Angst vor negativer Bewertung

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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onetime
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Angst vor negativer Bewertung

Beitrag Mi., 05.01.2011, 12:02

Hallo!

Ich habe gemerkt, dass ich mich - vor allem im Berufsleben und im künstlerischen Bereich - in letzter Zeit sehr vor negativer Kritik meiner Arbeit fürchte. Da unsere Projekte stets sehr langfristig und zeitaufwändig sind (Minimumdauer: 6 Monate) verbinde ich mit dem Urteil über meine Leistung immer auch die Angst, sechs Monate und unzählige Arbeitsstunden lang Mist gebaut zu haben. Vor allem, wenn ich selber ein gutes Gefühl bei meiner Arbeit hatte, wird diese Angst noch größer.

Gibt es irgendetwas was man dagegen tun kann?

onetime

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nicht_relevant
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Beitrag Mi., 05.01.2011, 14:03

hallo onetime!

hast du die möglichkeit dir zwischenzeitlich feedback zu holen um zu sehen, ob du auf dem richtigen weg bist?

LG!

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saraX
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Beitrag Mi., 05.01.2011, 15:10

was würde denn passieren, wenn eine deiner arbeiten negativ bewertet würde?

lg sara

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Erdbeere02
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Beitrag Mi., 05.01.2011, 17:45

Hallo,
ich dachte erst, es ginge hier um ebay, wo man evtl. eine negative Bewertung bekommen kann. Aber hier geht es wohl um etwas anderes, und zwar die Bewertung von Arbeit, bzw. Projekten. 1. Du sprichst ja von "wir", also sind schon mal mehrere beteiligt, d.h. du bist ja nicht alleine daran beteiligt, bzw. verantwortlich. 2. Gerade im Kollegenkreis ist es manchmal so, daß man schlecht beurteilt wird. Ich denke, da spielen oft Neid und Konkurrenzdenken eine Rolle, obwohl die geleistete Arbeit garnicht schlecht sein muß.
3. Ich bin kein Künstler, von daher kenne ich mich da nicht so aus. Aber ich denke, Kunst ist immer auch Geschmackssache; was dem einen gefällt, muß dem anderen nicht gefallen.
4. Ganz wichtig, finde ich, daß man von seiner Arbeit überzeugt ist. Dann kann man sie auch positiv gegenüber anderen (Arbeitgeber, Kunden, Kollegen usw.) darstellen.
Ich hoffe, meine Gedanken helfen dir ein bißchen.

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Thread-EröffnerIn
onetime
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Beitrag Mi., 05.01.2011, 18:58

Danke für eure Rückmeldungen.

@nichtrelevant: Nein, hab ich nicht.
@sara: Du meinst konkrete Konsequenzen? Nun, da muss man die Arbeit und mein Hobby unterscheiden: In der Arbeit kann ich, wenn es öfter vorkommt, natürlich gekündigt werden. Was mein Hobby betrifft, geht es an den Selbstwert. Ich denke mir dann, dass ich zu schlecht bin, dass es nie was wird. Wäre niedergeschlagen.
@Erdbeere: Ich arbeite nicht im Team. Das macht die Sache ja so schwer.

Bitte auch um Verständnis, dass ich nicht konkreter werden kann. Es hat seine Gründe.

LG,

onetime

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SamuelZ.
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Beitrag Mi., 05.01.2011, 21:04

ist es jegliche Form von Kritik oder ist sie verletzend, wenn sie auf bestimmte Art und Weise an dich herangetragen wird? Also das "Wie" würde mich interessieren.

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onetime
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Beitrag Do., 06.01.2011, 11:45

@Sandy: Nun, der Ton kann noch zusätzlich verletzen, aber auch sachlich vorgetragene Kritik stößt mir bei Projekten, welche mir am Herzen liegen, sauer auf und belastet mich. Vor allem wenn ich selber ein gutes Gefühl bei meiner Arbeit hatte, reißt mich Kritik in ein richtiges Loch. Ich denke dann, ich kann nichts und krieg nichts auf die Reihe.

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SamuelZ.
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Beitrag Do., 06.01.2011, 19:12

und wird die Kritik unter vier Augen mit dir besprochen oder öffentlich gemacht?

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Waldmaus
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Beitrag Fr., 07.01.2011, 23:43

Du sagtest du machst was im künsterlischen Bereich. Was genau wenn ich fragen darf ?

Ich komme nämlich ebenfalls aus dieser Sparte.


4you
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 12:58

Hi, bin neu hier, bin aber auch im künstlerischen Bereich und kenne natürlich die Angst, gerade bei schöpferischen Tätigkeiten. Man identifiziert sich damit und legt "seine Seele" da rein. Man trägt somit das innerste hinaus und ist damit "personifiziert" mit diesem "Werk". Im laufe der Zeit wird man immer sensibler und das weitet sich auf jede Tätigkeit aus. Man nimmt alles persönlich und sieht es al persönliche Kritik an.
Was mir geholfen hat? Ich habe daran gearbeitet, diese Produkte als Produkte zu sehen und nicht als mein "Baby", was angegriffen werden könnte. So konnte ich alles mit einem gewissen Abstand und objektiver zu sehen. Es trifft dann nicht so. Um seine Tätigkeiten auch professioneller Verkaufen zu können, ist es wichtig, "es" als Produkt zu sehen.
Das braucht ein bisschen Übung, aber einmal den Gedanken aufgefasst, bringt schon generell sofort Erleichterung mit. Dass man dabei den Zugang zu den Gefühlen verliert und künstlerisch weniger Wertvolles hinkriegt ist Blödsinn, im Gegenteil, man hat mehr Ressourcen zur Verfügung, weil man nicht schon "mit Versagensängste" vorweg arbeitet.

Einen lieben Gruß und ein Hallo an alle!

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Ive
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 13:57

Sowas erlebe ich jetzt ab und zu im Hobbybereich; ich male. Wenn ein von mir gemaltes Bild, in dem natürlich ein Stück von mir selbst steckt, mal nicht auf positive Resonanz stößt, bin ich verunsichert und wenn mir mein Bild selbst gut gefällt, sogar betroffen und geniere mich wiederum dafür.

Mir hat geholfen, mir Bilder anderer, vor allem auch großen Meister, mal daraufhin anzuschauen - die sind längst nicht so, dass sie allen gefallen müssten. Viele Bilder würde ich mir selbst nicht aussuchen bzw. in meiner Umgebung aufhängen. Auch wenn das ziemlich vermessen klingt - was hat mein Gepinsel mit dem echter Maler zu tun? - es relaiviert dennoch wirksam die von mir empfundene unterschwellige Kritik an meine Erzeugnissen.

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vita
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Beiträge: 178

Beitrag Mo., 10.01.2011, 08:19

Hallo,

die Kunst ist ein schöpferischer Akt, der mit den anderen gar nichts zu tun hat, sondern zwischen dem Künstler und seinem Werk stattfindet.

Jedoch ist, wie immer, der Beweggrund ausschlaggebend, will heißen, warum male ich? Tue ich das um meinetwillen oder für die anderen?

Zu negativer Bewertung im allgemeinen stelle ich die Frage: Was wäre, wenn es nur positive Bewertungen gäbe? Niemals Kritik? Wäre das Leben dann nicht langweilig? Wo bliebe der Ansporn? Die innere Anspannung?

Also ich würde mich nicht ernst genommen fühlen, wenn mich niemand mehr kritisieren würde.

lg
vita

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