Libidoverlust nach Abtreibung, Ohnmachtsgefühle beim GV
Libidoverlust nach Abtreibung, Ohnmachtsgefühle beim GV
Hallo!
Endlich ein Forum, in dem man über Dinge reden kann, die man mit niemandem sonst besprechen kann.
Was ich hier gelesen hab, zeugt von großer Offenheit, weswegen ich mich mal traue.
Also, ich quatsch nicht länger um den heißen Brei herum und schildere mein Problem:
Im August letzten Jahres hatte ich meine erste Abtreibung, im November dann meine zweite. Es gibt gar nicht so wenig Frauen, denen zwei Abtreibungen hintereinander passieren, aber keiner redet drüber.
Nach der ersten hatte ich klarerweise erstmal keine Lust auf Sex und die Hormone waren auch durcheinander. Dann aber kam die Lust wieder und das hat dann wohl auch zur zweiten Abtreibung geführt. Das erste mal ist es passiert, weil ich meinem Freund die Bitte, ohne Kondom GV zu haben, nicht abschlagen konnte (hey, ich war das erste mal ernsthaft und glücklich verliebt), das zweite mal passierte durch Coitus interruptus. Im Grunde wollte ich es nie ohne Kondom machen, aber irgendwie konnte ich nicht nein sagen, wollte es ihm Recht machen.
Nun hatte ich schon nach dem ersten mal Abbruch wahnsinnige Angst, wieder schwanger zu werden und als das dann wirklich eintrat, fühlte ich mich bestraft, verflucht und furchtbar dumm und naiv (und so würden mich manche Menschen auch beschimpfen). Ich habe lange Jahre darunter gelitten, dass mich niemand wirklich wollte und fühlte mich oft hässlich, ungenügend usw...und dann habe ich endlich eine Beziehung und die wird dann von solchen Sachen überschattet...das fühlt sich an wie Strafe und manchmal denke ich, ich bestrafe mich selbst unterbewusst - mein Selbstwertgefühl ist durch die langen Jahre der Ablehnung (eigenes Kapitel) sehr weit unten und ich könnte mir vorstellen, dass ich mir selbst den Schaden zufüge, den andere mir mittlerweile gar nicht mehr zufügen, den ich aber glaube zu verdienen, weil ja immer alle gesagt haben, dass ich nichts wert bin..
Und nun habe ich keine Lust mehr auf Sex. Meine Libido ist fast ganz verschwunden, manchmal flackert sie noch auf, aber..sobald ich dann mit meinem Freund schlafen will, ist sie fast ganz weg, manchmal auch ganz. Wenn ich dann weiter mit ihm schlafe, habe ich irgendwann das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen, ich fühle mich ganz schwach und falls ich oben bin, müssen wir die Stellung wechseln, weil ich einfach nicht mehr kann...Ich habe dann auch irgendwie Angst und bin in einer leichten Depersonalisation/Derealisation, als wäre das, was wir da tun, vollkommen absurd. Ich beobachte ihn dann einfach nur und versuche in einen mentalen Zustand zu kommen, der mich ihm wieder näher bringt, aber ich fühle mich einfach nur schrecklich und habe Angst, dass das immer so bleibt. Manchmal kommen mir dann sogar Tränen (die er nicht sieht), weil ich mich daran erinnere, wie es früher war und weil ich so eine starke Sehnsucht danach habe, mit ihm wieder so im Gefühl zu verschmelzen und ich fühle einfach nur Bedauern darüber, was passiert ist und frage mich, wieso ich keine Lust mehr empfinden kann.
