SVV - ältere Betroffene
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SVV - ältere Betroffene
Hallo,
ich wollte mich mal erkundigen, ob es hier noch mehr Menschen gibt, die auch noch in einem etwas fortgeschrittenen Alter von SVV betroffen sind.
Leider habe ich bis heute weder wirklich, für mich, effektive Skills gefunden, noch mein Seelenleben so weit auf die Reihe bekommen, dass ich es ohne schaffe.
Ein T-Shirt habe ich wohl vor knapp 20 Jahren das letzte mal getragen, damit kann ich leben. Manchmal schummelt sich dennoch die ein oder andere Narbe und den langen Ärmeln hervor. Solche Situationen sind mir so unsagbar peinlich, weil ich immer das Gefühl habe, dass ein erwachsener Mensch doch so langsam wirklich auch andere Möglichkeiten finden müsste, mit seinen Gefühlen klar zu kommen. Wenn ich in einem solchen Moment wenigstens sagen könnte, dass dies ein Teil meiner Vergangenheit ist, und ich eben früher mal unter SVV gelitten habe.
Natürlich werde ich nicht jedes Mal drauf angesprochen, aber die Blicke sagen einfach alles. Vor allem habe ich immer Angst davor, dass meine Inkompetenz in dem Bereich auch auf andere Bereiche übertragen wird. Bisher habe ich das zwar noch nicht erlebt, aber die Angst ist trotzdem da.
Wie geht ihr mit den Narben um? Könnt ihr dazu stehen? Wie habt ihr es geschafft ein Leben ohne SVV zu führen?
Ich würde mich freuen von Euch zu lesen.
Liebe Grüße von
LovisTochter
ich wollte mich mal erkundigen, ob es hier noch mehr Menschen gibt, die auch noch in einem etwas fortgeschrittenen Alter von SVV betroffen sind.
Leider habe ich bis heute weder wirklich, für mich, effektive Skills gefunden, noch mein Seelenleben so weit auf die Reihe bekommen, dass ich es ohne schaffe.
Ein T-Shirt habe ich wohl vor knapp 20 Jahren das letzte mal getragen, damit kann ich leben. Manchmal schummelt sich dennoch die ein oder andere Narbe und den langen Ärmeln hervor. Solche Situationen sind mir so unsagbar peinlich, weil ich immer das Gefühl habe, dass ein erwachsener Mensch doch so langsam wirklich auch andere Möglichkeiten finden müsste, mit seinen Gefühlen klar zu kommen. Wenn ich in einem solchen Moment wenigstens sagen könnte, dass dies ein Teil meiner Vergangenheit ist, und ich eben früher mal unter SVV gelitten habe.
Natürlich werde ich nicht jedes Mal drauf angesprochen, aber die Blicke sagen einfach alles. Vor allem habe ich immer Angst davor, dass meine Inkompetenz in dem Bereich auch auf andere Bereiche übertragen wird. Bisher habe ich das zwar noch nicht erlebt, aber die Angst ist trotzdem da.
Wie geht ihr mit den Narben um? Könnt ihr dazu stehen? Wie habt ihr es geschafft ein Leben ohne SVV zu führen?
Ich würde mich freuen von Euch zu lesen.
Liebe Grüße von
LovisTochter
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
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Hallo LovisTochter!
Ich bin sogar 49!!!!
Und leider mache ich SV noch immer!
In Krisen-Situationen tue ich es immernoch!
Manche Skills halfen manchmal. Oft sind der Druck und der Selbsthass so stark, dass ich keine Zeit habe einen Skill aus zu probieren.
Eiswürfel, drauf schlagen etc. helfen manchmal nicht immer!
Ich habe auch Schwierigkeiten mit den Narben umzugehen.
Alles Gute für dich
dornentochter
Ich bin sogar 49!!!!
Und leider mache ich SV noch immer!
In Krisen-Situationen tue ich es immernoch!
Manche Skills halfen manchmal. Oft sind der Druck und der Selbsthass so stark, dass ich keine Zeit habe einen Skill aus zu probieren.
Eiswürfel, drauf schlagen etc. helfen manchmal nicht immer!
Ich habe auch Schwierigkeiten mit den Narben umzugehen.
Alles Gute für dich
dornentochter
[hr][/hr]
-.- Ich fordere die Freiheit mit Gebrüll! nach Camille Claudel
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Hallo,
ich bin auch schon 45 Jahre alt und durchlebe im Moment eine ziemlich heftige SVV Phase...
Erstmalig ist mir das in leichter Form während der Pubertät passiert aber mir ist in diesem Monat, während meiner tiefenpsychologisch fundierten Gesprächstherapie, klar geworden, dass diese Selbstverletzungsimpulse mich eigentlich wohl nie wirklich ganz losgelassen hatten.
Ich hatte sie nur im Griff, bzw. in heftige Fressattacken abgewandelt....
Seit ca. einem Jahr mache ich wegen Depressionen und einer sozialen Phobie eine Therapie.
Es hat ein wenig gedauert, bis ich richtiges Vertrauen zu meiner Thera aufbauen konnte. Und nachdem ich dann auch nach und nach in der Lage war, über traumatische Dinge zu sprechen, begann ich plötzlich, mir im Halbschlaf mir die Haut stellenweise blutig aufzukratzen.
Mittlerweile habe ich oft mit ganz bewußten SVV Impulsen zu kämpfen und meine Unterarme sind mit fiesen frischen Narben gespickt.
Die sind mir auch sehr peinlich....
Jetzt im Winter lässt sich das unter langen Ärmeln ja einigermaßen verbergen, aber ab und zu lugen die Narben leider auch hervor.
Die Blicke, die man dann kassiert, sind wirklich schlimm!
Naja, aber man kann`s den Leuten nicht wirklich verübeln.
Ich glaube, sie wissen selbst nie so recht, ob sie jetzt geschockt oder angewidert sein sollen.....
Die blödeste Bemerkung, die ich mal mitbekommen habe, war ein verächtliches "Schau mal, ein Psycho". Naja, und irgendwie passt das ja auch. Jedenfalls empfinde ich mich selbst auch ein klein wenig so.
