Warum kann ich nicht zugeben, dass ich es nicht schaffe

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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salute
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Warum kann ich nicht zugeben, dass ich es nicht schaffe

Beitrag Mo., 20.09.2010, 19:18

Nach Wochen des funktionierens ist bei mir heute die Mauer gefallen und ich habe mich meinem Mann gegenüber geöffnet und dann auch der Therapeutin gegenüber. Ich hatte jetzt Wochenlang so getan als ob alles ob sei und ich mich im Griff hätte. Hab ich aber nicht. Seit Wochen ziehe ich mich von allen zurück und will mit niemandem Reden um niemanden mit mir zu belasten. Ich komme mit meiner Arbeit nicht klar und auch nicht mit mir. Ich möchte nur weinen und weglaufen. Schaffe den Haushalt nicht mehr und bin gereizt. Ich schlafe nicht richtig. Ich habe das Gefühl an allem Schuld zu sein, wenn etwas nicht klappt. (schlechte Noten meines Sohnes, Auto kaputt usw.) Ich habe immer wieder Tagelang Kopfschmerzen und habe zu viele Tabletten genommen.

Heute war ich dann auch noch beim Psychiater. Er hat mir ein 2. Antidepressivum verschrieben und mich einige Tage Krankgeschrieben.
Ich frage mich, warum ich mich nicht öffnen kann, warum ich nicht zugeben kann, das ich den Job nicht schaffe.

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Warum" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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Himmelsblume
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Beitrag Mo., 20.09.2010, 21:32

Hallo Salute,

genau darauf habe ich schon lange gewartet, ich wußte die ganze Zeit, das du mit deinem Job einfach nicht klar kommst!
Ich habe dich mehr als einmal darauf angesprochen doch du meintest immer es ginge schon.
Nichts ging bei dir von Anfang deiner Eingliederung an, nicht wahr, aber du mußtest ja die Starke spielen obwohl es dir sauschlecht dabei ging.
Warum hast du mir gestern bei Yahoo nicht mal darüber geschrieben, nein du fragst wie immer ob du was falsch gemacht hast.
Wir sind jetzt schon durch so viel Mist zusammen gegangen, wir werden es auch weiterhin schaffen.
Ich weiß, ich habe seit eurem Besuch glaube ich nicht geschrieben, aber doch nicht weil du etwas falsch gemacht hast sondern weil ich mal wieder so richtig krank war.
Warum hast du mir keine Notfallsms geschrieben, das es dir so schlecht geht.

Du bist nicht Schuld, wenn M eine schlechte Note schreibt und N hat bestimmt Verständnis dafür wenn du dich endlich berenten läßt.
Wenn du jetzt krankgeschrieben bist, dann überlege nochmal in Ruhe das du die Rente beantragst, es wäre für dich das vernünftigste was du machen kannst.
Sollen wir telefonieren, ich schicke dir morgen eine SMS

Ich drücke dich ganz doll Himmelsblume
Wir alle würden verwandelt werden,
wenn wir nur den Mut zu uns
selber hätten.

Marguerite Yourcenar

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ENA
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Beitrag Di., 21.09.2010, 15:59

Himmelsblume hat geschrieben:genau darauf habe ich schon lange gewartet, ich wußte die ganze Zeit, das du mit deinem Job einfach nicht klar kommst!
Äh? Tschuldigung, wenn ich mal einfach hier dazwischen quatsche: Woher willst Du das denn wissen, wenn Salute hier grade mal drei Beiträge vor diesem hier geschrieben hat?
...und: Falls ihr Euch so kennt, über Yahoo u.ä. ...: Bist Du Dir sicher, dass Salute will, dass hier darüber geschrieben wird?
Ich meine, ich misch mich da jetzt auch weiterhin nicht ein, aber...vielleicht wollte sie auch einfach hier ein paar Antworten von anderen/mehreren lesen?...
salute hat geschrieben:Heute war ich dann auch noch beim Psychiater. Er hat mir ein 2. Antidepressivum verschrieben und mich einige Tage Krankgeschrieben.
Ich frage mich, warum ich mich nicht öffnen kann, warum ich nicht zugeben kann, das ich den Job nicht schaffe.
Du hast Dich doch geöffnet: Deinem Mann gegenüber, Deinem Therapeuten...und warst sogar beim Arzt!
Manche Dinge brauchen einfach ihre Zeit. Wichtig ist nur, dass sich immer mal wieder etwas bewegt und es nicht zum andauernden völligen Stillstand kommt. ...aber das lese ich hier nun wirklich nicht raus!

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salute
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Beitrag Di., 21.09.2010, 17:53

Erstmal Danke für die Antworten.
Ich kenne Himmelsblume schon länger und habe auch da nichts zu verbergen. Ich kenne auch ihre Meinung dazu. Sie ist in der schlimmsten Zeit bei mir gewesen und hat mich unterstützt.

Zu Ena:
Ja ich habe mich geöffnet, nach Wochen des Schweigens. Nur weiss ich nicht weiter, ich hatte in den letzten Wochen nicht den Eindruck das die Therapie mich noch weiter bringt. Ich bin für den Job den ich mache viel zu Empfindlich (Callcenter Inbound Beschwerde annahme). Auch ist das System so das ich nicht klarkomme. Ich will arbeiten, aber nicht das und da fängt das Problem an. Kündigen geht nicht, ich bin Beamtin. Also habe ich nur die Wahl weitermachen oder Pensionierung wg Dienstunfähigkeit.
Meine Therapeutin meint Arbeiten sei besser. Ich weiss einfach nicht weiter.

