Verschlechterung durch falsche Behandlung?
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Verschlechterung durch falsche Behandlung?
Der Grund eines erneuten Eröffnens eines Themas:
Ich war endlich nach über vier Monaten davor Drücken in der Psychiatrie und es stellte sich genau als das Falsche heraus. Nicht meine Befürchtungen sind eingetroffen, sondern etwas womit ich gar nicht rechnete: Man ließ mich komplett allein und wenn ich tatsächlich die Initiative ergriff und deutlich sagte, daß es mir sehr schlecht geht, wurde gar nicht bis höchstens halbherzig interveniert. Deshalb MUSSTE ich dort schon nach kurzer Zeit wieder raus. Weil ich es nicht mehr aushielt, es noch schlimmer war, als allein zu Hause zu sein und ich vor allem merkte, wie es meine Beschädigung noch zusätzlich verstärkte - zumindest war ich dieser Ansicht. Hab mich also gegen ärztliches Anraten entlassen lassen und das obwohl ich kurze Zeit vorher noch um Benzos bat, weil ich es einfach nicht mehr aushielt (Nebenbei wurde ich auch noch äußerst unempathisch angeblafft, warum ich denn eigentlich auf dem Boden säße ... -zitternd, schwer atmend ...).
Der Grund warum ich ging war, daß mein vernachlässigtes Kind, es einfach nicht mehr aushielt, dort zu sein, wo man angeblich Hilfe bekommt, aber tatsächlich keine zu bekommen. Es gab kein therapeutisches Gespräch (Termin wurde mir 5 Tage nach Aufnahme angeboten... ), mit den Pflegern hätte ich mich über Smalltalk unterhalten können und ich wurde immer wieder vertröstet doch zu warten und im wahrsten Sinne des Wortes "stehen gelassen". Bei der Entlassung sagte mir die Stationärztin. daß ich ins DBT-Programm gehen sollte (Wahrscheinlich nachdem ich da ein, zwei Wochen komplett untätig herumgesessen hätte - so berichteten mir jedenfalls die anderen Patienten. ), daß ich ihnen keine Chance gegeben habe mich kennenzulernen, daß meine Störung daran ja Schuld sei [sic!], etc. Gut, daß man immerhin das beurteilen kann ohne mich zu kennen...
Nun zu meiner Frage. Wie wirkt es sich denn tatsächlich aus, wenn man mit den falschen Methoden bzw. unter nicht Berücksichtigung der Umstände "behandelt" wird?
Ich habe zig Mal gesagt, daß ich nicht von einer Borderlinestörung bei mir ausgehe, aber leichterhand werde ich immer wieder in dieser Ecke abgestellt (Wird ja auch so gern diagnostiziert...), ohne das je jemand wenigstens einmal einen Test oder ähnliches mit mir gemacht hätte. Skilltraining würde mir nichts bringen, da ich Selbstdestruktion nicht um Spannungen abzubauen "betreibe" oder Ähnliches. Zwischenmenschliches Training finde ich ebenso lachhaft, da ich damit draußen nie Schwierigkeiten hatte. Sprich DBT ist in meinen Augen absolut sinnfrei.
Mir geht es einfach nicht aus dem Kopf, was passiert wäre, wenn ich doch noch irgendwie länger dort ausgehalten hätte ... (Es war ja schließlich meine einzige Möglichkeit irgendwo zeitnah stationär hinzukommen... Und ich hatte versprochen es zu versuchen. :/ ) Ob es das Trauma noch mehr verschlimmert hätte ... oder ob es falsch von mir war die Notbremse zu ziehen.
Ich war endlich nach über vier Monaten davor Drücken in der Psychiatrie und es stellte sich genau als das Falsche heraus. Nicht meine Befürchtungen sind eingetroffen, sondern etwas womit ich gar nicht rechnete: Man ließ mich komplett allein und wenn ich tatsächlich die Initiative ergriff und deutlich sagte, daß es mir sehr schlecht geht, wurde gar nicht bis höchstens halbherzig interveniert. Deshalb MUSSTE ich dort schon nach kurzer Zeit wieder raus. Weil ich es nicht mehr aushielt, es noch schlimmer war, als allein zu Hause zu sein und ich vor allem merkte, wie es meine Beschädigung noch zusätzlich verstärkte - zumindest war ich dieser Ansicht. Hab mich also gegen ärztliches Anraten entlassen lassen und das obwohl ich kurze Zeit vorher noch um Benzos bat, weil ich es einfach nicht mehr aushielt (Nebenbei wurde ich auch noch äußerst unempathisch angeblafft, warum ich denn eigentlich auf dem Boden säße ... -zitternd, schwer atmend ...).