Das einzige, was ich mit ihm sexuell machen kann, ist gemeinsame Masturbation, das erregt mich sogar manchmal, aber manchmal ist es auch einfach nur etwas Mechanisches. Seltsam ist, dass ich ihn und seine Erregung dazu brauche, um selbst erregt zu sein, wird es bei ihm stärker, wird es auch bei mir stärker. So war es früher auch beim gemeinsamen GV, dass meine Erregung von seiner abhing (er bringt das aber auch sehr lustvoll zum Ausdruck ) und jetzt fühle ich beim GV keine oder kaum eine Erregung, Masturbation ist das einzige, was mir geblieben ist. Und die mache ich auch nicht, weil ich da spontan Lust drauf habe, sondern weil er irgendwann geil wird und ich da meist nicht tatenlos zusehen kann.
Ich war auch schon bei der Frauenärztin, aber die meinte, wenn meine Menstruation regelmäßig kommt (und das tut sie), dann könne das eigentlich nichts mit meinen Hormonen zu tun haben und ich solle mal an meiner Beziehung arbeiten und sie wisse ja nicht, inwiefern ich die Schwangerschaft (und die Angst vor einer) beim GV noch im Kopf habe. Deswegen bin ich jetzt auch ,,auf der Psychoschiene" und hier im Forum gelandet.
Ich war in letzter Zeit auch oft sehr gemein zu meinem Freund und ich habe eine Ahnung, dass ich ihm irgendwie Schuld gebe an meinem jetzigen Zustand. Mit jemandem zu schlafen, auf den man eigentlich unterbewusst sauer ist, kann ja nicht klappen. Aber ich weiß nicht, ob das so stimmt.
Nun, ein langer Text und am Schluss ein paar Fragen:
1. Das Ohnmachtsgefühl und die Derealisationsgefühle beim GV könnten doch auf ein Trauma hindeuten, oder? Es ist ja nicht so, dass ich mich in irgendwas hineinsteigere, was eine Angst schürt, sondern ich versuche, ganz normal GV zu haben und werde dann von diesen Gefühlen überfallen. Oder was ist das sonst?
2. Kann es sein, dass ich eine emotionale Blockade gegenüber meinem Freund aufgebaut habe, um mich zu schützen?
3. Was soll ich tun?
Vielen Dank für die Geduld gegenüber diesem langen Text.
LG Soley
Endlich ein Forum, in dem man über Dinge reden kann, die man mit niemandem sonst besprechen kann.
Was ich hier gelesen hab, zeugt von großer Offenheit, weswegen ich mich mal traue.
Also, ich quatsch nicht länger um den heißen Brei herum und schildere mein Problem:
Im August letzten Jahres hatte ich meine erste Abtreibung, im November dann meine zweite. Es gibt gar nicht so wenig Frauen, denen zwei Abtreibungen hintereinander passieren, aber keiner redet drüber.
Nach der ersten hatte ich klarerweise erstmal keine Lust auf Sex und die Hormone waren auch durcheinander. Dann aber kam die Lust wieder und das hat dann wohl auch zur zweiten Abtreibung geführt. Das erste mal ist es passiert, weil ich meinem Freund die Bitte, ohne Kondom GV zu haben, nicht abschlagen konnte (hey, ich war das erste mal ernsthaft und glücklich verliebt), das zweite mal passierte durch Coitus interruptus. Im Grunde wollte ich es nie ohne Kondom machen, aber irgendwie konnte ich nicht nein sagen, wollte es ihm Recht machen.
Nun hatte ich schon nach dem ersten mal Abbruch wahnsinnige Angst, wieder schwanger zu werden und als das dann wirklich eintrat, fühlte ich mich bestraft, verflucht und furchtbar dumm und naiv (und so würden mich manche Menschen auch beschimpfen). Ich habe lange Jahre darunter gelitten, dass mich niemand wirklich wollte und fühlte mich oft hässlich, ungenügend usw...und dann habe ich endlich eine Beziehung und die wird dann von solchen Sachen überschattet...das fühlt sich an wie Strafe und manchmal denke ich, ich bestrafe mich selbst unterbewusst - mein Selbstwertgefühl ist durch die langen Jahre der Ablehnung (eigenes Kapitel) sehr weit unten und ich könnte mir vorstellen, dass ich mir selbst den Schaden zufüge, den andere mir mittlerweile gar nicht mehr zufügen, den ich aber glaube zu verdienen, weil ja immer alle gesagt haben, dass ich nichts wert bin..
