Erwartungen des Therapeuten - Keine Fortschritte?
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Erwartungen des Therapeuten - Keine Fortschritte?
Hallo Liebes Forum,
ich bin neu hier und eröffne hiermit mein erstes Thema. Um kurz einen Einblick in mein derzeitiges Emotionsleben zu gewähren, muss ich ein klein wenig ausholen. Ich bin seit Oktober 2010 in Psychotherapie. Ich habe diesen Schritt gewagt da ich selbst mit mir und meinem Leben nicht mehr klar komme. Ich wertschätze mich nicht, strebe permanent nach Perfektion und gebe mich für andere Menschen auf. Seit ich 8 bin leide ich an Essstörungen, zunächst Adipositas dann mit 12 Magersucht und Bulimie. Ängste verlassen zu werden, allein zu sein, eine große Leere und Suizidgedanken haben mich in dieser Zeit tagtäglich begleitet. Ich habe in dieser Zeit mehrere Therapien begonnen, jedoch nie eine zu Ende gebracht. Mittlerweile habe ich ein gesundes Körpergewicht, wenn auch kein gesundes Essverhalten. Suzidgedanken habe ich keine mehr, wenn auch das Gefühl immer wieder eine unerträgliche Leere und Einsamkeit zu verspüren. Ich lebe in einer unglücklichen Partnerschaft, von der ich mich nicht lösen kann und mehr oder weniger wir in beidseitiger Abhängigkeit, nebeneinander her leben. Habe einen sehr verantwortungsvollen Job, in welchem Qualität auf höchstem Niveau verlangt wird und ein gestörtes Verhältnis zu meiner Familie.
Ich hab nun die Entscheidung getroffen etwas grundlegendes in meinem Leben verändern zu wollen. Ich will glücklich sein und endlich die Verantwortung für mich und mein Leben übernehmen zu wollen, mich abzulösen von meiner Familie und eine erwachsene 28-jährige Frau zu sein. Nachdem ich im Oktober die Therapie begonnen hatte, liefen die ersten Sitzungen (tiefenpsychologisch fundiert) zunächst sehr gut. Die ersten Stunden waren geprägt davon von mir zu erzählen, wer ich bin, was mich belastet und was ich mir wünsche. Jedoch seit der letzten Sitzung bin ich verunsichert (das war die 10. Sitzung). Mein Therapeut gab mir deutlich zu verstehen, das laut seiner Aussage, man mein gejammer nicht mehr aushalten würde. Es wäre immer das selbe. Es sei für mich wohlmöglich das beste wegzuziehen, da ich zu stark hier verwoben wäre. Ich müsse lernen mich abzulösen und dies könnte ich nur, wenn ich mir mein eigenes "Netz" aufbauen würde dh. anderer Job, neue Freunde, neue Wohnung, auf sich allein gestellt zu sein. Mein Therapeut war sehr provokant, das hatte ich nicht erwartet. Zumal er sonst sehr empathisch mir gegenüber ist.
In der nächsten Sitzung habe ich ihn darauf angesprochen, das ich die Stunde mit Wut, Enttäuschung, Hoffnungslosigkeit und Resignation verlassen habe. Er entschuldigte sich daraufhin für sein Verhalten, das er wohlmöglich ein wenig zu "forsch" mir gegenüber war. Jedoch gab er mir diesmal deutlich zu verstehen, das ich laut seiner Aussage "auf der Stelle treten würde". Er sehe keine Fortschritte. Ich frage mich, was er meint? Ich sehe fortschritte das ich mich auf meinen Weg gemacht habe...was erwartet er von mir? Ich kann doch nicht die Zelte abbrechen und mein Leben woanders beginnen, denn würde sich daraufhin was ändern?! Dies ist in meinen Augen eine Problemverlagerung. Ich habe ihm geschildert das ich zunächst meine Persönlichen Ziele erreichen möchte, wie mehr Selbstvertrauen, Mut Emotionen äußern zu können etc., ehe ich an solch existenzielle Dinge denke. Aber ich habe das Gefühl das er mich nicht versteht. Ich kann seine Erwartungen nicht nachvollziehen oder übersehe ich vor lauter lauter die eigentliche Quintessenz? Ich bin verunsichert. Zweifle ob die Therapie mir nützt, zweifle an mir und meiner Intelligenz die Dinge zu begreifen.
