Indifferenz & Stimmungsschwankungen in Beziehung

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hyrophania
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Indifferenz & Stimmungsschwankungen in Beziehung

Beitrag Di., 05.10.2010, 12:36

Hallo,

ich hoffe, auf diesem Wege Personen zu finden, denen es ähnlich geht wie mir.

Ich bin 30 Jahre alt und hatte vor knapp 3 Monaten eine sehr schmerzhafte Auseinandersetzung mit meinem Freund, währendderer er mir androhte die Beziehung zu beenden. Nachdem ich ihm versprach ALLES erdenkliche zu tun um die Beziehung zu retten (ich muß hierbei sagen, dass ich den Grund für die Auseinandersetzung heraufbeschworen habe) und er sich gerde dazu entschloß mit mir zusammen zu bleiben gingen mir meine Gefühle - von einem Tag auf den anderen - verloren.

Stattdessen setzte eine Gefühlstaubheit ein. Ich empfand einfach nichts mehr für ihn. Seit dieser Auseinandersetzung schwanke ich zwischen Indifferenz, Leere, Traurigkeit. Manchmal (sehr selten) klopfen die Gefühle für ihn (Nähe, Vertrauen, Geborgenheit) wieder an...nur um dann sang- und klanglos zu verschwinden.

In diesen Momente, in denen ich so etwas wie Liebe verspüre, bin ich mir ganz sicher bin, dass ich mit ihm zusammen bleiben möchte und ich kann mir unser gemeinsames Leben vorstellen (er lebt nicht in D´land und wir haben uns nun seit 3 1/2 Monaten nicht mehr gesehen, daher läuft eigentlich alles auf der Gedankenschiene ab)...aber diese Gefühle brechen mir immer wieder weg. Auf sie folgt sehr oft entweder starke Traurigkeit, oder besagte Indifferenz.

Mein Freund und ich haben uns wegen meines Gefühlwirrwarrs bereits voneinander getrennt. Dennoch stehen wir in Kontakt, da keiner von uns die Beziehung aufgeben möchte. Allerdings machen die indifferenten Phasen es sehr schwierig sich auszutauschen, da sie mir suggerieren, dass ich die Beziehung ganz beenden solle...es keinen Sinn hätte. Auch zweifle ich an meinen Gefühlen vor dem Streit, da ich mich kaum noch an unsere gemeinsame Zeit (1 1/2 Jahre) erinnern kann...mir sämtliche emotionale Färbung abhanden gekommen ist.

Mitlerweile ist mir generell die Lebensfreude verloren gegangen...ich igele mich ein, möchte niemanden sehen und nehme nicht mehr am Alltag teil.

Ich weiß, dass Indifferenz eines der Symptome von Depression ist (wurde auch bereits mit einer Anpassungsstörung diagnostiziert) und habe am Montag einen Termin beim Psychiater.
Ich hoffe sehr, dass mir der Arzttermin etwas bringen wird...habe aber Angst, dass meine Gefühle generell, nicht aber die für meinen Freund zurückkehren. Ich möchte diese Beziehung leben: wir sprachen über Kinder und eigentlich wäre ich vor ein paar Wochen wieder zu ihm gezogen um mich in seinem Heimatland selbstständig zu machen)...ohne sie macht einfach nichts wirklich Sinn. Und mein Freund steht mir zur Seite...aber wir beide haben Angst, dass die Beziehung nicht mehr zu kitten ist.

Vielleicht kennt jemand solch eine Situation? Vielleicht kann mir jemand sagen, wie evt. eine Therapie und Medikamente helfen können.

Würde mich freuen von Euch zu lesen.

Grüße,
hyro

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chandelle
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Beitrag Di., 05.10.2010, 12:48

Hallo hyrophania!

Abgesehen davon, dass Du offenbar depressive Verstimmungen hast, lebt Ihr auch noch in einer Fernbeziehung. Wie gut kann das sein für Dich? Habt Ihr da schon Pläne in Aussicht? Ihr kennt Euch ja
noch nicht wirklich ganz. Vuielleicht wäre ein gemeinsames Zukunftsziel Dir eine Hilfe?

Viele Grüße!
chandelle

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hyrophania
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Beitrag Di., 05.10.2010, 14:54

@chandelle

Danke für Deine Antwort.

Mit der depressiven Verstimmung hast Du recht...allerdings zerbreche ich mir ständig den Kopf, ob selbige nun daher stammt, dass der Streit unsere Beziehung beendet hat (es also eigentlich ´aus´ ist [ein schrecklicher Gedanke für mich in den Momenten, in denen ich mal nicht indifferent bin]) und ich das nicht einsehen will...oder der Streit einfach einiges bei mir in Gang gesetzt hat um mich zu schützen [leide unter Verlustangst]).

