Alltag in Langzeitbeziehungen/ fernab vom Sex
Alltag in Langzeitbeziehungen/ fernab vom Sex
Alltag in Langzeitbeziehungen
Immer wieder geht es hier um die Sexualität in Langzeitbeziehungen. Sie ist eingeschlafen, einer oder beide gehen auswärts, usw... Es wird gesucht, wie kann das Sexleben wieder belebt werden, wie kann verziehen werden, wie gehe ich damit um, wenn mein Partner keinen Sex mehr möchte, oder nur wenig, anderen... usw.
Mich beschäftigt seit einem Jahr intensiv das Thema Alltag. Wie gehen Menschen in Langzeitbeziehungen mit dem Partner um. Wie gehen sie damit um, dass Kinder da sind, die ja beide Elternteile lieben, sowie was hat Mann und Frau gemeinsam, durch den Berufsalltag oder besser gesagt danach...
Sex kann ein Anhaltspunkt sein, um zu sehen, es stimmt schon lange etwas nicht mehr. Wie ist es, wenn man schaut, wie ein Alltag abläuft, und den Sex mal aussen vor lässt. Wie begrüsse ich meinen Partner, wenn er oder ich von der Arbeit komme. Werde ich oder er überfallen, überlagert von dem, was ich am Tag nicht hinbekommen habe? Oder mir zu viel war? (nur als Beispiel).
Gibt es den liebevollen Blick noch, auch wenn ich gestresst bin? Oder er mir gerade nicht unter die Augen passt? Bin ich noch in der Lage zu distanzieren, was meins ist und was sein, und was können wir gemeinsam damit anfangen? (Stress, Kinder, Arbeit, Einkaufen, darüber Kommunizieren, ohne uns anzufallen usw...)
Mich selber hat das jetzt über ein Jahr begleitet, dass ich mir ganz genaue Gedanken für mich gemacht habe. Unseren Alltag genauer anschaue, warum reicht mir mein Mann nicht aus, wie wird er mich wahrnehmen, wenn ich abweisend oder nur fordernd bin, wie geht es ihm dabei, wenn ich gleich sage „das und das müssen wir diese Wochen noch erledigen“. Sicher müssen wir das, doch muss das vor der richtigen Begrüßung stattfinden? Warum wird es oft nicht ertragen, wenn Mann auf der Couch mit vollem Arbeitskopf eine halbe Stunde liegt, oder Frau sich am PC verkriecht?
Warum gibt es nicht erst das offene Empfangen, trotz Alltagsproblemen, wie Geld, oder Sorgen? Und dann kann man schauen, wie es jedem damit ein Stück weit besser ergeht? (Reden über wie können wir das machen, oder jenes, ohne ständig nur an Sorgen, oder an Erledigungen zu denken? Usw) Wann tun wir einfach mal gar nichts, auch wenn Hausarbeit ansteht? Eine Stunde oder so?
Meine Ehe sehe ich im Erstzustand als gescheitert. Es liegt jedoch nicht daran, dass unsere sexuellen Bedürfnisse sich geändert haben, und wir jetzt offen leben, sondern daran, dass wir jahrelang nicht bemerkt haben, wie wir miteinander umgegangen sind. Diese Kleinigkeiten. Einer ist sehr gut aufgelegt, lacht nur noch, dem anderen geht es zb gerade schlecht, und er kann das nicht artikulieren, und wenn er es macht, wird es als „Kinderkram“ abgetan.
Es wurde verlernt, durch die verschiedenen Entwicklungen, durch die jeder Partner geht, „ihn“ dort abzuholen, wo er sich gerade befindet. Bei uns war auch ein Grund, was mir mein Mann erst vor einem Jahr - nach meinem mehrmaligen danach fragen - gesagt hat. „ich wollte dich nie mit meiner Arbeit belasten, doch ich ertrug sie nicht mehr, ich zog mich von dir zurück, damit es dir besser geht“ Genau darin sind sehr starke Denkfehler, genau in so was entstehen Entzweiungen. Sich dem Partner nicht zumuten wollen. Wir haben uns arrangiert, sehr intensiv daran gearbeitet. Unser Schlussresümee war, wir leben nur noch die Ebene zusammen, in der wir uns auch begegnen können. In allem anderen geht es nicht. Er ist mit meinem Leben überfordert, und ich fordere nicht mehr, dass er damit klar kommen muss. Sowie er braucht nur den oberflächlichen Sex, eventuell noch etwas die Hand um mich zu legen, und mag dann schlafen. Mit mehr ist er überfordert, wie er sagt.
