Was ich inder Therapie unbedingt noch lernen möchte
Was ich inder Therapie unbedingt noch lernen möchte
liebe forumianer,
ich stehe in meiner analyse gerade an einem wichtigen wendepunkt - glaube ich.
es geht mir mitlerweile seit ziemlich langer zeit, mehr als 3 monate am stück, richtig gut. ich erlebe mich das erste mal in meinem leben als ungewöhnlich stabil, fange an mich zu mögen, mich streckenweise richtig erwachsen zu fühlen und und und. ich bin mitunter ganz verdutzt über dieses neue gelassene lebensgefühl, darüber, dass ich nicht mehr dauernd in hab-acht-stellung bin.
außerdem hab ich in den letzten wochen in meiner therapie dinge sagen können, die mir vor einiger zeit noch unvorstellbare schamesröte ins gesicht getrieben hätten, das hat zum einen mit meiner geschichte zu tun. da kann ich sachen benennen, die scheiße waren ohne von gefühlen überwältigt zu werden oder strafend über mich herfallen zu müssen. auch wut stellt sich ein, aber eine aushaltbare, sich irgendwie gesund anfühlende ohne die lähmende beimengung von verbitterung.
zum anderen habe ich ein paar - zugegeben noch etwas zaghafte - schritte in sachen phantasien über meine therapeuti äußern gemacht (ich weiß, für viele ist das eine fingerübung, die sie schon ganz am anfang beherrschen. mich hätte so was vor kurzem noch zerrissen. aber auf einmal ging es ganz einfach).
zu guter letzt kann ich mir ittlerweile zumindest halbwegs vorstellen, mit der therapie aufzuhören ohne in ein schwarzes loch zu fallen. all das hat mich die letzten tage nachdenken lassen - darüber, wann der richtige zeitpunkt ist aufzuhören. dabei ist mir einiges durch den kopf gegangen, was ich zuvor noch in meiner therapie und mit meiner theapeutin erleben möchte.
eine sache steht ganz oben auf der liste. ich möcht ihr ohne inneren zensor und ohne angst vor der dämlichen alten bekannten zurückweisung meine dankbarkeit zeigen können und ihr so rückhallos wie nur irgend möglich sagen können, was sie mir bedeutet. ich kann mir erstmals vorstellen, dass ich das hinkriege. aber ich spür auch immer noch, was das für ängste in mir aufsteigen lässt - dieser letzte abschied von der pseudo-autonomie, mit der ich jetzt gut und gerne 4 jahrzehnte gelebt habe.
mich würde interessieren, was ihr noch so ziele vor augen habt in der therapie. ich arbeite noch an meiner liste. vielleicht können wir uns ja gegenseitig ein bisschen inspirieren. ich würd mich freuen.
ich stehe in meiner analyse gerade an einem wichtigen wendepunkt - glaube ich.
es geht mir mitlerweile seit ziemlich langer zeit, mehr als 3 monate am stück, richtig gut. ich erlebe mich das erste mal in meinem leben als ungewöhnlich stabil, fange an mich zu mögen, mich streckenweise richtig erwachsen zu fühlen und und und. ich bin mitunter ganz verdutzt über dieses neue gelassene lebensgefühl, darüber, dass ich nicht mehr dauernd in hab-acht-stellung bin.
außerdem hab ich in den letzten wochen in meiner therapie dinge sagen können, die mir vor einiger zeit noch unvorstellbare schamesröte ins gesicht getrieben hätten, das hat zum einen mit meiner geschichte zu tun. da kann ich sachen benennen, die scheiße waren ohne von gefühlen überwältigt zu werden oder strafend über mich herfallen zu müssen. auch wut stellt sich ein, aber eine aushaltbare, sich irgendwie gesund anfühlende ohne die lähmende beimengung von verbitterung.
zum anderen habe ich ein paar - zugegeben noch etwas zaghafte - schritte in sachen phantasien über meine therapeuti äußern gemacht (ich weiß, für viele ist das eine fingerübung, die sie schon ganz am anfang beherrschen. mich hätte so was vor kurzem noch zerrissen. aber auf einmal ging es ganz einfach).
zu guter letzt kann ich mir ittlerweile zumindest halbwegs vorstellen, mit der therapie aufzuhören ohne in ein schwarzes loch zu fallen. all das hat mich die letzten tage nachdenken lassen - darüber, wann der richtige zeitpunkt ist aufzuhören. dabei ist mir einiges durch den kopf gegangen, was ich zuvor noch in meiner therapie und mit meiner theapeutin erleben möchte.
eine sache steht ganz oben auf der liste. ich möcht ihr ohne inneren zensor und ohne angst vor der dämlichen alten bekannten zurückweisung meine dankbarkeit zeigen können und ihr so rückhallos wie nur irgend möglich sagen können, was sie mir bedeutet. ich kann mir erstmals vorstellen, dass ich das hinkriege. aber ich spür auch immer noch, was das für ängste in mir aufsteigen lässt - dieser letzte abschied von der pseudo-autonomie, mit der ich jetzt gut und gerne 4 jahrzehnte gelebt habe.
mich würde interessieren, was ihr noch so ziele vor augen habt in der therapie. ich arbeite noch an meiner liste. vielleicht können wir uns ja gegenseitig ein bisschen inspirieren. ich würd mich freuen.
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Hi neko, schöner Thread!
Diese Frage habe ich mir zur zeit auch gestellt. Meine Dankbarkeit ausdrücken, ja, das gehört zu den Dingen, die ich noch mehr tun möchte. Einmal habe ich es meiner Therapeutin bereits gesagt. "Ich bin so froh, dass sie mir geholfen haben." Das Wort Dankbarkeit habe ich nicht über die Lippen gebracht. Es war ein Anfang, ich habe aber Gefühl zurückgehalten. Ich möchte es noch einmal sagen, ohne etwas zurückzuhalten. Möchte ihr sagen, wieviel es mir bedeutet, dass sie so für mich da war, dass sie mich gestützt und beschützt hat und gefördert/gefordert, möchte ihr sagen, wieviel in mir geheilt ist dadurch.
Für mich ist es schon länger vorstellbar, dass es ein reales Ende geben wird. Ich habe auch schon eine verringerte Frequenz. Trotzdem muss ich und will an meiner Verlustangst arbeiten. Auch hier ist es insofern besser geworden, dass das völlig abstruse Moment nicht mehr so da ist. Dieses, was sich früher oft hatte, Gefühl, sie schickt mich weg oder es geht aufgrund einer höheren macht jetzt sofort zu Ende oder gar, sie ist gestorben. Manchmal war es so schlimm, ich konnte es nicht alleine halten. Das ist jetzt nicht mehr so. Dennoch denke ich, da ist noch was. Und das muss echt bearbeitet werden. ich möchte, dass dies ein Abschied in meinem Leben wird, bei dem ich in Frieden, zufrieden gehe. Es wäre der erste dieser Art.
Ich merke aber auch, es wandelt sich immer noch. Wir haben schon mal Themen benannt, die noch einmal zu besprechen sind. Jetzt hat sich das aber doch geändert.
Ein Thema will ich noch besprechen. Ich habe es geschafft, ihr dazu etwas zu schreiben. Habe es geschafft sie zu bitten, ihr das aufschreiben zu können, obwohl ich aus Erfahrung weiß, es ist wohl nicht so ihr Ding.
Und jetzt möchte ich an dem Thema dran bleiben, möchte meine Gefühle dazu besprechen. Möchte es vielleicht auch nochmal laut aussprechen. Ich habe mit dem Thema schon mehrfach begonnen, aber jedes mal wieder fallen gelassen. Ich möchte gerne meinen Frieden damit finden.