Immerhin habe ich die Hoffnung, das die SVV Impulse im Rahmen der weiteren Therapie wieder nachlassen. Bzw. ich etwas (außer "fressen" ) finde, mit dem ich es in Schach halten kann.
An Skills habe ich schon Eiswürfel und Coolpads ohne Erfolg ausprobiert....
Im Moment versuche ich es mit einem Gummi um das Handgelenk.
Ich habe ein etwas dickeres genommen und flitsche mich damit nach Bedarf.
DAS zwiebelt wirklich fies und schmerzhaft!!!
Mal sehen, ob es auf Dauer hilft.....
Treten die Impulse bei Euch nur während echter "Krisen" auf?
Ich merke, dass ich vor allem bei emotionalem Streß Probleme kriege.
Und auch regelmäßig (wie im Augenblick), wenn meine Depris wieder stärker werden.
Lieben Gruß, JMH
ich bin auch schon 45 Jahre alt und durchlebe im Moment eine ziemlich heftige SVV Phase...
Erstmalig ist mir das in leichter Form während der Pubertät passiert aber mir ist in diesem Monat, während meiner tiefenpsychologisch fundierten Gesprächstherapie, klar geworden, dass diese Selbstverletzungsimpulse mich eigentlich wohl nie wirklich ganz losgelassen hatten.
Ich hatte sie nur im Griff, bzw. in heftige Fressattacken abgewandelt....
Seit ca. einem Jahr mache ich wegen Depressionen und einer sozialen Phobie eine Therapie.
Es hat ein wenig gedauert, bis ich richtiges Vertrauen zu meiner Thera aufbauen konnte. Und nachdem ich dann auch nach und nach in der Lage war, über traumatische Dinge zu sprechen, begann ich plötzlich, mir im Halbschlaf mir die Haut stellenweise blutig aufzukratzen.
Mittlerweile habe ich oft mit ganz bewußten SVV Impulsen zu kämpfen und meine Unterarme sind mit fiesen frischen Narben gespickt.
Die sind mir auch sehr peinlich....
Jetzt im Winter lässt sich das unter langen Ärmeln ja einigermaßen verbergen, aber ab und zu lugen die Narben leider auch hervor.
Die Blicke, die man dann kassiert, sind wirklich schlimm!
Naja, aber man kann`s den Leuten nicht wirklich verübeln.
Ich glaube, sie wissen selbst nie so recht, ob sie jetzt geschockt oder angewidert sein sollen.....
Die blödeste Bemerkung, die ich mal mitbekommen habe, war ein verächtliches "Schau mal, ein Psycho". Naja, und irgendwie passt das ja auch. Jedenfalls empfinde ich mich selbst auch ein klein wenig so.
Immerhin habe ich die Hoffnung, das die SVV Impulse im Rahmen der weiteren Therapie wieder nachlassen. Bzw. ich etwas (außer "fressen" ) finde, mit dem ich es in Schach halten kann.
An Skills habe ich schon Eiswürfel und Coolpads ohne Erfolg ausprobiert....
Im Moment versuche ich es mit einem Gummi um das Handgelenk.
Ich habe ein etwas dickeres genommen und flitsche mich damit nach Bedarf.
DAS zwiebelt wirklich fies und schmerzhaft!!!
Mal sehen, ob es auf Dauer hilft.....
Treten die Impulse bei Euch nur während echter "Krisen" auf?
Ich merke, dass ich vor allem bei emotionalem Streß Probleme kriege.
Und auch regelmäßig (wie im Augenblick), wenn meine Depris wieder stärker werden.
Lieben Gruß, JMH
Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz
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Hallo Mädels,
bin über 40 und mache es auch seit meiner Jugend, mal mehr mal weniger...je nach Stimmungslage...habe seit der Pubertät eine Angststörung mit Depression, war medikamentenabhängig, Mißbrauch usw. ... Mache seit ca. 1 Jahr meine zweite VT - seit ich großes Vertrauen zu meiner Thera habe und sie mich aufgefangen hat geht es besser, das letzte SVV ist nun schon ein paar Monate her. Die Narben sind mir egal, die Leute fragen zwar manchmal "was issn da passiert ?? " - ich erzähle dann halt irgendwas, wie "beim Bügeln verbrannt", "an einem Nagel hängengeblieben" ...das spult sich bei mir schon automatisch ab.
Die von Euch beschriebenen Skills habe ich noch nie ausprobiert, denn wenn ich es machen will, weil ich mich danach fühle, dann interessieren mich auch keine Skills mehr, dann muss ich es tun, das ist dann wie ein Zwang. Bei mir ist es sehr stimmungsabhängig...manchmal ziehen mich die kleinsten Dinge so dermaßen runter daß es dann passiert...momentan fühle ich mich nach dem SVV ganz gut...etwas später, wenn die "Wirkung" nachgelassen hat bin ich sauer auf mich...muss immer schauen mich einigermaßen bei Laune zu halten, dann brauche ich kein SVV und somit auch keine Skills.
LG
CrazyChild
bin über 40 und mache es auch seit meiner Jugend, mal mehr mal weniger...je nach Stimmungslage...habe seit der Pubertät eine Angststörung mit Depression, war medikamentenabhängig, Mißbrauch usw. ... Mache seit ca. 1 Jahr meine zweite VT - seit ich großes Vertrauen zu meiner Thera habe und sie mich aufgefangen hat geht es besser, das letzte SVV ist nun schon ein paar Monate her. Die Narben sind mir egal, die Leute fragen zwar manchmal "was issn da passiert ?? " - ich erzähle dann halt irgendwas, wie "beim Bügeln verbrannt", "an einem Nagel hängengeblieben" ...das spult sich bei mir schon automatisch ab.
Die von Euch beschriebenen Skills habe ich noch nie ausprobiert, denn wenn ich es machen will, weil ich mich danach fühle, dann interessieren mich auch keine Skills mehr, dann muss ich es tun, das ist dann wie ein Zwang. Bei mir ist es sehr stimmungsabhängig...manchmal ziehen mich die kleinsten Dinge so dermaßen runter daß es dann passiert...momentan fühle ich mich nach dem SVV ganz gut...etwas später, wenn die "Wirkung" nachgelassen hat bin ich sauer auf mich...muss immer schauen mich einigermaßen bei Laune zu halten, dann brauche ich kein SVV und somit auch keine Skills.