Auf meiner Seite sind es die alten Verletzungen, die es verhindern, dass ich mich ihm emotional nicht mehr in allem nähern kann, sowie nähern will. Er sagte letzte Woche, dass ihn das sogar erleichtert, da er mit meinem Leben nicht standhalten kann. Gut, ich sage, dass musst du auch nicht können. Dann hole ich mir Input, sowie tiefe Gespräche wo anders, wenn du damit leben kannst.
Ich denke, dass alles ist einfach so geschehen. Dies soll nur dazu dienen, dass jeder für sich, der sich betroffen fühlt, seine eigenen Gedanken „für sich“ macht. Oder dazu auch etwas über sich schreiben mag. Wir haben uns arrangiert, und wir leben nun beide gut damit. Wir unterstützen uns, wo wir können, und wenn es nicht geht, dann wird Hilfe von aussen in Anspruch genommen. Heute sehe ich das nicht mehr tragisch, nach 20 Jahren Beziehung. Durch dick und dünn kann für mich auch das bedeuten. Sich zugestehen, wenn man nicht genügen kann, denn dann kann auch der sich erhoffende oder der fordernde (weil er mehr braucht) dies berücksichtigen, oder anders für sich lösen.
Meine Gedanken zum Alltag in Langzeitbeziehungen. Wenn jemand was schreiben mag, dann bitte gerne.
Lg jennyfer
Immer wieder geht es hier um die Sexualität in Langzeitbeziehungen. Sie ist eingeschlafen, einer oder beide gehen auswärts, usw... Es wird gesucht, wie kann das Sexleben wieder belebt werden, wie kann verziehen werden, wie gehe ich damit um, wenn mein Partner keinen Sex mehr möchte, oder nur wenig, anderen... usw.
Mich beschäftigt seit einem Jahr intensiv das Thema Alltag. Wie gehen Menschen in Langzeitbeziehungen mit dem Partner um. Wie gehen sie damit um, dass Kinder da sind, die ja beide Elternteile lieben, sowie was hat Mann und Frau gemeinsam, durch den Berufsalltag oder besser gesagt danach...
Sex kann ein Anhaltspunkt sein, um zu sehen, es stimmt schon lange etwas nicht mehr. Wie ist es, wenn man schaut, wie ein Alltag abläuft, und den Sex mal aussen vor lässt. Wie begrüsse ich meinen Partner, wenn er oder ich von der Arbeit komme. Werde ich oder er überfallen, überlagert von dem, was ich am Tag nicht hinbekommen habe? Oder mir zu viel war? (nur als Beispiel).
Gibt es den liebevollen Blick noch, auch wenn ich gestresst bin? Oder er mir gerade nicht unter die Augen passt? Bin ich noch in der Lage zu distanzieren, was meins ist und was sein, und was können wir gemeinsam damit anfangen? (Stress, Kinder, Arbeit, Einkaufen, darüber Kommunizieren, ohne uns anzufallen usw...)
Mich selber hat das jetzt über ein Jahr begleitet, dass ich mir ganz genaue Gedanken für mich gemacht habe. Unseren Alltag genauer anschaue, warum reicht mir mein Mann nicht aus, wie wird er mich wahrnehmen, wenn ich abweisend oder nur fordernd bin, wie geht es ihm dabei, wenn ich gleich sage „das und das müssen wir diese Wochen noch erledigen“. Sicher müssen wir das, doch muss das vor der richtigen Begrüßung stattfinden? Warum wird es oft nicht ertragen, wenn Mann auf der Couch mit vollem Arbeitskopf eine halbe Stunde liegt, oder Frau sich am PC verkriecht?
Warum gibt es nicht erst das offene Empfangen, trotz Alltagsproblemen, wie Geld, oder Sorgen? Und dann kann man schauen, wie es jedem damit ein Stück weit besser ergeht? (Reden über wie können wir das machen, oder jenes, ohne ständig nur an Sorgen, oder an Erledigungen zu denken? Usw) Wann tun wir einfach mal gar nichts, auch wenn Hausarbeit ansteht? Eine Stunde oder so?