Diese Frage habe ich mir zur zeit auch gestellt. Meine Dankbarkeit ausdrücken, ja, das gehört zu den Dingen, die ich noch mehr tun möchte. Einmal habe ich es meiner Therapeutin bereits gesagt. "Ich bin so froh, dass sie mir geholfen haben." Das Wort Dankbarkeit habe ich nicht über die Lippen gebracht. Es war ein Anfang, ich habe aber Gefühl zurückgehalten. Ich möchte es noch einmal sagen, ohne etwas zurückzuhalten. Möchte ihr sagen, wieviel es mir bedeutet, dass sie so für mich da war, dass sie mich gestützt und beschützt hat und gefördert/gefordert, möchte ihr sagen, wieviel in mir geheilt ist dadurch.
Für mich ist es schon länger vorstellbar, dass es ein reales Ende geben wird. Ich habe auch schon eine verringerte Frequenz. Trotzdem muss ich und will an meiner Verlustangst arbeiten. Auch hier ist es insofern besser geworden, dass das völlig abstruse Moment nicht mehr so da ist. Dieses, was sich früher oft hatte, Gefühl, sie schickt mich weg oder es geht aufgrund einer höheren macht jetzt sofort zu Ende oder gar, sie ist gestorben. Manchmal war es so schlimm, ich konnte es nicht alleine halten. Das ist jetzt nicht mehr so. Dennoch denke ich, da ist noch was. Und das muss echt bearbeitet werden. ich möchte, dass dies ein Abschied in meinem Leben wird, bei dem ich in Frieden, zufrieden gehe. Es wäre der erste dieser Art.
Ich merke aber auch, es wandelt sich immer noch. Wir haben schon mal Themen benannt, die noch einmal zu besprechen sind. Jetzt hat sich das aber doch geändert.
Ein Thema will ich noch besprechen. Ich habe es geschafft, ihr dazu etwas zu schreiben. Habe es geschafft sie zu bitten, ihr das aufschreiben zu können, obwohl ich aus Erfahrung weiß, es ist wohl nicht so ihr Ding.
Und jetzt möchte ich an dem Thema dran bleiben, möchte meine Gefühle dazu besprechen. Möchte es vielleicht auch nochmal laut aussprechen. Ich habe mit dem Thema schon mehrfach begonnen, aber jedes mal wieder fallen gelassen. Ich möchte gerne meinen Frieden damit finden.
amor fati
liebe montagne,
danke für deinen beitrag. ich möchte so gerne auch noch genauer verstehen, warum mir das so schwerfällt, meiner therapeutin ganz offen und mit viel gefühl zu sagen, was mir die zeit mit ihr bedeutet hat. einiges hab ich schon auch formuliert, aber irgendwie immer so mit ein wenig mit ängstlich angezogener angezogener handbremse.
in freundschaftsbeziehungen, immer dann, wenn ich weiß, ich habe und kann auch was für den anderen tun, da ist das viel einfacher. bei mir liegt es gar nicht in erster linie daran, dass ich mir unsicher bin, ob sie mich mag. das spür ich mittlerweile ganz deutlich. ich weiß auch, dass sie sich freuen würde. das hat sie mir schon einmal ganz deutlich gezeigt. das schöne dabei war, sie hat sich nicht nur über das lob gefreut, dass ich ihr damit gemacht habe, sondern v.a. darüber, dass ich meine angst überwunden hab, es auszusprechen. mir schwant, sie weiß da mal wieder besser als ich selber, wo der hund begraben ist. (nein, ich reg mich jetzt nicht darüber auf!!! ganz ruhig brauner)
ch merke grad, meine hemmung in dieser sache ist auch noch etwas, was ich mir manchmal heftig vorwerfe. (damit will ich auch noch aufhören können. ich will mich verstehen und mir dann auch "verzeihen" können) ich komme mir irgendwie so knauserig vor mit meinen gefühlen. dabei weiß ich doch, daran liegt es nicht. ich bin im gegenteil randvoll mit emotionen. eine erste spur liegt für mich darin, dass ich oft im leben gerade dann angst vor nähe bekommen habe, wenn mir leute, dir mir wichtig waren, zu verstehen gegeben haben, dass ich ihnen etwas bedeute. keine ahnung. richtig unbeschwert bin ich oft, so lange ich noch "kämpfen" muss - um gesehen werden, um zuneigung. wenn das dann da ist, da krieg ich oft ein bisschen panik - ist besser geworden, aber noch nicht weg. irgendwie schwant mir, dass das auch mit der übergriffigen beziehung zu meinem vater zu tun hat. irgendwie war es da immer so, dass ich das gefühl hatte, schuld zu sein. vom kopf her kann ich das weit von mir weisen. aber tief drinnen ist immer noch so ein unaufgelöster rest. da gibt es auch noch einiges, was ich bislang nur angedeutet habe.
zu deinem aktuellen thema hab ich was in deinem blog gelesen. das klingt, als wie wenn du auf einem richtig guten weg bist!!!
danke für deinen beitrag. ich möchte so gerne auch noch genauer verstehen, warum mir das so schwerfällt, meiner therapeutin ganz offen und mit viel gefühl zu sagen, was mir die zeit mit ihr bedeutet hat. einiges hab ich schon auch formuliert, aber irgendwie immer so mit ein wenig mit ängstlich angezogener angezogener handbremse.
in freundschaftsbeziehungen, immer dann, wenn ich weiß, ich habe und kann auch was für den anderen tun, da ist das viel einfacher. bei mir liegt es gar nicht in erster linie daran, dass ich mir unsicher bin, ob sie mich mag. das spür ich mittlerweile ganz deutlich. ich weiß auch, dass sie sich freuen würde. das hat sie mir schon einmal ganz deutlich gezeigt. das schöne dabei war, sie hat sich nicht nur über das lob gefreut, dass ich ihr damit gemacht habe, sondern v.a. darüber, dass ich meine angst überwunden hab, es auszusprechen. mir schwant, sie weiß da mal wieder besser als ich selber, wo der hund begraben ist. (nein, ich reg mich jetzt nicht darüber auf!!! ganz ruhig brauner)
ch merke grad, meine hemmung in dieser sache ist auch noch etwas, was ich mir manchmal heftig vorwerfe. (damit will ich auch noch aufhören können. ich will mich verstehen und mir dann auch "verzeihen" können) ich komme mir irgendwie so knauserig vor mit meinen gefühlen. dabei weiß ich doch, daran liegt es nicht. ich bin im gegenteil randvoll mit emotionen. eine erste spur liegt für mich darin, dass ich oft im leben gerade dann angst vor nähe bekommen habe, wenn mir leute, dir mir wichtig waren, zu verstehen gegeben haben, dass ich ihnen etwas bedeute. keine ahnung. richtig unbeschwert bin ich oft, so lange ich noch "kämpfen" muss - um gesehen werden, um zuneigung. wenn das dann da ist, da krieg ich oft ein bisschen panik - ist besser geworden, aber noch nicht weg. irgendwie schwant mir, dass das auch mit der übergriffigen beziehung zu meinem vater zu tun hat. irgendwie war es da immer so, dass ich das gefühl hatte, schuld zu sein. vom kopf her kann ich das weit von mir weisen. aber tief drinnen ist immer noch so ein unaufgelöster rest. da gibt es auch noch einiges, was ich bislang nur angedeutet habe.
zu deinem aktuellen thema hab ich was in deinem blog gelesen. das klingt, als wie wenn du auf einem richtig guten weg bist!!!
Liebe neko, vieles was du schreibst kommt mir bekannt vor. Randvoll sein mit Emotionen und sie doch nicht so zeigen können, b.z.w. sich verbieten sie zu zeigen, wie (intensiv) sie sind. Und auch die Schwierigkeit, dass man der Therapeutin ja nichts faktisches geben kann, im Gegensatz zu einer guten Freundin. Das macht es mir auch schwerer. Meinen Freundinnen kann ich es mit Taten zeigen. In der Therapie müsste ich es verbalisieren und das finde ich schwerer.
