Ich habe das Gefühl, bald kaputt zu gehen
Ich habe das Gefühl, bald kaputt zu gehen
seit meiner kindheit bin ich schon unzufrieden mit meinem körper. mit 7 habe ich meinen ersten "diät-plan" erstellt, mit 14 das erste mal mein essen absichtlich wieder erbrochen. ich litt bis 18/19 unter essstörungen, ach was heißt "litt" man leidet sein ganzes leben daran. ich bin so unzufrieden mit meinem körper, dass ich mich noch nie einem mann nackt zeigen konnte. ich habe angst, dass man sich vor mir ekelt und dieser schmerz viel größer sein wird als der, es garnicht erst versucht zu haben. allgemein habe ich probleme mit berührungen und auch der gedanke an "triebe" ekelt mich, da ich in dem bereich schon eine schlimme erfahrung machen musste. bis heute weiß niemand aus meiner familie, dass ich so unter mir! leide. ein gewisses maß an hass überkommt mich beim gedanken daran, dass man so blind sein kann. ein paar mal habe ich mich selbst verletzt und mich danach noch mehr gehasst. wie kann man sich denn selbst entstellen wenn man sowieso schon unzufrieden mit sich ist..... ich hatte mich abgeschottet ( tu ich heute auch noch in phasen des selbsthasses), hatte selbstmordgedanken, extreme stimmungsschwankungen habe ich heute noch. ich dachte immer, dass sich das von alleine regelt, ich keinen therapeuten brauche und habe zumindest die "aktive" esssötrung selbst wieder auf die reihe bekommen. seit diesem sommer leide ich an panikattacken in form von schwindel, sehstörungen, unruhe, herzrasen und all den bekannten symptomen. ausgelöst durch einen kreislaufkollaps nach einem "sauf-wochenende". zuerst dachte ich, dass ich wirklich krank bin. bin von arzt zu arzt gerannt und wurde sauer, wenn die nachfrage nach psychischen problemen kam. irgendwann, nach monaten, kam aber die einsicht. ja, die ganzen symptome löse ich aus. ich bin super im verdrängen, ich verdränge so lange, bis ich das gefühl habe, dass ich gleich umkippe. dann setzen wieder phasen ein, in denen ich vor verzweiflung nur am heulen bin. vor den panikattaken hätte man mich für eine ganz normale junge frau gehalten. meine mauer war so perfekt und sicher von mir aufgebaut, niemand hätte etwas "dunkles" hinter meinem lächeln vermutet. seitdem die angst aber mein leben bestimmt, fahre ich zu sehr in die offensichtliche richtung. ich glaube ich nerve meine mitmenschen mit meinen ängsten, demütige mich oft und wirke wie eine verrückte. in den letzten wochen hatte ich 2x eine art von halluzinationen, ich kann es garnicht wirklich in worte fassen. es war so, als hätte ich meine gedanken nicht mehr unter kontrolle und habe in der einschlafphase mit "menschen in meinem kopf" diskutiert. es ist alles so verrückt und ich habe angst, dass ich völlig abdrehe!!! heute habe ich beschlossen, mir einen therapeuten zu suchen. es kann so einfach nicht weitergehen......ich frage mich wie lange es dauern wird, bis ich endlich wieder.... ach was heißt -wieder-... ich will endlich leben! lieben, lachen, weinen und wieder aufstehen...ich habe mich in jemanden verliebt, bei dem ich wirklich glaube, dass er mit all dem umgehen kann, selbst wenn es nur bei der freundschaft bleibt. doch zuerst möchte ich gesund werden. es ist kaum zumutbar mit solch einen menschen wie mir engen kontakt zu halten ohne selbst durchzudrehen.....auch beruflich haut mich die ganze geschichte um. ich bin noch azubi ( krankenpflege ) und müsste eigtl. viel lernen und mich konzentrieren aber das geht auch nicht mehr. ich frage mich, wie ich es seit den panikattaken überhaupt geschafft habe. meine angst kommt überall wo sich menschen befinden, ich glaube es ist der kontrollverlust der mir angst macht....es gibt noch so viel mehr aber das würde den rahmen sprengen. ich danke euch fürs durchlesen, zum ersten mal in meinem leben konnte ich offen das ausdrücken, was mich seit etlichen jahren beschäftigt. danke
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Das erstemal? Dann ist es zunächst mal top und mutig, dass Du Dich überwunden hast. Bei dem was Du nun hier loswerden konntest, kommt deutlich rüber, wie verzweifelt Du bist.
Aber auch, welch riesiger, unermesslicher Kraftaufwand dahintersteckt bzw. steckte, Deine Rollen zu spielen und Deine immensen Schwierigkeiten zu kaschieren und herunterzuspielen. Ich meine, Du musst akzeptieren, dass Du eine kranke, junge Frau bist, die endlich dringend Hilfe braucht. Such Dir diese, mach um Himmelswillen diesem Dampfkessel in Dir Luft und geh Deine Probleme an!
Ich wünsch Dir, dass Du die Kraft findest.
Ive
Aber auch, welch riesiger, unermesslicher Kraftaufwand dahintersteckt bzw. steckte, Deine Rollen zu spielen und Deine immensen Schwierigkeiten zu kaschieren und herunterzuspielen. Ich meine, Du musst akzeptieren, dass Du eine kranke, junge Frau bist, die endlich dringend Hilfe braucht. Such Dir diese, mach um Himmelswillen diesem Dampfkessel in Dir Luft und geh Deine Probleme an!
Ich wünsch Dir, dass Du die Kraft findest.
Ive
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Hallo liebe Rockalili,
ersteinmal herzlich willkommen!
Ive hat es schon sehr schön zusammen gefaßt, da bleibt mir auch nicht mehr viel übrig zu schreiben.
Wenn Du Ängste hauptsächlich unter Menschen hast, dann klingt es nach einer Sozialphobie.
Dahinter steht die Angst vor Ablehnung.
Das, was Du also als Kontrollverlust umschreibst, ist eigentlich der Wunsch fehlerfrei zu sein um nicht kritisiert zu werden.Diese Ängste entstehen meist in der Kindheit.
Ich rate Dir auch eine Psychotherapie zu machen.
Ich wünsche Dir alles Gute.
Lanzalotta
ersteinmal herzlich willkommen!
Ive hat es schon sehr schön zusammen gefaßt, da bleibt mir auch nicht mehr viel übrig zu schreiben.
Wenn Du Ängste hauptsächlich unter Menschen hast, dann klingt es nach einer Sozialphobie.
Dahinter steht die Angst vor Ablehnung.
Das, was Du also als Kontrollverlust umschreibst, ist eigentlich der Wunsch fehlerfrei zu sein um nicht kritisiert zu werden.Diese Ängste entstehen meist in der Kindheit.
Ich rate Dir auch eine Psychotherapie zu machen.
Ich wünsche Dir alles Gute.
Lanzalotta
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende.
Woody Allen
Woody Allen
Hallo,
Möchte dir auch gratulieren, dast du es geschafft hast ... der erste Schritt hast du gemacht .... Schritt für Schritt, eine Therapie zu beginnen wäre wohl der nächste.
Habe/Hatte selbst Depressionen, weshalb ich dir leider nicht viel sagen kann zu Panikattacken.
Liebe Grüße
Lukas
Möchte dir auch gratulieren, dast du es geschafft hast ... der erste Schritt hast du gemacht .... Schritt für Schritt, eine Therapie zu beginnen wäre wohl der nächste.
Habe/Hatte selbst Depressionen, weshalb ich dir leider nicht viel sagen kann zu Panikattacken.
Liebe Grüße
Lukas
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