Analyse - wie oft?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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bluest_light
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Analyse - wie oft?

Beitrag Mi., 30.01.2008, 23:43

Hallo,

wollt mal fragen, wie oft ihr pro Woche zur Psychoanalyse geht? Ich war bisher 1x pro woche da und nun meint meine Thera, ich müsse öfter hingehen, sonst wäre das nichts Richtiges. Ich würde nur auf der Wartebank sitzen - wie sonst auch im Leben.... Also eigentlich ist mir öfter glaub ich zu anstrengend und nimmt mir zuviel vom Tag in Anspruch. Muss da ja extra hinfahren, da gehen insgesamt schon ca. 2,5 Stunden drauf bis ich wieder zu Hause bin und außerdem bringt es mich auch zu sehr durcheinander befürchte ich. Da muss ich mich vorher schon bisschen drauf einstimmen und danach bin ich auch nicht unmittelbar arbeitsfähig. War halt bisher so und ich war noch gar nicht so oft dort. Sie meint außerdem, öfter wäre auch besser, weil ich mir dann zu Hause nicht so viele Gedanken machen müsse - sozusagen, dass sie mir dann gleich sagen kann, wenn ich mich auf falschen gedanklichen Wegen befinden würde... Das finde ich eigentlich gar nicht gut, dass sie meine Gedanken so als falsch etc. betitelt . Ich meine, wer ist sie denn, dass sie weiß was falsch und richtig ist? z.B. wenn ich zu Hause eine Art Erkenntnis hatte, dann geht sie gar nicht drauf ein, weil ich eben halt was erzähle, was ich mir schon vorher überlegt hatte und nicht grade erst jetzt drauf gekommen bin. Nagut, ich mach mir halt nicht erst seit ein paar Wochen Gedanken über mein Leben... Manchmal weiß ich eben schon, warum ich so oder so reagiere, aber für sie hat das wohl keine Bedeutung, weil sie da nicht irgendwie dran beteiligt war das herauszufinden... Find ich nicht gut.

Kurzum, ich denke ich bleibe bei 1x/Woche, aber ich weiß gar nicht ob man dann noch eine "Analyse" machen kann? Sie meint wohl eher kaum, weil sie ja so viele andere Patienten hat und sich dann nicht alles merkt wenn wir uns nicht so oft sehen Ach, bin wohl grad etwas schlecht auf sie zu sprechen. Gibt es noch jemanden der auch nur 1x Analyse/Woche macht??

P.S. Eigentlich möchte ich die Therapie nur als Unterstützung. Also hab wohl irgendwie Angst, meine Woche zusehr von der Therapie beieinflussen zu lassen. Sie sagt dann ich würde denn schwierigeren Weg wählen und alles alleine machen wollen... Aber muss man nicht sowieso alles alleine machen? Ich erwarte ja gar nicht, dass sie so direkt was für mich macht - das möchte ich auch gar nicht. Oft ist der "leichtere" Weg eben auch nicht der richtige/zielführende... Unterstützen ja gut. Alleine setzt man sich ja auch nicht regelmäßig 1x/Woche hin und überdenkt seine Situation. Also ich denke 1x/Woche ist besser als nichts (aber bin mir nicht so ganz sicher ob sie weiter macht, wenn ich nur so selten dafür bereit bin)

Danke für Antworten/Erfahrungsberichte!

bluest

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 31.01.2008, 00:59

Das hört sich für mcih so an als wäre eine Analyse gar nicht die Therapieform die Du im Moment möchtest/benötigst....

Evtl wäre mehr eine Verhaltenstherapie, wo Du mehr konkrete Dinge besprechen kannst und auch konkrete Begleitung kriegst oder eine tiefenpsychologische Therapie da geeigneter?

Und das mit dem daß der Therapeut für Dich entscheidet was falsche oder richtige Gedanken sind finde ich auch etwas merkwürdig..

