Ich komme mit meinem Thera nicht klar

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Kimberly
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Ich komme mit meinem Thera nicht klar

Beitrag Sa., 30.10.2010, 05:54

Hallo zusammen,

ich mache jetzt seit über einem Jahr eine tiefen fundierte Gesprächstherapie und komme mit der enormen Distanz meines Therapeuten nicht klar. Immer wieder kommt es zu Situationen in denen ich mich nicht ernstgenommen fühle. Es fällt mir schwer meinem Thera zu vertrauen und ich mag schon gar nicht mehr hingehen.

In der letzten Std hat mir mein Thera gesagt, dass er Bedenken hätte und sehr vorsichtig sein müsste, da ich ein schweres Trauma habe. Er möchte auf gar keinen Fall einen Therapieschaden anrichten. Vielleicht ist er aus diesem Grund so zurückhaltend und sagt lieber gar nichts. Ich weiß es nicht, aber gerade diese Zurückhaltung macht mir zu schaffen und ich fühle mich zurückgewiesen und nicht angenommen. Ich kann mich so nicht öffnen, da ich als Kind von meinen Eltern ständig zurückgewiesen und nicht gehört wurde........ Nun habe ich das Gefühl in der Therapie passiert es genau so.....

Er ist mir sympathisch und ich würde sehr gern mit ihm weiterarbeiten, aber in mir ist da jetzt eine starke Blockade und ich merke wie sehr er mich doch verletzt. Ich habe schon öfter mal versucht, dass in der Std. anzusprechen, aber irgendwie versteht er mich nicht.

Vielleicht ist es auch nur meine verzerrte Wahrnehmung oder ich bin zu gierig....... Ich weiß es nicht, ich fühle nur diese Enttäuschung in mir und es macht mich traurig.

Sorry, etwas wirr geschrieben, ich kann es gerade nicht besser ausdrücken und hoffe, ihr versteht was ich meine.

LG Kim

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Charlie
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 06:10

Hallo Kim,

irgendwie suchen wir uns immer wieder Personen aus die uns unsere Vergangenheit (meistens Eltern) wiederspiegeln. Warum auch immer, ist es wohl ein ungeschriebenes Gesetz. Für mich fühlt es sich so an, dass er Deine Bedürfnisse nicht erfüllen kann. Vielleicht hat er zu wenig Erfahrungen? Wie alt bzw. welche Erfahrung hat er?
Ich glaube nicht das Deine Wahrnehmung falsch ist. Fráge ihn warum er Angst hat einen Therapieschaden anzurichten. Vielleicht Unsicherheit? Ich würde es für Dich sehr wichtig finden, dass Du jemanden an Deiner Seite hast der mit Traumatas umgehen kann.

LG

Charlie
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Kimberly
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 06:41

Hallo Charlie,

danke für deine Antwort

Kompetent ist er denke ich schon und genug Erfahrung hat er auch. Er ist auch Psychiater und ich bin schon seit 8 Jahren in seiner Behandlung und seit einem Jahr machen wir Therapie zusammen. Hm, ich habe genug Baustellen und finde es so schade und schwierig jetzt auch noch Schwierigkeiten mit meinem Thera zu haben. Ich versuche es immer nicht so an mich rankommen zu lassen, aber gelingt mir einfach nicht. Ich fühle mich verletzt, nicht angenommen usw.
Die Situation verunsichert mich auch so oft und ich denke dann, dass ich vielleicht einfach zu viel erwarte und er als Therapeut das gar nicht erfüllen kann. Vielleicht bin ich auch einfach nur aufgrund zerstörter Erkenntnis gar nicht Therapiefähig...... Ich finde einfach nur, dass Therapie ganz viel Nähe mit sich bringt. Mir fällt es so schwer zu vertrauen und mich zu öffnen, nun hab ich es wirklich versucht und fühle mich nicht aufgehoben. Ach man, ich weiß nicht mal wie ich das erklären soll, es fühlt sich nur nicht gut an

LG Kim

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nemesis
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 13:09

Hallo Kim!

Hm, also das Risiko, bei schweren Traumatisierungen durch zu schnelles Vorgehen Therapieschäden anzurichten, ist tatsächlich sehr groß, das weiß ich aus eigener Erfahrung nur zu gut.

