Hallo allerseits,
erstmal vorweg: Ich bin neu hier - hab angesichts meines Problems nach Psychologieforen gegoogelt und mich für dieses entschlossen, weil es auf mich den "belebtesten" Eindruck gemacht hat.
Dann zu mir: Ich bin männlich, 21 Jahre alt, Student. Ich fühle mich nicht unglücklich oder depressiv, aber wahnsinnig toll finde ich mein Leben auch nicht, denn eine Sache verfolgt mich schon ewig: Ich bin offenbar eine Spaßbremse. Ich kriege es einfach nicht hin, lockere, anhaltende und spaßige Gespräche mit anderen zu führen. Irgendwie sage ich immer nur das Nötigste, und dann ist das Gespräch wieder aus. Auch in meinem Kopf herrscht dann absolute Leere - mir fällt absolut nichts mehr ein, was man sagen könnte. Also entstehen peinliche Stillen, sodass ich meistens einfach gehe, sobald es möglich ist.
Die Ausnahme ist, wenn mehrere Leute bereits miteinander reden und die Stimmung locker ist - dann kann sogar ich in diese lockere Stimmung kommen und mal den einen oder anderen witzigen Kommentar ablassen. Aber auch dann bleibt es meistens bei Kommentaren/Einwürfen, meine Rolle in den Gesprächen bleibt meist absolut passiv.
Und was für Folgen hat das für mich? Nun... einige:
1. Irgendwie bleiben meine Freundschaften grundsätzlich recht schwach bzw. beschränken sich auf das, was in Gruppen mit mehreren Leuten passiert. Ist auch verständlich, schließlich gebe ich quasi nie jemandem in einem 2er-Gespräch wirklich Anlass, mich sympathisch zu finden. Ich kann zwar super sachlich diskutieren und bin ein recht freundlicher Typ, aber wenn das Gespräch keinen Spaß macht, hilft das wohl auch nicht...
Deswegen konnte ich schon oft beobachten, wie Leute, mit denen ich mich gut zu verstehen glaubte, mit anderen plötzlich viel besser unterwegs waren. Bei mir eben noch trockenes Gespräch - kaum bin ich weg, Gelächter und super Stimmung. Wieso?
2. Das Kennenlernen von neuen Leuten, gerade auch Mädels, ist natürlich auch sehr schwer. Ich hatte bisher eine Freundin, und diese Beziehung liegt schon eine Weile zurück. Mit ihr konnte ich erstaunlicherweise recht lange am Stück reden. Mag auch daran gelegen haben, dass sie ziemlich extravertiert war. Und kennenlernen konnten wir uns recht gemütlich, weil wir im selben Freundeskreis waren, wir uns also automatisch nebenbei sahen und lange kein "4-Augen-Gespräch" nötig war. Aber wenn ich heute ein Mädchen z.B. im Studium kennenlernen will, ist es wieder extrem schwer. Obwohl ich eigentlich inzwischen recht selbstbewusst bin, denn heute würde ich mich schon als relativ gutaussehend bezeichnen. (Früher hatte ich starke Akne und eine schreckliche Körperhaltung - Computerfreak.)
Naja. Wenn ihr bis hier gelesen habt, danke dafür schon mal. Und es wäre schön, wenn jetzt irgendjemand wüsste, warum ich so drauf bin. Oder zumindest eine Vermutung hätte. Denn das ist jetzt seit mindestens 10 Jahren so (so weit kann ich mich an Beispiele zurückerinnern, wo mir dieses Muster auffällt). Und ich verstehe es einfach nicht...
Introvertiert. Spaßlos? Gesprächsunfähig?
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Hallo,
Ich glaube, du sprichst mir aus der Seele.
Ich kann dir nur sagen: Mit den richtigen Menschen wird es leichter. Nicht alle Menschen wollen immer mit rumalbernden Spaßkanonen reden. Viele haben lieber ein ernstes, ruhiges Gespräch über eine Tasse Kaffee. Und wenn ihr mehr gemeinsam habt, fällt auch dir deutlich mehr ein.
