Reizdarm-Syndrom: kein Ende in Sicht

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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werda432
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Reizdarm-Syndrom: kein Ende in Sicht

Beitrag Fr., 30.07.2010, 16:06

Hallo,

ich bin 22 Jahre alt und habe seit vielen Jahren eine Reizdarm-Symptomatik.
In letzter Zeit wachsen mir meine Probleme echt über den Kopf.
Ich habe schon mit 14 oder 15 einen Reizdarm gehabt, damals haben meine Eltern immer gesagt: Ja du hast zu viel Stress. Dann war es die Schule, danach ,dass ich keinen Studienplatz bekommen habe, als nächstes das Studium selbst und jetzt ist es meine langjährige Freundin.
Etwas körperliches ist so gut wie ausgeschlossen, habe mehrere Magen- und Darmspiegelungen hinter mir, auch von bekannten Experten für Morbus Crohn und ähnliches.
Das Resultat war immer: Möglicherweise ist es Psychosomatisch. Na toll.

Über einen Zeitraum von etwa 3 Jahren habe ich ziemlich viel gekifft, habe es einmal aus Neugier probiert und schnell festgestellt, dass es die Lösung all meiner Probleme zu sein schien: Keine Bauchschmerzen, kein Durchfall und immer gelassen. Dieser Zustand der Verdrängung ging solange gut, bis ich eine Panikattacke bekommen habe ( Dies weiß ich erst seit dem ich in Therapie bin). Es hat mich Monate gekostet bis ich mir sicher war, nicht verrückt zu sein!

Im Studium selbst hat sich eine ganz neue Symptomatik aufgetan: Ständiger, kaum auszuhaltender, Harndrang und die Angst keine Toilette zu erreichen. An diesem Punkt bin ich durch Zufall auf ein Plakat für Leute mit Panikstörung gestoßen und habe mich sofort angesprochen gefühlt.

Im Moment mache ich eine Verhaltenstherapie, die mir wirklich sehr dabei geholfen hat, mein Problem besser zu verstehen und damit umzugehen. Zumindest habe ich ein großes Stück Souveränität zurückgewonnen. Ich bin mir natürlich darüber im klaren, dass eben dies das Ziel einer Verhaltenstherapie ist und nicht etwa die Lösung des dahinter liegenden Problems.

Und genau das ist mein Problem: Ich möchte gerne erfahren was genau mein Problem ist (was natürlich jeder wissen will). Seit der Therapie ist mir oft aufgefallen, dass ich meine Gefühle fast gar nicht zulassen kann, das klappt zwar bei Panik, aber ansonsten kann ich das so ziemlich vergessen. Ich denke, dass dies mit meiner Familie zusammenhängt. Mein Vater ist unter der Woche immer im Außendienst und meine Mutter ist sehr launisch, kontrollsüchtig und und macht mich immer für alles Verantwortlich. Selbst meine Brüder geben zu, dass ich echt immer die A***karte gezogen habe. Ich bekomme sogar Ärger für Dinge, die mein kleiner Bruder macht.

Mit ihnen zu reden macht für mich gar keinen Sinn, da mein Vater eher ein Choleriker ist und überhaupt nicht mit Emotionen umgehen kann und grundsätzlich hinter meiner Mutter steht.
Meine Mutter hat mir auch schon einmal erzählt, sie empfinde sich als mein „Gegenspieler“, was ich als katastrophal empfinde. Mir wurde schon öfter gesagt, meine Familie wirke wie eine WG. Das sehe ich genauso. Meine Eltern fragen nie wie es einem geht und wollen noch nicht einmal wahrhaben, dass ich in Therapie bin, sondern nennen es eine Studie.

Nach außen hin bin ich aber der Vorzeigesohn, der einzige Student. Den Zusammenhang mit meiner Familie merke ich immer dann, wenn ich ein paar Tage weg bin, selbst wenn ich nur bei meiner Freundin bin, habe fast gar keine Probleme.

