Mir fällt es sehr schwer, tiefe Emotionen zu empfinden. Bei schlechten Emotionen kann das von Vorteil sein: Ich behalte immer einen kühlen Kopf und kann sachlich handeln. Aber auch positive Gefühle kratzen bei mir nur an der Oberfläche:
- An Hobbys habe ich nicht mehr wirklich Spaß. Vielleicht erfreue ich mich kurzzeitig daran, aber dann sind sie mir zu mühsam und ich lasse wieder alles liegen. Am Ende scrolle ich mich nur noch lustlos durchs Internet, weil das wenig Aufwand erfordert.
- Wenn sich andere für mich freuen, mir gratulieren, bin ich wohl die Einzige, die sich nicht freut.
- Wenn ich mit Kommilitonen zusammensitze, würde ich meistens lieber wieder nachhause, weil sich alles leer anfühlt. Ich gehe dann abends nach Hause und fühle immernoch nichts angesichts des vergangenen Abends.
- Anders ist es allerdings mit Alkohol: Dann komme ich abends nach Hause und denke mir: "Hach, ein guter Abend." und ich kann auch über alles lachen und rede zutraulich mit jedem.
- Auch bei Menschen empfinde ich kaum noch was...Wenn Bekannte plötzlich aus meinem Leben verschwinden würden, würde mich das total kalt lassen.
- Mein einziger Antrieb im Leben sind Logik und Vernunft, denn was muss, das muss. Ich gehe in die Vorlesung, weil ich muss, nicht weil ich einen interessanten Vortrag hören will. Aber nur mit Zwang fühlt sich alles so leer an...
Und mit so wenig Begeisterung, findet man natürlich auch kaum Motivation, was im Leben zu bewegen.
Hat jemand vielleicht jemand einen Tipp, wie ich das Empfinden wieder lernen kann?
(Auf lange Sicht möchte ich eine Therapie machen, aber das wird noch eine Weile dauern, daher möchte ich selbst irgendwie aktiv werden.)
Gefühlskälte und Leere - Wie lerne ich das Fühlen?
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Hier ein Buchvorschlag für dich,
http://www.randomhouse.de/webarticle/we ... p?aid=8868
Mir hat das Buch sehr geholfen, mich wieder meinen Gefühlen nahe zu bringen und sie wahr zu nehmen.
lemon
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lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]
Hallo desune!
Du sprichst mir wahrlich aus der Seele!
Ich glaube du machst gerade das durch wie ich vor ein paar Jahren... ich hab damals begonnen mein Verhalten logisch zu analysieren um dahinter zu kommen. Und zu bist glaube ich auch auf dem Weg dorthin. Mein Rat an dich: MACH ES NICHT!
Du wirst durch Logik nie einen Sinn im Leben finden. Du wirst depressiv, wenn du das versuchst... glaub mir. Das macht dich völlig fertig und zerfrisst dich von innen heraus. Auch wenn du keinen Sinn in gewissen Dingen siehst, gehe ihnen weiter nach. Lass dir weiterhin gratuleiren und hänge mit Freunden ab, auch wenn du direkt nichts spürst.
Wenn du dich aufgrund deiner Gefühlsleere zurückziehst, wird das immer schlimmer. Du kannst dann nicht identifizieren warum es dir schlechter geht, aber es wird immer schlechter. Lass die Logik nicht die Oberhand gewinnen. Mach das nicht. Daran gehst du kaputt.
Du sprichst mir wahrlich aus der Seele!
Ich glaube du machst gerade das durch wie ich vor ein paar Jahren... ich hab damals begonnen mein Verhalten logisch zu analysieren um dahinter zu kommen. Und zu bist glaube ich auch auf dem Weg dorthin. Mein Rat an dich: MACH ES NICHT!
Du wirst durch Logik nie einen Sinn im Leben finden. Du wirst depressiv, wenn du das versuchst... glaub mir. Das macht dich völlig fertig und zerfrisst dich von innen heraus. Auch wenn du keinen Sinn in gewissen Dingen siehst, gehe ihnen weiter nach. Lass dir weiterhin gratuleiren und hänge mit Freunden ab, auch wenn du direkt nichts spürst.
Wenn du dich aufgrund deiner Gefühlsleere zurückziehst, wird das immer schlimmer. Du kannst dann nicht identifizieren warum es dir schlechter geht, aber es wird immer schlechter. Lass die Logik nicht die Oberhand gewinnen. Mach das nicht. Daran gehst du kaputt.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 1138
Hallo desune,
willkommen im Forum! Du schreibst, Du hättest keine Freude mehr an Hobbys, empfindest kaum noch etwas, alles ist so mühsam. Klingt wie depressive Symptome. Gut, dass Du eine Therapie machen willst. Aber warum erst später? Musst Du noch auf einen Platz warten?
Ich finde es gut, dass Du Dich trotz Freudlosigkeit noch motivieren kannst, zu Vorlesungen usw. zu gehen. Wenn das erstmal zusammenbricht, wird es wirklich mühsam, wieder reinzufinden. Also noch mühsamer als es jetzt schon ist!
Ansonsten: positive Affekte im Leben werden ja zum Beispiel verstärkt durch
- Dankbarkeit für Positives, das man im eigenen Leben hat, sich das bewusst machen und ggf. auch Leuten gegenüber, die was damit zu tun haben, die Dankbarkeit ausdrücken
- anderen helfen, ehrenamtliches Engagement, Großzügigkeit
- Humor, Ausdruck positiver Gefühle (wenn denn welche vorhanden sind)
- Bewusstes Achten auf positive Gefühle
- Offenheit für neue Erfahrungen, Dinge ausprobieren
- soziale Kontakte pflegen
- Bewegung/Sport/Spazierengehen
Das sind Dinge, die Du tun kannst und mit denen Du vielleicht dazu beitragen kannst, Deine Stimmung zu verbessern, einen guten Zustand aufrecht zu erhalten oder auch schlechte Laune wieder zu verbessern.
Bei einer richtigen Depression wird das aber eher nicht reichen und ggf. auch einfach erstmal gar nicht so wirken, da ist professionelle Hilfe besser.
Liebe Grüße
Dampfnudel
willkommen im Forum! Du schreibst, Du hättest keine Freude mehr an Hobbys, empfindest kaum noch etwas, alles ist so mühsam. Klingt wie depressive Symptome. Gut, dass Du eine Therapie machen willst. Aber warum erst später? Musst Du noch auf einen Platz warten?
Ich finde es gut, dass Du Dich trotz Freudlosigkeit noch motivieren kannst, zu Vorlesungen usw. zu gehen. Wenn das erstmal zusammenbricht, wird es wirklich mühsam, wieder reinzufinden. Also noch mühsamer als es jetzt schon ist!
Ansonsten: positive Affekte im Leben werden ja zum Beispiel verstärkt durch
- Dankbarkeit für Positives, das man im eigenen Leben hat, sich das bewusst machen und ggf. auch Leuten gegenüber, die was damit zu tun haben, die Dankbarkeit ausdrücken
- anderen helfen, ehrenamtliches Engagement, Großzügigkeit
- Humor, Ausdruck positiver Gefühle (wenn denn welche vorhanden sind)
- Bewusstes Achten auf positive Gefühle
- Offenheit für neue Erfahrungen, Dinge ausprobieren
- soziale Kontakte pflegen
- Bewegung/Sport/Spazierengehen
Das sind Dinge, die Du tun kannst und mit denen Du vielleicht dazu beitragen kannst, Deine Stimmung zu verbessern, einen guten Zustand aufrecht zu erhalten oder auch schlechte Laune wieder zu verbessern.
Bei einer richtigen Depression wird das aber eher nicht reichen und ggf. auch einfach erstmal gar nicht so wirken, da ist professionelle Hilfe besser.
Liebe Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.
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Hallo Desune,
ich kann Lemon nur zustimmen: Das Wahrnehmen der Gefühle gelingt am besten über das Spüren des Körpers, da nämlich alle Gefühle mit Körperempfindungen verbunden sind. Frau Safi Nidiaye hat dazu ein paar schöne Bücher, die kannst du zB bei Amazon finden, und ein Buch von Klaus Renn könnte dir auch helfen: "Dein Körper sagt dir, wer du werden kannst". Um ein wenig in dich reinzuspüren.
Was mich aber etwas erschrickt, wenn du fast nichts mehr fühlst. Das macht mich aufhorchen, denn einfach so kommt man eher nicht dazu, seine Emotionalität abzuschalten. Meinst du, dahinter verbergen sich vielleicht tiefer liegenden Schichten? Weil dann wäre eine Psychotherapie mit einem Therapeuten, der sich auch körperzentrierte Methoden macht, vielleicht doch angebracht.
ich kann Lemon nur zustimmen: Das Wahrnehmen der Gefühle gelingt am besten über das Spüren des Körpers, da nämlich alle Gefühle mit Körperempfindungen verbunden sind. Frau Safi Nidiaye hat dazu ein paar schöne Bücher, die kannst du zB bei Amazon finden, und ein Buch von Klaus Renn könnte dir auch helfen: "Dein Körper sagt dir, wer du werden kannst". Um ein wenig in dich reinzuspüren.
Was mich aber etwas erschrickt, wenn du fast nichts mehr fühlst. Das macht mich aufhorchen, denn einfach so kommt man eher nicht dazu, seine Emotionalität abzuschalten. Meinst du, dahinter verbergen sich vielleicht tiefer liegenden Schichten? Weil dann wäre eine Psychotherapie mit einem Therapeuten, der sich auch körperzentrierte Methoden macht, vielleicht doch angebracht.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!
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Hallo desune,
vielleicht bist du in deinem Leben schon so sehr verletzt worden, dass du nur noch denken, jedoch nicht mehr fühlen willst - denn Denken allein tut nicht weh. Fühlen dagegen wird oft als schmerzhaft wahrgenommen, besonders wenn man Abwehr gegen die Gefühle hat, sich nicht auf sie einlassen will.
Aber meiner Ansicht nach geschieht Heilung dadurch, dass wir unsere Gefühle wieder fühlen, sie quasi zu Ende fühlen, so dass sie den Körper wieder verlassen können.
Die Literaturhinweise von "lemon" und "littlebuddha" möchte ich unterstreichen.
Hier im Forum gibt es auch einen Thread zum Gefühle-fühlen: "Gefühle wirklich fühlen...".
Ansonsten möchte ich dich auch auf die theoretischen Beiträge zum Gefühle-fühlen im Blog 'Das Tao der Zustimmung' (älteste Beiträge bitte zuerst lesen) hinweisen.
Einen lieben Gruß
Innere Freiheit
vielleicht bist du in deinem Leben schon so sehr verletzt worden, dass du nur noch denken, jedoch nicht mehr fühlen willst - denn Denken allein tut nicht weh. Fühlen dagegen wird oft als schmerzhaft wahrgenommen, besonders wenn man Abwehr gegen die Gefühle hat, sich nicht auf sie einlassen will.
Aber meiner Ansicht nach geschieht Heilung dadurch, dass wir unsere Gefühle wieder fühlen, sie quasi zu Ende fühlen, so dass sie den Körper wieder verlassen können.
Die Literaturhinweise von "lemon" und "littlebuddha" möchte ich unterstreichen.
Hier im Forum gibt es auch einen Thread zum Gefühle-fühlen: "Gefühle wirklich fühlen...".
Ansonsten möchte ich dich auch auf die theoretischen Beiträge zum Gefühle-fühlen im Blog 'Das Tao der Zustimmung' (älteste Beiträge bitte zuerst lesen) hinweisen.
Einen lieben Gruß
Innere Freiheit
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Aufgrund entsprechender Erfahrungen behaupte ich, dass Gedanken oft viel schmerzhafter sind als einfaches Fühlen. Intensive Emotionen entstehen ja immer erst
durch Verarbeitung von Gefühlen mittels Denken, das erst die Intensität und Bedeutung
von Emotionen produziert.
Gefühlskälte und Leere entstehen in diesem Zusammenhang, wenn der kognitive Verarbeitungsprozess so komplex und dauerhaft ist, dass das ursprünglich prozessauslösende Fühlen nicht mehr unvermittelt empfunden werden kann.
M.E kann man durch Musik, Bewegung, Literatur, Sport und Kunst usw..... einen
Entspannungszustand erreichen, bei dem das starre kalte Denken zu Gunsten eines
spontanen Fühlens "aufgeweicht" wird. Dadurch entsteht ein innerliches Wärmegefühl,
das Weinen oder Lachen ermöglicht, und die vermeintliche Gefühlskälte und Starre auflöst.
Ich finde, dass man nicht vergessen sollte, dass Gefühlskälte und Leere in traumatischen Lebenssituationen einen wichtigen Schutz für die Gesundheit von Seele
und Geist darstellen. In Ohnmachtsituationen sind sie ein Panzer um die nachhaltige
Schädigung durch traumatische Erfahrungen zu begrenzen.
durch Verarbeitung von Gefühlen mittels Denken, das erst die Intensität und Bedeutung
von Emotionen produziert.
Gefühlskälte und Leere entstehen in diesem Zusammenhang, wenn der kognitive Verarbeitungsprozess so komplex und dauerhaft ist, dass das ursprünglich prozessauslösende Fühlen nicht mehr unvermittelt empfunden werden kann.
M.E kann man durch Musik, Bewegung, Literatur, Sport und Kunst usw..... einen
Entspannungszustand erreichen, bei dem das starre kalte Denken zu Gunsten eines
spontanen Fühlens "aufgeweicht" wird. Dadurch entsteht ein innerliches Wärmegefühl,
das Weinen oder Lachen ermöglicht, und die vermeintliche Gefühlskälte und Starre auflöst.
Ich finde, dass man nicht vergessen sollte, dass Gefühlskälte und Leere in traumatischen Lebenssituationen einen wichtigen Schutz für die Gesundheit von Seele
und Geist darstellen. In Ohnmachtsituationen sind sie ein Panzer um die nachhaltige
Schädigung durch traumatische Erfahrungen zu begrenzen.
"Ich bin kein direkter Rüpel aber die Brennnessel unter den Liebesblumen."
Karl Valentin
Karl Valentin
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Nicht mehr fühlen zu können/wollen ist sicherlich ein Schutzmechanismus..... der früher notwendig war(!)..... weil etwas nicht anders verarbeitet werden konnte
..... und weil der Schmerz sonst vielleicht unerträglich gewesen wäre.
Von daher sehe ich Rationalisieren, die Welt nicht mehr fühlend wahrnehmen sondern nur noch Denken, schon als Mechanismus an, den Schmerz unter Verschluss zu halten.
Doch wenn Gefühle und Schmerz im Keller eingesperrt ist, so ist er ja trotzdem da!
Und solange etwas nicht angeschaut und wahrgenommen wird, kann es auch nicht geheilt werden.
Meiner Erfahrung nach tut etwas am Meisten weh, solange wir uns dagegen wehren....
Trauer, Wut, Hilflosigkeit schmerzen, wenn und weil wir dagegen Widerstand leisten statt sie fließen und ihren Abschluss finden zu lassen.
(Jedenfalls ist bei mir innerlich immer eine große Veränderung pasiert, wenn ich dann soweit war, das was ist zu bemerken und endlich "Ja" dazu zu sagen.)
Freilich muss jeder für sich selbst überprüfen welche Hilfsmittel oder Hilfe er braucht, um wieder ins Leben kommen zu können.
L.G. Innere Freiheit
..... und weil der Schmerz sonst vielleicht unerträglich gewesen wäre.
Von daher sehe ich Rationalisieren, die Welt nicht mehr fühlend wahrnehmen sondern nur noch Denken, schon als Mechanismus an, den Schmerz unter Verschluss zu halten.
Doch wenn Gefühle und Schmerz im Keller eingesperrt ist, so ist er ja trotzdem da!
Und solange etwas nicht angeschaut und wahrgenommen wird, kann es auch nicht geheilt werden.
Meiner Erfahrung nach tut etwas am Meisten weh, solange wir uns dagegen wehren....
Trauer, Wut, Hilflosigkeit schmerzen, wenn und weil wir dagegen Widerstand leisten statt sie fließen und ihren Abschluss finden zu lassen.
(Jedenfalls ist bei mir innerlich immer eine große Veränderung pasiert, wenn ich dann soweit war, das was ist zu bemerken und endlich "Ja" dazu zu sagen.)
Freilich muss jeder für sich selbst überprüfen welche Hilfsmittel oder Hilfe er braucht, um wieder ins Leben kommen zu können.
L.G. Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!
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- Helferlein
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- Beiträge: 99
Hallo Desune,
was Du da beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor und klingt nach einer Depression und sollte professionell angeschaut werden um auszuschließen, daß sich evtl. vegetative Beschwerden bilden oder festigen.
Wie schon oben angeführt, sind Bewegung/Sport, soziale Kontakte und etwas kreatives sehr wichtig, etwas was Freude macht, auch um Dich vor Vereinsamung zu schützen.
Liebe Grüße
Alles Gute
was Du da beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor und klingt nach einer Depression und sollte professionell angeschaut werden um auszuschließen, daß sich evtl. vegetative Beschwerden bilden oder festigen.
Wie schon oben angeführt, sind Bewegung/Sport, soziale Kontakte und etwas kreatives sehr wichtig, etwas was Freude macht, auch um Dich vor Vereinsamung zu schützen.
Liebe Grüße
Alles Gute
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- Forums-Gruftie
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- Beiträge: 683
Ich gebe dir Recht, dass man starke traumatische Erfahrungen nicht ungeschützt wiedererleben sollte. Und das müssen nicht nur klassische Traumata sein, sondern können auch anderer sehr belastende Dinge sein (zB Beziehungstraumata, zB in der Familie). Also der Schutz hat durchaus Berechtigung, bei kleineren Dingen sollte man da durchaus alleine rangehen. Ich hatte mal so ein Beziehungstrauma, was so heftig war, dass ich es nicht einmal denken konnte. Mir wurde bewusst, dass es da ist, aber sobald es in mir hoch kam versuchte etwas in mir mit aller Gewalt es wieder zu verdrängen. Das war eklig und ließ sich in einer einzigen EFT-Stunde lösen. Das war Ausnahmsweise so einfach, weil es eine ganz konkrete Sache war. Heute kann ich sogar Leuten offen davon erzählen, die ich damals nicht einmal denken konnte.forcefromabove hat geschrieben: Ich finde, dass man nicht vergessen sollte, dass Gefühlskälte und Leere in traumatischen Lebenssituationen einen wichtigen Schutz für die Gesundheit von Seele
und Geist darstellen. In Ohnmachtsituationen sind sie ein Panzer um die nachhaltige
Schädigung durch traumatische Erfahrungen zu begrenzen.
Da habe ich gestern etwas enorm interessantes erlebt. Wieder so ein heftiges, altes Gefühl in mir. Es war ganz schlimm, und ich ging raus und wollte mich dem Leid ergeben. Auf einmal kam in mir der Gedanke der Liebe. Und ich sagte mir: "Ich LIEBE dich, Thema XYZ!" Und ich meinte es ernst. Ich liebe dich! Sofort verspürte ich eine unglaubliche Erleichterung, ich war in der nächsten Minuten so anders drauf, das glaubt ihr nicht. Der Schmerz, Trauer, Wut, alles weg. Ich bin sogar noch zu einem Treffen gegangen und war dort gut gelaunt, wo ich den ganzen Tag gedacht habe das schaffe ich nicht. Ich denke zwar nicht, dass es nun alles geheilt ist, aber es bestätigt was Innere Freiheit sagt: Wehren tut weh, akzeptieren und lieben macht den Weg frei.Innere_Freiheit hat geschrieben:Meiner Erfahrung nach tut etwas am Meisten weh, solange wir uns dagegen wehren....
Sehr wahr. Merke bei mir auch, wie ich manchmal nach Hause komme und verletzt und ärgerlich oder traurig bin, und anstatt mich damit zu beschäftigen lenke ich mich ab: Buch, Musik, Internet. Das ist tatsächlich ablenken, weil ich mich nicht mit meinen Gefühlen befassen möchte. Und Schwupps habe ich sie verdrängt und anstatt mit ihnen zu arbeiten liegen sie dann im Keller, bis sie jemand ein anderes Mal wieder hervorholt. Was im Keller liegt ist ja nicht weg, es liegt dort und kann jederzeit wieder raus geholt werden. Oft denke ich bei mir und bei anderen, dass wir nicht so übel reagieren würden, wenn wir a) mehr Verantwortung für unser Denken und Verhalten übernehmen (also auch unsere Schuld akzeptieren statt uns immer nur als Opfer zu sehen), und wenn wir b) unseren mentalen Keller mal gründlich ausmisten würden. Warum werde ich wütend in der und der Situation? Weil diese Situation aus meinem Keller die Wut rausholt, die ich immer hatte, wenn der und der das und das tat. Alte Kamellen wirken nach, besonders wenn sie früh geprägt wurden. Und dann ohne Verarbeitung wahrscheinlich lebenslänglich.Innere_Freiheit hat geschrieben:Doch wenn Gefühle und Schmerz im Keller eingesperrt ist, so ist er ja trotzdem da!
Und solange etwas nicht angeschaut und wahrgenommen wird, kann es auch nicht geheilt werden.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!
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