Geht es irgendwem ähnlich so? Hat jemand einen Rat für mich?
Liebe Grüße - Flugunfähig
ich bin neu hier und eröffne hiermit mein erstes Thema. Um kurz einen Einblick in mein derzeitiges Emotionsleben zu gewähren, muss ich ein klein wenig ausholen. Ich bin seit Oktober 2010 in Psychotherapie. Ich habe diesen Schritt gewagt da ich selbst mit mir und meinem Leben nicht mehr klar komme. Ich wertschätze mich nicht, strebe permanent nach Perfektion und gebe mich für andere Menschen auf. Seit ich 8 bin leide ich an Essstörungen, zunächst Adipositas dann mit 12 Magersucht und Bulimie. Ängste verlassen zu werden, allein zu sein, eine große Leere und Suizidgedanken haben mich in dieser Zeit tagtäglich begleitet. Ich habe in dieser Zeit mehrere Therapien begonnen, jedoch nie eine zu Ende gebracht. Mittlerweile habe ich ein gesundes Körpergewicht, wenn auch kein gesundes Essverhalten. Suzidgedanken habe ich keine mehr, wenn auch das Gefühl immer wieder eine unerträgliche Leere und Einsamkeit zu verspüren. Ich lebe in einer unglücklichen Partnerschaft, von der ich mich nicht lösen kann und mehr oder weniger wir in beidseitiger Abhängigkeit, nebeneinander her leben. Habe einen sehr verantwortungsvollen Job, in welchem Qualität auf höchstem Niveau verlangt wird und ein gestörtes Verhältnis zu meiner Familie.
Ich hab nun die Entscheidung getroffen etwas grundlegendes in meinem Leben verändern zu wollen. Ich will glücklich sein und endlich die Verantwortung für mich und mein Leben übernehmen zu wollen, mich abzulösen von meiner Familie und eine erwachsene 28-jährige Frau zu sein. Nachdem ich im Oktober die Therapie begonnen hatte, liefen die ersten Sitzungen (tiefenpsychologisch fundiert) zunächst sehr gut. Die ersten Stunden waren geprägt davon von mir zu erzählen, wer ich bin, was mich belastet und was ich mir wünsche. Jedoch seit der letzten Sitzung bin ich verunsichert (das war die 10. Sitzung). Mein Therapeut gab mir deutlich zu verstehen, das laut seiner Aussage, man mein gejammer nicht mehr aushalten würde. Es wäre immer das selbe. Es sei für mich wohlmöglich das beste wegzuziehen, da ich zu stark hier verwoben wäre. Ich müsse lernen mich abzulösen und dies könnte ich nur, wenn ich mir mein eigenes "Netz" aufbauen würde dh. anderer Job, neue Freunde, neue Wohnung, auf sich allein gestellt zu sein. Mein Therapeut war sehr provokant, das hatte ich nicht erwartet. Zumal er sonst sehr empathisch mir gegenüber ist.
In der nächsten Sitzung habe ich ihn darauf angesprochen, das ich die Stunde mit Wut, Enttäuschung, Hoffnungslosigkeit und Resignation verlassen habe. Er entschuldigte sich daraufhin für sein Verhalten, das er wohlmöglich ein wenig zu "forsch" mir gegenüber war. Jedoch gab er mir diesmal deutlich zu verstehen, das ich laut seiner Aussage "auf der Stelle treten würde". Er sehe keine Fortschritte. Ich frage mich, was er meint? Ich sehe fortschritte das ich mich auf meinen Weg gemacht habe...was erwartet er von mir? Ich kann doch nicht die Zelte abbrechen und mein Leben woanders beginnen, denn würde sich daraufhin was ändern?! Dies ist in meinen Augen eine Problemverlagerung. Ich habe ihm geschildert das ich zunächst meine Persönlichen Ziele erreichen möchte, wie mehr Selbstvertrauen, Mut Emotionen äußern zu können etc., ehe ich an solch existenzielle Dinge denke. Aber ich habe das Gefühl das er mich nicht versteht. Ich kann seine Erwartungen nicht nachvollziehen oder übersehe ich vor lauter lauter die eigentliche Quintessenz? Ich bin verunsichert. Zweifle ob die Therapie mir nützt, zweifle an mir und meiner Intelligenz die Dinge zu begreifen.
