Seit 8 Jahren Babysitterin, nun Probleme

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Helpman
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Seit 8 Jahren Babysitterin, nun Probleme

Beitrag Sa., 09.02.2008, 02:03

Liebe Forumleser

Habe da mal eine Frage, vorweg aber eine kleine Erklärung:

Ich habe im Chat eine junge Frau kennengelernt die einen 16 jährigen Sohn hat und dieser des öfteren neuerdings handgreiflich wird.

Zu der Lage:

Diese junge Frau (glaube 35 Jahre) hat einen 16jährigen Sohn. Und wenn Sie was sagt was ihm nicht gefällt, dann fängt er an zu schubsen, stoßen oder wird auch schon mal handgreiflich. Sie ist 1,65m, ihr Sohn 1,70m und die babysitterin ist 60 J. und 1,50m.

Sie sagte, kräftemäßig käme Sie nicht lange gegen ihn an und bisher konnte Sie glücklicherweise noch alles mit Worten erreichen. Aber wenn das mal nicht mehr funktioniert dann würde Sie wohl ein Problem haben.

Die Babysitterin ist seit seinem 8 Lebensjahr da, weil Mama damals einen Job fand und alleinerziehend ist nachdem der Vater bei einem Unfall ums leben kam.

Und damals mit 10 Jahren fing der Junge an zu kabbeln wie Kissenschlacht, Wettrennen, Armdrücken, Kalbern.

Und zur Begrüßung wird wie zur Verabschiedung noch die Hand gegeben.

Wo aber nun das Problem ist? Beim Armdrücken hat die Babysitterin es halt schwer gegen ihm anzukommen. Beim kalbern hat Sie große Mühe das er es nicht schafft zu gewinnen. Aber es ihm verbieten möchten Sie nicht, da der Gedanke da ist, das er dann erst recht handgreiflich wird. Es wird vermutet das er so seine Aggressionen auslässt.

Was soll man ihr und der Babysitterin (Tagesmama) raten?

Über ehrliche Antworten wäre ich sehr dankbar!

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sereina
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Beitrag So., 10.02.2008, 14:18

hallo Helpman


Ein 16-jähriger braucht eine Babysitterin oder gar eine Tagesmama? Da hätten sich meine Kids aber bestimmt gewehrt . . .

Und damals mit 10 Jahren fing der Junge an zu kabbeln wie Kissenschlacht, Wettrennen, Armdrücken, Kalbern.

Kissenschlachten, Wettrennen oder andere Kabbeleien haben meine Kinder schon gemacht als sie 3 waren. Wir hatten es immer sehr lustig.

Was soll man ihr und der Babysitterin (Tagesmama) raten?

Wäre ich diese Frau hätte ich schon längst gekündigt! Und der Mutter wäre vielleicht zu raten, dass sie möglichst bald in einer Erziehungsberatung oder Familienberatung Hilfe sucht.
Ein 16-jähriger sollte doch ein gewisses Mass an Selbständigkeit besitzen.

Meine Meinung

sereina

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Pik Dame
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Beiträge: 89

Beitrag So., 10.02.2008, 23:58

Und damals mit 10 Jahren fing der Junge an zu kabbeln wie Kissenschlacht, Wettrennen, Armdrücken, Kalbern.
Das ist doch normal, wenn die Kinder langsam in die Pupertät kommen, dass sie oft wilder werden und versuchen ihre Kräfte mit anderen zu messen. Seine Mutter und seine Tagesmutter hätten ihm vielleicht besser beibringen sollen, dass sie für solche Arten von Spielereien die falschen Personen sind. Armdrücken, Kissenschlachten, Kalbern und Wettrennen macht man eher nicht mit so einer älteren Frau oder der Mutter....das hat er wohl nie gelernt.

Wenn er heute anfängt zu schubsen und zu rangeln, macht er dass vielleicht, weil er annimmt, dass die beiden das schon aushalten und da sie ja sonst auch immer dabei mitgemacht haben....

Die beiden Frauen machen sich so wie du es beschreibst, eher Sorgen, dass sie bald nicht mehr mit ihm mithalten können und er ihnen echt mal weh tun könnte.
Das Ganze lässt aber auch den Rückschluss zu, dass die beiden bei seinen Rangeleien (in Konfliktsituationen) mitmachen. Rangeln und schubsen sie ihn zurück? Damit bestätigen sie nur sein Verhalten, dass man das so macht in Konflikten (wenn Mutter das macht, kann es nicht so falsch sein)
Wie reagieren die beiden wirklich in solchen Situationen? Das von mir ist ja jetzt nur eine Vermutung.

