Partner ist cannabissüchtig - deswegen Trennung?

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Zweiseitige
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Partner ist cannabissüchtig - deswegen Trennung?

Beitrag Fr., 29.10.2010, 20:50

hi lieber leser,

ich habe bezüglich dem thema schon ähnliche foren durchsucht, aber noch keine brauchbaren antworten gefunden, vielleicht könnt ihr mir ein paar tipps geben.

vor ca einem halben jahr bin ich mit meinem freund zusammen gekommen. gleich von anfang an hat er mir gestanden, dass er seit ca 10 jahren cannabisabhängig ist (mit einigen, kleinen 'pausen') und hat kurz nachdem wir zusammen gingen aufgehört joints zu rauchen. doch nach 2-3 monaten hat er wieder angefangen, angeblich nur wegen dem geschmack und auch nur 'hin und wieder'. er meinte, er hätte es unter kontrolle und ich habe ihm geglaubt.
doch dieses wochenende hat er fast ausschließlich gekifft, so schlimm hatte ich das bisher noch nie erlebt.
als ich ihn drauf ansprach hat er gestanden, dass er wieder einen rückfall hat und als ich ihm mit der trennung drohte, meinte er, dass er damit aufhört. gestern habe ich wieder reste von joints im mistkübel gefunden.

mit sucht kenne ich mich nicht wirklich aus. ich persönlich habe nur mit psychischen problemen erfahrung.
bei mir wars mit meinem ex damals so, dass er mir drohte, schluss zu machen, wenn ich mir nicht helfen liese. mir hat allein die drohung gereicht und ich bin freiwillig in therapie gegangen. mittlerweile gehts mir wieder so gut, dass ich auf therapie und großteils auch auf medikamente verzichten kann.

ich habe gehofft, dass das bei meinem partner ähnlich verläuft, aber scheinbar verheimlicht er mir jetzt nur das rauchen.
da ich ein bücherwurm bin, habe ich mir entsprechende literatur gekauft, sowohl zum thema sucht als auch zu cannabis. darin steht u.a., dass den abhängigen meist erst der ernst des problems klar wird, wenn sie vom partner verlassen werden, und dass daran nur sehr selten ein weg dran vorbei führt.

ich habe ihn wirklich sehr gerne und würde ihm eine chance geben (vorallem weil mir damals auch noch eine gegeben wurde, für die ich seeehr dankbar war). aber ist das bei cannabisabhängigkeit möglich?
ist trennung der einzige weg, damit er die ernsthaftigkeit des problems erkennt?

lg

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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 29.10.2010, 20:55

Das Problem ist halt "Haschisch macht gleichgültig-mir doch egal"

Leute die chronsich kiffen kriegen den A... nicht hoch weil sie sich in ihrer kuschelig-breiten Wattewelt wohlfühlen. Ich könnte es nicht ertragen eine dauerbekiffte Person um mich zu haben, die Leute sind einfach künstlich verblödet.

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Josepheros
Helferlein
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 13:25

Was machst du da?
Willst du dich von ihm trennen, oder ihn unter Druck setzen, nur weil er "süchtig" ist?
Ich meine, wo liegt das Problem dabei? Bekommt er sein Leben nicht mehr auf die Reihe, oder macht er Dinge, die der Beziehung schaden? Oder geht es dir einfach nur darum, dass er süchtig ist, und du denkst, das darf er nicht?

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nadja
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 19:44

Hi,

ich kann deine sorge um deinen freund verstehen ...

was nicht genau aus deinem beitrag hervorgeht ,schadet ihm der konsum denn? also hat er sich verändert bzw wird er dadurch depressiv etc. ? war er schon mal diesbezüglich in therapie?

das er es dir verspricht und es dann nicht halten kann ist ja schon ein anzeichen ..das das gras ihn beherscht und nicht er das gras..

wie viel hat er denn früher so ca. konsumiert ? und wie lange geht es schon mit dem "ab und zu rauchen " ? das kann leider schnell nach hinten los gehen und man belügt sich nur selbst ..ich spreche aus erfahrung....

zu deiner frage wie du dich jetzt verhalten sollst ,kann ich dir nicht sagen was du tun sollst, das kannst du am besten für dich wissen ...