Ich surfe ja nun seit Wochen das Net...finde auch immer wieder Schilderungen, die meiner ähneln...nur sind diese IMMER ohne vorangegangene Streitigkeiten. Wie gesagt, mir macht es Angst, dass es mir zwar emotional besser gehen könnte, ich aber die Beziehung aufgeben muß, weil der Streit "etwas zwischen uns zerbrochen" hat.

Bezüglich des Kennens:
Wir kennen uns extrem gut. Haben erst eine Fernbeziehung geführt, bei der wir täglich stundenlang miteinander sprachen und 7 Monate (Nov. ´09 - Juni ´10) in seinem Heimatland gelebt. Neben meinem Freund ist er auch mein engster Vertrauter.
Ich war eigentlich nur in D´land um meine Visumsangelegenheiten zu klären und wäre schon längst wieder drüben: dann kam der Streit, die Gefühlslosigkeit und ein zeitweiliger Beziehungsabbruch.

Grüße,
hyro

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chandelle
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Beitrag Di., 05.10.2010, 15:01

Hast Du ihm denn mal erklärt wie es Dir geht und was in Dir vorgeht?

chandelle

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hyrophania
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Beitrag Di., 05.10.2010, 15:35

@chandelle

Ja, das habe ich. Ist etwas schwierig brutal ehrlich zu sein, da er extrem an mir hängt.
Er ist sich darüber bewußt, dass ich momentan nichts fühle, auch weiß er, dass da manchmal "Erinnerungsfetzen" auftauchen. Für ihn sind meine Gefühle einfach verdeckt...

Ich kann ihm aber beispielsweise nicht sagen, dass ich an Tagen wie heute (fühle mich momentan sehr weit weg von allem) die ganze Zeit darüber nachdenke, ob eine Trennung nicht besser wäre, ob die Sache mit der depressiven Verstimmung nicht nur eine Ausrede ist, ob ich uns nicht nur etwas vormache...

Allerding kann ich mir eine glückliche Zukunft ohne ihn auch nicht vorstellen.

Letztendlich ist er derjenige, der am besten weiß wie es mir geht, da er der einzige ist, mit dem ich wirklich rede(n) will. Aber unsere Gespräche sind sehr anstrengend, weil ich mich unter Druck gesetzt fühle. Letztendlich möchte ich einfach nur wieder Gefühle der Zuneigung für ihn haben und aufhören können die Beziehung anzuzweifeln.

LG
hyro

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chandelle
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Beitrag Di., 05.10.2010, 16:20

Ich wollte eher wissen, ob er mit Dir umgehen kann und will?
Machst Du Psychotherapie?

chandelle

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hyrophania
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Beitrag Di., 05.10.2010, 19:06

chandelle hat geschrieben:Ich wollte eher wissen, ob er mit Dir umgehen kann und will?

chandelle
Er meint, dass er mich lieben würde und an meiner Seite stehen würde...allerdings sobald ich von einem möglichen Beziehungsende spreche (schließlich ist das eine der Themen die mir ständig im Kopf rumgeistert) will er nichts davon hören und droht teilweise mit Kontaktabbruch. Ich sollte ihn wohl auch nicht damit belasten - aber es ist schwierig zu hören, dass man geliebt wird, wenn man das Gefühl hat unter einer Glocke zu sitzen und das nichts und niemand an einen herankommt.

Nein, Psychotherapie mache ich (noch?) nicht. Ich bin ja auch erst seit kurzem wieder in D´land. Kämpfe gerade mit der Krankenkasse um den Besuch beim Arzt bezahlt zu bekommen. Alles sehr schwierig.

LG
hyro

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hyrophania
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 09:25

ok...da Gefühlslosigkeit zwar immer wieder als Symptom der Depression beschrieben wird, aber man äußerst selten Erfahrungsberichte finden (oder suche ich nur auf den falschen Plattformen???) erzähle ich dann hier einfach mal wie es mir gerade geht. Vielleicht findet sich ja jemand wieder und möchte mit mir - zwecks Gedankenaustausch - in Kontakt treten.

Aaaalso, ich lag die letzten paar Stunden (seit heute morgen um ca. 4) wach und habe mich im Bett hin- und hergewälzt mit dem Gedanken, dass die Beziehung ´aus´ ist und ich sie einfach beenden, mir eine neue Zukunftsperspektive schaffen sollte und dann würde es mir schon besser gehen.

