Seit Monaten depressiv

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Random_5442
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Seit Monaten depressiv

Beitrag Mi., 23.02.2011, 02:21

Hallo an alle,

ich will hier gar nicht lange um den heißen Brei herumreden:

Mir geht es seit ca. 8 Monaten ziemlich dreckig, wodurch ich auch die Freunde, die ich noch hatte (hatte davor auch schon mal ne schwere Phase), mehr oder weniger verloren habe.
Dann war ich monatelang arbeitslos. Konnte kaum noch jemandem vertrauen, und die Sachen, an denen ich früher Spaß hatte, machen mir jetzt keine Spaß mehr.

Ein Freund (der einzige dem ich alles erzählt habe) riet mir, mir proffessionelle Hilfe zu suchen bzw. dass ich einen Schritt nach dem anderen angehen sollte.

So weit so gut. Habe ich ja auch getan.

Aussagen halt wie "Sobald du Arbeit hast, hast du auch wieder mehr Kontakt mit Menschen und fühlst dich besser" (etc.)

Durch Zufall fand ich eine Arbeit - aber sie ist sehr zeitkonsumierend. Habe ne 50 Stunden Woche, und da ich in den Pausen nicht heimfahren kann (wegen langem Anfahrtsweg), bin ich bis spät abends dort.
Also bei weitem mehr als 50h. Jedenfalls - die Kollegen sind super, ich kann sogar Witze mit ihnen reissen etc. Aber diese Gefühlsverbesserung blieb aus. Es macht mir einfach nichts mehr Freude.

Ich will hier auch gar nicht ins Detail gehen, daher hier meine Frage:

Ich brauche diesen Job unbedingt, da ich etwas in Geldnot bin (nichts akutes, aber wenn ich den Job verliere wäre es sehr sehr sehr sehr schlecht).

Aber ich möchte so auch nicht weiterleben. Es ist echt quälend. Ich könnte mich nei umbringen oder mich verletzten (dafür bin ich zu feig. oder zu mutig, je nachdem wie man das auslegt).

Da ich nun versichert bin bzw. auch wieder eigenes Geld verdiene dachte ich mir, professionelle Hilfe wäre ganz gut.

Nun meine Angst: Ich wollte zunächst einmal an meinen Hausarzt herantreten. Und habe Angst dass der mich irgendwie für verrückt erklärt und ich meine Arbeit verliere etc. und wieder vor dem Nichts stehe (und ich habe echt lange gebraucht diese Arbeit zu finden. Und möchte sie auch nicht verlieren, wie gesagt, bin darauf angewiesen)
Ich habe auch nicht die Zeit für eine "richtige" Therapie. Wie denn auch, wenn man so lange arbeitet? (Das arbeiten in diesem Umfang macht mir nichts aus, im Gegenteil, es lenkt sogar ab).

Meine Frage daher: ist der Hausarzt überhaupt der richtige Ansprechpartner für psychische Probleme? Muss ich mir fürchten vor irgendwelchen ungewollten Konsequenzen? Gibt es überhaupt eine Chance für jemanden mit so wenig Zeit wie mich?

Ich möchte so wirklich nicht mehr weiterleben, und weiß langsam echt nicht was ich noch machen soll.

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mikra
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Beitrag Do., 24.02.2011, 14:27

Hallo Random_5442!

Es tut mir sehr leid für dich, dass es dir so schlecht geht!
Keine Sorge du bist nicht alleine mit deinen Leieden!

1000 Menschen haben das auch was du jetzt gerade durchmachst!
Ja ich kenne das, eine Deression zu haben ist schrecklich!
Das miese Gefühl der Niedergeschlagenheit man verliert die Interresse für alles und fühlt sich nutzlos!

Zu deine Frage: Deine Hautarzt wird dir eine Therapie empfehlen!
Es ist sogar möglich eine Therapie auf Krankenschein zu machen!
Nein dein Artzt wird dich nicht für Verrückt erklären weil eine Depression eine anerkannte Krankheit ist und somit die Therapiekosten von der Krankenkasse teilübernommen werden kann! Natürlich gibt es dann eine sogenannte Warteliste die kann bis zu einen halben Jahr dauern!

Das wegen den Zeiten der Therapie es gibt auch Therapeuten die je nach absprache bis 22 Uhr therapieren das muss man sich ausmachen!

Depression ist schon sogar heutzutage eine Volkskrankheit geworden sodass die Therapeuten länger praktizieren! Das weis ich von meiner Therapeutin!

Du kannst auch wenn es dir so schlecht geht, das Seelsorgentelefon anrufen Tel: 142
Die Nummer ist kostenlos und die Leute dort arbeiten sehr bemüht!
Ich habe da auch mal angerufen und die Dame dort hat mir sehr geholfen!

