Sprecht ihr mit dem Therapeuten über Sexualität?

[Mamamaus]

Hallo,

mich würde mal interessieren ob ihr mit Eurem Therapeuten bzw. Therapeutin über sexuelle Dinge redet. Wenn ja wie weit geht ihr da ins Detail? Ist es Euch peinlich?

Ich frage hier weil ich mit meiner Therapeutin über meine sexuellen Probleme in der Ehe gesprochen habe und jedes mal wenn ich wieder bei ihr bin kommt sie auf das Thema zu sprechen, sie fragt mich immer wie es sich zwischen mir und meinem Mann weiterentwickelt. Irgendwie ist es mir immer noch peinlich die Dinge beim Namen zu nennen. Sie muss mir die Informationen immer aus der Nase ziehen. Einerseits finde ich es ja gut, dass sie imemr wieder darauf zu sprechen kommt, ich von mir aus würde das Thema nämlich nicht mehr ansprechen. Ich habe sehr starke Probleme damit die Details zu beschreiben. So grob drüber reden macht mir nix aus, aber sobald es ans Eingemachte geht uahhh wirds für mich peinlich. Was meine Thera total ausspart ist das Thema selbstbefriedigung, obwohl ich das Thema mal so oberflächlich angeschnitten habe, darauf ist sie überhaupt nicht eingegangen, denkt ihr ihr ist das peinlich? Bei allen anderen sexuellen Themen hat sie ja auch keine Scham und fragt bis ins Detail.

Mich würde einfach mal Eure Erfahrung in diesem Bereich interessieren.

LG Mamamaus

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[*AufdemWeg*]

Guten Morgen Mamamaus,

ja, es gibt Phasen in denen dieses Thema sehr präsent ist.
Ich habe gelernt offen mit ihr darüber zu sprechen
weil sie mir bei diesem Thema selbst sehr offen und offensiv gegenüber getreten ist/gegenüber tritt
Aber nichts desto trotz gibt es das ein oder andere Mal auch einen Satz heisser, roter Ohren von mir bei diesem Thema
die aich aber auch schon bei ihr gesehen habe
insofern stimmt es mich gnädig.

LG

[Mamamaus]

Hallo auf dem Weg,

ja das stimmt manchmal werden die Theras auch etwas verlegen, das stimmt, sind ja auch nur Menschen. Ich habe das Thema halt einmal thematisiert und seither fragt sie immer wieder nach, mir ist es dann oft sehr peinlich ins Detail zu gehen bzw. weiß ich nicht in wie weit es ok ist ins Detail zu gehen. Ich bin dann immer sehr unsicher und versuche irgendwas dazu zu sagen. Wenn ich auf dem Kopf ne rote Glühbirne hätte würde die glühen in dem Moment.

Wie weit gehst Du den immer ins Detail?

LG Mamamaus

[*AufdemWeg*]

Ich weiss nicht so richtig
was du mit Details meinst

Also ich spreche nicht über irgendwelche Stellungen oder so etwas...

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[Mamamaus]

Naja meinte fragt dann immer so auf die Art, was macht mein Mann dann und was ich dann wiederrum mache. Das sind ja schon Details würd ich sagen. Das ist mir dann immer enorm peinlich. Nicht direkt die Stellung oder so aber einfach der Ablauf des GV usw. oder wer wann wie zum Orgasmus kommt. Das meinte ich damit.

LG Mamamaus

[*AufdemWeg*]

hm, nein
bei mir ist es eher
so,
dass ich frage ob das in Ordnung ist
wie ich fühle...

wer wann wie wann und wo zum Orgasmus kommt
ich glaube da hätte ich dann auch mehr als nur rote Ohren

[Mamamaus]

Hallo auf dem Weg,

Ja ich hätte am Liebsten schon ein paar mal Reissaus nehmen können besonders wenn sie gebohrt hat und ich so gar nicht in der Stimmung war darüber zu sprechen. Einmal meinte sie zu mir "Haben sie ihrem Mann schon mal einen Orgasmus vorgetäuscht", sehr peinliche frage wie ich finde und sehr intim. . Oder als sie mich fragte ob ich nur mit meinem Mann nicht zum Orgasmus komme oder überhaupt nicht, da habe ich ihr ganz Kleinlaut gestanden dass es seit dem ANtidepressiva nur noch mit Hilfsmitteln geht, ich glaube so geschämt wie in dem Moment hab ich mich selten. Ich dachte was denkt sie den jetzt von mir. . Ich habe ihr einmal einen Brief geschrieben dazu weil ich manche Dinge einfach wenn ich ihr gegenübersitze nicht aussprechen konnte. Aer ich dachte wir reden einmal drüber und gut war es , aber es ist jetzt so dass sie mich in jeder Sitzung drauf anspricht ob es irgendwelche Verbesserungen gibt oder wie es den inzwischen ausschaut.
Natürlich weiß ich wenn man ein Problem mit der Sexualität hat, dass ich mit ihr drüber reden muss, aber es fällt mir sooo wahnsinnig schwer, ist das normal? Oder in ich so verklemmt?