LG
CrazyChild
LG, CrazyChild
***stay strong***
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Hey,
lieben Dank für Eure Antworten!
Ich hatte wirklich schon etwas Angst, dass ich die einzig "Irre" bin, die noch immer keinen anderen Weg gefunden hat. Natürlich würde ich Euch von Herzen wünschen, dass Ihr andere Möglichkeiten findet, aber ganz ehrlich? Momentan beruhigt es mich etwas, dass ich nicht ganz allein damit auf weiter Flur stehe.
Mit den verschiedenen, von Therapeuten immer wieder empfohlenen Skills habe ich auch so meine Probleme, denn wenn der Drang da ist, dann gibt es nur den Gedanken daran, dass es möglichst schnell passieren muss und da ist so gar kein Platz um darüber nachzudenken, was ich denn stattdessen tun könnte. Das empfinde ich vor meiner Thera immer als sehr unangenehm, denn sie fragt schon nach, was ich denn stattdessen versucht habe. Und wenn ich dann sagen mus, dass ich an nichts anderes denken konnte und dementsprechend auch nicht wirklich etwas anderes probiert habe, tut es mir eigentlich schon fast leid. Sie gibt sich so viel Mühe und versucht mir immer wieder andere Möglichkeiten an die Hand zu geben und was mache ich? Ich nutze sie nicht. Aber das mache ich ja nicht böswillig. Dennoch, wenn ich dann wieder "beichten" muss, dann ist es mir wirklich unangenehm und ich fühle mich als absolute Versagerin.
Aber ich hätte nie (soll man ja eigentlich nicht sagen, aber...) den Mumm im T-Shirt herumzulaufen. Ich könnte nicht mit den Blicken und den Kommentaren leben. Dafür schäme ich mich viel zu sehr dafür.
Es gibt auch in meinem Leben Zeiten, in denen der Drang und der Druck ziemlich gering sind. Aber das sind Phasen, in denen ich mich quasi nicht mit mir beschäftige und auf den Modus: Ich muss funktionieren; gestellt habe. Dann denke und fühle ich nicht nach. Dann geht es nur noch darum arbeitsfähig zu bleiben. Das funktioniert allerdings nur, wenn ich länger keine Therapie habe.
Momentan ist der Drang einfach ziemlich groß und ich kämpfe täglich mit mir. Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man!
Die Reaktionen auf die Narben von ausserhalb kann ich natürlich schon verstehen, denn ich finde dies Verhalten ja auch nicht "normal" und Leute, die noch nie an einem Punkt waren, an dem sie über SVV nachgedacht haben können unseren Druck/Drang dazu auch nicht verstehen, denn eigentlich ist man ja auf einen makellosen Körper aus. Naja, zumindest andere Leute. Was ich wirklich scheiße an der Sache finde ist, dass man eben auch Jahre danach noch was davon hat. Jeder Besuch beim Arzt ist ein Hürdenlauf und ich will mich vielen Menschen auch gar nicht erklären. Das geht sie einfach nichts an! Das kann ich hier zwar alles so schön schreiben, aber bei Fragen steh ich dann wie der Ochs vorm Berge.
Ich weiß doch auch nicht!
"Beichtet" ihr in der Therapie alle Vorfälle? Oder lasst ihr auch mal was unter den Teppich rutschen? Ich habe oft die Angst, dass meine Thera irgendwann mal die Nase voll hat und mich als hoffnungslos einstuft. Deshalb halte ich auch gerne mal meine Klappe, wobei sie das nun auch geschnallt hat und deshalb immer wieder mal nachfragt. Dann bin ich aber auch ehrlich.
Ganz liebe Grüße von
LovisTochter
lieben Dank für Eure Antworten!
Ich hatte wirklich schon etwas Angst, dass ich die einzig "Irre" bin, die noch immer keinen anderen Weg gefunden hat. Natürlich würde ich Euch von Herzen wünschen, dass Ihr andere Möglichkeiten findet, aber ganz ehrlich? Momentan beruhigt es mich etwas, dass ich nicht ganz allein damit auf weiter Flur stehe.
Mit den verschiedenen, von Therapeuten immer wieder empfohlenen Skills habe ich auch so meine Probleme, denn wenn der Drang da ist, dann gibt es nur den Gedanken daran, dass es möglichst schnell passieren muss und da ist so gar kein Platz um darüber nachzudenken, was ich denn stattdessen tun könnte. Das empfinde ich vor meiner Thera immer als sehr unangenehm, denn sie fragt schon nach, was ich denn stattdessen versucht habe. Und wenn ich dann sagen mus, dass ich an nichts anderes denken konnte und dementsprechend auch nicht wirklich etwas anderes probiert habe, tut es mir eigentlich schon fast leid. Sie gibt sich so viel Mühe und versucht mir immer wieder andere Möglichkeiten an die Hand zu geben und was mache ich? Ich nutze sie nicht. Aber das mache ich ja nicht böswillig. Dennoch, wenn ich dann wieder "beichten" muss, dann ist es mir wirklich unangenehm und ich fühle mich als absolute Versagerin.
Aber ich hätte nie (soll man ja eigentlich nicht sagen, aber...) den Mumm im T-Shirt herumzulaufen. Ich könnte nicht mit den Blicken und den Kommentaren leben. Dafür schäme ich mich viel zu sehr dafür.
Es gibt auch in meinem Leben Zeiten, in denen der Drang und der Druck ziemlich gering sind. Aber das sind Phasen, in denen ich mich quasi nicht mit mir beschäftige und auf den Modus: Ich muss funktionieren; gestellt habe. Dann denke und fühle ich nicht nach. Dann geht es nur noch darum arbeitsfähig zu bleiben. Das funktioniert allerdings nur, wenn ich länger keine Therapie habe.
Momentan ist der Drang einfach ziemlich groß und ich kämpfe täglich mit mir. Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man!
