mehrmals fast erstickt und schon allein die Vorstellung eines "abgeschlossenen Raumes" war zu viel für mich),und der "sichere Ort",den hab ich selber das erste Mal in den Sand gesetzt,weil ich da noch nicht wußte,daß jedes meiner inneren Anteile da gerne nen eigenen gehabt hätte.
Bei der Stabi kommts also im Wesentlichen drauf an,da entsprechend der grade vorliegenden Bedürfnisse was zu entwickeln für sich - diese "Übungen" sind nur "Einstieg" und Anregung,um ein bissl ein Gefühl dafür zu bekommen.
EFT u.ä. soll manchen auch gut helfen - zu "meiner Zeit" war das noch nicht weiter groß bekannt.
ich kann schon sehr gut verstehen,daß du bei "deinem" Thera bleiben möchtest - Du "kennst" ihn jetzt halbwegs,vertraust ihm,und wer sich mit Trauma rumschlägt,hat gern die Kontrolle. Und da seh ich gar nix Negatives dran,sondern eher was sehr Heilsames - erstmal braucht es wieder die (wiederholte) Erfahrung,daß man sehr wohl wieder "eigener Herr im Haus" sein kann,trotz der traumatischen Erlebnisse.
Deshalb ist ja auch die Stabilisierung so wichtig,bevor man sich an Traumakonfrontation ranwagt.(Die oft genug dann gar nicht mehr nötig ist,weil durch die Stabi die (Trauma)Gefühle schon "abgeholt" werden können und das Trauma sich "lösen" kann).
Stabi ist übrigens mehr als diese ach so bekannten drei/vier "Übungen" dazu.
Für mich war dabei wichtig,mir Strategien zu entwickeln,um mich von Gefühlen distanzieren zu können,um mich selber wieder "klar in der Birne" zu bekommen (also aus Derealisation rauszukriegen oder gar nicht erst reinzugeraten) und den Kontakt zu meinem eigenen "Ich" halten zu können. (Depersonalisation)
Dann brauchte ich nen Weg,aus dem Wiedererleben einzelner Traumasequenzen rauszufinden - weil Flashbacks und die Gefühle dazu mich gern ins "Eingefrorene" reingezogen haben und dann alles Denken und Fühlen wieder auf dem Boden der traumatischen Situation stattfand.Grob gesagt,ich mußte lernen,das "Damals" vom "Heute" getrennt zu bekommen,egal,wie sehr mich Flashbacks und Wiedererleben "gefangenhielten".
Für mich persönlich ideal war die PITT - sagt dir vielleicht was,da dein Thera sich ja schon mit Fr. Dr. Reddemann beschäftigt hat.
Mit Hypnotherapie und EMDR konnt ich leider gar nix anfangen,war mir zu "kontrolllos" und da hab ich intuitiv zu schnell "gegenreagiert".Da war ich zu "dicht" dafür.
"Tresor" hat zu Panikattacken geführt (Bei den Traumatisierungen wäre ich mehrmals fast erstickt und schon allein die Vorstellung eines "abgeschlossenen Raumes" war zu viel für mich),und der "sichere Ort",den hab ich selber das erste Mal in den Sand gesetzt,weil ich da noch nicht wußte,daß jedes meiner inneren Anteile da gerne nen eigenen gehabt hätte.
Bei der Stabi kommts also im Wesentlichen drauf an,da entsprechend der grade vorliegenden Bedürfnisse was zu entwickeln für sich - diese "Übungen" sind nur "Einstieg" und Anregung,um ein bissl ein Gefühl dafür zu bekommen.
EFT u.ä. soll manchen auch gut helfen - zu "meiner Zeit" war das noch nicht weiter groß bekannt.
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Ich hab übrigens auch nen Großteil meiner Therapie bei ner Gesprächsthera gemacht,die auch von Trauma weiter keine Ahnung hatte,aber v.a. sich auf mich einlassen konnte und das,was ich mitbrachte - und das war schon "speziell" für sie,weil ich multipel war.
Da gibt es tatsächlich viele "Stolpersteine",wo sie auch "Fehler" machte,weil sie sich in so ne traumatische Denke nicht "umschalten" konnte von dem her,was sie sonst in ihrer Arbeit gewohnt war.Und es kam auch ein-zweimal zu z.T. auch "derberen" Verletzungen bei mir dadurch.
Aber die Beziehung an sich,die stimmte - da war sie einfach die "Beste" für mich.
Und sie kannte schon auch ihre Grenzen,hat mir dann auch gesagt,daß sie das so nicht weiter mittragen könne und hat mir dann geholfen,zu nem Traumathera zu kommen.
Bei dem hab ich dann 40 Std. (etwas Stabi und einiges an Traumakonfrontation) gemacht und da muß ich schon sagen,in bestimmten entscheidenden Punkten hatte er da das "bessere" Know-how.
Meine Thera z.B. ging immer und überall sehr empathisch mit - an und für sich also optimal,was wünscht man sich als Klient mehr?
Aber wenn`s Richtung einer Traumasequenz ging,hatte das bei mir lediglich zur Folge,daß mein erwachsenes Ich in eins der Kleinen wechselte ("Bedrohung" durch nen Menschen,weil sie mir dann ganz einfach viiiiiel zu nahe kam in nem dann sehr hilflos-ausgeliefertem Erleben) - und ich im Wiedererleben saß,aus dem mich zu befreien weder für meine Thera noch für mich leicht war.
Mein Traumathera hat sich grade dann,wenn es in so ne Richtung ging,emotional rausgenommen.Er war schon "spürbar da",aber emotional total "draußen".