Der Grund warum ich ging war, daß mein vernachlässigtes Kind, es einfach nicht mehr aushielt, dort zu sein, wo man angeblich Hilfe bekommt, aber tatsächlich keine zu bekommen. Es gab kein therapeutisches Gespräch (Termin wurde mir 5 Tage nach Aufnahme angeboten... ), mit den Pflegern hätte ich mich über Smalltalk unterhalten können und ich wurde immer wieder vertröstet doch zu warten und im wahrsten Sinne des Wortes "stehen gelassen". Bei der Entlassung sagte mir die Stationärztin. daß ich ins DBT-Programm gehen sollte (Wahrscheinlich nachdem ich da ein, zwei Wochen komplett untätig herumgesessen hätte - so berichteten mir jedenfalls die anderen Patienten. ), daß ich ihnen keine Chance gegeben habe mich kennenzulernen, daß meine Störung daran ja Schuld sei [sic!], etc. Gut, daß man immerhin das beurteilen kann ohne mich zu kennen...
Nun zu meiner Frage. Wie wirkt es sich denn tatsächlich aus, wenn man mit den falschen Methoden bzw. unter nicht Berücksichtigung der Umstände "behandelt" wird?
Ich habe zig Mal gesagt, daß ich nicht von einer Borderlinestörung bei mir ausgehe, aber leichterhand werde ich immer wieder in dieser Ecke abgestellt (Wird ja auch so gern diagnostiziert...), ohne das je jemand wenigstens einmal einen Test oder ähnliches mit mir gemacht hätte. Skilltraining würde mir nichts bringen, da ich Selbstdestruktion nicht um Spannungen abzubauen "betreibe" oder Ähnliches. Zwischenmenschliches Training finde ich ebenso lachhaft, da ich damit draußen nie Schwierigkeiten hatte. Sprich DBT ist in meinen Augen absolut sinnfrei.
Mir geht es einfach nicht aus dem Kopf, was passiert wäre, wenn ich doch noch irgendwie länger dort ausgehalten hätte ... (Es war ja schließlich meine einzige Möglichkeit irgendwo zeitnah stationär hinzukommen... Und ich hatte versprochen es zu versuchen. :/ ) Ob es das Trauma noch mehr verschlimmert hätte ... oder ob es falsch von mir war die Notbremse zu ziehen.
Zuletzt geändert von Corumbra Myosotis am So., 24.04.2011, 01:32, insgesamt 1-mal geändert.
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"It is not nor it cannot come to good:
But break, my heart; for I must hold my tongue.“
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Hallo Dysfunction!
Mir war das immer klar- ohne Wissen- dass es akut stationär nicht die Hilfe gibt, die ich mir wünschen würde, deshalb habe ich es auch immer umgehen können.
Es ist Dir also ein normales Prozedere unterlaufen, was Dich natürlich ärgert in Deiner hilflosen Lage. Das verstehe ich, aber es läuft eben so- auch dass man dann auf eine Therapie warten muß.
Es ist also rein "technisch" nichts falsch gelaufen.
Was hat Dich denn an einer DBT gestört? Meines Wissens ist diese Methode sehr effizient. Oder ist es die Diagnose, die Dir zu schaffen macht?
Mir war das immer klar- ohne Wissen- dass es akut stationär nicht die Hilfe gibt, die ich mir wünschen würde, deshalb habe ich es auch immer umgehen können.
Es ist Dir also ein normales Prozedere unterlaufen, was Dich natürlich ärgert in Deiner hilflosen Lage. Das verstehe ich, aber es läuft eben so- auch dass man dann auf eine Therapie warten muß.
Es ist also rein "technisch" nichts falsch gelaufen.
Was hat Dich denn an einer DBT gestört? Meines Wissens ist diese Methode sehr effizient. Oder ist es die Diagnose, die Dir zu schaffen macht?
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Versteh mich nicht falsch, es hat mich nicht geärgert. Kein Stück. Aber es hat genau in diese Kerbe geschlagen.