Insofern finde ich das Verhalten Deines Therapeuten grundsätzlich zunächst mal durchaus verantwortungsbewusst und würde deshalb auch eigentlich vermuten, daß er Dich - im Gegensatz zu Deinem Empfinden - sehr ernst nimmt. Gleichzeitig trifft er aber mit diesem Verhalten bei Dir offenbar einen sehr wunden Punkt... Das ist 'ne schwierige Situation für beide Seiten und kann für den Thera zu 'nem echten Drahtseilakt werden. Ich denke, daß Du mit Deinem Thera unbedingt über diese Situation reden solltest. Einen Therapeuten, der mit den Themen Therapieschäden und Traumatisierungen verantwortungsbewusst umzugehen weiß, findet man nicht soooo oft. Ich hätte mir damals so einen gewünscht...

Es ist halt leider oft so, daß man als Traumapatientin auf der einen Seite zwar sehr ungeduldig ist, zum Kern der Probleme vorzudringen, auf der anderen Seite aber traumabedingt mit dem Vertrauen sehr große Probleme hat. Zumindest ist das meine Erfahrung... Wenn man in der Situation dann zu schnell vorgeht, dann kann das richtig böse schief gehen, weil der Therapeut dann kaum 'ne Chance hat, einen aufzufangen, wenn "versehentlich" richtig üble Sachen aufgerissen werden. Insofern kann ich Dir eigentlich nur raten: Rede mit Deinem Thera über die Situation und versuch', ein bisschen Geduld zu haben. Therapieschäden sind gerade bei Traumapatienten ein sehr ernstes Thema und wenn man erstmal einen hat, dann wird's erst richtig schwierig...

LG

nemesis
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Kimberly
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 14:42

Hallo Nemesis,

danke dir für deine Anwort.

Ich weiß, dass es für einen Therapeuten sehr schwierig ist und manchmal habe ich auch das Gefühl, dass er etwas unsicher ist. Bin mir aber nicht sicher, ob ich das richtig wahrnehme. Er ist auch sehr geduldig mit mir und setzt mich überhaupt nicht unter Druck. Mein Problem ist eher, dass er so enorm distanziert wirkt. Ich fühle mich oft so alleingelassen von ihm. Z.B. schreibe ich ihm Mails über gewisse Gedanken oder Probleme von mir. Das ist für ihn auch in Ordnung, aber er antwortet grundsätzlich nicht auf Mails. Was zunächst auch kein Problem ist und ich verstehen kann. Nur versucht er auch nicht mit mir über den Inhalt der Mails zu sprechen, das verunsichert mich wieder. Mir geht es manchmal so schlecht, aber ich bekomm irgendwie kein weiteres Hilfsangebot von ihm, z.B. mal eine Zusatzstunde oder das Angebot ihn anzurufen. Am Anfang der Therapie hat er mir seine Handynr. gegeben und mir gesagt, ich dürfte anrufen. Allerdings im Laufe der Therapie habe ich ihn so verstanden, dass er Anrufe für unnötig hält. Bin mir aber auch nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe. Seufz......... Ich habe ihn auch nur einmal in der ganzen Zeit angerufen.
Ich bin gerade in einer sehr akuten Situation und konnte die letzte Std nicht wahrnehmen, da ich in die Klinik musste, wegen Darmblutungen. Nun hat er zwei Wochen Urlaub und ich könnte ihn dringend brauchen. Klinikaufenthalte sind für mich die Hölle und ich brauche ewig um mich davon zu erholen. Nun war ich zweimal in einer Woche in der Klinik, einmal wegen dem Herzen und dann wegen dem Darm. Ich komm damit nicht klar, mir geht es mies, ich habe Ängste usw.
Nun hat er Urlaub und ich fühl mich allein gelassen wie ein kleines Kind.......hm..... alles merkwürdig. Wird wohl an mir liegen, es sind wohl alte Wunden.

LG Kim

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Kimberly
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 15:10

Ich möchte noch was los werden....