Erlebe gerade (seit gestern) eine neue Qualität der Indifferenz, glaube ich.
Normalerweise fühle ich mich, wenn ich indifferent bin wie unter einer Glocke: nichts kommt wirklich an mich ran, alles ist weit weg, ich bin dann irgendwie wie betäubt. Kann dann auch gut funktionieren - sofern es sich nicht um menschliche Kontakte handelt. Da bin ich in diesem Zustand nicht wirklich zu etwas zu gebrauchen...oder muß mich sehr anstrengen um an Gesprächen teilnehmen zu können.

Doch diese "neue" Indifferenz ist anders - lebendiger. Die Glocke ist nicht wirklich da und somit fühle ich mich auch nicht taub...nur eben gefühllos. Ich denke an meinen Freund und da ist einfach NICHTS, stelle ihn mir vor, stelle mir uns vor, betrachte seine Fotos und empfinde NICHTS. Noch nicht einmal Sentimentalität oder Traurigkeit darüber, dass da nichts ist.
Auch dieses Aufbäumen, dieses "aber ich will ihn doch lieben" ist momentan nicht da. Es ist als würde ich innerlich mit den Schultern zucken und sagen "na und?". Und dann höre ich diese Stimme sagen, dass ich einfach Schluß machen sollte, dass es keinen Sinn haben würde...
Gleichzeitig bin ich lust- und motivationslos. Und wenn ich mir eine Zukunft vorstelle ist da einfach gähnende Leere.

Ich überlege, ob meine Situation auf einen Vorfall am Montag-Abend zurückzuführen ist. Am Monatg sprachen mein Freund und ich miteinander und ich erklärte ihm (zum wiederholten Mal) die Zwickmühle in der ich stecke: ob ich depressiv bin weil die beziehung definitiv zu Ende ist, oder ob unser Streit mich einfach so mitgenommen hätte; es aber noch Hoffnung für uns gäbe...Irgendwie schien mein Freund die Ttasache, dass es aus sein könnte zwischen uns noch nie registriert zu haben. Jedenfalls war er sehr veletzt und meinte - aus Angst - dass wir einfach den Kontakt abbrechen sollten: hier, jetzt und sofort. Obwohl ich an diesem Abend ziemlich "glocken-indifferent" war zog sich trotzdem mein Magen zusammen und ich bat ihn dies nicht zu tun. Für einen Moment fühlte ich mich zurückversetzt in die Zeit vor 11 Wochen, als wir besagten Streit (und Auslöser für meine depressive Verstimmung) hatten und er mich mehrere Tage hinhielt, da er überlegen mußte, ob er noch mit mir zusammen sein wollte.

Ich frage mich, ob das Gespräch am Montag den Rest Nähe, den ich für ihn noch empfand, das letzte Verbindungsstück zwischen uns sozusagen, durchtrennt hat. Wie gesagt ist die Vorstellung ohne ihn zu sein gearde nicht sonderlich beängstigend...dafür ist die Tatsache, dass es nicht beängstigend ist beängstigend. Schwer das zu erklären...aber letztendlich kämpfe ich noch immer für die Beziehung und bisher hatte ich ja auch mich selbst als Verbündete (die Momente in denen mir einfach ganz klar war, dass er der Mann meines Lebens ist [so kitschig sich das anhören mag!!!]) aber jetzt ist eben auch das nicht da...

Überhaupt vermisse ich mich selber. Ich vermisse lachen oder weinen zu können. Habe nun schon seit 6 Tagen nicht mehr geweint (es sind unzählige Tage her, dass ich richtig gelacht habe) und würde sehr viel darum geben wieder wirkliche Gefühlsregungen zu haben. Oder konkrete Zukunftsvostellungen. Oder einfach nur so etwas wie Hoffnung, dass sich etwas ändern wird.

Fortsetzung folgt...

LG,
hyro

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Tristezza
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 09:53

hyrophania hat geschrieben:Ich bin 30 Jahre alt und hatte vor knapp 3 Monaten eine sehr schmerzhafte Auseinandersetzung mit meinem Freund, währendderer er mir androhte die Beziehung zu beenden. Nachdem ich ihm versprach ALLES erdenkliche zu tun um die Beziehung zu retten (ich muß hierbei sagen, dass ich den Grund für die Auseinandersetzung heraufbeschworen habe) und er sich gerde dazu entschloß mit mir zusammen zu bleiben gingen mir meine Gefühle - von einem Tag auf den anderen - verloren.
Hallo Hyrophania,

ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Depression zufällig mit der Auseinandersetzung mit deinem Freund zusammengefallen ist. Für mich sieht es eher so aus, als wäre dadurch etwas bei dir getriggert worden. Eine schmerzliche Erfahrung, die du in deiner Kindheit gemacht hast. Vielleicht schützt dich die Depression vor dem Gefühl der Verlassenheit, das du damals erleben musstest. Vielleicht hast du aber auch Eltern gehabt, die dich nicht bedingungslos geliebt haben, und hast nun den Eindruck, dass auch dein Freund dich nicht bedingungslos liebt und wendest dich deshalb innerlich von ihm ab?
Das waren meine spontanen Gedanken, als ich deinen Text gelesen habe.

