Mag euch euer/eure Thera? Und wie wichtig ist euch das?
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Mag euch euer/eure Thera? Und wie wichtig ist euch das?
Es geht ja hier ab und zu darum,dass man den Thera oder die Thera sehr mag,aber macht ihr euch auch Gedanken,ob das auf Gegenseitigkeit beruht und wenn ja:woran merkt ihr das?Und wie wichtig ist das für euch?Und redet ihr auch über Dinge,von denen ihr denkt,dass der/die Thera euer Verhalten bzw auch die meisten Menschen euer Verhalten nicht gut fänden oder lasst ihr das aus Angst,er oder sie könnte euch dann nicht mehr mögen?
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Hallo Flowerbomb.
Ich bezahle meine Therapeutin nicht dafür, dass sie mich als Privatperson persönlich mag, oder mich toll findet.
Das betrachte ich auch nicht als ihre Aufgabe.
Sie hat mich so anzunehmen wie ich bin. Auch mit meinen dunklen Seiten, die ich ihr natürlich auch mal schildere, wenn es zum Thema gehört.
Dannie
Ich bezahle meine Therapeutin nicht dafür, dass sie mich als Privatperson persönlich mag, oder mich toll findet.
Das betrachte ich auch nicht als ihre Aufgabe.
Sie hat mich so anzunehmen wie ich bin. Auch mit meinen dunklen Seiten, die ich ihr natürlich auch mal schildere, wenn es zum Thema gehört.
Dannie
Gute FRage, also ich denke die Symphatie muss von beiden Seiten aus bestehen, dass die Therapie erfolgreich ist. Also wenn ich merken würde, dass meine Thera mich unsymphatisch fände würde ich mich da nicht wohlfühlen und könnte mich nicht öffnen. Es heißt ja immer es sollte zwischen Patient und Therapeut menschlich passen, dass die Therapie erfolgreicht wird.
Naja natürlich weiß ich nicht inwiefern die Therapeuten einem Symphatie vorgaukeln können ohne dass der Patient es merkt. Aber eigentlich kann es uns auch egal sein, hauptsache wir fühlen uns verstanden und angenommen.
LG Mamamaus
Naja natürlich weiß ich nicht inwiefern die Therapeuten einem Symphatie vorgaukeln können ohne dass der Patient es merkt. Aber eigentlich kann es uns auch egal sein, hauptsache wir fühlen uns verstanden und angenommen.
LG Mamamaus
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Ja,da habt ihr Recht.Ich würde zum Beispiel nie was,was mich sehr belastet,nicht sagen,nur weil mein Therapeut dann eine eventuell nicht mehr ganz so gut gesonnene Einstellung mir gegenüber hat.Allerdings frag ich mich,ob die dann noch so gut ihren Job machen können,falls man da was sagt,was die persönlich total unmöglich finden..denke gute Psychologen können das,schlechte eher nicht so (hab ich zumindest berichtet bekommen),sind ja auch nur Menschen,aber denke auch,dass man da Job und privat trennen sollte..hab bestimmt auch schon viele Dinge gesagt,die meine Thera persönlich sicher doof findet..mit dem Vorspielen:denke wenn Symphatie gar nicht da ist,lehnen manche Psychologen ja auch mal jemanden ab und klar können die sicher was vormachen,aber über längere Jahre denk ich eher nicht..
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Mir ist ein gutes Verhältnis zu meiner Therapeutin wahnsinnig wichtig. Nur wenn ich mich akzeptiert fühle, kann ich mich öffnen, logisch. Deshalb ist eine gewisse Sympatie zwischen Patienten und Therapeut unumgänglich, wenn in der Therapie Erfolge erzielt werden sollen, wie oben bereits schon gesagt wurde. Jeder professionelle Therapeut empfindet die Schwächen eines Patienten als menschlich, es ist ja auch das Ziel diese in der Therapie zu behandeln. Ich persönlich habe eine sehr nette Therapeutin, die mir durch ihre Komplimente zu meinen Stärken und ihre Menschlichkeit auch das Gefühl einer gewissen Sympatie vermittelt. Wenn ein Therapeut zum Beispiel ein persönliches Problem mit dem Patienten hat, dann lehnt er eine Therapie mit ihm meistens sowieso von Anfang an ab. Gerade Therapeuten haben ein besonderes Verständnis für die Schwächen und Eigenarten der Menschen, sonst würden sie sich schließlich nicht jeden Tag in der Arbeit damit konfrontieren Also Angst davor von meinem Therapeuten nicht gemocht zu werden habe ich absolut nicht! LG
Eigentlich sehe ich das ähnlich wie meine Vorredner. Aber nur eigentlich... Denn obwohl ich objektiv betrachtet all den vernünftigen Aussagen zustimmen mag, sieht es gefühlsmässig bei mir etwas anders aus: Ich wünsche mir, dass mein Therapeut mich mag, und zwar sehr und insbesondere mehr als alle anderen Patienten. Natürlich entspricht das nicht der Realität, sind übertriebene Ansprüche und ich hätte schlussendlich überhaupt nichts davon, ist mir alles klar. Ausserdem würde mich das immens verunsichern, es wäre hinderlich für die Therapiearbeit. Aber eben, dennoch...
