Das Aussehen wird überbewertet

[EKS]

So, meine These im Betreff sagt eigentlich schon so das meiste aus, wie ich dazu stehe.

Ich lese sooo viele Threads in meinen vier Foren, in denen ich aktiv bin, die sich überwiegend nur um Aussehen drehen. "Wie muss dein Traumpartner sein", "Wie stellt Ihr euch eine geilaussehende Frau oder einen geilaussehenden Mann vor", "ich bin ja ach so hässlich", "alle, die gut aussehen, sind klar im Vorteil", "jemand der gut aussieht, kommt romantisch-sexuell ständig zum Zuge" usw.

Ich bin wirklich schockiert darüber, wie viele unterschiedliche Threads es gibt.

Vor allem wird das Beziehungsmisserfolg immer aufs Aussehen geschoben. Wenn jemand Dauersingle ist, sofort der Schreckensgedanke "Ich bin für alle mich umgebenden Menschen zu hässlich - deswegen will mich keiner". Wenn Beziehungen scheitern, z.B. bei etwas älteren Paaren: "Ach, der Mann sucht sich jetzt bestimmt ne Jüngere, die dann ja keine Cellulite, Falten, Pigmentstörungen hat usw."

Ich könnte KOTZEN!

Dass einem das persönliche Aussehen nicht am Arsch vorbeigeht, sehe ich ja ein; aber wer braucht einen perfekten Körper, ein perfektes Gesicht, um zufrieden zu sein?!
Vor allem finden sich ja oftmals auch Leute ganz grauselig, die in meinen Augen durchschnittlich bis hin zu überdurchschnittlich aussehen.

Und was das sich Verlieben mit dem Aussehen zu tun hat, möchte ich auch mal wissen. Ich verliebe mich jetzt bestimmt nicht in einen Mann, weil er blaue Augen hat oder mal ausnahmsweise größer ist als ich mit 1,90. lol
Worin ich mich genau verliebe, weiß ich auch nicht. Kann man das so genau bestimmen? Bei Peter Lauster "Die Liebe" steht bspw., dass man das Gefühl der Verliebtheit und Liebe nicht rational erklären kann.
Auch wenn mancher Zeitgenosse es anders sieht.

Ich bin ja der Meinung, dass das Augenmerk bei vielen Leuten aufs Aussehen gelenkt wird, damit sie mit dem PERFEKTEN PARTNER protzen können, d.h. dass das was mit Status, Macht zu tun hat. z.B. Sarkozy und Bruni sind ein Spitzenbeispiel. Sie hat neulich im Interview gesagt: ich will nur mächtige Männer (tja, wenn Sarkozy abgewählt wird, wissen wir ja, wie groß die Liebe ist) und er sagt, dass er schöne Frauen bevorzuge. Aber ob die was in der Birne haben dann die Leute, interessiert wohl manche nicht so.

Mich kann man mit schönem Aussehen nicht beeindrucken. Okay, vielleicht bin ich die einzige, aber ich sterbe dann wenigstens nicht oberflächlich.

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[Sunny75]

... aber ich sterbe dann wenigstens nicht oberflächlich.

Finde ich schon, denn allein die Idee zu diesem Thread, mitsamt deinen Ansichten zeugt von ziemlicher Oberflächlichkeit

[Fiasei]

@ EKS

Ich lese aus deinem Thread irgendwie Hassgefühle den Menschen gegenüber die sich ihre Partner sehrwohl nach dem Äusseren aussuchen - warum auch nicht?
Du kaufst dir doch auch keine Hose, die dir nicht gefällt, oder? Also warum einen Menschen nehmen oder den lieben, der nicht den erwartungen entspricht? Nur weil mir ein Mensch nicht gefällt, heißt es nicht dass er hässlich ist. MIR persönlich gefällt er nicht, einem anderen schon, das liegt doch immer im Auge des Betrachters!