Und ich weiß nicht, ob das "normal" ist, daß nicht einmal nach einem Patienten geschaut wird, über mehrere Tage hinweg, und eben keine Akuthilfe geleistet wird (Selbst wenn man einen anbulanten Notfalltermin hat findet ja wenigstens ein Gespräch statt... ). Ich hoffe nicht.
Ich wusste auch, daß ich da nicht Hilfe bekomme, die ich möchte, die für mich "ideal" (möglichst ideal) wäre, aber es war zu diesem Zeitpunkt eben die einzige Möglichkeit, um aufgefangen zu werden - das war jedenfalls die Annahme.
Das mit der DBT hat man mir erst beim Entlassungsgespräch gesagt. Vorher hab ich mehrmals nachgefragt wie es mit mir dort weitergehen soll, und versucht Druck zu machen und zu betonen, daß ich mit dieser Unsicherheit gar nicht klar komme.
Was mir an der DBT nicht passend erscheint, habe ich bereits oben erläutert. "Zu schaffen" macht mir, daß die Diagnose einfach so wie ein Stempel aufgedrückt wird, ohne genauer validiert zu werden, bzw. andere Möglichkeiten zuzulassen... (Auch durch die Umstände dieses Ausflugs dahin, verfestigt sich immer mehr die Annahme, daß es sich um eine komplexe PTBS handeln könnte... Und eben genau das, was ich da vorgefunden habe ist eher kontraproduktiv unter diesem Aspekt.)
Und ich weiß nicht, ob das "normal" ist, daß nicht einmal nach einem Patienten geschaut wird, über mehrere Tage hinweg, und eben keine Akuthilfe geleistet wird (Selbst wenn man einen anbulanten Notfalltermin hat findet ja wenigstens ein Gespräch statt... ). Ich hoffe nicht.
Ich wusste auch, daß ich da nicht Hilfe bekomme, die ich möchte, die für mich "ideal" (möglichst ideal) wäre, aber es war zu diesem Zeitpunkt eben die einzige Möglichkeit, um aufgefangen zu werden - das war jedenfalls die Annahme.
Das mit der DBT hat man mir erst beim Entlassungsgespräch gesagt. Vorher hab ich mehrmals nachgefragt wie es mit mir dort weitergehen soll, und versucht Druck zu machen und zu betonen, daß ich mit dieser Unsicherheit gar nicht klar komme.
Was mir an der DBT nicht passend erscheint, habe ich bereits oben erläutert. "Zu schaffen" macht mir, daß die Diagnose einfach so wie ein Stempel aufgedrückt wird, ohne genauer validiert zu werden, bzw. andere Möglichkeiten zuzulassen... (Auch durch die Umstände dieses Ausflugs dahin, verfestigt sich immer mehr die Annahme, daß es sich um eine komplexe PTBS handeln könnte... Und eben genau das, was ich da vorgefunden habe ist eher kontraproduktiv unter diesem Aspekt.)
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But break, my heart; for I must hold my tongue.“
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OK, mich hat es jetzt auch irritiert, dass PTBS oft mit Borderline gekoppelt wird, dabei bin ich es ja auch nicht und macht es nochmal schwieriger eine Klinik zu finden.
Ich bin aus Versehen mal in einer Borderline Selbsthilfe gelandet und dachte ich bin da in einer anderen fremden Welt. *schüttel
Das hat mich etwas erschüttert.
Ich bin aus Versehen mal in einer Borderline Selbsthilfe gelandet und dachte ich bin da in einer anderen fremden Welt. *schüttel
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Und genau das kann ich mir vorstellen, ohne es selbst erlebt zu haben... Ich habe so viele Borderliner kennengelernt, bzw. habe sie auch in meinem nahen Umfeld - und die Denk- und verhaltensmuster unterscheiden sich doch zum Teil erheblich von meinen... Und der nächste Gedankenschritt ist dann halt: Was soll mir eine Therapie bringen, die auf eine andere Krankheit ausgerichtet ist (Bzw. ob das nicht nur noch mehr Stress bringt bzw. die Lage verschlimmert... )?
Ein bisschen neugierig bin ich ja schon - was hat Dich daran so schockiert?
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But break, my heart; for I must hold my tongue.“
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Sexsucht, Spielsucht, Alkohol, Drogen, Unpünktlichkeit, Unbeständikeit... und das Thema waren die Süchte. Ich mag die Themen nicht und bin auch nicht betroffen. Warum das so ist, weiß ich nicht. Und dann diese Schwankungen bei den Leuten von Minute zu Minute von Engel bis Teufel. Das war mir echt zu viel. Alles eben von mir das Gegenteil.