Geht es irgendwem ähnlich so? Hat jemand einen Rat für mich?
Liebe Grüße - Flugunfähig
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ich rate mal kurz - vielleicht will er dich auffordern mehr über dich und deine empfindungen und weniger über die äußeren umstände zu sprechen? denn wenn es nur die äußeren umstände wären, hätte er ja in der tat recht. dann würden sich deine probleme durch weggehn lösen. sorry, wenn ich daneben liege. das wäre für mich eine denkbare erklärung für etwas, das ich sonst auch merkwürdig fände.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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@neko
Ich danke dir für deine schnelle Antwort. Mhm...diese Perspektive habe ich noch gar nicht betrachtet, könnte möglich sein. Ich erzähle in der Tat viel über die äußeren Umstände, aber eben auch wie sie auf mich wirken und wie ich mich fühle. Immerhin ist es ja das was mich belastet. Ich hab das Gefühl keinen "roten" Faden zu sehen, wie gesagt nicht zu wissen was er von mir will. Ich überlege mir zwanghaft vor jeder Sitzung was ich ansprechen möchte (die Perfektion *augenroll*), vielleicht sollte ich das lassen da ich mich vielleicht damit immer wieder in die besagten Themen manövriere.
Ich danke dir für deine schnelle Antwort. Mhm...diese Perspektive habe ich noch gar nicht betrachtet, könnte möglich sein. Ich erzähle in der Tat viel über die äußeren Umstände, aber eben auch wie sie auf mich wirken und wie ich mich fühle. Immerhin ist es ja das was mich belastet. Ich hab das Gefühl keinen "roten" Faden zu sehen, wie gesagt nicht zu wissen was er von mir will. Ich überlege mir zwanghaft vor jeder Sitzung was ich ansprechen möchte (die Perfektion *augenroll*), vielleicht sollte ich das lassen da ich mich vielleicht damit immer wieder in die besagten Themen manövriere.
frag ihn doch nächstes mal, ob er wirklich glaubt, dass sich deine probleme durch wegziehen so einfach lösen lassen. dagegen könntest du einwenden, dass eine räumliche trennung dir nicht bei der innerlichen trennung hilft und du denkst, du müsstest bei dir und nicht bei den umständen ansetzen.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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@neko
Das hab ich gestern getan daraufhin entschuldigte er sich zunächst: "Sie waren wütend auf mich? Wenn sie das so aufgefasst haben, dann tut es mir leid, dann habe ich mich falsch ausgedrückt, das wollte ich damit nicht aussagen". Im weiteren Verlauf versuchte ich ihm genau das zu vermitteln, das zunächst eine räumliche Trennung nicht in Frage kommt ehe ich nicht genug Stabilität habe. Daraufhin äußerte er sich wiederholend das ich ein Problem mit der Ablösung meiner Eltern habe und meine Befürchtungen allein zu sein, ich scheinbar als real betrachte und ich mich meiner Angst stellen muss.
Das hab ich gestern getan daraufhin entschuldigte er sich zunächst: "Sie waren wütend auf mich? Wenn sie das so aufgefasst haben, dann tut es mir leid, dann habe ich mich falsch ausgedrückt, das wollte ich damit nicht aussagen". Im weiteren Verlauf versuchte ich ihm genau das zu vermitteln, das zunächst eine räumliche Trennung nicht in Frage kommt ehe ich nicht genug Stabilität habe. Daraufhin äußerte er sich wiederholend das ich ein Problem mit der Ablösung meiner Eltern habe und meine Befürchtungen allein zu sein, ich scheinbar als real betrachte und ich mich meiner Angst stellen muss.