Grüssle,

Petra

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Träumerin3
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Beitrag Do., 31.01.2008, 09:33

Hallo bluest,
also ich gehe 2 x die Woche zur Analyse und das war eigentlich auch Voraussetzung dafür, eine Analyse zu machen und nicht eine tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie mit Terminen 1 x die Woche. Ich habe mich damals entscheiden müssen bzw. können, und zwar bevor meine Therapeutin/Analytikerin einen entsprechenden Antrag bei der Kasse gestellt hat. Wenn man zwei- bis mehrmals die Woche zur Analyse geht werden andere Prozesse in Gang gesetzt, außerdem ist hier in Deutschland die Anzahl der Gesamtstundenzahl, die die Kasse zahlt, bei einer Psychoanalyse um einiges höher. Meine Therapeutin hat mir das damals sehr vereinfacht so erklärt: In einer Analyse wird mehr mit der Übertragung gearbeitet, außerdem hat man durch die höhere Stundenzahl viel mehr Zeit, auf Themen ausführlicher und bei Bedarf im Laufe der Jahre auch immer wieder einzugehen. Aber sie hat mich damals nicht gedrängt, mich eher liebevoll und behutsam auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht und schon auch etwas argumentiert (s.o.), aber für mich fühlte es sich so an, als würde sie sich um mich sorgen und dann 2 x die Woche für mich dasein über einen viel längeren Zeitraum. Ich habe schon mehrere Therapien vorher gemacht und eine komplizierte Familien-/Lebensgeschichte und hätte mich von selbst gar nicht getraut, die Analyse mit Terminen 2 x die Woche vorzuschlagen, denn ich hätte mich dann aufdringlich gefühlt. Kurzum: Der Vorschlag meiner Therapeutin, eine Analye bei ihr zu machen, war genau das Richtige für mich.

Ich würde mir überlegen, was in Dein Leben passt und richtig für Dich ist und evtl. mit Deiner Therapeutin zu klären versuchen, ob sie Dir nicht auch eine andere Therapieform anbieten kann. Die Begründung, dass sie sich nicht alles merken kann, finde ich schon seltsam, mir kommt das von außen betrachtet, ohne sie und Dich zu kennen natürlich, so vor, als würde sie sich unbedingt durchsetzen wollen.
Viel Glück und Erfolg, so oder so
Träumerin3

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bluest_light
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Beitrag Do., 31.01.2008, 11:08

Danke für eure Antworten!

Ja, sie wollte sich wirklich durchsetzen und ich habe mich dann widerwillig auch breitschlagen lassen... Heute werden ich aber sagen, dass 1x/Woche mir einfach reicht bzw. dass das ja schon viel für mich ist, wo ich doch vorher doch auch noch nie eine Therapie gemacht habe. Danke Trämerin3, werde mal sehen ob ich zu einer tiefenpsychologish orientierten Psychotherapie wechseln kann. Denke, das würde besser passen, wenn Analyse 1x/Woche echt nicht geht....

bluest

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bluest_light
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Beitrag Do., 31.01.2008, 17:17

Okay, hab das mittlerweile geklärt: 1x/Woche geht auch ist halt wie "klettern ohne Seil" sagt sie... sie meint damit, dass sie mich dann nicht auffängt, wenn unter der Woche Zweifel etc. auftreten, oder manches offen bleibt und ich muss dann 1 Woche warten....

-> Das macht mir gar nix - wichtig ist, dass ich nicht öfter als 1x hin muss!!

Man muss wirklich aufpassen! Sie wollte mich nämlich auch schon zu einem Psychiater wegen Psychopharmaka schicken! Die sollten wohl die Therapie begleiten Hab mich da strikt gegen gewährt! Und hat sie dann nie wieder angesprochen.....

Stell mir das so vor: zuerst hat man ein paar unaufgearbeitete Probleme die das Leben bisschen beeinträchtigen und man geht man nichts ahnend zur Therapie, weil man einfach Unterstützung will. Dann kriegt man Psychopharmaka und 4 Wochenstunden und als nächstes Landet man dann im Krankenhaus, weil man nun das eigene Leben so offensichtlich nimmer im Griff hat (so vollgepumpt mit Drogen und keine Freizeit )

Also, sorry, schreibe aus gegebenem Anlass sehr emotional. Klar, für manche kann das so hilfreich sein - für mich NICHT!!!

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Elle
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Beitrag Do., 08.10.2009, 19:02

Neugierdehalber mal an die Analysandinnen und Analysanden: wie viele Stunden habt ihr pro Woche?
Und wie findet ihr Eure Frequenz?
Ich bin zuerst 2x hingegangen, momentan 3x. Ich hatte das Gefühl, die dritte Stunde auch zu brauchen.

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metropolis
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Beitrag Do., 08.10.2009, 19:16

Hallo Elle,

bei mir wurde die Stundenfrequenz sukzessive erhöht. Ein halbes Jahr 1h/Woche, ein halbes Jahr 2h/Woche, und nun seit 1 1/2 Jahren 3h/Woche.

