chronische Blasenentzündung

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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lovely_2000
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chronische Blasenentzündung

Beitrag Di., 19.10.2010, 21:16

hi an alle...



leide seit ca 4 jahren an chronischem blasenleiden,was soviel heißt,dass ich vor allem in stresssituationen eine schmerzhafte entzündung bekomme.

medizinische ursachen hat das ganze bei mir nicht(jedenfalls konnte nichts festgestellt werden.
ich bin verzweifelt. nicht nur,dass ich fast eine woche pro monat starke antiobiotika nehmen muss(ohne sie wären die schmerzen nicht auszuhalten), kommt noch dazu, dass es mein leben,va meine konzentration stark beeinflusst(ua in der schule).
zudem ist mir das ganze ziemlich peinlich und ich stoße damit auch auf unverständnis und höre sätze wie:"na dann zieh dich doch wärmer an!" haha...solche "tollen" ratschläge eben.

hat jmd erfahrungen damit?
überlege mir eine psychotherapie anzufangen,da ich alleine nicht mehr weiter weiß.

danke

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mikra
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Beitrag Di., 19.10.2010, 21:22

Hi Lonely_2000

Habe gerade durch Zufall deinen Thread gelesen!

Kenne ich irgendwie!

Wieviel Liter Wasser trinkst du denn am Tag?

l.G.

Mikra
Erich J. Lejeune, Unternehmer (1944 - )
„Wer sein Glück anderswo sucht, als in sich selbst, wird es nie finden.”

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Schneekugel
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Beitrag Mi., 20.10.2010, 09:58

Einmal im Monat hatte ich sie Gott sei Dank nicht aber doch recht regelmässig, inzwischen ist das auf einmal im Jahr runtergegangen:

Dinge die ich beachte und die die Infektionen entsprechend verringert haben:
1 x morgendlich einen halben Liter Solubitrattee trinken (Ist der 0815 Kräutertee aus der Apotheke den du wahrscheinlich eh immer verschrieben bekommen hast.)
Morgens und abends eine Cranberrytablette.
Warm anziehen. (Ja ist halt so, dein Immunsystem funktioniert bei höheren Temperaturen besser und bei tieferen schlechter, deswegen erhöht ja der Körper bei einer Infektion auch deine Körpertemperatur = Fieber.)
Für die Intimhygiene nur Wasser verwenden, auch nicht die ganzen Intimseifen oder sonstwas, einfach nur Wasser.
Popo von vorne nach hinten wischen wirst du ohnehin machen, für den vorderen Bereich gilt das Gleiche.
Reine Baumwollunterhosen verwenden (keine Angst, gibts heute auch schon in hübscher Brasilian Tangaform usw... also es muss nicht Omis ausgewaschene, knielange Feinrippunterhose sein), auf Intimrasur verzichten damit die Unterhose nicht direkt auf der Haut aufliegt und ein Feuchtbiotop für Bakterien bildet. Sollte dir irgendwer mal versucht haben einzureden Intimrasur wäre hygienischer dann weise darauf hin, dass modischer Geschmack persönliche Sache ist aber Hygiene ist etwas wissenschaftlich nachweisbares und die bestätigt das es eben NICHT hygienischer ist, ganz im Gegenteil. Also Bikini oder Badeanzug gerecht seitlich die rausstehenden Haare etwas stutzen ist natürlich ok, aber ansonsten hats schon einen Grund warum wir da unten Haare haben.
Täglich zwei Liter trinken in einer möglichst reinen Form (also Tee, Mineralwasser, Wellnessgetränke solange nicht zuviel Zucker drin ist usw...).
Darauf achten täglich frisches Obst und Gemüse zu essen, das stärkt einerseits ganz normal dein Immunsystem, und die meisten Gemüse/Obstsorten sorgen nebenbei für ein für Bakterien ungünstiges Blasenklima. (ph-Wert usw...)
Wenn du weisst, dass du dich momentan einem Risiko aussetzt (bei mir z.B. Rockfestival) trinke auch präventiv eher saure/bittere Fruchtsäfte die nicht künstlich gesüßt sind. (Cranberry, Grapefruit usw...) Sobald du aber auch nur den Hauch einer Blasenentzündung spürst wechsle lieber auf Tee usw..., Grapefruitsaft in einer aktiv von Blasenentzündung betroffenen Blase ist sonst die Hölle. ^^

Ansonsten wie siehts den mit den Infektionsmöglichkeiten aus? Im Normalfall ist der Körper gegen die eigene Darmflora gewappnet, da es da immer wieder mal zu kleinen Infektionen kommt die dementsprechend für dein Abwehrsystem reine Gewohnheit darstellen sollten?