Hallo flugunfähig,
ich bin schon verwundert, das ein tiefenpsychologisch arbeitender Therapeut so schnell - nach der 10. Sitzung - konkrete Veränderungen in deinem Leben sehen will. Es geht doch erstmal um die Aufarbeitung der Vergangenheit und um die Bearbeitung von Gefühlen, die Erforschung des Unbewussten etc. Bei einem Verhaltenstherapeuten würde ich das schon eher nachvollziehen können. Vielleicht stimmt die Chemie zwischen euch einfach nicht, wenn er sich über dein "Gejammer" beschwert? Vielleicht hat er allgemein Probleme mit depressiven Patienten? So dass es bei ihm zu einer negativen Gegenübertragung gekommen ist? Dann hätte er dich erst gar nicht in Therapie nehmen sollen. Hattet ihr mehrere probatorische Gespräche oder habt ihr euch gleich nach dem ersten entschieden? Wenn er dir noch weiter Druck machen sollte, würde ich die Therapie bei ihm beenden. Er beschädigt damit ja dein Selbstbewusstsein, das sich in der Therapie ja eigentlich verbessern sollte.
Lg, Tristezza
ich bin schon verwundert, das ein tiefenpsychologisch arbeitender Therapeut so schnell - nach der 10. Sitzung - konkrete Veränderungen in deinem Leben sehen will. Es geht doch erstmal um die Aufarbeitung der Vergangenheit und um die Bearbeitung von Gefühlen, die Erforschung des Unbewussten etc. Bei einem Verhaltenstherapeuten würde ich das schon eher nachvollziehen können. Vielleicht stimmt die Chemie zwischen euch einfach nicht, wenn er sich über dein "Gejammer" beschwert? Vielleicht hat er allgemein Probleme mit depressiven Patienten? So dass es bei ihm zu einer negativen Gegenübertragung gekommen ist? Dann hätte er dich erst gar nicht in Therapie nehmen sollen. Hattet ihr mehrere probatorische Gespräche oder habt ihr euch gleich nach dem ersten entschieden? Wenn er dir noch weiter Druck machen sollte, würde ich die Therapie bei ihm beenden. Er beschädigt damit ja dein Selbstbewusstsein, das sich in der Therapie ja eigentlich verbessern sollte.
Lg, Tristezza
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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@ Tristezza
Erstmal ganz lieben Dank für deine aufrichtige Antwort.
Ich habe vom Grundsatz her ein sehr gutes Gefühl bei diesem Therapeuten, so gut das ich mit Überzeugung sagen kann das ich in diese Zusammenarbeit vertraue und mich aufgehoben fühle. Meine vorherigen Therapeuten waren alle so gar nicht auf meiner Wellenlänge. Ich hatte ein Erstgespräch und dann eigentlich gleich beidseits entschlossen die Therapie beginnen zu wollen. Die Treffen sind sehr unregelmäßig muss ich gestehen. Einerseits erlaubt es meine Arbeit nicht eher zu kommen, andererseits sein Zeitplan nicht. Im Durchschnitt so alle 2 Wochen, mal auch jede Woche, dann wieder 3 Wochen nicht. Ich habe mich auf den Therapeuten bereits sehr fixiert und stecke all mein Glauben und meine Hoffnung in diese Mann. Vielleicht ist es auch das was mich zweifeln lässt, das ich zuviel erwarte und hoffe. So habe z.B. seit Beginn an Angst das die Therapie scheitert, das ich es nicht schaffen werde, das meine Probleme keine "echten Probleme" sind und das ich zu wenig Zeit vielleicht habe meine Probleme alle ansprechen zu können, da die ich vielleicht keine Verlängerung bekomme usw.
Erstmal ganz lieben Dank für deine aufrichtige Antwort.
