Ich-Gefühl bei multiplen Persönlichkeiten
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Ich-Gefühl bei multiplen Persönlichkeiten
Mir fällt immer wieder auf daß ich das Wort "Ich" jedesmal dann benutze, wenn ich von mir als eine gedachte Ganzheit ausgehe. Dabei habe ich zu diesem "Ich" aber kein gefühltes Verhältnis und ich empfinde diese Ganzheit auch nicht. Tatsächlich nämlich ist es so daß ich gar nicht weiß wer dieses "Ich" ist. Ich nehme mich als eine Vielheit wahr, diese Vielheit aber nicht als Ich.
Allerdings habe ich ein sehr starkes Ich-Gefühl/Erlebnis, wenn ganz bestimmte meiner Identitäten "draußen" sind. Ich mache dann die Erfahrung eines Menschen der sich selbst definieren kann, der einen zuverlässigen Standpunkt zu sich selbst hat und der sich selbst im Verhältnis zu seiner Geschichte beschreiben kann.
Andere Identitäten sind unsicher und spüren daß es neben ihnen mehrere gibt. In mir ist viel Uneinigkeit, Streit, Zweifel. Der eine glaubt dem anderen nicht. Ein Ich-Gefühl gibt es nicht.
Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen und Fragen? Und vielleicht Lust sich auszutauschen? Ich würde mich sehr freuen.
Viele Grüße
gesprungenesWasser
Allerdings habe ich ein sehr starkes Ich-Gefühl/Erlebnis, wenn ganz bestimmte meiner Identitäten "draußen" sind. Ich mache dann die Erfahrung eines Menschen der sich selbst definieren kann, der einen zuverlässigen Standpunkt zu sich selbst hat und der sich selbst im Verhältnis zu seiner Geschichte beschreiben kann.
Andere Identitäten sind unsicher und spüren daß es neben ihnen mehrere gibt. In mir ist viel Uneinigkeit, Streit, Zweifel. Der eine glaubt dem anderen nicht. Ein Ich-Gefühl gibt es nicht.
Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen und Fragen? Und vielleicht Lust sich auszutauschen? Ich würde mich sehr freuen.
Viele Grüße
gesprungenesWasser
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Hallo gesprungenesWasser
Ich finde deinen Beitrag sehr intressant, da ich manchmal ähnliche Gedanken habe.
Bei mir sieht das folgendermaßen aus: Je nach Situation und/oder Gefühlslage, habe ich das Gefühl, eine andere "Rolle" zu spielen. Dabei geht das Schauspielern aber über das Spielen hinaus, denn in diesen Momenten BIN ich vielleicht tatsächlich eine andere. Einige "Seiten" oder "Ichs" mag ich, andere nicht. Spreche ich von ICH, so meine ich das Ich, dass ich gerade bin. Zum Ich als vollkommenes Ganzes habe ich ebenfalls keine Beziehung, es erscheint mir aussagelos, denn es sagt nicht, WER von den vielen Ichs, die ich in mir vereine, gemeint ist.
Das genaue Wissen, WER bzw. Welche ich im Moment nun bin, habe auch ich dann, wenn ich in einer dieser "Rollen" bin, oder vielleicht mit deinen Worten, wenn eins meiner Ichs "draußen" ist.
Ich denke, zum Teil hat jeder Mensch verschiedene Seiten oder Ichs in sich... Vielleicht sind es auch nur Charakterzüge. Wer kann schon sagen, ob das Gefühl, viele "Ichs" zu haben, nicht identisch ist mit dem Gefühl, ein großes Repertoire an Denkmustern und Gefühlsmustern zu haben. Mit Worten etwas ausdrücken verformt die gefühlte Natur.
Mein persönliches Problem mit dem Ganzen ist, dass ich manchmal nicht "die Kalte" oder "die Kleine" sein möchte, es aber bin, also "die Kalte" oder "die Kleine" z.B. gerade die Kontrolle haben, und nicht ICH als Ganzes, dass auswählen kann, wer "drann ist".
Huh, alles sehr kompliziert. ^^ Liebe Grüße!
Ich finde deinen Beitrag sehr intressant, da ich manchmal ähnliche Gedanken habe.
Bei mir sieht das folgendermaßen aus: Je nach Situation und/oder Gefühlslage, habe ich das Gefühl, eine andere "Rolle" zu spielen. Dabei geht das Schauspielern aber über das Spielen hinaus, denn in diesen Momenten BIN ich vielleicht tatsächlich eine andere. Einige "Seiten" oder "Ichs" mag ich, andere nicht. Spreche ich von ICH, so meine ich das Ich, dass ich gerade bin. Zum Ich als vollkommenes Ganzes habe ich ebenfalls keine Beziehung, es erscheint mir aussagelos, denn es sagt nicht, WER von den vielen Ichs, die ich in mir vereine, gemeint ist.
Das genaue Wissen, WER bzw. Welche ich im Moment nun bin, habe auch ich dann, wenn ich in einer dieser "Rollen" bin, oder vielleicht mit deinen Worten, wenn eins meiner Ichs "draußen" ist.
Dieses Gefühl habe ich wiederrum nicht, denn ich, als Ganzes, fühle nicht die vielen verschiedenen Seiten, Rollen,Ichs in mir, die drängeln oder konkurrieren. Sie schalten sich eher nach Sitation von selbst ein.gesprungenesWasser hat geschrieben:Andere Identitäten sind unsicher und spüren daß es neben ihnen mehrere gibt. In mir ist viel Uneinigkeit, Streit, Zweifel. Der eine glaubt dem anderen nicht. Ein Ich-Gefühl gibt es nicht.
Ich denke, zum Teil hat jeder Mensch verschiedene Seiten oder Ichs in sich... Vielleicht sind es auch nur Charakterzüge. Wer kann schon sagen, ob das Gefühl, viele "Ichs" zu haben, nicht identisch ist mit dem Gefühl, ein großes Repertoire an Denkmustern und Gefühlsmustern zu haben. Mit Worten etwas ausdrücken verformt die gefühlte Natur.
Mein persönliches Problem mit dem Ganzen ist, dass ich manchmal nicht "die Kalte" oder "die Kleine" sein möchte, es aber bin, also "die Kalte" oder "die Kleine" z.B. gerade die Kontrolle haben, und nicht ICH als Ganzes, dass auswählen kann, wer "drann ist".
Huh, alles sehr kompliziert. ^^ Liebe Grüße!
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Hallo Steinwind,
danke für deine Antwort. Ich meinte allerdings schon etwas anderes als Facetten und Stimmungen und Charakterzüge. Das wovon ich spreche sind verschiedene, in sich abgeschlossene Identitäten, welche sich "einen Körper teilen" ("dissoziative Persönlichkeitsstörung, wie es die Fachwelt nennt ).
Meine unterschiedlichen Identitäten haben jeder seine eigene Weltanschauung, eigene Ziele, eigene Gefühle, eigene Erinnerungen usf. Und auch mein Können ist auf die einzelnen Identitäten verteilt. Ich kann ein paar Fremdsprachen, welche aber nicht alle können, eine meiner Identitäten versteht nicht eine einzige Silbe deutsch, eine andere kann weder lesen noch schreiben - besonders dramtatisch Eine Identität kann sehr gut Klavier spielen, andere weniger gut, manche überhaupt nicht. Sie finden nicht einmal das A auf der Tastatur. Es gibt Identitäten, welche meine Eltern nicht kennen usf.
Mein Ich-Gefühl ist demnach auch jedesmal entweder ein ganz anderes oder aber eben gar nicht erst vorhanden. Es gibt Identitäten welche von anderen abhängig sind. Andere sind ganz autonom und haben ein entsprechend ausgeprägtes Ich-Gefühl mit allen ihm/ihr zugehörigen Facetten, Stimmungen, persönlichen Eigenarten, Reaktionen u.m.