meiner meinung nach ist es nicht der richtige weg es zu beenden, (da du ihn ja auch wenn ich das richtig verstanden habe eigentlich gar nicht verlieren willst ).. dass kann nach hinten los gehen , dass er sich den kummer weg rauchen will...

du könntest zunächst einmal versuchen ihn zu fragen warum er wieder gerraucht hat warum der rückfall? und ihm zeigen , dass du ihn nicht verurteilst wegem dem rückfall das du dir sorgen machst und nur helfen willst.. und immer wieder mit ihm darüber reden, das thema ansprechen , vieleicht auch professionelle hilfe in anspruch nehmen?

hast du schon mal von dem programm quit the shit gehört? oder realize it ?
ist speziell dafür den cannabis konsum zu "reduzieren" oder ganz beenden ..mir hat quit the shit geholfen zu erkennen wie süchtig ich bin..und das ich ein "ab und zu rauchen nicht kann , da ich jedesmal wieder die kontrolle verliere...kannst ja einfach mal bei google eingeben konnet die links leider nicht posten...

aber das muss dein freund auch von sich aus wollen und nicht weil du es willst..wenn er es nicht selbst erkennt , dass er es möglicherweise nie alleine schaffen wird aufzuhören kann man ihm auch nicht helfen

lg
Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben.

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Otherwise
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 19:49

Hallo Zweiseitige,

was ist das für Literatur die aussagt, dass kein Weg an der Trennung vorbei geht um einen Süchtigen zum umdenken zu bringen? Das halte ich für absoluten Quatsch.

Mich würde auch interessieren worum es dir geht.
Geht es darum, dass du nicht willst, dass er süchtig ist oder behindert ihn seine Sucht in seinem Leben?

Ich denke, dass es bessere Wege gibt als mit der Trennung zu drohen.
Sprechen zum Beispiel. Frag ihn doch, wieso er es braucht. Was könnte er statt dessen tun? Überlegt euch doch gemeinsam, wie man ihm helfen kann. Überlegt Strategien, was man tun kann, wenn er Lust drauf bekommt. Vielleicht kann er dir sagen wenn er Gusto bekommt und du kannst ihn dann an der Hand nehmen und - was weiß ich - spazieren, laufen, cafe trinken,... gehen. Irgendwas. Ablenkung hilft.

Ich kann dir eines sagen, nur wenn er ehrlich zu dir sein kann, kannst du ihm helfen. Wenn er dich anlügen muss und du ihn für Konsum verlassen würdest, dann wird er nie normal mit dir darüber sprechen können.
Es muss dir auch klar sein, dass es nicht von heute auf morgen vorbei sein wird und es können auch - so wie jetzt - Rückfälle passieren.

Aber wenn du ihn liebst und ihr eine ernste Beziehung führt, dann ist das im Grunde keine Trennungsgrund. Außer natürlich deine Einstellung zum Thema ist so konträr zu seiner, dass ein Kompromiss nicht möglich ist. Da musst du halt für dich überlegen wie tolerant und verständnisvoll du sein kannst.

lg
sensi

Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!

Ich bin dankbar, dass ich erkannt habe, was Leben wirklich heißt!


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Zweiseitige
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Beitrag So., 31.10.2010, 11:53

danke für eure antworten! ich werde versuchen die antworten zu euren fragen zusammen zu fassen.

ja, das rauchen beeinflusst unsere beziehung stark. raucht er einen ist er sehr lustig drauf und hyperaktiv, raucht er mehr als 2 ist er die schlaftablette in person :( dann ignoriert er mich, ist abweisend, will keinen körperkontakt, einfach nichts. nur weiterrauchen, fernschaun oder computerspielen. bzw am liebsten alles gleichzeitig.
und sexuell geht bei uns auch fast nix mehr seitdem er wieder regelmäßig raucht. erstens scheint es ihn teilweise garnicht zu interessieren und wenn ja dann steht bei ihm nix.

wenn ich keine negativen effekte vom konsum merken würde, wärs mir ja eigentlich relativ egal aber so ist es nunmal nicht.

