Liebe für Eltern abhanden gekommen
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Liebe für Eltern abhanden gekommen
... sie war eh nie groß gewesen, ich habe mich meinen Eltern nie wirklich nahe gefühlt, aber jetzt bin ich fast gleichgültig... was mir deshalb zu schaffen macht, da das in gesellschaftlichem Standard gesehen, "nicht normal ist".
Ich bin Einzelkind, meine Eltern haben nie eine gute Ehe geführt, es hat viele Dramen gegeben. Sie haben mich immer unterstützt, soweit sie es konnten (was seelisch-geistig nicht sehr weit war) + sie waren immer für mich da. Leider bin ich ein Einzelkind + das Wohlergehen meiner Mutter hing immer direkt mit minem Wohlergehen zusammen - was mich unter unglaublichen Druck setzte - den ich aber nun nicht mehr empfinde.
Vor 3 Jahren war ich sehr krank, vor 1 1/2 Jahren hat mein Mann mich völlig überraschend verlassen, was ich ganz schlecht verkraftet habe. Seither lebe ich auch hier ziemlich isoliert.
Die Reaktionen meiner Eltern mir gegenüber während dieser Zeiten empfand ich als ziemlich gleichgültig. Meine Mutter begab sich allerdings nach meiner Trennung in ther. Behandlung, weil es sie "so sehr mitnahm". Ich halte dieses "Sei glücklich, sonst kann ich es nicht sein" von ihr schon lange nicht mehr aus. Ich habe meine Eltern seit ca. 2 Jahren nicht mehr gesehen - und ich vermisse es nicht. Wir telefonieren mehrmals die Woche (wir wohnen 3 Autostunden auseinander).
Meine Eltern leiden sehr darunter, dass sie mich nicht sehen, mich lässt das unberührt.
Ich habe viele andere Probleme, die von der Trennung herrühren und für die ich (schon zu lange) keine Lösung finde - das macht mir erheblich zu schaffen.
Nun war eine nahe Verwandte von mir an Weihnachten bei meinen Eltern (ich nicht) und sie meint, ich müsse nun endlich meine Eltern einmal besuchen, da meine Mutter krank wäre.
Ich sehe, dass es "normal" und erwachsen gehandelt wäre, wenn ich nun etwas Verantwortung für meine alten Eltern übernehmen würde; wenn ich die Vergangenheit vergangen sein ließe und - eingedenk ihres Alters und Gesundheitszustands - einfach hinfahren würde und mich um sie kümmern. Wenn ich meine seelische Belastung, die durch diesen Besuch entstehen würde, ignorieren würde und zu IHREM Wohl handeln. Das wäre vernünftig, empathisch - normal...
Aber ich kann es nicht und ich will es nicht. Ich sehe mich außerstande, das zu tun - und komme mir dabei zwar feige und kindisch vor - aber sonst fühle ich nichts.
Kann jemand meine (Nicht-)Gefühle nachvollziehen? Hat eine(r) von euch Ähnliches erlebt?
Ich bin Einzelkind, meine Eltern haben nie eine gute Ehe geführt, es hat viele Dramen gegeben. Sie haben mich immer unterstützt, soweit sie es konnten (was seelisch-geistig nicht sehr weit war) + sie waren immer für mich da. Leider bin ich ein Einzelkind + das Wohlergehen meiner Mutter hing immer direkt mit minem Wohlergehen zusammen - was mich unter unglaublichen Druck setzte - den ich aber nun nicht mehr empfinde.
Vor 3 Jahren war ich sehr krank, vor 1 1/2 Jahren hat mein Mann mich völlig überraschend verlassen, was ich ganz schlecht verkraftet habe. Seither lebe ich auch hier ziemlich isoliert.
Die Reaktionen meiner Eltern mir gegenüber während dieser Zeiten empfand ich als ziemlich gleichgültig. Meine Mutter begab sich allerdings nach meiner Trennung in ther. Behandlung, weil es sie "so sehr mitnahm". Ich halte dieses "Sei glücklich, sonst kann ich es nicht sein" von ihr schon lange nicht mehr aus. Ich habe meine Eltern seit ca. 2 Jahren nicht mehr gesehen - und ich vermisse es nicht. Wir telefonieren mehrmals die Woche (wir wohnen 3 Autostunden auseinander).
Meine Eltern leiden sehr darunter, dass sie mich nicht sehen, mich lässt das unberührt.
Ich habe viele andere Probleme, die von der Trennung herrühren und für die ich (schon zu lange) keine Lösung finde - das macht mir erheblich zu schaffen.
Nun war eine nahe Verwandte von mir an Weihnachten bei meinen Eltern (ich nicht) und sie meint, ich müsse nun endlich meine Eltern einmal besuchen, da meine Mutter krank wäre.
Ich sehe, dass es "normal" und erwachsen gehandelt wäre, wenn ich nun etwas Verantwortung für meine alten Eltern übernehmen würde; wenn ich die Vergangenheit vergangen sein ließe und - eingedenk ihres Alters und Gesundheitszustands - einfach hinfahren würde und mich um sie kümmern. Wenn ich meine seelische Belastung, die durch diesen Besuch entstehen würde, ignorieren würde und zu IHREM Wohl handeln. Das wäre vernünftig, empathisch - normal...
Aber ich kann es nicht und ich will es nicht. Ich sehe mich außerstande, das zu tun - und komme mir dabei zwar feige und kindisch vor - aber sonst fühle ich nichts.
Kann jemand meine (Nicht-)Gefühle nachvollziehen? Hat eine(r) von euch Ähnliches erlebt?
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Hallo per aspera,
ja, ich kenne das sehr gut. Die einzigen starken Gefühle, die ich für meine Mutter und meinen toten Vater jahrelang hatte, waren Schuld- und Mitleidsgefühle. Soll das Liebe sein?? Ich denke nicht. Und lass dir gesagt sein, es geht nicht nur Einzelkindern so.
Schuld und Mitleid sind das Ergebnis, sobald ein Elternteil deutlich macht, dass das eigene Wohlergehen ganz eng mit dem der Kinder verbunden ist. Eine TOTALE Belastung.
Ich habe meine Mutter vor ein paar Tagen zum ersten Mal gefragt, ob sie möchte, dass ich diese Gefühle empfinde, wenn ich mit ihr rede oder an sie denke. Sie hatte wieder angefangen, wie leid ich ihr tue, so allein an Weihnachten. Gefiel mir ÜBERHAUPT nicht. Fühlte mich schwach, wie ein Opfer. Also sagte ich ihr, dass ich zur Zeit sehr sauer auf sie sei, wegen bestimmten Kindheitserinnerungen, die mir zu schaffen machten.