Wenn ich das Gefühl hätte, er würde mich nicht mögen, er mich sogar ablehnen könnte, würde ich sehr wahrscheinlich jemand anderes suchen. Wie Mamamaus schon sagte, hätte auch ich erhebliche(re) Probleme damit, mich überhaupt zu öffnen.
Flowerbomb, gibt es einen bestimmten Anlass, dass du danach fragst oder interessiert es dich einfach im Allgemeinen?
Bluebird
Wenn ich das Gefühl hätte, er würde mich nicht mögen, er mich sogar ablehnen könnte, würde ich sehr wahrscheinlich jemand anderes suchen. Wie Mamamaus schon sagte, hätte auch ich erhebliche(re) Probleme damit, mich überhaupt zu öffnen.
Flowerbomb, gibt es einen bestimmten Anlass, dass du danach fragst oder interessiert es dich einfach im Allgemeinen?
Bluebird
Ich war sehr lange bei meiner Therapeutin und weiß, dass sie mich sehr mochte/mag. Das war auch des öfteren Thema bei uns.
Und ich hatte immer das Gefühl, dass sie mich auch gerade wegen der wirklich schlimmen Dinge (also eigene Aggressionen, Abgründe, Phantasien etc.), die ich von mir erzählt hab, sehr mochte. Nicht wegen dieser Dinge, sondern wegen meines Mutes, sie so ehrlich zu erzählen. Das fand ich schön, das hat alles möglich gemacht....
Die ersten Jahre hab ich schon immer wieder auch dran gezweifelt, war eifersüchtig auf die anderen Klientinnen - aber dann war das irgendwann egal und ich mir einfach bombensicher, dass wir einander gegenseitig sehr mögen - und aus.
Insofern: ich kann aus meiner Erfahrung heraus nur zuraten, auch anstößige Dinge zu erzählen... Das war ja die Frage, oder? - Hängt aber selbstverständlich vom individuellen Menschen auf der anderen Seite ab.
lg
Mirjam
Und ich hatte immer das Gefühl, dass sie mich auch gerade wegen der wirklich schlimmen Dinge (also eigene Aggressionen, Abgründe, Phantasien etc.), die ich von mir erzählt hab, sehr mochte. Nicht wegen dieser Dinge, sondern wegen meines Mutes, sie so ehrlich zu erzählen. Das fand ich schön, das hat alles möglich gemacht....
Die ersten Jahre hab ich schon immer wieder auch dran gezweifelt, war eifersüchtig auf die anderen Klientinnen - aber dann war das irgendwann egal und ich mir einfach bombensicher, dass wir einander gegenseitig sehr mögen - und aus.
Insofern: ich kann aus meiner Erfahrung heraus nur zuraten, auch anstößige Dinge zu erzählen... Das war ja die Frage, oder? - Hängt aber selbstverständlich vom individuellen Menschen auf der anderen Seite ab.
lg
Mirjam
Sieh dich nicht um.
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
Ich schließe mich Mirijam an. Und noch etwas kommt hinzu. Wenn man Dinge bewusst nicht erzählt, von denen man denkt, man wolle/solle sie aber erzählen, nur um in einem positiveren Licht dazustehen, dann ist ja immer der Gedanke da, vllt. unbewusst: "Sie mag nicht mich, sondern das (falsche) Bild das sie von mir hat. Wenn sie wirklich wüsste wie ich bin, würde sie mich nicht sympathisch finden."
Man betrügt sich so also selbst um eine Chance.
Man betrügt sich so also selbst um eine Chance.
amor fati
Hallo flowerbomb
Mein Therapeut mochte (mag) mich und hat mir das auch mit genau diesen Worten gesagt. Und es ist für mich nicht vorstellbar, einem Menschen von meinen dunklen Seiten zu erzählen, wenn ich mir seiner Symphatie nicht sicher bin.
Trotzdem habe ich sehr viel Zeit gebraucht, bis ich es wagte darüber zu reden. Dann aber war es eine richtig gute Erfahrung. Er blieb gütig und verständnisvoll- und zeigte mir damit, dass ich mich für die dunklen Seiten meiner Selbst nicht schämen, verachten - ja gar hassen muss.
Das diese - Menschen erst menschlich sein lassen.
Aber da hat wohl jeder sein eigenes Tempo- dem einen gelingt das vielleicht sorfort- ein anderer braucht halt etwas mehr Zeit. Und noch andere werden wohl die dunklen Seiten ihrer Selbst für immer im Dunkeln behalten.
glG
medusa
Mein Therapeut mochte (mag) mich und hat mir das auch mit genau diesen Worten gesagt. Und es ist für mich nicht vorstellbar, einem Menschen von meinen dunklen Seiten zu erzählen, wenn ich mir seiner Symphatie nicht sicher bin.