Und dann natürlich die Angst vor Ablehnung. Bei mir ist es leider so, dass ich glaube meine Therapeutin kann damit auch nicht sooo gut umgehen, wenn sie quasi im Fokus der Aufmerksamkeit steht. Sie ist da ambivalent, glaube ich. Ich merke es auch an ihren Formulierungen. Sie sagt: Sie sind hier (in der Praxis) etwas besonderes. Oder: Sie sind hier her gekommen weil... Sie könnte ja auch ich und zu mir sagen. Ich glaube das meint sie auch. Aber es ist ihr unangenehm. Sie sagte auch mal, sie wolle nicht im Mittelpunkt stehen. Ich erinnere mich, wie sie zu Boden geschaut hat und auf einem Kuli herumgeknippst hat, als sie sagte, sie würde mich mögen und sympathisch finden. Und auch, als ich ihr gesagt habe, das ich froh bin, dass sie mir geholfen hat, hat sie zu Boden geschaut. Sie hat etwas sehr schönes geantwortet, nämlich, dass sie es sehr gerne tat/tut. Aber sie hat mich nicht angesehen dabei.
Ich glaube diese Unsicherheit bei ihr, macht es mir nicht grad einfacher. Sie ist da kein gutes Vorbild darin so etwas zu zeigen. Was sie aber auch sate und was mich etwas mit mir versöhnt ist: Es ist eben auch menschlich und weich diese Angst zu haben sowas zu zeigen und deshlab zu schweigen. das ist auch weich. Ich werfe mir das jetzt nicht mehr so vor. ich möchte zwar meine dankbarkeit in Worte fasen. Aber ich denke, es wird auch okay sein, wenn ich darüber hinaus nicht weiter ausführe, was sie als Person mir bedeutet. Es wäre schön,w enn ich das könnte, ich stresse mich damit aber nicht mehr.
Vllt. werde ich mich auch trauen und ihr etwas symbolisches schenken. Vllt. auch nicht, mal sehen.
Anders ist es bei mir als bei dir aber, mit der Zuneigung. Solange ich darum kämpfen muss und will stehe ich unter Druck, ganz massiv. Oft wollte ich aber nicht, sondern gab gleich auf. In der Therapie war es das erste mal seit Jahrzehnten, dass ich den Kampf wieder aufgenommen habe. Und solange er lief hatte ich massive Ängste.... das es wieder schief geht. Wenn ich jetzt so daran denke, wird mir schon benommen, allein von der Erinnerung an diese Angst.
Jetzt hat es sich langsam in mir gesetzt, dass ich mit der Loyalität und des Wohlwollens der Therapeutin sicher sein kann, da entspanne ich ganz schön. Ist die Natur meines Grundproblems. Ich brauche diesen Zuneigungsvorschuss vom anderen, sonst kann ich mich nicht auf ihn zubewegen, mich nicht öffnen. Kommt sicher aus der Geschichte. Übergriffigkeit hat mich weniger geprägt als verlassen und abgelehnt zu werden.
Kann das aber nachvollziehen was du schreibst.
Und dann natürlich die Angst vor Ablehnung. Bei mir ist es leider so, dass ich glaube meine Therapeutin kann damit auch nicht sooo gut umgehen, wenn sie quasi im Fokus der Aufmerksamkeit steht. Sie ist da ambivalent, glaube ich. Ich merke es auch an ihren Formulierungen. Sie sagt: Sie sind hier (in der Praxis) etwas besonderes. Oder: Sie sind hier her gekommen weil... Sie könnte ja auch ich und zu mir sagen. Ich glaube das meint sie auch. Aber es ist ihr unangenehm. Sie sagte auch mal, sie wolle nicht im Mittelpunkt stehen. Ich erinnere mich, wie sie zu Boden geschaut hat und auf einem Kuli herumgeknippst hat, als sie sagte, sie würde mich mögen und sympathisch finden. Und auch, als ich ihr gesagt habe, das ich froh bin, dass sie mir geholfen hat, hat sie zu Boden geschaut. Sie hat etwas sehr schönes geantwortet, nämlich, dass sie es sehr gerne tat/tut. Aber sie hat mich nicht angesehen dabei.
Ich glaube diese Unsicherheit bei ihr, macht es mir nicht grad einfacher. Sie ist da kein gutes Vorbild darin so etwas zu zeigen. Was sie aber auch sate und was mich etwas mit mir versöhnt ist: Es ist eben auch menschlich und weich diese Angst zu haben sowas zu zeigen und deshlab zu schweigen. das ist auch weich. Ich werfe mir das jetzt nicht mehr so vor. ich möchte zwar meine dankbarkeit in Worte fasen. Aber ich denke, es wird auch okay sein, wenn ich darüber hinaus nicht weiter ausführe, was sie als Person mir bedeutet. Es wäre schön,w enn ich das könnte, ich stresse mich damit aber nicht mehr.
Vllt. werde ich mich auch trauen und ihr etwas symbolisches schenken. Vllt. auch nicht, mal sehen.
Anders ist es bei mir als bei dir aber, mit der Zuneigung. Solange ich darum kämpfen muss und will stehe ich unter Druck, ganz massiv. Oft wollte ich aber nicht, sondern gab gleich auf. In der Therapie war es das erste mal seit Jahrzehnten, dass ich den Kampf wieder aufgenommen habe. Und solange er lief hatte ich massive Ängste.... das es wieder schief geht. Wenn ich jetzt so daran denke, wird mir schon benommen, allein von der Erinnerung an diese Angst.
Jetzt hat es sich langsam in mir gesetzt, dass ich mit der Loyalität und des Wohlwollens der Therapeutin sicher sein kann, da entspanne ich ganz schön. Ist die Natur meines Grundproblems. Ich brauche diesen Zuneigungsvorschuss vom anderen, sonst kann ich mich nicht auf ihn zubewegen, mich nicht öffnen. Kommt sicher aus der Geschichte. Übergriffigkeit hat mich weniger geprägt als verlassen und abgelehnt zu werden.
Kann das aber nachvollziehen was du schreibst.
amor fati
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Ich finde es auch nicht gerade leicht mich zu bedanken... gerade in der Therapiesituation (umso paradoxer, weil mir das im RL im allgemeinen nicht wirklich Schwierigkeiten bereitet). Also ich sag' z.B. am Ende eine Sitzung, die mir geholfen hat, für gewöhnlich schon öfters mal "danke" (und evtl. wofür)... und das auch nicht nur als reine Höflichkeitsfloskel.
Aber das in Worte zu fassen, wie dankbar ich bin, wie sehr mir die Therapie geholfen hat (und immer noch hilft) und was ich an ihr (Therapeutin) schätze finde ich nochmals ungleich schwerer... weiß nicht warum. Was dann eher noch geht: das schriftlich zu tun... versuchte ich mal Weihnachten (im Rahmen eines Kärtchens). Brauchte auch halbe Ewigkeiten bis ich das formuliert hatte... und war mir irgendwie schon beim Schreiben etwas peinlich. Ich müsste mich schon schwerst täuschen, wenn sie mich meine Thera darüber nicht gefreut hätte (glaube das Kärtchen hängte sie sogar irgendwo auf... und sie griff das auch später noch ab und an mal auf). Als sie sich nach Weihnachten ihrerseits nochmals dafür bedankte (ich wollte damals auch nicht, dass sie das in der Sitzung liest, klar ) und einiges dazu erwähnte, war mir das dann ober-peinlich. Hab's aber auch vor, dass irgendwann nochmal rein verbal zu äußern, was sicher auch für mich nicht leicht sein wird.
Allerdings habe ich so einen latenten Verdacht, dass es mir nochmals schwerer fällt etwas anzunehmen, also wenn mir jemand Dankbarkeit äußerst oder sagt dass er/sie mich mag oä. Was mir naturgem. jetzt eher im RL aufgefallen ist... ganz deutlich einmal auch in der Klinik als eine Patientin entsprechenden äußerste, was fast in einem Flash endete, weil da alles mögliche hochkam, womit ich das gleich zunichte machte, dass das ja gar nicht sein kann, dass... *umpf*. Oder auch in der Klinik als es am Ende einer Gruppe so eine Runde gab in der jeder zu jedem Teilnehmer 3 wertschätzende Dinge sagen sollte ("Lob") und 3 Kritiken. Pff, Kritik konnte ich gut annehmen, anderes weise ich gerne von mir... war auch emotional nicht so gut auszuhalten. Hab' aber noch nicht so klar, was da jeweils abgeht (auch in den Punkten Dankbarkeit äußern).