Mal ne Frage an dich. Wie schaut es mit deiner Ernährung aus?
Denn falsche Ernährung kann auch eine Depression auslösen! Das kenne ich von mir wenn man Monatelang nur Schnitzeln ist und wenig Obst und Gemüse ist es klar das es zur Verstummtheit kommt! Denn wer nur Fleisch ist kann übersäuert sein und dagegen kann man gegensteuern! Indem man Basische Nahrungsmitteln zu sich nimmt wie Milch, Gurken, Kartoffeln, Fisch usw.

Was glaubst du gab es da für einen Grund, der bei dir eine Depression ausgelöst hat?

l.G.

Mikra
Erich J. Lejeune, Unternehmer (1944 - )
„Wer sein Glück anderswo sucht, als in sich selbst, wird es nie finden.”

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Random_5442
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Beitrag Do., 24.02.2011, 21:21

Hallo,

erstmal danke für deine Antwort.
Und vorneweg: Meine Ernährung ist prinzipiell ausgewogen. (zumindest früher, also war es bestimmt nicht der Auslöser) Eigentlich heute auch noch, wobei ich auch Phasen habe (eben aufgrund dessen wie ich mich fühle) wo ich tagelangs fast nichts esse oder unregelmäßig viel.

Eigentlich weiß ich ja ziemlich genau, woran es liegt. Aber ich will das hier gar nicht alles schreiben. Ich bin müde, darüber zu schreiben/reden (es gibt ja einem Freund dem ich alles erzählt habe). Das Problem ist, dass es absolut nichts bringt, darüber zu reden. Ganz kurzfristig fühle ich mich dann besser. Aber ein Gefühl der Erleichterung bzw. des von-der-Seele-schreiben's gibt es nicht.

Ich glaube nicht, dass ich das ohne professionelle Hilfe schaffen kann.

Und auch wenn das jetzt paradox klingt - ich habe so verdammt wenig Freizeit (die ich zwar nicht genieße), und wenn ich die dann mit einer Therapie verbringen "muss"... oh gott, ich weiß nicht ob ich das schaffe. Aber ich schaffe es wohl auch nicht ohne sie. Und wie gesagt - das liebe Geld spielt auch ne rolle. Mehr als ich vielleicht bereit zuzugeben bin. Oder selbst nicht wusste. Aber nachdem ich heute mein Bankkonte geprüft habe... naja.

Am liebsten würde ich mir die chemische Keule reinhauen. Volles Programm. Aber solche Sachen sind ja auch keine Wunderheiler. Und die richtige Lösung ist es wohl auch nicht.

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mikra
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Beitrag Do., 24.02.2011, 22:26

Grüss Dich Random_5442

Oh je das ist sicher alles ganz schlimm für dich! Das tut mir sehr leid für dich!

Aber ich kann dir nur sagen das du wenn du eine Therapie anfängst die Chancen auf Heilung sehr hoch sind! Von ganz alleine wird das, von meiner Erfahrung her, sich nicht ändern!

Es gibt auch andere Möglichkeiten, zB. in einer Selbsthilfegruppe zu gehen da triffst du Menschen die unter der selben Krankheit leiden wie du.

Es gibt auch Gruppen wo miteinander gemalt wird, da kannst du auch deine Freizeit einteilen und vieleicht soger Freunde finden! Die Gruppenleitung sind meist Menschen die eine noch nicht fertige Therapieausbildung haben. Und die Selbsthilfegruppen sind kostenlos!

Du kannst auch zu einer Krieseninterventionsstelle gehen die sich um akut Fälle kümmern! Also du brauchst keine Angst haben das du alleine gelassen wirst! Aber bitte suche dir Hilfe!

ganz liebe Grüsse!

Mikra
Erich J. Lejeune, Unternehmer (1944 - )
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mikra
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Beitrag Do., 24.02.2011, 22:34

... du kannst dich auch von deinen Arzt deswegen jederzeit Krank schreiben lassen!
Wenn du meinst keine Zeit dazu zu haben! Nochmals eine Depression ist heutzutage eine anerkannte Krankheit!

l.G.

Mikra
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Random_5442
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Beitrag Do., 24.02.2011, 22:45

mikra hat geschrieben:... du kannst dich auch von deinen Arzt deswegen jederzeit Krank schreiben lassen!
Wenn du meinst keine Zeit dazu zu haben! Nochmals eine Depression ist heutzutage eine anerkannte Krankheit!

l.G.

Mikra
Könnte ich natürlich machen. Ich bin allerdings in einer Ausbildung zu einer (mehr oder weniger) Führungsposition. (Ich schreibe hier nicht gerne so viele Details, ich kann das gegenüber "Fremden" nicht so einfach).

Natürlich gibt's da auch Krankenstand. Aber was denkst du, wird passieren, wenn ich dort nicht so lange arbeite und dann dauernd im Krankenstand bin deswegen? Natürlich müssen die ja nicht erfahren, was los ist, und entlassen werden darf man natürlich nicht - aber es würde sich ein Vorwand für eine Kündigung finden. Und ganz ehrlich? Da kann ich die Firma auch verstehen.
Nebenbei gibt's hier ne 6 monatige... hmm, wie soll ich sagen, nicht Probezeit, aber man kann schon leichter gekündigt werden.