[wichtel]

Also ich finde, in der Sache hat EKS völlig recht. Es wird bei der Partnerwahl zuviel Wert auf Faktoren gelegt, die a) vergänglich sind und b) für ein Miteinander nicht unbedingt förderlich. Das mag evolutionäre Gründe haben, aber eine Entschuldigung ist das nicht - schließlich hat Mutter Natur uns auch ein großes Großhirn mitgegeben, um uns von unseren Mitaffen zu unterscheiden.
Interessant finde ich die negativen Emotionen, die EKS ausgelöst hat. Die Schreiber könnten sich fragen, auf was genau sie sauer sind: darauf, dass jemand ihr eigenes Interesse am Aussehen abwertet? Oder ist es etwas an EKS, das zu einer Gegenübertragung auffordert?
Und Du, EKS, könntest Dich das auch fragen. Mir ist bei Deinem Beitrag auch nicht so recht klar geworden, i) was Deine persönliche Motivation ist und ii) was Du Dir hier erhoffst.
Vielleicht magst Du dazu noch was sagen?
Wichtel

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[LoVeLy]

Hallo EKS
Schönheit liegt ja sowieso im Auge des Betrachters,also ist eigentlich fast jede Person für irgendjemanden Schön oder auch für irgendjemanden Hässlich.
Man sucht sich ja nicht unbedingt einen Partner der in den Augen aller Menschen als Schön gilt,sondern einen der den eigenen Geschmack trifft und dann finde ich es nicht Oberflächlich.
Ich muss sagen das ich eigentlich ziemlich oft einen Mann attraktiv finde der eigentlich allgemein für die meisten als eher unattraktiv gilt,aber nach meinen Geschmack sieht die Person einfach äußerlich hammer aus
Ich finde auch oft eine Frau oder ein Mädchen sehr hübsch bei der viele Leute sagen das sie gar nicht gut oder sogar hässlich wäre...und von mir selber kann ich eigentlich sagen das ich einen guten Geschmack habe

Also Aussehen wird nicht überbewertet,Aussehen ist einfach interessant (für mich jedenfalls) weil es so viele verschiedene Geschmäcker gibt.

[Sunny75]

Ich finde, sobald man einen Menschen ein bißchen kennengelernt hat, verliert das Aussehen völlig an Wichtigkeit. Wenn ich jemanden nett finde, dann gefällt er mir auch, und wenn ich jemanden für eine Hohlbirne halte, dann reisst das hübscheste Gesicht das nicht raus.

Zu behaupten, jemand würde einen verlassen, weil jemand anders hübscher ist, ist eine Ansage, die vielleicht in der Teenagerzeit zutrifft, aber ich denke, als erwachsener Mensch muss man sich schon eingestehen, dass eine Trennung meist andere Gründe hat. Auch die beliebte Aussage der verlassenen Ehefrau: "er hat sich eine Jüngere gesucht" - will nur von den wahren Trennungsgründen ablenken. Denn: das Alter lässt sich nicht ändern - ergo hat man gegen eine Jüngere so oder so keine Chance! Das ist bequem, denn dann braucht man nicht über seine eigenen Fehler nachzudenken.

[Nico]

Ich kann mich da Sunny nur anschließen!
Äusserlichkeiten müssen dir wirklich sehr wichtig sein, wenn du darüber einen eigenen Thread eröffnest.
Für mich persönlich sind BEIDE Extreme abschreckend.
Ich kann weder mit Menschen die extrem auf ihr Äusserliches achten ( Solariumgegerbt,Extremgeschminkt,Schmuckbehangen,usw.) noch mit ungepflegten Menschen ( stark übergewichtig,
sehr nachlässig gekleidet, ungepflegtes Haar, usw.) etwas anfangen. Aber meine Beobachtungen haben ergeben dass auch jene einen Deckel finden und wegen mir brauchen sie sich wirklich nicht ändern.
Aber das Aussehen ist für mich bei meinem Partner schon wichtig, weil es einfach dem Typ der mich anzieht entsprechen sollte.
Bei meiner derzeitigen Partnerin war es z.B. so dass wir uns im Internet kennen lernten und sehr lange miteinander kommunizierten ohne zu wissen wie der jeweils andere aussieht. Erst nach vielen Monaten gab es die ersten Fotos und nach 2,5 jahren haben wir uns getroffen. Dennoch war es wichtig dass auch nach so langer Zeit beim Treffen die Chemie wirklich stimmte und das entscheidet unter anderem auch die Optik.