Die Reaktionen auf die Narben von ausserhalb kann ich natürlich schon verstehen, denn ich finde dies Verhalten ja auch nicht "normal" und Leute, die noch nie an einem Punkt waren, an dem sie über SVV nachgedacht haben können unseren Druck/Drang dazu auch nicht verstehen, denn eigentlich ist man ja auf einen makellosen Körper aus. Naja, zumindest andere Leute. Was ich wirklich scheiße an der Sache finde ist, dass man eben auch Jahre danach noch was davon hat. Jeder Besuch beim Arzt ist ein Hürdenlauf und ich will mich vielen Menschen auch gar nicht erklären. Das geht sie einfach nichts an! Das kann ich hier zwar alles so schön schreiben, aber bei Fragen steh ich dann wie der Ochs vorm Berge.
Ich weiß doch auch nicht!
"Beichtet" ihr in der Therapie alle Vorfälle? Oder lasst ihr auch mal was unter den Teppich rutschen? Ich habe oft die Angst, dass meine Thera irgendwann mal die Nase voll hat und mich als hoffnungslos einstuft. Deshalb halte ich auch gerne mal meine Klappe, wobei sie das nun auch geschnallt hat und deshalb immer wieder mal nachfragt. Dann bin ich aber auch ehrlich.
Ganz liebe Grüße von
LovisTochter
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
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Hey Lovis,
...natürlich ist es mir auch mehr oder weniger peinlich im T-Shirt rumzulaufen...obwohl ich jetzt nicht so krass die Narben habe, aber man sieht es schon deutlich. Kommt auch immer drauf an wer nachfragt - bei Leuten die mir wichtig sind ist es mir sehr peinlich, oder auch beim Arzt, da hast Du recht.
In der Therapie ist es mir immer superpeinlich wenn es mal wieder passiert ist. Meine Therapeutin ist da aber anders. Sie tut so als ob sie es gar nicht bemerkt und meistens sage ich es ihr dann selbst, weil ich mir blöd vorkomme, es nicht zu erwähnen und sie es sowieso schon gesehen hat. Sie macht dann aber kein Drama draus und spielt es nicht hoch, so daß das SVV zu einem Highlight der Stunde wird, sondern meistens geht sie (mit Absicht) gar nicht so drauf ein, bzw. geht ganz natürlich damit um, als ob es für mich und meine Person ganz normal wäre und ich ihr erzählen würde daß ich den Bus verpasst habe oder so ähnlich. Sie nimmt dem ganzen damit die Peinlichkeit und Brisanz. Das bewirkt bei mir daß ich mich deswegen nicht mehr so "irre" fühle, keine so große Angst vor meiner Thera haben muss wenn es passiert ist. Dadurch daß meine Thera es als "ganz normal" einstuft, wenn das bei mir hin und wieder passiert, nimmt das dem ganzen auch irgendwie die Dringlichkeit, verstehst Du das ? Weiß nicht wie ich es erklären soll. Vielleicht so - wenn etwas verboten ist nimmt der Drang zu es zu tun, wenn etwas ganz normal ist dann ist es gar nicht mehr so "interessant". D.h. ich setze mich dann nicht mehr so unter Druck es nicht tun zu dürfen und das entlastet mich auch irgendwie. Ich weiß ich dürfte es tun wenn ich mich schlecht fühle, und manchmal muss ich das dann gar nicht mehr. Das hilft teilweise ganz gut - wie gesagt nicht immer, wenn ich es tun will, weil ich ganz unten bin, dann ist mir scheißegal ob das jetzt normal ist oder nicht, dann passiert es einfach.
LG
CrazyChild
...natürlich ist es mir auch mehr oder weniger peinlich im T-Shirt rumzulaufen...obwohl ich jetzt nicht so krass die Narben habe, aber man sieht es schon deutlich. Kommt auch immer drauf an wer nachfragt - bei Leuten die mir wichtig sind ist es mir sehr peinlich, oder auch beim Arzt, da hast Du recht.
In der Therapie ist es mir immer superpeinlich wenn es mal wieder passiert ist. Meine Therapeutin ist da aber anders. Sie tut so als ob sie es gar nicht bemerkt und meistens sage ich es ihr dann selbst, weil ich mir blöd vorkomme, es nicht zu erwähnen und sie es sowieso schon gesehen hat. Sie macht dann aber kein Drama draus und spielt es nicht hoch, so daß das SVV zu einem Highlight der Stunde wird, sondern meistens geht sie (mit Absicht) gar nicht so drauf ein, bzw. geht ganz natürlich damit um, als ob es für mich und meine Person ganz normal wäre und ich ihr erzählen würde daß ich den Bus verpasst habe oder so ähnlich. Sie nimmt dem ganzen damit die Peinlichkeit und Brisanz. Das bewirkt bei mir daß ich mich deswegen nicht mehr so "irre" fühle, keine so große Angst vor meiner Thera haben muss wenn es passiert ist. Dadurch daß meine Thera es als "ganz normal" einstuft, wenn das bei mir hin und wieder passiert, nimmt das dem ganzen auch irgendwie die Dringlichkeit, verstehst Du das ? Weiß nicht wie ich es erklären soll. Vielleicht so - wenn etwas verboten ist nimmt der Drang zu es zu tun, wenn etwas ganz normal ist dann ist es gar nicht mehr so "interessant". D.h. ich setze mich dann nicht mehr so unter Druck es nicht tun zu dürfen und das entlastet mich auch irgendwie. Ich weiß ich dürfte es tun wenn ich mich schlecht fühle, und manchmal muss ich das dann gar nicht mehr. Das hilft teilweise ganz gut - wie gesagt nicht immer, wenn ich es tun will, weil ich ganz unten bin, dann ist mir scheißegal ob das jetzt normal ist oder nicht, dann passiert es einfach.
LG
CrazyChild
LG, CrazyChild
***stay strong***
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Ich bin ganz neu hier und dieses Thema berührt mich sehr. Auch ich leide an SVV und das schon ewig. Die Art der Selbstverletzung hat sich im Lauf der Jahre geändert.
Im Moment komme ich kaum einen Tag ohne aus. Und ganz ehrlich? Ich emfinde dies als totales Versagen von mir. In meinem näheren Umkreis wissen von diesem Problem 3 Menschen. Vor dem Rest möchte ich es geheim halten. Im Sommer ist das sehr schwierig. Im Zweifelsfall ziehe ich verwunderte Blicke auf mich, weil z. B. bei 30 Grad noch mit einem lang-ärmligen Shirt rumlaufe.