Danach fühlte ich mich von der Gefühlswelt meiner Mutter befreit.
Die Frage ist, ob du dich von deiner Mutter noch emotional lösen möchtest? Natürlich kann es ihr schlecht gehen, aber deshalb MUSS es DIR nicht auch so gehen.
Wie stellst du dir eine Beziehung mit ihr vor? Ungewöhnlich ist es nicht, wenn sich Kinder nur selten bei den Eltern melden. Ich höre so etwas sehr oft.
lg Sandy
ja, ich kenne das sehr gut. Die einzigen starken Gefühle, die ich für meine Mutter und meinen toten Vater jahrelang hatte, waren Schuld- und Mitleidsgefühle. Soll das Liebe sein?? Ich denke nicht. Und lass dir gesagt sein, es geht nicht nur Einzelkindern so.
Schuld und Mitleid sind das Ergebnis, sobald ein Elternteil deutlich macht, dass das eigene Wohlergehen ganz eng mit dem der Kinder verbunden ist. Eine TOTALE Belastung.
Ich habe meine Mutter vor ein paar Tagen zum ersten Mal gefragt, ob sie möchte, dass ich diese Gefühle empfinde, wenn ich mit ihr rede oder an sie denke. Sie hatte wieder angefangen, wie leid ich ihr tue, so allein an Weihnachten. Gefiel mir ÜBERHAUPT nicht. Fühlte mich schwach, wie ein Opfer. Also sagte ich ihr, dass ich zur Zeit sehr sauer auf sie sei, wegen bestimmten Kindheitserinnerungen, die mir zu schaffen machten.
Danach fühlte ich mich von der Gefühlswelt meiner Mutter befreit.
Die Frage ist, ob du dich von deiner Mutter noch emotional lösen möchtest? Natürlich kann es ihr schlecht gehen, aber deshalb MUSS es DIR nicht auch so gehen.
Wie stellst du dir eine Beziehung mit ihr vor? Ungewöhnlich ist es nicht, wenn sich Kinder nur selten bei den Eltern melden. Ich höre so etwas sehr oft.
lg Sandy
Hallo per aspera,
ich glaube, es liegt zum Teil an der Engigkeit der Beziehungen in einer Kleinstfamilie, dass Eltern und vor allem Mütter ihr eigenes Wohlergehen vom Wohlergehen ihres (einzigen) Kindes abhängig machen, oder es zumindest so darstellen, und das erzeugt natürlich einen enormen Druck auf das Kind.
Ich bin kein Einzelkind, aber auch meine Eltern lassen mich spüren, dass ich nicht ihren Erwartungen entspreche, mich nicht für eine bürgerliche Karriere entschieden und ihnen auch keine Enkel "geschenkt" habe. Ich habe allerdings Geschwister, die dieser bürgerlichen Forderung nachgekommen sind, und so hält das "Leid" meiner Eltern sich in erträglichen Grenzen. Druck verspüre ich trotzdem, vielleicht nicht so stark wie Du.
Wie damit umgehen? Ich denke, Eltern, die liebevolle und fürsorgliche Versorger gewesen sind, haben ein Recht auf Fürsorge seitens ihrer Kinder. Aber ein Recht auf Liebe gibt es mE nicht, bei niemandem.
Mir persönlich hilft es dabei, keine Schuldgefühle zu haben, wenn ich mir klar mache, dass die Welt sich ändert, es neue Herausforderungen gibt und diese meist nicht mit alten Methoden bewältigt werden können. Es ist also die Aufgabe der Nachkommen, neue Wege zu gehen, so wie man eine krumme Strasse nicht mit Geradeausrichtung befahren kann. Vielleicht hilft Dir dieser Gedanke dabei, die Kind-Rolle, die Du möglicherweise noch spielst, hinter Dir zu lassen und emanzipiert und mit mehr Selbstbewusstsein an die Beziehung zu Deinen Eltern heranzugehen. Du kannst vom Opfer zum Täter werden, Du kannst die Beziehung aktiv gestalten. Und gleichzeitig Dein eigenes Leben leben.
Gruss von Blaubaum
ich glaube, es liegt zum Teil an der Engigkeit der Beziehungen in einer Kleinstfamilie, dass Eltern und vor allem Mütter ihr eigenes Wohlergehen vom Wohlergehen ihres (einzigen) Kindes abhängig machen, oder es zumindest so darstellen, und das erzeugt natürlich einen enormen Druck auf das Kind.
Ich bin kein Einzelkind, aber auch meine Eltern lassen mich spüren, dass ich nicht ihren Erwartungen entspreche, mich nicht für eine bürgerliche Karriere entschieden und ihnen auch keine Enkel "geschenkt" habe. Ich habe allerdings Geschwister, die dieser bürgerlichen Forderung nachgekommen sind, und so hält das "Leid" meiner Eltern sich in erträglichen Grenzen. Druck verspüre ich trotzdem, vielleicht nicht so stark wie Du.
Wie damit umgehen? Ich denke, Eltern, die liebevolle und fürsorgliche Versorger gewesen sind, haben ein Recht auf Fürsorge seitens ihrer Kinder. Aber ein Recht auf Liebe gibt es mE nicht, bei niemandem.
Mir persönlich hilft es dabei, keine Schuldgefühle zu haben, wenn ich mir klar mache, dass die Welt sich ändert, es neue Herausforderungen gibt und diese meist nicht mit alten Methoden bewältigt werden können. Es ist also die Aufgabe der Nachkommen, neue Wege zu gehen, so wie man eine krumme Strasse nicht mit Geradeausrichtung befahren kann. Vielleicht hilft Dir dieser Gedanke dabei, die Kind-Rolle, die Du möglicherweise noch spielst, hinter Dir zu lassen und emanzipiert und mit mehr Selbstbewusstsein an die Beziehung zu Deinen Eltern heranzugehen. Du kannst vom Opfer zum Täter werden, Du kannst die Beziehung aktiv gestalten. Und gleichzeitig Dein eigenes Leben leben.
Gruss von Blaubaum
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Danke für eure Antworten.