Einen guten Start ins Neue Jahr
gesprungenesWasser
danke für deine Antwort. Ich meinte allerdings schon etwas anderes als Facetten und Stimmungen und Charakterzüge. Das wovon ich spreche sind verschiedene, in sich abgeschlossene Identitäten, welche sich "einen Körper teilen" ("dissoziative Persönlichkeitsstörung, wie es die Fachwelt nennt ).
Meine unterschiedlichen Identitäten haben jeder seine eigene Weltanschauung, eigene Ziele, eigene Gefühle, eigene Erinnerungen usf. Und auch mein Können ist auf die einzelnen Identitäten verteilt. Ich kann ein paar Fremdsprachen, welche aber nicht alle können, eine meiner Identitäten versteht nicht eine einzige Silbe deutsch, eine andere kann weder lesen noch schreiben - besonders dramtatisch Eine Identität kann sehr gut Klavier spielen, andere weniger gut, manche überhaupt nicht. Sie finden nicht einmal das A auf der Tastatur. Es gibt Identitäten, welche meine Eltern nicht kennen usf.
Mein Ich-Gefühl ist demnach auch jedesmal entweder ein ganz anderes oder aber eben gar nicht erst vorhanden. Es gibt Identitäten welche von anderen abhängig sind. Andere sind ganz autonom und haben ein entsprechend ausgeprägtes Ich-Gefühl mit allen ihm/ihr zugehörigen Facetten, Stimmungen, persönlichen Eigenarten, Reaktionen u.m.
Das kommt dem ja schon sehr nahe. Wie empfindest du dieses ICH (als Ganzes)? Ist es denn als Ganzes wirklich noch vorhanden? Ich meine, hast du als diese Ganzheit einen Überblick über diese einzelnen "Seiten", die du hier beschreibst?Steinwind hat geschrieben:Mein persönliches Problem mit dem Ganzen ist, dass ich manchmal nicht "die Kalte" oder "die Kleine" sein möchte, es aber bin, also "die Kalte" oder "die Kleine" z.B. gerade die Kontrolle haben, und nicht ICH als Ganzes, dass auswählen kann, wer "drann ist".
Einen guten Start ins Neue Jahr
gesprungenesWasser
Hey,
Zuerst beantworte ich deine letzte Frage. Ja, ich habe, wenn ich von mir als ganzheitliche Person denke, einen Überblick über die Rollen in mir. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass das "Ganze" "Ich" ist. "Ich" ist immer die, die gerade denkt.
Ich habe keine dissoziative Identitätsstörung, hadere aber damit, dass ich je nach Rolle ganz andere Ziele, Moralvorstellungen und auch Gefühle habe. Das zerreißt mich innerlich oft, besonders, wenn es um wichtige Entscheidungen geht, die meine Zukunft verändern. Beispielsweise bin ich manchmal extrovertiert, "tough" und dann auch dominant und selbstbewusst, lege Wert auf Unabhängigkeit, kann enge Beziehungen nicht ertragen und bin sehr ehrgeizig. Doch dann gibt es wieder die Zeit, in der ich nichts anderes als eine kleine warme Familie haben möchte und so schüchtern bin, dass ich an der Kasse weine, weil mich ein alter Herr anpoltert, weil ich mich von der falschen Seite eingereiht habe (ja, ist wirklich passiert, das war ziemlich unangenehm). Das wirkt sich u.a. stark auf die wenigen Beziehungen aus, die ich noch habe.
Ich habe vor ein zwei Jahren einen tollen Roman gelesen, in dem einer der Protagonisten eine m.P hatte, und obwohl es "nur" ein Roman und kein Fachbericht war, fand ich es sehr spannend diesen Protagonisten kennen zu lernen, und seine Situation, sein Leben verfolgen. Zum Beispiel wie sie Freundschaften erhalten hat oder versucht hat, ein Berufsleben zu gemeistert. Ich kann einwenig nachfühlen, dass das Leben nicht leicht sein kann, obwohl keiner, der es nicht hat, es wohl je wirklich verstehen kann. Ich weiß leider nicht mehr, wie der Roman heißt, es war jedenfalls eine braunhaarige, junge Frau. :-/
Darf ich fragen, ob du in Therapie bist?
Ich wünsche dir alles Gute und
Dir auch einen guten Rutsch!
Fendwen
Zuerst beantworte ich deine letzte Frage. Ja, ich habe, wenn ich von mir als ganzheitliche Person denke, einen Überblick über die Rollen in mir. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass das "Ganze" "Ich" ist. "Ich" ist immer die, die gerade denkt.
Ich habe keine dissoziative Identitätsstörung, hadere aber damit, dass ich je nach Rolle ganz andere Ziele, Moralvorstellungen und auch Gefühle habe. Das zerreißt mich innerlich oft, besonders, wenn es um wichtige Entscheidungen geht, die meine Zukunft verändern. Beispielsweise bin ich manchmal extrovertiert, "tough" und dann auch dominant und selbstbewusst, lege Wert auf Unabhängigkeit, kann enge Beziehungen nicht ertragen und bin sehr ehrgeizig. Doch dann gibt es wieder die Zeit, in der ich nichts anderes als eine kleine warme Familie haben möchte und so schüchtern bin, dass ich an der Kasse weine, weil mich ein alter Herr anpoltert, weil ich mich von der falschen Seite eingereiht habe (ja, ist wirklich passiert, das war ziemlich unangenehm). Das wirkt sich u.a. stark auf die wenigen Beziehungen aus, die ich noch habe.
Ich habe vor ein zwei Jahren einen tollen Roman gelesen, in dem einer der Protagonisten eine m.P hatte, und obwohl es "nur" ein Roman und kein Fachbericht war, fand ich es sehr spannend diesen Protagonisten kennen zu lernen, und seine Situation, sein Leben verfolgen. Zum Beispiel wie sie Freundschaften erhalten hat oder versucht hat, ein Berufsleben zu gemeistert. Ich kann einwenig nachfühlen, dass das Leben nicht leicht sein kann, obwohl keiner, der es nicht hat, es wohl je wirklich verstehen kann. Ich weiß leider nicht mehr, wie der Roman heißt, es war jedenfalls eine braunhaarige, junge Frau. :-/
Darf ich fragen, ob du in Therapie bist?
Ich wünsche dir alles Gute und
Dir auch einen guten Rutsch!
Fendwen
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Hallo Steinwind,
ja, ich bin in Therapie. Seit etwas über einem Jahr - wegen dissoziativer Identitätsstörung.
Und ja - ich finde es auch nicht leicht (wie deine Roman-Figur) mit dem zu sein was ich bin. Allerdings fällt mir vieles andere besonders leicht. Vielleicht gerade eben deswegen weil es für fast jeden Bereich meines Lebens eine darauf spezialisierte Identität gibt. Auch mein Berufsleben fällt mir dementsprend leicht. Und auch die Arbeit mit meiner Geschichte erlebe ich mit DIS als positiv. Sie hilft mir, meine Situationen zu umkreisen und Fragen aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Standorten zu stellen. Und aus diesen Fragen neue Fragen zu finden. Ich denke, dadurch daß die DIS Ergebnis meiner Kindheit ist (vermutlich), ist sie auch eine Ressource mit welcher ich an das wieder herankommen kann was ich ursprünglich vielleicht einmal gewesen bin.
