Tiefsitzendes Misstrauen
Tiefsitzendes Misstrauen
Seit über einem Jahr bin ich jetzt wiede in Therapie und der Antrag auf Verlängerung wird jetzt gestellt. Jetzt ist es so, dass ich ein Netz zwischen all meinen Problemen spannen konnte, das alles irgendwie wieder zu einem Punkt zurück führt: tiefsitzendes Misstrauen. Und dieses tiefsitzende Misstrauen hat seinen Ursprung in meiner Kindheit, dadurch das ich selbst als Kleinkind kein Vertrauen lernen konnte und keine Sicherheit kannte. Meine Therapeutin versucht das immer etwas zu verschönern, welch Leistung es gewesen ist das ich mir all diese Mechanismen angeeignet hätte, um in einem solch chaotischen Umfeld überleben zu können. Das Problem was ich nur sehe, ist, wie lange ich diesem Umfeld ausgesetzt war, nähmlich bis zu meinem Auszug mit 18 und auch da war es nicht vorbei. Diese Mechanimsen sind so fest und tief in mir verwurzelt, dass ich gar nicht weiß, wie ich diese je durchbrechen könnte. Ich mache nur so kleine Schritte, wie ich finde. Kleine Schritte, dass ist für mich zum Beispiel das ich in der Therapie es schaffe so weit in mich zu gehen, um ein Bedürfnis festzustellen - ich finde es so schwer ein wahres Bedürfnis zu finden und nicht die Vertrautheit des alten Musters zu nehmen, das mich nur im Kreis führt. Das ich mich zB nicht von der Welt abschotte, sondern sage, ok, vielleicht will ich doch einfach nur wahrgenommen und in den Arm genommen werden. Mir erscheint es nur alles so viel. Es ist eine solch riesige Baustelle und ich weiß nicht, ob ich mir das antun kann, und will, jeden Tag immer nur gegen die Muster zu kämpfen, mich totalen Stress auszusetzen, nur um nach der Norm der Gesellschaft funktionieren zu können. Wenn ich dann genauer darüber nachdenke, stellt sich mir natürlich die Frage, warum ich aus meiner kleinen Welt heraus kommen sollte, wo es mir doch so gut dadrin gefällt. Und auf der anderen Seite sind so viele Gedanken in mir, dass ich das Gefühl habe noch irgendwann daran zu ersticken, wenn ich sie niemanden mitteile. Kennt das jemand?
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Hallo Hotaru,
ja ich kenne das so ähnlich. Bin da allerdings gerade, naja, am Herausfinden. Ich kann absolut überhaupt nicht vertrauen, konnte ich, wie ich so, langsam feststell muss auch noch nie und denke zur Zeit sehr viel über meine Kindheit nach. Bis vor einigen Monaten hätte ich behauptet das ich eine Kindheit hatte die ok war. Nicht supertoll, aber ok.
Aber ich will ja auch wissen woher dieses grundlegende Misstrauen herkommt. Und halte es nicht für "normal" das ich schon als Kind immer gesagt habe das ich meiner Mutter nicht vertrauen kann. Mein Vater spielt in meiner Erinnerung sogar so gut wie überhaupt keine Rolle.
Ich bin eigentlich ein Familienmensch, und mache mir ständig Vorwürfe dafür, wie das Verhältnis heute ist. Ein Vater mit dem ich kaum spreche, eine Mutter die mir zwar viel erzählt, aber doch nie nachfragt wie es mir geht. Geschwister, die ich kaum sehe. Anderseits denke ich mittlerweile das zu einer zwischenmenschlichen Beziehung auch immer 2 gehören. jetzt bin ich irgendwie vom Thema abgekommen,...
Auch ich lebe damit in meiner eigenen kleinen Welt und lasse daran auch kaum jemanden teilnehmen, und das ganze Thema näher zu betrachten macht mir Angst, weil ich das Ausmaß nicht abschätzen kann.
Anderseits kann ich mich nicht gegen all die Gedanken in meinen Kopf wehren, die mich mittlerweile sogar im Traum verfolgen.
ja ich kenne das so ähnlich. Bin da allerdings gerade, naja, am Herausfinden. Ich kann absolut überhaupt nicht vertrauen, konnte ich, wie ich so, langsam feststell muss auch noch nie und denke zur Zeit sehr viel über meine Kindheit nach. Bis vor einigen Monaten hätte ich behauptet das ich eine Kindheit hatte die ok war. Nicht supertoll, aber ok.
Aber ich will ja auch wissen woher dieses grundlegende Misstrauen herkommt. Und halte es nicht für "normal" das ich schon als Kind immer gesagt habe das ich meiner Mutter nicht vertrauen kann. Mein Vater spielt in meiner Erinnerung sogar so gut wie überhaupt keine Rolle.
Ich bin eigentlich ein Familienmensch, und mache mir ständig Vorwürfe dafür, wie das Verhältnis heute ist. Ein Vater mit dem ich kaum spreche, eine Mutter die mir zwar viel erzählt, aber doch nie nachfragt wie es mir geht. Geschwister, die ich kaum sehe. Anderseits denke ich mittlerweile das zu einer zwischenmenschlichen Beziehung auch immer 2 gehören. jetzt bin ich irgendwie vom Thema abgekommen,...
Auch ich lebe damit in meiner eigenen kleinen Welt und lasse daran auch kaum jemanden teilnehmen, und das ganze Thema näher zu betrachten macht mir Angst, weil ich das Ausmaß nicht abschätzen kann.
Anderseits kann ich mich nicht gegen all die Gedanken in meinen Kopf wehren, die mich mittlerweile sogar im Traum verfolgen.
Hallo Hotaru,
Gruß
Anastasius
Was deine Therapeutin sagt, ist eine andere Sichtweise. Der du ziemlich mißtrauisch gegenüber stehst. Man kann es tatsächlich als eine findige Leistung sehen, nicht unterzugehen. Nicht untergehen ist zwar nicht alles, nein, aber doch schon eine ganze Menge. Und wem hast du das zu verdanken?Hotaru hat geschrieben:Meine Therapeutin versucht das immer etwas zu verschönern, welch Leistung es gewesen ist das ich mir all diese Mechanismen angeeignet hätte, um in einem solch chaotischen Umfeld überleben zu können.
Gruß
Anastasius
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- Forums-Insider
- , 19
- Beiträge: 207
Hallo, ich selbst bin aufgrund meiner Kindheit ebenfalls wahnsinnig misstrauisch und gehe mittlerweile seit fast 4 Jahren einmal wöchentlich in Therapie! Du hast Recht, es sind wahnsinnig kleine Schritte, die du zu gehen hast, aber irgendwann kannst du auf das zurückschauen was du geschafft hast! Ich persönlich bereue es nicht, diesen weg eingeschlagen zu haben, weil ich mittlerweile eine Besserung erkenne. Es gibt immer wieder Augenblicke in denen es mich dann zurück wirft, zum Beispiel wenn mein Vertrauen dann doch irgendwann missbraucht wird. Aber im Gegenzug habe ich jetzt auch schon tiefgehendere Beziehungen mit Menschen geführt als ich sie davor je hatte! Und es hilft mir sehr zu sehen, dass wenn auch langsam, etwas vorangeht! Ich kann dir nur empfehlen daran zu arbeiten, auch wenn es sehr viel Zeit und Kraft in Anspruch nimmt, lohnt es sich irgendwann doch.. Vielleicht wirst du nur sehr langsam beginnen können vertrauen in andere Menschen zu setzten, dafür lernst du auch was eine tiefgehende Beziehung an schönem bringen kann... Meine Meinung dazu lg Gold_Marie
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