Ja, Sandy, gute Frage: Wie stelle ich mir eine Beziehung zu meiner Mutter jetzt vor? Eigentlich gar nicht, denn ich fühle keine Beziehung zu ihr. Und immer wenn ich sowas denke, höre ich den imaginären, großen Chorus: "Ja, aber es sind doch deine ELTERN, du hast nur die einen, du bist verpflichtet, dich um sie zu kümmern, jetzt wo sie alt sind, sie haben dir doch nichts getan, du wirst es bestimmt bereuen, wenn sie gestorben sind, dass du dich so von ihnen distanziert hast", etc., etc.
Alles vielleicht richtig, ich weiß es nicht - aber alles in mir sträubt sich gegen diese konventionellen Pflichten, ich FÜHLE da nichts dazu.
Ich hatte viele Gespräche und Auseinandersetzungen mit meiner Mutter, über viele Jahre hinweg, immer wieder: Kein einziges Mal hat das etwas gebracht, i.e., das gegenseitige Verständnis oder die Einfühlung verbessert.
Ich habe (sicher nicht zufällig seit mein Mann gegangen ist) das distinktive Gefühl, dass ich es nicht mehr weiter versuchen will. Ich habe früher einiges erreicht und geschafft - aber nichts zählte in den Augen meiner Eltern so viel wie dass ich es mit Mitte 40 endlich geschafft hatte, "sicher im Hafen der Ehe zu landen". Vorher war alles "nicht ganz richtig", unvollkommen (aus ihrer Sicht) und nun ist die Katastrophe (so meine Mutter wörtlich) perfekt, da ich "es nicht geschafft habe, meinen Mann zu halten".
Nun, die Sache war komplett anders - aber meine Mutter hat mir nicht geglaubt - sie meinte, sie wollte es schon, könne es aber nicht. Sie kannte meinen Mann nicht gut, wir sahen uns 2x im Jahr...
Blaubaum: Gute Gedanken. Fürsorge für meine Eltern könnte ich nur leisten, wenn ich in der Nähe wohnen würde. Ich muss zwar von da, wo ich jetzt bin, ausziehen - aber wegen dieser Fürsorgepflicht in die Nähe meiner Eltern zu ziehen, hieße für mich, mein eigenes Leben aufzugeben. Ich habe das in der späten Jugend eine Weile lang getan, aber so war ein unabhängiges Leben für mich unmöglich.
Ich habe alles versucht, um aus der Kinderrolle in eine erwachsene Rolle zu kommen, und teilweise ist es mir auch gelungen. Aber dann kamen wieder Ehestreitigkeiten bei meinen Eltern, mit großen Dramaufführungen und beide (Mutter mehr) haben mich bei diesen Anlässen in die Kindrolle zurückgezwungen. Nach einer dieser unsäglichen Episoden konnte ich nicht mehr und habe mich ein Jahr lang komplett abgeschottet - da war ich dann ein "Rabenkind" (Zitat).
Ich weiß, man kann die Opferrole aufgeben, sehe aber nicht, wie meine Eltern mir eine andere Funktion als "Kind" zugestehen können, das ist für sie nicht möglich - übrigens fordern sie auch keine andere Rolle ein: Ich soll mich nur - wie ein gutes Kind - oft sehen lassen und sie an meinem Leben 1:1 teilhaben lassen - und das will ich nicht. Damit hatte ich auch vor und in der Ehe zu kämpfen...
Ja, Sandy, gute Frage: Wie stelle ich mir eine Beziehung zu meiner Mutter jetzt vor? Eigentlich gar nicht, denn ich fühle keine Beziehung zu ihr. Und immer wenn ich sowas denke, höre ich den imaginären, großen Chorus: "Ja, aber es sind doch deine ELTERN, du hast nur die einen, du bist verpflichtet, dich um sie zu kümmern, jetzt wo sie alt sind, sie haben dir doch nichts getan, du wirst es bestimmt bereuen, wenn sie gestorben sind, dass du dich so von ihnen distanziert hast", etc., etc.
Alles vielleicht richtig, ich weiß es nicht - aber alles in mir sträubt sich gegen diese konventionellen Pflichten, ich FÜHLE da nichts dazu.
Ich hatte viele Gespräche und Auseinandersetzungen mit meiner Mutter, über viele Jahre hinweg, immer wieder: Kein einziges Mal hat das etwas gebracht, i.e., das gegenseitige Verständnis oder die Einfühlung verbessert.
Ich habe (sicher nicht zufällig seit mein Mann gegangen ist) das distinktive Gefühl, dass ich es nicht mehr weiter versuchen will. Ich habe früher einiges erreicht und geschafft - aber nichts zählte in den Augen meiner Eltern so viel wie dass ich es mit Mitte 40 endlich geschafft hatte, "sicher im Hafen der Ehe zu landen". Vorher war alles "nicht ganz richtig", unvollkommen (aus ihrer Sicht) und nun ist die Katastrophe (so meine Mutter wörtlich) perfekt, da ich "es nicht geschafft habe, meinen Mann zu halten".
Nun, die Sache war komplett anders - aber meine Mutter hat mir nicht geglaubt - sie meinte, sie wollte es schon, könne es aber nicht. Sie kannte meinen Mann nicht gut, wir sahen uns 2x im Jahr...
Blaubaum: Gute Gedanken. Fürsorge für meine Eltern könnte ich nur leisten, wenn ich in der Nähe wohnen würde. Ich muss zwar von da, wo ich jetzt bin, ausziehen - aber wegen dieser Fürsorgepflicht in die Nähe meiner Eltern zu ziehen, hieße für mich, mein eigenes Leben aufzugeben. Ich habe das in der späten Jugend eine Weile lang getan, aber so war ein unabhängiges Leben für mich unmöglich.
Ich habe alles versucht, um aus der Kinderrolle in eine erwachsene Rolle zu kommen, und teilweise ist es mir auch gelungen. Aber dann kamen wieder Ehestreitigkeiten bei meinen Eltern, mit großen Dramaufführungen und beide (Mutter mehr) haben mich bei diesen Anlässen in die Kindrolle zurückgezwungen. Nach einer dieser unsäglichen Episoden konnte ich nicht mehr und habe mich ein Jahr lang komplett abgeschottet - da war ich dann ein "Rabenkind" (Zitat).
Ich weiß, man kann die Opferrole aufgeben, sehe aber nicht, wie meine Eltern mir eine andere Funktion als "Kind" zugestehen können, das ist für sie nicht möglich - übrigens fordern sie auch keine andere Rolle ein: Ich soll mich nur - wie ein gutes Kind - oft sehen lassen und sie an meinem Leben 1:1 teilhaben lassen - und das will ich nicht. Damit hatte ich auch vor und in der Ehe zu kämpfen...