Und vor allem hat da nie wirklich jemand was ändern wollen.
Übrigens habe ich auch Borderliner- Freundschaften, aber selbst da ist das nicht so extrem ausgeprägt.
Und vor allem hat da nie wirklich jemand was ändern wollen.
Übrigens habe ich auch Borderliner- Freundschaften, aber selbst da ist das nicht so extrem ausgeprägt.
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Ja, genau in dieses Bild passe ich auch nicht, vor allem diese raidkalen Stimmungsschwankungen machen mir zum Teil große Angst ...
Ich habe eben mal die Leitlinien für PTBS hervorgekramt... Wenn man danach geht, hatte ich einigen Kontakt dort mit absoluten "no go"s ... Schon irgendwie ernüchternd.
[http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitli ... assung.pdf]
Ich habe eben mal die Leitlinien für PTBS hervorgekramt... Wenn man danach geht, hatte ich einigen Kontakt dort mit absoluten "no go"s ... Schon irgendwie ernüchternd.
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Ja, es ist so gesehen blöde in die Borderlineschiene zu geraten, gar nicht mal im Umfeld, aber ein Arzt hat mich mal abgelehnt wegen der Medikamente. Die habe ich ganz alleine abgesetzt ohne medizinische Unterstützung. Das war schon krass!
Allerdings nicht zur Nachahmung empfohlen, denn ich habe da etwas Ahnung von und weiß was ich tue.
Allerdings nicht zur Nachahmung empfohlen, denn ich habe da etwas Ahnung von und weiß was ich tue.
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Liebe Dysfunction,
tut mir leid, dass Du die Erfahrung machen musstest.
Wie geht es Dir denn jetzt? Fühlst Du Dich zuhause besser?
Viele Grüße
autumnflower
tut mir leid, dass Du die Erfahrung machen musstest.
War nie in der Psychiatrie, aber genau so stelle ich es mir dort vor, halbherziges Personal, man wird alleine gelassen,... Da triffst Du ehrlich gesagt einen ganz bestimmten Punkt bei mir, weil ich im Notfall auch alleine gelassen wurde.Man ließ mich komplett allein und wenn ich tatsächlich die Initiative ergriff und deutlich sagte, daß es mir sehr schlecht geht, wurde gar nicht bis höchstens halbherzig interveniert.
Bei der Entlassung sagte mir die Stationärztin. daß ich ins DBT-Programm gehen sollte (Wahrscheinlich nachdem ich da ein, zwei Wochen komplett untätig herumgesessen hätte - so berichteten mir jedenfalls die anderen Patienten. ), daß ich ihnen keine Chance gegeben habe mich kennenzulernen, daß meine Störung daran ja Schuld sei [sic!], etc. Gut, daß man immerhin das beurteilen kann ohne mich zu kennen...
Die voreilige Diagnose gab es bei mir auch. Wenn mir heute jmd., mit dem ich keine drei Sätze geredet habe, erzählen möchte, was mein Problem ist, dann würde ich aufstehen und den Raum verlassen.Ich habe zig Mal gesagt, daß ich nicht von einer Borderlinestörung bei mir ausgehe, aber leichterhand werde ich immer wieder in dieser Ecke abgestellt (Wird ja auch so gern diagnostiziert...), ohne das je jemand wenigstens einmal einen Test oder ähnliches mit mir gemacht hätte.
Ich denke, ein DBT-Training kann keinen Schaden anrichten, dort lernt man doch nur die Skills, oder? Ob es hilfreich ist, steht auf einem anderen Blatt, Du würdest dann vermutlich genau das bemerken, die Ineffektivität und Dir denken: Verschwendete Zeit. Da ich es aber selbst noch nicht gemacht habe, bin ich eine schlechte Informantin.Nun zu meiner Frage. Wie wirkt es sich denn tatsächlich aus, wenn man mit den falschen Methoden bzw. unter nicht Berücksichtigung der Umstände "behandelt" wird?
