Woran erkenne ich, dass mein Therapeut ein 'guter' ist?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
SamuelZ.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 29
Beiträge: 2154

Woran erkenne ich, dass mein Therapeut ein 'guter' ist?

Beitrag So., 20.02.2011, 20:35

Hallo zusammen,

die Frage, die mich immer wieder beschäftigt, steht oben.

Ich bin etwas unschlüssig, wie ich meinen T einschätzen soll, v.a. immer dann, wenn es mir nach Therapiesitzungen schlecht geht. Dann denke ich aber wieder, dass das ja "dazugehört", ich da durch muss, damit es mir irgendwann besser geht.

Also, woran macht ihr fest, dass euer T euch gut tut? Zum "gut tun" gehört für mich auch, dass Patient und T zügig vorankommen (finanzieller Aspekt), jede Sitzung effizient ist bzw. eine wichtige Funktion im Gesamtzusammenhang der "Heilung" inne hat.

Also was darf ich erwarten von meinem T?

LG Sandy

Werbung

Benutzeravatar

Sahra-Marie
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 66
Beiträge: 347

Beitrag So., 20.02.2011, 21:17

SandyZ. hat geschrieben:Zum "gut tun" gehört für mich auch, dass Patient und T zügig vorankommen (finanzieller Aspekt), jede Sitzung effizient ist bzw. eine wichtige Funktion im Gesamtzusammenhang der "Heilung" inne hat.
liebe sandy ,

Heilung kann nicht effizient sein und auch nicht zügig
es kommt darauf an was du heilen möchtest -

ein guter Thera ist für mich wenn er mir vermittelt das er für mich da ist
mich auf meinem Weg nicht drängt
im Notfall für mich erreichbar ist
wenn ich die Zwischenzeit der Thera zahlen muss das er mir einen Preis macht
womit ich leben kann , wobei er mir zeigt wieviel ihm an meiner Heilung liegt ....

lg Sahra-Marie

Benutzeravatar

schmetterling.1983
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 33
Beiträge: 898

Beitrag So., 20.02.2011, 21:40

Ich denke einguter Thera ist in einigen Punkten subjektiv, denn wie wir hier schon öfters gelesen haben kommt es auf die Beziehung zwischen euch beiden an.
Ich glaube, dass selbt jmd, der nicht immer erreichbar ist auch gut sein kann, weil es hilfreich ist zu erfahren, dass man doch noch eine Stunde oder einen Tag ohne ihn/Sie auskommt...
was nur ein Beispiel wäre, wie man DInge unterschiedlich auslegen kann.

Die Frage ist doch, bringt er dich weiter, hast du in denem Leben, im Alltag deutlich gespürt, dass es eine Verbesserung deines Zustanden eingetreten ist, seit dem ihr euch kennt?

Sind Sitzungen welche in denen er dich mit Dingen von dir konfrontiert, die dir schwer fallen und später mit seiner Hilfe bewältigt werden können oder sind es Dinge die dich "brechen", in denen du immer wieder Situationen erfährst, die dich ängstigen und der Konflikt ändert bzw. löst sich nicht langsam?

Da ich jmd bin der unter Druck nicht gut funktioniert bin ich eher weniger für den Ausdruck Effizienz im Sinne von schneller Heilung, wenn du das hinbekommst ist das natürlich super, denn Zeit und Geld spielen defivitiv eine Rolle.
Aber manche Dinge brauchen auch Zeit, stell dir vor du müsstest 20 Seiten Auswendig lernen und hättest nur 3 Tage Zeit , oder eine Entscheidung wie : Nehme ich den Job oder doch lieber den anderen innerhalb vin 10 min. treffen.

Für mich stelle ich fest, dass meine Thera mir gut tut, weil Sie mein Ängste besänftigt, sich mit den Gefühlen in mir auseinandersetzt die mir allein zu schwer sind auszuhalten und mich dadurch ermutigt auch mal neue DInge anzugehen an die ich mich allein nicht wagen würde.
Ansonsten ist sie genau das, was du auch als gut aufgezähllt hast, pünktlich, ich weiß wann und wie ich Sie erreichen kann, zuverlässig,...