Im Punkt Dankbarkeit äußern ist meine Idee (die ich aber noch nicht so klar habe), dass man damit ja auf eine gewisse Art und Weise ja auch eine Nähe herstellt, die potentiell zurückgewiesen werden könnte. Passt allerdings nicht so ganz zum Schamgefühl, hm... also Angst wäre in dem Fall dann naheliegender... aber möglicherweise ist sowas wie Angst bei mir dann auch da (aber eher abgeschwächter, also dass ich auch nervös war als ich das meiner Therapeutin gab und auch wenn sie das nochmals aufgegriffen hat, meine ich schon noch in Erinnerung zu haben).
However: Ansonsten sind bei mir dzt. andere Themen zentraler, vorwiegend der Punkt "weinen können" (bzw. allgemeiner gesagt: Umgang mit Traurigkeit, die teils noch schwer für mich auszuhalten ist. Bzw. könnte man es vielleicht bei mir auch als "mit kindlichen Anteilen in Kontakt kommen" formulieren. Also in Kontakt bin ich damit mittlerweile halbwegs ... nur umgehen kann ich damit teils noch nicht ganz so, wie ich mir das wünsche). Und auch der Punkt besser mit Ärger- bzw. Wutgefühlen in Kontakt kommen wird auch nicht ganz leicht für mich werden.
Aber das in Worte zu fassen, wie dankbar ich bin, wie sehr mir die Therapie geholfen hat (und immer noch hilft) und was ich an ihr (Therapeutin) schätze finde ich nochmals ungleich schwerer... weiß nicht warum. Was dann eher noch geht: das schriftlich zu tun... versuchte ich mal Weihnachten (im Rahmen eines Kärtchens). Brauchte auch halbe Ewigkeiten bis ich das formuliert hatte... und war mir irgendwie schon beim Schreiben etwas peinlich. Ich müsste mich schon schwerst täuschen, wenn sie mich meine Thera darüber nicht gefreut hätte (glaube das Kärtchen hängte sie sogar irgendwo auf... und sie griff das auch später noch ab und an mal auf). Als sie sich nach Weihnachten ihrerseits nochmals dafür bedankte (ich wollte damals auch nicht, dass sie das in der Sitzung liest, klar ) und einiges dazu erwähnte, war mir das dann ober-peinlich. Hab's aber auch vor, dass irgendwann nochmal rein verbal zu äußern, was sicher auch für mich nicht leicht sein wird.
Allerdings habe ich so einen latenten Verdacht, dass es mir nochmals schwerer fällt etwas anzunehmen, also wenn mir jemand Dankbarkeit äußerst oder sagt dass er/sie mich mag oä. Was mir naturgem. jetzt eher im RL aufgefallen ist... ganz deutlich einmal auch in der Klinik als eine Patientin entsprechenden äußerste, was fast in einem Flash endete, weil da alles mögliche hochkam, womit ich das gleich zunichte machte, dass das ja gar nicht sein kann, dass... *umpf*. Oder auch in der Klinik als es am Ende einer Gruppe so eine Runde gab in der jeder zu jedem Teilnehmer 3 wertschätzende Dinge sagen sollte ("Lob") und 3 Kritiken. Pff, Kritik konnte ich gut annehmen, anderes weise ich gerne von mir... war auch emotional nicht so gut auszuhalten. Hab' aber noch nicht so klar, was da jeweils abgeht (auch in den Punkten Dankbarkeit äußern).
Im Punkt Dankbarkeit äußern ist meine Idee (die ich aber noch nicht so klar habe), dass man damit ja auf eine gewisse Art und Weise ja auch eine Nähe herstellt, die potentiell zurückgewiesen werden könnte. Passt allerdings nicht so ganz zum Schamgefühl, hm... also Angst wäre in dem Fall dann naheliegender... aber möglicherweise ist sowas wie Angst bei mir dann auch da (aber eher abgeschwächter, also dass ich auch nervös war als ich das meiner Therapeutin gab und auch wenn sie das nochmals aufgegriffen hat, meine ich schon noch in Erinnerung zu haben).
However: Ansonsten sind bei mir dzt. andere Themen zentraler, vorwiegend der Punkt "weinen können" (bzw. allgemeiner gesagt: Umgang mit Traurigkeit, die teils noch schwer für mich auszuhalten ist. Bzw. könnte man es vielleicht bei mir auch als "mit kindlichen Anteilen in Kontakt kommen" formulieren. Also in Kontakt bin ich damit mittlerweile halbwegs ... nur umgehen kann ich damit teils noch nicht ganz so, wie ich mir das wünsche). Und auch der Punkt besser mit Ärger- bzw. Wutgefühlen in Kontakt kommen wird auch nicht ganz leicht für mich werden.
Kann ich mir vorstellen, dass das dann nochmals ungleicher schwerer ist.montagne hat geschrieben:Bei mir ist es leider so, dass ich glaube meine Therapeutin kann damit auch nicht sooo gut umgehen, wenn sie quasi im Fokus der Aufmerksamkeit steht.
Okay für dich oder für sie, weil du meinst, ihr ist das dann unangenehm? (wofür ihre Gesten in der Tat erstmal sprechen. Ich weiß nicht mehr, wie ich das damals formulierte, menno... aber ich habe schon u.a. auch ausgeführt, was mir viel bedeutet bzw. mir geholfen hat... allerdings eher so in Form von Eigenschaften, wie ich sie wahrnehme, zum Bleistift authentische Art, etc. pp. Mit dem Unterschied, dass sie damit wohl umgehen kann... nur mir das eben recht peinlich war. Immer wenn sie das dann nochmals aufgriff wie sehr sie sich darüber freute, wäre ICH fast am liebsten in den Erdboden versunken.Aber ich denke, es wird auch okay sein, wenn ich darüber hinaus nicht weiter ausführe, was sie als Person mir bedeutet.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
spannende inputs, danke euch beiden.
montagne, wie du deine therapeutin beobachtest, dass finde ich ganz berührend. ich weiß, du wünscht sie dir in dem punkt anders, aber ich find es wirklich schön, wie du ihre schwierigkeiten im annehmen von lob wahrnehmen kannst. das weckt bei mir eine erinnerung. ich hab meine therapeutin ganz am anfang mal meine begeisterung über eine für mich unerwartete und deshalb um so wirksamere deutung zurückgemeldet. damit konnte sie auch nicht so richtig gut umgehen. damals hab ich mich nicht getraut, darüber zu sprechen. das will ich auch noch nachholen!!!!
grundsätzlich kann meine therapeutin manches auch nicht immer so gut verbalisieren, fängt ihe sätze an so emotional neuralgischen stellen hin und wieder mehrfach an. ABER sie weicht bei so was nie aus. keine ahnung schwer zu beschreiben: klangfärbung der stimme, blicke - all das wird in so momenten immer viel weicher, näher, intensiver. ich merke grad, genau das hat mir immer so gut gefallen. einerseits zu sehen, dass sie auch nicht immer nur souverän ist, andererseits zu merken, sie deckelt diese zeichen von mangelnder souveränität nicht zu, zieht sich nicht zurück, sondern tritt im gegenteil mit weit geöffnetem visier noch einen schritt auf mich zu. DAS möchte ich auch noch lernen.
stern, du bringst mich grad auf einen gedanken: ich hab mit komplimente und lob annehmen auch so meine liebe not, neige gerne dazu, dass dann sofort abschwächen zu müssen. vielleicht hat die hemmung mit dem dankbarkeit äußern ja auch damit zu tun, dass man dem anderen unterstellt, die selben probleme damit zu haben, drückt also vielleicht den wunsch aus, ihm diesen moment von scham und peinlichkeit zu ersparen, den man von sich selber so gut kennt?