Ein traumatisierter Mensch oder ein Mensch, dem es akut schlecht geht, braucht eins sicher nicht: Nochmal eine schlechte Erfahrung. Umso mehr wundert mich, dass ausgerechnet an einem Ort der Krisenintervention, so - wie soll ich sagen? - demotiviert gearbeitet wird. Da muss ich nicht mal Experte sein, um zu wissen, dass das nicht förderlich für die Gesundheit und Genesung ist. Ich denke, Du hast auf Dein Gefühl gehört, Du hast Dich dort nicht wohl gefühlt und demnach das einzig Sinnvolle getan und den Ort verlassen.Mir geht es einfach nicht aus dem Kopf, was passiert wäre, wenn ich doch noch irgendwie länger dort ausgehalten hätte ... (Es war ja schließlich meine einzige Möglichkeit irgendwo zeitnah stationär hinzukommen... Und ich hatte versprochen es zu versuchen. :/ ) Ob es das Trauma noch mehr verschlimmert hätte ... oder ob es falsch von mir war die Notbremse zu ziehen.
Wie geht es Dir denn jetzt? Fühlst Du Dich zuhause besser?
Viele Grüße
autumnflower
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Thread-EröffnerIn - Forums-Insider
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Danke für Deinen lieben Beitrag, Autumnflower.
Das Skilltraining wäre wirklich nur Zeitverschwendung, ja. Aber was das soziale Kompetenttraining angeht ... Dadurch würde ich mich irgendwie fast schon beleidigt fühlen, etwas "trainieren" zu müssen, was ich beherrsche. Das wäre genauso, wie wenn ich in der Uni' zu Kursen wie "Sprechkompetenzen für Frauen" (oder so ähnlich) gegangen wäre...
Die letzten Tage ging es mir tatsächlich "relativ gut". Also es gab nicht den Einbruch der anzunehmen war... Das lag an folgenden Punkten:
- An dem Abend der Entlassung haben die Benzos noch gewirkt.
- Am Tag des Realisierens, was ich eigentlich getan habe, sagte meine beste Freundin (auch nicht unbewandert auf dem Gebiet und sie kennt mich halt) mir, daß die es verbockt haben und schmälerte damit meine Selbstvorwürfe.
- Das gewohnte allein sein, war nicht so schlimm wie diese Pseudo"hilfe".
- Und vor allem (der wichtigste Punkt), glaube ich durch diese ganze Aktion etwas verstanden zu haben, bzw. eine Ahnung hat sich validiert. Zuerst 'mal war es ein Fortschritt, als ich wenigstens den Kopf schütteln konnte, als mein Therapeut mich fragte, ob ich allein dorthin gehen kann (Ich konnte alles natürlich immer allein! Und habe solche Fragen stets beharrlich bejaht auch wenn ich mir eine Stütze noch so sehr gewünscht habe.) und er war da. Die ganze Zeit. Hat das geregelt, so daß ich am nächsten Tag hinkonnte, hat sich Zeit freigeschaufelt, mich hingebracht und später nochmal angerufen. Danach kam mir die Erkenntnis, daß ich wohl oft in schwierigen Situationen (un)willentlich allein war, weil mir eben das so gut tat. Im ersten Moment dachte ich, ich überbewerte das nur wegen des Kontrastes von "Ist das hier furchtbar." und dem Guten. Aber das war es nicht, denke ich.
Gestern bahnte sich bereits wieder der Einbruch an. Heute ist es wieder der status quo von vorher. Noch dazu kommt die zeitweilige Verzweiflung darüber, daß ich jetzt nicht einmal mehr im "Notfall" in die Psychiatrie kann.
Aber vielleicht habe ich eben ein Hoffnungsfünkchen gefunden, wie ich doch die Behandlung bekommen kann, von der ich derzeit ausgehe, daß sie mir (und nur die) helfen könnte... Der Leiter der Klinik hat an der Leitlinienkonferenz teilgenommen und vielleicht würde er sich unter dem Aspekt, daß ich nicht nur distanziert und kompliziert, sondern eben traumatisiert bin, eher dazu bereit erklären, mich wieder dort aufzunehmen...
Das Skilltraining wäre wirklich nur Zeitverschwendung, ja. Aber was das soziale Kompetenttraining angeht ... Dadurch würde ich mich irgendwie fast schon beleidigt fühlen, etwas "trainieren" zu müssen, was ich beherrsche. Das wäre genauso, wie wenn ich in der Uni' zu Kursen wie "Sprechkompetenzen für Frauen" (oder so ähnlich) gegangen wäre...
Die letzten Tage ging es mir tatsächlich "relativ gut". Also es gab nicht den Einbruch der anzunehmen war... Das lag an folgenden Punkten:
- An dem Abend der Entlassung haben die Benzos noch gewirkt.