Ich habe vom Grundsatz her ein sehr gutes Gefühl bei diesem Therapeuten, so gut das ich mit Überzeugung sagen kann das ich in diese Zusammenarbeit vertraue und mich aufgehoben fühle. Meine vorherigen Therapeuten waren alle so gar nicht auf meiner Wellenlänge. Ich hatte ein Erstgespräch und dann eigentlich gleich beidseits entschlossen die Therapie beginnen zu wollen. Die Treffen sind sehr unregelmäßig muss ich gestehen. Einerseits erlaubt es meine Arbeit nicht eher zu kommen, andererseits sein Zeitplan nicht. Im Durchschnitt so alle 2 Wochen, mal auch jede Woche, dann wieder 3 Wochen nicht. Ich habe mich auf den Therapeuten bereits sehr fixiert und stecke all mein Glauben und meine Hoffnung in diese Mann. Vielleicht ist es auch das was mich zweifeln lässt, das ich zuviel erwarte und hoffe. So habe z.B. seit Beginn an Angst das die Therapie scheitert, das ich es nicht schaffen werde, das meine Probleme keine "echten Probleme" sind und das ich zu wenig Zeit vielleicht habe meine Probleme alle ansprechen zu können, da die ich vielleicht keine Verlängerung bekomme usw.
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Ein Tiefenpsychologe der zu etwas so oberflächichem rät wegzuziehen als Problemlösung????
Also wenn es nicht einen ganz akuten Grund gibt daß einem das aktuelle Umfeld nicht gut tut(Stadtmensch wohnt auf dem Land oder umgekehrt, Freundeskreis der schlechten Einfluss hat und aus dem man sich nicht lösen kann, traumatisches Erlebnis an einem bestimmten Ort, extrem nervtötende und vereinnahmende Verwandte, Arbeitslos und null Chance auf Arbeitsplatzan dem Ort etc) dann nützt wegziehen absolut garnichts. Weil die eigenen Neurosen nimmt man ja mit und schwups hat man am neuen Ort sich das gleiche Schlamassel fabriziert.
Ein Umzug kostet Geld, man muss einen neuen Freundeskreis aufbauen, einen neuen Job suchen etc. Ich finde den Rat einfach nur unverchämt.
Also ich finde so eine Reaktion auf "fortgesetztes Jammern" eines Klienten finde ich absolut unmöglich. Wenn er findet das das unproduktiv ist, warum lenkt er das Gespräch dann nicht auf konstruktivere Themen oder geht eben auf die tiefenpsychologischen Hintergründe ein die dieses Schlamassel hat, was ja als tiefenpsychologisch arbeitender Therapeut sein Job wäre.
Das ist wohl der Punkt wo man sich fragen könnte ob der Therapeut was taugt oder ob man sich nicht jemand anders suchen sollte.
Also wenn es nicht einen ganz akuten Grund gibt daß einem das aktuelle Umfeld nicht gut tut(Stadtmensch wohnt auf dem Land oder umgekehrt, Freundeskreis der schlechten Einfluss hat und aus dem man sich nicht lösen kann, traumatisches Erlebnis an einem bestimmten Ort, extrem nervtötende und vereinnahmende Verwandte, Arbeitslos und null Chance auf Arbeitsplatzan dem Ort etc) dann nützt wegziehen absolut garnichts. Weil die eigenen Neurosen nimmt man ja mit und schwups hat man am neuen Ort sich das gleiche Schlamassel fabriziert.
Ein Umzug kostet Geld, man muss einen neuen Freundeskreis aufbauen, einen neuen Job suchen etc. Ich finde den Rat einfach nur unverchämt.
Also ich finde so eine Reaktion auf "fortgesetztes Jammern" eines Klienten finde ich absolut unmöglich. Wenn er findet das das unproduktiv ist, warum lenkt er das Gespräch dann nicht auf konstruktivere Themen oder geht eben auf die tiefenpsychologischen Hintergründe ein die dieses Schlamassel hat, was ja als tiefenpsychologisch arbeitender Therapeut sein Job wäre.
Das ist wohl der Punkt wo man sich fragen könnte ob der Therapeut was taugt oder ob man sich nicht jemand anders suchen sollte.
