Spätfolgen nach jahrzehntelangem Drogenkonsum

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
tonglino
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 25
Beiträge: 9

Spätfolgen nach jahrzehntelangem Drogenkonsum

Beitrag Mo., 04.02.2008, 00:28

Ich weiß nicht, ob mir jemand helfen kann.

Meinen Freund (37) lernte ich kennen, als er noch in einer Drogeneinrichtung war.Dort wurde er clean.Er ist jetzt etwa seit 7 Jahren clean. Wir sind im August 4 Jahre zusammen. Ich war ca. 1/2 Jahr mit ihm zusammen, während er in der Einrichtung wohnte. Er ist also seit ca. 3,5 Jahren dort raus. Es ist also das erste Mal, daß er clean selbstsändig lebt, erst seit 3,5 Jahren. Es gab keine Rückfälle, und keine Probleme diesbezüglich.
In der Einrichtung ließ man die Leute exzessiv arbeiten, meistens bis an die Erschöpfungsgrenze, mit viel zu wenig Schlaf. Da wurde es diktiert, und es war nicht möglich, selbst zu bestimmen, wieviel man arbeitet, und man hatte ohnehin keine Freizeit, weil man, wenn man nicht raus war zum Arbeiten, dann im Haus alle möglichen Verpflichtungen hatte. Sie beanspruchten die Leute zu 100 %. Anders wollen sie es auch gar nicht. Das ist die „Bezahlung“ welche die Leute leisten, um dort im Haus leben zu können, zudem auch daß der gesamte Lohn eingestrichen wird bis auf 75 E im Monat Taschengeld. Während er dort lebte haben wir (bzw. ich) schon fest gestellt, daß eine Beziehung so nicht durchzuhalten ist.

Aber seit er raus ist arbeitet er wieder (bis auf ein halbes Jahr, in dem er wegen seiner Hepatitis C eine Interferontherapie gemacht hat) genauso exzessiv, und zwar schwer körperlich. Im Betrieb eines Bekannten, der ihm die volle Verantwortung übeträgt, also selbstbestimmt.

In der Einrichtung hatte er keine Wahl, doch jetzt müßte es so nicht mehr sein! Er macht es trotzdem so weiter. Zwar bekommt nun er das Geld, aber sonst hat sich nichts geändert (für mich vor allem). Ich denke: Ein Teil von Lebensqualität ist ja auch, daß man Zeit hat zum Leben, Zeit für den Partner, Zeit für die Familie, Zeit zum Entspannen, daß man übermäßigen Streß vermeidet. Macht er aber nicht.
Er zieht Arbeiten durch, bis er völlig kaputt ist. Ich sehe ihn meist nur spät abnends, essen, duschen, die Augenlider hängend, völlig entkräftet, und sofort ins Bett, 6 h früh wieder raus. Dann sagt er ab und zu, nur auf mein Drängen und viel zu selten, er nähme sich mal 3 Tage frei. Diese Zeit braucht er aber, um endlich „runter zu kommen“, er ist also nicht wirklich mit seiner Aufmerksamkeit und Aufnahmevermögen für mich da. Diese 3 Tage nutzen also MIR nichts. Denn Vollgas arbeiten und dann mal 3 Tage frei nehmen, wenn man fix und fertig ist, die Akkus komplett leer sind, ist zu wenig. Er macht es aber nicht anders. Nicht mir zuliebe und nicht seiner Gesundheit zuliebe.

Ich bin es satt, darüber mit ihm das Gespräch zu suchen, da ich das schon lange erfolglos versuche. Er hat ständig Ausreden. Diesmal: Ja, das wäre immer so, wenn sein bekannter/Chef in Urlaub wäre. Der fährt/fliegt aber auch 5 x im Jahr in Urlaub. Oder er sagt, er könne ja nichts dafür, wie die Auftragslage sei. Oder er sagt, er brauche das Geld. Oder es kommen Sprüche wie: „Wäre es dir lieber, wenn ich zuhause säße und kein Geld heim brächte?“ Und sagt, wenn er arbeitslos wäre, würde er bald rückfällig sein.