[wichtel]

Hm, Sunny, das sind jetzt 2 Dinge:
1. Dass Jüngere generell (d.h. im Mittel) attraktiver wirken als Ältere.
2. Dass mit Fortdauer der Partnerschaft die sexuelle Anziehung generell abnimmt, so dass Interesse an Anderen entsteht.
Ich glaube, EKS ging es aber noch um was Anderes:
3. Dass "Unattraktive" (Psychologen haben für sowas Rating-Skalen) generell weniger Beziehungsangebote erhalten und ihre eignen Anfragen weniger oft beantwortet werden.
Dazu möchte ich noch anmerken, dass ich nicht "stromlinienförmig" aussehe und mir von Jugend auf eher Partnerinnen gesucht habe, die das auch nicht tun - weil mich halt mehr die inneren Werte interessiert haben (glaubt es oder lasst es). Im lauf der Jahre habe ich dann gemerkt, dass diese "Mauerblümchen" eine ganze Reihe von Qualitäten haben, die ich bei den "Models" eher nicht erwarte (was ich aber aus eigner Erfahrung nicht überprüfen kann).
Insofern denke ich, die Evolution hat auch da gut vorgesorgt und in mancher Nische lässt es sich gut leben...
Wichtel

[Sunny75]

@wichtel
Aha, also entweder ist eine Frau hübsch -und hat sonst keine Qualitäten, oder sie ist ein Mauerblümchen - hat aber ihre versteckten Qualitäten?!
Na da frag ich mich jetzt aber schon, WER hier oberflächlich denkt

Ich glaube, was ihr hier (EKS, wichtel) völlig außer acht lasst, ist die Ausstrahlung eines Menschen - und die völlig verschiedenen Geschmäcker, was das Aussehen betrifft.

[Kleine Maus]

Als ich noch auf dem Gymnasium war, hatte ich ständig das Gefühl die Menschen würden sich ihre Partner in erster Linie nach dem Aussehen aussuchen. Im Laufe der Jahre hat sich dieses Gefühl aber immer mehr in Luft aufgelöst. Natürlich möchte jeder Mensch einen Partner, der ihm gefällt. Das möchte ich natürlich auch. Mir gefallen normalgewichtige, sportliche, schlanke, dicke, fette, blonde, rothaarige, dunkelhaarige Männer, Lockenköpfe, glatte Haare, Kahlköpfe, Vollbärte, Ziegenbärte, glattrasierte Gesichter, Brillen, Kontaktlinsen oder komplett ohne, große Männer... und mittlerweile auch nicht so große Männer.

Mein Spektrum in Sachen Optik ist halt viel breiter als das Spektrum von manch anderen Menschen. Mein Bruder z. B. hatte immer dunkelhaarige Freundinnen, für ihn sind Blondinen ein No-Go. Der Bruder meiner besten Freundin hingegen war bisher nur mit blonden Frauen zusammen, bei ihm haben Dunkelhaarige keine Chance. Es gibt Männer, die mögen nur schlanke Frauen. Es gibt Frauen, die mögen nur große Männer. Es gibt Menschen, die wollen keinen Partner mit auffälligen Dialekt. Jeder hat seinen eigenen Geschmack. Einige grenzen sich bei der Auswahl stärker ein als manch andere. Dass aber die meisten Leute auf denselben Typ Mann/Frau stehen kann ich aber nicht bestätigen.

[Gast]

Hallo EKS

was ist Äusserlichkeit? Und was ist äusserliche Attraktivität bei Menschen?

Das müsste erstmal definiert sein.

LoVeLy schreibt es ja: jeder hat da andere Definitionen und mir geht es wie ihr. Wie oft durfte ich hören: "willst'n mit deeheheem?"
Antwort: lieben.

Das äusserlich schöne, was der einzelne (für sich) definiert, besteht nicht nur aus dem Gesicht und Körper.

Das Äussere besteht aus Gesicht, Haltung, Gestik, Mimik, Sprache, Stimme, Gang, Körperform. Darin findet jeder dann die winzigen Details, die die Gefühle auslösen.

Sucht man im Internet nach Partnern, sollte man die Chance, die dieser Art bietet, auch nutzen: die Schriftsprache! Die Geduld, einander auch Zeit zu geben, sich so zu 'zeigen'
Wer da sofort mit Hochglanzfotos aus dem Fotostudio, retuschiert aufwartet (oder selber herzeigt) der kann nur enttäuscht werden.
Keiner ist Fehlerfrei wie es auf Fotos gern dargestellt wird.
Wer bei online dating den Fehler macht, so ranzugehen wie im 'echten' Leben, der verpasst die wunderbare (andere) Möglichkeit sich kennenzulernen. DEshalb sind viele von online Börsen soooo enttäuscht. Das Foto gefällt nicht? Klick, klick, warten ja noch Millionen Schönere. Nee, warten nicht...

Im 'echten' Leben ist es aber nunmal der erste Eindruck, der visuell ist und auch den kann man nutzen um Sympathien zu beachten (und bekommen)

Objektiv schön (aber das zu definieren führt zu weit) sein reicht da nicht. Da gibt es zu zigtausenden schöne Menschen, die Single sind.Perfekt, Faltenfrei, Idealfigur, intelligent und charmant und doch allein.

Da gibt es aber auch die, die authentisch sind. DIE sind die die meist als schön empfunde n werden: manche sind faltig wie diese Hündchen und sind megaschön. Warum denn wohl? Da ist der Blick, die Haltung, lächeln. Da sind die, die optisch objektiv von keinem MOdemagazin angeheuert würden und doch: sie werden als attraktiv und liebenswürdig empfunden, weil sie authentisch mit sich umgehen und das ausstrahlen

Das alles ist Äusserlich EKS. Was ist so schlecht an äusserlicher Wahrnehmung?


Ich erinnere mich, so mit 20, wäre ich gefragt worden, was ich beim Manne mag: braune Augen, höchstens 175, nicht zu dünn, braune, schwarze oder graue Haare, ruhige Gestik und Sprache
Ich würde auch heute, sogar mit noch mehr EInzelheiten, so einen Idealtypen beschreiben-allerdings würde ich dabei wahrscheinlich einen Lachanfall kriegen, weil mir klar ist: nee Rosenrot, so isses nicht...

Wie sah mein erster langjähriger Mann aus? Blond, fast 2Meter, Spargeltarzan aus dem Buch...Zappelphilipp und Plaudermann....
und der nächste wichtige war wieder ein Spargel und hatte blaue Augen...

Was lehrte mich das: ich habe kein Ideal Bild von Äusserlichkeit, sehr wohl aber könnte ich jetzt klar für mich feststellen, was ich schön finde.
Das Gesamtbild ist es und dabei sind Falten, Größe, Haarfarbe oder vorhandene Haare, Figur, etc egal. Es ist die Art wie er redet, lacht, die Haare kämmt oder sonstwas....

Für mich ist das Äussere sehr wohl wichtig, allerdings meint das nicht ein Ideal, das eh nur propagiert wird von wem auch immer. Ich beschäftige mich allerdigs nicht damit und will selber auch nicht einem vorgegebenem Ideal entsprechen. Ich will das mit meinem Äusseren machen, was ich für richtig halte.
Und wenn das für andere so ist, dass sie sich (Nico beschreibt die Beispiele) gesundheitlich verunstalten mit Solarium ExtremBesuchen oder wenn sie sich zum X ten Mal operieren lassen, sollen sie doch.


Mich zwingt ja keiner, da mitzumachen. Und dich auch nicht.

Ich empfinde es allerdings als hinterfragenswert, warum dich das bei anderen so abnervt?

Rosenrot

[wichtel]

"Aha, also entweder ist eine Frau hübsch -und hat sonst keine Qualitäten, oder sie ist ein Mauerblümchen - hat aber ihre versteckten Qualitäten?!
Na da frag ich mich jetzt aber schon, WER hier oberflächlich denkt."
Also dieses Entweder-Oder bringst Du ja jetzt rein, Sunny. Insofern möchte ich Dir auch Deine Frage zurückgeben.

[wichtel]

Ansonsten siehe auch
viewtopic.php?f=26&t=18053

[Nico]

Ansonsten siehe auch
viewtopic.php?f=26&t=18053

Ja und ?
Willst du von einem Extrembeispiel auf die breite Masse schließen ?

[wichtel]

Also das sind Extremfälle, aber es gibt nicht NUR die - aus ethnographischer Sicht könnte man sagen, der Stamm der Deutschen ändert seit 20, 30 Jahren massiv die sozialen Codes und Rituale: wieviel nackte Haut man zeigt, was man da drauf tätowiert oder reinsticht, ob man was reinspritzen oder absaugen lässt - all das wird ganz anders bewertet und auch viel häufiger praktiziert. Sieht man auch hier in diversen threads.
Für den Einzelnen heißt das: es gibt einen Anpassungsdruck - oder man versucht eben, für sich ein soziales Subsystem der Nichtdazugehörigkeit zu definieren, in dem diese Regeln nicht gelten.
(Aber vielleicht andere? Das wäre dann auch ein spannendes Thema..)

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