Krankenstand ist also keine Option, da, wenn ich gekündigt werde, ich meine Rechnungen nicht mehr bezahlen kann. Und da ist einiges offen.

Die Sache ist also etwas verzwickt. Und in einem gebe ich dir Recht, von alleine wird's bestimmt nicht besser.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 24.02.2011, 22:56

Also ich möchte dich jetzt nicht irgenwie verunsichern, aber ich vermute mal daß das mit den 50 Stunden Wochen nicht ewig gehen wird ohne daß du deshalb gesundheitliche Probleme bekommst.

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Random_5442
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Beitrag Do., 24.02.2011, 23:02

Sehr viele Leute haben 50 Stunden Wochen. Und das macht mir auch wirklich nichts aus. Ist auch echt nicht mein Problem - das ist wirklich meine geringste Sorge.

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mikra
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Beiträge: 598

Beitrag Do., 24.02.2011, 23:20

Lieber Random_5442!

Das was ich dir jetzt schreibe wird dir sicher nicht gefallen aber ich bin gezwungen dazu das zu schreiben!

Mal ne Frage: Was ist dir wichtiger der Job oder deine Gesundheit?

Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung sagen und das meine ich ernst, wenn du deine Krankheit nicht ernst nimmst und nicht bald was degegen unternimmst wird sie noch schlimmer werden! Sie wird sogar so schlimm werden das du erst recht deinen Job deswegen verlieren wirst!

Ich habe meinen Job deswegen aufgegeben! Nur das du das weist! Mir war alles egal! Mit Geld kann man viel erreichen auch wenn man es nicht hat! Glaube mir es gibt immer einen Weg! Es gibt dazu einen guten Spruch der mir sehr gefällt:
Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat wird Zeit für die Krankheit haben müssen!
Das ist leider so! So hart es klingen mag!

Bei mir hat sich dir Krankheit so gross ausgelöst das ich in meinen damaligen Job immer langsamer wurde! Darauf folgte Mobbing und hat erst recht das Fass zum überlaufen gebracht!

liebe Grüsse!

Mikra
Erich J. Lejeune, Unternehmer (1944 - )
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Random_5442
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Beitrag Fr., 25.02.2011, 22:19

Tja, das hab ich befürchtet. Allerdings geht's kaum darum was mir wichtiger ist - ich bin wirklich darauf angewiesen. Glaub mir. Und der Job ist wohl sogar noch die Sache, die mir am meisten "Spaß" macht, wenn überhaupt. Schwer zu beschreiben.

Naja, ich werde mich halt wohl meinem Schicksal fügen müssen. Vielleicht wird's ja mal von alleine besser. Oder zumindest nicht schlimmer. Das reicht vielleicht schon.

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Bullmastif
Helferlein
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Beiträge: 87

Beitrag Sa., 26.02.2011, 13:34

Ich habe das auch schon länger auch helfen meine Medikamente nicht mehr. Ich leide an Mayor Deprison und die kommen immer wieder im laufe des Lebens. Zur zeit habe ich arge Angstzustände und will oft nicht raus. Ich gehe immer nur ganz zeitig in der Früh laufen den rest des Tages bleibe ich daheim. Ich nehme am Tag 2 Lyrica 150mg, 1Citalpram 60 mg, 3 Temestra 1mg, 1 Trittico 150 mg.
Es hilft mir leider nicht wirklich mehr. Demnächst muß ich zum BBRZ vom AMS aus wie weit ich noch arbeitsfähig bin, ich fürchte mich sehr davor.


snoopy73
neu an Bo(a)rd!
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männlich/male, 37
Beiträge: 1

Beitrag Mo., 28.02.2011, 20:13

Hallo Random 5442
Die wichtigste frage an dich und da stimme ich Mikra zu(und hoffe es richtig verstanden zu haben, denke schon)
Gesundheit oder Arbeit?
Das dich die Arbeit erfüllt und Du so nicht immer am Grübeln bist verstehe ich sehr gut. Ich kenne das! Doch es wird( ich will das nicht schwarz malen), die Zeit kommen, wo dein Körper seinen Triput zahlt. Die Körperliche Kraft ist nun mal mit der Psyche verbunden. Ich habe 20 jahre meinen Körper viel zu viel zugemutet. Das ich zum schluss kam, Du hast ein Leben/ Gesundheit!!Denke an Dich und nicht an die folgen!Reagiere wen es nötig ist, und zerbrich dir nicht im voraus den Kopf mit szenarien, die noch gar nicht da sind!
Wie ich dich sehe, bist Du eine Person/Mensch, der nie problemen haben wird was arbeit betrifft! Du weist was Du willst, arbeitest hart und hast Ziele. Nur aus erfahrung kann ich Dir sagen, manchmal ist ein Schritt rückwärts-ein schritt vorwärts.
Und seit ich dazu stehen kann ,und einen Profi(Psychiater) besuche, habe ich wieder der glauben am schönen des Lebens.

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