Als ich am Mittwoch in die Klinik gekommen bin, habe ich dort meinen Onkel besucht. Mein Onkel ist seit Feb an Krebs erkrankt und ist austherapiert, die Ärzte können ihm nicht helfen und er hat höchstens noch ein halbes Jahr zu Leben. Mein Vater ist an Lungenkrebs verstorben als ich 17 war. Er war so ablehnend mir gegenüber, wenn ich ihm im Krankenhaus besucht habe, dann sagte er nur, was will die denn hier usw.
Das war damals ganz schlimm für mich.

Aus Angst wieder abgelehnt zu werden, habe ich meinen Onkel seit Diagnosestellung nicht mehr besucht. Am Mittwoch bin ich dann aber zu ihm, weil ich in der gleichen Klinik lag. Es ging ihm an diesem Tag sehr schlecht und er dachte, dass er sterben würde. Als er mich sah, hat er mich sofort in den Arm genommen und wir haben zusammen geweint und über den Tod gesprochen. Das hat alles so viel in mir aufgewühlt. Diese Wärme von meinem Onkel, dieses Annehmen, obwohl es ihm so schlecht ging, diese Freude und Erleichterung mich zu sehen. Es war trotz allem Elend eine so schöne Erfahrung für mich, da mir das bei meinem Vater so gefehlt hat. Am nächsten Tag ging es meinem Onkel zum Glück etwas besser und er schafft es vielleicht sogar noch mal nach Hause. Das wünscht er sich so sehr. Leider hat er jetzt eventuell noch einen Virus und darf keinen Besuch empfangen. Meine Gedanken sind ständig bei ihm und ich werde ihn sooft es möglich ist noch besuchen. Leider kommen dadurch auch wieder alle Bilder von meinem Vater hoch, mir geht es ziemlich mies.

LG Kim

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Charlie
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 15:55

Hallo Kimberly,

das mit Deinem Onkel tut mir wirklich leid.Das ist sehr belastend und wenn dann noch die negativen Erinnerungen an Deinen Vater hochkommen... Lebst Du in einer Beziehung oder hast du gute Freunde die Dich jetzt ein bißchen stützen können? Das Du nicht ganz alleine davor stehst? Geht es Dir denn körperlich wieder besser? Fragen über Fragen Kannst Du Dich mit etwas ablenken? Gibt es etwas was Dir viel Spaß bringt und wo Du ein bißchen abschalten kannst? Ich glaube es ist wichtig dass Du jetzt ganz viel für Dich selber tust.
Ich hole mir z.B. manchmal meine Kinderbücher wieder raus. Ich hab damals sehr viel gelesen und bin dann immer regelrecht in die Geschichten abgetaucht. Manchmal klappt es heute auch noch. Oder geh in den Tierpark. Ich liebe es die Affen zu beobachten und sie bringen mich immer zum Lachen, auch wenn es mir seelisch sehr schlecht geht. Manchmal kaufe ich mir auch irgendetwas Schönes. Das sind jetzt alles Beispiele die mir helfen, vielleicht hast Du noch andere Sachen die Dich ablenken könnten?

LG
Charlie
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Kimberly
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 18:43

Hallo Charlie,

ja, ich habe Familie (Mann, Sohn, Hund...) somit hab ich Ablenkung genug

Allerdings geht es mir körperlich nicht besonders gut, ich habe eine Darmentzündung die ziemlich schmerzhaft ist und fühle mich auch sehr schlapp. Vorhin war ich eine kleine Runde mit dem Hund, aber ich habe ziemlich starke Schmerzen beim Laufen. Naja, ich hoffe, dass sich das schnell wieder legt.

Ansonsten bin ich auch eher der Typ der sich bei Problemen zurückzieht. Es ist vielleicht nicht gut, aber ich mach das lieber mit mir allein aus. Ich kann einfach nicht so über meine Gefühle sprechen und nehme mich zurück.

LG Kim

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nemesis
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 20:01

Hallo Kim!

Ich kann gut verstehen, was Dir da so in Bezug auf Deinen Thera durch den Kopf schwirrt, was für Gefühle diese Distanziertheit auslöst.