Trotzdem habe ich sehr viel Zeit gebraucht, bis ich es wagte darüber zu reden. Dann aber war es eine richtig gute Erfahrung. Er blieb gütig und verständnisvoll- und zeigte mir damit, dass ich mich für die dunklen Seiten meiner Selbst nicht schämen, verachten - ja gar hassen muss.
Das diese - Menschen erst menschlich sein lassen.
Aber da hat wohl jeder sein eigenes Tempo- dem einen gelingt das vielleicht sorfort- ein anderer braucht halt etwas mehr Zeit. Und noch andere werden wohl die dunklen Seiten ihrer Selbst für immer im Dunkeln behalten.
glG
medusa
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Mirjam hat geschrieben: Und ich hatte immer das Gefühl, dass sie mich auch gerade wegen der wirklich schlimmen Dinge (also eigene Aggressionen, Abgründe, Phantasien etc.), die ich von mir erzählt hab, sehr mochte. Nicht wegen dieser Dinge, sondern wegen meines Mutes, sie so ehrlich zu erzählen. Das fand ich schön, das hat alles möglich gemacht....
hi mirjam, superschön auf den punkt gebracht.
so hab ichs auch erlebt.
ich glaube auch, dass man jemand mögen kann, nicht nur für den mut, zu den abgründen zu stehen, sondern durchaus auch gerade für die abgründe und unzulänglichkeiten. weil das menschlich und berührbar macht.
für mich persönlich bringt das auch noch mal schön auf den punkt, weshalb ich so froh bin, dass ich zwar in einer fetten mutter-tochterübetragung war, in der es natürlich sehr wichtig für mich war, gemocht zu werden...
dass ich aber nie verliebt war.
wenn ich verliebt gewesen wäre -ich kenne mich- hätte ich versucht, mich möglichst fehlerlos, witzig, unkompliziert, begehrenswert usw. zu geben und hätte die abgründe -wenn überhaupt- nur geschönt angesprochen.
Nimm was du willst und zahl dafür.
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Vielen Dank für eure ganzen Antworten.Das stimmt auch,dass ich mir sehr wünsche,von ihr gemocht zu werden und teilweise fühl ich mich sogar erst voll und ganz angenommen, seitdem sie so viel von mir weiß:Schwächen,Ängste.Aber es gibt schon so 1-2Dinge,die ich jetzt nicht sagen würde,weil sie aber auch keine Rolle spielen,aber ein Freund von mir hat mir letzens gesagt,dass er das,was ihn am meisten belastet,eben nicht erzählt und dann hab ich ihn dazu gebracht,das auf jeden Fall zu tun,war auch die richtige Entscheidung.Aber denke dahinter stand eben auch die Angst,vielleicht nicht mehr so angenommen zu werden.
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- Helferlein
- , 29
- Beiträge: 101
Ich habe leider die gegenteiligen Erfahrungen gemacht. Bei mir wurden Therapien abgebrochen bzw. ich wurde abgelehnt, ich fürchte, wegen der Dinge, die ich von mir gezeigt bzw. nicht gezeigt habe. DAbei wünsche ich mir doch sehr, dass ich irgendwo einfach so sein kann, wie ich bin. Ich finde es nicht unbedingt wichtig, dass der Therapeut mich mag, sondern dass er mich achten und mir mit Respekt begegnen kann. Ich weiß nicht mal, ob ich die Therapeuten mochte, aber ich fühlte mich bei ihnen sicher. Das sind für mich auf jeden Fall die ausschlaggebenden Gefühle - Achtung, Respekt, Sicherheit - damit ich auch dunkle und unangenehme Seiten von mir zeigen kann. Ich glaube, das würde mir mit einer gewissen emotionalen Distanz auch leichter fallen.
Für mich ist das essentiell wichtig, dass ich meine Thera mag und dass sie mich mag. Und mir das Gefühl gibt, dass sie mich wertschätzt. Anders kann ich mir das gar nicht vorstellen. Sie hat mir auch gaaaanz am Anfang, vor vielen Jahren, mal gesagt, dass sie mich mag. Und das war sehr heilsam für mich, das war sehr wichtig. Sie ist ja auch vom alten Psychoanalytiker-Schlag, dass die Thera-Klient-Beziehung sehr ernst nimmt, niemals ablehnt und von einem lebenslangen th. Verhältnis ausgeht.
Ja, ist mir auch wichtig, leider erfahre ich mMn nicht die Wertschätzung, die mir erlauben würde, davon auszugehen, von ihm tatsächlich gemocht zu werden.
@Sandy: ich hab das bei dir gelesen und als sehr schlimm befunden. Das macht mich sogar beim Mitlesen sauer, wenn das offensichtlich so doppelbödig daherkommt. Ja schon..., aber nur wenn...
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