Und schon gings,daß ein erwachsenes Ich bei dem Kleinen "dableiben" konnte und "mitarbeiten",das Kleine abholen etc.
Hast du selber eigentlich auch schon Bücher von Fr. Dr. Reddemann gelesen?Die hat da nämlich ganz gute Anregungen für Stabi-Übungen dabei (auch auf CD,aber ihre Stimme dabei... ....is nich für jedermann was. ),die auch viel "Freiraum" für eigene Entwicklung haben.
Was ich aus persönlicher Erfahrung schon auch als wichtig sehe:
Daß bzgl. Diagnosen wenigstens halbwegs feststeht,was da an Persönlichkeitsstörungen sich auf dem Trauma entwickelt hat.
Ich z.B. bin kein Borderliner,wurde aber oft als solcher behandelt.Und ich muß einfach ganz anders arbeiten,habe ganz andere Ansatzpunkte,als das bei jemanden mit Borderline der Fall ist.
Da gibt es tatsächlich viele "Stolpersteine",wo sie auch "Fehler" machte,weil sie sich in so ne traumatische Denke nicht "umschalten" konnte von dem her,was sie sonst in ihrer Arbeit gewohnt war.Und es kam auch ein-zweimal zu z.T. auch "derberen" Verletzungen bei mir dadurch.
Aber die Beziehung an sich,die stimmte - da war sie einfach die "Beste" für mich.
Und sie kannte schon auch ihre Grenzen,hat mir dann auch gesagt,daß sie das so nicht weiter mittragen könne und hat mir dann geholfen,zu nem Traumathera zu kommen.
Bei dem hab ich dann 40 Std. (etwas Stabi und einiges an Traumakonfrontation) gemacht und da muß ich schon sagen,in bestimmten entscheidenden Punkten hatte er da das "bessere" Know-how.
Meine Thera z.B. ging immer und überall sehr empathisch mit - an und für sich also optimal,was wünscht man sich als Klient mehr?
Aber wenn`s Richtung einer Traumasequenz ging,hatte das bei mir lediglich zur Folge,daß mein erwachsenes Ich in eins der Kleinen wechselte ("Bedrohung" durch nen Menschen,weil sie mir dann ganz einfach viiiiiel zu nahe kam in nem dann sehr hilflos-ausgeliefertem Erleben) - und ich im Wiedererleben saß,aus dem mich zu befreien weder für meine Thera noch für mich leicht war.
Mein Traumathera hat sich grade dann,wenn es in so ne Richtung ging,emotional rausgenommen.Er war schon "spürbar da",aber emotional total "draußen".
Und schon gings,daß ein erwachsenes Ich bei dem Kleinen "dableiben" konnte und "mitarbeiten",das Kleine abholen etc.
Hast du selber eigentlich auch schon Bücher von Fr. Dr. Reddemann gelesen?Die hat da nämlich ganz gute Anregungen für Stabi-Übungen dabei (auch auf CD,aber ihre Stimme dabei... ....is nich für jedermann was. ),die auch viel "Freiraum" für eigene Entwicklung haben.
Was ich aus persönlicher Erfahrung schon auch als wichtig sehe:
Daß bzgl. Diagnosen wenigstens halbwegs feststeht,was da an Persönlichkeitsstörungen sich auf dem Trauma entwickelt hat.
Ich z.B. bin kein Borderliner,wurde aber oft als solcher behandelt.Und ich muß einfach ganz anders arbeiten,habe ganz andere Ansatzpunkte,als das bei jemanden mit Borderline der Fall ist.
Dass du bei deinem Thera bleiben magst ist natürlich aus deiner Sicht sehr nachvollziehbar. Ganz pragmatisch gedacht ist die Frage allerdings auch: Meint AUCH ER dir bei deinen Schwierigkeiten hinreichend helfen zu können bzw. meint ER, eine Traumakonfrontation erfolgreich durchführen zu können (falls diese nötig erscheint)... ich meine, mit drauflos-konfrontieren ist es ja nicht getan, sondern dass ganze hat ja auch ein Ziel bzw. sollte so ablaufen und gestaltet sein, dass es dem Patienten letztlich hilft. EMDR ist IMO nicht ultima ratio oder einzige Möglichkeit der Konfrontation... aber was IMO eher nicht geht, dass ein Thera sich mal auf die Schnelle dazu etwas anliest, und dann munter mittels EMDR konfrontiert. Für andere potentielle Methoden/Ansätze dürfte analog dasselbe gelten... sonst bräuchten Theras ja keine Aus- oder Weiterbildungen, wenn man sich alles einfach anlesen und dann ohne weiteres anwenden könnte.windig hat geschrieben:Irgendwie wurde meinem Thera in der Supervision sinngemäß gesagt, dass er die Stabilisierung machen kann, zur Trauma-Konfrontation müsste man aber dann eine spezielle Methode anwenden (zB EMDR) und dafür müsste ich dann woanders hin. Das erscheint mir irgendwie komisch und ich fühle mich bei dem Gedanken im Moment nicht wohl. Ich würde das gern irgendwie alles bei meinem Thera machen, ich habe ein Problem damit anderen zu vertrauen und ich mag nicht jahrelang mit dem jetzigen Thera auf etwas hinarbeiten und dann woanders hingehen, das erscheint mir auch nicht sinnvoll.