Und nun habe ich keine Lust mehr auf Sex. Meine Libido ist fast ganz verschwunden, manchmal flackert sie noch auf, aber..sobald ich dann mit meinem Freund schlafen will, ist sie fast ganz weg, manchmal auch ganz. Wenn ich dann weiter mit ihm schlafe, habe ich irgendwann das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen, ich fühle mich ganz schwach und falls ich oben bin, müssen wir die Stellung wechseln, weil ich einfach nicht mehr kann...Ich habe dann auch irgendwie Angst und bin in einer leichten Depersonalisation/Derealisation, als wäre das, was wir da tun, vollkommen absurd. Ich beobachte ihn dann einfach nur und versuche in einen mentalen Zustand zu kommen, der mich ihm wieder näher bringt, aber ich fühle mich einfach nur schrecklich und habe Angst, dass das immer so bleibt. Manchmal kommen mir dann sogar Tränen (die er nicht sieht), weil ich mich daran erinnere, wie es früher war und weil ich so eine starke Sehnsucht danach habe, mit ihm wieder so im Gefühl zu verschmelzen und ich fühle einfach nur Bedauern darüber, was passiert ist und frage mich, wieso ich keine Lust mehr empfinden kann.
Das einzige, was ich mit ihm sexuell machen kann, ist gemeinsame Masturbation, das erregt mich sogar manchmal, aber manchmal ist es auch einfach nur etwas Mechanisches. Seltsam ist, dass ich ihn und seine Erregung dazu brauche, um selbst erregt zu sein, wird es bei ihm stärker, wird es auch bei mir stärker. So war es früher auch beim gemeinsamen GV, dass meine Erregung von seiner abhing (er bringt das aber auch sehr lustvoll zum Ausdruck ) und jetzt fühle ich beim GV keine oder kaum eine Erregung, Masturbation ist das einzige, was mir geblieben ist. Und die mache ich auch nicht, weil ich da spontan Lust drauf habe, sondern weil er irgendwann geil wird und ich da meist nicht tatenlos zusehen kann.
Ich war auch schon bei der Frauenärztin, aber die meinte, wenn meine Menstruation regelmäßig kommt (und das tut sie), dann könne das eigentlich nichts mit meinen Hormonen zu tun haben und ich solle mal an meiner Beziehung arbeiten und sie wisse ja nicht, inwiefern ich die Schwangerschaft (und die Angst vor einer) beim GV noch im Kopf habe. Deswegen bin ich jetzt auch ,,auf der Psychoschiene" und hier im Forum gelandet.
Ich war in letzter Zeit auch oft sehr gemein zu meinem Freund und ich habe eine Ahnung, dass ich ihm irgendwie Schuld gebe an meinem jetzigen Zustand. Mit jemandem zu schlafen, auf den man eigentlich unterbewusst sauer ist, kann ja nicht klappen. Aber ich weiß nicht, ob das so stimmt.
Nun, ein langer Text und am Schluss ein paar Fragen:
1. Das Ohnmachtsgefühl und die Derealisationsgefühle beim GV könnten doch auf ein Trauma hindeuten, oder? Es ist ja nicht so, dass ich mich in irgendwas hineinsteigere, was eine Angst schürt, sondern ich versuche, ganz normal GV zu haben und werde dann von diesen Gefühlen überfallen. Oder was ist das sonst?
2. Kann es sein, dass ich eine emotionale Blockade gegenüber meinem Freund aufgebaut habe, um mich zu schützen?
3. Was soll ich tun?
Vielen Dank für die Geduld gegenüber diesem langen Text.
LG Soley
Hallo Soley!
Willkommen im Forum!
Ja, mit den Traumata hast Du womöglich recht. Ich kann mir gut vorstellen, dass zwei Abtreibungen sehr traumatisierend sind.
Warum hast Du denn abgetrieben?
Willkommen im Forum!
Ja, mit den Traumata hast Du womöglich recht. Ich kann mir gut vorstellen, dass zwei Abtreibungen sehr traumatisierend sind.
Warum hast Du denn abgetrieben?
Hallo Soley,
So eine Abtreibung ist ja nicht nur eine körperliche Strapaze. Und dann gleich zwei davon. Du schreibst so "cool". Aber ich kann mir gut vorstellen, dass du unbewusst auch psychisch "mitgenommen" bist und nun Angst davor hast, dass es wieder passiert.
Ein nachvollziehbarer Abwehrmechanismus.
Darauf tippte ich bereits, noch bevor mir obiger Satz ins Auge fiel.Soley hat geschrieben: und sie wisse ja nicht, inwiefern ich die Schwangerschaft (und die Angst vor einer) beim GV noch im Kopf habe.
So eine Abtreibung ist ja nicht nur eine körperliche Strapaze. Und dann gleich zwei davon. Du schreibst so "cool". Aber ich kann mir gut vorstellen, dass du unbewusst auch psychisch "mitgenommen" bist und nun Angst davor hast, dass es wieder passiert.
Ein nachvollziehbarer Abwehrmechanismus.
Und wie das klappen kann!Soley hat geschrieben:Mit jemandem zu schlafen, auf den man eigentlich unterbewusst sauer ist, kann ja nicht klappen.
Hallo chandelle,
danke für deine Begrüßung.
Ich habe abgetrieben, weil ich
1. noch in der Ausbildung bin
2. meine finanzielle Zukunft sehr ungewiss ist
3. ich Zukunftsängste hatte (habe)
4. mir ein Kind, die Vorstellung, ab nun für Jahre für ein Kind verantwortlich zu sein, Angst gemacht hat
5. ich da noch nicht lange mit meinem Freund zusammen war
6. ich mich zu jung und noch nicht reif genug halte, weil ich
7. das Gefühl habe, einige tiefliegende Probleme zu haben, die ich erst lösen muss...ich hatte Angst, mich und das Kind mit dieser ,,großen Sache", einem neuen Leben, zu überfordern
Fazit: Ich fühlte mich nicht stabil und stark genug und nicht in der Lage...ich hatte Angst. Ich war verzweifelt und dachte nur noch ,,ich will das nicht, ich will das nicht".
Ist das denn typisch für Trauma? Diese Derealisationen und auch körperlichen Missempfindungen (Ohnmachtsgefühle)?
lg
danke für deine Begrüßung.
Ich habe abgetrieben, weil ich
1. noch in der Ausbildung bin
2. meine finanzielle Zukunft sehr ungewiss ist
3. ich Zukunftsängste hatte (habe)
4. mir ein Kind, die Vorstellung, ab nun für Jahre für ein Kind verantwortlich zu sein, Angst gemacht hat
5. ich da noch nicht lange mit meinem Freund zusammen war
6. ich mich zu jung und noch nicht reif genug halte, weil ich
7. das Gefühl habe, einige tiefliegende Probleme zu haben, die ich erst lösen muss...ich hatte Angst, mich und das Kind mit dieser ,,großen Sache", einem neuen Leben, zu überfordern
Fazit: Ich fühlte mich nicht stabil und stark genug und nicht in der Lage...ich hatte Angst. Ich war verzweifelt und dachte nur noch ,,ich will das nicht, ich will das nicht".
Ist das denn typisch für Trauma? Diese Derealisationen und auch körperlichen Missempfindungen (Ohnmachtsgefühle)?
lg
Ich kann mir das gut vorstellen, wenn man zwei Abtreibungen hinter sich hat. Das macht ja doch Ängste wieder schwanger zu werden.
Ich rate Dir künftig besser zu verhüten. Letztlich bleibt es doch an Dir kleben.
Ich rate Dir künftig besser zu verhüten. Letztlich bleibt es doch an Dir kleben.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 36
- Beiträge: 1969
Hallo Soley,
so gesehen ist Libidoverlust anscheínend auch eine Art Verhütungsmethode, gerade bei einem Freund, der es mit den Kondomen nicht so genau zu nehmen scheint.
Wie sieht momentan eure Verhütung aus? Wenn ihr weiterhin nur bei den Kondomen bleibt, kann ich verstehen, dass du Hemmungen und Angst vor einer erneuten Schwangerschaft hast. Hast du mal überlegt mit Pille zu verhüten?
Wie ist dein Freund mit der Schwangerschaft und den Abtreibungen umgegangen. Hast du den Eindruck, dass es auch ihn bewegt und berührt hat? Wenn nicht, könnte dadurch eine unterschwellige Abneigung von deiner Seite entstehen.
LG
metro
so gesehen ist Libidoverlust anscheínend auch eine Art Verhütungsmethode, gerade bei einem Freund, der es mit den Kondomen nicht so genau zu nehmen scheint.
Wie sieht momentan eure Verhütung aus? Wenn ihr weiterhin nur bei den Kondomen bleibt, kann ich verstehen, dass du Hemmungen und Angst vor einer erneuten Schwangerschaft hast. Hast du mal überlegt mit Pille zu verhüten?
Wie ist dein Freund mit der Schwangerschaft und den Abtreibungen umgegangen. Hast du den Eindruck, dass es auch ihn bewegt und berührt hat? Wenn nicht, könnte dadurch eine unterschwellige Abneigung von deiner Seite entstehen.
LG
metro
Zuletzt geändert von metropolis am Mo., 14.03.2011, 22:33, insgesamt 1-mal geändert.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"
Theodor Storm
Theodor Storm
Hallo Saul,Saul hat geschrieben:Darauf tippte ich bereits, noch bevor mir obiger Satz ins Auge fiel.Soley hat geschrieben: und sie wisse ja nicht, inwiefern ich die Schwangerschaft (und die Angst vor einer) beim GV noch im Kopf habe.
So eine Abtreibung ist ja nicht nur eine körperliche Strapaze. Und dann gleich zwei davon. Du schreibst so "cool". Aber ich kann mir gut vorstellen, dass du unbewusst auch psychisch "mitgenommen" bist und nun Angst davor hast, dass es wieder passiert.
Ein nachvollziehbarer Abwehrmechanismus.
ja, ich weiß, dass ich manchmal recht ,,cool" rüberkomme, aber sonst kann ich es nicht in Worte fassen, wenn nicht rational. Klar ist es irgendwie logisch, dass man nach zwei Abtreibungen recht mitgenommen ist, aber ich kann einfach nicht nachvollziehen - besser: nachfühlen - wie mich etwas unbewusst so mitnimmt...ich hatte keine Schuldgefühle (die aber jetzt langsam kommen) und war eigentlich froh, es hinter mir zu haben. Irgendwie geht es nicht in meinen Schädel, dass das Unbewusste wirklich so sehr versteckt ist, dass es unbemerkt hinter meinem Rücken ,,handeln" kann. Dass es in meinem Kopf etwas gibt, dass ich nicht sehen kann, gar nicht. Ist für mich irgendwie seltsam, die Vorstellung.
Hihi, ja, davon habe ich gehört...Versöhnungssex. Aber ich bin nicht...sauer, sonder eher nachtragend und fühle mich von ihm vernachlässigt...Und wie das klappen kann!Soley hat geschrieben:Mit jemandem zu schlafen, auf den man eigentlich unterbewusst sauer ist, kann ja nicht klappen.
Zuerst einmal hätte er mich nicht fragen sollen, ob wir auch ohne Kondom können und dann habe ich nicht das Gefühl, dass er sich ernsthaft darum bemüht, dass ich wieder Lust habe...ich fühle mich mit meinem Problem auch etwas allein gelassen, ich muss mich selbst darum bemühen, dass ich wieder Lust auf ihn habe. Zwar hatten wir diverse Gespräche darüber, aber irgendwie sieht es in der Praxis dann so aus, als würde ihn das gar nicht interessieren, wie es mir beim Sex geht: Ein einziges Mal hat er ein langes Vorspiel gemacht und da bin ich auch gekommen, ansonsten scheint er inzwischen auch resigniert zu haben und tut ihn einfach nur rein, sobald ich etwas feucht bin (körperliche Reaktion, von der ich gefühlsmäßig nichts mitbekomme). Manchmal hilft er auch etwas nach, dass ich feucht werde, aber das kommt mir vor als wenn er an seinem Auto herumbastelt, damit es wieder anspringt...so funktional. Nur, damit er wieder reintun kann.
Im Grunde genommen ist es ja wurscht, ob das, was ich da schreibe, stimmt und er wirklich so ein unsensibler Klotz ist (glaub ich eher nicht), aber subjektiv empfinde ich das halt so und das ist der Knackpunkt. Ohne das passende Gefühl geht´s nicht. Und vielleicht mache ich ihm das unbewusst zum Vorwurf, dass er mich geschwängert hat.
Ach, keine Ahnung, es gibt so viele Gründe....
lg
Mein Gefühl sagte mir von Anfang an, dass Du hier einen Umweg gehst. Kann das sein?
Vielleicht magst Du über Deine Probleme hier reden?
Vielleicht magst Du über Deine Probleme hier reden?
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 36
- Beiträge: 1969
Warum nur unbewusst? Weshalb machst du es ihm nicht ganz bewusst und explizit zum Vorwurf, dass er dich so allein mit allem lässt.Soley hat geschrieben:Und vielleicht mache ich ihm das unbewusst zum Vorwurf, dass er mich geschwängert hat.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"
Theodor Storm
Theodor Storm
Ja, das habe ich auch schon gedacht...nur hätte ich nicht gedacht, dass ich nach 3 Monaten immer noch Angst habe...metropolis hat geschrieben: so gesehen ist Libidoverlust anscheínend auch eine Art Verhütungsmethode, gerade bei einem Freund, der es mit den Kondomen nicht so genau zu nehmen scheint.
Wie sieht momentan eure Verhütung aus? Wenn ihr weiterhin nur bei den Kondomen bleibt, kann ich verstehen, dass du Hemmungen und Angst vor einer erneuten Schwangerschaft hast. Hast du mal überlegt mit Pille zu verhüten?
Wir verhüten immer noch mit Kondomen, ich mag die Pille auch nicht nehmen, als ich sie einmal einen Monat genommen hab, hatte ich extreme Stimmungsschwankungen, war oberzickig und hab mich mit mir einfach nicht mehr wohlgefühlt. Außerdem bewirkt die Pille auch Libidoverlust...ich halte nicht so viel von ihr. Ich hatte mir gedacht, dass eine Gynefix vielleicht gut wäre (nicht hormonell und nicht so krass wie ne Spirale), aber ich mag sie mir nicht einsetzen lassen, wenn meine Beziehung in 2 Monaten eh in die Brüche geht...die hält ja fünf Jahre.
Naja, teilweise habe ich deine Frage ja schon beantwortet im verherigen Post, aber um genauer drauf einzugehen:Wie ist dein Freund mit der Schwangerschaft und den Abtreibungen umgegangen. Hast du den Eindruck, dass es auch ihn bewegt und berrührt hat? Wenn nicht, könnte dadurch eine unterschwellige Abneigung von deiner Seite entstehen.
Mein Freund hat mir die Entscheidung überlassen und hätte alles mitgemacht, auch ein Behalten.
Bewegt und berührt hat ihn das glaube ich nicht, zumindest lässt er manchmal Sprüche ab, die wohl zeigen sollen, dass er dieses kleine Wesen eh nur als Zellhaufen angesehen hat und dass das gut so ist, wie es gelaufen ist. Er behauptet generell oft, dass ihn solche Dinge nicht beeinflussen, er ist sehr rational...ich denke, ich nehme ihm dieses unbewegte Verhalten übel, obwohl ich ihn auch sonst so erlebe...als sein Vater gestorben ist, war er auch nicht traurig, meinte er...auch nehme ich ihm diese Sprüche übel, sie verletzen mich und mein moralisches Empfinden.
Also, ich denke, es ist tatsächlich eine unterschwellige Abneigung, aber was tue ich dagegen? Ich war in letzter Zeit manchmal sehr gemein zu ihm und ich darf ihm kaum noch Fragen stellen, die etwas tiefer gehen...wir sind zwar immer noch sehr kuschelig zueinander, aber ich habe das Gefühl, als dürfe ich nicht so problembehaftete Gespräche führen...
Das habe ich mehrere Male versucht...zumindest habe ich ihm vorgeworfen, dass er mich quasi dazu gedrängt hat, ohne Kondom mit ihm zu schlafen und dann sagt er, dass es ja auch meine Schuld ist und damit hat er ja auch Recht...metropolis hat geschrieben:Warum nur unbewusst? Weshalb machst du es ihm nicht ganz bewusst und explizit zum Vorwurf, dass er dich so allein mit allem lässt.Soley hat geschrieben:Und vielleicht mache ich ihm das unbewusst zum Vorwurf, dass er mich geschwängert hat.
Außerdem artet das immer in einen Streit aus, wenn ich meine subjektive Sicht der Dinge darstelle, ungeachtet der Tatsachen...und nun traue ich mich nicht mehr, ihm zu sagen, dass er mich allein lässt. Er sieht auch gar nicht, glaube ich, was für ein Problem ich habe und glaubt, dass das alles schon wieder wird. Wenn ich jetzt wieder damit ankomme, wird er wohl ein, zwei Sätze dazu sagen und dann das abtun als etwas, das vorbei ist.
Ich habe auch Angst, mit ihm zu streiten oder auch nur zu diskutieren, weil er am Ende immer Recht hat und ich mich trotzdem nicht verstanden fühle...im subjektiven Gefühl.
Ja, dein Gefühl hat wohl Recht...chandelle hat geschrieben:Mein Gefühl sagte mir von Anfang an, dass Du hier einen Umweg gehst. Kann das sein?
Vielleicht magst Du über Deine Probleme hier reden?
Ich habe das Gefühl, ich bin dazu gezwungen, Umwege zu gehen oder es gibt keinen geraden Weg...mit meinem Freund direkt drüber reden...weiß nicht, wie ich das machen soll, ist schwer. Alles aufs Körperliche abschieben hat auch nicht geklappt (Hormone scheinen in Ordnung zu sein)
Ich mag gerne hier reden, ich fühle mich in diesem Gespräch auch wohl.
Es klang für mich so als ob Du Dir Sorgen machen würdest, warum Du Männer in Beziehungen hälst. Nicht verhüten gehört vielleicht dazu.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 36
- Beiträge: 1969
Du möchtest die Abneigung einfach weghaben? Damit ihr wieder friedlich zum Alltag übergehen könnt? Und wenn sein Verhalten so bleibt, könntest du weiterhin mit ihm so leben und ihn lieben? Mit seiner Sorglosigkeit und seinem Desinteresse?Soley hat geschrieben: Also, ich denke, es ist tatsächlich eine unterschwellige Abneigung, aber was tue ich dagegen?
Hast du nie an Trennung gedacht? Hast du nicht was besseres verdient?
Das darf doch nicht so weitergehen. Und vor allem nicht, dass du mit aller Macht schaust, wie du dich an ihn anpassen kannst und wie du es ihm wieder recht machen kannst, während er deine Bedürfnisse mit Füßen tritt.Ich war in letzter Zeit manchmal sehr gemein zu ihm und ich darf ihm kaum noch Fragen stellen, die etwas tiefer gehen...wir sind zwar immer noch sehr kuschelig zueinander, aber ich habe das Gefühl, als dürfe ich nicht so problembehaftete Gespräche führen...
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"
Theodor Storm
Theodor Storm
Ich verstehe nicht...warum ich Männer in Beziehungen halte? Ich versteh den Satz irgendwie nicht...chandelle hat geschrieben:Es klang für mich so als ob Du Dir Sorgen machen würdest, warum Du Männer in Beziehungen hälst. Nicht verhüten gehört vielleicht dazu.
Also, das beste wäre natürlich, wenn ich lernen würde, ihn wieder anzunehmen, ihn wieder so zu mögen wie früher und gleichzeitig auch ihn dazu zu bewegen, mit mir darüber zu reden...über diese ganzen Sachen, die zwischen uns stehen.metropolis hat geschrieben:Du möchtest die Abneigung einfach weghaben? Damit ihr wieder friedlich zum Alltag übergehen könnt? Und wenn sein Verhalten so bleibt, könntest du weiterhin mit ihm so leben und ihn lieben? Mit seiner Sorglosigkeit und seinem Desinteresse?Soley hat geschrieben: Also, ich denke, es ist tatsächlich eine unterschwellige Abneigung, aber was tue ich dagegen?
Ich weiß nicht, er ist eigentlich sehr offen und ehrlich, wir können über alles reden oder konnten es zumindest einmal, aber irgendetwas hat sich zwischen uns gestellt und unsere alten Kommunikationsmechanismen ausgehebelt...es klemmt irgendwas. Ich glaube nicht, dass es allein an ihm liegt, aber ich werde mir auf jeden Fall Gedanken darüber machen, ob ich es ertragen könnte, wenn es so bleibt. Ich denke nicht, dass ich es könnte, aber ich glaube, er ändert sein Verhalten nur, wenn wir wieder miteinander kommunizieren können...da liegt vielleicht auch der Knackpunkt. Er ist ja nicht stur und stumpf im Kopf, er weiß nur genau wie ich nicht weiter.
Klar hab ich an Trennung gedacht, oft sogar...nur: Ich habe viele Männer kennengelernt und er ist der erste, von dem ich das Gefühl habe, er IST das bessere, was ich verdient habe. Es gibt vielleicht irgendwo dort draußen noch jemanden, der besser zu mir passt, der ,,besser" ist, aber hey, ich hab 25 Jahre gebraucht, um erstmal diesen hier zu finden, der zumindest mal zu mir passte...und ich glaube, das tut er immer noch, aber wir haben einen Riss in unserer Beziehung, den wir erstmal richtig realisieren müssen...Hast du nie an Trennung gedacht? Hast du nicht was besseres verdient?
Dieser Absatz wird mir sicher zu denken geben, denn vielleicht achtet er wirklich nicht auf meine Bedürfnisse...oder aber, ich empfinde es nur so, weil ich darauf achte, wie er sie nicht erfüllt - auf den Fehler fokussiert.Das darf doch nicht so weitergehen. Und vor allem nicht, dass du mit aller Macht schaust, wie du dich an ihn anpassen kannst und wie du es ihm wieder recht machen kannst, während er deine Bedürfnisse mit Füßen tritt.Ich war in letzter Zeit manchmal sehr gemein zu ihm und ich darf ihm kaum noch Fragen stellen, die etwas tiefer gehen...wir sind zwar immer noch sehr kuschelig zueinander, aber ich habe das Gefühl, als dürfe ich nicht so problembehaftete Gespräche führen...
Nun muss ich aber erstmal schlafen gehen und mir das ganze durch den Kopf gehen lassen...ich danke euch aber erstmal, dass ihr mir beisteht...(ihr schlaft bestimmt schon)
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 4 Antworten
- 1893 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von stern
-
- 2 Antworten
- 1029 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von bernia61
-
- 42 Antworten
- 10749 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Roland150
-
- 139 Antworten
- 6621 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von leuchtturm
-
- 31 Antworten
- 3979 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Pianolullaby