Skills haben mich hier nicht weitergebracht. Bin diesbezüglich ständig auf der Suche nach neuen Ideen....
und gebe die Hoffnung nicht auf.
LG Grüße
Prot
Im Moment komme ich kaum einen Tag ohne aus. Und ganz ehrlich? Ich emfinde dies als totales Versagen von mir. In meinem näheren Umkreis wissen von diesem Problem 3 Menschen. Vor dem Rest möchte ich es geheim halten. Im Sommer ist das sehr schwierig. Im Zweifelsfall ziehe ich verwunderte Blicke auf mich, weil z. B. bei 30 Grad noch mit einem lang-ärmligen Shirt rumlaufe.
Skills haben mich hier nicht weitergebracht. Bin diesbezüglich ständig auf der Suche nach neuen Ideen....
und gebe die Hoffnung nicht auf.
LG Grüße
Prot
Hallo,
das mit dem schämen geht mir ähnlich Prot...
Ist alles auch irgendwie ein sehr teuflischer Kreislauf. Auf der einen Seite spüre ich, wie mich eine SV entlastet - aber auf der anderen Seite auch genauso stark belastet.
Ich komme mir hinterher immer erst befreit und dann willensschwach, klein und wie ein Gefühlskrüppel vor.
Denke oft, wieso kann ich mit emotionalen Stress nicht "normal" oder jedenfalls irgendwie anders umgehen?
Die Sache mit dem Flitschegummi klappt bei mir auch nur manchmal....
Meine Thera fragt in jeder Stunde, wie es mit dem SVV aussieht. Ich schiebe dann meist wortlos mal meine Ärmel hoch, damit sie sich selbst ein Bild machen kann.
Ich merke natürlich, dass sie sich schon ein bißchen Sorgen um diese Sache macht, aber wir über-thematisieren das Ganze auch nicht.
Meistens geht es darum, was ich stattdessen machen könnte.... Das läuft in etwa so ab, wie CrazyChild das beschrieben hat.
Oh ja, und die Narben/Wunden beim Arzt zu zeigen, ist ja wohl sowas von mega-peinlich!!!!
Die meisten versuchen sich ja keine Reaktion anmerken zu lassen, aber merkt doch deutlich, wie es hinter ihrer Stirn arbeitet.
Letztens hat mir eine der Labordamen Blut abgenommen und mich dann mehrfach gefragt, was in Gottes Namen ich denn mit meinem rechten Unterarm gemacht hätte.
Ich habe dann letztendlich etwas gequält gelächelt und nur scherzhaft gemeint: "Nix schlimmes, ich bin halt ein kleiner Psycho..."
War so was wie Galenhumor - obwohl ich natürlich am liebsten im Erdboden versunken wäre........
LG, JMH
das mit dem schämen geht mir ähnlich Prot...
Ist alles auch irgendwie ein sehr teuflischer Kreislauf. Auf der einen Seite spüre ich, wie mich eine SV entlastet - aber auf der anderen Seite auch genauso stark belastet.
Ich komme mir hinterher immer erst befreit und dann willensschwach, klein und wie ein Gefühlskrüppel vor.
Denke oft, wieso kann ich mit emotionalen Stress nicht "normal" oder jedenfalls irgendwie anders umgehen?
Die Sache mit dem Flitschegummi klappt bei mir auch nur manchmal....
Meine Thera fragt in jeder Stunde, wie es mit dem SVV aussieht. Ich schiebe dann meist wortlos mal meine Ärmel hoch, damit sie sich selbst ein Bild machen kann.
Ich merke natürlich, dass sie sich schon ein bißchen Sorgen um diese Sache macht, aber wir über-thematisieren das Ganze auch nicht.
Meistens geht es darum, was ich stattdessen machen könnte.... Das läuft in etwa so ab, wie CrazyChild das beschrieben hat.
Oh ja, und die Narben/Wunden beim Arzt zu zeigen, ist ja wohl sowas von mega-peinlich!!!!
Die meisten versuchen sich ja keine Reaktion anmerken zu lassen, aber merkt doch deutlich, wie es hinter ihrer Stirn arbeitet.
Letztens hat mir eine der Labordamen Blut abgenommen und mich dann mehrfach gefragt, was in Gottes Namen ich denn mit meinem rechten Unterarm gemacht hätte.
Ich habe dann letztendlich etwas gequält gelächelt und nur scherzhaft gemeint: "Nix schlimmes, ich bin halt ein kleiner Psycho..."
War so was wie Galenhumor - obwohl ich natürlich am liebsten im Erdboden versunken wäre........
LG, JMH
Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz
Hallo,
mein Thera weiß auch davon. In ganz seltenen Fällen sieht er sich meinen Arm auch an, allerdings eher um zu schauen, ob die Wunden auch gut versorgt sind. Ab und zu wird das auch thematisiert und wir versuchen, Alternativen zu schaffen.
Aber, wie bereits oben geschrieben, habe ich für dieses Problem noch keine Lösung gefunden.
Schlimmer ist das ganze für meinen Mann. Er ist darüber wirklich verzweifelt. Ich versuche, ihm dann klar zu machen, dass das Problem im Moment zu mir gehört. Letztlich ist das ganze ja für Außenstehende sehr schwer zu verstehen.
LG
Prout
mein Thera weiß auch davon. In ganz seltenen Fällen sieht er sich meinen Arm auch an, allerdings eher um zu schauen, ob die Wunden auch gut versorgt sind. Ab und zu wird das auch thematisiert und wir versuchen, Alternativen zu schaffen.
Aber, wie bereits oben geschrieben, habe ich für dieses Problem noch keine Lösung gefunden.
Schlimmer ist das ganze für meinen Mann. Er ist darüber wirklich verzweifelt. Ich versuche, ihm dann klar zu machen, dass das Problem im Moment zu mir gehört. Letztlich ist das ganze ja für Außenstehende sehr schwer zu verstehen.