Lg
Tristezza

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hyrophania
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 10:27

Hallo Tristezza,

na ja, wenn ich zurückdenke muss ich sagen, dass ich schon während der Beziehung zu meinem Freund an depressiven Verstimmungen litt...bzw. seit ich zurückdenken kann immer wieder solche Phasen hatte.

In der Beziehung zeigte sich dies durch Motivationsverlust, Gereitzheit, Müdigkeit, Anfälligkeit für Krankheiten, Libidoverlust...das ganze Programm halt. Nur habe ich das nie wirklich mit einer Depression oder Neigung zur Depression erklärt. Ich dachte die Stadt (Mumbai) sei daran Schuld und habe meinem Freund ewig Vorwürfe gemacht. War halt alles sehr laut und dreckig und schnell...und Indien war auch nie mein Lieblingsland (habe dort schon einmal vor Jahren gelebt und mir eigentlich geschworen, dort NIEMALS wieder zu leben).

Bezüglich meiner Kindheit...ich bin mit Sicherheit nicht in einem sehr liebevollen Elternhaus aufgewachsen. Nähe und Zuneigung zu zeigen fällt jedem hier schwer. Dazu kommt, dass mein Vater wohl eine narzißtische Persönlichkeitsstörung hat. So etwas wie Aufmunterung oder Anerkennung habe ich durch ihn nie erfahren. Dafür aber immer wieder Demütigungen und Beleidigungen.
Einer der Gründe, warum ich mich generell von Menschen fern halte und auch mein Beziehungsverhalten mehr als schwierig ist. Eigentlich habe ich mir in der Vergangenheit immer Männer gesucht, mit denen eine Zukunft kaum möglich ist. Dann war halt von vorneherein klar, dass es nur ein paar Monate halten könnte bzw. ich habe Affäre and Affäre gereiht, weil Liebe geben und nehmen mir sehr schwer fällt.

Da ist mein jetziger Freund halt eine ziemliche Ausnahme: eine Beziehung die Potenzial hat. Ein Mann der zu mir steht, der mich liebt so wie ich bin, wo ich mich nicht verstellen brauche (schließlich hat er 7 Monate lang Leben mit mir keifender, unglücklichen, beleidigenden Person ausgehalten)...
Und ja, als mein Freund so wütend war (und er hatte absolutes Recht wütend zu sein) war ich vor Angst erst wie gelähmt. Als er anfing laut darüber nachzudenken sich von mir zu trennen konnte ich nur gebetsmühlenartig wiederholen, dass er es nicht tun solle. Nach ein paar Tagen "Trauer" wurde ich wütend auf ihn um dann am daruffolgenden Tag so etwas wie eine Angstattacke zu bekommen und dann wurde ich einfach taub.
Ich fühlte mich verlassen, obwohl er ja noch immer bei mir war und ist. Verlassen von mir selber sozusagen...da die Gefühle ja ein Teil von mir waren/sind.

LG,
hyro

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hyrophania
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 11:12

...und dann gibt es wieder so ganz kurze momente (wie vor ein paar sekunden) in denen ich denke, dass ich meine koffer packen, mich in den nächsten fliger setzen und ihn einfach ganz fest umarmen sollte (das hatten wir ja auch schon seit fast 4 monaten nicht mehr!)...

sorry, schreibe das hier auf, damit ich es nicht vergesse, dass es auch solche momente gibt. an die erinnere ich mich nämlich VIEL zu selten.

überhaupt habe ich manchmal so ganz kurze impulse (ich galube sie sind in der letzten zeit weniger geworden) ihn anzurufen und ihm zu sagen dass ich ihn vermisse und liebe. und im nächsten moment ist das dann nicht mehr möglich...so wie jetzt...