Das entspricht ja deinem Muster, dich in Abhängigkeiten zu begeben. Ein Muster, das du eigentlich durch die Therapie durchbrechen lernen willst. Ich hoffe, dass sich hier nicht wiederholt, was in deiner unglücklichen Partnerschaft geschehen ist: dass du dich aus einer Beziehung, die dir nicht gut tut, nicht lösen kannst.flugunfähig hat geschrieben:Ich habe mich auf den Therapeuten bereits sehr fixiert und stecke all mein Glauben und meine Hoffnung in diese Mann.
Lg, Tristezza
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Naja, es gibt zwei Komponenten die wichtig sind wenn es darum geht ob eine Therapie was taugt.flugunfähig hat geschrieben: Ich habe vom Grundsatz her ein sehr gutes Gefühl bei diesem Therapeuten, so gut das ich mit Überzeugung sagen kann das ich in diese Zusammenarbeit vertraue und mich aufgehoben fühle. .
Nämlich erstens ob man mit dem Therapeuten auf der menschlichen Seite her gut arbeiten kann. Und dann ob es auf der fachlichen Seite passt, ob der Therapeut qualifiziert ist und das angebotene Therapieverfahren für das eigene Problem passt.
Und wenn Punkt eins, die menschliche Komponenete, passt, aber Punkt zwei nicht nützt das leider nichts, es wird keine gute Therapie zustandekommen.
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hi flugunfähig,
die anderen habe ja schon einiges kluge gesagt.
ich möchte noch etwas ergänzen.
ich will hier nicht unseriöserweise ferndiagnosen stellen, aber so wie du deine probleme beschreibst, erfüllst (ode erfülltest) du die diagnosekriterien für die emotional instabile persönlichkeitsstörung (borderline)....
ich weiß natürlich nicht, ob du diese erkrankung wirklich hast.
aber falls ja:
persönlichkeitsstörungen sind nun mal bei den meisten betroffenen zäh und langwierig und fortschritte machbar, aber schwierig.(abgesehen davon hast du ja schon unglaublich viele und gute fortschritte gemacht .)
das ist normal und sollte deinen thera nicht ungeduldig machen.
sollte der thera die diagnose nie in betracht gezogen haben, würd ich ihn mal drauf ansprechen und ggf auch noch eine zweitmeinung einholeh, weil das ja für die therapie schon konsequenzen hätte.
die anderen habe ja schon einiges kluge gesagt.
ich möchte noch etwas ergänzen.
ich will hier nicht unseriöserweise ferndiagnosen stellen, aber so wie du deine probleme beschreibst, erfüllst (ode erfülltest) du die diagnosekriterien für die emotional instabile persönlichkeitsstörung (borderline)....
ich weiß natürlich nicht, ob du diese erkrankung wirklich hast.
aber falls ja:
persönlichkeitsstörungen sind nun mal bei den meisten betroffenen zäh und langwierig und fortschritte machbar, aber schwierig.(abgesehen davon hast du ja schon unglaublich viele und gute fortschritte gemacht .)
das ist normal und sollte deinen thera nicht ungeduldig machen.
sollte der thera die diagnose nie in betracht gezogen haben, würd ich ihn mal drauf ansprechen und ggf auch noch eine zweitmeinung einholeh, weil das ja für die therapie schon konsequenzen hätte.
Zuletzt geändert von hungryheart am Fr., 20.05.2011, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
Nimm was du willst und zahl dafür.
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An die emotional instabile Persönlichkeisstörung oder zumindest etwas in dieser Richtung hab ich auch gedacht als ich von Esstörung, Leere und Unfähigkeit sich auch schlechten Beziehungen gelesen habe.
Wenn hier ein Therapeut nach ein paar Stunden von "auf der Stelle treten" redet würde ich meine Sachen packen, weil deine Problematik ist nur langfristig positiv zu beeinflussen und darauf muss sich auch der Therapeut einstellen..
Wenn hier ein Therapeut nach ein paar Stunden von "auf der Stelle treten" redet würde ich meine Sachen packen, weil deine Problematik ist nur langfristig positiv zu beeinflussen und darauf muss sich auch der Therapeut einstellen..