LG Mamamaus

[*AufdemWeg*]

Ich empfinde es als normal.
Denn erstens ist der Rahmen innerhalb einer Therapie intim
und zweitens das Thema an sich.
Dass ein Mensch darüber dann nicht leichtfertig ins Gespräch kommt
halte ich wirklich für ganz normal

[Mamamaus]

Ja ich denke auch, wenn man darüber reden würde wie über das Wetter würde da ja auch was nicht stimmen. Ist halt ein sehr intimes Thema. Naja und andererseits kann mir ja eigentlich egal sein was sie drüber denkt, sie ist ja nur meine Thera und nichts weiter. Ich weiß jetzt schon dass die Frage nach Veränderungen im Sexleben wieder aufkommen werden, naja ich versuche es dann so gut wie möglich zu beantworten, auch mit roten Öhrchen.
Es ist halt nicht immer leicht für mich wenn sie mir so direkte FRagen stellt die zu sehr ins Detail gehen diese einfach so zu beantworten, oft herrscht dann so ein kurzer Moment schweigen zwischen uns, sie schaut mich abwartend an und ich schaue sie nur peinlich berührt an und stottere dann sowas von naja ähem usw. .

LG Mamamaus

[*AufdemWeg*]

Bei mir ist es eher so,
dass sie nicht von sich auch nachfragt
vielmehr ist es so, dass ich mich bei diesem Thema wirklich wie ein heranwachsendes Mädchen fühle,
dass nachfragt, neugierig ist
und meine Therapeutin antwortet dann auch
sehr mütterlich
Zumindest ist das mein Gefühl,
dass es gerade bei diesem Thema wirklich Gespräche sind
wie ich sie wohl mit meiner Mutter hätte führen sollen...

[Mamamaus]

Hallo auf dem Weg,

bei mir ist es ja gerade andersrum. Sie bohrt und bohrt und bohrt bis sie die Infos bekommt. Sie kennt mich jetzt schon sehr gut inzwischen, sie weiß dass ich in dem Bereich Probleme habe und ich das Thema von mir aus aber am liebsten totschweigen würde auch wenn es mich belastet. Andererseits tut es ja mal ganz gut die Probleme jemanden anvertrauen zu können. Und ich muss sagen sie hat mir auch ein paar gute Tipps mitgegeben, was mein Sexleben mit meinem Mann schon deutlich verbessert hat, dafür bin ich ihr auch dankbar. Ich glaube alleine hätte ich sonst irgendwann resigniert mit meinen Sexproblemen mit meinem Mann. Gerade habe ich aber auch wieder so ein Thema, ich hab jetzt mit meinem Mann schon einiges probiert und ihn auch dazu bekommen nach langem hadern dieses Hilfsmittel mit einzubeziehen. Hat jetzt auch schon mal geklappt dass ich gekommen bin, aber meistens nicht, obwohl es wenn ich allein bin wunderbar funktioniert, ich glaube das ist bei mir so eine Sache mit Hemmungen die bei mir so eine Blockade im Kopf geben. Darüber würde ich schon mal gerne mit ihr sprechen, weil ich denke dass das bei mir einfach eine Kopfsache ist, aber ich weiß dass ich in der Stunde dann wieder den Rückzieher mache wenn sie mich fragt, weil ich nicht weiß wie ich ihr das Ganze schildern soll, dass sie auch weiß was Sache ist, peinlich peinlich.

Ach ja und zu Dir auf dem Weg, ich konnte mit meiner Mutter solche Gespräche auch nie führen, sie war da eh recht verklemmt. Und ich denke schon dass es Dir dann guttut mit Deiner Thera drüber zu reden. Wie hat sie den reagiert als Du von Dir aus das Thema Sexualität angeschnitten hast?

LG Mamamaus

[*AufdemWeg*]

Es ist dir peinlich aber es ist nicht so
dass es dir unangenehm ist
sondern du MÖCHTEST auch gerne mit ihr darüber sprechen
daher denke ich, dass es doch wirklich gut läuft bei dir?
Wenn es eben gar nicht von Angesicht zu Angesicht funktioniert,
dann könntest du doch wieder den Weg der schriftlichen Mitteilung wählen, was dir schon einmal geholfen hat und wohl auch für deine Therapeutin in Ordnung war.
Du schreibst auch von Hemmungen in deinem Kopf und auch, dass deine Mutter eher verklemmt ist/war, das macht es vielleicht zusätzlich schwerer das Thema anzuschneiden...wobei man es ja auch nicht anschneiden bräuchte, wenn es einen nicht belastet.