Sexualität findet seit ca. 1,5 Jahren gar nicht mehr statt.Er ist zu müde, ihm tut alles weh. Auch sonst keine Zärtlichkeiten, kein Streicheln.

Er kennt es nicht, also fehlt ihm nichts. Die Geborgenheit habe ihm früher die Droge gegeben. Er hatte nie eine längere Beziehung. Er habe bewußt keine Nähe in Affären zugelassen, weil ihn die Streichelei genervt habe. Man habe das nicht gelernt, wenn man jahrzehntelang Drogen genommen habe. Zudem wuchs er im Heim auf (14 - 19 jährig).
Ich denke, das was er wollte hat er: Ein zuhause, jemand ist da, wenn er heim kommt, und wenn er dann mal frei hat, z. B. an Weihnachten, ist da jemand, der dann mit ihm etwas unternimmt. Das scheint ihm zu reichen. Darin kann er sich einrichten, und tut es.

Ich habe aufgegeben, er ändert nichts, obwohl ich ihm tausned Mal schon sagte, wie sehr ich darunter leide: Keine Zeit zusammen, keine Nähe, keine Zärtlichkeit, kein Streichlen, kein Sex.

Ist er arbeitssüchtig?? Oder sind das Spätfolgen von jahrzenhtelangem Drogenkonsum (18 Jahre lang), daß jemand Nähe, Zärtlichkeit, Streicheln nicht kennt und nicht vermißt?

Er sagt IMMER, er kennt das nicht.

Kann mir jemand helfen?

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
tonglino
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 25
Beiträge: 9

Beitrag Mo., 04.02.2008, 00:53

Teil 2 / Nachtrag:

Als er noch in der Einrichtung war, sagte er immer, unser Leben (und Beziehung) ändere sich ja, wenn er draußen wäre (weg aus der Einrichtung). Aber eigentlich wollte er noch mindestens 1,5 Jahre dort bleiben, als wir uns schon kannten. Als wir uns 1/2 Jahr kannten wurde er aber aus der Einrichtung geworfen (bzw. man zwang ihn quasi dazu, zu gehen. Ein Grund dafür könnte auch sein, daß er mit mir die Beziehung hatte, und es nicht gern gesehen war, so intensive Außenkontakte. Das ist aber nur eine Vermutung, sie warfen ihm jedenfalls plötzlich viele Steine in den Weg, wollten ihm u. a. plötzlich nicht mehr den LKW-Führerschein bezahlen, obwohl es zugesagt war..). Von sich aus wäre er noch geblieben, trotz unserer Beziehung.

Mir sagt er immer, seine Nüchternheit stünde für ihn an erster Stelle. Allerdings wäre es doch meiner Meinung nach notwendig, auch für die Beziehung und deren Fortbestehen Verantwortung zu übernehmen, wenn ihm diese doch so wichtig ist, wie er sagt. Aber er ändert trotz x Gesprächen nichts an der Situation. Er nimmt sich auch keine Zeit, um so eine Möglichkeit zu schaffen, daß wir womöglich wieder ein gemeinsames Sexualleben entwickeln könnten. Wenn keine Zeit dazu da ist, und wenn er ständig vollkommen erschöpft und müde ist, kann ja nichts stattfinden. Aber er weiß, daß ich darunter leide. Auch daß ich darunter sehr leide, keine Streicheleinheiten zu bekommen, und keine Zärtlichkeiten. Ich habe ihm schon so oft gesagt, bei jemand anderem kann ich mir das ja nicht holen, ich sei dazu auf ihn angewiesen.