Überlege dir: Was sind die Themen, über die du leichter sprechen kannst? Wo du sehr viel beitragen kannst ohne drauf zu achten? Kommst du darüber mit anderen leichter ins Gespräch?
Wenn du solche Gemeinsamkeiten entdeckst, ist das doch ein guter Anhaltspunkt, um andere besser kennen zu lernen.
Suche Aktivitäten, über die du regelmäßig Kontakt mit bestimmten Personen hast. Dann fällt das Kennenlernen viel leichter, da ihr euch dadurch oft seht. Vielleicht gibt es Vereine, Jobs, Sportkurse, Sprachkurse, Hochschulgruppen, Asta/Fachschaft, ...die Uni ist der beste Ort, um Leute zu treffen!
Ich weiß selbst, wie schwer das ist. Von 100 Personen lernt man vielleicht 1 Person gut kennen. Aber für diese 1% lohnt es sich! Und so lernt man auch langsam, Menschen näher zu kommen.
Warum du so bist, kann ich dir nicht sagen. Vielleicht hast du im Laufe deines Lebens Angst vor Aufmerksamkeit entwickelt und bleibst daher lieber stumm/passiv. Vielleicht hast du auch Probleme, ernsthaft an anderen Menschen interessiert zu sein. Auf jeden Fall solltest du bei der psychologischen Beratungsstelle deiner Uni mal anrufen und Hilfe in Anspruch nehmen.
Ich glaube, du sprichst mir aus der Seele.
Ich kann dir nur sagen: Mit den richtigen Menschen wird es leichter. Nicht alle Menschen wollen immer mit rumalbernden Spaßkanonen reden. Viele haben lieber ein ernstes, ruhiges Gespräch über eine Tasse Kaffee. Und wenn ihr mehr gemeinsam habt, fällt auch dir deutlich mehr ein.
Überlege dir: Was sind die Themen, über die du leichter sprechen kannst? Wo du sehr viel beitragen kannst ohne drauf zu achten? Kommst du darüber mit anderen leichter ins Gespräch?
Wenn du solche Gemeinsamkeiten entdeckst, ist das doch ein guter Anhaltspunkt, um andere besser kennen zu lernen.
Suche Aktivitäten, über die du regelmäßig Kontakt mit bestimmten Personen hast. Dann fällt das Kennenlernen viel leichter, da ihr euch dadurch oft seht. Vielleicht gibt es Vereine, Jobs, Sportkurse, Sprachkurse, Hochschulgruppen, Asta/Fachschaft, ...die Uni ist der beste Ort, um Leute zu treffen!
Ich weiß selbst, wie schwer das ist. Von 100 Personen lernt man vielleicht 1 Person gut kennen. Aber für diese 1% lohnt es sich! Und so lernt man auch langsam, Menschen näher zu kommen.
Warum du so bist, kann ich dir nicht sagen. Vielleicht hast du im Laufe deines Lebens Angst vor Aufmerksamkeit entwickelt und bleibst daher lieber stumm/passiv. Vielleicht hast du auch Probleme, ernsthaft an anderen Menschen interessiert zu sein. Auf jeden Fall solltest du bei der psychologischen Beratungsstelle deiner Uni mal anrufen und Hilfe in Anspruch nehmen.
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Na immerhin sind wir also nicht ganz allein damit.
Du hast Recht, es gibt gewisse Menschen, mit denen es leichter geht. Das waren/sind in meinem Leben bisher wohl drei Freunde, mit denen ich schon tolle Gespräche über Politik, Wissenschaft, Gott und die Welt geführt hab. Allerdings weiß ich von zweien davon, dass sie eigentlich auch lieber ein bisschen mehr Spaß im Gespräch haben - der eine war eine Zeit lang mein "bester Freund", bis ich ihm wohl zu langweilig wurde und er sich mit anderen Freunden besser verstand.