aber das ärgste ist, dass er ja auch ohne cannabis lustig sein kann und spaß haben kann und er kann aber auch ruhig sein ohne das zeug. drum fällt es mir ja auch so schwer zu verstehen, warum er eigentlich raucht.

ich habe schon so oft mit ihm geredet, ich hab das gefühl, dass es sich nix bringt nur zu reden. er meint, ihm gehts nur um den geschmack, so halt wie ein glas wein zum essen (mit wein vergleicht er gras am liebsten). seine sexuellen probleme haben mit dem gras nix zu tun, meint er.
er ist sehr intelligent und anwalt, darum ist es sehr schwer mit ihm zu diskutieren. er findet zu allem irgendwie eine antwort und da ich bei dem thema absolut keine erfahrung habe, fällt es mir schwer da mit zu halten.

seit tagen reden wir schon nicht mehr über das thema. ich weiß nicht mal wie viel er raucht, da er es vor mir nicht macht. aber ich habe vorhin wieder die reste von einem joint gefunden. und in der arbeit und beim gassi gehn mit dem hund raucht er wahrscheinlich auch. er sagts mir halt einfach nicht mehr und ich will ihn auch irgendwie garnicht fragen. wenn er zugibt dass er was geraucht hat, wäre ich enttäuscht und eine lüge (die er mir wahrscheinlich erzählen würde weil er ja nicht will dass ich enttäuscht bin) will ich auch nicht hören.

von quit the shit oder realize it habe ich noch nichts gehört, ich werds mal googln.

und nein, ich will nicht deswegen schluss machen. nur will ich ihn auch nicht indirekt bei seiner sucht unterstützen. aber ich bin halt irgendwie verzweifelt :(

lg

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Kleine Maus
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Beitrag So., 31.10.2010, 12:55

Ich hatte auch schon cannabisabhängige Partner (und auch Alkoholiker) und kann für mich sagen, dass eine Beziehung mit so einem Suchtmenschen für mich nie wieder in Frage kommt. Das Problem ist, dass diese Menschen in erster Linie für die Sucht leben und erst danach alles andere kommt. Als meine letzte Beziehung zu einem Mann mit Alkohol-Problem zu Ende ging, habe ich mir geschworen mich nie wieder auf eine Partnerschaft mit einem Suchtmenschen einzulassen. Daran halte ich mich bis heute, obwohl ich seitdem durchgehend Single gewesen bin.

Ich habe mich gefragt, warum ich ständig an solche Männer geriet und warum die Beziehungen mit diesen Leuten nie funktionierten. In einem anderen Forum haben mich ein paar User auf das Thema Co-Abhängigkeit angesprochen. Vielleicht liest du dich mal ein bisschen in dieses Thema rein. Vor einigen Jahren habe ich mich intensiv damit auseinandergesetzt und beschlossen, einer Selbsthilfegruppe beizutreten. Das hat mir viel geholfen. In meiner Verwandtschaft gab es mehrere Alkoholiker und meine Eltern, die nie Suchtprobleme hatten, fühlten sich immer verpflichtet diesen Leuten zu helfen. So hat sich ihr Verhalten auf mich übertragen.

Weil ich sehr streng erzogen wurde und in jüngeren Jahren so gut wie gar nicht am Wochenende ausgehen durfte, war ich froh als sich die ersten Männer für mich interessierten. Zwar fand ich diese Dauerkifferei schon damals nicht gut, aber ich dachte sie würden schon mir zuliebe damit aufhören. Für mich war das selbstverständlich dass ein Mann das Kiffen ab sofort bleiben lässt, wenn er weiß dass ich als seine Partnerin damit ein Problem habe und mich das verletzt. Dieser Gedanke war allerdings sehr naiv von mir. Ich hatte auch schon Partner, die mir schon vor der Beziehung hoch und heilig versprochen hatten, es nicht mehr zu tun - weil ich ihnen angeblich wichtiger war. Als sie es doch nicht bleiben ließen und ich eine Erklärung für ihr Verhalten wollte, hieß es sie seien erwachsene Menschen und für ihr Leben selbst verantwortlich. Außerdem würde ich ständig nur unnötig rumstressen und maßlos übertreiben. Ich finde es nicht übertrieben, wenn der eigene Partner sich 2 Wochen am Stück überhaupt nicht meldet oder mich versetzt ohne vorher abzusagen, nur weil er vor lauter Dunst alles verpeilt und nix mehr rafft. Das muss ich mir nicht antun, so ein Verhalten muss sich niemand bieten lassen.