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chandelle
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 11:16

Du unterliegst wirklich heftigen Stimmungschwankungen und da würde ich Überlegungen zum Ende der Beziehung einfach mal in eine gedankliche Schublade legen. Du weißt doch irgendwo, dass Du ihn liebst, auch wenn es mit den Gefühlen nicht stimmig ist. Und loswerden willst Du ihn auch nicht, denke ich. Dann eröffne ihn einfach mal nicht das Schlußmachen und nehme die Situation wie sie ist mit ihm. Diesen Eigendruck aus Dir entfernen könnte schon etwas Linderung verschaffen.

chandelle

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Tristezza
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 11:17

Hyro, könnte es sein, dass du die Wut, die du nach ein paar Tagen der Trauer empfunden hast (woher kam die überhaupt?), aus Angst vor dem Verlassenwerden von diesem - endlich mal zu dir passenden - Mann unterdrückst und deine Depression daher kommt?

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hyrophania
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 11:43

Hallo chandelle,

na ja. so heftig sind die eigentlich nicht: 23 Stunden und 45 Minuten am Tag ist da Indifferenz und dann zusammengenommen 15 Minuten evt. so etwas wie Trauer oder Sehnsucht.

Und ob ich ihn liebe...nein, dass weiß ich eben nicht. Also manchmal sagt mir etwas, dass er der richtige ist und es absolut idiotisch wäre aus der Beziehung zu gehen. Aber dann überlege ich mir, ob ich nicht nur bei ihm bleiben möchte, da er mir Sicherheit bietet (der erste Mann in meinem Leben der auf eigenen Beinen steht!) und ob ich ihn überhaupt je geliebt habe (lieben ist ja generell ein schwieriges Thema für mich). Und ich würde mich schuldig fühlen, wenn ich ihm nicht sagen würde, was in meinem Kopf so rumschwirrt. Ich fühle mich ja sowieso schon schuldig wegen der ganzen Geschichte.

Obwohl...dieses unbeding immer alles sagen wollen scheint mir mitlerweile auch fast zwanghaft zu sein. Dass ich nicht einfach mal meinen Mund halten kann, wenn er von einer gemeinsamen Zukunft spricht...

Hallo Tristezza,

die Wut resultierte daraus, dass er meine E-Mails las (Vertrauensbruch!). Das Passwort hatte er von mir. Und er hat da dann halt einen Austausch zwischen mir und meinem Ex (für den ich immer dachte noch Gefühle zu hegen) gesehen. Der hat ihn sehr verletzt. Ich habe sowieso ständig an der Beziehung rummanipuliert: weil mein Freund mir zu nahe kam und ich mit Nähe halt ein extremes Problem habe. Da war mein Ex eine Art Puffer.
Überhaupt habe ich immer wieder Streit provoziert, wenn es mir in der Beziehung zu eng wurde...nur um dann während des Streites zu bemerken wie wichtig mir mein Freund ist, und dass ich mir eine Trennung (die während der Streitereien dann immer von meiner Seite angesprochen wurde) so gar nicht vorstellen kann.

Ich glaube die Wut auf ihn war so eine Blitzableiter. Ich war wütend auf mich selbst, dass ich diese dummen E-Mails geschrieben hatte, dass ich sie nicht gelöscht hatte, dass ich an meinem Ex gehangen habe, dass ich die Beziehung dadurch erschwert und meinen Freund verletzt habe. Es tat weh, sich einzugestehen, dass ICH einfach riesigen Mist gebaut habe...also entschied ich mich auf ihn wütend zu sein. Von wegen "ich brauche ihn ja nicht", "ich komme schon alleine klar" usw. Dabei komme ich so gar nicht ohne ihn klar...nicht weil ich von ihm abhängig bin, sondern weil ich mich vor diesem Streit für die Beziehung entschieden hatte, meinem Ex schreiben wollte, dass ich in der Beziehung mit meinem Freund bleiben werde, ich an der Beziehung und an mir arbeiten wollte (will).

Aber an der Beziehung zu arbeiten ist schwierig, wenn ich in D´land und er in Indien sitzt...und ich kaum/keine Gefühle für ihn habe. Er mir Dinge erzählt, die mich so gar nicht tangieren...weil mich einfach nichts mehr tangiert. Außer evt. mein Kopf-Kino...

LG,
hyro

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Tristezza
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 11:49

Hallo hyro,

habe deine Antwort nur kurz überflogen. Mir gehts gerade selber nicht gut und ich habe große Konzentrationsschwierigkeiten. Aber so viel ist bei mir rübergekommen: Deine Problematik scheint sehr komplex zu sein. Ich glaube, mit meinen 0815-Deutungen komme ich da nicht weiter. Ich hoffe, dass du die Probleme mit deiner Krankenkasse bald klären kannst und dann vielleicht mit Hilfe eines Theras das alles aufdröseln kannst.

Lg
Tristezza

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