Naja das ist im groben meine Situation. Meine Motivation Energie zu investieren ist hoch, obwohl ich das Gefühl habe auf Zahnfleisch zu gehen. Ich weiß nur nicht genau wie ich an die ganze Sache rangehen soll. Mein Ziel ist es mich nicht von der Situation fertig machen zulassen und entspannter zu werden (Was ich überhaupt nicht bin).
Meine Freundin meint ich wäre Masochist, weil ich immernoch zu Hause wohne, aber ich will erst gehen, wenn ich für immer gehen kann und keine halben Sachen.

Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie weiterhelfen oder so Musste das einfach mal loswerden!

Mit freundlichem Gruss Werda432

(Hinweis Admin: Betreffzeile auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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Beitrag Fr., 30.07.2010, 17:03

Hall o Werda

das allererste das mir zu deiner Schilderung einfiel:
ausziehen. WG Zimmer und notfalls arbeiten wenn Bafög oder Unterhalt nicht reichen würde.
Deine Freundin sieht das meiner Ansicht nach goldrichtig.
Was ist denn 'richtig gehen'?
Ich hatte, viel jünger als du, eine eigene Behausung und bin nie wieder zurückgekehrt (obwohl ich ein prima Zuhause hatte).

Ich finde, du solltest dir einen Abstand schaffen zu Kontrolle, Schuld und Verantwortungszuweisungen deiner Mutter.
By the way: wie verhält sich dein Dad wenn er zuhause ist?

Du bist nicht das Vorzeigejüngchen sondern ein Erwachsener Mann, der seine Probleme anpacken will und offensichtlich auch kann. Das zeigt ja dein Beitrag.
Das wird durch solch übergriffige Eltern sabotiert.
Also: raus da.

Harndrang? Dann geh mal zum Arzt, gegen eine (mögliche) neurogene (ich glaub so heisst das) Blase kann auch Mann was tun. Muss ja nicht die Chemiekeule sein oder gar Botox , aber ein Arzt wird dir sicher was empfehlen können.


Rosenrot

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werda432
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Beitrag Sa., 31.07.2010, 12:08

Hey danke für die schnelle Antwort!

Also unter "richtig gehen" verstehe ich nicht wieder kommen zu müssen. Da ich noch nicht besonders alt bin, könnte ich in einer Notsituation auch dazu gezwungen werden wieder bei meinen Eltern einzuziehen.

Mit meinem Dad ist eine schwierige Sache. Man kann allgemein nicht mit ihm über solche Dinge sprechen. Ich hab mal drei Wochen bei der Familie meiner Freundin gewohnt, da meinte er, wenn ich Geld will müsse ich ihn verklagen. Er verdient nämlich so viel Geld, dass ich keinen Anspruch auf Bafög habe.

Da er nur am Wochenende zu Hause ist, bekommt er natürlich alle Infos über Streit und so von meiner Ma. Also sehr einseitig geschildert

Er will auch von Streit überhaupt nichts hören, dann flippt er sofort aus.

Was mich in dem Zusammenhang oft beschäftigt ist, dass ich mit 11 oder 12 angefangen habe, ohne Grund meine Eltern nur noch beim Vornamen zu nennen. Ich hab ne richtige Abneigung gegen Mama und Papa. Hab auch ca. 2 Jahre lang nicht gelächelt. Gibt kein Foto dieser Zeit wo ich lächel.

Ich denke, dass das einzige was mich hält die von meinen Eltern erzeugte Angst ist. Wurde des öfteren schon angeschriene: ich sei der teuerste und ich solle mein Studium abbrechen und mir ne Ausbildung suchen. Ich denke Geld ist der Knackpunkt mit dem sie mich kleinhalten.

Gruß WerDa432


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Beitrag So., 01.08.2010, 07:26

Hallo Werda

um es klar zu sagen: deine Eltern sind unterhaltspflichtig, egal ob du Ausbildung, Studium oder einer weitere Schule machst. Sie können natürlich en Unterhalt als Naturalien, sprich Kost& Logis anbieten.

Ich persönlich würde an deiner Stelle ein Studium in einer anderen Stadt aufnehmen. Dann MÜSSEN sie zahlen.
Selbst wenn deine Eltern sich dann nicht beeidrucken lassen und tatsächlich nicht freiwillig zahlen, so wäre es für DICH gut, dich auf die Füße zu stellen und dich als Erwachsener zu zeigen.
Die Mehrheit der Eltern, die sich derart verhält, zahlt freiwillig auch wenn sie jahrelang das Gegenteil sagen. Verklagt werden wollen die wenigsten...