Auf Gemeinsamkeiten stütze ich mich schon automatisch immer. Allerdings sind meine größten Faszinationen eben so trockene Dinge wie politisches Zeitgeschehen, Naturwissenschaften und Hightech. Die kleineren Themen/gemeinsamen Interessen wie Fernsehserien/Shows, Musik, Autos etc. sind schnell ausgeschöpft bzw. werden monoton - und dann steh ich wieder blöd da und weiß nicht, was man sagen könnte. Ich fühl mich manchmal wie ein Roboter, dem man vergessen hat beizubringen, wie soziale Interaktion funktioniert.
Diverse Möglichkeiten, unter die Leute zu kommen, nutze ich schon (Sport, Uni-Sprachkurse). Es funktioniert einigermaßen, allerdings bleibe ich immer der Passive. In Pausen etc. gelingt es mir auch dort nicht, mit fremden Leuten wirklich ins Gespräch zu kommen. Ich muss also wirklich erstmal grundsätzlich was an mir ändern.
Die psychologische Beratung der Uni wäre tatsächlich eine Anlaufstelle. Allerdings müsste ich mich erstmal überwinden, dorthin zu gehen... Irgendwie käme es mir übertrieben vor.
Du hast Recht, es gibt gewisse Menschen, mit denen es leichter geht. Das waren/sind in meinem Leben bisher wohl drei Freunde, mit denen ich schon tolle Gespräche über Politik, Wissenschaft, Gott und die Welt geführt hab. Allerdings weiß ich von zweien davon, dass sie eigentlich auch lieber ein bisschen mehr Spaß im Gespräch haben - der eine war eine Zeit lang mein "bester Freund", bis ich ihm wohl zu langweilig wurde und er sich mit anderen Freunden besser verstand.
Auf Gemeinsamkeiten stütze ich mich schon automatisch immer. Allerdings sind meine größten Faszinationen eben so trockene Dinge wie politisches Zeitgeschehen, Naturwissenschaften und Hightech. Die kleineren Themen/gemeinsamen Interessen wie Fernsehserien/Shows, Musik, Autos etc. sind schnell ausgeschöpft bzw. werden monoton - und dann steh ich wieder blöd da und weiß nicht, was man sagen könnte. Ich fühl mich manchmal wie ein Roboter, dem man vergessen hat beizubringen, wie soziale Interaktion funktioniert.
Diverse Möglichkeiten, unter die Leute zu kommen, nutze ich schon (Sport, Uni-Sprachkurse). Es funktioniert einigermaßen, allerdings bleibe ich immer der Passive. In Pausen etc. gelingt es mir auch dort nicht, mit fremden Leuten wirklich ins Gespräch zu kommen. Ich muss also wirklich erstmal grundsätzlich was an mir ändern.
Die psychologische Beratung der Uni wäre tatsächlich eine Anlaufstelle. Allerdings müsste ich mich erstmal überwinden, dorthin zu gehen... Irgendwie käme es mir übertrieben vor.
Hallo,
ich bin schon etwas älter und bin etwas schockiert darüber, wie wichtig "Spaß" in der heutigen Gesellschaft zu sein scheint. Nach dem, was du schilderst, müssen sogar Gespräche "Spaß" machen. Das ist für mich die falsche Kategorie. Gespräche müssen interessant sein. Mir persönlich sind Menschen lieber, mit denen ich tiefgründige Gespräche führen kann, als welche, bei denen es immer lustig zugehen muss.
Aber ich kenne auch das Gefühl, nicht mitziehen zu können in einer lockeren Gesellschaft. Ging mir letztes Jahr in einer Reha so, wo die Patienten abends immer einen trinken gegangen sind und es offenbar nur aufs Lachen ankam. Ich war zwei-, dreimal dabei, habe gemerkt, dass mich diese Gesellschaft nur deprimiert hat, und bin dann nicht mehr mitgegangen. Ich fand die "Witze", die mit zunehmendem Alkoholpegel immer mehr zunahmen und lauter wurden, oft auch gar nicht lustig. Vielleicht geht es dir im Grunde genauso? Kann sein, dass du dir deine Freunde in einer anderen Altersgruppe suchen musst. Bei den Leuten, die ich kenne, geht es jedenfalls nicht nur um Spaß.