- Am Tag des Realisierens, was ich eigentlich getan habe, sagte meine beste Freundin (auch nicht unbewandert auf dem Gebiet und sie kennt mich halt) mir, daß die es verbockt haben und schmälerte damit meine Selbstvorwürfe.
- Das gewohnte allein sein, war nicht so schlimm wie diese Pseudo"hilfe".
- Und vor allem (der wichtigste Punkt), glaube ich durch diese ganze Aktion etwas verstanden zu haben, bzw. eine Ahnung hat sich validiert. Zuerst 'mal war es ein Fortschritt, als ich wenigstens den Kopf schütteln konnte, als mein Therapeut mich fragte, ob ich allein dorthin gehen kann (Ich konnte alles natürlich immer allein! Und habe solche Fragen stets beharrlich bejaht auch wenn ich mir eine Stütze noch so sehr gewünscht habe.) und er war da. Die ganze Zeit. Hat das geregelt, so daß ich am nächsten Tag hinkonnte, hat sich Zeit freigeschaufelt, mich hingebracht und später nochmal angerufen. Danach kam mir die Erkenntnis, daß ich wohl oft in schwierigen Situationen (un)willentlich allein war, weil mir eben das so gut tat. Im ersten Moment dachte ich, ich überbewerte das nur wegen des Kontrastes von "Ist das hier furchtbar." und dem Guten. Aber das war es nicht, denke ich.
Gestern bahnte sich bereits wieder der Einbruch an. Heute ist es wieder der status quo von vorher. Noch dazu kommt die zeitweilige Verzweiflung darüber, daß ich jetzt nicht einmal mehr im "Notfall" in die Psychiatrie kann.
Aber vielleicht habe ich eben ein Hoffnungsfünkchen gefunden, wie ich doch die Behandlung bekommen kann, von der ich derzeit ausgehe, daß sie mir (und nur die) helfen könnte... Der Leiter der Klinik hat an der Leitlinienkonferenz teilgenommen und vielleicht würde er sich unter dem Aspekt, daß ich nicht nur distanziert und kompliziert, sondern eben traumatisiert bin, eher dazu bereit erklären, mich wieder dort aufzunehmen...
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Willst du da wirklich nochmal hingehen?
Was du anfangs beschrieben hast - kenne ich eins zu eins genauso...Ich bin damals auch unter ganz falschen Erwartungen in die Psychiatrie gegangen,allerdings nicht zur Krisenintervention,sondern zum Medi-Entzug.
Ich hab da zwar auch ne ordentliche Retraumatisierung davongetragen,aber letztendlich hat mich das trotz allem nur stärker gemacht - und "klarer" mir selber gegenüber,was ich brauche von anderen und was ich selber kann.
Ich kenne das mit der "Abschieberei" in die Borderline-Diagnose auch nur zur gut,hab mich darin auch nie "finden" können,weil ich einfach kein Borderline hab - und bin auch da eigene Wege gegangen,hab mir gesagt,lieber gar keine Therapie als die falsche,bei der ich mich "verbiegen" muß,nur um ins Bild eines Theras zu passen.
Ich bin recht gut damit gefahren,hab auch nen Thera gefunden,der mit mir meine eigenen Wege gesucht hat und mich hat machen lassen und mehr oder weniger hauptsächlich "Fangnetz" war.
Daß du momentan dich allein zuhause überfordert fühlst mit dir selber und dir nen "sicheren Ort" wünschst,wo du aufgefangen und stabiliert wirst,kann ich sehr sehr gut verstehen.Aber trotzdem würd ich an deiner Stelle nicht nochmal in dieselbe Klinik gehen...Der Chef mag ja irgendwas "eingesehen" haben - aber da zieht doch das Personal nicht "automatisch" mit...
Wäre es vielleicht ne Alternative,mit deinem Thera Vereinbarungen etc. zu treffen und dir ein "Auffangnetz" außerhalb der Psychiatrie aufzubauen?
Was du anfangs beschrieben hast - kenne ich eins zu eins genauso...Ich bin damals auch unter ganz falschen Erwartungen in die Psychiatrie gegangen,allerdings nicht zur Krisenintervention,sondern zum Medi-Entzug.
Ich hab da zwar auch ne ordentliche Retraumatisierung davongetragen,aber letztendlich hat mich das trotz allem nur stärker gemacht - und "klarer" mir selber gegenüber,was ich brauche von anderen und was ich selber kann.