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Zwiebel
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Beitrag Mo., 11.02.2008, 07:18

Helpman hat geschrieben: Beim kalbern hat Sie große Mühe das er es nicht schafft zu gewinnen. Aber es ihm verbieten möchten Sie nicht, da der Gedanke da ist, das er dann erst recht handgreiflich wird. Es wird vermutet das er so seine Aggressionen auslässt.
Das er nicht gewinnt? War es schon immer so, das die Erwachsenen ihm immer gezeigt haben das er unterlegen ist und jetzt klappt das (natürlich!) nicht mehr? Kinder lassen über solche Rangeleien ihren Dampf ab, mit 16 ist es nur noch Gaudi- dem jungen Mann dürfte klar sein dass er jetzt Oberwasser hat beim Kämpfen und seine Kräfte ansonsten mit gleichaltrigen Messen. Alles andere würde mich sehr wundern, dann wäre er recht - äh - "simpel" gestrickt oder in einer Jugendgang die Omas angreift. Schließlich vergleichen sich Jugendliche mit ihren Freunden, die laut Erziehungsfachleuten eh einen sehr hohen Anteil an der Erziehung haben.

Ich schließe mich den Vorschreibern an, mit 16 braucht er keine ständige Aufsicht mehr. Ausnahme: er ist faul und macht ohne Druck keine Hausaufgaben, hängt rum. Oder ist er bereits in der Ausbildung? Dann wird ihm so eine Kontrolle noch peinlicher sein und seinen Ausdruck finden?

Gruß

Zwiebel



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twilight-zone
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Beitrag Di., 12.02.2008, 03:26

Hallo,

also für mich hört sich das Ganze auch ein wenig suspekt an.

Mit 16 nicht allein zu sein (oder eben seit dem 8. Lebensjahr) weil Mutter arbeiten geht, ist ja erstmal toll. Es gibt ja genug Schlüsselkinder und es ist lobenswert, wenn da jemand ist, der für einen da ist, wenn man nach der Schule nach Hause kommt und für einen sorgt.
Etwas anderes ist für mich dieser Begriff "Babysitter" oder "Tagesmutter". Sowas haben doch eher kleine Kinder. Ich bin zwar ein Mädchen, da ist man ja im Durchschnitt schon reifer als gleichaltrige Jungs (im Teenageralter), aber ich würd gern trotzdem mal "in den Raum" stellen, dass ich mit 16 Jahren schon längst selbst Babysitter war, wie viele andere Mädchen in dem Alter auch. Ich stell mir gerade vor, wie dieser Junge sich fühlen muss, wenn in der Schule von Nebenjobs erzählt wird, wie die Mädchen von ihren Erlebnissen als Babysitter berichten, und er dabei selbst noch einen Babysitter hat. Das ist bestimmt nicht gerade toll ...

Kabbeln mit 10 Jahren ist doch auch ganz normal, da kann man noch nicht gleich auf Aggressionspotenzial schließen. Das gehört zur normalen Entwicklung dazu. Ok, dass er das mit 16 Jahren noch mit dieser "Tagesmutter" tut, ist schon ungewöhnlicher.
Mir stellt sich die Frage, wie sein Freundeskreis aussieht, mit was für Jungs er so zusammen ist, was ihn da prägt.

Und dieses "Zusehen, dass er nicht gewinnt", kommt mir auch etwas seltsam vor. Warum soll man ihm nicht zeigen, dass er auch eine gewisse Stärke besitzt? Wenn ein 8 oder 10 Jahre altes Kind mit mir kabbelt, lasse ich es ruhig auch gewinnen, bei kleineren Kindern nehme ich meine eigene Stärke zurück.
Mit einem 16jährigen würde ich mich gar nicht mehr auf sowas einlassen, wenn er anfängt, würde ich ihm sagen, dass er das doch bitte bleiben lassen soll. Wenn er das nicht tut, geht man (wie sereina schon schrieb) am Besten zu einer Erziehungsberatungsstelle.
Sorry, aber ich hab beim Lesen so ein bisschen an Hundeerziehung denken müssen. Da sieht man nämlich zu, dass der Hund nicht gewinnt. Denn da muss man definitiv der Chef sein, sonst macht er, was er will und hört nicht mehr.
Aber Kindeserziehung hat doch wohl gar nichts mit Hundeerziehung zu tun...

Mich würde auch interessieren, wie dieser Junge den Tod seines Vaters verkraftet hat. Das ist sicher auch ein wichtiges Thema.
Und vielleicht fehlt ja auch "einfach" der Vater, oder überhaupt eine männliche Bezugsperson. Wenn eine (sorry) Oma den ganzen Tag um ihn herumschwirrt, ist das sicher keine Lösung...

Meine Meinung...

LG,
tz

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Beitrag Mo., 18.08.2008, 01:46

Danke erstmal für eure Antworten!

Also die Mutter hat den Babysitter wiedergeholt, es war etwas Pause dazwischen. Wo er 12 wurde, da lief es ca 1 Jahr super. Aber dann machte er weder Hausaufgaben, noch Schulaufgaben oder sonstwas. Er lungerte auf der Straße, bettelte Passanten in der Stadt und am Bahnhof an, schwänzte die Schule usw. Daraufhin hatten sich dann seine Freunde von ihm abgewandt. Er hatte einen Freund und eine Freundin die bis heute zu ihm halten. Aber er behandelt die nicht wie wahre Freunde sondern eher wie unnötiger Ballast der nur nervt. Aber die beiden möchten ihn nicht fallen lassen,d as hat dann die Mama auf die Idee mit dem Babysitter/Tagesmama oder wie auch immer gebracht!

Er war da dann gerade 13 als der damalige Babysitter zurückkam. Erst akzeptierte er Sie auch wie davor. Nur in letzter Zeit, so kurz vor seinen 16 Geburtstag ging es los.

Er ist zwar groß aber auch nicht der Herkules aus dem Film. Allerdings wird es wie gesagt langsam für die Damen schwer gegen ihn anzukommen. Noch schaffen Sie aber was machen wenn eines Tages das nicht mehr zu schaffen ist. Wie dann reagieren? Wie verhalten?

Sie überlegt seit geraumer Zeit eine jüngere Frau aus der Nachbarschaft mit einzustellen, diese ist erfahren mit Kindern da Sie selber 2 Jungs hat die das mal durchgemacht haben.

Nur wiederum möchte Sie es auch nicht falsch machen. Diese nachbarin ist zwar nur 1.60 m aber kräftig gebaut (ca 85 kg). und wird wohl damit schon wenn Sie allein vor ihm steht ihm Respekt machen. Oder?

Aber wie gesagt, Sie wollten nur wissen wenn es mal eintreffen sollte, noch ist es ja nicht extrem geworden.

Oder soll man ihn einfach machen lassen was er will, wenn er nichts wegräumt dann alles liegen lassen? Die Wäsche genauso wie die Essensreste dann stehen und liegen lassen? Die Schulaufgaben vergessen ist ja seine Aufgabe und wenn der Fernseher und PC läuft obwohl keiner zuhause ist da Sohn wieder unterwegs einfach anlassen und gut?

Ob das der richtige Weg ist?

Ich habe ihr gesagt Sie soll versuchen langsam zu lösen, da sagte Sie das es dann wieder ausarten wird und nichts gemacht würde.

Was meint ihr?

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sereina
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Beitrag Mo., 18.08.2008, 07:12

hallo helpmann

da ist ja einige zeit nun vergangen und es hat sich anscheinend nichts geändert.

Meine Meinung bleibt diesselbe:der Mutter wäre vielleicht zu raten, dass sie möglichst bald in einer Erziehungsberatung oder Familienberatung Hilfe sucht.

sereina

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Mischa
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Beitrag Mo., 25.08.2008, 10:15

Nun, bei einem 16-jährigen ist der Erziehungsauftrag fast abgelaufen. Demnächst wird er sein Leben selber regeln müssen. Solange, wie er bei seiner Mutter lebt, sollte diese auf die Einhaltung gewisser Regeln des Zusammenlebens bestehen. Körperliche Übergriffe eines 16-jährigen dürfen nicht sein, das muss aber auf einer sozialen Ebene geregelt werden, nicht durch aufsteigende körperliche Übermacht der ihm gegenübergestellten Aufpasserinnen. Das ganze hört sich für mich nach einer sehr gestörten Situation an, die vermutlich einer externen Beratrung bedarf.

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