Ich habe ja nicht alle deine Threads gelesen, aber das was ich so von dir und deiner Therapie lese, da habe ich den Eindruck, dass dir dein Thera schon hilft, es aber Punkte gibt die bei euch Konfliktpotential haben und scheinbar schwer zu entwirren sind, evtl. ein anderer Thera da besser wäre. Doch die Frage ist dann eher ob ihr beide daran wachsen könnt und einen Weg findet damit kreativ umzugehen oder ob die Sachen so stehen bleiben und für einen evtl. spätere Therapie aufs Tableau kommen.
SandyZ. hat geschrieben:Also was darf ich erwarten von meinem T?
Was würdest du denn erwarten, leistet er das? Wenn nein, was sind das für Punkte, bei denen eine Differenz erscheint? Hast du ihm schon mal davon erzählt, was sagt er dazu und Kann er sie evtl. erreichen, wenn er davon wüsste bzw. würde er sich bemühen einen Weg zu finden um das zu erreichen?
Sind die DInge die du erwartest Dinge, die dir wirklich helfen oder sind es Dinge beidenen Du denkst, dass sie dir helfen können? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das auch unterschiedlich sein kann.
Viele Gegenfragen ich weiß, aber ich hoffe Gedanken angestoßen zu haben, die dich auf den richtigen Weg bringen.
LG
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
SamuelZ.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 29
Beiträge: 2154

Beitrag So., 20.02.2011, 21:45

Ich hab halt keine Vergleichsmöglichkeiten.

Werbung

Benutzeravatar

carö
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2036

Beitrag So., 20.02.2011, 21:52

hallo sandy,
ich glaube, dass es auch schwer ist zu vergleichen. weil jeder etwas anderes braucht.
mein therapeut hat mal zu mir gesagt, dass es darum geht, dass er gut genug ist für mich.. nicht perfekt oder ohne fehler oder so wie andere sind .. - gut genug für mich - für mich hat diese vorstellung sehr gepasst.

es geht also um dich allein. wie fühlst du dich mit ihm? bereit, weiter zu gehen ?

LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

Benutzeravatar

schmetterling.1983
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 33
Beiträge: 898

Beitrag So., 20.02.2011, 21:57

evtl. Vergleichsmöglichkeiten...

Ich persönlich wünsche mir bsp. von meiner Thera / erwarte in gewissen Maße also auch von ihr, dass Sie:

pünktlich, zuverlässig ist, mir ein Gefühl von angenommen sein vermittelt
mir die Hand überlässt was das Thema angeht, jedoch auch leicht steuernd zum Kern lotst, eingreift, wenn ich mich "gegen die Wand" fahre
mir Hilfsangebote macht, wenn ich es selbst nicht mehr schaffe
mir ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, von geschützt sein
ein gewisses Maß an Unerschütterlichkeit/Kraft zeigt
Vorbild ist in den Dingen, wie Fehler eingestehen und welche haben, sodass ein Gefühl von Menschlichkeit ankommt
dass sie nicht so reagiert wie Freunde, sondern wie eine Therapeutin, eben mit ihren Methoden, ihre persönlichen Konflikte nicht in unsere Beziehungverstrickt sofern möglich
....und wahrscheinlich vieles, was mir hier nicht einfällt, aber das erinnert mich irgendwie an den was wünsche ich mir von meiner Therapeutin Thread..oder habe ich da jetzt was falsch verstanden?
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

Benutzeravatar

captcha
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 29
Beiträge: 709

Beitrag So., 20.02.2011, 22:01

ich kann Schmetterling sehr zustimmen, vor allem der Aussage:

"Die Frage ist doch, bringt er dich weiter, hast du in denem Leben, im Alltag deutlich gespürt, dass es eine Verbesserung deines Zustanden eingetreten ist, seit dem ihr euch kennt?"

captcha

Benutzeravatar

Sahra-Marie
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 66
Beiträge: 347

Beitrag Mo., 21.02.2011, 05:06

Sandy ich habe auch keine Vergleichsmöglichkeiten und ich schreibe dir aus 11 Jahre ununterbrochener Therapie Erfahrung , ich denke es muss innerlich zufrieden stellend
sein , hilfreich -
ich habe von dir gelesen das du dir spezielles von deinem Thera wünscht , -
ich habe noch nie das Gefühl gehabt < man Thera jetzt mach doch mal etwas anderes mit mir , wieso muss ich dir beibringen was ich möchte , brauche , siehst du nicht was ich jetzt brauche ? <
ihn selbst in irgendeiner Form ändern zu wollen kenne ich nicht . Vieleicht solltest du deinen Thera auf das was in dir abläuft direkt ansprechen , irgendwie ist dir ja das Vertrauen in ihm verloren gegangen , oder ? Dann kommt die Frage nach dem Sinn in einem hoch und wenn der Sinn verloren geht ist die Thera in Gefahr , das qualifizierte Wissen eines Therapeuten ist das was wichtig ist . Wenn du das nicht finden kannst ....... dich dem nicht anvertrauen kannst ....
Sahra-Marie

Benutzeravatar

schmetterling.1983
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 33
Beiträge: 898

Beitrag Mo., 21.02.2011, 08:38

Wenn man prizipiell ein Problem mit dem Vertrauen hat kann es natürlich sein, dass es zu einem Muster gehört...nur so ein Gedankengang.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

Benutzeravatar

captcha
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 29
Beiträge: 709

Beitrag Mo., 21.02.2011, 08:54

Wenn ich zu einem Therapeuten kein Vertrauen aufbauen konnte, hab ich mich am Anfang oft hinterfragt:
Liegt das an mir, kann ich einfach nicht genug vertrauen?