Eigentlich lebe ich ein Single-Leben. Ich habe aufgegeben, ihn immer wieder darauf anzusprechen, denn ich habe es oft genug gesagt und um ein Gespräch und eine Lösung gebeten, ohne Erfolg. Er weiß ja bescheid. Aber er ändert nichts.

Ich denke jetzt, daß es womöglich eine Suchtverlagerung ist, und er arbeitssüchtig ist. Er bemüht sich nicht darum, eine andere Form des Lebens zu finden. Er bemüht sich auch nicht, das was er (wie er sagt) nicht kennt, kennen zu lernen, oder auszuprobieren.

Er sagt auch immer, ich würde übertreiben, er habe immer wieder mal zwischendurch ein bis zwei Tage frei. In diesen Tagen, wenn er frei hat, was selten ist, ist er aber den ganzen Tag über unterwegs oder beschäftigt, um Erledigungen zu machen, zu denen er sonst nicht kommt. Oder er fängt zwangshaft an, in der Wohnung sauber zu machen, weil er (wie er sagt) ja das sauber machen muß, was ich liegen lasse und nicht mache, und er könne nicht mehr in so einem Dreck leben, er müsse es dann eben machen. Er sagt auch selbst, er müsse natürlich in der Zeit Erledigungen machen, zu denen er sonst nicht kommt.

Zeit für uns ist nicht da.

Was soll / kann ich tun?

Benutzeravatar

rainyday
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 44
Beiträge: 290

Beitrag Mo., 04.02.2008, 01:20

Hallo tonglino,

das hört sich ja echt kompliziert an! Vermutlich ist er zum Workaholic geworden, damit er sich von seinen Problemen ablenken kann. So muss er sich selbst nicht wahrnehmen. Aber wenn er so weitermacht wird eines Tages der Zusammenbruch kommen. Dann wird sein Körper ihn dazu zwingen Pause zu machen.
Wenn du mit Reden schon seit Jahren nichts bei ihm erreichst, kannst du es nur mit Handeln versuchen. Ihm z.B. sagen, dass du so nicht mehr weiter kannst / willst und dich von ihm trennen wirst wenn er nicht bereit ist mit dir eine Beziehung zu führen. Denn das tut er nicht.
Er braucht eine Therapie, aber das muss er selbst einsehen und muss es für sich tun wollen. Offenbar hat er nicht das Bedürfnis danach und ist mit seiner Verdrängungstechnik vollauf zufrieden.
Wie sieht es mit seinem Gefühlsleben überhaupt aus? Hat er vielleicht Alexithymie?

LG rainyday
Would he walk upon the water
If he couldn't walk away?
And would you carry the torch for me?

Benutzeravatar

Chimera
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 19
Beiträge: 32

Beitrag Mo., 04.02.2008, 01:25

Hallo!

Würde dir sehr gerne helfen aber das kann ich nicht.

Ich denk mir nur, dass dein Freund in gewisser weise einfach irrsinnige Angst hat wieder dem Suchtdruck zu unterliegen und sich deshalb die ganze Zeit beschäftigen muss. Wenn er Zeit hätte und entspannen könnte würde er wahrscheinlich zu oft an sein "altes" Leben denken.

So stell ich mir das halt vor ... aber leider weiß ich nicht was wirklich in deinem Freund vorgeht.

Es kann natürlich wirklich sein, dass es Spätfolgen sind wenn er keine Zärtlichkeiten braucht und sich nicht danach sehnt.

Hoffe es kommen hier noch Leute mit hilfreicheren Antworten.

Wünsch dir eine gute Nacht und alles Liebe
I understand the fascination
The dream that comes alive at night
But if you don't change your situation
Then you'll die
Please don't die!

Werbung

Benutzeravatar

mondlicht
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 55
Beiträge: 657

Beitrag Mo., 04.02.2008, 10:03

hallo tonglino,

was suchst DU in dieser beziehung?
Willst du deinen freund ändern?
So wie du das beschreibst, verhält er sich eindeutig. Er macht dir nichts vor. Seine bedürfnisse beschränken sich auf das, was du beschrieben hast und das ist vielleicht für ihn genau passend.
Womit wir wieder bei der ersten frage wären.
Der thread ist m.E. falsch plaziert. Es geht nicht um die möglichen spätfolgen eines drogenproblems, sondern um dich. Warum bist du immer noch in einer beziehung, die unbefriedigend ist.

lg,

mondlicht

Benutzeravatar

rainyday
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 44
Beiträge: 290

Beitrag Mo., 04.02.2008, 13:43

Hallo tonglino,
es sieht so aus, als hätte dein Freund in der Einrichtung nur gelernt, seine Sucht zu verlagern. Da ist offenbar nichts aufgearbeitet worden. Er ist noch genauso süchtig wie vorher und er möchte nicht über sein Leben nachdenken. Es sind also tatsächlich keine Spätfolgen des Drogenkonsums; er war wohl immer schon so, oder? Und du kannst ihn nicht überreden, etwas auszuprobieren das er nicht kennt und nicht kennenlernen will (z.B. Zärtlichkeiten).
Would he walk upon the water
If he couldn't walk away?
And would you carry the torch for me?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
tonglino
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 25
Beiträge: 9

Beitrag Mo., 04.02.2008, 14:23

Danke für Eure Antworten.

Ja, vielleicht ist der thread falsch platziert, weil es um MEINE Beziehungsprobleme geht.

Meine Frage sollte sein, ob dieses Nicht-Streicheln und Leben ohne Zärtlichkeiten eine Drogenkonsumfolge sein kann (wie er es schildert), weil jemand, der über 18 jahre lang intensiv Drogen nahm, auch Heroin, das ja nicht kennt und evtl. nie kennen lernte, bzw. nie das Bedürfnis danach entwickelte. Ich kann das nicht nachvollziehen, weil ich nie Drogen genommen habe. Ich wollte wissen, wie groß da eigentlich die Tragweite ist. Und ob jemand das auch kennt, der Drogen nahm. Und ob man da überhaupt eine Chance hat, umzulernen, also der Ex-Drogenkonsument.

Auf die Frage, was für eine Beziehung ich führen möchte...SO eine auf jeden Fall nicht.

Mein Ex ist Alkoholiker (uneingestandener), und auch da war es so, daß nichts statt fand, aber weil ich das nicht mehr konnte bei den ganzen Lügen. Mein jetziger Freund ist aufrichtig und lügt nicht, betrügt nicht.

Dennoch ist es die gleiche Situation für mich jetzt.

Ich merke, wie innerlich bei mir Wut aufkommt, und ich wollte so nicht mehr reagieren/sein.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
tonglino
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 25
Beiträge: 9

Beitrag Mo., 04.02.2008, 14:33

Heute ist er ausnahmsweise mal früher nach hause gekommen, und ich wollte mit ihm reden, weil mir das Wasser bis zum Hals steht. Es heißt, ob wir das nicht vertagen könnten, das Gespräch. Ich frage ihn, ob er nicht darüber reden will. Und bekomme die Antwort: "Nicht heute. Laß mir doch erstmal ein bißchen Zeit, zur Ruhe zu kommen."
Ich reagiere aber innerlich mit Rückzug, und kann das kaum in Schach halten bzw. beeinflussen.

Dann ist er mal da, dann will er wieder Zeit, und ich werde mit meinen Sachen abgewiesen.

"Nicht heute" sage ich, "wann denn dann? Morgen wahrscheinlich dann auch nicht...?!" Darauf hin atmet er schwer, jenes GENERVTE Atmen.

"Wenn ichd ir sage, laß mich zur Ruhe kommen, dann meine ich das auch so. Ist das nicht möglich? ich brauche dann auch erst immer ein bißchen Zeit" erklärt er mir.