LG
Prout
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Hallo ihr alle,
für meinen Mann ist das auch ein Problem...er kann überhaupt nicht nachvollziehen wie man so etwas nur tun kann und ist auch immer traurig, wenn es mal wieder passiert ist. Auch bei ihm ist es mir endspeinlich wenn er es entdeckt.
Ich glaube, die Therapeuten verwenden nicht so viel Energie darauf unsere Wunden zu bemerken, denn diese sind ja nur das Endprodukt des psychischen Leidens. So ist es jedenfalls bei mir. Wenn ich guten Mutes bin, alles um mich herum meinen Bedürfnissen entspricht und ich mich in einer angenehmen Balance zu mir selbst und meiner Umwelt befinde, muss ich auch kein SVV machen.
Das Dumme ist nur, daß wirklich kleine Auslöser genügen um mich komplett runterzuziehen und dann wird es schon wieder kritisch. Ich habe oft massive Stimmungsschwankungen und komme dann kaum
mehr aus meinem Tief raus.
Bei mir ist es wichtiger daß ich lerne meine Gefühle und Emotionen (sowohl positiv als auch negativ)
vernünftig zu regulieren, dann passiert SVV auch gleichzeitig viel weniger oft.
Wie gehts Euch dabei ?
LG
Crazy Child
für meinen Mann ist das auch ein Problem...er kann überhaupt nicht nachvollziehen wie man so etwas nur tun kann und ist auch immer traurig, wenn es mal wieder passiert ist. Auch bei ihm ist es mir endspeinlich wenn er es entdeckt.
Ich glaube, die Therapeuten verwenden nicht so viel Energie darauf unsere Wunden zu bemerken, denn diese sind ja nur das Endprodukt des psychischen Leidens. So ist es jedenfalls bei mir. Wenn ich guten Mutes bin, alles um mich herum meinen Bedürfnissen entspricht und ich mich in einer angenehmen Balance zu mir selbst und meiner Umwelt befinde, muss ich auch kein SVV machen.
Das Dumme ist nur, daß wirklich kleine Auslöser genügen um mich komplett runterzuziehen und dann wird es schon wieder kritisch. Ich habe oft massive Stimmungsschwankungen und komme dann kaum
mehr aus meinem Tief raus.
Bei mir ist es wichtiger daß ich lerne meine Gefühle und Emotionen (sowohl positiv als auch negativ)
vernünftig zu regulieren, dann passiert SVV auch gleichzeitig viel weniger oft.
Wie gehts Euch dabei ?
LG
Crazy Child
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Regulierung der Gefühle --> das ist der Knackpunkt. Und das ist so schwierig! Ich dachte auch immer, dass der SVV-Druck mit dem Alter abnimmt, ist bei mir leider nicht so.
Wie nennt mein Thera das so schön: Impulskontrollstörung! Ich nenne es totales Gefühlschaos. Dieses Chaos und die ständige Anspannung unter Kontrolle zu halten, ist so schwierig und kraftraubend.
Tja, und irgendwann reicht ein kleiner Tropfen und das Fass ist am überlaufen. Es folgt SVV.
Begleitend zur Therapie versuchen wir gerade medikamentös wenigstens die Anspannung unter Kontrolle zu bringen. Das richtige Medikament haben wir allerdings noch nicht gefunden. Aber auch hier gebe ich die Hoffnung nicht auf.
LG Prot
Wie nennt mein Thera das so schön: Impulskontrollstörung! Ich nenne es totales Gefühlschaos. Dieses Chaos und die ständige Anspannung unter Kontrolle zu halten, ist so schwierig und kraftraubend.
Tja, und irgendwann reicht ein kleiner Tropfen und das Fass ist am überlaufen. Es folgt SVV.
Begleitend zur Therapie versuchen wir gerade medikamentös wenigstens die Anspannung unter Kontrolle zu bringen. Das richtige Medikament haben wir allerdings noch nicht gefunden. Aber auch hier gebe ich die Hoffnung nicht auf.
LG Prot
Hallo,
auch wenn es nicht wirklich schön ist zu lesen, daß es mehrere Betroffene gibt, die auch über das Jugendaltern heraus SVV betreiben, so ist es doch schön zu merken, daß man nicht alleine dasteht.
Und auch zu lesen, daß nicht jeder mit Skills Erfolg hat, macht mir etwas Mut. Ich für meinen Teil kann mit Skills überhaupt nichts anfangen, es nützt mir einfach nichts. Ständig denke ich darüber nach, was ich den "falsch" mache, da bei anderen doch scheinbar meistens die Skills helfen. Für mich selbst finde aber nichts, was auch nur ansatzweise mich vom SVV abbringt. Ganz im Gegenteil wenn ich versuche das Svv zu unterdrücken, desto stärker wird der Druck und was dann folgt ist den Meisten von Euch ja gut bekannt ...
Meinem Doc kann ich mittlerweile meine frischen Wunden glücklicherweise ohne Probleme zeigen, sofern sie sich an den Armen befinden. Bei allem anderen erkläre ich ihm wenn es halt nicht gut abheilt und er hat meistens Superideen und hilft mir ohne sich die Stellen anzusehen. Ich bin absolut froh, daß solche Docs noch gibt. Ohne ihn würde es mir weitaus schlechter gehen.
In der Thera ist das SVV immer mal wieder Thema. Irgendwann hat mein Thera mich damit geschockt, daß er die Wunden sehen wollte. Ich habe ihm gesagt, daß ich ihm die nicht zeigen möchte und damit war dann erstmal für einige Stunden echt Streß angesagt. Mittlerweile weiß ich, daß er das damals (am Anfang der Therapie) gemacht hat um mir die Möglichkeit zu geben es zu akzeptieren, daß auch andere Personen mit den Wunden umgehen können und er mir eigentlich nur auch zeigen wollte, ob er sich darum kümmern muß, daß ich mich einem Arzt anvertraue - meinen Superdoc kannte ich zu dieser Zeit noch nicht. Inzwischen ist es so, daß ich das Thema immer dann anschneide wenn es mir auch was schlechter geht und es ist dann auch in Ordnung mit ihm darüber zu reden.