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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@ Tristezza
@ münchnerkindl
@ hungryheart
Oh wie recht du hast! Genau das vermute ich bei mir. Ich habe von Anfang an ja sorge, das ich irgendwann ja auch wieder loslassen muss. Das es irgendwann zu Ende ist und ein neuer Weg gegangen werden muss, ohne diese Person. Ich merke sehr häufig, das wenn ich mit irgendetwas "zufrieden" bin, wenn es objektiv betrachtet auch ein Trugschluss ist, das ich mich schwer bis gar nicht davon lösen kann. Du hast recht, das selbige durchlebe ich immerzu in meinen Partnerschaften.Das entspricht ja deinem Muster, dich in Abhängigkeiten zu begeben. Ein Muster, das du eigentlich durch die Therapie durchbrechen lernen willst. Ich hoffe, dass sich hier nicht wiederholt, was in deiner unglücklichen Partnerschaft geschehen ist: dass du dich aus einer Beziehung, die dir nicht gut tut, nicht lösen kannst.
@ münchnerkindl
Das denke ich ebenso, das meinte ich ja auch damit, das ich zunächst an mir selbst arbeiten muss ehe ich an solch existentielle Dinge denken kann. Da ich den selbigen Teufelskreis vermutlich woanders durchleben würde.Weil die eigenen Neurosen nimmt man ja mit und schwups hat man am neuen Ort sich das gleiche Schlamassel fabriziert.
Wohl wahr. Menschlich würde ich behaupten ist es absolut stimmig. Fachlich wage ich mich nicht zu urteilen, da ich nicht die notwendige Kompetenz besitze, solch eine Aussage treffen zu können.Nämlich erstens ob man mit dem Therapeuten auf der menschlichen Seite her gut arbeiten kann. Und dann ob es auf der fachlichen Seite passt, ob der Therapeut qualifiziert ist und das angebotene Therapieverfahren für das eigene Problem passt.
@ hungryheart
Ich habe um ehrlich zu sein meinen Therapeuten noch nie gefragt welche Diagnose ich habe oder haben könnte. Auf diesen Gedanken bin ich noch nie gekommen. Kann ich das so einfach fragen? Würde er mir das sagen, also so früh sich schon festlegen wollen? Demnach fällt es mir schwer zu beurteilen ob ich vielleicht eine Emotional instabile Persönlichkeit bin. Könnte sein, abwägig wäre der Gedanke nicht. Habe ich mich in der Tat auch schon gefragt, aber davor um ehrlich zu sein auch gefürchtet.sollte der thera die diagnose nie in betracht gezogen haben, würd ich ihn mal drauf ansprechen und ggf auch noch eine zweitmeinung einholeh, weil das ja für die therapie schon konsequenzen hätte.
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flugunfähig hat geschrieben: Würde er mir das sagen, also so früh sich schon festlegen wollen?
naja, wenn er sich bezüglich der diagnose noch nicht festgelegt haben sollte, darf er aber auch seriöserweise erst recht nicht wegen nicht schnell genug erfolgender fortschritte motzen
und borderline ist nicht gleich borderline.
ich bin auch betroffen, führe aber inzwischen -nach abgeschlossener therapie- ein normales leben.
das ist sicher bei dir auch realistisch und möglich, gerade weil du eh schon so viel erreicht hast.
Nimm was du willst und zahl dafür.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Hallo hungryheart
Stimmt auch wieder Auch das ist ein Problem von mir, das es mir recht schwer fällt, Bedürfnisse anzusprechen. Ich warte oftmals viel zu lange oder spreche Probleme bzw. Bedürfnisse nicht an. Ich sollte es versuchen, sollte ihn das nächste Mal fragen welche Diagnose er vermutet oder bereits festgestellt hat. Ich selbst kann mich so gar nicht einschätzen Aber Selbstdiagnosen sind ja eh in der Regel nicht gerade die objektivsten Mhm... ich sollte ihn wirklich fragen, auch wenn es mir ein klein wenig unangenehm ist...naja, wenn er sich bezüglich der diagnose noch nicht festgelegt haben sollte, darf er aber auch seriöserweise erst recht nicht wegen nicht schnell genug erfolgender fortschritte motzen
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