Meine Therapeutin hat eher so reagiert: "Jetzt ist das Thema endlich auf dem Tisch"

[Mamamaus]

Wenn die Thera gesagt hat jetzt ist das thema auf dem Tisch, dann war es ja wohl so dass sie es schon geahnt hatte, dass Du da Probleme hast, oder?

Bei mir war es auch so, dass sie mich nur mal so nach meiner Ehe gefragt hat und gefragt hatte wie die so läuft, ich meinte dann nach anfänglichen Schwierigkeiten nach der Geburt des ersten Kindes eigentlich im Großen und ganzen ganz gut. Sie fragte dann was im Großen und Ganzen heißt, also wo es gut klappt und wo es nicht so gut klappt. Ich meinte dann unsere Paarkonflikte im Bezug auf den Alltag mit Kindern und so meistern wir inzwischen ganz gut nur ein Bereicht läuft nicht so gut. Sie meinte dann und welchen? Ich hab dann ganz Kleinlaut gesagt im sexuellen Bereich . Und von da an bohrte sie immer und immer wieder nach solange bis ich heimkam von der Therapie und geheult habe und mich entschlossen habe den Brief zu schreiben. Eigentlich möchte ich das mit dem Brief nicht mehr machen, es geht ja nur noch um Teilbereiche in denen es happert. Ich sehe es für mich auch als Aufgabe irgendwann über meinen Schatten zu springen und offener darüber sprechen zu können, ich hoffe ich schaffe das nächstes mal.

Ich denke nicht mal dass es so ein Problem war drüber zu reden weil meine Mutter so verklemmt war, nein, ich denke eher, dass es das Problem war, dass ich nicht mal mit meinem Mann normal drüber sprechen konnte weil er da eher verklemmt war die letzten Jahre. Naja und was mich auch behindert hat war natürlich schon etwas das Alter meiner Thera, sie ist bestimmt 25 Jahre älter als ich, da weiß man ja auch nicht wie offen sie in Bezug auf das Thema ist.
Ja und Du hast Recht meine Thera merkt, dass ich es nötig hätte drüber zu sprechen mich aber nicht traue, deshalb wird sie da auch so hartnäckig sein. Ich habe ihr nämlich in meinem Brief geschrieben wir unangenehm mir das Thema ist.

LG Mamamaus

[*AufdemWeg*]

Ich habe angefangen darüber zu sprechen
als mein Leidensdruck wirklich gross war
als Phantasien aufgetaucht sind
die ich nicht mehr einordnen konnte
und die mich völlig in Beschlag genommen haben.

Ich finde es gut, dass meine Therapeutin älter ist als ich und auch, dass sie einen Mann und Kinder hat; das erleichert mir das sprechen darüber...zumindest ein bisschen...

Wie ist das für dich wenn sie nachbohrt?
Ich könnte das nicht aushalten...

[Mamamaus]

Also mein Leidensdruck war auch schon sehr sehr hoch als das Thema zur SPrache kam, ich war da schon 2 jahr in Therapie bei ihr. Ich glaube ohne diesen Leidensdruck hätte ich es auch nicht geschafft drüber zu reden.
Also ich hatte nur noch alle 4 Wochen mal mit meinem Mann GV und dazu musste ich mich wirklich überwinden, nicht schön sage ich nur, um eine dauerhafte Ehe zu führen reicht das so nicht aus.

Ja da hast Du recht auf Bezug des Alters der Thera meine ist auch verheiratet und hat 3 erwachsene Söhne, da hilft mir schon um über viele Themen zu reden nur wenn es halt ans eingemachte geht habe ich halt immer noch Zweifel wie sie dazu eingestellt ist da es eben doch eine andere Generation ist.

Wenn sie nachbohrt, das empfinde ich als echt schlimm. Ich weiß dass ich darüber reden sollte um eine Veränderung zu erreichen, ich weiß nur nicht wie. Was immer ganz schlimm ist wenn sie mich dann so wartend anschaut, mir ist in dem Moment eher zum heulen oder zum davonlaufen. Also ich muss aber auch sagen, dass ich im Großen und Ganzen jetzt schon gelernt habe mit dem Reden darüber umzugehen. Nur die Details bereiten mir schwierigkeiten. Oder über das Verhalten meines Mannes zu reden beim Sex geht auch weil es mich nicht so direkt betrifft, aber über meine Wünsche und Bedürfnisse in diesem Bereich zu reden das fällt mir abartig schwer. Ich denke auch dass es das Problem ist warum ich mich bei meinem Mann noch nicht so ganz fallen lassen kann, weil ich einfach noch Hemmungen habe.

LG Mamamaus

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