weinen können, zumindest weinen können in der therapie, das war für mich lange, lange zeit auch ein ganz großes thema. die ersten massiv fließenden tränen waren dann für mich auch ein ganz wichtiger wendepunkt. ne zeit lang, ein parr wochen, bin ich eigentlich 3 mal die woche v.a zum ausgiebig weinen gekommen. das hätte ich mir vorher nie vorstellen können, das ich das kann. das war gut. ich glaube, für mich war es wichtig, das weinen in egleitung eines zugewandten anderen zu lernen. klingt auf den ersten blick erst mal schwieriger - weiner vor zeugen gewissermaßen. auf den zweitenblick war es für mich aber eine erleichterung.
montagne, wie du deine therapeutin beobachtest, dass finde ich ganz berührend. ich weiß, du wünscht sie dir in dem punkt anders, aber ich find es wirklich schön, wie du ihre schwierigkeiten im annehmen von lob wahrnehmen kannst. das weckt bei mir eine erinnerung. ich hab meine therapeutin ganz am anfang mal meine begeisterung über eine für mich unerwartete und deshalb um so wirksamere deutung zurückgemeldet. damit konnte sie auch nicht so richtig gut umgehen. damals hab ich mich nicht getraut, darüber zu sprechen. das will ich auch noch nachholen!!!!
grundsätzlich kann meine therapeutin manches auch nicht immer so gut verbalisieren, fängt ihe sätze an so emotional neuralgischen stellen hin und wieder mehrfach an. ABER sie weicht bei so was nie aus. keine ahnung schwer zu beschreiben: klangfärbung der stimme, blicke - all das wird in so momenten immer viel weicher, näher, intensiver. ich merke grad, genau das hat mir immer so gut gefallen. einerseits zu sehen, dass sie auch nicht immer nur souverän ist, andererseits zu merken, sie deckelt diese zeichen von mangelnder souveränität nicht zu, zieht sich nicht zurück, sondern tritt im gegenteil mit weit geöffnetem visier noch einen schritt auf mich zu. DAS möchte ich auch noch lernen.
stern, du bringst mich grad auf einen gedanken: ich hab mit komplimente und lob annehmen auch so meine liebe not, neige gerne dazu, dass dann sofort abschwächen zu müssen. vielleicht hat die hemmung mit dem dankbarkeit äußern ja auch damit zu tun, dass man dem anderen unterstellt, die selben probleme damit zu haben, drückt also vielleicht den wunsch aus, ihm diesen moment von scham und peinlichkeit zu ersparen, den man von sich selber so gut kennt?
weinen können, zumindest weinen können in der therapie, das war für mich lange, lange zeit auch ein ganz großes thema. die ersten massiv fließenden tränen waren dann für mich auch ein ganz wichtiger wendepunkt. ne zeit lang, ein parr wochen, bin ich eigentlich 3 mal die woche v.a zum ausgiebig weinen gekommen. das hätte ich mir vorher nie vorstellen können, das ich das kann. das war gut. ich glaube, für mich war es wichtig, das weinen in egleitung eines zugewandten anderen zu lernen. klingt auf den ersten blick erst mal schwieriger - weiner vor zeugen gewissermaßen. auf den zweitenblick war es für mich aber eine erleichterung.
Ich habe nochmal nachgedacht, warum will ich diese Sachen "unbedingt" noch? Sollte ich nicht diesen unbedingten Willen mal sein lassen können? Ich denke, es ist bei mir so, das ich sonst die Abhängigkeit nicht ganz auflösen kann. Ich brauche das, um da raus zu kommen. ich denke Abhängigkeit entsteht aus unerledigten geschäften, aus Dingen die man nicht bekommen hat, die man glaubt man brauche sie. Bei meiner Therapeutin waren es sicher viele übertragene, unerledigte geschäfte. Die ganze Frage von bin ich was wert und wnen ja was? Darf ich ungestraft meine Gefühle zeigen? Bekomme ich Zuneigung, Unterstützung, Aufmerksamkeit? Das ist gut genug erledigt.
Die Frage mit der Dankbarkeit aber nicht. Ich habe es nicht annähernd so ausdrücken können, wie ich wollte. Ich schreibe ihr jedes jahr eine Karte von der reise. jedesmal nehme ich mir vor, ein Dankeschön drauf zu schreiben. wenigstens erstmal aus der sicheren Entfernung. Aber letzlich habe ich bisher immer nur geschrieben, Tour läuft gut, alles interessant und schön hier, Sonne scheint, blabla.
Und klar will ich, dass sie es annimmt.
Und auch mein aktuelles Thema ist noch unerledigt. Das Thema an sich, aber auch, wie es dabei zwischen uns steht. Bei allen anderen sachen habe ich das schon wahrgenommen, auch wenn wir nicht so drüber gesprochen haben, weil ich halt mehr im hier und jetzt Denke. ich fühle und weiß, sie hat da Mitgefühl und sie sieht, wie es sich auswirkt, welche Schwierigkeiten es mir im hier und Jetzt macht.
Beim aktuellen Thema kann ich das nicht so wahrnehmen. Weil ich glaube, sie hat es wirklich noch nicht verstanden. Sagte sie auch irgendwann mal. Das es zwar auch daran lag, das ich es damals eben nicht so ausdrücken konnte, bzw. die Diskrepanz zwischen dem was ich rüberbringen und dem was ich glaube rüberzubringen nichtmal wahrnehmen konnte. Aber das es auch was mit ihr zu tun hatte, dass sie es nocht verstehen konnte.
In mir ist aber auch noch diese Stimme, die mir sagt, es ist etwas unrechtes. Die ist noch nicht weg die Stimme. Und da ein teil von mir immer noch glaubt, es ist etwas unrechtes, hat ein anderer Teil, der Nähe will immer noch Angst, dass es sich bewahrheiten könnte.
Alles schon viel besser geworden, aber ist halt noch da. Ich denke auch kein mensch ist ganz davon befreit.
@neko:
Ja, dann spricht mit ihr! Scheint ja was unerledigtes.
Das mit den mehrfach angefangenen Sätzen klingt sympathisch.
Ich denke es geht halt darum zu verstehen, dass die Therapeutin nicht perfekt ist, weil niemand es ist.
War für mich früher nicht einfach das zu hören. An manchen Stellen hat sie ihre Defizite als Therapeutin, bzw. das was sie mir nicht so gut geben kann, wie ich es bräuchte auch benannt. War manchmal schwer. Aber jetzt gerade merke ich, was ja auch eines der Probleme der Idealisierung war. Wenn sie dann doch nicht so perfekt erschien, hatte ich das Gefühl, es ist mutwillig und zwar gegen mich. Sie könnte ja, aber sie will nicht..... und das ist doch eindeutig gegen mich...
Langsam rieselt es bis zu meinem Inneren, dass sie eben nicht perfekt ist und die Dinge, die blöd gelaufen sind keine böse Absicht waren. das manches ungeschickte, was sie oder auch Menschen in meinem jetzigen Leben mal zu mir gesagt haben keine absichtlichen Verletzungen waren, sondern Ausdruck eigener Schwächen. und all diese Menschen sind ja trotzdem so liebenswert. Hilft mir schon ungemein gegen meine wirklich ätzend nachtragende Art.
Aber dadurch ist bei mir auch eine Erkenntnis so ganz fest und tief in mir drin, das auch ich liebenswert bin, auch wenn ich meine Macken habe. Manchmal bin ich toll, aber ich habe schon auch schwierige und unsympathische Seiten an mir. Trotzdem denke ich, dass ich insgesamt liebeswert bin. Und das ist es wert bin, dass sich jemand um mich bemüht hat. das die Therapeutin nicht aufgegeben hat, obwohl sie es wohl wirklich nicht eifnach mit mir hatte und es, wie sie sagt auch für sie ein prozess war, gewisse Dinge zu lernen.
Und ich denke, das macht mich zunehmend ruhiger, wenn ich doch mal abgelehnt werde oder anecke. Das gibt mir Mut anzuecken. Hoffe die Entwicklung geht noch weiter.
Hach, schöner Austausch, danke neko und stern.
Die Frage mit der Dankbarkeit aber nicht. Ich habe es nicht annähernd so ausdrücken können, wie ich wollte. Ich schreibe ihr jedes jahr eine Karte von der reise. jedesmal nehme ich mir vor, ein Dankeschön drauf zu schreiben. wenigstens erstmal aus der sicheren Entfernung. Aber letzlich habe ich bisher immer nur geschrieben, Tour läuft gut, alles interessant und schön hier, Sonne scheint, blabla.
Und klar will ich, dass sie es annimmt.
Und auch mein aktuelles Thema ist noch unerledigt. Das Thema an sich, aber auch, wie es dabei zwischen uns steht. Bei allen anderen sachen habe ich das schon wahrgenommen, auch wenn wir nicht so drüber gesprochen haben, weil ich halt mehr im hier und jetzt Denke. ich fühle und weiß, sie hat da Mitgefühl und sie sieht, wie es sich auswirkt, welche Schwierigkeiten es mir im hier und Jetzt macht.
Beim aktuellen Thema kann ich das nicht so wahrnehmen. Weil ich glaube, sie hat es wirklich noch nicht verstanden. Sagte sie auch irgendwann mal. Das es zwar auch daran lag, das ich es damals eben nicht so ausdrücken konnte, bzw. die Diskrepanz zwischen dem was ich rüberbringen und dem was ich glaube rüberzubringen nichtmal wahrnehmen konnte. Aber das es auch was mit ihr zu tun hatte, dass sie es nocht verstehen konnte.
Ich finde Scham passt schon. Geht mir auch so. Scham und Angst. Scham ist die die verinnerlichte, vorweggenommene Strafe. Strafe, wenn man Gefühle zeigt, wenn man Nähe sucht. Zumindest ich musste das erstmal lernen, dass Nähe wollen nichts ungebührliches, abartiges ist. (Nachdem ich gelernt hatte, dass ich das überhaupt will )Im Punkt Dankbarkeit äußern ist meine Idee (die ich aber noch nicht so klar habe), dass man damit ja auf eine gewisse Art und Weise ja auch eine Nähe herstellt, die potentiell zurückgewiesen werden könnte. Passt allerdings nicht so ganz zum Schamgefühl, hm... also Angst wäre in dem Fall dann naheliegender...
In mir ist aber auch noch diese Stimme, die mir sagt, es ist etwas unrechtes. Die ist noch nicht weg die Stimme. Und da ein teil von mir immer noch glaubt, es ist etwas unrechtes, hat ein anderer Teil, der Nähe will immer noch Angst, dass es sich bewahrheiten könnte.
Alles schon viel besser geworden, aber ist halt noch da. Ich denke auch kein mensch ist ganz davon befreit.
@neko:
Ja, dann spricht mit ihr! Scheint ja was unerledigtes.
Das mit den mehrfach angefangenen Sätzen klingt sympathisch.
Ich denke es geht halt darum zu verstehen, dass die Therapeutin nicht perfekt ist, weil niemand es ist.
War für mich früher nicht einfach das zu hören. An manchen Stellen hat sie ihre Defizite als Therapeutin, bzw. das was sie mir nicht so gut geben kann, wie ich es bräuchte auch benannt. War manchmal schwer. Aber jetzt gerade merke ich, was ja auch eines der Probleme der Idealisierung war. Wenn sie dann doch nicht so perfekt erschien, hatte ich das Gefühl, es ist mutwillig und zwar gegen mich. Sie könnte ja, aber sie will nicht..... und das ist doch eindeutig gegen mich...
Langsam rieselt es bis zu meinem Inneren, dass sie eben nicht perfekt ist und die Dinge, die blöd gelaufen sind keine böse Absicht waren. das manches ungeschickte, was sie oder auch Menschen in meinem jetzigen Leben mal zu mir gesagt haben keine absichtlichen Verletzungen waren, sondern Ausdruck eigener Schwächen. und all diese Menschen sind ja trotzdem so liebenswert. Hilft mir schon ungemein gegen meine wirklich ätzend nachtragende Art.
Aber dadurch ist bei mir auch eine Erkenntnis so ganz fest und tief in mir drin, das auch ich liebenswert bin, auch wenn ich meine Macken habe. Manchmal bin ich toll, aber ich habe schon auch schwierige und unsympathische Seiten an mir. Trotzdem denke ich, dass ich insgesamt liebeswert bin. Und das ist es wert bin, dass sich jemand um mich bemüht hat. das die Therapeutin nicht aufgegeben hat, obwohl sie es wohl wirklich nicht eifnach mit mir hatte und es, wie sie sagt auch für sie ein prozess war, gewisse Dinge zu lernen.
Und ich denke, das macht mich zunehmend ruhiger, wenn ich doch mal abgelehnt werde oder anecke. Das gibt mir Mut anzuecken. Hoffe die Entwicklung geht noch weiter.
Hach, schöner Austausch, danke neko und stern.
amor fati
das mit dem infragestellen des unbedingten wollens ist ein guter und wichtiger punkt, montagne. ich stell mir vor, dass sich das irgendwie auch parallel mit dem abrücken vom idealisieren-müssen der therapeutin entwickelt, mit der fähigkeit, mit dem leben zu können, was nicht perfekt ist - bei sich und bei anderen.
für mich kann ich die unbedingtheit auch relativieren - aber nur an einem punkt. ich werde dieses angstlose gefühle zeigen wohl nie so ganz unbeschwert und v.a. nicht in leichter eleganz hinkriegen. da steht meine geschichte dazwischen. aber ich möchte es eben in meiner art hinkriegen - ein bisschen ungelenk, ein bisschen uneholfen und vielleicht auch ein bisschen schüchtern. und genau dafür will ich mich dann nicht mehr schämen. das will ich als zu mir gehörig annehmen.
das ist übrigens auch etwas, was ich an meiner therapeutin liebe wie nix. ich glaub, sie ist auch ein bisschen ungelenk, vielleicht sogar ein bisschen schüchtern. manchmal wirkt das so auf mich. aber all das ist sie ungefiltert mit so einem na-dann-ist-das-eben-so, kann ich auch nix für. und v.a.- wenn es bei mir mal wirklich brennt, dann fällt das von ihr ab, dann ist sie ganz intensiv da, strahlt ruhe, sicherheit, gelassenheit und auch eine mütterlichkeit aus, die man ihr auf den ersten blick erst mal gar nicht so zutrauen würde. ich frag mich dann immer, wo nimmt sie all das, was ich in den momenten so brauche, nur im handumdrehen her.
komische sache das - am anfang hab ich sie manchmal wie so was wie eine kleine schwester wahrgenommen (obwohl sie gut was älter ist als ich), hab so phantasien gehabt, ich müsse sie beschützen, behüten, ihr die welt erklären. schon klar, ich weiß, dass das alles lustige projektionen meinerseits sind und dass ICH das gebraucht hab, um die für mich total ungewohnte asymmetrie in der rollenverteilung für mich erträglicher zu machen. aber es ist schon erstaunlich, wie sehr sie sich für diese rolle der kleinen schester angeboten hat und wie schwindelnd schnell sie die manchmal verlassen konnte, um beschützende mütterlichkeit zu mobilisieren. ach nee, ich merke, ich gerate ins schwärmen und wahrscheinlich auch ein bisschen ins idealisieren. aber so ein switchen zwischen unterschiedlichen rollen/anteilen/bedürfnissen - das möcte ich auch noch ein bisschen besser lernen.
montagne, ich weiß jetzt gar nicht, ob ich das ausbuchstabieren soll/darf. aber zu deinem aktuellen thema fällt mir zweierlei ein: zum einen glaube ich in wiedeholung von alten binsenwahrheiten, dass es va. darum get, dass du dir selber deine heftigen empfindungen zugestehst. in deinen texten dazu meine ich manchmal schon noch so eine angst davor lesen zu können, dass andere oder auch ein teil von dir meit, das bagatellisieren zu müssen. zum anderen, hm, das ist schwierig, aber ich kenn das irgendwie auch von mir, die ich mich auch viel in "kaputten" ländern rumgetrieben habe. es packt einen manchmal so ein heiliger zorn über die ungerechtigkeit der welt. aber irgendwie stimmt der vielleicht auch nicht. es geht andern orts echt heftig, gefährich, bedrohlich und bitter arm zu, ja. aber für die leute dort ist das ihr leben und ihr land (klar, viele würden lieber heute als morgen da raus, das weiß ich auch). und sie und wir (?) finden da ja auch viel schönes, lebenswertes, manches sogar, was in einigen punkten besser ist as bei uns, manches, was wir (?) von dort lernen können. ich glaub, es ist manchmal schwierig, beides zu sehen ohne eins auszublenden und nicht in so was wie stellvertretende (?) Wut und in die unterstellung von hilflosigkeit zu verfallen, die vielleicht v.a. unsere (?) ist.
aus meinem kaputten land hab ich leute hier zu mir ins reiche und sichere deutschland eingeladen für ein paar monate. keiner wollte bleiben. alle haben mich auf schattenseiten aufmerksam gemacht, die ich selber gar nicht mehr gesehen hab.
für mich kann ich die unbedingtheit auch relativieren - aber nur an einem punkt. ich werde dieses angstlose gefühle zeigen wohl nie so ganz unbeschwert und v.a. nicht in leichter eleganz hinkriegen. da steht meine geschichte dazwischen. aber ich möchte es eben in meiner art hinkriegen - ein bisschen ungelenk, ein bisschen uneholfen und vielleicht auch ein bisschen schüchtern. und genau dafür will ich mich dann nicht mehr schämen. das will ich als zu mir gehörig annehmen.
das ist übrigens auch etwas, was ich an meiner therapeutin liebe wie nix. ich glaub, sie ist auch ein bisschen ungelenk, vielleicht sogar ein bisschen schüchtern. manchmal wirkt das so auf mich. aber all das ist sie ungefiltert mit so einem na-dann-ist-das-eben-so, kann ich auch nix für. und v.a.- wenn es bei mir mal wirklich brennt, dann fällt das von ihr ab, dann ist sie ganz intensiv da, strahlt ruhe, sicherheit, gelassenheit und auch eine mütterlichkeit aus, die man ihr auf den ersten blick erst mal gar nicht so zutrauen würde. ich frag mich dann immer, wo nimmt sie all das, was ich in den momenten so brauche, nur im handumdrehen her.
komische sache das - am anfang hab ich sie manchmal wie so was wie eine kleine schwester wahrgenommen (obwohl sie gut was älter ist als ich), hab so phantasien gehabt, ich müsse sie beschützen, behüten, ihr die welt erklären. schon klar, ich weiß, dass das alles lustige projektionen meinerseits sind und dass ICH das gebraucht hab, um die für mich total ungewohnte asymmetrie in der rollenverteilung für mich erträglicher zu machen. aber es ist schon erstaunlich, wie sehr sie sich für diese rolle der kleinen schester angeboten hat und wie schwindelnd schnell sie die manchmal verlassen konnte, um beschützende mütterlichkeit zu mobilisieren. ach nee, ich merke, ich gerate ins schwärmen und wahrscheinlich auch ein bisschen ins idealisieren. aber so ein switchen zwischen unterschiedlichen rollen/anteilen/bedürfnissen - das möcte ich auch noch ein bisschen besser lernen.
montagne, ich weiß jetzt gar nicht, ob ich das ausbuchstabieren soll/darf. aber zu deinem aktuellen thema fällt mir zweierlei ein: zum einen glaube ich in wiedeholung von alten binsenwahrheiten, dass es va. darum get, dass du dir selber deine heftigen empfindungen zugestehst. in deinen texten dazu meine ich manchmal schon noch so eine angst davor lesen zu können, dass andere oder auch ein teil von dir meit, das bagatellisieren zu müssen. zum anderen, hm, das ist schwierig, aber ich kenn das irgendwie auch von mir, die ich mich auch viel in "kaputten" ländern rumgetrieben habe. es packt einen manchmal so ein heiliger zorn über die ungerechtigkeit der welt. aber irgendwie stimmt der vielleicht auch nicht. es geht andern orts echt heftig, gefährich, bedrohlich und bitter arm zu, ja. aber für die leute dort ist das ihr leben und ihr land (klar, viele würden lieber heute als morgen da raus, das weiß ich auch). und sie und wir (?) finden da ja auch viel schönes, lebenswertes, manches sogar, was in einigen punkten besser ist as bei uns, manches, was wir (?) von dort lernen können. ich glaub, es ist manchmal schwierig, beides zu sehen ohne eins auszublenden und nicht in so was wie stellvertretende (?) Wut und in die unterstellung von hilflosigkeit zu verfallen, die vielleicht v.a. unsere (?) ist.
aus meinem kaputten land hab ich leute hier zu mir ins reiche und sichere deutschland eingeladen für ein paar monate. keiner wollte bleiben. alle haben mich auf schattenseiten aufmerksam gemacht, die ich selber gar nicht mehr gesehen hab.
Ich glaube ehrlich, neko, es ist gesund und normal, dass ein bisschen Angst mitschwingt, wenn man sich sehr öffnet. Hat eine Schutzfunktion, die man ja trotzdem noch manchmal braucht, denke ich. Weil nur, weil wir feststellen, dass die Welt nicht mehr so feindlich ist, wie wir es als Kinder gelernt haben, heißt es ja nicht, dass nun alle um uns herum die reinsten Gutmenschen sind. Schon allein wegen der eigenen Verletzbarkeit und des Schutzbedürfnisses der anderen wird es nicht so sein.
Tut mir schon gut, nicht nur wahrzunehmen, das sie nicht perfekt ist, sondern auch zu sehen wie sie damit umgeht und auch, dass sie sich echt bemüht es besser zu machen. Ohne sich selbst dafür zu verachten, das manches eben nie perfekt wird.
Ich brauche das, ein Vorbild, da kann ich es irgendwie schneller verinnerlichen.
So war es bei mir auch. Brach auch bis vor kurzem noch manchmal durch. Es waren aber keine Phantasien, sondern ich habe ihr dann wirklich „erklärt“, wie manches so ist, wies läuft. Abgesehen davon, das ich eh auch im Leben dazu neige Schollatouralschaden zu verursachen (so what, iss mein Job), so fand meine Therapeutin das wohl weniger witzig. Sicher war ich ihr gegenüber auch aggressiver. Denke es war mit ein Faktor, wegen dem es ein paar Mal zur Krise kam.
[quote in deinen texten dazu meine ich manchmal schon noch so eine angst davor lesen zu können, dass andere oder auch ein teil von dir meit, das bagatellisieren zu müssen.[/quote]
Sicher. Zum einen, weil das eben noch unbearbeitet ist. Abgesehen von meiner Geschichte, in der ich viel bagatellisieren musste, ums nicht noch schlimmer zu machen ist es ja auch Teil des speziellen Themas. In dem Land ist es so, dass man über Negatives, unerfreuliches jeglicher Art nicht gerne spricht. Man würde sein Gesicht verlieren und man würde dem, anderen akut schlechte Gefühle bereiten. Undenkbar. Entsprechend sah lange die kollektive Verarbeitung aus. Ist ja nicht überall gleich. Kollegen aus anderen Ländern haben berichtet, dass viel drüber gesprochen wurde. Das hat mich wahrscheinlich noch mehr zweifeln lassen.
Und mit meiner Therapeuten habe ich das ganze widerholt. Es war ja so, dass sie es nicht verstehen konnte und es mir dadurch vorkam, als würde sie es bagatellisieren. Ergo, ist es vllt. wirklich so, dass ich übertreibe… von dem Gedanken bin ich auch jetzt nicht frei, nein.
Ein anderer Aspekt ist aber auch, dass ich meistens keine Gefühle dafür empfinden kann. Manchmal, selten kommt es ganz, ganz massiv, dann konnte ich es nicht selbst halten. Aber meist empfinde ich dazu einfach nichts. Es ist wie ein Film, den ich mir ansehen kann, der aber auch Lücken hat. Man sieht ihn sich an und denkt.. na ja gut.. bisschen unappetitlich, aber hm…
Ist neben dem Beziehungsaspekt der Grund, warum ich es immer wieder habe fallen gelassen. Wenn die Welle abgeebbt ist, will ich damit nichts mehr zu tun haben. So wie jetzt. Muss mir noch überlegen, wie ich damit in der nächsten Sitzung umgehe.
Nun muss ich schmunzeln. Hat meine Therapeutin mir auch mal gesagt. „Soll ich mir deswegen jetzt ständig Asche aufs Haupt streuen?! Ich bin halt so und ich muss damit umgehen und Sie auch.“ Ging aber eher darum, dass sie zu schnell, zu forsch ist. Na ja sagen wir schneller und forscher als ich und so manch anderer Klient wohl.aber all das ist sie ungefiltert mit so einem na-dann-ist-das-eben-so, kann ich auch nix für.
Tut mir schon gut, nicht nur wahrzunehmen, das sie nicht perfekt ist, sondern auch zu sehen wie sie damit umgeht und auch, dass sie sich echt bemüht es besser zu machen. Ohne sich selbst dafür zu verachten, das manches eben nie perfekt wird.
Ich brauche das, ein Vorbild, da kann ich es irgendwie schneller verinnerlichen.
Da fällts mir wie Schuppen von den Augen.hab so phantasien gehabt, ich müsse sie beschützen, behüten, ihr die welt erklären. schon klar, ich weiß, dass das alles lustige projektionen meinerseits sind und dass ICH das gebraucht hab, um die für mich total ungewohnte asymmetrie in der rollenverteilung für mich erträglicher zu machen.
So war es bei mir auch. Brach auch bis vor kurzem noch manchmal durch. Es waren aber keine Phantasien, sondern ich habe ihr dann wirklich „erklärt“, wie manches so ist, wies läuft. Abgesehen davon, das ich eh auch im Leben dazu neige Schollatouralschaden zu verursachen (so what, iss mein Job), so fand meine Therapeutin das wohl weniger witzig. Sicher war ich ihr gegenüber auch aggressiver. Denke es war mit ein Faktor, wegen dem es ein paar Mal zur Krise kam.
[quote in deinen texten dazu meine ich manchmal schon noch so eine angst davor lesen zu können, dass andere oder auch ein teil von dir meit, das bagatellisieren zu müssen.[/quote]
Sicher. Zum einen, weil das eben noch unbearbeitet ist. Abgesehen von meiner Geschichte, in der ich viel bagatellisieren musste, ums nicht noch schlimmer zu machen ist es ja auch Teil des speziellen Themas. In dem Land ist es so, dass man über Negatives, unerfreuliches jeglicher Art nicht gerne spricht. Man würde sein Gesicht verlieren und man würde dem, anderen akut schlechte Gefühle bereiten. Undenkbar. Entsprechend sah lange die kollektive Verarbeitung aus. Ist ja nicht überall gleich. Kollegen aus anderen Ländern haben berichtet, dass viel drüber gesprochen wurde. Das hat mich wahrscheinlich noch mehr zweifeln lassen.
Und mit meiner Therapeuten habe ich das ganze widerholt. Es war ja so, dass sie es nicht verstehen konnte und es mir dadurch vorkam, als würde sie es bagatellisieren. Ergo, ist es vllt. wirklich so, dass ich übertreibe… von dem Gedanken bin ich auch jetzt nicht frei, nein.
Ein anderer Aspekt ist aber auch, dass ich meistens keine Gefühle dafür empfinden kann. Manchmal, selten kommt es ganz, ganz massiv, dann konnte ich es nicht selbst halten. Aber meist empfinde ich dazu einfach nichts. Es ist wie ein Film, den ich mir ansehen kann, der aber auch Lücken hat. Man sieht ihn sich an und denkt.. na ja gut.. bisschen unappetitlich, aber hm…
Ist neben dem Beziehungsaspekt der Grund, warum ich es immer wieder habe fallen gelassen. Wenn die Welle abgeebbt ist, will ich damit nichts mehr zu tun haben. So wie jetzt. Muss mir noch überlegen, wie ich damit in der nächsten Sitzung umgehe.
amor fati
also ich hab es auch nicht nur bei phantasien belassen (die waren aber das schönste daran!): ich hab es einige zeit schon auch als meine aufgabe betrachtet, sie in psychoanalytischer theorie nachzuschulen. (innerlich erröt!) im nachhinein beeindruckend finde ich, wie gelassen sie damit umgegangen ist. ganz ruhig meinte sie nur: "ach ja, ich hab das ja nicht so mit der theorie. aber sie mögen das, nicht? das merkt man".
Hallo neko,
ich wollte Dir nur kurz sagen, daß ich es schön finde, daß Du es selbst lockerer sehen kannst und Dich mit dem Abschied bzw. was Du bis dahin noch lernen willst, beschäftigen kannst. Ich finde es ganz tief aus meinem Gefühl heraus, daß es genau so herum sein muß. Daß man selbst das Gefühl hat, gewachsen zu sein, nicht mehr zu brauchen und loslassen zu können. Und nicht andersrum (Ende steht fest und man muß sich arrangieren. Wobei das manchmal vielleicht auch richtig ist).
Ich selbst kann leider zu dem Thema "noch lernen wollen" nicht so richtig was beitragen, weil meine Therapie (oder mein Leben) irgendwie anders läuft: Ich muß (nach wie vor) erst was an meinen Lebensumständen ändern (einige pragmatische Dinge) und erst dann kann ich mit den "normalen" Psychosachen loslegen. Sicher sind wir solche Dinge auch angegangen, aber durch die weniger günstigen Lebensumstände (in so ziemlich allen Lebensbereichen gleichzeitig) stehen diese halt eher im Vordergrund. Sonst gibts bestimmt noch ne ganze palette: mehr Selbstbewußtsein; Wenn ich wieder eine Beziehung habe, z.B. mich nicht einwickeln lassen, sondern selbst eine klare Linie finden... Aber macht nicht so viel Sinn, das theoretisch anzugehen, denke ich.
Viele Grüße
ich wollte Dir nur kurz sagen, daß ich es schön finde, daß Du es selbst lockerer sehen kannst und Dich mit dem Abschied bzw. was Du bis dahin noch lernen willst, beschäftigen kannst. Ich finde es ganz tief aus meinem Gefühl heraus, daß es genau so herum sein muß. Daß man selbst das Gefühl hat, gewachsen zu sein, nicht mehr zu brauchen und loslassen zu können. Und nicht andersrum (Ende steht fest und man muß sich arrangieren. Wobei das manchmal vielleicht auch richtig ist).
Ich selbst kann leider zu dem Thema "noch lernen wollen" nicht so richtig was beitragen, weil meine Therapie (oder mein Leben) irgendwie anders läuft: Ich muß (nach wie vor) erst was an meinen Lebensumständen ändern (einige pragmatische Dinge) und erst dann kann ich mit den "normalen" Psychosachen loslegen. Sicher sind wir solche Dinge auch angegangen, aber durch die weniger günstigen Lebensumstände (in so ziemlich allen Lebensbereichen gleichzeitig) stehen diese halt eher im Vordergrund. Sonst gibts bestimmt noch ne ganze palette: mehr Selbstbewußtsein; Wenn ich wieder eine Beziehung habe, z.B. mich nicht einwickeln lassen, sondern selbst eine klare Linie finden... Aber macht nicht so viel Sinn, das theoretisch anzugehen, denke ich.
Viele Grüße
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