Ich kenne das mit der "Abschieberei" in die Borderline-Diagnose auch nur zur gut,hab mich darin auch nie "finden" können,weil ich einfach kein Borderline hab - und bin auch da eigene Wege gegangen,hab mir gesagt,lieber gar keine Therapie als die falsche,bei der ich mich "verbiegen" muß,nur um ins Bild eines Theras zu passen.
Ich bin recht gut damit gefahren,hab auch nen Thera gefunden,der mit mir meine eigenen Wege gesucht hat und mich hat machen lassen und mehr oder weniger hauptsächlich "Fangnetz" war.
Daß du momentan dich allein zuhause überfordert fühlst mit dir selber und dir nen "sicheren Ort" wünschst,wo du aufgefangen und stabiliert wirst,kann ich sehr sehr gut verstehen.Aber trotzdem würd ich an deiner Stelle nicht nochmal in dieselbe Klinik gehen...Der Chef mag ja irgendwas "eingesehen" haben - aber da zieht doch das Personal nicht "automatisch" mit...
Wäre es vielleicht ne Alternative,mit deinem Thera Vereinbarungen etc. zu treffen und dir ein "Auffangnetz" außerhalb der Psychiatrie aufzubauen?
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 9792
Diese Aussage finde ich ziemlich kurzsichtig und überheblich von dir.Dysfunction hat geschrieben: Aber was das soziale Kompetenttraining angeht ... Dadurch würde ich mich irgendwie fast schon beleidigt fühlen, etwas "trainieren" zu müssen, was ich beherrsche. Das wäre genauso, wie wenn ich in der Uni' zu Kursen wie "Sprechkompetenzen für Frauen" (oder so ähnlich) gegangen wäre....
Wir hatten das in der Klinik und das ist definitiv etwas wovon auch jede "gesunde" Person profitiert. Da ging es zB um praktische Übungen zum Thema Nähe, also durch Übungen bewusst erlebbar machen wo genau meine Wohlfühldistanz zu anderen Menschen ist, ab wann man Nähe als grenzüberschreitend erlebt, wie ich mich in so einer Situation souverän abgrenze, Umgehen mit "schwierigen" Menschen und Konfliktbewältigung.
Weil zB auch "gesunde" Menschen Konflikte haben und es auch für sie oft nicht einfach ist damit umzugehen.
Und was ist falsch an "Sprechkompetenz für Frauen"? Ich denke mal die wenigsten Leute sind so firm in öffentlichen Auftritten daß sie da nicht noch was dazulernen könnten, wenn ein entsprechen qualifizierter Trainer vorhanden ist.
Also in dem was du sonst so schreibst machst du mir jedenfalls nicht den Eindruck, daß du die sozial supersouveräne Person bist die das nicht brauchen kann.
Ich denke wenn du wirklich auf dich zugeschnittene Behandlung willst ist es absolut unklug einen Klinikaufnethalt ewig vor dir herzuschieben und dann in eine x beliebige Akutklinik zu gehen wenn es garnicht mehr geht.
Wenn du einen guten psychotherpeutischen Klinikaufenthalt willst, dann musst du den längerfristig planen, und zwar nicht wenn es dir schon so mies geht daß du UNBEDINGT schnell was brauchst. Weil nur dann kannst du dir die passende Klinik suchen und die Wartezeit auf einen freien Platz in kauf nehmen.
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Thread-EröffnerIn - Forums-Insider
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- Beiträge: 293
Waldschratin ... Nein, nicht nochmal in die Psychiatrie - keinesfalls. Ich meinte die Klinik in der ich schon einmal war. Eben der "sichere Ort".
Münchnerkindl ... Ich finde es nicht kurzsichtig, Therapiemaßnahmen zu ergreifen, nur um überhaupt irgendetwas zu machen und im Zuge dessen wieder meine Bedürfnisse, bzw. das, was angemessen wäre zu verschieben oder zu ignorieren.
Ich glaube kaum, daß Du Dir darüber ein realistisches Bild machen kannst. Und ich will auch gar nicht weiter auf Deinen Beitrag eingehen, da gewisse Punkte schlicht nicht den Fakten entsprechen und ich nicht das Bedürfnis habe, mich vor Dr zu rechtfertigen.
Münchnerkindl ... Ich finde es nicht kurzsichtig, Therapiemaßnahmen zu ergreifen, nur um überhaupt irgendetwas zu machen und im Zuge dessen wieder meine Bedürfnisse, bzw. das, was angemessen wäre zu verschieben oder zu ignorieren.