Ich finde es auch nicht normal, schon morgens vor der Arbeit etwas zu rauchen und gleich nach Feierabend noch vor dem Duschen sofort wieder etwas zu konsumieren. Wenn die Männer mal keine Zeit für mich hatten, nahmen sie es locker: "Ach, dann sehen wir uns halt nächstes Wochenende. So ist die Vorfreude noch größer." Aber wehe es gab mal nichts zum Rauchen im Haus, dann wurden sie unausstehlich und hatten den ganzen Tag schlechte Laune. Das war für sie der Weltuntergang. Ich erinnere mich an einen Ex, der ein komplettes WE seine miese Laune an mir ausgeließ, nur weil sein Vater das Gras gefunden und in den Müll geworfen hat.

Wie verläuft eure Beziehung denn sonst so, unternehmt ihr auch mal was Schönes zusammen? In meinen Cannabis-Beziehungen verlief es immer ziemlich ähnlich: In der Freizeit taten die Männer nix anderes als Kiffen, Alkohol trinken und Computerspiele zocken. Mit Freunden auf Parties, in Kneipen oder in die Disco ausgehen, Sport machen, Kino, Kulturprogramm wie Museen, Ausstellungen und Theater, gemeinsame Urlaube oder Spaziergänge... das alles gab es bei uns nicht. In der Freizeit drehte sich alles nur ums Kiffen. Wenn ich mal anderweitige Vorschläge zwecks Freizeitgestaltung gemacht habe, hatten die Typen grundsätzlich keine Lust. Dauerkiffer haben nie Lust auf irgendwas, wo sie nicht ungestört ihr Zeug rauchen können. Ihnen wird alles gleichgültig, das gilt auch für Sex und Zärtlichkeiten. Hauptsache sie können was rauchen.

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Kleine Maus
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Beitrag So., 31.10.2010, 12:56

Du schreibst: Mein Freund ist süchtig. Wie kann ich ihm helfen? Sorry, aber du kannst ihm definitiv überhaupt nicht helfen. Ein Mensch, der keine Hilfe in Anspruch nehmen will, dem kann keiner helfen. Wer von der Sucht los kommen will, der muss den ersten Schritt selbst machen sonst hat es keinen Sinn. Kann es sein, dass du deinen Partner in gewisser Weise retten willst? Vergiss´ es, du kannst ihn nicht retten. Wenn er selbst nicht bereit ist eine Therapie zu machen und aufzuhören, dann wird das auch nichts. Solange er nicht aktiv wird, ändert sich nichts. Du kannst mit deinem Verhalten nicht das Verhalten eines anderen Menschen beeinflussen. Trotz seiner Sucht ist das immer noch ein erwachsener Mensch mit einem eigenen Willen. Wenn du ständig versuchst ihn zu ändern und mit Trennung drohst, obwohl du es nicht so meinst (egal wie verständnisvoll und lieb du dabei vorgehst), sieht er in dir eines Tages nur einen Stressfaktor und verlässt dich. Jawohl, er geht... und du bleibst verletzt zurück, weil du glaubst dass er dich braucht und ohne dich sein Leben nicht auf die Reihe bekommt. Das zerrt gewaltig an deinem Ego. In Wirklichkeit bist nämlich du diejenige, die ihn braucht... damit du eine Aufgabe habt... die Aufgabe ihn zu retten, damit du hinterher stolz auf dich sein kannst.

Kann es auch sein, dass es dir an Selbstwertgefühl mangelt? Das war bei mir früher schon so. Ich dachte irgendwann ich müsse froh sein, wenn mir überhaupt jemand Zuneigung schenkte. Dafür nahm ich in Kauf, dass dieser jemand keine Lust auf Arbeit hatte und/oder süchtig nach Alkohol und/oder Drogen war. Ich dachte ich sei alleine kein kompletter Mensch und würde mit Partner mehr in der Gesellschaft akzeptiert werden. Also tolerierte ich lieber einen süchtigen Mann an meiner Seite als alleine zu sein. Glaubst du, dass du für die Probleme eures Partners verantwortlich bist und dafür eine Lösung finden musst? Warum trennst du dich nicht, hast du Angst dass du danach keinen anderen Partner mehr findest und für immer alleine bleiben wirst? Das kann ich mir nicht vorstellen.