Meine Ehe sehe ich im Erstzustand als gescheitert. Es liegt jedoch nicht daran, dass unsere sexuellen Bedürfnisse sich geändert haben, und wir jetzt offen leben, sondern daran, dass wir jahrelang nicht bemerkt haben, wie wir miteinander umgegangen sind. Diese Kleinigkeiten. Einer ist sehr gut aufgelegt, lacht nur noch, dem anderen geht es zb gerade schlecht, und er kann das nicht artikulieren, und wenn er es macht, wird es als „Kinderkram“ abgetan.
Es wurde verlernt, durch die verschiedenen Entwicklungen, durch die jeder Partner geht, „ihn“ dort abzuholen, wo er sich gerade befindet. Bei uns war auch ein Grund, was mir mein Mann erst vor einem Jahr - nach meinem mehrmaligen danach fragen - gesagt hat. „ich wollte dich nie mit meiner Arbeit belasten, doch ich ertrug sie nicht mehr, ich zog mich von dir zurück, damit es dir besser geht“ Genau darin sind sehr starke Denkfehler, genau in so was entstehen Entzweiungen. Sich dem Partner nicht zumuten wollen. Wir haben uns arrangiert, sehr intensiv daran gearbeitet. Unser Schlussresümee war, wir leben nur noch die Ebene zusammen, in der wir uns auch begegnen können. In allem anderen geht es nicht. Er ist mit meinem Leben überfordert, und ich fordere nicht mehr, dass er damit klar kommen muss. Sowie er braucht nur den oberflächlichen Sex, eventuell noch etwas die Hand um mich zu legen, und mag dann schlafen. Mit mehr ist er überfordert, wie er sagt.
Auf meiner Seite sind es die alten Verletzungen, die es verhindern, dass ich mich ihm emotional nicht mehr in allem nähern kann, sowie nähern will. Er sagte letzte Woche, dass ihn das sogar erleichtert, da er mit meinem Leben nicht standhalten kann. Gut, ich sage, dass musst du auch nicht können. Dann hole ich mir Input, sowie tiefe Gespräche wo anders, wenn du damit leben kannst.
Ich denke, dass alles ist einfach so geschehen. Dies soll nur dazu dienen, dass jeder für sich, der sich betroffen fühlt, seine eigenen Gedanken „für sich“ macht. Oder dazu auch etwas über sich schreiben mag. Wir haben uns arrangiert, und wir leben nun beide gut damit. Wir unterstützen uns, wo wir können, und wenn es nicht geht, dann wird Hilfe von aussen in Anspruch genommen. Heute sehe ich das nicht mehr tragisch, nach 20 Jahren Beziehung. Durch dick und dünn kann für mich auch das bedeuten. Sich zugestehen, wenn man nicht genügen kann, denn dann kann auch der sich erhoffende oder der fordernde (weil er mehr braucht) dies berücksichtigen, oder anders für sich lösen.
Meine Gedanken zum Alltag in Langzeitbeziehungen. Wenn jemand was schreiben mag, dann bitte gerne.
Lg jennyfer
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Hui, da weiss man gar nicht ob man mit seinen popeligen 11 Jahren Beziehung mitreden darf...
Generell gabs auch bei uns das verflixte 7. Jahr wo beinahe alles vor dem Aus stand. Mithilfe einiger Augen öffnender Beziehungsratgeber haben wir dann doch noch mal die Kurve gekriegt.
Dinge die wir jetzt bewusst anders machen: Immer mal wieder vergegenwärtigen was man an seinem Partner schätzt, die Dinge die im "als normal empfinden" bereits untergegangen sind wieder hervorheben. Darauf achten keine kindlichen Machtspielchen in unsere Beziehung zu bringen, sondern Dinge direkt ansprechen.
Und auch einfach öfter mal was neues machen, mit Freunden unternehmen usw...
(Das mit dem Sex hat dann ganz nebenbei auch besser geklappt. )
Generell gabs auch bei uns das verflixte 7. Jahr wo beinahe alles vor dem Aus stand. Mithilfe einiger Augen öffnender Beziehungsratgeber haben wir dann doch noch mal die Kurve gekriegt.
Dinge die wir jetzt bewusst anders machen: Immer mal wieder vergegenwärtigen was man an seinem Partner schätzt, die Dinge die im "als normal empfinden" bereits untergegangen sind wieder hervorheben. Darauf achten keine kindlichen Machtspielchen in unsere Beziehung zu bringen, sondern Dinge direkt ansprechen.
Und auch einfach öfter mal was neues machen, mit Freunden unternehmen usw...
(Das mit dem Sex hat dann ganz nebenbei auch besser geklappt. )
was aber macht man, wenn nur einer bereit ist etwas zu ändern? und für den anderen eh alles okay ist?
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Naja, wenn die Beziehung für dich nicht ok ist, und keine Möglichkeit das sie sich verändern könnte, dann solltest du sie meiner Meinung nach beenden? Der andere hat ein Recht sein Leben und Beziehungen so zu führen wie es ihn glücklich macht und für ihn alles ok ist. Du würdest eine Beziehung die du als positiv siehst ja auch nicht ändern wollen. Genauso hast du das Recht dein Leben und deine Beziehungen so zu führen, dass sie dich glücklich machen. Das ist ja der beiderseitige Sinn der Sache.
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da muss ich der Schneekugel zustimmen...
Wir hatten einige Sachen, die einen unglücklich machten und anderen die den anderen gestört haben...
Hätte einer was geändert und der andere nicht, wäre einer auf die Dauer unglüklich. Wir wollten aber beide und es ist schön zu wissen, dass du nicht alleine die Beziehung "retten" musst. Oder am Leben erhalten musst...
Egal wie wir es nennen: die Tatsache bleibe: eine Beziehung passiert zwischen 2 Personen und 2 Personen müssen auch daran arbeiten. Wenn einer nicht will, hat der andere 2 Möglichkeiten: alleine was machen und hoffen es reicht, oder gehen...
Wir hatten einige Sachen, die einen unglücklich machten und anderen die den anderen gestört haben...
Hätte einer was geändert und der andere nicht, wäre einer auf die Dauer unglüklich. Wir wollten aber beide und es ist schön zu wissen, dass du nicht alleine die Beziehung "retten" musst. Oder am Leben erhalten musst...
Egal wie wir es nennen: die Tatsache bleibe: eine Beziehung passiert zwischen 2 Personen und 2 Personen müssen auch daran arbeiten. Wenn einer nicht will, hat der andere 2 Möglichkeiten: alleine was machen und hoffen es reicht, oder gehen...
Hallo Schneekugel
Danke für deinen Beitrag. Den thread an sich möchte ich sich selber überlassen. Doch hin und wieder etwas schreiben, was mir für mich noch helfen kann, wenn ich was erkenne. Jeder hat ja blinde Flecken.
lg jennyfer
Eigentlich ist es ja der richtige Weg "vorher" zu reagieren. Meines ist eigentlich ein Langzeitsbeziehungsresümee (wow, langes Wort) als Denkanregung gedacht.Schneekugel hat geschrieben:Hui, da weiss man gar nicht ob man mit seinen popeligen 11 Jahren Beziehung mitreden darf...
Das ist sehr schön zu lesen. Wir haben das auch gemacht, und geglaubt, dass wir das beide so wollen. (ist schon länger her, und dann zwischendurch immer wieder mal) und doch glaube ich (bei uns) das die Gefühle trotzdem unterdrückt wurden. Wir hatten dann zwar Freunde da, bewirteten gut und gerne, gingen auch mal weg, hatten es lustig, doch eben nur im Vierer, und nicht wirklich im Zweier (im nachhinein erst bemerkt) Ich glaube wir konnten das nicht bewusst erleben, also das wir zu Zweit uns auf das zu Viert eingelassen hatten. (weiss jetzt nicht, ob das verständlich geschrieben ist)Dinge die wir jetzt bewusst anders machen: Immer mal wieder vergegenwärtigen was man an seinem Partner schätzt, die Dinge die im "als normal empfinden" bereits untergegangen sind wieder hervorheben. Darauf achten keine kindlichen Machtspielchen in unsere Beziehung zu bringen, sondern Dinge direkt ansprechen.
Ja, bei uns auch. Wir hatten ein Ritual das wir jeden Sonntag morgen nach dem Frühstück bis Mittag ins Bett gekrochen sind. Dies war auf einmal nicht mehr möglich, da die Kinder den räumlichen Platz für sich gebraucht hatten. Da waren wir in einer Zwickmühle, und entschieden uns dafür, dass die Kinder diesen Raum benötigen, und wir nahmen uns zurück. Das schlimme, die Nähe ging verloren. Die Körperlichkeit wurde drastisch reduziert.(Das mit dem Sex hat dann ganz nebenbei auch besser geklappt. )
Danke für deinen Beitrag. Den thread an sich möchte ich sich selber überlassen. Doch hin und wieder etwas schreiben, was mir für mich noch helfen kann, wenn ich was erkenne. Jeder hat ja blinde Flecken.
lg jennyfer
Zuletzt geändert von jennyfer am Fr., 29.10.2010, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
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ich finde das schön, wenn ein paar da wieder zusammen findet. meine ehe ist so schleichend den bach runtergegangen. hat angefangen als die kinder da waren, da haben wir uns auch zurück genommen. obwohl das eher von meiner seite aus ging. ich glaube ich habe die kinder gehabt und mein mann war nebensächlich. aber auch deshalb, weil er sich um nichts gekümmer hat, somit war ich für alles zuständig und hatte keine zeit oder keine nerven für meine ehe. aber das ist mir nicht aufgefallen. vielleicht hätten wir daran arbeiten können, wenn interesse bestanden hätte. aber da keiner von uns etwas bemerkt hat, oder versucht hat darüber zu sprechen, hat sich natürlich auch nichts verändert.
und plötzlich hat es ihm gereicht und er ist ausgezogen, ohne großartige vorwarnung, ohne gespräche oder die bereitschaft etwas zu ändern. da waren die gefühle von seiner seite schon so weg, dass er keine lust hatte noch länger in meiner nähe zu sein. und mir fiel dann auf, dass ich auch absolut nichts mehr für ihn empfand. mir fiel schon auf, dass die ehe eigenartig lief, aber ich akzeptierte es und fand mich damit ab: es ist eben so. also scheinbar von mir auch keinerlei bereitschaft daran etwas zu ändern, obwohl es mich schon gestört oder irritiert hat.
und plötzlich hat es ihm gereicht und er ist ausgezogen, ohne großartige vorwarnung, ohne gespräche oder die bereitschaft etwas zu ändern. da waren die gefühle von seiner seite schon so weg, dass er keine lust hatte noch länger in meiner nähe zu sein. und mir fiel dann auf, dass ich auch absolut nichts mehr für ihn empfand. mir fiel schon auf, dass die ehe eigenartig lief, aber ich akzeptierte es und fand mich damit ab: es ist eben so. also scheinbar von mir auch keinerlei bereitschaft daran etwas zu ändern, obwohl es mich schon gestört oder irritiert hat.
Hallo mimschi
Es braucht immer Zwei, doch bei mir zb erlebte ich, dass ich erst ganz viel an mir verstehen musste, um überhaupt im Zweier daran arbeiten zu können. Heute noch kommen mir Sätze hoch, in denen ich verstehe "du hattest es aber auch ganz schön schwer mit mir". Spreche diese dann auch aus...
Wenn dann immer noch nur Einer zu fühlen oder zu sehen ist, in einer Zweierbeziehung, dann sehe ich das wie Schneekugel. Vllt ist derjenige wirklich mit sich und seiner Beziehung zufrieden. Ich erlebe das bei meinem Mann, wenn wir uns nur noch in der einen Ebene begegnen, dann könnten wir sehr gut miteinander. Die anderen gehen einfach nicht mehr, da wir beide es verbockt haben, auch wenn lange unbemerkt.
Solange diese eine Ebene, die wir noch haben "Sicherheit" sowie "Vertrauen" bieten kann, dann hat sie Bestand. Sonst hat es keinen Sinn, und alle schwanken, auch die Kinder (wenn man welche hat). Eine sichere Ebene sollten ja auch geschiedene Eltern anstreben, in der kommuniziert werden kann, damit sich die Kinder ebenfalls "da" auf sicherem Boden befinden, auf dem sich die Eltern auch nicht attackieren oder fertigmachen. Da hat niemand was davon. Doch auch da wieder, was ist wenn nur einer dazu bereit ist...(das ist mir schon klar)
In unserer Ebene ist noch mehr als die Kinder, sonst würden wir uns nur die Zeit verschwenden. Es kommt auf einen gemeinsamen akzeptablen Mittelweg an, wenn so eine kommunikationsebene gemeinsam erreicht werden kann. Ich könnte auch sagen, ich oder wir hatten einfach nur Glück. Wir sind in diesen Prozessen sehr gereift. Akzeptieren was und wie es ist, sowie die Gefühle des anderen, ohne den anderen dabei einzuengen. Nie mehr würde ich mir (nachdem wir uns jetzt dort befinden) diese Form nehmen lassen. Nie mehr möchte ich selber meinen Partner eineigen. Ich möchte ihn leben lassen, atmen lassen, wie er mich das machen lässt.
Jetzt bin ich ganz schön abgeschweift. Vllt hilft es dir darüber ein paar Gedanken zu fassen, auch wenn das jetzt aus meinem Leben kommt. Wie gesagt, ich erkenne gerade noch vieles, was ich zwar fühlen konnte, benennen konnte, doch jetzt noch mehr realisieren kann, durch das aufschreiben.
Liebe Grüssen
jennyfer
Das fühlte ich auch sehr lange so wie du das gerade beschreibst. Ich habe mich dann sehr hart hinterfragt. Meines angeschaut, mich sehr viel ausgetauscht, eine Männersicht eingelassen. Sehr vieles für mich verstehen und realisieren können. Auch warum der andere nicht anders kann, oder nicht anders möchte. Es ist sehr anstrengend, wenn einer fühlt, dass er alleine was ändern möchte, da der andere das nicht möchte, oder nicht kann.mimschi hat geschrieben:was aber macht man, wenn nur einer bereit ist etwas zu ändern? und für den anderen eh alles okay ist?
Es braucht immer Zwei, doch bei mir zb erlebte ich, dass ich erst ganz viel an mir verstehen musste, um überhaupt im Zweier daran arbeiten zu können. Heute noch kommen mir Sätze hoch, in denen ich verstehe "du hattest es aber auch ganz schön schwer mit mir". Spreche diese dann auch aus...
Wenn dann immer noch nur Einer zu fühlen oder zu sehen ist, in einer Zweierbeziehung, dann sehe ich das wie Schneekugel. Vllt ist derjenige wirklich mit sich und seiner Beziehung zufrieden. Ich erlebe das bei meinem Mann, wenn wir uns nur noch in der einen Ebene begegnen, dann könnten wir sehr gut miteinander. Die anderen gehen einfach nicht mehr, da wir beide es verbockt haben, auch wenn lange unbemerkt.
Solange diese eine Ebene, die wir noch haben "Sicherheit" sowie "Vertrauen" bieten kann, dann hat sie Bestand. Sonst hat es keinen Sinn, und alle schwanken, auch die Kinder (wenn man welche hat). Eine sichere Ebene sollten ja auch geschiedene Eltern anstreben, in der kommuniziert werden kann, damit sich die Kinder ebenfalls "da" auf sicherem Boden befinden, auf dem sich die Eltern auch nicht attackieren oder fertigmachen. Da hat niemand was davon. Doch auch da wieder, was ist wenn nur einer dazu bereit ist...(das ist mir schon klar)
In unserer Ebene ist noch mehr als die Kinder, sonst würden wir uns nur die Zeit verschwenden. Es kommt auf einen gemeinsamen akzeptablen Mittelweg an, wenn so eine kommunikationsebene gemeinsam erreicht werden kann. Ich könnte auch sagen, ich oder wir hatten einfach nur Glück. Wir sind in diesen Prozessen sehr gereift. Akzeptieren was und wie es ist, sowie die Gefühle des anderen, ohne den anderen dabei einzuengen. Nie mehr würde ich mir (nachdem wir uns jetzt dort befinden) diese Form nehmen lassen. Nie mehr möchte ich selber meinen Partner eineigen. Ich möchte ihn leben lassen, atmen lassen, wie er mich das machen lässt.
Jetzt bin ich ganz schön abgeschweift. Vllt hilft es dir darüber ein paar Gedanken zu fassen, auch wenn das jetzt aus meinem Leben kommt. Wie gesagt, ich erkenne gerade noch vieles, was ich zwar fühlen konnte, benennen konnte, doch jetzt noch mehr realisieren kann, durch das aufschreiben.
Liebe Grüssen
jennyfer
Zuletzt geändert von jennyfer am Fr., 29.10.2010, 11:02, insgesamt 1-mal geändert.
...
Ja, mimschi. Da hast du sehr gute Ansätze für dich erkennen können. So etwas "geschieht" sehr oft.
lg
jennyfer
lg
jennyfer
Zuletzt geändert von jennyfer am Fr., 29.10.2010, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
...
ja, aber diese ansätze erkannte ich erst danach, nach der scheidung. da war mir die beziehung schon egal. und grad jetzt stecke ich in einer drinnen, bei der ich noch viel mehr erkennen muss/möchte, und zwar BEVOR sie endet.
Hallo mimschi, dann bist du bereits auf einem Weg in deiner jetzigen Beziehung. Hast du das Gefühl, dass du weiter kommst? (zb auf den Alltag bezogen? mal vom Sex abgesehen?)
lg jennyfer
lg jennyfer
...
hallo,
nein leider habe ich derzeit nicht das gefühl dass ich weiterkomme und derzeit auch nicht weiß ob es überhaupt sinnvoll ist die beziehung weiterzuführen. ich denke grad sehr viel nach.
wir reden und denken ständig aneinander vorbei und das ist sehr anstrengend. für mich wohl mehr als für ihn, denn ich denke soviel zuviel nach. ich weiß im moment nicht wie ich damit umgehen soll, dass ich solche zweifel habe und sogar über eine trennung nachdenke.
aber wenn wir uns nahe sind, dann fühlt sich das einfach richtig und passend an - wir dürfen nur nicht anfangen zu diskutieren. auf dauer ist mir das aber zu wenig.
ich habe so das dumpfe gefühl dass wir nicht mehr allzu lange zusammen sind. es fehlt auch einfach die zweisamkeit. wir können uns nicht einfach zusammen packen und übers wochenende wegfahren. die kinder sind groß genug, die machen es sich alleine aus, wann sie zum vater gehen. und ich will sie nicht wegtreiben und von ihnen verlangen dass sie auswärts schlafen.
heute wollte mein freund bei mir schlafen, aber sein sohn hat beschlossen dass er überraschend zu ihm kommt. also schlafen wir wieder mal getrennt. und grad jetzt in der krise befürchte ich dass er mir entgleitet, oder dass wir uns entgleiten.
aber ich versuche es auch positiv zu sehen, vielleicht ist es wirklich nur eine vorübergehende krise. er ist mit sich selbst derzeit auch nicht so zufrieden, vielleicht müssen wir da einfach durch. ich kann nur abwarten und mal beobachten.
lg
nein leider habe ich derzeit nicht das gefühl dass ich weiterkomme und derzeit auch nicht weiß ob es überhaupt sinnvoll ist die beziehung weiterzuführen. ich denke grad sehr viel nach.
wir reden und denken ständig aneinander vorbei und das ist sehr anstrengend. für mich wohl mehr als für ihn, denn ich denke soviel zuviel nach. ich weiß im moment nicht wie ich damit umgehen soll, dass ich solche zweifel habe und sogar über eine trennung nachdenke.
aber wenn wir uns nahe sind, dann fühlt sich das einfach richtig und passend an - wir dürfen nur nicht anfangen zu diskutieren. auf dauer ist mir das aber zu wenig.
ich habe so das dumpfe gefühl dass wir nicht mehr allzu lange zusammen sind. es fehlt auch einfach die zweisamkeit. wir können uns nicht einfach zusammen packen und übers wochenende wegfahren. die kinder sind groß genug, die machen es sich alleine aus, wann sie zum vater gehen. und ich will sie nicht wegtreiben und von ihnen verlangen dass sie auswärts schlafen.
heute wollte mein freund bei mir schlafen, aber sein sohn hat beschlossen dass er überraschend zu ihm kommt. also schlafen wir wieder mal getrennt. und grad jetzt in der krise befürchte ich dass er mir entgleitet, oder dass wir uns entgleiten.
aber ich versuche es auch positiv zu sehen, vielleicht ist es wirklich nur eine vorübergehende krise. er ist mit sich selbst derzeit auch nicht so zufrieden, vielleicht müssen wir da einfach durch. ich kann nur abwarten und mal beobachten.
lg
Hallo mimschi
Kannst du auch mal einen Tag völlig abschalten? Oder läuft alles in dir auf Hochtouren? Was glaubst du, was euch helfen könnte? Was meint dein Freund, was euch helfen könnte?
Lg jennyfer
Mein Mann wurde immer abweisend, hat dann vieles verbal auf mich geworfen, bis hin zum Schweigen. Das hat auch bei uns sehr viel Energie gekostet. Die sehr oft immer wieder in die selben Themen geflossen ist. Seine Standartanwort war "ich weiss nicht" oder "ja, ich weiss, ich bin schuld". Schuld war (ist noch manches Mal) bei ihm ein grosses Thema aus seiner Vergangenheit. Sie ist ihm wichtig, er braucht sie noch. Ich bin sehr froh, dass er für sich nun einen guten Therapeuten gefunden hat. Dies erleichtere unsere Kommunikation.mimschi hat geschrieben: wir reden und denken ständig aneinander vorbei und das ist sehr anstrengend.
Kannst du auch mal einen Tag völlig abschalten? Oder läuft alles in dir auf Hochtouren? Was glaubst du, was euch helfen könnte? Was meint dein Freund, was euch helfen könnte?
Lg jennyfer
...
was uns helfen könnte? zum einen sicher einmal, dass ich nicht alles so schwarz und eng sehe (bei mir gibts leider meist nur schwarz oder weiß). und viell. auch mal einfach ein bissl zeit für uns alleine, ohne kinder rundherum. das ist aber schwer möglich, weil ich nicht einfach übers wochenende weg kann. und die kinder "abschieben" möchte ich auch nicht. und mein freund weist seinen sohn auch nicht zurück, wenn er bei ihm sein will.
mein freund sieht das alles ja nicht so eng wie ich. dem fällt das gar nicht auf. für ihn ist wohl eh alles in ordnung oder halt nur eine phase.
gestern habe ich ihm gesagt, dass ich nicht will dass wir uns voneinander entfernen. er will das natürlich auch nicht. wir müssen daran arbeiten. aber ich weiß nicht ob das meinem freund auch so klar ist, dass er weiß was er tun muss oder sollte. auch wenn ich ihm gesagt habe dass mir die kleinen zärtlichkeiten einfach so nebenbei fehlen. natürlich gibt es die, aber zu wenig. oder ist es mir einfach zu wenig?
bei mir läuft es meistens auf hochtouren, ich kann nicht oder nur sehr schwer abschalten. ich schau immer ob für die kinder gesorgt ist, genug zum essen da ist, vorgekocht (was koche ich heute, morgen und überhaupt). sie sind ja viel unterwegs und kommen unterschiedlich heim. wann kommt wer, mit der großen muss ich gemeinsam etwas in deutsch lernen. mein freund hat jetzt noch seinen sohn bei sich und der weiß auch noch nicht wann er sich mit den freunden trifft, d.h. ich weiß noch gar nicht wann wir uns sehen werden. und ich brauche immer einen plan - auch das ist schlecht. aber so bin ich, einfach so in den tag hineinleben kann und will ich nicht.
lg
mein freund sieht das alles ja nicht so eng wie ich. dem fällt das gar nicht auf. für ihn ist wohl eh alles in ordnung oder halt nur eine phase.
gestern habe ich ihm gesagt, dass ich nicht will dass wir uns voneinander entfernen. er will das natürlich auch nicht. wir müssen daran arbeiten. aber ich weiß nicht ob das meinem freund auch so klar ist, dass er weiß was er tun muss oder sollte. auch wenn ich ihm gesagt habe dass mir die kleinen zärtlichkeiten einfach so nebenbei fehlen. natürlich gibt es die, aber zu wenig. oder ist es mir einfach zu wenig?
bei mir läuft es meistens auf hochtouren, ich kann nicht oder nur sehr schwer abschalten. ich schau immer ob für die kinder gesorgt ist, genug zum essen da ist, vorgekocht (was koche ich heute, morgen und überhaupt). sie sind ja viel unterwegs und kommen unterschiedlich heim. wann kommt wer, mit der großen muss ich gemeinsam etwas in deutsch lernen. mein freund hat jetzt noch seinen sohn bei sich und der weiß auch noch nicht wann er sich mit den freunden trifft, d.h. ich weiß noch gar nicht wann wir uns sehen werden. und ich brauche immer einen plan - auch das ist schlecht. aber so bin ich, einfach so in den tag hineinleben kann und will ich nicht.
lg
Liebe jennyfer, wir verstehen uns auch nicht absolut mit meiner frau, nach 24 Jahren, bis bestimmte Grenze, ja, aber dann ich sollte einfach ihre innere Welt und ihre Distanz akzeptieren und nicht den Druck ausüben, würde alles noch schlimmer. Die richtige Balance zu finden, das innere Gleichgewicht zu halen in der Beziehung.... das ist die echte Kunst!
LG.
LG.
Unser wahres Leben liegt nicht in Worten
von Liebe oder Hass oder Kälte, sondern in den
feurigen Tiefen des Herzens.
William Q. Judge
von Liebe oder Hass oder Kälte, sondern in den
feurigen Tiefen des Herzens.
William Q. Judge
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