Mittlwerweile ist meine Antwort: Nein, es hat oft Gründe, dass man kein Vertrauen hat - weils einfach der falsche Therapeut ist!

dann lieber wechseln und ein paar Probestunden bei verschiedenen machen - dann hat man auch Vergleichsmöglichkeiten!


montagne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 4600

Beitrag Mo., 21.02.2011, 09:02

Ich denke auch, das ist absolut nicht zu generalisieren. Sehr individuell.
ich zum beispiel hätte mit zügig und effizient wenig anfangen können. Die Therapie ist für mich der vllt. einzigste Ort im Leben, den ich je hatte (außer vllt. stille Momente in meiner Beziehung), an dem ich nichts leisten musste, nicht efizient sein musste, nicht zügig.
Anfangs hat meine Therapeutin sehr fokusiert und zielorientiert gearbeitet. Ich glaube recht schnell hat sie gemerkt und ich auch, dass es darum geht zuzulassen was kommt, wenig steuern. Der Seele Raum geben. das eh alles wichtig ist, was erzählt wird und passiert.
Für andere wiederum mag Strukturierung und Fokusierung wichtig sein, weil sie zum ersten mal Struktur erfahren.

Ich habe mir diese Frage auch oft gestellt und dachte, wie soll ich es wissen, ohne Vergleichsmöglichkeiten? Ich denke das hat auch was mit Misstrauen und Unsicherheit zu tun. Sicher auch mit der Phase in der man sich befindet. Wenn es einem nach den Sitzungen schlechter geht, warum auch immer, man sich nicht aufgefangen fühlt, fällt es schwer zu glauben, dass einem das gut tun soll. Aber auch das hat ja mit Misstrauen zu tun.
amor fati

Benutzeravatar

R.L.Fellner
Psychotherapeut
männlich/male
Beiträge: 827

Beitrag Mo., 21.02.2011, 09:37

Hallo Sandy,

wenn ich Ihre Erwartungen lese, dann kann ich mich diesen gefühlsmäßig gut anschließen!

Allerdings ist "zügig" in der Therapie ein relativer Begriff - es kann durchaus Phasen geben, in denen nichts weiterzugehen scheint, die Therapie aber dennoch effizient (auch hinsichtlich des Zeitaufwands) sein. Dass es Ihnen nach Therapiesitzungen schlecht geht, und das so sein "muss", das hinterfrage ich mal ... meiner Ansicht nach sollten Sie ein solches Gefühl zumindest hinsichtlich der Notwendigkeit für Ihr Therapieziel einordnen können (dann tut's auch nicht mehr gar so weh..) - was meint denn Ihr Therapeut zu Ihren diesbezüglichen Gefühlen, wenn sie auftreten, und wie geht er damit um, wenn Sie sie ansprechen?

Ich denke, am besten läßt sich überprüfen, ob es "passt", wenn im Großen, sprich: aus etwas Distanz betrachtet, mit einem Blick auf den Verlauf seit Therapiebeginn (wenn die PT schon zumindest 4-6 Monate dauert) größere Klarheit über die Zusammenhänge der Probleme besteht, oder sogar bereits erste Verbesserungen eintreten. Ich vergleiche es immer recht gern mit einem Bergaufstieg: auch da ist der Weg nur selten glatt und ohne Hindernisse. Mal stolpert man, man kann sogar manchmal einen kleinen Umweg gemacht haben, es manchmal hat man das Gefühl, es dauere endlos und verliert die Lust. Wenn nach vielen Stunden einen Blick zurückwirft und feststellt, dass man sich immer noch im Tal befindet, lief etwas Fundamentales schief. Wenn man aber im Vergleich feststellt, trotz aller Widrigkeiten und Unsicherheiten schon ein gutes Stück weitergekommen sein, dann sollte man auch den Rest der Strecke gehen, um das Ziel auch tatsächlich zu erreichen und den Erfolg genießen und stolz auf sich sein zu können.

Vielleicht helfen Ihnen ja auch meine Tipps zum Finden des "richtigen" Therapeuten weiter, ihre aktuelle Therapie besser einschätzen zu können.