Bestehe darauf, dass jeder bei dir zu Hause nach dem Klo gefälligst die Hände wäscht, gibt leider auch heute noch immer noch Schweinderln denen man da nachrennen muss wie Kindergartenkindern.

Tritt das ganze meist 1-2 Tage nach körperlichen Zärtlichkeiten auf solltest du vor und nach dem Sex einmal aufs Klo gehen um eventuell in die Harnröhre geratene Kolibakterien auszuspülen bzw. wenn ihr kein Kondom verwendet auch deinen Freund vorher dazu aufrufen, da natürlich auch bei ihm in der Harnröhre Bakterien sein können. Generell sollte dein Immunsystem nach einiger Zeit auch gegen Bakterien/Viren des Partners gewappnet sein, es sei denn dieser hängt dir ständig Infektionen von dritter Seite an. :angry:
Verzichtet darauf Gleitmittel zu nehmen um "Zeit zu sparen", deine Intimflora dient unter anderem auch der Bekämpfung von Eindringlingen und ist für dich ein wirksamer Schutz, Gleitmittel nicht.

Unentdeckte Nierenprobleme oder beginnende Zuckerkrankheit kann auch zu häufiger Blasenentzündung führen, da dann eben dein "Pipihaushalt" gestört ist und damit deine dortige Immunabwehr. Vielleicht einfach mal beim Hausarzt ansprechen?

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Blue Moon
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Beitrag Mi., 20.10.2010, 14:05

Also regelmäßig 1x im Monat hatte ich Blasenentzündung zu der Zeit, als ich mit Nuvaring verhütete... pünktlich 2-3 Tage nachdem ein neuer Ring eingesetzt war, kam die BE.

Nunja, früher hatte ich wenige Male sehr schlimme Blasenentzündungen, wobei damals meine Lebensweise sicher dazu beigetragen hat. Es kam nach dem Sex, den ich zu dieser Zeit auch mal im Auto hatte, dort war es kalt...

Bei meinen letzten beiden Freunden war BE kaum ein Thema. Wenn die Blase mal ziepte hab ich mir eine Wärmflasche gemacht und es war wieder gut.

Jedoch mit meinem jetzigen Freund war es ganz schlimm. Das erste halbe Jahr hatte ich ständig mit BE zu kämpfen, alle paar Wochen, auch mehrmals im Monat. Teils habe ich sie so (Tee, Cranberry, viel Trinken, Wärmflasche) wieder wegbekommen, teils mußte ich Antibiotika nehmen. Es kam ständig 1, 2 Tage nach dem Sex, worunter das Sexleben natürlich gelitten hat. Dann habe ich im Internet gesucht und gefunden, dass es mit der Pille zusammen hängen kann. Im Beipackzettel sind Harnwegsinfekte sogar als Nebenwirkung aufgeführt.

Seit Juni nehme ich keine Pille mehr, in der kritischen Zeit verhüten wir halt mit Gummi. Seitdem gabs nur zwischendurch mal ein kleines Ziepen, was mit den altbewährten Mitteln aber wieder wegzubekommen war.

Nächste Woche habe ich einen Termin bei der FÄ und werde mich mal beraten lassen... Die normalen Ärzte konnten mir bisher nämlich nicht weiterhelfen.

Denn ich ziehe mich wirklich warm an, schaue dass ich keine kalten Füße bekomme, außer im Sommer immer Unterhemd an, ich trinke mehr und all die Tipps die Schneekugel schon gegeben hat.

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Schneekugel
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Beitrag Mi., 20.10.2010, 14:23

Das mit den Hormonen wusste ich noch gar nicht. Ist zwar vielleicht nur Zufall, aber weil ich generell die ganzen Hormonpräparate nicht vertragen habe (Pflaster, Pille, Minipille, ... wirkte alles wie Schlafmittel.), habe ich seit 1,5 Jahren eine Kupferspirale. Sie ist zwar beim Einsetzen sehr unangenehm aber sonst bin ich mit dem Teil vollauf zufrieden.