Wichtig erscheint mir, dass sauber diagnostiziert wird, so dass du eine Behandlung erhältst, die auf deine zentralen Schwierigkeiten abgestimmt ist. Und auf die Schwierigkeiten ist dann der Behandlungsansatz abzustimmen und einer auszuwählen, der hilfreich erscheint (was Aufgabe des Theras ist... bzw. er muss auch abschätzen können, ob er sich das zutraut, helfen zu können, und zwar mit den Möglichkeiten, die er hat). Und wenn das transparent gestaltet ist (bei mir, nicht-BPS, war es das bisher) kannst du dann abwägen, ob du den Weg mitgehen möchtest/kannst.
Und die Diagnostik erfasst auch das:
Sprich: Gibt es Anteile, die nicht in Kontakt stehen... bzw. wäre es evtl. ein wichtiges Behandlungsziel Kontakt herzustellen. Bzw.:Dass es neben der ANP eben diese anderen Anteile gibt, die nicht integriert sind und es klingt für mich einerseits plausibel, andererseits auch wieder so absurd und es ist auch verwirrend. Zum Beispiel kann ich mir das bei mir vorstellen, dass es da ein "inneres Kind" gibt und auch täterloyale Anteile, aber irgendwie ist da kein Kontakt. Ein Gefühl zu wissen, dass es das gibt, aber irgendwie kein Kontakt eben, als wäre ich teilnahmsloser Beobachter, der keinen Einfluss hat und für diese Teile auch nicht existiert.
Wie sieht es mit der dissoziativen Neigung im allgemeinen aus bzw. der Neigung zur Regression (Dissoziation schließt btw. Regression nicht aus und umgekehrt)... bzw. wäre es evtl. auch ein wichtiges Behandlungsziel dissoziative und/oder regressive Tendenzen einzudämmen, um dein Leiden zu lindern. Wenn ja: Traut dein Thera sich das zu... wenn wieder ja: Könntest du dir das ebenfalls als einen Weg für dich vorstellen.Ich dissoziiere sehr schnell, vorwiegend während den Therapiesitzungen und ohne erkennbaren Grund. Ich bin dann irgendwie, ich weiß nicht, es ist als wäre ich ein Kind und gefühlsmässig ist da Angst und Panik und dann auf einmal Wut und Zorn. Mein Atmung geht ganz schnell und ist flach, ich scheine innerlich zu explodieren, aber mein Körper ist wie erstarrt und taub und ich kann mich nicht bewegen, andererseits bekomme ich von außen alles mit, höre, wenn man zu mir spricht. Es ist nicht allzu schön, andererseits habe ich auch das Gefühl, dass "es" sich einen anderen Weg sucht, wenn ich es zu sehr unterdrücke, versteht ihr?! Ich weiß nicht mal, ob das Dissoziationen sind oder Regression oder was auch immer...
Wenn dein Thera meint nur Teile leisten zu können (z.B. Stabilisierung), könntest du dir dann vorstellen, andere Ansätze bei einem anderen Thera in Angriff zu nehmen?
Fazit: Ich denke, wichtig ist abzuklappern, wobei ein Thera meint helfen zu können (meine Erfahrung ist auch, dass nicht jeder (Probe)Thera sich in allem firm fühlte)... oft gibt es nicht nur einen einzigen Weg, der ultima ratio ist (was auch heißt, dass ein weitere Thera wiederum andere Ideen vorschlagen könnte)... und sind die Möglichkeiten, die ein Thera für dich andenkte auch etwas, mit dem du dich selbst identifzieren kannst (wobei das evtl. auch Aufklärung erfordert... ich meine, dass du nicht unbedingt nachvollziehen kannst, dass Anteile keinen Kontakt haben könnten, liegt ja auf der Hand, wenn das nur mal so in den Raum gestellt wird). In etwas so würde ich vorgehen... und bin ich auch vorgegangen.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Guten Abend zusammen!
@Waldschratin:
Ich danke dir sehr für deine Antwort, das war sehr hilfreich!
Ja, mein Kontrollbedürfnis ist in der Tat recht hoch...
Ich habe mir schon gedacht, dass Stabilisation mehr bedeutet, aber ich konnte mir nie so richtig etwas darunter vorstellen, weil eben oft nur diese bekannte Übungen erwähnt werden. Aber deine Ausführungen helfen mir schon sehr. Vielen Dank dafür! Und deine Erfahrungen bzgl. der Dissoziationen, mir geht es da sehr ähnlich, also wenn es um Flashbacks und Wiedererleben geht.
Von dem, was ich bisher über EMDR lesen konnte widerstrebt mir das sehr, PITT sagt mir auch mehr zu, einfach so vom Gefühl her.
Mir ist das im Moment zu wertvoll, dass ich meinem Thera vertrauen kann und ich möchte da nicht aufgeben müssen, aber die Angst vor möglichen Fehlern aus Unwissenheit ist natürlich da. Andererseits kann das vermutlich selbst bei einem Spezialisten passieren. Auch bei uns gab es schon größerer Missverständnisse, die emotionale Achterbahnfahrten bei mir auslösten, aber ich schätze es sehr, dass wir darüber reden können, es analysieren können, so dass das in Zukunft vermieden werden kann. Er ist da sehr kritikfähig, wofür ich äusserst dankbar bin.
Ja, ich habe das Buch "Trauma" und die dazugehörige CD von ihr gelesen/angehört. Die Erzählstimmen auf der CD sind in der Tat etwas gewöhnungsbedürftig . Ich habe ein großes Problem mit diesen Imaginationsübungen, kann mich darauf nicht einlasse, weil ich mir sehr albern dabei vorkomme, oder weil ich schnell Angst habe zu sehr zu entspannen und die Kontrolle zu verlieren. Ich bin normalerweise ein sehr rational denkender Mensch (naturwissenschaftliche Ausbildung "sei Dank") und da fällt es mir schwer mich auf solche Dinge einzulassen.