Ich könnte auch 4 oder 5 Stunden vertragen, aber meine jetzige Frequenz passt eigentlich recht gut, und ist für mich das erträgliche Minimum.

Da macht es mir doch ein bisschen Sorgen, dass meine Analyse dem Ende zugeht und die Stunden pro Woche wieder reduziert werden.

LG

metropolis
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~silence~
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Beitrag Fr., 09.10.2009, 08:56

Hallo Elle

Ich beginne in der übernächsten Woche meine Analyse.
Beginnen werde ich mit 3 Wochenstunden.
Ab Mitte November könnte ich auf 4 Wochenstunden erhöhen;
allerdings kann ich das jetzt im Vorfeld noch gar nicht abschätzen
und lasse das auf mich zukommen.

LG
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ninith
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Beitrag Sa., 10.10.2009, 17:19

Ich hatte ein halbes Jahr lang 2x die Woche und jetzt seit fast einem Jahr 3x. Meine Therapeutin drängt schon seit langem auf eine vierte Stunde, aber da bin ich nicht so begeistert von der Idee, vor allem weil ich sie selber bezahlen müsste... außerdem hätte ich mit meiner Kunsttherapie zusammen 5 Stunden die Woche und somit 15 Stunden Zeitaufwand inklusive Fahrzeit. Da nebenbei noch mein Studium und Hobbys zu meistern ist echt hart.

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Flugente
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Beitrag Sa., 10.10.2009, 17:39

Darf ich mal so in den Raum hineinfragen, warum ihr euch für eine Analyse entscheidet, bei der ja bekannt ist, dass sie sehr intensiv und zeitaufwendig ist, wenn ihr das gar nicht wollt? Ich mein, 4x die Woche hab ich noch nie gehört aber 3x ist doch Usus.

Und es ist denke ich, die einzige Therapieform, bei der so eine hohe Frequenz Voraussetzung ist. Also warum, insbesondere an die Threadstarterin, macht ihr dann genau diese Form??
Eisberg voraus!

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~silence~
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Beitrag Sa., 10.10.2009, 18:28

Hallo Flugente

Ich für meinen Teil habe mich ganz bewusst für eine Psychoanalyse entschieden. Ob die Frequenz nun drei oder vier Wochenstunden beträgt, finde ich - für mich - dabei gar nicht so wichtig.

Meine Themen finden ihren Ursprung fast immer in der Kindheit. Ich möchte die unbewussten Prozesse beleuchten, die mein Leben beeinflussen/dominieren. Konflikte aufdecken, die so nicht offenkundig ersichtlich sind. Dafür brauche ich den Analytiker; Jemanden, der die richtigen Fragen stellt. Doch um die richtigen Fragen stellen zu können, muss man tief in die Geschichte eingreifen - das braucht eben seine Zeit. Deshalb die Analyse.

LG
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Flugente
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Beitrag Sa., 10.10.2009, 19:10

Danke für die Antwort Silence aber wenn du zufrieden bist damit ist ja alles ok

Mich hätte interessiert, warum Leute sich für eine Analyse entscheiden um dann zu jammern, dass sie so ist wie sie ist
Eisberg voraus!

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kiyoko
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Beitrag Sa., 10.10.2009, 20:23

jetzt ist mir alles klar. Mein Analytiker mag mich nicht, ich soll nur alle 2 Wochen kommen Bild

d.h. dass eine richtige Analyse gar nicht selbst finanzierbar ist, außer man lebt nur noch von Luft und Therapie?!
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Elena
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Beitrag Sa., 10.10.2009, 20:31

kiyoko hat geschrieben:etzt ist mir alles klar. Mein Analytiker mag mich nicht, ich soll nur alle 2 Wochen kommen Bild
Wie kommst Du denn auf die Idee? Würde er Dich nicht mögen, würde er überhaupt keine Therapie mit Dir machen. Ausserdem schreibst Du nur noch alle zwei Wochen kommen. Das bedeutet meines Erachtens, dass ihr dabei seid, die Therapie ausschleichen zu lassen.

LG ELena

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kiyoko
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Beiträge: 217

Beitrag Sa., 10.10.2009, 21:00

Würde er Dich nicht mögen, würde er überhaupt keine Therapie mit Dir machen
na ich weiß nicht. Ich glaube wirklich, er findet mich nicht sehr sympathisch.
Ich bin erst seit einem Monat bei ihm, aber er hat gleich am Anfang gesagt, dass wohl alle zwei Wochen reichen...na danke Bild
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