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lovely_2000
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Beitrag Mi., 20.10.2010, 20:28

danke erstmal für eure (teils sehr langen ) antworten.

war heute beim hausarzt und der sagte( da ich schmerzen im unterbauch habe),dass ich zum frauenarzt gehen soll.

natürlich weiß ich jetzt nicht ob das mit den früheren be was zu tun hat..vielleicht nieren oä

schmerzt auf jeden fall heftig..

das mit dem trinken nehme ich ernst: trinke 2-3 liter am tag(darunter halt auhc kaffee und gesüßte säfte)..

dass die bei nach dem sex häufig schlimmer sind, kann ich nicht bestätigen.also auslöser ist der sicher nicht dafür.
ich denke,eher stress..da ich be va dann bekomme,wenn ich vor prüfungen stehe und /oder arbeite.
aber auch "dank" pers. probleme

die tees aus der apotheke und cranberrysaft hab ich auch schon literweise getrunken..hab wirklich alles menschenmögl versucht.war auch bei einem urolgen wegen einer blasenspiegelung und der hat auch nichts auffälliges entdeckt.

aber danke für eure lieben ratschläge

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Emely
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Beitrag Mi., 20.10.2010, 21:04

Hallo lovely,

was die Vorbeugung betrifft, kann ich mich den bisherigen Beiträgen nur anschließen.
Wenn du so oft Antibiotika nimmst, wird das Ganze mit der Zeit immer schlimmer, weil die Abwehrmechanismen deiner Blasenschleimhaut nicht mehr funktionieren. Außerdem besteht die Gefahr von Resistenzen. Bei chronischen Blasenentzündungen gibt es auch die Möglichkeit einer Impfung. Ich würde mich mal bei einem guten Urologen danach erkundigen.

LG
Emely


montagne
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Beitrag Mo., 03.01.2011, 09:35

Aber wenn du Antibiothika nehmen musst, dann sind doch offenbar keime nachgewiesen, also gibt es doch eine medizinische Ursache, oder?

Ich hatte das Problem auch lange und denke ja Stress, etwas das im untergrund der Seele brodelt ist ein sehr wichtiger Faktor. Aber eben auch die Keime. Manche Frauen haben immer eine gewisse Keimzahl im Urin und sind daher anfälliger für Harnswegsinfekte, wenn dann noch Psychostress oder minimale Fehlbildungen hinzukommen, nun ja.

Insgesammt sind Urologe und Gynäkologe da jedenfalls die besseren Ansprechpartner, denke ich. Meine damalige Hausärztin hatte mir auch immer für eine Woche Antibiotika verschrieben, die wirkten erstmal und einen Monat später begann das ganze von vorne, ohne langfristige Besserung.
Erst durch erhellende diagnosen von Urologe und Gynäkologin und entsprechende Behandlung wurde es besser. Und auch durch meine Therapie, durch eine deutliche Verbesserung meiner Psychischen Situation. Aber eben auch durch die fachgerechte medizinsiche Behandlung.
amor fati

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caissa
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Beitrag Fr., 18.02.2011, 08:15

nachdem ich schin hunderte seiten zu dem thema, zig ärzte und krankenhäuser durch habe... wollte ich auch ein paar dinge anmerken:

kurzzusammenfassung: früher abund zu eine be, kein drama... dann: alle 3 wochen, alle 2 wochen, jede woche, täglich.... am ende nach dem sex, nach der selbstbefriedigung, nach dem stuhlgang, nach körperlicher betätigung, stress. konsequenz waren viel zu viele antibiotikatherapien, darunter ziemliche hämmer. martyrium und alles mögliche ausprobiert. immunsystem war danach im a..... immuntherapie auch versucht. ich war danach komplett fertig... und wieder krank. nur noch krank.

ich kann nur empfehlen: man muß wirklich mehr auf den körper hören und beginnen, auch die symptoime deutlich voneinander zu unterscheiden, sowie dann auch richtig zu reagieren. jeder mensch ist anders. ich kann nur empfehlen, was mir geholfen hat.