Dazu muß ich sagen, ich stehe ihm NICHT ständig hinten in den Schuhen. Ich habe Geduld ohne Ende rbewiesen in den fast 4 Jahren. Ich habe meistens Verständnis gehabt, ich habe ihn selten gedrängt, ich habe immer zurück gesteckt. Es ist nicht so, daß er wirklich einen Grund hätte, von mir genervt zu sein, weil ich mich immer sofort auf ihn stürzen würde, sobald er nach hause kommt.

Aber ich wende mich schon an Euch, weil ich niemanden habe (ihn auch nicht) mit dem ich darüber reden könnte.

Und mein Problem ist: Ich kann meine Wahrnehmungen auch nicht beurteilen, ob es so ist wie ich es wahr nehme, weil er es ja anders darstellt, abwiegelt, so schlimm wäre es ja nicht. Auch heute sagte er sofort wieder: "Wenn das EIN MAL IM JAHR so ist" .. wenn sein Chef in Urlaub ist, da würde ich an Trennung denken...." Und ich frage mich dann, ob ich es vielleicht wirklich nicht richtig wahr nehme, und lasse mich da sehr schnell einschüchtern (nach dem Motto: ICH bin schlimm, ICH bin falsch, ICH sehe das alles nicht
richtig).

Benutzeravatar

mondlicht
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 55
Beiträge: 657

Beitrag Mo., 04.02.2008, 19:20

hey tonglino nochmal,

warum gehst du nicht auf die frage ein, die ich dir gestellt habe. Ich meine, setzt du dich nun mit DIR auseinander oder möchtest du noch weitere vier jahre über deinen partner nachdenken. Deinen andeutungen über den ex entnehme ich, dass du selbst dein inneres system durchaus wahrnimmst. Du suchst dir anscheinend männer, die du für deinen eigenen frust verantwortlich machen kannst.

lg

mondlicht

Benutzeravatar

Sabrina187
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 27
Beiträge: 460

Beitrag Di., 05.02.2008, 13:46

rainyday hat geschrieben:Hallo tonglino,
es sieht so aus, als hätte dein Freund in der Einrichtung nur gelernt, seine Sucht zu verlagern. Da ist offenbar nichts aufgearbeitet worden. Er ist noch genauso süchtig wie vorher und er möchte nicht über sein Leben nachdenken. Es sind also tatsächlich keine Spätfolgen des Drogenkonsums; er war wohl immer schon so, oder? Und du kannst ihn nicht überreden, etwas auszuprobieren das er nicht kennt und nicht kennenlernen will (z.B. Zärtlichkeiten).

Ich seh das haargenau wie rainyday!!! Suchtverlagerung....
Von solchen Spätfolgen hab ich auch noch nie etwas gehört!!!Im Gegenteil...Wenn man noch Heroin konsumiert, ist man absolut Gefühlskalt und legt wenig Wert auf Zärtlichkeiten, aber als ich dann endlich clean war hatte ich nachholbedarf vom allerfeinsten....Jetzt bin ich absolut Kuschelsüchtig!!
Ich glaub darum kaum das es Spätfolgen eines Drogenkonsums sind!!!Und an deiner Stelle würde ich das als Erklärung oder Aussrede nicht gelten lassen!!!Streich den Gedanken, der ja ne schön simple Erklärung gewesen wäre, wieder ausm Kopf und überlege mal einen Schritt weiter...Vor allem aber was dir diese Beziehung noch bringt!!! Ändern??? Glaube kaum das du damit Erfolg haben wirst...
LG, Sabrina
Sei du selbst - steh zu dir
Die Wahrheit wird gelebt und nicht doziert
Du bist, was du warst und du wirst sein, was du tust
Beginne dich zu lieben und du findest, was du suchst