Übrigens: Ich lache gerne, habe durchaus Humor. Und ich kann mir vorstellen, dass auch du Humor besitzt - vielleicht einen anderen als deine Gesprächspartner?
Lg, Tristezza
ich bin schon etwas älter und bin etwas schockiert darüber, wie wichtig "Spaß" in der heutigen Gesellschaft zu sein scheint. Nach dem, was du schilderst, müssen sogar Gespräche "Spaß" machen. Das ist für mich die falsche Kategorie. Gespräche müssen interessant sein. Mir persönlich sind Menschen lieber, mit denen ich tiefgründige Gespräche führen kann, als welche, bei denen es immer lustig zugehen muss.
Aber ich kenne auch das Gefühl, nicht mitziehen zu können in einer lockeren Gesellschaft. Ging mir letztes Jahr in einer Reha so, wo die Patienten abends immer einen trinken gegangen sind und es offenbar nur aufs Lachen ankam. Ich war zwei-, dreimal dabei, habe gemerkt, dass mich diese Gesellschaft nur deprimiert hat, und bin dann nicht mehr mitgegangen. Ich fand die "Witze", die mit zunehmendem Alkoholpegel immer mehr zunahmen und lauter wurden, oft auch gar nicht lustig. Vielleicht geht es dir im Grunde genauso? Kann sein, dass du dir deine Freunde in einer anderen Altersgruppe suchen musst. Bei den Leuten, die ich kenne, geht es jedenfalls nicht nur um Spaß.
Übrigens: Ich lache gerne, habe durchaus Humor. Und ich kann mir vorstellen, dass auch du Humor besitzt - vielleicht einen anderen als deine Gesprächspartner?
Lg, Tristezza
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Hallo,
mir geht es da teilweise ähnlich, wobei ich aber manchmal auch "lustig" sein kann. Bei mir liegt es an meiner Sozialphobie.
Bist du denn generell auch eher ängstlich in sozialen Situationen? Denn ich habe mir folgendes überlegt: Vielleicht fällt es dir leichter, sachliche Gespräche zu führen, da du dich dadurch auf Fakten stützen kannst? Du weisst über ein bestimmtes Thema Bescheid und das gibt dir möglicherweise die Sicherheit, die du brauchst, um ein Gespräch zu führen. Bei witzigen Gesprächen jedoch "hängt" man ja eher im Leeren, es gibt keine Fakten, und vielleicht besteht auch die Gefahr, dass Witze nicht gut ankommen könnten.
Hast du denn allgemein Probleme, Gespräche zu führen, welche sich nicht um Fakten drehen?
Fällt es dir denn auch schwer, zum Beispiel über Alltagsprobleme, deine Beziehung zu anderen usw. zu sprechen, also allgemein über nicht-faktische Themen?
(Musst mir natürlich nicht alle Fragen beantworten, wie du willst Das sind nur jene Punkte, die mir so dazu eingefallen sind.)
Viele Grüsse
Bluebird
Ps: Ich schreibe dir noch kurz eine PM, hab da eine Frage
mir geht es da teilweise ähnlich, wobei ich aber manchmal auch "lustig" sein kann. Bei mir liegt es an meiner Sozialphobie.
Bist du denn generell auch eher ängstlich in sozialen Situationen? Denn ich habe mir folgendes überlegt: Vielleicht fällt es dir leichter, sachliche Gespräche zu führen, da du dich dadurch auf Fakten stützen kannst? Du weisst über ein bestimmtes Thema Bescheid und das gibt dir möglicherweise die Sicherheit, die du brauchst, um ein Gespräch zu führen. Bei witzigen Gesprächen jedoch "hängt" man ja eher im Leeren, es gibt keine Fakten, und vielleicht besteht auch die Gefahr, dass Witze nicht gut ankommen könnten.
Hast du denn allgemein Probleme, Gespräche zu führen, welche sich nicht um Fakten drehen?
Fällt es dir denn auch schwer, zum Beispiel über Alltagsprobleme, deine Beziehung zu anderen usw. zu sprechen, also allgemein über nicht-faktische Themen?
(Musst mir natürlich nicht alle Fragen beantworten, wie du willst Das sind nur jene Punkte, die mir so dazu eingefallen sind.)
Das finde ich auch eine gute Idee. Übertrieben finde ich es nicht. Bei uns an der Uni kann man zum Beispiel auch "nur" wegen Lernstress in die Beratung. Frag doch per Mail nach einem Termin, falls das möglich ist. Das macht es vielleicht leichter.neuernickname hat geschrieben:Die psychologische Beratung der Uni wäre tatsächlich eine Anlaufstelle. Allerdings müsste ich mich erstmal überwinden, dorthin zu gehen... Irgendwie käme es mir übertrieben vor.
Viele Grüsse
Bluebird
Ps: Ich schreibe dir noch kurz eine PM, hab da eine Frage
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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- Beiträge: 3
@Tristezza:
Danke für deine Antwort, aber ich glaube, du meinst etwas völlig anderes als ich. Ich denke auch nicht, dass der Spaß, den ich in Gesprächen gerne erzeugen würde, ein Produkt der heutigen Gesellschaft ist. Ich meine einfach diesen grundsätzlichen lockeren Umgangston, den man im Alltag gerne hat, und der dem Menschen wohl genauso genetisch innewohnt wie das Reden selbst.
Mit Leuten, die sich jeden Tag betrinken und dumme Witze reißen, bin ich auch komplett inkompatibel. Aber das ist nicht das Problem - es gibt ja genug Leute in meinem Alter, die durchaus was in der Birne haben, aber trotzdem sozial etwas... "geschickter" sind als ich.
Humor habe ich, ja. Von dem einen Freund, der wirklich gerne auch ernsthafte Gespräche mit mir führt, wurde mir sogar ein besonders toller bescheinigt. Aber der zeigt sich nur sehr selten; nämlich in eben jenen Situationen, wo die Stimmung schon locker ist und ich nur etwas, das jemand anderes gesagt hat, nehmen, ein bisschen kreativ weiterverarbeiten und das Ergebnis ausspucken muss. (Auf die Art habe ich auch schon viele Leute zum Lachen gebracht, nicht nur ihn.) Mit nur einem Gesprächspartner schaffe ich das hingegen nie - vielleicht ist da wirklich irgendwo eine Barriere in meinem Unterbewusstsein, die verhindert, dass ich sowas rauslasse, wenn ich in "verwundbaren" Situationen bin...
@Bluebird:
Das ist es ja - bewusst habe ich da eigentlich keine Ängste, auch keine Sozialphobie. Aber vielleicht habe ich irgendwas verdrängt, das nun in meinem Unterbewusstsein lauert.
Ansonsten brauche ich eigentlich keine Fakten - ich kann auch meine Meinung zu einem Thema sagen, auch zu zwischenmenschlichen Themen - ich könnte sogar über mich und meine Gefühle reden (wobei ich das meistens nicht tu, weil ich sowas ungern öffentlich breittrete).
Generell ist es wohl so: Solange es viel Gesprächsstoff gibt, kann ich auf ernsthafte (und "langweilige") Art reden. Wenn aber kein "Stoff" vorhanden ist, herrscht in meinem Hirn klaffende Leere - sämtliche Dinge, die ich im Kopf habe, befinden sich in dem Moment quasi in abgesperrten Schließfächern, und während andere Leute dann wohl über Smalltalk zu richtigen Gesprächsthemen finden (also die Schließfächer aufsperren) würden, verläuft bei mir alles im Sande und die Fächer bleiben zu.
Und wegen dem Unipsychologen... Naja gut, ich überlegs mir.
Danke für deine Antwort, aber ich glaube, du meinst etwas völlig anderes als ich. Ich denke auch nicht, dass der Spaß, den ich in Gesprächen gerne erzeugen würde, ein Produkt der heutigen Gesellschaft ist. Ich meine einfach diesen grundsätzlichen lockeren Umgangston, den man im Alltag gerne hat, und der dem Menschen wohl genauso genetisch innewohnt wie das Reden selbst.
Mit Leuten, die sich jeden Tag betrinken und dumme Witze reißen, bin ich auch komplett inkompatibel. Aber das ist nicht das Problem - es gibt ja genug Leute in meinem Alter, die durchaus was in der Birne haben, aber trotzdem sozial etwas... "geschickter" sind als ich.
Humor habe ich, ja. Von dem einen Freund, der wirklich gerne auch ernsthafte Gespräche mit mir führt, wurde mir sogar ein besonders toller bescheinigt. Aber der zeigt sich nur sehr selten; nämlich in eben jenen Situationen, wo die Stimmung schon locker ist und ich nur etwas, das jemand anderes gesagt hat, nehmen, ein bisschen kreativ weiterverarbeiten und das Ergebnis ausspucken muss. (Auf die Art habe ich auch schon viele Leute zum Lachen gebracht, nicht nur ihn.) Mit nur einem Gesprächspartner schaffe ich das hingegen nie - vielleicht ist da wirklich irgendwo eine Barriere in meinem Unterbewusstsein, die verhindert, dass ich sowas rauslasse, wenn ich in "verwundbaren" Situationen bin...
@Bluebird:
Das ist es ja - bewusst habe ich da eigentlich keine Ängste, auch keine Sozialphobie. Aber vielleicht habe ich irgendwas verdrängt, das nun in meinem Unterbewusstsein lauert.
Ansonsten brauche ich eigentlich keine Fakten - ich kann auch meine Meinung zu einem Thema sagen, auch zu zwischenmenschlichen Themen - ich könnte sogar über mich und meine Gefühle reden (wobei ich das meistens nicht tu, weil ich sowas ungern öffentlich breittrete).
Generell ist es wohl so: Solange es viel Gesprächsstoff gibt, kann ich auf ernsthafte (und "langweilige") Art reden. Wenn aber kein "Stoff" vorhanden ist, herrscht in meinem Hirn klaffende Leere - sämtliche Dinge, die ich im Kopf habe, befinden sich in dem Moment quasi in abgesperrten Schließfächern, und während andere Leute dann wohl über Smalltalk zu richtigen Gesprächsthemen finden (also die Schließfächer aufsperren) würden, verläuft bei mir alles im Sande und die Fächer bleiben zu.
Und wegen dem Unipsychologen... Naja gut, ich überlegs mir.
Es gibt ja Bücher darüber, wie man Smalltalk lernen kann ... sogar Leute, die (vor allem aus beruflichen Gründen) ein Coaching machen, um Smalltalk zu lernen - das wären vielleicht erstmal Alternativen zum Psychologen...neuernickname hat geschrieben:während andere Leute dann wohl über Smalltalk zu richtigen Gesprächsthemen finden (also die Schließfächer aufsperren) würden, verläuft bei mir alles im Sande
Vielleicht finden dich die anderen aber auch ganz ok wie du bist - nur eben etwas anders als der Durchschnitt - und nur du denkst, dass du dich ändern musst?
Lg, Tristezza
-
- neu an Bo(a)rd!
- , 23
- Beiträge: 1
Hallo zusammen,
erst mal zu meiner Persönlichkeit. Ich bin männlich und werde in 2 monaten 24. Ich kann zwar jetzt nicht wirklich helfen aber ich habe auch sehr oft ein ähnliches Problem mit sozialen Kontakten. Ihr sprecht mir da quasi auch aus der Seele. Deswegen dachte ich mir, ich setzt hier erst mal an, bevor ich ein neuen Thread aufmache. Denn Das mit der plötzlichen leere im Kopf bei einem Gespräch, egal ob sachlich oder sozial bzw. smaltalk, kenne ich schon mein Leben lang schon.