THERAPIEN:
sehr schmerzhafte be (meist E.COLI bakterien): nicht aushaltbare schmerzen, besonders beim urinieren: D-MANNOSE (erhältich z.b. im online versand vitaminexpress - googlet bitte selbst danach, es gibt genug im netz). das zeug schwemmt die coli-bakterien raus. innerhalb von 3h ist _ruhe_. nach 2 tagen ist auch die temperatur weg. achtung: bei reiner mannose-therapie: etwas WENIGER TRINKEN. das mittel braucht zeit in der blase, um zu wirken. am besten zuerst ordentlich durchspülen, um die bakterien zu reduzieren und schmerzen zu vermindern und dann jede 1/2h 1tl auf eine kleine tasse wasser. als prophylaxe 1tl vorm und nach dem schlafen gehen täglich. ev. in kombi mit bärentraubenblatttabletten (ARCTUVAN [stark] oder CYSTINOL AKUT [schwächer] - nur in deutschland per online versand oder apo rezeptfrei erhältlich).

leichte schmerzen (generell - wahrscheinlich andere körpereigene bakterien): SOLUBITRAT instant tee (in österreichischen apotheken erhältlich), eventuell mit bärentraubenblatt (auch tee). solubitrat ist für den akutfall imho viel besser als der bärentraubenblatttee, da er den dringenden pissdrang etwas stoppt. zum generellen durschschwemmen bei wenig beschwerden umgekehrt.

durch diese möglichkeiten kann man die häufigkeit der infektionen stark reduzieren. dann kann man auch darüber nachdenken, wieder halbwegs zu funktionieren und begleitmaßnahmen zu setzen.

SEX:
partnertherapie durch urogenitalabstriche (ev. auch blutbild, andere tests). damit kann man exotische bakterien identifizieren (dann sehr wohl antibiotika!) oder ausschliessen. sex, wenn möglich, mit kondom, keine hormone, kein nuvaring, wenn möglich, auch keine tampons. vor und nach dem gv ev. 1tl mannose. danach unbedingt aufs klo und trinken. scheidensekret nicht runterwaschen, das ist das körpereigene immunsystem. sperma sollte dafür raus, das ändert den ph-wert (nur dann ist wieder alles rausgespült...). vorsicht auch vor betaisodona-behandlungen. ab uns zu kann das nutzen. dauerhaft angewandt macht das die komplete flora kaputt. und man muß es genießen, ansonsten dreht man durch (i know what i'm talking about!!!)

INTERSTITIELLE CYSTITIS:
es gibt diese krenkheit und besonders ältere frauen sollten sich darauf untersuchen lassen. google hilft weiter.

CHRONIC PELVIC PAIN SYNDROME:
wird in diesem zusammenhang auch erwähnt. basiert oft auf extremen muskelverspannungen. hier gilt auch: ruhe finden, beckenbodentrining, psychotherapeutische maßnahmen, etc. kann auch in folge bakterieller infektionen entstehen.

PSYCHOLOGIE:
ich selbst bin durch diese situation in eine komplette spirale geraten. wenn die krankheit psychische probleme verursacht, ist eine begleitende therapie anzuraten. auch extreme stresssituationen oder erwartungen von außen kann man dadurch reduzieren. oder wie ein arzt so schön sagte: "lernen sie, nein zu sagen!"

PREISELBEEREN:
helfen bei gringen beschwerden. mannose ist auch da drinnen enthalten. sie sind aber sauer, was dem körper dann doch nicht gut tut.

ERNÄHRUNG:
wenn man eine bakterielle infektion hat: KEIN ZUCKER. ich selbst bin eine naschkatze, aber ich habe es fast ohne disziplin geschafft, bei schmerzen die lust darauf fast komplett zu verlieren (ausnahmen bestätigen die regel). mittlerweile auch ohne beschwerden. hie und da eine kleine köstlichkeit muß erlaubt sein, aber ab 2 rippen schokolade oder 2 stück kuchen wirds bei mir auch schwierig. alkohol detto. ein viertel beim fortgehen darf sich niemand vermiesen lassen. bei mehr kanns wieder probleme geben. ansonsten spare ich mir die ratschläge, wiel viele menschen verschiedene unverträglichkeiten haben und auf nahrung verschieden reagieren. man muß (ähnlich wie eine schwangere) auf den körper hören.

SPORT:
ja, aber nichts extrem anstrengendes. aufs rad traue ich mich derzeit noch nicht. walking, yoga, etc. sind da wohl eher brauchbar. beckenbodengymnastik ist auch wichtig.

(denselben post habe ich ins andere be-thema kopiert)

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