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ENA
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Beitrag Mi., 22.09.2010, 12:08

salute hat geschrieben:Ich kenne auch ihre Meinung dazu. Sie ist in der schlimmsten Zeit bei mir gewesen und hat mich unterstützt.
Achso. Na dann ist ja alles super! ...Was das angeht... .
salute hat geschrieben:Ich bin für den Job den ich mache viel zu Empfindlich (Callcenter Inbound Beschwerde annahme).
Eine Beamtin im Call-Center? So etwas gibt es???
salute hat geschrieben:Kündigen geht nicht, ich bin Beamtin. Also habe ich nur die Wahl weitermachen oder Pensionierung wg Dienstunfähigkeit.
Kannst Du Dich nicht versetzen lassen oder um eine andere Aufgabe bitten?
salute hat geschrieben:Meine Therapeutin meint Arbeiten sei besser.
Na, das finde ich, sollte Deine Entscheidung sein... .
salute hat geschrieben:Ja ich habe mich geöffnet, nach Wochen des Schweigens. Nur weiss ich nicht weiter, ich hatte in den letzten Wochen nicht den Eindruck das die Therapie mich noch weiter bringt.
Da weiß ich natürlich jetzt nicht, wie Du sonst mit der Therapeutin klar kommst.
So allgemein würde ich wieder sagen: Manches braucht halt einfach Zeit...und auch ein vermeintliches Stagnieren in der Therapie muss nicht unbedingt gleich was Schlechtes bedeuten, vor allen Dingen dann nicht, wenn man nach langer Zeit mal etwas gewagt hat. Ich denke, da kann es manchmal schon sein, dass etwas erstmal sacken bzw. bearbeitet werden muss, bevor es mit dem Nächsten weiter gehen kann.... .

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salute
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Beitrag Mi., 22.09.2010, 16:31

Danke Ena
Ja es gibt Beamten im Call Center, bei den grossen ehemaligen Staatsunternehmen, die früher mal eins waren.

Es gibt leider keine Möglichkeit der Versetzung, das habe ich schon versucht. Das was ich jetzt mache ist das Abstellgleis.
Die Entscheidung ob ich weiter arbeite bleibt auch meine, ich hatte die ganze Zeit den Eindruck das mich die Therapeutin in diese Richtung drückt. Das haben wir heute geklärt und sie würde auch den Weg der Pensionierung mit mir gehen. Heute hatte ich auch den Eindruck es geht wieder weiter und es geht auch wieder um mich und nicht nur darum wie ich mit meiner Mutter klarkomme, das war in letzter Zeit das Hauptthema.

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ENA
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Beitrag Do., 23.09.2010, 11:14

salute hat geschrieben:Es gibt leider keine Möglichkeit der Versetzung, das habe ich schon versucht.
Wieso denn nicht? Auch nicht in eine andere Stadt?
salute hat geschrieben:Heute hatte ich auch den Eindruck es geht wieder weiter und es geht auch wieder um mich und nicht nur darum wie ich mit meiner Mutter klarkomme,
Naja, aber beim dem Thema, wie DU mit Deiner Mutter klar kommst, geht es doch auch, um Dich, finde ich... .

Noch wichtiger ist aber natürlich, dass Du den Eindruck hast, dass es Dir langsam wieder besser geht bzw. Du jemanden an der Seite hast, der Dir weiter helfen kann.

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Himmelsblume
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Beitrag So., 26.09.2010, 19:21

Hallo Ena,
es war schon ganz heftig wie du dich da eingemischt hast, vielleicht erstmal nachfragen und dann erst zuschlagen!

Wie Salute dir geschrieben hat, wir sind schon lange befreundet und kennen uns sogar persönlich, da Salute mich mit kompletter Familie besucht hat.
Ich habe es auch nicht ganz verstanden, was sollte das mit den Antworten, ich habe doch nicht verboten , das sie auch von anderen Antworten bekommen soll.
Ganz im Gegenteil, ich freue mich richtig, das sie noch so viele liebe Antworten bekommen hat.
Salute danke für deine Klärung unserer Freundschaft, wir halten weiterhin zusammen durch dick und dünn, wie wir es seit unserem Kennenlernen gemacht haben.
Liebe Ena, ich freue mich sehr, das gerade du Salute geantwortet hast, du hast so viel Kraft und untertützende Antworten, die Salute wenn du weiterhin hier schreibst mit Sicherheit genau wie schätzen lernt.
Also Ena

salute ist eine ganz liebe nur hat sie wirklich viele Probleme damit sich zu öffnen, bin richtig froh das wir uns alles sagen und erzählen können.


Also liebe Grüße Himmelsblume
Wir alle würden verwandelt werden,
wenn wir nur den Mut zu uns
selber hätten.

Marguerite Yourcenar

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salute
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Beitrag Mo., 04.10.2010, 09:14

Die Entscheidung ist gefallen. Ich werde den Weg in die Pensionierung gehen. Ich weiss noch nicht genau wie und wann. Entweder werde ich nach den Herbstferien nicht mehr arbeiten gehen oder im Dezember. Der Druck das ich muss ist weg. Ob die Entscheidung richtig ist weiss ich nicht, nur schaffe ich es nicht mich 6 Stunden am Tag anmeckern zulassen, die Stimmung ist auch immer agressiver geworden. Ich will arbeiten nur will ich nicht diesen Job.
Irgendwie fühle ich mich erleichtert und auf der anderen Seite als Versager.
salute

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