Vor einem Jahr, als ich noch bei meinem Vater lebte war ich einigermaßen aufgeschlossen. Als ich dann mit meiner Ex zusammen kam, war ich so zusagen ein anderer Mensch. Ich bin mit eigeninitiative auf Menschen zu gegangen. Konnte mich mit jeden mehr als wie jetzt Unterhalten und hatte nur flüchtig diese Probleme zu labern.
Zum einen liegen meine schwierigkeiten darin, dass wenn ich mir aufmerksam etwas durchlese, dann habe ich kurzdarauf sogut wie alles vergessen und kann es nicht widerspiegeln. Zum anderen, wenn mir jemand etwas erzählt, habe ich genau die selbe schwierigkeit später wider das Wichtigste jemanden anderen zu vermitteln. Anscheinend speichert mein Gehirn nur ein paar Prozent. Es kommt mir zumindes so vor.
Ich muss auch noch sagen, als ich mit meiner Ex zusammen war, habe ich 3 wochen für die Fahrschule Theorie gelernt und die Prüfung mit 0 Fehlern bestanden :D
was mich wirklich erstant hat.
Seit dem ich vor einem Jahr in meine Wohnung zog wurde es immer schlimmer mit dem zurrückhalten. Wobei ich es garnicht will, bin ich sehr oft still bei Gruppengesprächen. Oder bei Einzelgesprächen liegts dann meistens an mir, dass kein weiterer Satz mehr folgt. Ich hab einfach keine Themen auf Lager bzw. kann irgendwie nicht darauf zu greifen. Oder wenn ich z.B was sagen möchte, also ich mir vorher ausgedacht hab und dann wenn ich los schießen will, dann hab ich es wider vergessen. Zudem habe ich sehr starke Konzentrationsprobleme. Meine Erinnerungen aus der Vergangenheit sind teilweise alle weg. Also es sind nur Bruchteile vorhanden.
Ich habe ausserdem sehr starke Probleme mit dem Sprechen. Ich verschlinge viele Wörter und nuschel sie dann raus. Nur wenn ich wirklich sicher bin oder mal ein guten Tag erwicht habe und ich mich zusammenreiße, dann rede ich klar und deutlich, halt nur nicht viel.
Seitdem meine Mutter verstarb, als ich ca. 8 Jahre alt war, war mir mein Leben quasi scheiss egal. Ich hatte und habe heute noch ab und zu keine Motivation zum Leben. Es gab schon Situationen, wo ich am Straßenrand entlang lief und ein LKW kam, und ich dann das gefühl hatte ich schmeiß mich einfach davor und dann ist alles vorbei. Dann aber auch widerrum gab es Situationen wo ich auf dem Bürgersteig entlang lief und ich hinter mir ein Auto anfahren hörte ich dann total die panik bekam, dass der mich platt fährt.
Naja jetzt hab ich endlich mal ein Termin beim Hausarzt gemacht, zwar für eine Vorsorge untersuchung. Ich habe mir aber auch vorgenommen dem Arzt meine Probleme zu schildern.
Vielleicht stimmt etwas nicht mit meinem Stoffwechsel in meinem Hirn. Ich lasse mich dann eventuell erst mal zum Neurologen überweisen, wenn dann da alles in ordnung ist muss ich mir einen Psychiater suchen.
Mich nerven die Probleme enorm. Viele sagen einfach komm mal aus dir raus, das durfte ich mir schon meine hanzen Lebenslaufbahn anhören. Ich kanns aber nicht und es klappt nicht.
lg
Frank
erst mal zu meiner Persönlichkeit. Ich bin männlich und werde in 2 monaten 24. Ich kann zwar jetzt nicht wirklich helfen aber ich habe auch sehr oft ein ähnliches Problem mit sozialen Kontakten. Ihr sprecht mir da quasi auch aus der Seele. Deswegen dachte ich mir, ich setzt hier erst mal an, bevor ich ein neuen Thread aufmache. Denn Das mit der plötzlichen leere im Kopf bei einem Gespräch, egal ob sachlich oder sozial bzw. smaltalk, kenne ich schon mein Leben lang schon.
Vor einem Jahr, als ich noch bei meinem Vater lebte war ich einigermaßen aufgeschlossen. Als ich dann mit meiner Ex zusammen kam, war ich so zusagen ein anderer Mensch. Ich bin mit eigeninitiative auf Menschen zu gegangen. Konnte mich mit jeden mehr als wie jetzt Unterhalten und hatte nur flüchtig diese Probleme zu labern.
Zum einen liegen meine schwierigkeiten darin, dass wenn ich mir aufmerksam etwas durchlese, dann habe ich kurzdarauf sogut wie alles vergessen und kann es nicht widerspiegeln. Zum anderen, wenn mir jemand etwas erzählt, habe ich genau die selbe schwierigkeit später wider das Wichtigste jemanden anderen zu vermitteln. Anscheinend speichert mein Gehirn nur ein paar Prozent. Es kommt mir zumindes so vor.
Ich muss auch noch sagen, als ich mit meiner Ex zusammen war, habe ich 3 wochen für die Fahrschule Theorie gelernt und die Prüfung mit 0 Fehlern bestanden :D
was mich wirklich erstant hat.
Seit dem ich vor einem Jahr in meine Wohnung zog wurde es immer schlimmer mit dem zurrückhalten. Wobei ich es garnicht will, bin ich sehr oft still bei Gruppengesprächen. Oder bei Einzelgesprächen liegts dann meistens an mir, dass kein weiterer Satz mehr folgt. Ich hab einfach keine Themen auf Lager bzw. kann irgendwie nicht darauf zu greifen. Oder wenn ich z.B was sagen möchte, also ich mir vorher ausgedacht hab und dann wenn ich los schießen will, dann hab ich es wider vergessen. Zudem habe ich sehr starke Konzentrationsprobleme. Meine Erinnerungen aus der Vergangenheit sind teilweise alle weg. Also es sind nur Bruchteile vorhanden.
Ich habe ausserdem sehr starke Probleme mit dem Sprechen. Ich verschlinge viele Wörter und nuschel sie dann raus. Nur wenn ich wirklich sicher bin oder mal ein guten Tag erwicht habe und ich mich zusammenreiße, dann rede ich klar und deutlich, halt nur nicht viel.
Seitdem meine Mutter verstarb, als ich ca. 8 Jahre alt war, war mir mein Leben quasi scheiss egal. Ich hatte und habe heute noch ab und zu keine Motivation zum Leben. Es gab schon Situationen, wo ich am Straßenrand entlang lief und ein LKW kam, und ich dann das gefühl hatte ich schmeiß mich einfach davor und dann ist alles vorbei. Dann aber auch widerrum gab es Situationen wo ich auf dem Bürgersteig entlang lief und ich hinter mir ein Auto anfahren hörte ich dann total die panik bekam, dass der mich platt fährt.
Naja jetzt hab ich endlich mal ein Termin beim Hausarzt gemacht, zwar für eine Vorsorge untersuchung. Ich habe mir aber auch vorgenommen dem Arzt meine Probleme zu schildern.
Vielleicht stimmt etwas nicht mit meinem Stoffwechsel in meinem Hirn. Ich lasse mich dann eventuell erst mal zum Neurologen überweisen, wenn dann da alles in ordnung ist muss ich mir einen Psychiater suchen.
Mich nerven die Probleme enorm. Viele sagen einfach komm mal aus dir raus, das durfte ich mir schon meine hanzen Lebenslaufbahn anhören. Ich kanns aber nicht und es klappt nicht.
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