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Du bist ein erwachsener Mensch. Punkt.
Eigentlich bist du genau das Paradebeispiel vor dem ich so oft warne - wenn Eltern ihren eigenen Lebenssinn auf ihre Kinder abwälzen und diesen dann einen Druck auferlegen, den kein Kind, den kein Mensch, tragen kann, nicht auf Dauer. Da gibt es nur zwei Wege: deine Eltern emanzipieren sich und sehen sich als für ihr eigenes Glück selbst verantwortlich - oder/und du zeihst dich zurück und bist als Instrument nicht mehr verfügbar. Wenn Menschen Eltern werden, muss ihnen klar sein, dass sie einen eigenständigen Menschen mit dem Recht auf ein eigenes Leben heran ziehen. Mich machen dei Argumente, mit denen mich junge Eltern immer zum "auch Kinder krigen" anstiften wollen immer wütend, denn es ist egoschei**e:
- Den Familiennamen weiterführen. Vater einen Gefallen tun. Blutsverwandschaft-Kult-Gefasel.
- Wollen, daß es die Kinder mal besser haben, als man selbst es hatte. Unerfüllte Kindheitsträume und -fantasien.
- Eoin bestimmtes Geschlecht des Kindes wollen (Nach einem Mädchen nun einen Buben). Egoverlängerung. Unsicherheit über die Geschlechterrollen. Unzufriedenheit mit schon vorhandenen Kindern.
- Kinder lieben. Kontakt mit innerem Kind oder(und mit existierenden Kindern verloren.
- Jemanden wollen, der einen besucht, wenn man alt ist. Unsicherheit. Angst vor dem Alter. Ausbeuterische Persönlichkeit.
- Den Eltern Enkel schenken. Immer noch abhängig vom Zuspruch der Eltern.
- Überlegene menschliche Gene habden zu glauben, die weitergegeben werden müssen....
Kein Kind muss sich das bieten lassen. Das ist mangelnder Respekt gegenüber dem Kind. Wenn diese Kinder ihren Eltern den Rücken zukehren: Richtig so! Wenn den Kindern die Liebe der Eltern, zu den Eltern, verloren geht: kein Wunder. Bei einem Job kann man sich noch aus suchen, welche Arbeit man machen will... Kinder werden mit einer Aufgabe gezeugt, nie gefragt... es ist nur logisch, dass sie sich eines Tages davon befreien müssen.
Ich finde es ein hartes Stück, wie deine Mutter ihr eigenes Leben von dir abhängig macht. Ich hoffe, auch für dich, dass sie genau das in ihrer Therapie lernt: Ihr verdammt noch mal eigenes Leben zu leben und verdammt noch mal für ihr eigenes Glück SELBER zu sorgen. Leider helfen ja oft ganze Systeme zusammen, dass auf Einzelne Druck durch Schuldgefühle ausgeübt wird. Hier eben deine Verwandte, die das nichts angeht und die keine Ahnung hat, wie ausbeuterisch die Beziehung war.
Ich denke nicht, dass man dazu verpflichtet werden kann, eine Beziehung zu führen, die man nicht führen will. Ich frage mich auch, ob das überhaupt möglich ist. Ich kann mir sogar vorstellen, sich selber dazu zu zwingen könnte Haß schüren. Statt einem schlichten Unwillen eine Beziehung zu führen und sie daher bleiben zu lassen, könnte, wenn man sich dazu zwingt echte Ablehnung und offener Hass werden. Dann gibt es vielleicht auch noch die paar Treffen und Telefonate, aber sie sind von großer Zerstörungskraft. Das könnte allerdings deinen Eltern druchaus recht sein, wenn es ihnen nur um Aufmerksamkeit - gleich welcher Art - geht und sie damit auch schön im Selbstmitleid schwimmen können... dich aber macht es kaputt.
Es gibt schöne Altersheime.
Eigentlich bist du genau das Paradebeispiel vor dem ich so oft warne - wenn Eltern ihren eigenen Lebenssinn auf ihre Kinder abwälzen und diesen dann einen Druck auferlegen, den kein Kind, den kein Mensch, tragen kann, nicht auf Dauer. Da gibt es nur zwei Wege: deine Eltern emanzipieren sich und sehen sich als für ihr eigenes Glück selbst verantwortlich - oder/und du zeihst dich zurück und bist als Instrument nicht mehr verfügbar. Wenn Menschen Eltern werden, muss ihnen klar sein, dass sie einen eigenständigen Menschen mit dem Recht auf ein eigenes Leben heran ziehen. Mich machen dei Argumente, mit denen mich junge Eltern immer zum "auch Kinder krigen" anstiften wollen immer wütend, denn es ist egoschei**e:
- Den Familiennamen weiterführen. Vater einen Gefallen tun. Blutsverwandschaft-Kult-Gefasel.
- Wollen, daß es die Kinder mal besser haben, als man selbst es hatte. Unerfüllte Kindheitsträume und -fantasien.
- Eoin bestimmtes Geschlecht des Kindes wollen (Nach einem Mädchen nun einen Buben). Egoverlängerung. Unsicherheit über die Geschlechterrollen. Unzufriedenheit mit schon vorhandenen Kindern.
- Kinder lieben. Kontakt mit innerem Kind oder(und mit existierenden Kindern verloren.
- Jemanden wollen, der einen besucht, wenn man alt ist. Unsicherheit. Angst vor dem Alter. Ausbeuterische Persönlichkeit.
- Den Eltern Enkel schenken. Immer noch abhängig vom Zuspruch der Eltern.
- Überlegene menschliche Gene habden zu glauben, die weitergegeben werden müssen....
Kein Kind muss sich das bieten lassen. Das ist mangelnder Respekt gegenüber dem Kind. Wenn diese Kinder ihren Eltern den Rücken zukehren: Richtig so! Wenn den Kindern die Liebe der Eltern, zu den Eltern, verloren geht: kein Wunder. Bei einem Job kann man sich noch aus suchen, welche Arbeit man machen will... Kinder werden mit einer Aufgabe gezeugt, nie gefragt... es ist nur logisch, dass sie sich eines Tages davon befreien müssen.
Ich finde es ein hartes Stück, wie deine Mutter ihr eigenes Leben von dir abhängig macht. Ich hoffe, auch für dich, dass sie genau das in ihrer Therapie lernt: Ihr verdammt noch mal eigenes Leben zu leben und verdammt noch mal für ihr eigenes Glück SELBER zu sorgen. Leider helfen ja oft ganze Systeme zusammen, dass auf Einzelne Druck durch Schuldgefühle ausgeübt wird. Hier eben deine Verwandte, die das nichts angeht und die keine Ahnung hat, wie ausbeuterisch die Beziehung war.
Ich denke nicht, dass man dazu verpflichtet werden kann, eine Beziehung zu führen, die man nicht führen will. Ich frage mich auch, ob das überhaupt möglich ist. Ich kann mir sogar vorstellen, sich selber dazu zu zwingen könnte Haß schüren. Statt einem schlichten Unwillen eine Beziehung zu führen und sie daher bleiben zu lassen, könnte, wenn man sich dazu zwingt echte Ablehnung und offener Hass werden. Dann gibt es vielleicht auch noch die paar Treffen und Telefonate, aber sie sind von großer Zerstörungskraft. Das könnte allerdings deinen Eltern druchaus recht sein, wenn es ihnen nur um Aufmerksamkeit - gleich welcher Art - geht und sie damit auch schön im Selbstmitleid schwimmen können... dich aber macht es kaputt.
Es gibt schöne Altersheime.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
per aspera...:
Und lies das Buch von Susan Forward: Vergiftete Kindheit (v.a. das Kapitel zur "Konfrontation der Eltern", s.auch den Thread hier im Forum)
Kein Wunder, weil es einem Zwang gleichkommt. Hast du in deiner Kindheit vermutlich auch erlebt: immer Mama und Papa helfen MÜSSEN, für sie da sein MÜSSEN, weil es ja so üblich ist, eine Pflicht des Kindes weil die Eltern ja so nett sind, und sich um das Kind kümmern, es versorgen.aber alles in mir sträubt sich gegen diese konventionellen Pflichten, ich FÜHLE da nichts dazu.
Klar, weil sie ihre Sicht der Dinge für dich nicht aufzuopfern bzw. zu hinterfragen bereit ist. Soviel bist du ihr wert!Ich hatte viele Gespräche und Auseinandersetzungen mit meiner Mutter, über viele Jahre hinweg, immer wieder: Kein einziges Mal hat das etwas gebracht, i.e., das gegenseitige Verständnis oder die Einfühlung verbessert.
Im patriarchalen Systemen erhält die Frau ihren Wert erst über die Beziehung zu einem Mann. Zuerst ist es der Vater, dann der Gatte. In den Augen deiner Mutter bist du nicht erwachsen, weil sich kein Mann um dich kümmert, sondern deine Eltern diese Aufgabe wieder übernehmen müssen. Dies ist die Sichtweise der Generation deiner Eltern. Was ist deine Sicht der Dinge? Hast du vllt nur geheiratet, um in ihren Augen endlich ein "ganzer, erwachsener Mensch" zu werden?Vorher war alles "nicht ganz richtig", unvollkommen (aus ihrer Sicht) und nun ist die Katastrophe (so meine Mutter wörtlich) perfekt, da ich "es nicht geschafft habe, meinen Mann zu halten".
Sag ihnen das ganz deutlich!!!!Ich weiß, man kann die Opferrole aufgeben, sehe aber nicht, wie meine Eltern mir eine andere Funktion als "Kind" zugestehen können, das ist für sie nicht möglich - übrigens fordern sie auch keine andere Rolle ein: Ich soll mich nur - wie ein gutes Kind - oft sehen lassen und sie an meinem Leben 1:1 teilhaben lassen - und das will ich nicht.
Und lies das Buch von Susan Forward: Vergiftete Kindheit (v.a. das Kapitel zur "Konfrontation der Eltern", s.auch den Thread hier im Forum)
per aspera... hat geschrieben:
Ich weiß, man kann die Opferrole aufgeben, sehe aber nicht, wie meine Eltern mir eine andere Funktion als "Kind" zugestehen können, das ist für sie nicht möglich - übrigens fordern sie auch keine andere Rolle ein
Das ist ja gerade das, was ich meine: Es kann nicht mehr darum gehen, welche Rolle Deine Eltern Dir zugestehen, sondern darum, welche Rolle Du spielen willst und kannst.
Du fühlst Dich verpflichtet, Deinen Eltern Gefühle entgegenzubringen, die Du offenbar nicht hast. Hättest Du Dich innerlich völlig von Deinen Eltern gelöst, wäre das ganze für Dich sicherlich kein Problem. Es ist aber eins.
Wie man diese Verknotungen auflösen kann, weiss ich auch nicht. Ich arbeite selbst daran, es herauszufinden. Ich habe mal eine Familienaufstellung angedacht, aber mich noch nicht dazu entschliessen können.
Ich weiss, wie es ist, wenn man sich nach einem Kontakt mit den Eltern einfach nur mies fühlt, was auch tagelang anhalten kann. Ich komme aus diesem Gefühl nur durch eine ziemlich radikale Distanzierung wieder raus
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Ja, Blaubaum, radikale Distanzierung... an dem entscheidenden Punkt, wo ich das das erste Mal durchgezogen habe (so mit ca. 27) war mir das schrecklich. Es hat mich auch kaum jemand verstanden - mal abgesehen davon, dass man sowas nur mit wenigen Menschen besprechen kann...
Ich dachte, ich hätte "abnorme Gefühle" - und gleichzeitig wusste ich: Wenn ich mich jetzt nicht zurückziehe (nach einer langen Zeit der Vermittlungsversuche- und Lösungssuche), werde ich zerrissen+ dann muss ICH in Behandlung... Mit dem Abstand ging es mir natürlich mit der Zeit besser, obwohl immer die Angst blieb: Wer von den beiden Eltern tut jetzt sich oder dem anderen was an? Das stand immer im Raum.
Auf Bekannte wirken meine Eltern besonders lieb, harmlos, offen, freundlich - Bekannte (oder beiläufigere Freunde) kriegen es natürlich nicht mit, wenn sie sich gegenseitig zerfleischen, mit den schlimmsten Schimpfworten belegen und auch handgreiflich werden. Für mich ein großer, fast völlig geheimer Kummer, der mich verbal oft sehr schroff und kurz z.B. am Telefon werden ließ - was dazu führte, dass ahnungslose befreundete Zuhörer zu mir sagten "Wie sprichst du mit deiner Mutter? Das geht doch nicht..." - aber wie soll man das erklären?
Mit der Zeit habe ich natürlich ihre Mechanismen verstanden, und auch meine Konditionierung gesehen + konnte ein wenig gegensteuern - aber nur in mir selbst, denn bei ihnen laufe ich gegen Gummiwände. Wie du sagst: Es ist an MIR, MEINE Rolle zu definieren. Nur kann die im Moment nur passiv sein + das macht mir die probleme, denn völlig gelöst bin ich innerlich nicht, ganz wie du schreibst.
Die Verwandte, die mich zum Kontakt aufgefordert hat, ist die Schwester meiner Mutter. Die beiden kommen aus einem großen Familienclan - den ich nur (wg. der Entfernung) selten zu sehen bekam. Ich als Einzelkind (auch Großeltern waren niht in der Nähe) habe ein anderes Familienverständnis - fast gar keines. Ich habe eine gute, innerlich funktionierende Familie nur bei meiner damals besten Freundin im Gymnasium erlebt. Da saß ich ein Stündchen an Weihnachten ganz klein in der Ecke dabei und guckte mit großen Augen sehnsüchtig auf die bunte, laute Szenerie. Bei uns (immer nur zu Dritt) gab es an Weihnachten immer Zoff und Streit zwischen den Eltern - sobald ich "groß genug" war, wurde der ganz offen vor mir ausgetragen...
Ich merke die alte Wut so oft und bin so machtlos dagegen - gerade auch jetzt als ziemlich alter + nicht selbstgewählter Wieder-Single ist mein Selbstbewusstsein winzig... Ich weiß, die Eltern wären glücklich, wenn ich nur auftauchen würde - aber ich kann das nicht, die Heulereien, Streitereien, den Stress - ich bin dem nicht (mehr) gewachsen.
Ich dachte, ich hätte "abnorme Gefühle" - und gleichzeitig wusste ich: Wenn ich mich jetzt nicht zurückziehe (nach einer langen Zeit der Vermittlungsversuche- und Lösungssuche), werde ich zerrissen+ dann muss ICH in Behandlung... Mit dem Abstand ging es mir natürlich mit der Zeit besser, obwohl immer die Angst blieb: Wer von den beiden Eltern tut jetzt sich oder dem anderen was an? Das stand immer im Raum.
Auf Bekannte wirken meine Eltern besonders lieb, harmlos, offen, freundlich - Bekannte (oder beiläufigere Freunde) kriegen es natürlich nicht mit, wenn sie sich gegenseitig zerfleischen, mit den schlimmsten Schimpfworten belegen und auch handgreiflich werden. Für mich ein großer, fast völlig geheimer Kummer, der mich verbal oft sehr schroff und kurz z.B. am Telefon werden ließ - was dazu führte, dass ahnungslose befreundete Zuhörer zu mir sagten "Wie sprichst du mit deiner Mutter? Das geht doch nicht..." - aber wie soll man das erklären?
Mit der Zeit habe ich natürlich ihre Mechanismen verstanden, und auch meine Konditionierung gesehen + konnte ein wenig gegensteuern - aber nur in mir selbst, denn bei ihnen laufe ich gegen Gummiwände. Wie du sagst: Es ist an MIR, MEINE Rolle zu definieren. Nur kann die im Moment nur passiv sein + das macht mir die probleme, denn völlig gelöst bin ich innerlich nicht, ganz wie du schreibst.
Die Verwandte, die mich zum Kontakt aufgefordert hat, ist die Schwester meiner Mutter. Die beiden kommen aus einem großen Familienclan - den ich nur (wg. der Entfernung) selten zu sehen bekam. Ich als Einzelkind (auch Großeltern waren niht in der Nähe) habe ein anderes Familienverständnis - fast gar keines. Ich habe eine gute, innerlich funktionierende Familie nur bei meiner damals besten Freundin im Gymnasium erlebt. Da saß ich ein Stündchen an Weihnachten ganz klein in der Ecke dabei und guckte mit großen Augen sehnsüchtig auf die bunte, laute Szenerie. Bei uns (immer nur zu Dritt) gab es an Weihnachten immer Zoff und Streit zwischen den Eltern - sobald ich "groß genug" war, wurde der ganz offen vor mir ausgetragen...
Ich merke die alte Wut so oft und bin so machtlos dagegen - gerade auch jetzt als ziemlich alter + nicht selbstgewählter Wieder-Single ist mein Selbstbewusstsein winzig... Ich weiß, die Eltern wären glücklich, wenn ich nur auftauchen würde - aber ich kann das nicht, die Heulereien, Streitereien, den Stress - ich bin dem nicht (mehr) gewachsen.
Dann lass es!per aspera... hat geschrieben: - aber ich kann das nicht, die Heulereien, Streitereien, den Stress - ich bin dem nicht (mehr) gewachsen.
Übrigends ist das ja auch nichts seltenes, daß Menschen sich anderen gegenüber völlig anders verhalten als Familienintern. Meine Eltern haben laute, rauschende Feste gemacht. Mehmals wöchentlich wurden Nachbarn und Freunde eingeladen und gefeiert, sie waren beliebt... als ich dann mal als Kind versuchte, bei diesen Menschen Hilfe zu finden, wurde ich ausgeschimpft, wie ich nur so über meine Eltern reden könne, das wären so liebe Menschen die sich so für uns aufopfern würden... schämen solle ich micht...
Als ich später mal das Thema Alkoholismus ansprach, da wurde man böse, dass ich mir erlaube meine heiligen Eltern da so in den Dreck zu ziehen - meine Eltern hätten niemals ein Alkoholproblem (ja, was wollte ich eigentlich von Leuten die 4 mal die Woche mitsaufen und sich dabei einladen lassen???). Darauf wie andere eine Familie oder mich sehen, kann ich nix geben, denn da sind zuviel Eigeninteressen dabei... viele wollen sich selber schützen. Etwa müsste deine Verwandte ja auch Rede und Antwort stehen, oder für sich rechtfertigen, warum sie da zuschaut, mitmacht... denn völlig verborgen ist sowas auch nicht...
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
Eben! Durchaus möglich, dass per asperas Tante nicht so die Riesenlust darauf hat, sich um ihre Schwester intensiver und vor allem konstruktiv zu kümmern, und deshalb die Tochter herbeizitiert, damit diese ihrer Kindespflicht Genüge tue.Arta hat geschrieben:Darauf wie andere eine Familie oder mich sehen, kann ich nix geben, denn da sind zuviel Eigeninteressen dabei... viele wollen sich selber schützen.
Ich würde mich davon, was Tantchen sagt, nicht beeinflussen lassen.
Mein Dad ist auch so ein Typ, der sich durch unermüdliches Engagement einen Status erworben hat, der es ihm ermöglicht, Andere nach Belieben zu drangsalieren und dabei von niemandem (offen) kritisiert oder zur Rechenschaft gezogen zu werden, weil er ja so ein guter und völlig unentbehrlicher Mitmensch ist.
Liebe per aspera, vielleicht kannst Du Deinen Eltern wieder näher kommen, indem Du versuchst, den Rahmen Eures Zusammenseins so zu bestimmen, wie es wirklich DEINEN Bedürfnissen entspricht. Sie müssen auf DEINER Hochzeit tanzen, nicht mehr Du auf ihrer. Die Kraft ist jetzt bei Dir, nicht mehr bei ihnen. Vielleicht kannst Du dann Deinen Widerwillen überwinden. Denn: Wie soll man sich kraftvoll kümmern, wenn man als verängstigtes Mäuslein in der Gefühlsecke hockt und leidet?
Du bist Du!
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Tante wollte nichts auf mich abschieben: Sie wohnt 2x so weit weg wie ich, hat auch ein Tier zu versorgen und vor nicht langer Zeit ist ihr Mann gestorben... durch eigene Probleme besetzt, ist keiner von uns in der Lage, meine Eltern "glücklich zu machen". Tante hat mir die Situation geschildert, weil sie nicht weiß, wie beschi**en es MIR im Moment geht - ich erzähle ihr das nicht 1:1, da sie selbst genug Schwierigkeiten hat... Uff: Lauter Blinde und Lahme... es war kein gutes Jahr, für keinen von uns.
Den Rahmen des Zusammenseins mit den Eltern nach meinen Bedürfnissen richten: Das einzige Bedürfnis, das ich im Bezug auf sie habe, ist ein Fluchtreflex... Und der hat nicht nur mit Selbstschutz oder Egoismus zu tun: Durch Erfahrung weiß ich, dass es nicht nur kontraproduktiv ist, mit ihnen über meine Probleme zu sprechen + mir dadurch nie geholfen ist - es ist auch so, dass SIE nie je wirklich über IHRE Probleme reflektiert oder Antworten gegeben haben in Diskussionen oder irgendeinen Lösungsvorschlag angenommen haben (auch nicht von Tante).
Gespräche bestehen bei ihnen durch gegenseitige Schuldzuweisungen (Mutter) oder Schweigen oder Beschimpfungen (Vater), plus Kram von vor 100.000 Jahren, der immer wieder aufgerührt wird, weil er niemals von ihnen verarbeitet wurde. Sie hören nicht mal zu, was man sagt. Das war auch schon genau so, als sie viel jünger waren.
Dazu kommt, dass das Ergebnis solcher "Gespräche" immer das Gleiche ist: Nichts ändert sich. Das akute Drama verpufft/ schreit sich aus und alles ist wie vorher. Und dann vergessen die beiden es einfach, negieren sogar oft, was passiert ist - und man selbst bleibt mit den grusligen Erinnerungen zurück, weil man ja voll einbezogen war...
So wurden dann (früher) größere Familienfeiern zur Farce und man reagierte mit Unverständnis, wenn ich keine Rede mehr halten wollte auf Geburtstagsfeiern...
Ja, es stimmt schon: Im Moment habe ich keine Kraft - ich sehe nicht mal, wo ich welche stehlen könnte.
Ich habe mir überlegt, dass ich Tante, falls sie das Thema "baldiger Besuch" weiter verfolgt, weniger erklären werde, sondern ihr einfach sagen, dass es zwecklos ist.
Wir stehen uns zwar leidlich nahe, aber ich will mich ihr nicht komplett anvertrauen, da ich nie weiß, was davon an Mutter weitergereicht wird. Sie sagt zwar, dass das nicht der Fall ist - aber immer ganz wahrheitlich geht es in unserer Familie auch nicht zu...
Den Rahmen des Zusammenseins mit den Eltern nach meinen Bedürfnissen richten: Das einzige Bedürfnis, das ich im Bezug auf sie habe, ist ein Fluchtreflex... Und der hat nicht nur mit Selbstschutz oder Egoismus zu tun: Durch Erfahrung weiß ich, dass es nicht nur kontraproduktiv ist, mit ihnen über meine Probleme zu sprechen + mir dadurch nie geholfen ist - es ist auch so, dass SIE nie je wirklich über IHRE Probleme reflektiert oder Antworten gegeben haben in Diskussionen oder irgendeinen Lösungsvorschlag angenommen haben (auch nicht von Tante).
Gespräche bestehen bei ihnen durch gegenseitige Schuldzuweisungen (Mutter) oder Schweigen oder Beschimpfungen (Vater), plus Kram von vor 100.000 Jahren, der immer wieder aufgerührt wird, weil er niemals von ihnen verarbeitet wurde. Sie hören nicht mal zu, was man sagt. Das war auch schon genau so, als sie viel jünger waren.
Dazu kommt, dass das Ergebnis solcher "Gespräche" immer das Gleiche ist: Nichts ändert sich. Das akute Drama verpufft/ schreit sich aus und alles ist wie vorher. Und dann vergessen die beiden es einfach, negieren sogar oft, was passiert ist - und man selbst bleibt mit den grusligen Erinnerungen zurück, weil man ja voll einbezogen war...
So wurden dann (früher) größere Familienfeiern zur Farce und man reagierte mit Unverständnis, wenn ich keine Rede mehr halten wollte auf Geburtstagsfeiern...
Ja, es stimmt schon: Im Moment habe ich keine Kraft - ich sehe nicht mal, wo ich welche stehlen könnte.
Ich habe mir überlegt, dass ich Tante, falls sie das Thema "baldiger Besuch" weiter verfolgt, weniger erklären werde, sondern ihr einfach sagen, dass es zwecklos ist.
Wir stehen uns zwar leidlich nahe, aber ich will mich ihr nicht komplett anvertrauen, da ich nie weiß, was davon an Mutter weitergereicht wird. Sie sagt zwar, dass das nicht der Fall ist - aber immer ganz wahrheitlich geht es in unserer Familie auch nicht zu...
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- Forums-Insider
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per aspera ich kann dich gut verstehen , du weißt das es besser für dich ist keinen Kontakt zu deinen Eltern zu haben , begründet wie ich gelesen habe -
es sind unsere Schuldgefühle die uns daran hindern eine klare Entscheidung zu treffen ,
viele Eltern wissen nicht was es bedeutet ein Kind zu haben , sie sind selbst nie Erwachsen geworden , oft haben sie ihre eigene Geschichte -
es ist so verletzend zu sehen wie sich die eigenen Eltern verhalten , was sie von einem einfordern damit es ihnen besser geht -
da ist nix von mein Kind soll stark werden für die Welt , sein Leben darf es leben -
nein , wir wurden geboren , vieleicht noch nicht mal geplant und die Eltern erheben den Anspruch das sie uns als Eigentum betrachten ohne das wir uns selbst entwickeln dürfen , bloss nicht , weil wir dann ja ihren Weg den sie für uns geplant haben verlassen würden -
meine Schuldgefühle , meinen Weg selbst zu gehen war mir ohne Therapeutische Hilfe nicht möglich -
Sahra-Marie
es sind unsere Schuldgefühle die uns daran hindern eine klare Entscheidung zu treffen ,
viele Eltern wissen nicht was es bedeutet ein Kind zu haben , sie sind selbst nie Erwachsen geworden , oft haben sie ihre eigene Geschichte -
es ist so verletzend zu sehen wie sich die eigenen Eltern verhalten , was sie von einem einfordern damit es ihnen besser geht -
da ist nix von mein Kind soll stark werden für die Welt , sein Leben darf es leben -
nein , wir wurden geboren , vieleicht noch nicht mal geplant und die Eltern erheben den Anspruch das sie uns als Eigentum betrachten ohne das wir uns selbst entwickeln dürfen , bloss nicht , weil wir dann ja ihren Weg den sie für uns geplant haben verlassen würden -
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Sahra-Marie
Wenn Du etwas von ganzem Herzen willst,
dann können Dich nur deine eigenen Ängste aufhalten.
Sergio Bambaren
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Sergio Bambaren
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Sahra, als ich jünger war (so ab 19) war es für mich zwar auch nicht leicht, aber möglich, einen eigenen Weg einzuschlagen - den die Eltern zwar nicht verstanden, aber irgendwie akzeptiert haben. Fördern konnten sie mich nur fiananziell; von meinem geistigen Leben habe ich ihnen beiden nichts mehr verständlich machen können, seit ich 15 war...
Nun, dafür können sie beide wenig, aber ich hätte mir halt bei aller Liebe (die sie mir zweifellos entgegenbrachten) auch mehr Offenheit gewünscht, aber die war nicht drin: Vater verstand nie, warum ich nicht mehr verdiene + Mutter nicht, warum ich nicht schon längst verheiratet war + Kinder hatte. Es war ihnen nie möglich, diese beiden konventionellen Bilder mal Bilder sein zu lassen und einfach mich anzusehen, wie ich bin. Ich fand und finde das sehr schmerzhaft - vor allem als Einzelkind ohne weitere große Familienanbindung (s.o.).
Sie wollten das Beste für mich - aber das Beste war nur gut, wenn es in ihrem Rahmen blieb.
Ich würde gern wegkommen von " Warum habt ihr (nicht)" und "Hättet ihr doch" - das alles ist schon so lang gelaufen und nicht mehr aufdröselbar - nur ist meine Entfremdung von ihnen inzwischen so groß, dass ich nicht mal mehr einfach gutmütig "mitspielen" kann. Und eine andere Alternative sehe ich, nach all dieser Zeit, in unserem Alter und nach all meinen Erfahrungen mit ihnen nicht mehr: Entweder ich spiele ihr Spiel/ die Farce mit, das das heißt: "Es ist nix Schlimmes passiert, und wir sind eben Eltern + Kind, die sich lieben" - oder ich bleibe auf Abstand.
Nun, dafür können sie beide wenig, aber ich hätte mir halt bei aller Liebe (die sie mir zweifellos entgegenbrachten) auch mehr Offenheit gewünscht, aber die war nicht drin: Vater verstand nie, warum ich nicht mehr verdiene + Mutter nicht, warum ich nicht schon längst verheiratet war + Kinder hatte. Es war ihnen nie möglich, diese beiden konventionellen Bilder mal Bilder sein zu lassen und einfach mich anzusehen, wie ich bin. Ich fand und finde das sehr schmerzhaft - vor allem als Einzelkind ohne weitere große Familienanbindung (s.o.).
Sie wollten das Beste für mich - aber das Beste war nur gut, wenn es in ihrem Rahmen blieb.
Ich würde gern wegkommen von " Warum habt ihr (nicht)" und "Hättet ihr doch" - das alles ist schon so lang gelaufen und nicht mehr aufdröselbar - nur ist meine Entfremdung von ihnen inzwischen so groß, dass ich nicht mal mehr einfach gutmütig "mitspielen" kann. Und eine andere Alternative sehe ich, nach all dieser Zeit, in unserem Alter und nach all meinen Erfahrungen mit ihnen nicht mehr: Entweder ich spiele ihr Spiel/ die Farce mit, das das heißt: "Es ist nix Schlimmes passiert, und wir sind eben Eltern + Kind, die sich lieben" - oder ich bleibe auf Abstand.
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Ja aspera , nicht gut genug sein , auch mal gesehen werden , verstanden werden -
das hatten wir nicht ,
hast du schon eine Entscheidung für dich getroffen ? ist dein Titel für dich im innerlichen präsent ?
Sahra-Marie
das hatten wir nicht ,
hast du schon eine Entscheidung für dich getroffen ? ist dein Titel für dich im innerlichen präsent ?
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Sergio Bambaren
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Du meinst meinen Namen? Den hab ich vor ewigen und in ganz anderen Zeiten gewählt - gute Frage - nein, im Moment nicht so sehr - abgesehen von der Grundhoffnung, die mir immer geblieben ist - nur weiß ich nicht mehr, worauf die abzielt...
Im Moment treffe ich eher keine Entscheidungen, aber wenn du meinst, ob ich nun fahren werde oder nicht, bin ich mir sicher, dass ich es in nächster Zeit nicht tue - außer natürlich, es wird gesundheitlich kritisch bei einem Elternteil.
Im Moment treffe ich eher keine Entscheidungen, aber wenn du meinst, ob ich nun fahren werde oder nicht, bin ich mir sicher, dass ich es in nächster Zeit nicht tue - außer natürlich, es wird gesundheitlich kritisch bei einem Elternteil.
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