Gruß Nachtauge
auch wenn es nicht wirklich schön ist zu lesen, daß es mehrere Betroffene gibt, die auch über das Jugendaltern heraus SVV betreiben, so ist es doch schön zu merken, daß man nicht alleine dasteht.
Und auch zu lesen, daß nicht jeder mit Skills Erfolg hat, macht mir etwas Mut. Ich für meinen Teil kann mit Skills überhaupt nichts anfangen, es nützt mir einfach nichts. Ständig denke ich darüber nach, was ich den "falsch" mache, da bei anderen doch scheinbar meistens die Skills helfen. Für mich selbst finde aber nichts, was auch nur ansatzweise mich vom SVV abbringt. Ganz im Gegenteil wenn ich versuche das Svv zu unterdrücken, desto stärker wird der Druck und was dann folgt ist den Meisten von Euch ja gut bekannt ...
Meinem Doc kann ich mittlerweile meine frischen Wunden glücklicherweise ohne Probleme zeigen, sofern sie sich an den Armen befinden. Bei allem anderen erkläre ich ihm wenn es halt nicht gut abheilt und er hat meistens Superideen und hilft mir ohne sich die Stellen anzusehen. Ich bin absolut froh, daß solche Docs noch gibt. Ohne ihn würde es mir weitaus schlechter gehen.
In der Thera ist das SVV immer mal wieder Thema. Irgendwann hat mein Thera mich damit geschockt, daß er die Wunden sehen wollte. Ich habe ihm gesagt, daß ich ihm die nicht zeigen möchte und damit war dann erstmal für einige Stunden echt Streß angesagt. Mittlerweile weiß ich, daß er das damals (am Anfang der Therapie) gemacht hat um mir die Möglichkeit zu geben es zu akzeptieren, daß auch andere Personen mit den Wunden umgehen können und er mir eigentlich nur auch zeigen wollte, ob er sich darum kümmern muß, daß ich mich einem Arzt anvertraue - meinen Superdoc kannte ich zu dieser Zeit noch nicht. Inzwischen ist es so, daß ich das Thema immer dann anschneide wenn es mir auch was schlechter geht und es ist dann auch in Ordnung mit ihm darüber zu reden.
Gruß Nachtauge
Hallo in die Runde
Ich gehöre auch dazu...zu den "älteren Betroffenen" (aber so alt fühle ich mich nicht... ).
Ich kann nur wiederholen, was hier schon mehrfach geschrieben wurde :es tut gut zu wissen, dass man nicht allein ist, dass es Andere gibt, denen es ganz genauso geht und die einen verstehen !
Ich finde dieses Forum zum Austausch ausgesprochen hilfreich !
Das Thema SvV begleitet mich auch schon lange und ist leider nach fast 4 Jahren Therapie und 5 stationären Aufenthalten in der Psychiatrie in den letzten 3 Jahren immer noch ein Problem
Ich frage mich auch manchmal ob ich noch zu "retten" bin oder ein hoffnungsloser Fall
Gebessert hat sich Vieles in den Jahren Therapie, aber das Schneiden ist bei mir immer noch Thema...zur Zeit nicht mehr ganz so heftig und so oft wie vorher, aber sobald mich etwas aus dem Gleichgewicht bringt ist es das Erste woran ich denke. Es ist wie eine Sucht !!
Früher gab es immer einen konkreten Auslöser...heute werde ich kribbelig und unruhig, wenn ich mich länger nicht richtig verletzt habe...ich MUSS es dann einfach tun und denke in dem Moment gar nicht nach (oft dissoziiere ich dabei kurz)... Das ist mir sooo peinlich !
Mein jetztiger Therapeut (wo ich noch am Anfang stehe), sagt mir, dass er nicht erwarten könne, dass ich mich nie wieder verletze. Das sei unrealistisch, da dies nunmal ein komplexes Krankheitsbild sei. Aber dafür erwartet er von mir, dass ich mich (wenn es denn schon passiert) um mich kümmere, sprich mich ärztlich versorgen lasse. Und er wird auch nicht zusehen, wie ich mir wöchentlich den Arm zerfetze...dann steht Klinik an.Ich soll ehrlich mit ihm sein und wenn er rauskriegt, dass ich etwas vor ihm verheimliche, dann ist Schluss.
Seit ich ihm dieses Vereinbarung schriftlich gegeben habe ist auch nichts mehr passiert. Ich bin auch zum ersten Mal ehrlich. Bei meinem letzten Therapeuten hatte ich aus Angst vor Konsequenzen (Geschlossene oder Ende der Therapie) öfter Rückfälle verheimlicht.
Ich möchte es jetzt besser machen !
Manchmal mache ich mir Sorgen wie es weitergehen soll. Ich setze grosse Hoffnung in meinen Thera und ich bin auch motiviert, aber leider rutsche ich immer wieder in diesen "alles-egal-Zustand", wo ich weder an Skills denke, noch mir Hilfe zu holen...dann bin ich wie auf Autopilot und will nur noch das Eine... Danach fühle ich mich dann ganz mies.
Kennt das jemand ????
Im Sommer renne ich auch immer mit langen Ärmeln rum, vor allem auf der Arbeit. Ich finde dieses Versteckspiel so anstrengend ! Nach Aussen wirke ich normal, ausgeglichen und belastungsfähig...ich funktioniere eben gut. Aber innerlich ist es das genaue Gegenteil...ich habe Angst daran zu zerbrechen.
Sorry, ich habe Euch so zugetextet. Aber ich finde dieses Thema, da selbst Betroffene, sehr interessant.
liebe Grüsse !!
Dakota
Ich gehöre auch dazu...zu den "älteren Betroffenen" (aber so alt fühle ich mich nicht... ).
Ich kann nur wiederholen, was hier schon mehrfach geschrieben wurde :es tut gut zu wissen, dass man nicht allein ist, dass es Andere gibt, denen es ganz genauso geht und die einen verstehen !
Ich finde dieses Forum zum Austausch ausgesprochen hilfreich !