Ja, du bist relativ jung, aber dein Beitrag, deine Schilderung, das Erkennen deiner Probleme und das Anpacken zeigen mir ganz klar: du bist ein Erwachsener Mann. Nur 'zuhause' lässt du dich klein machen und davon bist du krank geworden. Psychisch und sogar physisch.
Willst du dich weiter ruinieren (lassen)?

Du bist der 'teuerste'. Na und. Hast du deine Eltern um deine Geburt gebeten?
Dreh es mal um: der teuerste, nee, du und deine Gesundheit sind das wertvollste was du hast.

Du scheinst doch ein prima Mädel an deiner Seite zu haben. Hat auch nicht jeder, im Gegenteil.

Überleg nochmal in Ruhe: du hast das Studium aufgenommen gegen Widerstand, du bist in Behandlung gegen Widerstand.
Ich bin sicher, du könntest wenn du willst auch den Rest schaffen.

Rosenrot

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Carla1
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Beitrag So., 01.08.2010, 09:57

Hallo Werda,

deine Geschichte erinnert mich total an meine eigene! Meine Eltern waren genauso drauf wie deine: Es gab nur oberflächliche Gespräche, Gefühle zeigen war tabu, meine gravierenden psychischen Probleme haben sie völlig ignoriert, sie haben ständig an mir rumgemeckert, ich habe dann gegen ihren Willen studiert, woraufhin sie sich beschwert haben, ich würde ihnen nur auf der Tasche liegen, sie haben Geld auch ganz gezielt als Machtmittel eingesetzt... es ging mir psychisch immer schlechter und ich habe alle möglichen psychosomatischen Probleme bekommen (unter anderem RDS). Irgendwann ist die Situation so eskaliert, dass ich ausziehen MUSSTE. Ich habe nicht damit gerechnet, dass mich meine Eltern finanziell unterstützen würden, und Anspruch auf Bafög hätte ich auch nicht gehabt, da meine Eltern viel zu wohlhabend waren. Daher habe ich mich selbst durchgeboxt. War zwar anstrengend, aber es ging, und im Nachhinein habe ich es bereut, nicht viel früher ausgezogen zu sein. Hab mich total "frei" gefühlt, als ich zum ersten Mal in meinem eigenen kleinen Zimmerchen sass, und auch meine psychischen und körperlichen Probleme sind viel besser geworden Ab und zu hat mein Vater dann sogar meine Miete gezahlt - allerdings nicht, um mir zu helfen oder weil er dazu verpflichtet gewesen wäre, sondern um mir zu zeigen, dass ich doch noch von meinen Eltern abhängig sei (was völliger Unsinn war)

Ich kann mich Rosenrot also nur anschliessen: RAUS! RAUS! RAUS! Dann wird vermutlich doch Ende in Sicht sein

Carla

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werda432
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Beitrag So., 01.08.2010, 22:11

Hey vielen Dank für das gute Zureden!

Ich werde versuchen mich zusammenzurappeln und zu meiner Freundin ziehen, aber nicht direkt jetzt.
Mir geht der Ar*** gerade echt auf Grundeis. Hab heute gemerkt, dass ich die Situation in Gedanken beschönige: "Eigentlich ist das ja alles gar nicht so schlimm" und solche Gedanken. Hab irgendwie das Gefühl, dass ich das nicht schaffe. Aber das hätte wohl jeder in meiner Situation. Mal sehen was passiert!
Gruß WerDa432

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werda432
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Beitrag Mo., 02.08.2010, 20:56

Kleines Update:
Hab heute mal mit meiner Therapeutin darüber gesprochen, sie meinte auch, dass ich eine ziemlich vernünftige Einstellung zum Auszug habe.
Keine Ahnung warum, aber das war mir irgendwie wichtig
Bin mir jetzt mehr denn je bewusst, wo ich mehr Energie investieren muss um zu bekommen was ich will!

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Elena
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Beitrag Mo., 02.08.2010, 21:32

Hallo werda432,

mich würde einfach mal interessieren, wie sich so ein Reizdarm äussert, d.h. die Symptome?
Würde mich über eine Antwort freuen.