Alles in allem finde ich aber trotzdem daß vieles von dem was du beschreibst dem nahe ist wie ich es erlebe. Nur habe ich keinen Überblick über meine Identitäten. Es ist ganz unterschiedlich und abhängig vom einzelnen (in mir) wieviel und was ich über mich weiß und welche Identitäten ich außerdem noch beschreiben kann und sie auch als "real" neben anderen empfinde. Selbst wenn ich sie im Augenblick nicht fühle. Aber ich habe ein Erinnern an sie. Zumal einzelne meiner Idenditäten von anderen in mir abhängig sind.
Meine Frage ist eben auch jene nach Selbstidentifikation. Was und wer bin ich im Blick auf das was ich als Ganzes sehe. Und auch das ist ja wieder ganz unterschiedlich. Weil ich immer wieder etwas anderes sehe. Und manchmal eben gar nichts Ganzheitliches. Nur einzelne Teile von etwas was zusammen ein Ganzes sind, aber ich es als Ganzes nicht wahrnehmen kann. Das eine Element welches das Ganze erklärt, glaube ich als mein "Ich".
Und auf der Suche nach diesem "Ich" bin ich derzeit. Ich finde es schade daß hier sonst niemand ähnliche Fragen nach sich selbst hat. Oder mir bei meinen Fragen in bißchen weiterhelfen kann
Nette Grüße
gesprungenesWasser
ja, ich bin in Therapie. Seit etwas über einem Jahr - wegen dissoziativer Identitätsstörung.
Und ja - ich finde es auch nicht leicht (wie deine Roman-Figur) mit dem zu sein was ich bin. Allerdings fällt mir vieles andere besonders leicht. Vielleicht gerade eben deswegen weil es für fast jeden Bereich meines Lebens eine darauf spezialisierte Identität gibt. Auch mein Berufsleben fällt mir dementsprend leicht. Und auch die Arbeit mit meiner Geschichte erlebe ich mit DIS als positiv. Sie hilft mir, meine Situationen zu umkreisen und Fragen aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Standorten zu stellen. Und aus diesen Fragen neue Fragen zu finden. Ich denke, dadurch daß die DIS Ergebnis meiner Kindheit ist (vermutlich), ist sie auch eine Ressource mit welcher ich an das wieder herankommen kann was ich ursprünglich vielleicht einmal gewesen bin.
Alles in allem finde ich aber trotzdem daß vieles von dem was du beschreibst dem nahe ist wie ich es erlebe. Nur habe ich keinen Überblick über meine Identitäten. Es ist ganz unterschiedlich und abhängig vom einzelnen (in mir) wieviel und was ich über mich weiß und welche Identitäten ich außerdem noch beschreiben kann und sie auch als "real" neben anderen empfinde. Selbst wenn ich sie im Augenblick nicht fühle. Aber ich habe ein Erinnern an sie. Zumal einzelne meiner Idenditäten von anderen in mir abhängig sind.
Meine Frage ist eben auch jene nach Selbstidentifikation. Was und wer bin ich im Blick auf das was ich als Ganzes sehe. Und auch das ist ja wieder ganz unterschiedlich. Weil ich immer wieder etwas anderes sehe. Und manchmal eben gar nichts Ganzheitliches. Nur einzelne Teile von etwas was zusammen ein Ganzes sind, aber ich es als Ganzes nicht wahrnehmen kann. Das eine Element welches das Ganze erklärt, glaube ich als mein "Ich".
Und auf der Suche nach diesem "Ich" bin ich derzeit. Ich finde es schade daß hier sonst niemand ähnliche Fragen nach sich selbst hat. Oder mir bei meinen Fragen in bißchen weiterhelfen kann
Nette Grüße
gesprungenesWasser
hallo gesprungenesWasser,
ich weiss es nicht, ich kann dir nur sagen, dass ich mich nicht so gern an derartigen threads beteilige, weil ich mit dem umgang einer derartigen diagnose keine erfahrung habe. bei einer analytischen therapie - die ich gemacht habe - wird auf explizite hinweise auf diagnosen verzichtet. dennoch kann ich deine schliderungen sehr gut nachvollziehen. ich weiss aber schlicht nicht, welche diagnose ich hatte zu beginn der therapie bzw. im verlauf der therapie.
ich habe sicherlich auch eine starke tendenz zu dissoziativem erleben, vor allem unter belastungssituationen. die thera habe ich u.a. (v.a. wg. starker psychosomatik) auch begonnen, weil ich einfach kein gefühl für mich hatte... wer bin ich eigentlich, war damals meine hauptfrage. ich war je nach situation sehr sehr unterschiedlich "drauf".. und es war genauso wie du es auch beschreibst.. ich hatte zwar durchaus eine erinnerung an situationen, aber kein gefühl für mich als person, als identität als ganzes, die ich fühlen kann.. es ist zersplittert gewesen. im laufe der langjährigen therapie sind diese sehr unterschiedlichen anteile in mir immer deutlicher geworden und ich war zum teil schon sehr verzweifelt, weil ich diese verschiedenen stimmungen, gefühle, wahnehmungen zwar immer im hier und jetzt natürlich fühlen konnte, aber es war eben weg, sobald was anderes dran war. kein gefühlsmäßiger zugriff mehr drauf. (aber schon ein erinnerungsmäßiger zugriff, klar)
in der therapie ging es immer wieder darum, mich selbst mit all diesen sehr unterschiedlichen gefühlen auch aushalten zu können... sie nicht abzuspalten, sondern mich damit zu erkennen und zu akzeptieren. es war verdammt schwer.
ich bin heilfroh, dass ich nie eine so explizite diagnose (EDIT hinzugefügt: ich meine das generell, nicht auf DIS bezogen, ich denke nämlich auch nicht, dass das bei mir so ausgeprägt gewesen ist...) bekommen habe, denn ich glaube, dass ich ohnehin die neigung habe, mich dann auch damit zu identifizieren.. bzw es schwer ist, es eben nicht zu tun. es war gut für mich zu lernen, mich zu erkennen, mit alldem, was auftaucht... und es eben nicht als eigenen identität unter dem namen x zu kategorisieren...
ja, also wie gesagt, ich kann dazu leider gar nicht so viel schreiben, vermutlich meinst du auch etwas anderes, wenn du hier den austausch suchst.. ich wollte nur den hinweis geben, dass es viell. auch schwierig ist, wenn man im rahmen einer so expliziten diagnose auf der suche nach antworten ist.
alles gute für dich!
LG
carö
vielleicht liegt die geringe beteiligung auch an der expliziten eingrenzung deiner wahrnehmungen auf eine bestimmte diagnose. ???Ich finde es schade daß hier sonst niemand ähnliche Fragen nach sich selbst hat.
ich weiss es nicht, ich kann dir nur sagen, dass ich mich nicht so gern an derartigen threads beteilige, weil ich mit dem umgang einer derartigen diagnose keine erfahrung habe. bei einer analytischen therapie - die ich gemacht habe - wird auf explizite hinweise auf diagnosen verzichtet. dennoch kann ich deine schliderungen sehr gut nachvollziehen. ich weiss aber schlicht nicht, welche diagnose ich hatte zu beginn der therapie bzw. im verlauf der therapie.
ich habe sicherlich auch eine starke tendenz zu dissoziativem erleben, vor allem unter belastungssituationen. die thera habe ich u.a. (v.a. wg. starker psychosomatik) auch begonnen, weil ich einfach kein gefühl für mich hatte... wer bin ich eigentlich, war damals meine hauptfrage. ich war je nach situation sehr sehr unterschiedlich "drauf".. und es war genauso wie du es auch beschreibst.. ich hatte zwar durchaus eine erinnerung an situationen, aber kein gefühl für mich als person, als identität als ganzes, die ich fühlen kann.. es ist zersplittert gewesen. im laufe der langjährigen therapie sind diese sehr unterschiedlichen anteile in mir immer deutlicher geworden und ich war zum teil schon sehr verzweifelt, weil ich diese verschiedenen stimmungen, gefühle, wahnehmungen zwar immer im hier und jetzt natürlich fühlen konnte, aber es war eben weg, sobald was anderes dran war. kein gefühlsmäßiger zugriff mehr drauf. (aber schon ein erinnerungsmäßiger zugriff, klar)
in der therapie ging es immer wieder darum, mich selbst mit all diesen sehr unterschiedlichen gefühlen auch aushalten zu können... sie nicht abzuspalten, sondern mich damit zu erkennen und zu akzeptieren. es war verdammt schwer.