Das Thema SvV begleitet mich auch schon lange und ist leider nach fast 4 Jahren Therapie und 5 stationären Aufenthalten in der Psychiatrie in den letzten 3 Jahren immer noch ein Problem
Ich frage mich auch manchmal ob ich noch zu "retten" bin oder ein hoffnungsloser Fall
Gebessert hat sich Vieles in den Jahren Therapie, aber das Schneiden ist bei mir immer noch Thema...zur Zeit nicht mehr ganz so heftig und so oft wie vorher, aber sobald mich etwas aus dem Gleichgewicht bringt ist es das Erste woran ich denke. Es ist wie eine Sucht !!
Früher gab es immer einen konkreten Auslöser...heute werde ich kribbelig und unruhig, wenn ich mich länger nicht richtig verletzt habe...ich MUSS es dann einfach tun und denke in dem Moment gar nicht nach (oft dissoziiere ich dabei kurz)... Das ist mir sooo peinlich !
Mein jetztiger Therapeut (wo ich noch am Anfang stehe), sagt mir, dass er nicht erwarten könne, dass ich mich nie wieder verletze. Das sei unrealistisch, da dies nunmal ein komplexes Krankheitsbild sei. Aber dafür erwartet er von mir, dass ich mich (wenn es denn schon passiert) um mich kümmere, sprich mich ärztlich versorgen lasse. Und er wird auch nicht zusehen, wie ich mir wöchentlich den Arm zerfetze...dann steht Klinik an.Ich soll ehrlich mit ihm sein und wenn er rauskriegt, dass ich etwas vor ihm verheimliche, dann ist Schluss.
Seit ich ihm dieses Vereinbarung schriftlich gegeben habe ist auch nichts mehr passiert. Ich bin auch zum ersten Mal ehrlich. Bei meinem letzten Therapeuten hatte ich aus Angst vor Konsequenzen (Geschlossene oder Ende der Therapie) öfter Rückfälle verheimlicht.
Ich möchte es jetzt besser machen !
Manchmal mache ich mir Sorgen wie es weitergehen soll. Ich setze grosse Hoffnung in meinen Thera und ich bin auch motiviert, aber leider rutsche ich immer wieder in diesen "alles-egal-Zustand", wo ich weder an Skills denke, noch mir Hilfe zu holen...dann bin ich wie auf Autopilot und will nur noch das Eine... Danach fühle ich mich dann ganz mies.
Kennt das jemand ????
Im Sommer renne ich auch immer mit langen Ärmeln rum, vor allem auf der Arbeit. Ich finde dieses Versteckspiel so anstrengend ! Nach Aussen wirke ich normal, ausgeglichen und belastungsfähig...ich funktioniere eben gut. Aber innerlich ist es das genaue Gegenteil...ich habe Angst daran zu zerbrechen.
Sorry, ich habe Euch so zugetextet. Aber ich finde dieses Thema, da selbst Betroffene, sehr interessant.
liebe Grüsse !!
Dakota
Hallo zusammen,
SVV ist auch immer mal wieder Thema bei mir. Nicht mehr so häufig, aber es kommt vor. Skills helfen bei mir nicht, weil es mir gar nicht um den Schmerz geht, sondern eher um das Blut. Es reinigt mich und das verschafft mir Erleichterung. Kennt das jemand? Ich habe meinem Thera davon erzählt, aber er macht auch kein Drama daraus und das ist gut so. Ich für mich kann es heute akzeptieren, dass es hin und wieder passiert.
LG Kim
SVV ist auch immer mal wieder Thema bei mir. Nicht mehr so häufig, aber es kommt vor. Skills helfen bei mir nicht, weil es mir gar nicht um den Schmerz geht, sondern eher um das Blut. Es reinigt mich und das verschafft mir Erleichterung. Kennt das jemand? Ich habe meinem Thera davon erzählt, aber er macht auch kein Drama daraus und das ist gut so. Ich für mich kann es heute akzeptieren, dass es hin und wieder passiert.
LG Kim
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...ich finde es wirklich sehr erstaunlich, daß JEDER, der von SVV betroffen ist, hier schreibt, daß diese Skills einfach nicht helfen...genau das finde ich nämlich auch ! Das muss jemand "erfunden" haben der nicht wirklich nachvollziehen kann, was da in einem abläuft, wenn man diesen Drang verspürt...wenn es so sein soll, dann denkt man auch nicht mehr an irgendwelche Skills, dann ist SVV das einzige, was Erleichterung schafft, auch wenn man sich nachher dafür mies fühlt, auch da denkt man im Moment nicht wirklich dran.
SVV ist eben nur die logische Konsequenz einer psychischen Erkrankung - bei mir hift es da nicht mit irgendwelchen Skills vorzugehen - die Ursache muss gefunden und bearbeitet werden, dann wird das SVV automatisch weniger.
Bei mir ist es das Thema "Selbstbestrafung" - meistens tue ich es aus Wut auf mich selbst. Wenn ich mich mal wieder dafür hasse, daß mich die kleinsten Dinge aus dem seelischen Gleichgewicht bringen und ich es dann nicht auf die Reihe kriege, mich aus eigener Kraft aus diesem depressiven Zustand rauszuholen. Dann wenigstens mit SVV etwas Druck ablassen. Komischerweise spüre ich meist gar keinen Schmerz, erst später, wenn ich aus diesem "Zustand" wieder raus bin, fühle ich mich schlecht dafür und dann schmerzen die Wunden auch.
LG
CrazyChild
SVV ist eben nur die logische Konsequenz einer psychischen Erkrankung - bei mir hift es da nicht mit irgendwelchen Skills vorzugehen - die Ursache muss gefunden und bearbeitet werden, dann wird das SVV automatisch weniger.
Bei mir ist es das Thema "Selbstbestrafung" - meistens tue ich es aus Wut auf mich selbst. Wenn ich mich mal wieder dafür hasse, daß mich die kleinsten Dinge aus dem seelischen Gleichgewicht bringen und ich es dann nicht auf die Reihe kriege, mich aus eigener Kraft aus diesem depressiven Zustand rauszuholen. Dann wenigstens mit SVV etwas Druck ablassen. Komischerweise spüre ich meist gar keinen Schmerz, erst später, wenn ich aus diesem "Zustand" wieder raus bin, fühle ich mich schlecht dafür und dann schmerzen die Wunden auch.
LG
CrazyChild
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