Andererseits hab' ich nach dem, was Du bisher über diesen Thera geschrieben hast, schon das Gefühl, daß der sich ziemlich korrekt verhält. Eine gewisse (maßvolle) Distanz ist halt notwendig, damit Therapie überhaupt funktionieren kann. Ob die Distanz, die Dein Thera praktiziert, aber auch wirklich maßvoll ist, lässt sich so von außen natürlich kaum beurteilen, aber was Du bisher geschrieben hast, klingt für mich nicht ungewöhnlich.

Ich kann Dir echt nur raten, daß Du mit Deinem Thera mal ausführlich über diese ganzen Probleme, die Du mit der Situation hast, redest, denn da scheint schon viel dahinter zu stecken bei Dir.

Liebe Grüße

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nemesis
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Beitrag So., 31.10.2010, 00:50

Kleiner Nachtrag noch:

Wenn Dein Thera jetzt, wo's Dir wegen dem Klinikkrams mies geht, nicht da ist, dann mach das, was Dir auch schon Charlie geraten hat: Tu Dir selbst so viel Gutes, wie's nur irgendwie geht, mach so viele schöne Dinge, wie's Deine Gesundheit eben gerade zulässt. Mit dem Hund muss man ja auch nicht unbedingt laufen - knuddeln, kuscheln oder vorsichtig ein bisschen mit ihm spielen macht ja auch Spaß. (Ok, es sei denn, es ist 'ne riesige Dogge, dann wird's eng auf dem Sofa )... Wenn's mir schlecht geht, dann muss auch immer meine alte Labrador-Omi "dran glauben" (die passt halt mit auf's Sofa ).

Liebe Grüße nochmal

nemesis
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Kimberly
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Beitrag So., 31.10.2010, 08:49

Hallo Nemesis,

ich hab es befürchtet und denke du liegst völlig richtig. Seufz!
Mein Thera benimmt sich wirklich korrekt und ich habe das Problem. Er kann ja auch schlecht erahnen wie es mir mit dieser Distanz geht und ich sollte mal drüber reden. Da wird eine Menge aus meiner Kindheit mit reinspielen, ich bin von beiden Elternteilen emotional vernachlässig worden und bin eher ein Mensch der sich nicht öffnet, aus Angst abgewiesen zu werden. Ich bin es gewohnt viel geben zu müssen, um anerkannt zu werden und mich völlig zurückzunehmen. Nun ist da mein Thera, der jede Woche für mich da ist, mir zuhört, mich nicht entwertet, mich aufbaut, mir Erklärungen gibt......... Da ist so viel Nähe und ich glaube, das macht mir grosse Angst. Eigentlich bin ich immer auf der Lauer, dass er einen riesen Fehler macht, damit ich bestätigt bin, dass ich Menschen einfach nicht vertrauen darf. Da kann ich allerdings lange drauf warten, egal was ich mache........mein Thera ist immer gleichbleibend. Oh man, Therapie ist ganz schön schwierig Ich muss da wohl noch einiges lernen.

LG Kim

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Charlie
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Beitrag So., 31.10.2010, 14:57

Hallo Kim,

ich glaube wir haben da dasselbe Problem mit der Angst vor Ablehnung. Ich kann genau nachempfinden wie es Dir geht. Wir haben ein so großes Defizit in unserer Kindheit erlebt, dass es schwer ist dieses Loch jetzt im Erwachsenenalter zu füllen. Ich hatte eigentlich gedacht, dass Therapie dabei helfen kann, aber so langsam habe ich wirklich meine Zweifel. Die Liebe die wir als Kinder gebraucht hätten, kann uns leider im Erwachsenenalter nicht mehr gegeben werden. Dies müssen wir akzeptieren auch wenn es noch so weh tut (ich kann es noch nicht!).Dies war übrigends ein Grund warum ich nie erwachsen werden wollte . Immer die Hoffnung doch noch diese Liebe zu erhalten. Diese Liebe werden wir immer wieder suchen, solange bis wir selber in der Lage sind, sie uns zu geben. Es soll möglich sein in diesem Punkt Heilung zu erfahren, aber den richtigen Schlüssel habe ich leider dazu noch nicht gefunden .

Vielleicht müssen wir beide wirklich den Mut finden und dies ganz genau in der Therapiestunde zur Sprache bringen. Auch auf die Gefahr hin abgelehnt zu werden, was aber in einer Therapie nicht passieren darf und nicht sollte!

Aber Ehrlichkeit und Offenheit gegenüber unseren Gefühlen in der Therapie sind für uns wohl auf jeden Fall sehr wichtig.Auch wenn es große Überwindung kostet!

Frauenpower! Wir schaffen das!

Liebe Grüße

Charlie
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Beitrag So., 31.10.2010, 19:11

Liebe Charlie,

ich denke du liegst völlig richtig und wir sollten es einfach mal versuchen. Ähm, aber allein bei dem Gedanken läuft es mir schon eiskalt den Rücken runter. Ich kann sowas einfach nicht, ich habe doch nur "überlebt" in dem ich mir meine Rüstung zugelegt habe. Nur so hatte ich Schutz vor weiteren Verletzungen und jetzt soll ich sie fallen lassen?
Ich trau mich nicht
Es ist zum Verzweifeln, denn die Liebe die wir als Kind nicht bekommen haben, werden wir tatsächlich jetzt auch nicht mehr bekommen. Diese Lücke kann niemand füllen. Ich habe auch so gar kein Urvertrauen und weiß nicht, ob ich es jemals bekommen werde. Es ist verdammt schwierig so zu leben, aber das passende Rezept habe ich auch nicht. Vielleicht gelingt es uns ja gemeinsam eine Lösung zu finden
Für den Anfang finde ich es schon sehr gut, es überhaupt mal in Worte zu fassen, was uns eigentlich fehlt.

LG Kim

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Charlie
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Beitrag So., 31.10.2010, 19:39

Liebe Kim,

ja, es tut gut zu wissen das es Menschen gibt die einen wirklich verstehen können, mit dem bitterem Nachgeschmack zu wissen, dass diese Personen die gleichen Defizite erlebt haben....

Ach Mensch, ich drück Dich einfach mal ganz doll

Setz Dich nicht unter Druck, Du bist in Therapie und das Ende ist noch lange nicht in Sicht. Lass Dir Zeit, aber setze es Dir als Ziel, deine Bedürfnisse mitzuteilen, deine inneren Gedanken. Bereite Dich innerlich darauf vor. Wie gesagt, in der Therapie sollte es eigentlich nicht so sein, dass man abgelehnt wird. Ich werde es mir auch als Ziel setzen. Ich habe mir fest vorgenommen meinen Therapeuten mit meinen Gefühlen zu konfrontieren. Wenn er damit nicht klar kommt dann ist er auch nicht die richtige Person mir zu helfen. Oh Gott, habe ich das grad geschrieben? Ich bin selber so voller Panik, aber es nützt ja nichts, so kommen wir ja auch nicht weiter.

Ja gemeinsam sind wir stark

Ganz liebe Grüße

Charlie
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Kimberly
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Beitrag So., 31.10.2010, 21:23

Liebe Charlie,

ich drück dich auch mal ganz lieb

Darf ich dich fragen, welche konkreten Gefühle du deinem Therapeuten mitteilen möchtest? Ich hab gerade mal für mich überlegt, was ich meinem Thera am liebsten sagen würde und irgendwie krieg ich es nicht hin und kann es nicht mal in Worte fassen. Boah, das kann doch nicht so schwer sein. Im Kopf ist es klar, aber ich kann es nicht ausdrücken

Hast du schon mal geweint in der Therapie, kannst du überhaupt weinen? Für mich auch ein ganz schwieriges Thema. Ich durfte als Kind nicht weinen und bekomme eher Panikattacken als Tränen

Wenn es mir richtig schlecht geht, ziehe ich mich komplett zurück, bin in meiner Welt, verletze mich und habe ganz dunkle Gedanken. Irgendwann kehrt dann die Kraft zurück und ich nehme wieder am Leben teil, aber fühle mich oft völlig deplatziert. Eigentlich kann ich nicht mal spüren, wer ich bin oder was ich gerne möchte. Ich merke nur diesen Druck in mir, dass ich ausbrechen möchte, aber die Angst ist mächtiger........ und wer weiß, vielleicht beschützt sie mich auch vor vielen Fehlern.

Ähm, verstehst du was ich meine?

LG Kim

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