LG Elena

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werda432
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Beitrag Di., 03.08.2010, 08:53

Hi Elena,
also der Reizdarm äussert sich meist so:
Zuerst bekomm ich nen dumpfes Druckgefühl im Magenbereich und dann fühlt es sich an, als ob sich "was löst" (ist schwer zu erklären).
Dann bekomm ich im Enddarmbereich nen sehr stark brennendes Druckgefühl, welches den Eindruck vermittelt ich könne es nicht mehr halten.
Teilweise wird dies auch von Bauchstechen begleitet, als ob jemand nen Messer in deinen Bauch haut.

Wenn ich in dieser Situation nicht auf Toilette gehe, weil z.B. keine da ist, wird mir meistens übel gepaart mit einem Kribbelgefühl und ner starken Benommenheit.

Hoffe das hilft dir weiter

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Elena
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Beitrag Di., 03.08.2010, 20:06

Hi werda432,

danke für Deine Antwort!
Das hört sich ganz schön heftig an, aber so ähnlich kenne ich es bei mir auch und die Ärzte meine, es wäre der Stress
werda432 hat geschrieben:Zuerst bekomm ich nen dumpfes Druckgefühl im Magenbereich und dann fühlt es sich an, als ob sich "was löst" (ist schwer zu erklären).
Genauso ist es bei mir auch, ist es bei Dir auch mehr im rechten Oberbauch?

LG Elena

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werda432
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Beitrag Di., 03.08.2010, 21:37

Ja auch rechts, schon komisch irgendwie.
Da wird auch gerne mal gesagt, man kann den Stress nicht richtig "verdauen". Ich mag das Wort Stress irgendwie nicht, ist genauso allgemein wie Ärzte schnell auf Psychosomatisch tippen, wenn sie nix finden.

Eigentlich habe ich das Problem eher sporadisch, aber in der letzten Woche habe ich wegen ganz konkretem Stress (oben erwähnt) den ganzen Tag das Gefühl nicht vor einer spontanen Attacke sicher zu sein.

Heute war der totale Horror, bin total platt.
Die Konfrontationstaktik meiner Verhaltenstherapie scheint mir da irgendwie nicht so gut weiterzuhelfen!

Hoffe dir gehts nicht auch so schlimm!
Gruß WerDa432

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Pitt
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Beitrag Di., 03.08.2010, 23:15

Hi Werda,

schon mal sorry im Vorfeld, wenn mein Beitrag für dich hier nicht hilfreich sein sollte.

Ich habe nämlich eine recht banale Erklärung für unerklärliche abdominelle Beschwerden. Und im Grunde für viele "psychosomatische Beschwerden", als da seien Völlegefühl, Bauchgluckern, Darmkrämpfe usw, aber auch "Kopfdruck", "Tinnitus" usw.

M.E. handelt es sich oftmals bei diesen leibnahen Beschwerden um eine Aufmerksamkeitsverschiebung.
Bei allen Menschen bewegt sich der Darm, gibt es ein dezentes Fiepen im Ohr, oder drückt irgendwie der Kopf. Sie nehmen es nur nicht wahr, weil sie nicht darauf achten.
Ich kann das nur als Vergleich beschreiben:
In meinem Arbeitszimmer ist eine Uhr mit Sekundenzeiger. Sie tickt ziemlich laut. Aber ich höre sie nie. Sie ist gar nicht da. Im Rahmen einer ungeliebten Prüfungsvorbereitung sitze ich ruhig am Schreibtisch. Und plötzlich höre ich die Uhr. Sie tickt wahnsinnig laut. Kein Mensch kann sich bei so einem hämmernden Ticken konzentrieren. An Vorbereitung ist gar nicht zu denken. Mit dieser lärmenden Uhr geht das gar nicht.
Ein Drama ist es dann, wenn diese Aufmerksamkeitsverschiebung sich nicht auf die Uhr, die man ja ausstellen kann, focussiert, sondern bsp. darauf, was der Darm so anstellt.
Ich vermute, dass Du in dieser Aufmerksamkeitsverschiebung voll drin steckst und Deine Empfindungen nicht wegfiltern kannst.
Ich möchte Dir raten, auch solche Seiten oder Bücher wie "Mit Tinnitus leben" zu Rate zu ziehen.

Falls mein Beitrag nicht hilfreich war: einfach vergessen.
Lg
Pitt

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Beitrag Mi., 04.08.2010, 09:57

Hey Pitt,
danke erstmal für deine Meinung!

Also das kann ich mir schon gut vorstellen, denn im Grunde zielt meine Verhaltenstherapie ja genau auf das ab:
Sich der Situation aussetzen, bis sie nicht mehr als schlimm empfunden wird und die Symptome nach und nach in den Hintergrund geraten.

Mein Problem mit der Blase habe ich auf diese Weise extrem gut in den Griff bekommen, wende kaum noch Sicherheitsverhalten an und trinke auch in für mich schrecklichen Situationen, wo an Toilette nicht zu denken ist.

Ich werde mir entsprechende Literatur mit Sicherheit mal zu Gemüte führen, obwohl mir die Übertragung auf mein aktuelles Problem irgendwie unmöglich erscheint. Liegt wahrscheinlich daran, dass der Reizdarm mein erstes Symptom war und mich am längsten begleitet. Es heißt ja auch Reizdarm-Syndrom weil man nicht genau weiß wo es herkommt.

Gruß WerDa432

Edit: Wobei ich die These schwer auf meine konkrete Situation anwenden kann. Meine Bauchschmerzen kommen immer in Stresssituationen und Auseinandersetzungen mit meinen Eltern. Warum sollte eine solche Wahrnehmungsverschiebung, die ja möglich ist, nur in der Situation auftreten?

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Elena
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 11:35

Hallo,
Pitt hat geschrieben:M.E. handelt es sich oftmals bei diesen leibnahen Beschwerden um eine Aufmerksamkeitsverschiebung.
Bei allen Menschen bewegt sich der Darm, gibt es ein dezentes Fiepen im Ohr, oder drückt irgendwie der Kopf. Sie nehmen es nur nicht wahr, weil sie nicht darauf achten.

Genau dasselbe sagt mir meine Therapeutin. Sie meinte, wenn ich das nächste Mal wieder diese Beschwerden habe, solle ich in mich hineinhören, was mir mein Körper sagen will. Leider bin ich nicht richtig dazu in der Lage, dies deuten zu können. Ich kan auch nicht genau erkennen, in welchen Sitautionen dies anfängt.

@werda
Es ist garnicht so komisch, dass es im rechten Oberbauch anfängt, dort sitzt nämlich die Galle, und ich hab mir erklären lassen, dass bei Stress sich die Gallengänge extrem verengen und die Flüssigkeit niocht genügend abfliessen kann. Dies verursacht den Druck, die Schmerzen und beeinflusst die gesamte Verdauung.
Ich habe dies immer mal phasenweise, und dann hält es für einige Tage an, dann wieder bin ich beschwerdefrei. Hab auch schon einge Untersuchungen hinter mir, und die zeigen weder Gallensteine, noch sonstige Darmprobleme. Ich wäre wirklich froh, dies endlich mal in den Griff zu bekommen, da es einfach beeinträchtigend ist.

Euch ganz liebe Grüsse von
Elena

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werda432
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Beitrag Fr., 06.08.2010, 09:42

Hey,
ich habe die Tage eine Interessante Erfahrung gemacht.

Wenn ich mit einer neutralen Person über meine Kindheit, insbesondere in Bezug auf meine Eltern, rede bekomme ich immer wieder das selbe Gefühl:
Mir wird warm und in meiner Brust fühlt es sich an als würde etwas pulsieren und stünde kurz vorm Platzen. In dieser Situation habe ich das Gefühl weinen zu müssen, aber ich fange sofort automatisch an rumzuzappeln, auf dem Stuhl rumzuwippen etc.
Dieses Gefühl erinnert mich irgendwie stark an meine allererste Panikattacke.

In diesem Zusammenhang könnte (ich weiß es ja selbst nicht) Pitt insofern recht haben, dass diese Aufmerksamkeitsverschiebung eher ein Schutzreflex meinerseits ist. Vielleicht bin ich nicht bereit mit dem Gefühl umzugehen, wobei ich mir in meinem Leben noch nie so klar über meine Gefühle war.

Gruß WerDa432

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