Alles Gute!
Richard L. Fellner

Benutzeravatar

metropolis
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 36
Beiträge: 1969

Beitrag Mo., 21.02.2011, 10:31

SandyZ. hat geschrieben: Ich bin etwas unschlüssig, wie ich meinen T einschätzen soll, v.a. immer dann, wenn es mir nach Therapiesitzungen schlecht geht. Dann denke ich aber wieder, dass das ja "dazugehört", ich da durch muss, damit es mir irgendwann besser geht.
Was sind die Gründe, dass es dir nach den Sitzungen schlecht geht? Da kann man differenzieren: geht es dir wegen der Schwere der Themen schlecht, waren die Erkenntnisse schwer verdaulich? Oder geht es dir wegen ihm schlecht, weil er dich permanent frustriert?
Ersteres steht der Tatsache, dass er für dich ein guter Therapeut ist, nicht entgegen.

Ich persönlich merke, dass ich mich auch dann noch gut aufgehoben fühle, wenn mein Thera mir mal so richtig die unangenehme Wahrheit vor Augen geführt hat. Dann fühle ich mich auch schlecht danach, aber ich bin froh, dass die Stunde so anstrengend war und ich bin froh, dass er es gemacht hat.

Ganz anders, wenn er sich mal wieder einen Fehler nach dem anderen leistet und ich verärgert und enttäuscht bin. Dann kann ich natürlich nicht behaupten, bei einem guten Therapeuten zu sein.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

Benutzeravatar

carö
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2036

Beitrag Mo., 21.02.2011, 11:12

was mir noch einfällt, sandy...
ihr habt doch erst jetzt die verlängerung besprochen bzw. ist die durch, wenn ich das richtig verstanden habe.
vielleicht wäre es ja möglich in diesem zusammenhang, deine fragen direkt bei ihm zu thematisieren ?
mir kommt es auch so vor, als gäbe es schwerwiegende vertrauensprobleme auf deiner seite. .. die im grunde nicht daduch ausgeräumt werden, wenn du weisst, was generell einen "guten T" ausmacht.

was für mich zB wichtig und gut war: dass störungen des vertrauens bzw. der beziehung zwischen uns immer absoluten vorrang hatten... wenn ich es nicht angesprochen habe, dann hat es mein therapeut angesprochen bzw. hat es mit leicht gemacht, selbst damit anzukommen. das empfand ich als wichtig, um überhaupt gut weiter an den "sachthemen" arbeiten zu können. ich hätte mich nicht einlassen oder weiter öffnen können, wenn misstrauen oder dgl. zwischen uns gestanden hätte. und das hat es oft, denn es war teil meiner schwierigkeiten. inwieweit das auch bei dir so sein könnte, kann ich natürlich nicht beurteilen..

LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
SamuelZ.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 29
Beiträge: 2154

Beitrag Mo., 21.02.2011, 19:16

Hallo Alle,

vielen Dank für die zahlreichen Tipps, die Fragen und euer Verständnis. Ich hatte beim Lesen eurer Posts teilweise den Eindruck, ihr habt mehr Einblick in mein Problem als ich selbst. Ich spüre da nur dieses sehr diffuse, vage Gefühl, als wäre irgendwo ein Fenster undicht und deshalb zieht es.

Warum stelle ich mir diese Frage?

1. Könnte es sein, dass ich einfach wissen möchte, wie es mit einem anderen wäre? Um zu erfahren, ob ein anderer T ganz andere Gefühlsbereiche und -welten in mir aufmachen kann, die jetzt nicht berührt werden? Thema: Traumatisierungen. Komme ich mit ihm an meine ureigensten Themen ran? Wie kann ich das feststellen? Befinden wir uns auf Nebengleisen oder auf der Hauptstraße?

2. Weil ich mich als naiv und blauäugig verurteile, wenn ich mich einfach vertrauensvoll einem anderen Menschen hingebe. Werde ich dann ausgenutzt? Werde ich mit nur wenig abgespeist? Wie kann ich sicherstellen, dass mir dies nicht passiert?

Ich denke, es ist eine Mischung aus den beiden. Vertrauen, die Angst, zu kurz zu kommen, Neugierde auf Neues.

@Sarah-Marie:
ich habe von dir gelesen das du dir spezielles von deinem Thera wünscht , -
ich habe noch nie das Gefühl gehabt < man Thera jetzt mach doch mal etwas anderes mit mir , wieso muss ich dir beibringen was ich möchte , brauche , siehst du nicht was ich jetzt brauche ? <
Ja, dieses Gefühl kenne ich aus einigen Situationen in meiner Therapie. Es ist kein Dauerzustand, eher punktuell. In dieser speziellen Situation, die du ansprichst, hatte ich später den Eindruck in einer Art Hybris gefangen gewesen zu sein, oder er war da wirklich total hilflos, wusste nicht, was er mit mir noch anfangen könne. Nun ja, aber Gefühl ist Gefühl.

Vermutlich liegt dort noch der Hase begraben.

lg Sandy

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag