innere Leere

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paul84
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innere Leere

Beitrag So., 16.01.2011, 22:52

Hab das jetzt schon öfter hier im Forum gelesen, das solche Stimmungsschwankungen von "normal" auf total depressiv immer in einem gewissen Abstand kommen.
Dachte bis jetzt eigentlich, das ich da fast so ein Einzelfall bin.

Bei mir kann das echt von einem Tag auf den anderen total umschwenken, mir gehts z.B. ewig lang echt gut und ich hab keine Probleme und bin einfach nur top drauf und am nächsten Tag bin ich für lange Zeit wieder total depri drauf ohne das ich es beeinflußen kann.

Aber um was mir eigentlich geht ist, ich hab eine Art soziale Leere.

Ich kann zwar mit neuen Menschen (geht hier vor allem um Frauen) reden, aber ich bin überhaupt nicht bei der Sache.
Ich höre ihnen zu, aber ich fühl mich nicht wohl. Ich denke dass ich die meiste Zeit damit beschäftigt bin mich während dem Gespräch zu analysieren. Dadurch wirke ich nicht locker und spontan.
Es ist total furchtbar, da mich die meisten Gespräche auch langweilen aus diesem Grund, da jegliche Spontanität fehlt und das Gespräch furchtbar quälend für mich ist.

Noch dazu hab ich das Problem, viele Menschen, wenn sie etwas nicht wissen was ich sie frage (z.B. ob sie den und den Film gesehen haben..) als Dumm einzustufen, was ich aber nur innerlich weiß, ich sags denen natürlich nicht...
Das find ich total unfair von mir, aber ich bewerte die Leute einfach, ich kann irgendwie nicht anders!

Wie geht ihr damit um? Habt ihr ein paar Tipps für mich?

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Nero79
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Beitrag Mo., 17.01.2011, 09:25

Hallo Paul,

also erstens kann ich dir sagen, dass du kein Einzelfall bist, bei dem die Stimmung schnell umschlagen kann.
Bei mir ist das auch oft so und ich weiß oft erstmal nicht warum.

Aber zu deiner eigentlichen Frage.....
Ich kenne das auch von mir, dass ich Menschen schnell als dumm oder unfähig einstufe, wenn sie was nicht gleich wissen. Ich finde das auch unfair und weiß nicht wieso das bei mir so ist.
Es ist wohl manchmal der Narzissmus......einerseits fühlt man sich überhaben und dann auf einmal wieder ganz klein und unfähig.
Mich nervt es auch oft sehr schnell, wenn jemand nicht gleich versteht was ich sage oder wissen will.
Also ich glaube inzwischen, das wenn ich zu mir ein liebevolles Verhältnis habe, zu anderen auch fairer sein kann.
Ich habe zumindest gemerkt, dass es dann nicht mehr so oft und so extrem vorkommt (andere gleich für dumm zu halten).
Aber ich arbeite daran und bin da sicher noch nicht "geheilt"

LG Nero

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Lanzalotta
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Beitrag Mo., 17.01.2011, 09:54

Hallo Paul,

Nero hat es schon angedeutet...
Ich vermute, dass bei Dir ein Selbstwertproblem vorliegt und Du Dich selbst genauso schnell abbewertest wie andere.Auch, dass Du Dich in einem Gespräch analysierst, zeigt Deine Unsicherheit, Dein geringes Selbstvertrauen.Wahrscheinlich hast Du Angst vor Ablehnung und bist deshalb in Gesprächen so kontrolliert.

Lies Dir mal diesen Link durch:

http://www.angst-panik-hilfe.de/angst-v ... hnung.html

Auf der linken Leiste könntest Du auch noch unter der Redeangst weiter lesen.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Mit lieben Grüssen,

Lanzalotta
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende.

Woody Allen

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paul84
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Beitrag Mo., 17.01.2011, 20:17

Mh.. Selbstwertproblem liegt auf jeden Fall vor.

Mir verschließt sich halt dadurch total eine Partnerin kennenzulernen, da ich so verschlossen bin.

Was für eine Therapierichtung wäre denn da gut für mich!?

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Lanzalotta
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Beitrag Mi., 19.01.2011, 02:03

paul84 hat geschrieben:Was für eine Therapierichtung wäre denn da gut für mich!?
Eine normale Psychotherapie, also Gesprächstherapie am besten bei einem tiefenpsychologischen Psychotherapeuten, so dass ihr auch Deine Kindheit miteinbeziehen könnt'.

Hast Du Dir die Links mal durchgelesen?
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Woody Allen

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paul84
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Beitrag Mi., 19.01.2011, 14:21

Ja hab mir die Links schon angesehen, waren sehr aufschlußreich. Es ist immer wieder gut sich sowas durchzulesen, weil es einem das bereits Bekannte wieder ins Gedächtnis ruft.

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Lanzalotta
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Beitrag Do., 20.01.2011, 12:09

Du könntest es natürlich auch mit einer Psychoanalyse versuchen.
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Woody Allen

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evalyn
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Beitrag Fr., 09.03.2018, 00:15

Hallo,
mir geht es im Moment sehr schlecht. Ich versuche mich kurz zu fassen.

Ich kann mich niemanden öffnen, auch keinem Arzt, Therapeuten, Familie und Freunden. Aber ich brauche Hilfe und will sie auch. Aber kaum sitze ich vor jemanden blocke ich komplett ab und zwar immer schon. Auch in Situationen in denen ich schon am Ende war, Psychiatrie etc. Da werde ich eher pampig und wütend. Wenn mir dann keiner Hilft bin ich unendlich enttäuscht und verletzt. Das ist auch der Grund warum ich noch nie eine richtige Therapie gemacht habe.

Ich habe so eine extreme innere Leere in mir. Ich weiß nicht wie ich mein Befinden sonst beschreiben soll. Ich habe schon einige Strategien für mich entwickelt wie ich gewissen Zuständen ausweichen kann. Ich merke nur dass diese Dinge mir teilweise nicht mehr helfen.

Mich ärgert auch dass ich oft das Gefühl habe dass mein Zustand nicht ernst genommen wird. Auch im Krankenhaus obwohl ich schon zwei Suizidversuche hinter mir habe. Ich kann zum Glück sagen dass ich mir nur zwei Mal die Unterarme geritzt habe und das auch eher oberflächlich. Mit den Narben komme ich gut klar. Manchmal habe ich das Gefühl dass man nur ernst genommen wird wenn man ganz schlimme Narben vorzuweisen hat.
Bis auf diese Form von SVV hätte ich aber eine lange Liste an Problem, Symptomen etc. zu berichten.

Ich muss bald ein psychologisches Gutachten erstellen lassen. Wegen Schmerzensgeld. Ich denke auch da werde ich nicht ernst genommen werden. Was mir am Ende nur wieder mehr weh tun wird.

Niemand hat Zeit für mich und ich fühle mich so unendlich allein. Mein Körpergefühl ist auch total im Eimer. Ich habe das Gefühl ich habe so viele Probleme die eben nicht sichtbar sind für andere. Nur sichtbare Probleme sind anscheinend relevant. Aber andererseits lasse ich Hilfe ja auch nicht zu. Weil es eben nicht geht.

Ich kenne keine Methoden die meine Spannungen lösen können die ausreichen und sichtbar sind. Sport und Eisduschen sind bisher immer meine bewährte Methode gewesen. Ansonsten eben hauptsächlich negative Sachen wie Alkohol und Pillen und mich absichtlich schwach machen. Solange ich keine Überdosis hatte interessiert das aber niemanden.

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Montag
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Beitrag Fr., 09.03.2018, 06:23

Hallo Evelyn,
Ich kann mich niemanden öffnen, auch keinem Arzt, Therapeuten, Familie und Freunden. Aber ich brauche Hilfe und will sie auch. Aber kaum sitze ich vor jemanden blocke ich komplett ab und zwar immer schon.
Warum blockst Du ab? Hast Du Dir diese Frage schon mal gestellt? Denn das ist ein Teufelskreis: Solange Du abblockst, wirst Du in Deiner negativen Grundannahme:
Mir hilft ja doch keiner
bestätigt und Du bist wieder allein. Und so schaukelt sich das auf.

Ich glaube dieser Glaubenssatz: Mir hilft ja doch keiner ist das Problem. Eine selbsterfüllende Prophezeiung, die Du überdenken darfst Evelyn. Schmeiß das k aus keiner über Bord und mach daraus einer. Dann heißt der Glalubenssatz: Mir hilft ja doch einer.

Ich vermute stark, dass Du ein starkes Problem mit dem Vertrauen hast. Einer anderen Person zu vertrauen, dass sie es gut mit Dir meint. Mach Dir beim nächsten Gespräch mit einem professionellen Helfer Notizen, schreib Dir auf, was Du eigentlich sagen möchtest und lies es einfach vor. Und es wäre an der Zeit die Pampigkeit und Bockigkeit zu lassen, denn so wie es in den Wald hineinschallt, schallt es zurück. Atme tief durch und sag Dir innerlich: Mein Gegenüber will mir helfen!
Herzliche Grüße Montag


Ich will! Ich kann! Ich schaff das!

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wind of change
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 20.03.2018, 20:26

Hi evalyn,
kann es sein, dass du Probleme bzw Angst hast, so etwas wie Liebe (im weitesten Sinne) anzunehmen und dich deshalb so schlecht öffnen kannst? Kam mir der Gedanke, weil es mir teilweise ähnlich geht. Ist nicht schön sich nicht öffnen zu können, nicht wahr? Wie man da raus kommt, das frag ich mich auch schon länger. Ich wünsche dir, dass du die Hilfe findest die du suchst und brauchst. Liebe Grüsse wind
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
Glaub nicht alles was du denkst (Heinz Erhardt (?))

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Kashore
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Beitrag Mo., 23.12.2019, 17:17

Hallo! Ich habe in meinem Leben seit mind. der Teenagerzeit mit Depressionen zu tun, bin oder (dachte es zumindest) hochsensibel. Und jetzt durch meine relativ neue Therapeutin stellte sich heraus dass ich Borderline habe. Dazu muss ich sagen ich verletze mich nicht selbst. Deshalb habe ich Borderline immer ausgeschlossen. Und jetzt hat sich herausgestellt dass es sich eher um diese Innere Leere eines Borderlinesymptomes handelt. Das schlimme daran ist, dass ich nicht weiss ob ich jemals damit umgehen kann. Wie geht man damit um? Hat jemand Erfahrungen damit?


Coriolan
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Beitrag Mo., 23.12.2019, 18:19

Zunächst mal: Herzlich willkommen!

Bei der Borderlinestörung muss man ja nur 5 (egal, welche) Kriterien erfüllen, um die Diagnose zu bekommen. Nicht jeder, der sich selbst verletzt, hat Borderline und nicht jeder Borderliner verletzt sich selbst. Und so hat jeder Borderliner einen anderen "Kriteriencocktail".

Das aber nur am Rande.

Wie äußert sich bei dir die innere Leere?

Berührt dich nichts? Hast du keine Interessen und/oder Hobbies?

Gerade wenn man Borderline und Depressionen hat, ist es oft schwer, auseinander zu halten, was Depression ist und was Borderline. Denn Depressionen haben ja oft Schwankungen. Ist die innere Leere bei dir permanent?
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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Kashore
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Beitrag Mo., 23.12.2019, 18:54

Es äussert sich so. Dass mir alles egal ist. Früher hab ich gern Sport gemacht. Aber auf das hab ich seit ca. einem halben Jahr auch keinen Bock mehr. Ich arbeite teilzeit und mache eine Ausbildung darum trau ich mich nicht sagen wir z.B. in einen Malkurs (ich zeichne(te) und mal(te) gerne) zu gehen weil ich das Gefühl habe dann geht zeit weg die ich für uniarbeiten verwenden müsste. Ich mag auch Gitarre aber da müsste ich auch wieder mal nen kurs etc. machen um weiterzukommen und wieder freude daran zu haben...
Seit einem halben Jahr ist die innere Leere permanent. Es hat mit der Aussage meiner (sehr direkten) Therapeutin zu tun und einfach der Konfrontation mit meinen tiefsten Inneren Problemen...


Coriolan
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Beiträge: 436

Beitrag Mi., 25.12.2019, 20:09

Wie ist es denn in dem Moment, wo du trotzdem die Dinge machst, die dir mal Spaß gemacht haben? Oder machst du die mangels Bock gar nicht mehr?

Manchmal "kommt der Appetit ja mit dem Essen". Vielleicht wird es auch Zeit für neue Hobbies?

Konntest du der Therapeutin sagen, was diese Aussage bei dir bewirkt hat? Muss ja echt heftig gewesen sein, wenn das so deutlich so negativ und so lange in dir nachwirkt.

Ich verstehe es aber noch nicht so ganz: Alles kann dir ja nicht egal sein, wenn du die Dinge nicht machst, weil du das Gefühl hast, die Zeit fehlt dir dann für die Uniarbeiten.

Kannst/willst du nicht erstmal zuhause zeichnen/malen oder Gitarre spielen? Das würde nicht so viel Zeit wie ein Kurs fressen und du könntest z. B. eine Woche lang mal täglich 30 Minuten zeichnen. Egal, ob du Lust hast, oder nicht. Es ist mühsam, sich für Dinge aufzuraffen, wenn einem alles egal ist und wenn man feststellt, dass Dinge, die mal Spaß gemacht haben, das eben nicht mehr tun. Gegen die innere Leere kann's aber wenigstens etwas helfen, wenn man trotzdem etwas tut, was normalerweise Spaß macht.

Vielleicht ist ein Kurs ja wirklich gleich zu viel neben der Arbeit, der Uni und dem, was du sonst noch so machst. Aber gerade, wenn schon gewissen Fähigkeiten da sind, ist ein Kurs ja nicht unbedingt nötig.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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FunkyUnicorn
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Beitrag Mi., 22.01.2020, 10:12

Hi Paul,
ich weiß nicht ob es noch aktuell ist, aber ich habe bei meiner letzten Therapiestunde darüber zufällig gesprochen. Ich habe auch immer damit meine Probleme.
Mein Therapeut meinte, dass es sein kann, dass man sich selbst als uninteressant und langweilig empfindet und das auf das Gegenüber überträgt.
Noch lerne ich selber damit umzugehen, aber vielleicht hilft es dir ja weiter.

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