Ich glaube kaum, daß Du Dir darüber ein realistisches Bild machen kannst. Und ich will auch gar nicht weiter auf Deinen Beitrag eingehen, da gewisse Punkte schlicht nicht den Fakten entsprechen und ich nicht das Bedürfnis habe, mich vor Dr zu rechtfertigen.
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9792
Du schreibst doch selbst daß du dich "viele Monate darum gedrückt hast". In diesen vielen Monaten, in denen du ja eigentlcih schon wusstest daß es eng wird und du eigentlich Hilfe brauchst hättest du dir eine Klinik mit auf dein Problem zugeschnittenem Behandlungsangebot suchen und die Wartezeit auf einen Platz absitzen können und könntest jetzt eine für dich passende Therapie absolvieren.
Wenn es dann schnell gehen muss weil man als man Zeit hatte nichts gemacht hat ist es vorprogrammiert daß man dann irgendwas nehmen muss, egal ob es passt oder nicht. Eine Akutklinik hat nun mal nicht das auf dein Problem individuell zugeschnittene Psychotherpieangebot und es gibt eben auch eher miese Akutkliniken.
Wenn du Hilfe benötigst, dann such dir JETZT eine passende psychotherapeutische Klinik und hör auf über die mangelnde Qualität der Akutbehandlung zu jammern, daran kannst du erstens nichts ändern, zweitens ist es jetzt vergangen und drittens hast du es selbst verursacht daß du dann auf die schnelle dort gelandet bist, und nicht in einem passenden Therapieangebot.
Ausserdem würde ich eine Nichtbehandlung deines eigentlichen Problems noch nicht als falsche Behandlung betrachten, weil nennenswerte Behandlung hat ja nicht stattgefunden.
Also was willst du JETZT tun, damit du die Behandlung bekommst die du benötigst?
Wenn es dann schnell gehen muss weil man als man Zeit hatte nichts gemacht hat ist es vorprogrammiert daß man dann irgendwas nehmen muss, egal ob es passt oder nicht. Eine Akutklinik hat nun mal nicht das auf dein Problem individuell zugeschnittene Psychotherpieangebot und es gibt eben auch eher miese Akutkliniken.
Wenn du Hilfe benötigst, dann such dir JETZT eine passende psychotherapeutische Klinik und hör auf über die mangelnde Qualität der Akutbehandlung zu jammern, daran kannst du erstens nichts ändern, zweitens ist es jetzt vergangen und drittens hast du es selbst verursacht daß du dann auf die schnelle dort gelandet bist, und nicht in einem passenden Therapieangebot.
Ausserdem würde ich eine Nichtbehandlung deines eigentlichen Problems noch nicht als falsche Behandlung betrachten, weil nennenswerte Behandlung hat ja nicht stattgefunden.
Also was willst du JETZT tun, damit du die Behandlung bekommst die du benötigst?
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Thread-EröffnerIn - Forums-Insider
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Ja, das habe ich. Aber NICHT, weil ich es nicht für nötig befand, sondern weil ich nicht konnte, weil ich zu große Angst hatte. Ich war nahezu permanent in einem mehr oder weniger akuten Zustand war. Und meines Wissens nach gestaltet es sich eher schweirig von einer Klinik gleich im Anschluss in eine nächste "geeignete" zu gehen. Und wenn man nicht weiß, wie man den derzeitigen Tag überstehen soll, seine Kraft aufwenden muss, um basale Dinge zu erledigen, keine Hoffnung hat, ist es halt eher schwierig sich mal eben fröhlich geeignete Kliniken anzuschauen und darauf zu warten/hoffen, daß man sich eben bis dahin nicht suizidiert hat.
Wahrscheinlich ist es sowieso egal, was ich hier schreibe, Du scheinst bereits ja doch Deine feste Kontraüberzeugung zu haben, daß ich nur zu bequem war, mir etwas Anständiges zu suchen und eben mal en bisschen "jammere", weil man das als Deutscher ja so gern macht.
Wahrscheinlich ist es sowieso egal, was ich hier schreibe, Du scheinst bereits ja doch Deine feste Kontraüberzeugung zu haben, daß ich nur zu bequem war, mir etwas Anständiges zu suchen und eben mal en bisschen "jammere", weil man das als Deutscher ja so gern macht.
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