Heroin - bleibt er clean?

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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bobby10
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Heroin - bleibt er clean?

Beitrag Di., 15.02.2011, 15:48

hallo,

meine freundin hat sich in einen heroin-abhängigen verliebt. er ist gerade dabei seinen 13ten(!!!) entzug zu machen und eigentlich glauben wir alle fest daran, dass er es schafft. aber jetzt gab es eine wendung: zuerst sollte der aufenthalt 2-3 monate dauern, jetzt kommt er aber nach knapp 3 1/2 wochen schon raus.

was glaubt ihr, schafft er es diesmal clean zu bleiben? eigentlich sollten am ende des entzuges noch gespräche mit einem psychiater stattfinden, die er aber nicht wahrnehmen will.

lg, bobby

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mitsuko
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Beitrag Di., 15.02.2011, 16:10

bobby10 hat geschrieben:eigentlich glauben wir alle fest daran, dass er es schafft
Warum glaubt ihr da alle fest dran, wenn ich fragen darf?
13 Entzüge schon gemacht und es geht um Heroin - seh da keinen Grund, der dafür spricht fest dran zu glauben, dass er es schafft, sorry. Es ist natürlich möglich, aber es ist auf jeden Fall auch sehr, sehr gut möglich, dass er rückfällig wird.
Hat er erklärt, weswegen er nach so wenigen Wochen rauskommt? Ich meine, das bedeutet doch entweder hat er jetzt schon frühzeitig abgebrochen oder er ist rausgeflogen. Würde ich beides nicht gerade als positives Zeichen deuten...

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Virtu
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Beitrag Di., 15.02.2011, 16:15

Willkommen bobby10.

Wünschen kann man sich alles mögliche, aber ob er es schafft diesmal clean zu bleiben, hängt wohl primär davon ab, ob er wirklich clean bleiben will.
Es hört sich zwar nicht danach an, aber wer weiß schon, was in ihm wirklich vorgeht.

Deine Freundin sollte bedenken, dass sie in einen Heroinabhängigen verliebt ist, er jedoch wahrscheinlich sehr viel mehr in Heroin verliebt ist als in sie.

LG

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bobby10
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Beitrag Di., 15.02.2011, 16:27

er ist seit 11 jahren heroinabhängig, hat schon in frühen jahren damit begonnen, nie eine feste arbeit gehabt, etc.

er bekam jetzt einige zeit den ersatzdrogenstoff substitol, der er sich aber angeblich spritzte (genau!).

ich würde es ihm wünschen, dass er clean wird, aber ich kann es mir nicht vorstellen. außerdem, warum sollte eine therapie auf einmal schneller als erwartet beendet sein? er ist zwar noch in der anstalt, aber normal ist das doch nicht, oder? ich kenn mich ja leider nicht so aus ... hab den kontakt zu drogis so gut es ging immer vermeidet.

lg

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mitsuko
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Beitrag Di., 15.02.2011, 17:04

Ist ja auch nicht dein Freund, sondern der deiner Freundin. Wo ist jetzt genau dein Problem?

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Virtu
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Beitrag Di., 15.02.2011, 17:20

bobby10 hat geschrieben: außerdem, warum sollte eine therapie auf einmal schneller als erwartet beendet sein? er ist zwar noch in der anstalt, aber normal ist das doch nicht, oder?
Da wäre wohl die Frage zu klären, was er dort überhaupt macht.
Macht er einen Heroinentzug und wird auf eine Ersatzdroge eingestellt oder was?

Zum Clean werden nach 11 Jahren wäre eher eine Langzeittherapie erforderlich, also ab einem Jahr aufwärts.

LG

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bobby10
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Beitrag Di., 15.02.2011, 18:03

mitsuko hat geschrieben:Ist ja auch nicht dein Freund, sondern der deiner Freundin. Wo ist jetzt genau dein Problem?
ich sorg mich einfach nur extrem um meine freundin :(

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mitsuko
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Beitrag Di., 15.02.2011, 22:48

Na ja, indem du und andere ihr nun ständig vor die Nase halten, was für ein schlimmer Typ ihr neuer Freund ist, helft ihr ihr wahrscheinlich wenig. Würd mich da eher zurückhalten. Zu viel anti von Freunden und Bekannten bewirkt bei vielen das Gegenteil dessen, was damit bezweckt werden soll. Scheinbar findet sie ja was an ihm. Wenn sie jetzt verliebt ist, werden alle warnenden Worte erstmal für die Katz sein, schätze ich.
Wenn er seinen Entzug nicht schafft, wird sie das jedenfalls schon früh genug merken. Was meinst du was sie dann tut? Ich gehe mal davon aus, sie nimmt ebenfalls keine Drogen? Es wundert ja, dass jemand ohne Drogenaffinität sehenden Auges überhaupt eine Beziehung mit einem konsumierenden Heroinabhängigen eingeht.