Ich weiß, dass mein Beitrag jetzt hart klingt. Aber ich habe schon viele Erfahrungen mit dieser Thematik gemacht, und wenn ich solche Geschichten im Netz lese, merke ich dass sich im Grunde genommen immer wieder alles fast auf dieselbe Weise abspielt.

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Beitrag So., 31.10.2010, 15:21

hallo kleine maus,

ja, von co-abhängigkeit habe ich auch schon gehört. auch ein grund warum ich an die trennung denke. vorallem da ich noch nicht all zu lange psychisch wirklich stabil bin, ist es auch für mich ein großes risiko, mit einem süchtigen zusammen zu sein.
die unsicherheit, die ich ihm gegenüber und der beziehung entwickle, wirkt jetzt schon negativ auf mich und ich falle in alte verhaltensweisen zurück. die enttäuschung, als ich seine joints fand, hat bei mir fast eine panikattacke ausgelöst (ich nahm rechtzeitig eine tablette). ich habe angst, durch ihn wieder krank zu werden.

meinen exfreund versuchte ich auch zu 'heilen', allerdings nicht von einer sucht sondern von psychischen problemen. die beziehung hat mich runter gemacht, ich musste anfangen antidepressiva zu nehmen um meinen alltag wieder in den griff zu bekommen. glücklicherweise dauerte es nach der trennung nicht all zu lang, bis es mir wieder gut ging und ich denke/dachte ich hätte einiges daraus gelernt. aber vielleicht ist es jetzt doch auch nicht so?

niemand in meinem näheren bekannten/verwandtenkreis ist abhängig oder co-abhängig. aber ja, ich hatte schon immer das gefühl jemandem unbedingt helfen zu wollen bzw zu müssen. als ich psychische probleme hatte, war ich sehr dankbar, dass mich mein damaliger freund 'wachrüttelte' und mir gesagt hat, dass es auch anders geht, und mich bei der therapie unterstützte. nur scheinbar hilft das nicht jedem.

angst vor einer trennung habe ich nicht. obwohl ich schon fast ganz bei ihm einzog, habe ich immer noch meine wohnung. ich habe keine angst vorm allein bleiben und ich glaube schon, dass ich wieder jemanden finden würde. aber ich habe wirklich nicht all zu viel selbstvertrauen, das stimmt.

ich würde gern mit ihm zusammen bleiben, wenn er sich helfen lässt. immerhin hat sich (zumindest bis jetzt) nicht alles ums rauchen gedreht.
wenn er nicht grad drauf ist, gehen wir radfahren, spatzieren, treffen uns mit freunden, kuscheln am sofa, gehen auf urlaub und planen unser gemeinsames leben. wir haben gleiche ansichten vom leben, vom haushalt. ich kann mit ihm über alles reden, was mir am herzen liegt... nur leider nicht übers rauchen.
ich hab angst, mit ihm darüber wieder zu reden, darum tu ichs momentan auch nicht. ich will nicht diskutieren, nicht streiten, sondern eine normale, ruhige beziehung führen.
doch so komme ich mir vor, als würde sogar ich seine sucht leugnen.

vorher hat er gesehen, als ich die seite von quit the shit aufgemacht habe. er hat gesagt, dass ich 'seine seite' gefunden hätte. er hat es vor ein paar jahren mal angefangen, und war danach 2 jahre clean. er hat dann aber wieder angefangen, weil er lust dazu hatte. ich meinte darauf 'einmal süchtig, immer süchtig', was er wehement demmentierte. ich hab dann das gespräch abgebrochen weil ich nicht schon wieder streiten wollte. so läufts nämlich immer ab wenn wir über das thema reden: ein argument, ein gegenargument, einer verlässt den raum oder wird sauer.

warum muss das alles nur so schwer sein :(

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