Dass mit der Diagnose ist halt so eine Sache, ich mein, ich hab mal so ein paar Fragebögen ausgefüllt, auch welche für Borderline und naja, ich zeige manche Symptome aber längst nicht alle (und bevor jemand die Hände über den Kopf zusammen schlägt, der Supervisor meines Theras hat die ausgewertet, nicht mein Thera selbst ). Wenn ich eine Diagnose wollte, müsste ich wohl noch woanders hin, aber nur deswegen?! Ich kann nachvollziehen, dass das wichtig sein könnte, aber ich habe Schwierigkeiten mit der Vorstellung irgendwo hin zu gehen, um mir eine Diagnose "verpassen" zu lassen, verstehst du?!
Liebe Grüße!
windig
@Waldschratin:
Ich danke dir sehr für deine Antwort, das war sehr hilfreich!
Ja, mein Kontrollbedürfnis ist in der Tat recht hoch...
Ich habe mir schon gedacht, dass Stabilisation mehr bedeutet, aber ich konnte mir nie so richtig etwas darunter vorstellen, weil eben oft nur diese bekannte Übungen erwähnt werden. Aber deine Ausführungen helfen mir schon sehr. Vielen Dank dafür! Und deine Erfahrungen bzgl. der Dissoziationen, mir geht es da sehr ähnlich, also wenn es um Flashbacks und Wiedererleben geht.
Von dem, was ich bisher über EMDR lesen konnte widerstrebt mir das sehr, PITT sagt mir auch mehr zu, einfach so vom Gefühl her.
Mir ist das im Moment zu wertvoll, dass ich meinem Thera vertrauen kann und ich möchte da nicht aufgeben müssen, aber die Angst vor möglichen Fehlern aus Unwissenheit ist natürlich da. Andererseits kann das vermutlich selbst bei einem Spezialisten passieren. Auch bei uns gab es schon größerer Missverständnisse, die emotionale Achterbahnfahrten bei mir auslösten, aber ich schätze es sehr, dass wir darüber reden können, es analysieren können, so dass das in Zukunft vermieden werden kann. Er ist da sehr kritikfähig, wofür ich äusserst dankbar bin.
Ja, ich habe das Buch "Trauma" und die dazugehörige CD von ihr gelesen/angehört. Die Erzählstimmen auf der CD sind in der Tat etwas gewöhnungsbedürftig . Ich habe ein großes Problem mit diesen Imaginationsübungen, kann mich darauf nicht einlasse, weil ich mir sehr albern dabei vorkomme, oder weil ich schnell Angst habe zu sehr zu entspannen und die Kontrolle zu verlieren. Ich bin normalerweise ein sehr rational denkender Mensch (naturwissenschaftliche Ausbildung "sei Dank") und da fällt es mir schwer mich auf solche Dinge einzulassen.
Dass mit der Diagnose ist halt so eine Sache, ich mein, ich hab mal so ein paar Fragebögen ausgefüllt, auch welche für Borderline und naja, ich zeige manche Symptome aber längst nicht alle (und bevor jemand die Hände über den Kopf zusammen schlägt, der Supervisor meines Theras hat die ausgewertet, nicht mein Thera selbst ). Wenn ich eine Diagnose wollte, müsste ich wohl noch woanders hin, aber nur deswegen?! Ich kann nachvollziehen, dass das wichtig sein könnte, aber ich habe Schwierigkeiten mit der Vorstellung irgendwo hin zu gehen, um mir eine Diagnose "verpassen" zu lassen, verstehst du?!
Liebe Grüße!
windig
@stern:
Danke auch dir für deine Antwort.
Ob er sich für eine Traumakonfrontation als geeignet ansieht, darüber macht er sich gerade Gedanken, weil ich nämlich angesprochen habe, dass mir das lieber wäre, wenn ich das mit ihm machen könnte. Da ich den Eindruck habe, dass er sehr wohl seine Grenzen kennt, gehe ich auch von einer wohlüberlegten Entscheidung aus. Dass EMDR nicht die einzige Möglichkeit ist, das ist uns glaub bewusst, es war nur ein Beispiel das genannt wurde. Und er möchte auch nicht auf die Schnelle irgendeine Methode "ausprobieren", die er nicht beherrscht. Ich habe ihn gefragt, ob es nicht was gibt, was er mit seinem Wissen machen könnte. Ich dachte da zum Beispiel an NET (Narrative Expositions Therapie). Vielleicht würde das in frage kommen, wenn wir uns damit beide wohl fühlen...
Ist denn eine Diagnose wirklich so wichtig, weil Traumafolgestörungen doch so komplex sind und auch jeder individuell reagiert und selbst innerhalb der gleichen "Diagnosen" es so unterschiedliche Ausprägungen/Symptome gibt?!
Glaubt ihr mir das, dass es da Anteile gibt, die nicht in Kontakt stehen?! Weil, ich komme mir da schon ein wenig "verrückt" vor, ich spüre irgendwie, dass da Anteile sind, aber ich habe keinen Zugang. Andersherum kann ich aber auch sagen, dass es Anteile gibt, die nichts von anderen wissen. Ich meine, wie kann ich so denken/empfinden, wenn kein Kontakt da ist?! Ist das nicht widersprüchlich? Auch wenn ich so fühle?! Und ja, du hast recht, das ist auch das nächste Ziel, zu sehen wer ist da und den Kontakt untereinander irgendwie herstellen.
Dissoziative Neigung im allgemeinen?! Mmh, schwer zu sagen, weil ich ehrlich gesagt nicht immer weiß, wann ich dissoziiere und ob es das gerade ist/war, ich kämpfe mit SVV, inneren Stimmen, die beschimpfen, bestrafen wollen, der hilflose, weinerliche Anteil zeigt sich meist nur während den Sitzungen. Weiß jetzt gar nicht, ob das deine Frage beantwortet. Womit ich schon auch im Alltag zu kämpfen habe sind Flashbacks, ich bin da leicht zu triggern.
Ob ich bereit bin mir auch noch zusätzliche Hilfe von anderer Seite zu holen, kann ich gerade schwer beantworten, bzw. im Moment ist es eher nein, aber für die Zukunft ausschliessen tu ich es nicht.
--
Im Moment ist es so, dass er versucht mit den verschiedenen Anteilen zu "kommunizieren", das heisst, dass wenn ich dissoziiere und sich z.B. das hilflose Kind zeigt, dass er darauf eingeht und nicht versucht mich da rauszuholen, was eh sehr schwer ist, weil ich sehr schnell, sehr tief drin bin. Und für mich fühlt sich das irgendwie gut an, es fühlt sich richtig an, aber ich habe gerade ein wenig Sorge, dass sich das "verfestigt", versteht ihr? Wie sind da eure Erfahrungen?!
Ganz liebe Grüße und lieben Dank für soviele Meinungen und Anregungen, das ist für mich gerade sehr hilfreich!
windig
Danke auch dir für deine Antwort.
Ob er sich für eine Traumakonfrontation als geeignet ansieht, darüber macht er sich gerade Gedanken, weil ich nämlich angesprochen habe, dass mir das lieber wäre, wenn ich das mit ihm machen könnte. Da ich den Eindruck habe, dass er sehr wohl seine Grenzen kennt, gehe ich auch von einer wohlüberlegten Entscheidung aus. Dass EMDR nicht die einzige Möglichkeit ist, das ist uns glaub bewusst, es war nur ein Beispiel das genannt wurde. Und er möchte auch nicht auf die Schnelle irgendeine Methode "ausprobieren", die er nicht beherrscht. Ich habe ihn gefragt, ob es nicht was gibt, was er mit seinem Wissen machen könnte. Ich dachte da zum Beispiel an NET (Narrative Expositions Therapie). Vielleicht würde das in frage kommen, wenn wir uns damit beide wohl fühlen...
Ist denn eine Diagnose wirklich so wichtig, weil Traumafolgestörungen doch so komplex sind und auch jeder individuell reagiert und selbst innerhalb der gleichen "Diagnosen" es so unterschiedliche Ausprägungen/Symptome gibt?!
Glaubt ihr mir das, dass es da Anteile gibt, die nicht in Kontakt stehen?! Weil, ich komme mir da schon ein wenig "verrückt" vor, ich spüre irgendwie, dass da Anteile sind, aber ich habe keinen Zugang. Andersherum kann ich aber auch sagen, dass es Anteile gibt, die nichts von anderen wissen. Ich meine, wie kann ich so denken/empfinden, wenn kein Kontakt da ist?! Ist das nicht widersprüchlich? Auch wenn ich so fühle?! Und ja, du hast recht, das ist auch das nächste Ziel, zu sehen wer ist da und den Kontakt untereinander irgendwie herstellen.
Dissoziative Neigung im allgemeinen?! Mmh, schwer zu sagen, weil ich ehrlich gesagt nicht immer weiß, wann ich dissoziiere und ob es das gerade ist/war, ich kämpfe mit SVV, inneren Stimmen, die beschimpfen, bestrafen wollen, der hilflose, weinerliche Anteil zeigt sich meist nur während den Sitzungen. Weiß jetzt gar nicht, ob das deine Frage beantwortet. Womit ich schon auch im Alltag zu kämpfen habe sind Flashbacks, ich bin da leicht zu triggern.
Ob ich bereit bin mir auch noch zusätzliche Hilfe von anderer Seite zu holen, kann ich gerade schwer beantworten, bzw. im Moment ist es eher nein, aber für die Zukunft ausschliessen tu ich es nicht.
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Im Moment ist es so, dass er versucht mit den verschiedenen Anteilen zu "kommunizieren", das heisst, dass wenn ich dissoziiere und sich z.B. das hilflose Kind zeigt, dass er darauf eingeht und nicht versucht mich da rauszuholen, was eh sehr schwer ist, weil ich sehr schnell, sehr tief drin bin. Und für mich fühlt sich das irgendwie gut an, es fühlt sich richtig an, aber ich habe gerade ein wenig Sorge, dass sich das "verfestigt", versteht ihr? Wie sind da eure Erfahrungen?!
Ganz liebe Grüße und lieben Dank für soviele Meinungen und Anregungen, das ist für mich gerade sehr hilfreich!
windig
Mit sauberer Diagnostik meine ich jetzt nicht unbedingt die Etikettierung, sondern eher, dass ein Thera gut erfasst und erfassen kann, welche Schwierigkeiten effektiv da sind (was dann ja "normal" auch in eine Diagnose gepackt wird, die natürlich den Menschen nicht unbedingt erfassen kann).windig hat geschrieben:Ist denn eine Diagnose wirklich so wichtig, weil Traumafolgestörungen doch so komplex sind und auch jeder individuell reagiert und selbst innerhalb der gleichen "Diagnosen" es so unterschiedliche Ausprägungen/Symptome gibt?!
Gegenbeispiel damit es deutlicher wird: Jemand mit Trauma- und/oder PBS-Symptomatik hat auch eine Depression. Der Thera erfasst und behandelt nur die Depression... während der Rest unbeachtlich bleibt (wenn das bewusst geschieht, kann das allerdings auch o.k. sein, wenn man erstmal eine depressive Symptomatik eindämmt, um sich dann Trauma- und/oder Persönlichkeitsapekten zu widmen). Iss halt eine meiner (nicht so prickelnden) Erfahrungen gewesen, dass eine Probethera in etwa so argumentierte: Die Diagnose ist eh nur für die KK wichtig (finde ich pers. Quatsch, weil sich eine Behandlung natürlich an den Schwierigkeiten orientieren sollte, die Leidensdruck erzeugen bzw. Krankkeit sind)... wir könnten xy behandeln (etwas was ich für mich als Nebenbaustelle gesehen habe)... und wenn wir das schaffen, dann erübrigt sich auch das, was ansonsten noch an Schwierigkeiten da ist (die für mich wesentlich waren im dem Sinne, dass ich darunter subjektiv empfunden zu dem Zeitpunkt am meisten leidete). Allein mir fehlte der Glaube.
Und genauso wenig sinnig kann es sein, wenn ein Thera eine stärkere dissoziative Symptomatik oder regressive Tendenzen, etc. pp gar nicht erst erkennt/erfasst... denn das kann eben zum Nachteil des Patienten gelangen, wenn dann ein unpassender Ansatz ausgewählt wird (z.B. etwas stärker regressionsförderndes anstelle von etwas, wie man "spontanen" Regressionen Herr werden kann, etc. pp.).
Doch, ich glaub's dir... kann's auch geben... iss also in dem Sinne nix verrücktes. Und deswegen finde ich es umso wichtiger, dass ein Thera sich selbst zutraut, damit umgehen und es behandeln zu können, wenn es behandelt werden soll. Ich meine, man muss es ja nicht zwingend behandeln oder nicht sofort (wenn anderes vorgelagert erstmal wichtiger erscheint). Nur solange ändert sich daran dann auch nix. Und wenn sich etwas daran ändern soll, ist Basis, dass ein Thera diese Schwierigkeit überhaupt diagnostisch erfasst/erfassen kann... und darauf aufbauend auch Behandlungs- bzw. Hilfsmöglichkeiten anbieten kann.Glaubt ihr mir das, dass es da Anteile gibt, die nicht in Kontakt stehen?! Weil, ich komme mir da schon ein wenig "verrückt" vor, ich spüre irgendwie, dass da Anteile sind, aber ich habe keinen Zugang.
Ich würde dazu tendieren, dass es durchaus verschiedene Abstufungen gibt, so dass es durchaus sein kann, dass man von der Existenz weiß, aber nicht in jeder Situation Zugang auf die diversen Anteile. Für widersprüchlich halte ich auch insofern nicht, da du ja auch einen beobachtenden Anteil beschreibstAndersherum kann ich aber auch sagen, dass es Anteile gibt, die nichts von anderen wissen. Ich meine, wie kann ich so denken/empfinden, wenn kein Kontakt da ist?! Ist das nicht widersprüchlich?
der evtl. andere Anteile kennt, die nicht so in Kontakt miteinander stehen. So ließe es sich z.B. erklären... oder eben damit, dass es verschiedene Abstufungen gibt mit fließenden Übergängen gibt... wäre bei dir halt genauer zu untersuchen, wie es sich verhält... eben mit dem Ziel Kontakt herzustellen.Ein Gefühl zu wissen, dass es das gibt, aber irgendwie kein Kontakt eben, als wäre ich teilnahmsloser Beobachter, der keinen Einfluss hat und für diese Teile auch nicht existiert.
Wie gesagt: Du musst das auch nicht einordnen können. Was allerdings hilfreich sein kann, wenn du einem Thera so gut wie es eben geht, schildern kannst, wie du manches erlebst/wahrnimmst. Und auf Basis dessen (und was sich in den Sitzungen abzeichnet und dort evtl. noch genauer zu überprüfen ist) sollte ein Thera das dann halbwegs einordnen können, welche Prozesse individuell bei dir ablaufen. Nicht als Selbstzweck natürlich, sondern wie gesagt mit dem Ziel, Hilfsmöglichkeiten zu sontieren.Dissoziative Neigung im allgemeinen?! Mmh, schwer zu sagen, weil ich ehrlich gesagt nicht immer weiß, wann ich dissoziiere und ob es das gerade ist/war, ich kämpfe mit SVV, inneren Stimmen, die beschimpfen, bestrafen wollen, der hilflose, weinerliche Anteil zeigt sich meist nur während den Sitzungen. Weiß jetzt gar nicht, ob das deine Frage beantwortet. Womit ich schon auch im Alltag zu kämpfen habe sind Flashbacks, ich bin da leicht zu triggern.
Zuletzt geändert von stern am So., 17.07.2011, 21:52, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Ich bin natürlich kein Thera... aber ich kann mir echt schwer vorstellen, wie in einem dissoziierten Zustand noch etwas verarbeitet/integriert werden soll... eben weil ja etwas wirkt, das zur Dissoziation führte... und mithin ein Nicht-in-Kontakt-stehen (mit was auch immer) aufrecht erhalten wird, anstelle Kontakte zu fördern... ich meine, das ist Natur einer Dissoziation (wörtlich: Trennung!).Im Moment ist es so, dass er versucht mit den verschiedenen Anteilen zu "kommunizieren", das heisst, dass wenn ich dissoziiere und sich z.B. das hilflose Kind zeigt, dass er darauf eingeht und nicht versucht mich da rauszuholen, was eh sehr schwer ist, weil ich sehr schnell, sehr tief drin bin. Und für mich fühlt sich das irgendwie gut an, es fühlt sich richtig an, aber ich habe gerade ein wenig Sorge, dass sich das "verfestigt", versteht ihr? Wie sind da eure Erfahrungen?!
Und ja: WENN dissoziert wird (besser gesagt: werden muss), verfestigen sich destruktive Prozesse IMO eher, je öfter dissoziiert werden muss. Insofern kenne ich es eigentlich nur so, dass Theras (amb. wie stat.) versuchten Dissoziationen zu vermeiden bzw. notfalls den Prozess abbrachen, wenn sich dissoziative Tendenzen anbahnten. Im Unterschied zu dir erlebe ich das (zumindest kopfmäßig) allerdings als recht stimming, weil sich solche Zustande für mich dann auch hochgradig unerträglich anfühlen... und ich i.d.R. mithin selbst schnellstmöglichst wieder "rauskommen" möchte... da ich das als unterträglich wahrnehme.
Aber: Wenn sich ein hilfloses Kind zeigt (Regression), wie du beschrieben hast, hießt das im selben Atemzug meiner Meinung nach nicht zwingend, dass du gleichzeitig dissoziierst (kann sein, muss aber IMO nicht... ist halt individuell und situativ abzuschätzen).
Zumindest konnte ich bzw. Thera auch zu kindlichen Kontakt herstellen ohne dass ich dissozierte. Nicht von anbeginn der Therapie an... aber mittlerweile geht das eher... wobei meine Thera auch kritisch beäugt, dass ich relativ schnell und leicht in etwas "versinken" kann (nicht jedoch unbedingt als Dissoziation... aber die könnte sich dann im ungünstigsten natürlich umso leichter auch noch anschließen)... weswegen sie schon darauf achtet, dass ich nicht von etwas regelrecht "absorbiert" werde. Dass das so ist, erlebe ich ja selbst so. Und dann (also keine Dissoziation, etc.) kann es durchaus sinnvoll sein, um Kontakt herzustellen und um etwas zu verändern.
Und das ist genau der Punkt: Ist der Patient in einer Verfassung, in der Verarbeitung möglich ist bzw. ist man erreichbar für die Inputs (wozu einige basics passen müssen, die ein Thera abschätzen können sollte... meines Wissens ist eine Basis, die jedoch nicht die einzige ist, dass der Patient nicht dissoziiert. Erfahrungsgem. bin ich auch nicht in jeder Verfassung für alles erreichbar, was mir auch öfters zurück gemeldet wurde)... sonst ist es eh für die Katz so zu arbeiten=Kontakte herzustellen zu wollen... und im ungünstigsten Fall gar kontraproduktiv. Denn Dissoziation trennt und verbindet nicht (was bereits die Beziehung zum Ausdruck bringt).
Aber wie gesagt: Sowas kann man nur indivuell ansehen, was sich abspielt... ein Thera der damit öfters zu tun hat, dürfte sich "normal" leichter damit tun (liegt wohl ebenfalls in der Natur der Sache). Und im Prinzip kannst du wohl auch nur mit ihm individuell abklären, was er leisten und worauf er sich einlassem kann... dass er Supervision hat, ist gut... und wie er mit Hilfe von Supervision mit der arbeiten kann, dass wird er dann hoffentlich so transparent gestalten, dass du abwägen kannst, ob du diesen Weg mitgehen möchtest/kannst.
Liebe Grüße
stern
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Versucht er,mit verschiedenen Anteilen zu kommunizieren - oder ist es doch überwiegend der kindliche Anteil?windig hat geschrieben:Im Moment ist es so, dass er versucht mit den verschiedenen Anteilen zu "kommunizieren", das heisst, dass wenn ich dissoziiere und sich z.B. das hilflose Kind zeigt, dass er darauf eingeht und nicht versucht mich da rauszuholen, was eh sehr schwer ist, weil ich sehr schnell, sehr tief drin bin.
Ich seh das wie Stern:
Sowas kann ganz schön in die Hose gehen...
Du selber sollst ja lernen,diese abgespaltenen Anteile gemanagt zu bekommen - ans Integrieren ist da anfangs mal noch gar nicht zu denken.
Wenn dein inneres Kleines aber "lernt",wenn ich mich "zeige",dann ist da Papa Therapeut und nimmt sich meiner an,dann "verfestigt" sich auf Dauer die Abspaltung eher,als daß du innerlich "zusammenwächst".
Versteh mich richtig : wenn sowas hin und wieder mal passiert,dann ist das bestimmt förderlich,weil dein inneres Kleines erstmal "lernt",daß es "anders" auch gehen kann.
Aber erfahrungsgemäß geht man mit seinem inneren Kleinen alles andere als fürsorglich-liebevoll um,sondern wehrt es ab,möchte es loshaben,unterdrückt es etc. Siehe SVV...
Hallo windig, aus meiner ganz laienhaften Sicht: du scheinst bei deinem Thera in guten Händen zu sein. Rückblickend (ich konnte über all die Jahre meiner verschiedenen Therapien und vor dem Hintergrund aller möglichen Diagnosen meine DIS erfolgreich verbergen) habe ich nicht den Eindruck, daß es so unbedingt wichtig ist, eine "korrekte Diagnose" oder die aus fachlicher Sicht "richtige" Therapie zu bekommen, das Innenleben ist schlau und vorsichtig genug, sich genau das zu nehmen und umzusetzen, was zum aktuellen Zeitpunkt nötig und möglich ist.