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geronimos secret
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Beitrag Di., 15.02.2011, 23:12

Es wundert ja, dass jemand ohne Drogenaffinität sehenden Auges überhaupt eine Beziehung mit einem konsumierenden Heroinabhängigen eingeht
.
Sehr viele drogenabhängige haben nicht-konsumenten als Partner. Was diese paare zusammenführt, ist sicherlich eine interessante frage. Aus sicht des nicht-konsumenten könnte es der wunsch sein, zu helfen, was oft scheitert. was sie dann davon abhält sich zu trennen, ist oft das gefühl der "verantwortung", den anderen nicht hängen zu lassen, was sehr ungesund ist und zur Co-abhängigkeit führt. Für den konsumenten wiederum ist es ziemlich praktisch einen nicht-konsumierenden partner zu haben, und zwar aus mehreren gründen:
der konsum kann ziemlich gut verheimlicht werden, weil nicht-konsumenten den drogenkonsum (noch) nicht so leicht erkennen können. Am anfang mag der ehrliche wunsch gestanden haben, mit den drogen aufzuhören, was mit einem nicht-konsumierenden partner sicher einfacher ist. Insgesamt steht in solchen beziehungen meist eine sehr ungesunde verstrickung im Vordergrund, der vor allem für den nicht-konsumenten sehr zermürbend sein kann. Diese beziehungen stehen also leider nicht unter einem guten stern, aber ausnahmen bestätigen sicher auch hier die regel.
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Kampfgrunz
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Beitrag Mi., 16.02.2011, 13:09

also die chancen, dass ers schafft sind (besonders ohne nachträgliche betreuung!) äußerst gering, wenn ja, dann wohl am ehesten mit stationärer Therapie (1-1,5 jahre!) ansonsten wird es extrem schwierig, nicht unmöglich, aber sehr, sehr schwierig.
Man soll ja niemals nie sagen, aber alleine schon, wenn der betreffende im selben Umfeld (wohnort, freundeskreis, etc) bleibt, wirds extem problematisch.

ich würde mich an Deiner Stelle nicht zu sehr bei Deiner Freundin einmischen, wie mitsuko schon gesagt hat, das kann eher den gegenteiligen effekt haben. freundin sein, ja, kritisieren eher nein. (auf die vielen Probleme einer solchen Beziehung wird Deine Freundin sehr, sehr bald stoßen, da bin ich sicher).
geronimos secret hat geschrieben:
Diese beziehungen stehen also leider nicht unter einem guten stern, aber ausnahmen bestätigen sicher auch hier die regel.
ja, tun sie aber rückblickend weiß ich nicht, ob ich so etwas nochmal durchhalten würde, im Zweifelsfall würd ich eher davon abraten, es kommt aber auch viel darauf an wie das restliche Umfeld ist, denn viele stürzen durch solche Beziehungen mit ab...wer zu so etwas (drogen, finanz. probleme.etc....) neigt sollte da blitzschnell das weite suchen zum eigenen Schutz.

Deine Freundin bzw. ihr neuer Freund könnten sich auch mal die Frage stellen, was sich denn seit den vorigen Entzügen so gravierend geändert hat, dass er es diesmal schaffen könnte? Da solltet Ihr ansetzen.

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anarchistin
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Beitrag Mi., 16.02.2011, 14:06

also ich bin da sehr skeptisch. die meisten schaffens nicht, aber es gibt wohl einige die es packen. schwierig... alles in allem würd ich deiner freundin wohl eher von dem typen abraten. am besten trennen, wenn man sieht, dass er wieder abrutscht...klingt vielleicvht fies, ist aber der allerbeste selbstschutz.
hier kannst du vielleicht noch infos finden:
www.get-away.at
oder
http://www.drogen-forum.info/index.php?page=Index
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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