wie oben schon geschrieben, das kann ich sehr gut nachvollziehen... allerding habe ich mich davor gehütet stärker in den "ausbau" von eigenständigen "identitäten" in mir einzusteigen... mal salopp ausgedrückt. mir war immer klar, dass all das ICH bin.. auch wenn es nicht fühlbar war... ich hatte zwar auch erinnerungsausfälle, die sind aber bei mir sehr stark innerhalb der therapiestunden aufgetreten, wo dann auch immer deutlicher wurde, warum das passiert... aus überlastung... überforderung.. weg damit. in der thera hab ich eben durch gute begleitung immer mehr gelernt mich selbst mit all meinen widersprüchen auch wahrnehmen zu können und ängste darüber, wie ich auch bin, v.a. über die erlebte unkontrollierbarkeit solcher zustände, abzubauen... und sie besser zu verstehen und v.a. die dazugehörigen gefühle als zu mir gehörig zu empfinden.Nur habe ich keinen Überblick über meine Identitäten. Es ist ganz unterschiedlich und abhängig vom einzelnen (in mir) wieviel und was ich über mich weiß und welche Identitäten ich außerdem noch beschreiben kann und sie auch als "real" neben anderen empfinde. Selbst wenn ich sie im Augenblick nicht fühle. Aber ich habe ein Erinnern an sie.
ich bin heilfroh, dass ich nie eine so explizite diagnose (EDIT hinzugefügt: ich meine das generell, nicht auf DIS bezogen, ich denke nämlich auch nicht, dass das bei mir so ausgeprägt gewesen ist...) bekommen habe, denn ich glaube, dass ich ohnehin die neigung habe, mich dann auch damit zu identifizieren.. bzw es schwer ist, es eben nicht zu tun. es war gut für mich zu lernen, mich zu erkennen, mit alldem, was auftaucht... und es eben nicht als eigenen identität unter dem namen x zu kategorisieren...
ja, also wie gesagt, ich kann dazu leider gar nicht so viel schreiben, vermutlich meinst du auch etwas anderes, wenn du hier den austausch suchst.. ich wollte nur den hinweis geben, dass es viell. auch schwierig ist, wenn man im rahmen einer so expliziten diagnose auf der suche nach antworten ist.
alles gute für dich!
LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
Hallo gesprungenesWasser,
wie du vielleicht noch weißt, habe ich auch DIS.
Mein Ich-Erleben ist insofern gestört, dass mein Alltags-Bewusstsein grundsätzlich nur einen Teil mitbekommt.
Wenn ich "ICH" schreibe, dann ist das meistens der Anteil, der sachlich und alltagstauglich ist (Business-Ich). Es kommt aber auch vor, dass ein anderer Anteil ICH schreibt, wenn er von sich selbst spricht. Das weiß ich dann aber oft nicht und bin häufig gezwungen, Beiträge, Mails, PNs...nachzulesen, weil ich mich nicht erinnern kann. Das kann schon erschreckend sein, wenn es so ganz anders ist, als es "normalerweise" der Fall ist.
Eine Selbstidentifikation ist eigentlich gar nicht möglich. Ich bin immer die, die gerade aktiv ist. Manchmal auch mehrere zusammen. Als Ganzes kann ich das nicht betrachten.
Vielleicht wäre das anders, wenn es das Wissen um die Anderen geben würde und eine anständige Kommunikation stattfinden könnte. Es gibt aber nur einen einzigen Anteil, der alle anderen kennt. Das ist der "Wächter/Beschützer".
Mh...
LG Offy
wie du vielleicht noch weißt, habe ich auch DIS.
Mein Ich-Erleben ist insofern gestört, dass mein Alltags-Bewusstsein grundsätzlich nur einen Teil mitbekommt.
Wenn ich "ICH" schreibe, dann ist das meistens der Anteil, der sachlich und alltagstauglich ist (Business-Ich). Es kommt aber auch vor, dass ein anderer Anteil ICH schreibt, wenn er von sich selbst spricht. Das weiß ich dann aber oft nicht und bin häufig gezwungen, Beiträge, Mails, PNs...nachzulesen, weil ich mich nicht erinnern kann. Das kann schon erschreckend sein, wenn es so ganz anders ist, als es "normalerweise" der Fall ist.
Eine Selbstidentifikation ist eigentlich gar nicht möglich. Ich bin immer die, die gerade aktiv ist. Manchmal auch mehrere zusammen. Als Ganzes kann ich das nicht betrachten.
Vielleicht wäre das anders, wenn es das Wissen um die Anderen geben würde und eine anständige Kommunikation stattfinden könnte. Es gibt aber nur einen einzigen Anteil, der alle anderen kennt. Das ist der "Wächter/Beschützer".
Mh...
LG Offy
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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- Beiträge: 145
Herzlichen Dank für eure Antworten
Was mir Angst macht: diese verschiedenen "Ichs" sind so extrem verschieden: von einem sehr starken Ich, mit einem sehr ausgeprägten und starken Ich-Gefühl, über unsichere und verängstigte Ichs bis hin zu "Teil-Ichs", welche zusammen ein ganzes Ich sind, aber überhaupt kein Ich-Gefühl haben. Sie sind eher kristallisiert, fühlen sich an als seien sie ein zersprungener Spiegel, dessen einzelne Teile sich ineinander spiegeln und gegenspiegeln, aber nicht erkennen. Ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll. Dann kenne ich aber auch ein sehr sehr starkes Ich-Gefühl -sehr selbstbewußt, zielstrebig, gefühl- und emotionslos, ehrgeizig, unerschrocken...- welches ich keiner Identität zuordnen kann. Es macht mir Angst. Ich weiß nicht wer das ist. Es ist alles so furchtbar und ich bin so verzweifelt.
Tut mir leid für mein wirres Gerede. Ich schicke meinen Beitrag trotzdem ab und hoffe daß mich niemand auslacht... - sobald ich es abgeschickt habe, habe ich es ohnehin wieder vergessen
Liebe Grüße und noch einmal vielen Dank für eure Antworten (ich muß einfach noch nachdenken)
gesprungenesWasser
Ja. Das ist genau das. Nun ist eine Stimmung oder Wahrnehmung bei mir sehr deutlich verbunden auch mit Zielrichtungen, Interessen, Wissen (fachliches und persönliches), mit Erinnern, Weltanschauungen, Können usf. Und eben auch mit unterschiedlichem Ich-Erleben.carö hat geschrieben: (...), weil ich diese verschiedenen stimmungen, gefühle, wahnehmungen zwar immer im hier und jetzt natürlich fühlen konnte, aber es war eben weg, sobald was anderes dran war. kein gefühlsmäßiger zugriff mehr drauf.
Ja. Genau das ist auch meine Hauptfrage. Immer wieder. Darf ich dich fragen wie weit du damit gekommen bist?carö hat geschrieben: wer bin ich eigentlich, war damals meine hauptfrage.