Hallo stern!
Und wegen der Supervision, wenn du mit transparent meinst, dass er offen mit mir darüber spricht was da diskutiert wurde, ja, dann macht er das und wir entscheiden auch zusammen wie es weitergeht, was das nächste Ziel ist und so.
Liebe Grüße!
Ok, jetzt wird es klarer und mit dem Gegenbeispiel erst recht, Diagnose ist nicht gleich Diagnostik. Danke für die Erklärung! Ich muss jetzt mal schauen inwiefern eine genau Diagnostik mit ihm möglich und noch notwendig ist.Mit sauberer Diagnostik meine ich jetzt nicht unbedingt die Etikettierung, sondern eher, dass ein Thera gut erfasst und erfassen kann, welche Schwierigkeiten effektiv da sind (was dann ja "normal" auch in eine Diagnose gepackt wird, die natürlich den Menschen nicht unbedingt erfassen kann).
Das ist für mich so schwer einzuschätzen. Erst sind da diese Gefühle des hilflosen Kindes, gleichzeitig aber dieses Hyperventilieren, hohe Wachsamkeit und auch das Gefühl gelähmt zu sein, mich nicht bewegen oder sprechen zu können. Dann rutsche ich ohne Vorwarnung in Wut und Zorn, weil das Kind irgendwie "nicht sein darf", sich nicht zeigen darf, nichts verraten darf oder was auch immer. Manchmal kratz ich mich dann mit den Händen am Arm um mich zu bestrafen und bin wie weggetreten. Fast immer bekomme ich aber von aussen etwas mit, merke und höre wie der Thera zu mir spricht und ich habe schon auch das Gefühl, dass es ankommt, aber ich kann nur schwer reagieren. Ich weiß nicht ob das Dissoziation ist. Beendet wird das ganze oft mit großer Erschöpfung, es hört dann einfach irgendwie auf.Aber: Wenn sich ein hilfloses Kind zeigt (Regression), wie du beschrieben hast, hießt das im selben Atemzug meiner Meinung nach nicht zwingend, dass du gleichzeitig dissoziierst (kann sein, muss aber IMO nicht... ist halt individuell und situativ abzuschätzen).
Und wegen der Supervision, wenn du mit transparent meinst, dass er offen mit mir darüber spricht was da diskutiert wurde, ja, dann macht er das und wir entscheiden auch zusammen wie es weitergeht, was das nächste Ziel ist und so.
Liebe Grüße!
Hallo Waldschratin!
Er versucht mit den verschiedenen Anteilen zu kommunizieren, aber es zeigt sich halt überwiegend der kindliche. Ich verstehe was du meinst, dass es in die Hose gehen kann, weil ich ja lernen soll, zu denen Kontakt aufzunehmen. Andererseits ist dieses innere Kind so misstrauisch, es fängt gerade an Vertrauen in den Thera zu fassen und, ich weiß nicht, vielleicht kann man das irgendwie nutzen?! Dem Thera ist klar, dass er da nicht helfen kann, dass das von mir kommen muss. Keine Ahnung, im Moment fühlt es sich gut und richtig an, vor allem, dass der wütende und/oder destruktive Teil Berechtigung hat, dass er nicht "eliminiert" werden soll. Das war in der letzten Stunde wie eine innere Erleichterung, ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, es fühlt sich einfach stimmig an.
Und du hast vollkommen recht. Im Moment ist bei mir sehr viel Wut und auch Hass auf das innere Kind. Ich will mich nicht darum kümmern, ich will einfach nur, dass es weg geht, dass es mich in Ruhe lässt, dass es mit dem Rumgeheule aufhört. Ich will es loswerden und nicht Kontakt dazu herstellen...
Liebe Grüße!
@female:
Danke für deine Antwort!
Ja, ich versuche einfach auf mein Gefühl zu hören und sofort Einwände zu erheben, wenn sich etwas nicht gut anfühlt. Ich hoffe einfach, dass ich damit gut genug fahre, damit das erfolgreich endet.
Liebe Grüße!
Er versucht mit den verschiedenen Anteilen zu kommunizieren, aber es zeigt sich halt überwiegend der kindliche. Ich verstehe was du meinst, dass es in die Hose gehen kann, weil ich ja lernen soll, zu denen Kontakt aufzunehmen. Andererseits ist dieses innere Kind so misstrauisch, es fängt gerade an Vertrauen in den Thera zu fassen und, ich weiß nicht, vielleicht kann man das irgendwie nutzen?! Dem Thera ist klar, dass er da nicht helfen kann, dass das von mir kommen muss. Keine Ahnung, im Moment fühlt es sich gut und richtig an, vor allem, dass der wütende und/oder destruktive Teil Berechtigung hat, dass er nicht "eliminiert" werden soll. Das war in der letzten Stunde wie eine innere Erleichterung, ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, es fühlt sich einfach stimmig an.
Und du hast vollkommen recht. Im Moment ist bei mir sehr viel Wut und auch Hass auf das innere Kind. Ich will mich nicht darum kümmern, ich will einfach nur, dass es weg geht, dass es mich in Ruhe lässt, dass es mit dem Rumgeheule aufhört. Ich will es loswerden und nicht Kontakt dazu herstellen...
Liebe Grüße!
@female:
Danke für deine Antwort!
Ja, ich versuche einfach auf mein Gefühl zu hören und sofort Einwände zu erheben, wenn sich etwas nicht gut anfühlt. Ich hoffe einfach, dass ich damit gut genug fahre, damit das erfolgreich endet.
Liebe Grüße!
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