Benutzeravatar

rainyday
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 44
Beiträge: 290

Beitrag Di., 05.02.2008, 17:09

Hi tonglino.
Deine Wahrnehmungen sind richtig, lass dich von deinem Freund nicht verwirren. Egal was er sagt, Fakt ist nunmal, dass ihr seit 4 Jahren in einer lieblosen Beziehung lebt und du dich immer wieder zum Schweigen bringen lässt. Es wird Zeit, dass du auf den Tisch haust und deutlich sagst, dass du für diese Art Beziehung nicht länger zur Verfügung stehst. Es sind weder die Drogen noch sein Chef; er ist es der nicht anders leben möchte. Daran hast du bisher nichts ändern können und es wird wohl auch in Zukunft kein Wunder geschehen.
Eine Frau die ihm die Pantoffeln vorwärmt und die Zeitung hinlegt wird er sicher wieder finden. Du brauchst jetzt mal einen Mann, der sich für DICH interessiert und nicht für seine Sucht.
Would he walk upon the water
If he couldn't walk away?
And would you carry the torch for me?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
tonglino
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 25
Beiträge: 9

Beitrag Mi., 06.02.2008, 20:08

Er sagt immer, er bemüht sich, mir auf halbem Weg entgegen zu kommen. Das sieht dann so aus, daß er mir z b sehr häufig und oft teils sehr große und teure Blumesträuße schenkt. Und daß er z. B. Erledigungen für mich macht, wenn er frei hat. Und für mich kocht, wenn er frei hat, und sich sehr um unsere Hunde kümmert, wenn er frei hat, was ich ja sonst mache.

Deshalb ist es alles so schwierig für mich zu beurteilen.

Benutzeravatar

rainyday
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 44
Beiträge: 290

Beitrag Mi., 06.02.2008, 21:09

Das ist einfach seine Art dir zu zeigen, dass er dich mag. Vermutlich tut er soviel wie er kann. Das muss aber nicht heißen, dass das für dich genug sein muss und du verpflichtet bist, dich damit zufrieden zu geben. Wenn man in jemanden verliebt ist, sind halbe Sachen eben nicht genug - entweder alles oder nichts.
Wenn dir diese Art der Beziehung nicht genug ist, dann ist das so. Egal was er sagt. Ihr habt eine nette WG, mehr nicht. Wenn das seine Vorstellung von Beziehung ist, ist es nur verständlich, dass das nicht mit jeder Frau zu machen ist.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
tonglino
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 25
Beiträge: 9

Beitrag Sa., 09.02.2008, 20:19

hallo rainyday. danke für deine antwort.

bei ihm ist es wohl so, daß er schon so viel energie in seinem job verpulvert, daß für anderes nicht mehr viel übrig bleibt. er sagt, er macht den job gerne, und er würde sowieso immer körperlich arbeiten wollen, als job, auch wenn er einen anderen job machen müßte. er müsse beschäftigt sein, er könne nicht daheim sitzen.
Jetzt sind es z. B. auch schon nach 20 h, und er ist immer noch unterwegs.
kürzlich hat er sich extra 3 tage frei genommen (wegen meines "nöhlens", sonst hätte er das nicht gemacht), und am 2. tag rief sein chef an, es sei jemand krank geworden, und er sagte nur "Ja, ich komme." Also war der dritte tag, an dem er mit mir verabredet war, auch wieder hinfällig. wer immer zurück stecken muß, bin ich.

er sagt immer, das wäre normal, das wäre bei anderen leuten, die einer geregelten arbeit nachgehen, auch nicht anders.

wenn man einen arzt als partner hat, ist es auch nicht anders, der wird auch ständig angepiept und muß dann in die klinik, tag und nacht. weiß ich, weil mein cousin arzt ist.
mein bruder, der in leitender position ist, kommt auch oft erst um 23 h heim, und selbst dann klingelt sein geschäftshandy noch, auch am wochenende wird er ständig geschäftlich angerufen, und wenn er so spät heim kommt, kann er nur ein paar stunden schlafen, und muß ganz früh wieder raus. der bekommt allerdings auch 10.000 euro im monat dafür. dennoch steht dessen familie genauso da, mit 2 kindern, und alles was zuhause zu regeln ist, muß seine frau alleine machen.