Würdest du diesen Anteil als ein "übergeordnetes Ich" bezeichnen? Als jemand, der zusammen vielleicht alle die anderen sind? Also somit du? Und daß dieser eine "Wächter/Beschützer" sich durch die anderen in allen seinen/also deinen Facetten ausdrückt? Tut mir leid wenn die Frage blöd istOffy hat geschrieben:Es gibt aber nur einen einzigen Anteil, der alle anderen kennt. Das ist der "Wächter/Beschützer".
Ich suche mein "ganzheitliches Ich", welches ich zusammengesetzt glaube aus meinen unterschiedlichen "Ichs", verteilt auf viele Identitäten. Bei mir ist es so daß ich ein Ich-Gefühl empfinde für diejenige Identität welche gerade draußen ist. Das, was du Business-Ich nennst, habe ich glaube ich gar nicht. In allen Situationen meines Alltages agieren unterschiedliche Ichs. Die Identität welche für mich arbeiten geht, ist eine ganz andere, welche mit Freund(in) A zusammen ist, welche aber nichts zu tun hat mit der(m)jenigen, welche(r) mit Freund(in) B, C, D... zusammen ist, welche alle zusammen nicht diejenige kennen welche sich um den Haushalt kümmert usf. Ich habe auch (so wie du) Erinnerungslücken. Manchmal bekomme ich Antwortmails ohne mich daran erinnern zu können an diese Person geschrieben zu habenOffy hat geschrieben: Wenn ich "ICH" schreibe, dann ist das meistens der Anteil, der sachlich und alltagstauglich ist (Business-Ich). Es kommt aber auch vor, dass ein anderer Anteil ICH schreibt, wenn er von sich selbst spricht. Das weiß ich dann aber oft nicht und bin häufig gezwungen, Beiträge, Mails, PNs...nachzulesen, weil ich mich nicht erinnern kann.
Was mir Angst macht: diese verschiedenen "Ichs" sind so extrem verschieden: von einem sehr starken Ich, mit einem sehr ausgeprägten und starken Ich-Gefühl, über unsichere und verängstigte Ichs bis hin zu "Teil-Ichs", welche zusammen ein ganzes Ich sind, aber überhaupt kein Ich-Gefühl haben. Sie sind eher kristallisiert, fühlen sich an als seien sie ein zersprungener Spiegel, dessen einzelne Teile sich ineinander spiegeln und gegenspiegeln, aber nicht erkennen. Ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll. Dann kenne ich aber auch ein sehr sehr starkes Ich-Gefühl -sehr selbstbewußt, zielstrebig, gefühl- und emotionslos, ehrgeizig, unerschrocken...- welches ich keiner Identität zuordnen kann. Es macht mir Angst. Ich weiß nicht wer das ist. Es ist alles so furchtbar und ich bin so verzweifelt.
Tut mir leid für mein wirres Gerede. Ich schicke meinen Beitrag trotzdem ab und hoffe daß mich niemand auslacht... - sobald ich es abgeschickt habe, habe ich es ohnehin wieder vergessen
Liebe Grüße und noch einmal vielen Dank für eure Antworten (ich muß einfach noch nachdenken)
gesprungenesWasser
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- sporadischer Gast
- , 32
- Beiträge: 27
Hier lacht dich niemand aus. Die Frage ist, wer, welches "ich", sucht denn nach einem "ganzheitlichen Ich". Du wirst leider in der Ich-Suche versumpfen, weil es in Wirklichkeit kein Ich gibt. Bei niemanden. Nur formal. Als Konstrukt. In Wirklichkeit ist da nur ein stiller Raum/Bewusstsein, innerhalb dessen Gedanken/Bildern/Gefühlen/Geräusche auftauchen, die sich zu einem Eindruck, da sei eine Person mit x Eigenschaften verdichten. Oder eben x Personen in einem Körper. Wie konsistent und stabil das "Ich" empfunden wird, ist offensichtlich extrem verschieden. Genau weil es eigentlich keine Substanz hat, gibt es auch solche Ausprägungen wie "multiple" Ichs. Ob ein Ich oder viele Ichs, letztlich sind alle Illusion. Es geht auch komplett ohne Ich-Identitätsgefühl. Allerdings, sobald sich etwas in der Ich-Konstruktion verschiebt, ist das meist mit vielen Ängsten und Verwirrung verbunden. Die größte Angst der Ich-Strukturen ist, ihre Kontinuität zu verlieren, zu sterben.
"Ich" lebe seit ein paar Monaten mehr oder weniger die "Null", also bei mir wird der Ich-Gedanke und alle inneren Dialoge, die auf ihm aufsetzen nicht mehr ernst genommen. Damit verschwindet auch die Idee, dass ich der Körper sei, ich quasi als Gefangener in dem Körper stecke. Es gibt dann auch keine "Anderen". Da ist überall die gleiche "Substanz". Leere/Frieden, nichts Getrenntes, etwas, was unbeschreiblich ist. Und es scheint sich alles von allein zu tun. Sehr entspannend und kein Problem, wenn es einmal integriert ist und nicht die Ausprägung von "Depersonalisation" mit entsprechendem Krankheitswert hat.
Es ist überhaupt die entspannteste Art zu leben, da Konflikt- und Reibungslosigkeit herrscht. Immer nach dem Motto: Was ist, soll sein, was sein soll, ist. Geht in dieser Wahrnehmung gar nicht anders, da interferierende Ich-Strukturen, die scheinbar gegen den IST-Zustand rebellieren und kontrollieren wollen, verschwunden sind.
Aber es war sehr hart durch die vorübergehenden Ängste und Verwirrungen zu gehen. Ist nicht für jeden.
Vielleicht hilft dir diese Betrachtung insofern, als dass "du" aufhörst, nach einen "übergeordneten Ich oder besseren ich" oder sonstwas zu suchen und alle Anteile so nimmst, wie sie gerade sind. Das einzige Kontinuum dahinter ist das Bewusstsein/die Wachheit in dem alles betrachtet wird.
"Ich" lebe seit ein paar Monaten mehr oder weniger die "Null", also bei mir wird der Ich-Gedanke und alle inneren Dialoge, die auf ihm aufsetzen nicht mehr ernst genommen. Damit verschwindet auch die Idee, dass ich der Körper sei, ich quasi als Gefangener in dem Körper stecke. Es gibt dann auch keine "Anderen". Da ist überall die gleiche "Substanz". Leere/Frieden, nichts Getrenntes, etwas, was unbeschreiblich ist. Und es scheint sich alles von allein zu tun. Sehr entspannend und kein Problem, wenn es einmal integriert ist und nicht die Ausprägung von "Depersonalisation" mit entsprechendem Krankheitswert hat.
Es ist überhaupt die entspannteste Art zu leben, da Konflikt- und Reibungslosigkeit herrscht. Immer nach dem Motto: Was ist, soll sein, was sein soll, ist. Geht in dieser Wahrnehmung gar nicht anders, da interferierende Ich-Strukturen, die scheinbar gegen den IST-Zustand rebellieren und kontrollieren wollen, verschwunden sind.
Aber es war sehr hart durch die vorübergehenden Ängste und Verwirrungen zu gehen. Ist nicht für jeden.
Vielleicht hilft dir diese Betrachtung insofern, als dass "du" aufhörst, nach einen "übergeordneten Ich oder besseren ich" oder sonstwas zu suchen und alle Anteile so nimmst, wie sie gerade sind. Das einzige Kontinuum dahinter ist das Bewusstsein/die Wachheit in dem alles betrachtet wird.
Zuletzt geändert von Blätterwald am Mi., 12.01.2011, 14:45, insgesamt 2-mal geändert.
Hallo gesprungenesWasser,
hab im letzten Jahr auch viel über mich nachgedacht (und nicht nur...).
Betreff: Die Anatomie meiner Seele
Es war anstrengend, hat mich aber ein Stück weitergebracht.
Und es braucht alles seine Zeit...
Nur nicht verzagen!
LG
MrN
hab im letzten Jahr auch viel über mich nachgedacht (und nicht nur...).
Betreff: Die Anatomie meiner Seele
Es war anstrengend, hat mich aber ein Stück weitergebracht.
Und es braucht alles seine Zeit...
Nur nicht verzagen!
LG
MrN
Hallo gesprungenes Wasser,
Der Wächter ist genauso ein abgespalteter Anteil, wie alle anderen auch.
Er hat bestimmte Eigenschaften und Funktionen, die für das Gesamtsystem wichtig sind und auch besonders für die Alltagsbewältigung, aber er ist nicht ICH im Sinne einer Einheit.
Also...als ich einige Zeit bei ihr war, wollte ich wissen, wie es mit Integration aussieht. Ob ich irgendwann mal nicht mehr aus vielen verschiedenen Persönlichkeiten bestehe.
Sie meinte, dass es bei manchen Patienten durchaus zu einer Art Verschmelzung kommt und es sich dann auch anfühlt, als wäre man eine einzige Person, also ein Gesamt-Ich.
Bei mir wird es so sein, dass bestenfalls sehr miteinander verbundene Anteile "zusammenwachsen" können, aber niemals alle ein einziges Ich sein werden.
Deswegen versuche ich auch gar nicht, aus allen EINS zu machen. Die Widerstände sind zu groß.
Ich empfinde allerdings auch jede einzelne Persönlichkeit als ein Ich. Ich bestehe gefühlt also aus mehreren Ich. Ein einzelnes herauszufiltern ist unmöglich.
Wer gerade im Vordergrund sit, ist ICH.
Es ist, als würde man sich inmitten einer Menschenmenge befinden, wo ja auch alle verschieden sind. Zu manchem hat man vielleicht eine Bindung, andere sind einem völlig fremd.
Vielleicht zeigt dir die Intensität des Ich-Gefühls auch, wie nahe du dem jeweiligen Anteil emotional bist.
Du hast vielleicht gelesen, dass ich auch vor einigen Wochen eine "Neue" entdeckt habe.
Es kann eine eigenständige Identität sein, die die von dir beschriebenen Eigenschaften hat, aber auch eine andere Seite einer bereits vorhandenen Persönlichkeit. Das wirst du sicher im Laufe der Zeit herausfinden.
LG Offy
Die Frage ist nicht blöd, ich kann sie nur nicht besonders gut beantworten.gesprungenesWasser hat geschrieben:Würdest du diesen Anteil als ein "übergeordnetes Ich" bezeichnen? Als jemand, der zusammen vielleicht alle die anderen sind? Also somit du? Und daß dieser eine "Wächter/Beschützer" sich durch die anderen in allen seinen/also deinen Facetten ausdrückt? Tut mir leid wenn die Frage blöd istOffy hat geschrieben:Es gibt aber nur einen einzigen Anteil, der alle anderen kennt. Das ist der "Wächter/Beschützer".
Der Wächter ist genauso ein abgespalteter Anteil, wie alle anderen auch.
Er hat bestimmte Eigenschaften und Funktionen, die für das Gesamtsystem wichtig sind und auch besonders für die Alltagsbewältigung, aber er ist nicht ICH im Sinne einer Einheit.
Meine Thera hat mir das mal erklärt. Ich hoffe, ich kriege es noch zusammen und es hat überhaupt etwas mit dem zu tun, was du suchst:Ich suche mein "ganzheitliches Ich", welches ich zusammengesetzt glaube aus meinen unterschiedlichen "Ichs", verteilt auf viele Identitäten.
Also...als ich einige Zeit bei ihr war, wollte ich wissen, wie es mit Integration aussieht. Ob ich irgendwann mal nicht mehr aus vielen verschiedenen Persönlichkeiten bestehe.
Sie meinte, dass es bei manchen Patienten durchaus zu einer Art Verschmelzung kommt und es sich dann auch anfühlt, als wäre man eine einzige Person, also ein Gesamt-Ich.
Bei mir wird es so sein, dass bestenfalls sehr miteinander verbundene Anteile "zusammenwachsen" können, aber niemals alle ein einziges Ich sein werden.
Deswegen versuche ich auch gar nicht, aus allen EINS zu machen. Die Widerstände sind zu groß.
Ich empfinde allerdings auch jede einzelne Persönlichkeit als ein Ich. Ich bestehe gefühlt also aus mehreren Ich. Ein einzelnes herauszufiltern ist unmöglich.
Wer gerade im Vordergrund sit, ist ICH.
Das ist jetzt blöd ausgedrückt, aber unter den gegebenen Umständen ist das "normal".Was mir Angst macht: diese verschiedenen "Ichs" sind so extrem verschieden: von einem sehr starken Ich, mit einem sehr ausgeprägten und starken Ich-Gefühl, über unsichere und verängstigte Ichs bis hin zu "Teil-Ichs", welche zusammen ein ganzes Ich sind, aber überhaupt kein Ich-Gefühl haben.
Es ist, als würde man sich inmitten einer Menschenmenge befinden, wo ja auch alle verschieden sind. Zu manchem hat man vielleicht eine Bindung, andere sind einem völlig fremd.
Vielleicht zeigt dir die Intensität des Ich-Gefühls auch, wie nahe du dem jeweiligen Anteil emotional bist.
Es kann vorkommen, dass sich manche Anteile erst sehr spät zu erkennen geben.Dann kenne ich aber auch ein sehr sehr starkes Ich-Gefühl -sehr selbstbewußt, zielstrebig, gefühl- und emotionslos, ehrgeizig, unerschrocken...- welches ich keiner Identität zuordnen kann. Es macht mir Angst. Ich weiß nicht wer das ist. Es ist alles so furchtbar und ich bin so verzweifelt.
Du hast vielleicht gelesen, dass ich auch vor einigen Wochen eine "Neue" entdeckt habe.
Es kann eine eigenständige Identität sein, die die von dir beschriebenen Eigenschaften hat, aber auch eine andere Seite einer bereits vorhandenen Persönlichkeit. Das wirst du sicher im Laufe der Zeit herausfinden.
LG Offy
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?
aber keine Träne benetzte eine Blume.
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Werde ich auch so von der Welt gehen?
-
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@Blätterwald
Wie du es beschreibst, kenne ich das auch. Obwohl ich denke daß du etwas ganz anderes meinst. Denn du sprichst von einem zielerlebten Zustand, für mich ist das Nicht-Existieren eines Identitätsgefühles und das Wegfallen der "Anderen" ein Auflösen von Innen und Außen. Ich verliere ein Gefühl dafür, wo ich (als wahrgenommene Persönlichkeit) anfange und wo ich aufhöre, wo die Grenze ist zwischen mir und allem was mich umgibt. Ich erlebe dann alles als ein Nichts. Ich fühle mich tot und in einem Nichts als Nichts aufgelöst. Aus diesem Nichts heraus meistere ich auch alle meine Alltagssituationen. Niemand bemerkt es. Ich hatte noch nie Probleme damit die Herausforderungen des Alltags zu bestehen. Auch wenn ich es nicht immer mitbekomme und auch immer wieder kein Erinnern an das habe was ich gemacht habe.
Ich suche auch kein übergeordnetes oder besseres Ich. Ich suche das eine Ich welches alle Ichs in mir sind. Stimmt nicht ganz. Mein Problem verschiebt sich: ich suche das Ich, welches ich unterwegs verloren habe. Die (gemeinsame?) Wurzel aller meiner Ichs. Und ein zuverlässiges Ich-Gefühl, ausgehend von dem was ich ganz ursprünglich immer gewesen bin.
Hallo MrN,
herzlichen Dank für den Link. Ich lese mich da gerade durch und ziehe mit meinem Problem ja vielleicht bald um...
Danke für eure Antworten und liebe Grüße
gesprungenesWasser
Wie du es beschreibst, kenne ich das auch. Obwohl ich denke daß du etwas ganz anderes meinst. Denn du sprichst von einem zielerlebten Zustand, für mich ist das Nicht-Existieren eines Identitätsgefühles und das Wegfallen der "Anderen" ein Auflösen von Innen und Außen. Ich verliere ein Gefühl dafür, wo ich (als wahrgenommene Persönlichkeit) anfange und wo ich aufhöre, wo die Grenze ist zwischen mir und allem was mich umgibt. Ich erlebe dann alles als ein Nichts. Ich fühle mich tot und in einem Nichts als Nichts aufgelöst. Aus diesem Nichts heraus meistere ich auch alle meine Alltagssituationen. Niemand bemerkt es. Ich hatte noch nie Probleme damit die Herausforderungen des Alltags zu bestehen. Auch wenn ich es nicht immer mitbekomme und auch immer wieder kein Erinnern an das habe was ich gemacht habe.
Das kann ich mir für mein Leben nun gar nicht vorstellen. Ich brauche Konflikt und Austausch. Und ich brauche die Bewegung und den Kontrast des Lebens. Und die Herausforderung. Auch (vielleicht sogar vor allem) mit und in mir selbst. Ich denke, der Mensch kommt nicht weiter wenn er in einem "Null-Zustand" ist. Wenn "sich alles von alleine tut", wie du schreibst, verstehe ich den Sinn alles Sein nicht.Blätterwald hat geschrieben:Es ist überhaupt die entspannteste Art zu leben, da Konflikt- und Reibungslosigkeit herrscht. Immer nach dem Motto: Was ist, soll sein, was sein soll, ist. Geht in dieser Wahrnehmung gar nicht anders, da interferierende Ich-Strukturen, die scheinbar gegen den IST-Zustand rebellieren und kontrollieren wollen, verschwunden sind.
Ich suche auch kein übergeordnetes oder besseres Ich. Ich suche das eine Ich welches alle Ichs in mir sind. Stimmt nicht ganz. Mein Problem verschiebt sich: ich suche das Ich, welches ich unterwegs verloren habe. Die (gemeinsame?) Wurzel aller meiner Ichs. Und ein zuverlässiges Ich-Gefühl, ausgehend von dem was ich ganz ursprünglich immer gewesen bin.
Hallo MrN,
herzlichen Dank für den Link. Ich lese mich da gerade durch und ziehe mit meinem Problem ja vielleicht bald um...
Danke für eure Antworten und liebe Grüße
gesprungenesWasser
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Hallo Offy,
ganz herzlichen Dank auch für deinen Beitrag. In dem meisten was du schreibst finde ich mich wieder.
Dein Wächter interessiert mich immer noch ganz besonders. Eben weil du sagst, er kennt alle anderen. Ich habe so eine Identität gar nicht. Ein paar kennen ein paar andere. Und das war es dann auch schon. Ich frage mich die ganze Zeit, was der Wächter mit dem Wissen um alle anderen macht. Und warum er alle anderen kennt.
Ich weiß im Augenblick noch nicht wirklich was ich will. Ich möchte immer multipel bleiben. Weil es vertraut ist und weil ich Angst habe. Viele meiner Identitäten sind so entgegengesetzt daß eine Verschmelzung ohnehin nicht möglich sein wird. Wie du es ja ähnlich beschreibst. Und meine starken und positiv wahrgenommen Ichs geben mir die Möglichkeit, mich immer wieder vollständig zu erholen. Ich genieße mein Leben auch mit ihnen. Und ich mag die Konfrontation mancher Ichs untereinander auch und erlebe daß ich nur so kreativ sein kann. Die Auseinandersetzung einzelner miteinander hilft mir auch bei der Arbeit mit meiner Kindheitsgeschichte. Ohnehin mag ich es, in Schichtungen und Reflektierungen, in Spiegelungen und Gegenspiegelungen zu denken und zu fühlen und auch mein Leben zu leben.
Dann aber wieder möchte ich ein stabiles Ich, welches mir möglich macht zu alledem was auf meine unterschiedlichen Ichs verteilt ist, Zugriff zu haben. Zu jeder Zeit. Ohne darauf warten zu müssen bis die entsprechende Identität draußen ist. Und ich möchte das alles zusammen als mein Ich wahrnehmen. Ich möchte wissen was „Ich“ bedeutet.
Liebe Grüße
gesprungenesWasser
ganz herzlichen Dank auch für deinen Beitrag. In dem meisten was du schreibst finde ich mich wieder.
Dein Wächter interessiert mich immer noch ganz besonders. Eben weil du sagst, er kennt alle anderen. Ich habe so eine Identität gar nicht. Ein paar kennen ein paar andere. Und das war es dann auch schon. Ich frage mich die ganze Zeit, was der Wächter mit dem Wissen um alle anderen macht. Und warum er alle anderen kennt.
Besser ausdrücken kann man es ja fast gar nicht. Ganz genauso fühlt es sich an.Offy hat geschrieben:Das ist jetzt blöd ausgedrückt, aber unter den gegebenen Umständen ist das "normal".
Es ist, als würde man sich inmitten einer Menschenmenge befinden, wo ja auch alle verschieden sind. Zu manchem hat man vielleicht eine Bindung, andere sind einem völlig fremd.
Vielleicht zeigt dir die Intensität des Ich-Gefühls auch, wie nahe du dem jeweiligen Anteil emotional bist.
Nein, habe ich nicht gelesen Aber es stimmt schon. Als ich mit meiner Behandlung anfing, hatte ich ein übersichtliches Häufchen von 14 Identitäten (wie ich festgestellt habe), die ich größtenteils auch namentlich kannte und größtenteils einschätzen konnte. Im Laufe der Zeit wurden es immer mehr, auch vertraute Identitäten zeigten sich plötzlich mit unterschiedlichen Schattierungen. Mir macht dieser Teil der Arbeit sogar Spaß. Es macht mir ein Ich-Erleben fühlbarer und zeigt mir von meinem gesuchten Gesamt-Ich ein bißchen mehr.Offy hat geschrieben:Es kann vorkommen, dass sich manche Anteile erst sehr spät zu erkennen geben.
Du hast vielleicht gelesen, dass ich auch vor einigen Wochen eine "Neue" entdeckt habe.
Es kann eine eigenständige Identität sein, die die von dir beschriebenen Eigenschaften hat, aber auch eine andere Seite einer bereits vorhandenen Persönlichkeit. Das wirst du sicher im Laufe der Zeit herausfinden.
Ich weiß im Augenblick noch nicht wirklich was ich will. Ich möchte immer multipel bleiben. Weil es vertraut ist und weil ich Angst habe. Viele meiner Identitäten sind so entgegengesetzt daß eine Verschmelzung ohnehin nicht möglich sein wird. Wie du es ja ähnlich beschreibst. Und meine starken und positiv wahrgenommen Ichs geben mir die Möglichkeit, mich immer wieder vollständig zu erholen. Ich genieße mein Leben auch mit ihnen. Und ich mag die Konfrontation mancher Ichs untereinander auch und erlebe daß ich nur so kreativ sein kann. Die Auseinandersetzung einzelner miteinander hilft mir auch bei der Arbeit mit meiner Kindheitsgeschichte. Ohnehin mag ich es, in Schichtungen und Reflektierungen, in Spiegelungen und Gegenspiegelungen zu denken und zu fühlen und auch mein Leben zu leben.
Dann aber wieder möchte ich ein stabiles Ich, welches mir möglich macht zu alledem was auf meine unterschiedlichen Ichs verteilt ist, Zugriff zu haben. Zu jeder Zeit. Ohne darauf warten zu müssen bis die entsprechende Identität draußen ist. Und ich möchte das alles zusammen als mein Ich wahrnehmen. Ich möchte wissen was „Ich“ bedeutet.
Liebe Grüße
gesprungenesWasser
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Hallo Offy,
ich bin immer noch mit deinem Wächter beschäftigt. Sogar sehr. Und beobachte an mir daß ich eine Identität zumindest habe welche zwischen Innen und Außen vermittelt. Ich schäme mich so unendlich für das was ich bin.
Und wenn ich in meiner Geschichte zurückschaue stelle ich fest daß ich vielleicht nur deshalb so zuverlässig in allem funktioniere eben weil es diese Vermittler-Identität gibt. Sie ist aber eine sehr diktatorische und sie hat die Kontrolle über meinen Alltag. Ich weiß nicht wer sie ist, und sie macht mir deshalb (trotz ihrer im Grunde guten Eigenschaften) Angst. Ich suche das Ziel welches sie hat.
Im Gegensatz zu deinem Wächter kennt diese meine Identität aber nicht alle in mir. Und sie hat auch nicht über jede einzelne meiner Identitäten Kontrolle. Sie hat die Kontrolle aber zumindest über diejenigen für welche ich mich schäme: mein Analphabet, die unsichere verängstigte 10jährige L., die rebellische streitbare pupertierende I. und ein paar andere.
Ein Ich-Gefühl gibt mir diese Identität nicht. Aber sie hat ein Ich.
Danke, du hast mich ein Stück weitergebracht. Wie geht es dir?
Liebe Grüße
gesprungenesWasser
ich bin immer noch mit deinem Wächter beschäftigt. Sogar sehr. Und beobachte an mir daß ich eine Identität zumindest habe welche zwischen Innen und Außen vermittelt. Ich schäme mich so unendlich für das was ich bin.
Und wenn ich in meiner Geschichte zurückschaue stelle ich fest daß ich vielleicht nur deshalb so zuverlässig in allem funktioniere eben weil es diese Vermittler-Identität gibt. Sie ist aber eine sehr diktatorische und sie hat die Kontrolle über meinen Alltag. Ich weiß nicht wer sie ist, und sie macht mir deshalb (trotz ihrer im Grunde guten Eigenschaften) Angst. Ich suche das Ziel welches sie hat.
Im Gegensatz zu deinem Wächter kennt diese meine Identität aber nicht alle in mir. Und sie hat auch nicht über jede einzelne meiner Identitäten Kontrolle. Sie hat die Kontrolle aber zumindest über diejenigen für welche ich mich schäme: mein Analphabet, die unsichere verängstigte 10jährige L., die rebellische streitbare pupertierende I. und ein paar andere.
Ein Ich-Gefühl gibt mir diese Identität nicht. Aber sie hat ein Ich.
Danke, du hast mich ein Stück weitergebracht. Wie geht es dir?
Liebe Grüße
gesprungenesWasser
Hallo gesprungenesWasser,
ich will mal versuchen, dir ein bisschen was über den Wächter zu erzählen.
Wenn ich mich dabei wiederhole, tut es mir leid.
Es muss ihn schon sehr lange geben, aber bewusst ist er mir seit -ich glaube- 2 oder 3 Jahren.
Er heißt Sam und ist 15 Jahre alt.
Seine Aufgabe ist es, belastende/triggernde Dinge, die im Außen stattfinden, zu dämpfen. Fernhalten kann er sie nicht, aber er sorgt dafür, dass es nur noch abgemildert ankommt. WIE er das macht, ist mir noch nicht ganz klar. Es ist, als würde er sich dazwischen stellen und alles aufnehmen, was potenziell schädlich ist. Was dann übrig ist, reicht immer noch, ist aber vermutlich aushaltbarer. Immer klappt das auch nicht. Wenn es zu viel ist oder lange anhaltend, überfordert es Sam vermutlich.
Er kann das auch nur tun, weil er relativ emotionslos ist.
Die Thera hatte bisher ein einziges Mal Kontakt mit ihm und meinte, er wäre kompromisslos, ernst und ... (da war noch irgendwas, was ich vergessen habe).
Dass er alle anderen in mir kennt, ist eher eine Vermutung als eine Tatsache. Ich schließe es daraus, weil er immer, wenn jemand neues aufgetaucht ist, weder überrascht, noch anderweitig reagiert hat. Ich konnte fühlen, dass es schon immer das Wissen darum gab.
Er hat allerdings nie direkten Kontakt. Es passiert alles mit einer gewissen Distanz und ohne Kommunikation. Ich glaube, dass nicht mal jeder weiß, dass es ihn gibt.
All diese Dinge wüsste ich nicht, wenn nicht irgendwann Sam beschlossen hätte, der Thera eine Chance zu geben. Das dauerte viele Monate, aber mittlerweile zieht er sich in den Stunden etwas zurück, um die anderen mal vorzulassen. Er ist trotzdem präsent und wachsam, aber er lässt zu, dass die anderen sich mitteilen und den Schmerz mit größerer Intensität fühlen, wenn auch nicht die volle Breitseite.
Ich habe bestimmt einiges vergessen, also wenn was unklar ist oder so...frag ruhig.
Gruß Offy
ich will mal versuchen, dir ein bisschen was über den Wächter zu erzählen.
Wenn ich mich dabei wiederhole, tut es mir leid.
Es muss ihn schon sehr lange geben, aber bewusst ist er mir seit -ich glaube- 2 oder 3 Jahren.
Er heißt Sam und ist 15 Jahre alt.
Seine Aufgabe ist es, belastende/triggernde Dinge, die im Außen stattfinden, zu dämpfen. Fernhalten kann er sie nicht, aber er sorgt dafür, dass es nur noch abgemildert ankommt. WIE er das macht, ist mir noch nicht ganz klar. Es ist, als würde er sich dazwischen stellen und alles aufnehmen, was potenziell schädlich ist. Was dann übrig ist, reicht immer noch, ist aber vermutlich aushaltbarer. Immer klappt das auch nicht. Wenn es zu viel ist oder lange anhaltend, überfordert es Sam vermutlich.
Er kann das auch nur tun, weil er relativ emotionslos ist.
Die Thera hatte bisher ein einziges Mal Kontakt mit ihm und meinte, er wäre kompromisslos, ernst und ... (da war noch irgendwas, was ich vergessen habe).
Dass er alle anderen in mir kennt, ist eher eine Vermutung als eine Tatsache. Ich schließe es daraus, weil er immer, wenn jemand neues aufgetaucht ist, weder überrascht, noch anderweitig reagiert hat. Ich konnte fühlen, dass es schon immer das Wissen darum gab.
Er hat allerdings nie direkten Kontakt. Es passiert alles mit einer gewissen Distanz und ohne Kommunikation. Ich glaube, dass nicht mal jeder weiß, dass es ihn gibt.
All diese Dinge wüsste ich nicht, wenn nicht irgendwann Sam beschlossen hätte, der Thera eine Chance zu geben. Das dauerte viele Monate, aber mittlerweile zieht er sich in den Stunden etwas zurück, um die anderen mal vorzulassen. Er ist trotzdem präsent und wachsam, aber er lässt zu, dass die anderen sich mitteilen und den Schmerz mit größerer Intensität fühlen, wenn auch nicht die volle Breitseite.
Ich habe bestimmt einiges vergessen, also wenn was unklar ist oder so...frag ruhig.
Gruß Offy
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
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