ich würde allerdings nicht gerne in der situation meiner schwägerin sein. dennoch ist es bei mir auch ähnlich, auch wenn ich anstatt kindern hunde habe.

vielleicht kann man es sich einfach nicht aussuchen, denke ich manchmal. mein ex hat nie gearbeitet, hat auch nie einen job gesucht, hat mir deshalb auf der tasche gehangen, hat nicht mal sozialgeld beantragt, war aber auch nicht immer zuhause, weil er oft los zog, ohne zu sagen, wann er zurück kommt, das war dann nachts um 2 h oder später. aber die meiste zeit war er schon da. davon hatte ich nicht so viel, weil es keine glückliche beziehung war, und er mich u. a. oft belogen hat und eben auch finanziell ausnutzte. dennoch habe ich mich vielleicht durch ihn an diese situation gewöhnt, denke ich manchmal.

ich weiß jedenfalls jetzt, daß mein freund an der situation mit seiner arbeit nichts ändern möchte. er fühlt sich wohl, wenn er beschäftigt ist, und er fühlt sich auch wohl, wenn er sich so richtig körperlich auspowern kann, und bis an seine grenzen der belastbarkeit gehen kann. ob man das nun arbeitssüchtig nennen kann, oder das ein zeichen ist, daß da eine suchtverlagerung stattgefunden hat, ist ja zwei trangig. tatsache ist, daß es so ist. mir war das bisher nie so klar gewesen. ich dachte immer, das sei halb ein muß gewesen, wegen der struktur der firma dort und der auftragslage. nun weiß ich, es ist ihm auch ganz recht so.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
tonglino
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 25
Beiträge: 9

Beitrag Sa., 09.02.2008, 22:39

teil 2:

das problem ist, daß man ja nicht vorher immer wissen kann, wie sich eine partnerschaft entwickelt, und gewisse dinge anfangs nicht richtig einschätzt, und einiges anfangs auch gar nicht erkennen kann.

ich habe in den fast 4 jahren (dummerweise) immer darauf gehofft und gewartet, daß sich etwas ändert. daß er einen rhythmus von arbeiten und freizeiten findet, mit dem auch ich gut umgehen kann. jetzt muß ich aber (ein)sehen, daß IHM daran gar nicht gelegen ist. weil MIR daran natürlich gelegen war, und ich auch denke, daß es ganz normal ist, daß man auch auf seine beziehung rücksicht nimmt und möchte, daß diese sich gut entwickelt, deshalb kam ich gar nicht auf die idee, daß es bei ihm anders sein könnte. ich bin sehr erstaunt, jetzt festzustellen, daß darauf gar nicht sein augenmerk lag. er hat ein völlig anderes denken als ich, und er setzt völlig andere prioritäten als ich. er ist damit zufrieden, wie es ist, ich bin es nicht, und ich ging stillschweigend davon aus, daß wir in dem Punkt die gleichen Interessen hätten.
Vermutlich tut er soviel wie er kann. Das muss aber nicht heißen, dass das für dich genug sein muss und du verpflichtet bist, dich damit zufrieden zu geben.
Ich sehe es jetzt auich so: Er tut offenbar was und so viel er kann. Mir reicht das, ehrlich gesagt, für eine Beziehung, in der ich glücklich sein kann, nicht aus.

Irgendwo liebt man aber auch den anderen.

und was macht man dann?

Verläßt man ihn dann deshalb nach 4 Jahren wieder, und "sucht" wieder jemand Neuen ?? Bei dem dann wieder unter Umständen dinge und Umstände, die für einen selbst sehr wichtig wären, nicht passen und/oder nicht stimmen????

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag