Frechheiten am Arbeitsplatz

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Frechheiten am Arbeitsplatz

Beitrag So., 25.07.2010, 21:59

Hallo!

Mir scheint, in den meisten Jobs muss man sich von Vorgesetzten / Chefs eine ganze Menge Frechheiten anhören bzw. gefallen lassen. Mich würde interessieren, womit ihr im Laufe eures Arbeitslebens schon konfrontiert wurdet!

Ich versuche mal einen Anfang mit einer kleinen Annektote von vor 2 Wochen:

Chef (an meinen Kollegen gewandt): Sie bekommen eine Einladung zum Essen! Das geht an alle Mitarbeiter, welche damals am Samstag extra hergekommen sind um das Lager umzubauen. Ein kleines Dankeschön der Firma.

Ich wurde ignoriert. Zwar war ich inzwischen fix bei der Firma angestellt, doch arbeitete zum damaligen Zeitpunkt über eine Leihfirma dort. Wir fingen am um 6 Uhr morgens an und ich musste über eine Stunde zu Fuss dorthingehen, da um diese Zeit Samstags kein Bus fuhr. Insgesamt waren wir nur 7 Leute, 4 davon gingen um halb 12. Ich war bis halb 6 Uhr abends dort, nur mehr mit dem Chef und dem Vorarbeiter - also den ganzen Tag!

Aber warum sollte sich die Firma bei mir "bedanken"?

Das war der Startschuss!

Freue mich auf eure Geschichten!
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Carla1
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Beitrag Mo., 26.07.2010, 10:12

Hallo Ghostvoice,

vor vielen Jahren habe ich eine ganz ähnliche Geschichte erlebt - allerdings mit einen anderen Ausgang. Ich war damals Praktikantin in einem Unternehmen, und habe mehr so nebenbei mitbekommen, dass mein Abteilungsleiter "seine Leute" zum Essen eingeladen hatte. Da er mich nicht direkt angesprochen hatte, war ich bis zum letzten Moment unsicher, ob ich auch gemeint war oder nicht. Bin dann am Tag X einfach an meinem Schreibtisch sitzen geblieben und hatte eigentlich vor, wie immer in der Betriebskantine zu essen. Als sich die anderen auf den Weg gemacht haben, hat mich aber ein Kollege aufgefordert mitzukommen. Erst habe ich noch gezögert, aber als er meinte, der Chef habe uns doch eingeladen, und das Essen in dem schicken Restaurant dürfe ich mir auf keinen Fall entgehen lassen... bin ich doch mitgegangen. Auf dem Weg dorthin habe ich dann mitbekommen, wie der Abteilungsleiter diesen Kollegen beiseite genommen und ihm ins Ohr geflüstert hat, ich sei gar nicht eingeladen... Die beiden haben sich dann noch köstlich amüsiert, und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Habe sogar noch ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, einfach in einer Seitenstrasse zu verschwinden
Im Restaurant hat der Abteilunsleiter dann sofort einen Kellner gerufen, der in Windeseile noch ein Gedeck auf den Tisch gelegt hat Während des Essens habe ich dann erfahren, dass das Essen ein Dankeschön für die Arbeit an einem Projekt sein sollte, das die Abteilung vor meiner Zeit durchgeführt hatte. Mir war diese Geschichte natürlich mega-peinlich, obwohl ja eigentlich mein Kollege schuld war. Keine Ahnung, ob der Abteilungsleiter irgendwann erfahren hat, dass mich dieser Kollege "eingeladen" hatte. Auf jeden Fall habe ich mich hinterher ganz lieb für das leckere Essen und die Einladung (!) bedankt

Carla

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SamuelZ.
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Beitrag Mo., 26.07.2010, 10:17

Hallo Ghostvoice:
Aber warum sollte sich die Firma bei mir "bedanken"?
Ehrlich? Frage ich mich auch gerade.

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 26.07.2010, 13:19

@ghostvoice: ich verstehe nicht ganz weswegen du NICHT auch gemeint sein solltest? Und wenn man in so einer Lage unsicher ist, kannst oder hättest du nicht die Kollegen fragen können? Damit man nicht allzu gierig wirkt auf "Belohnung" fände ich da eine Formulierung schön à la: "Wie wird das denn hier in der Firma üblicherweise bei Dankesessen für die Belegschaft gehandhabt? Sind da die Leasingkräfte immer mitgemeint oder nicht?". Konkrete Fragen erspart Zweifel. Ärgern kann man sich danach immer noch. Unabhängig davon ob man (und ich in so einem Fall auch) es angemessen fände, eben ALLE einzuladen. Inzwischen bist du da fest angestellt? Ich versuche mich gerade in die Situation zu versetzen - und in guten Tagen (zugegeben, nicht immer), hätte ich es wohl gebracht die Frage: Sind die Leasingkräfte da auch mitgemeint? unmittelbar laut für alle hörend an die Chefs zu stellen.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Carla1
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Beitrag Mo., 26.07.2010, 14:22

Zu diesem Thema fällt mir auch noch ein Sklavenhalter... ähm, sorry, Chef wollte ich natürlich sagen... ein, der unter anderem auf meinen Hinweis, dass er mir zu wenige Arbeitstage gezahlt hatte, mit einem "Halt's Maul, du Rindvieh!" geantwortet hat - und das in einer ohrenbetäubenden Lautstärke
Zum Glück stand seine Sekretärin daneben. Die hat sich dann sofort flüsternd bei mir entschuldigt und meinte, das dürfe ich nicht so ernst nehmen, er sei halt so... Sie hat dann auch mit ihm gesprochen, und paar Minuten später hatte ich mein Geld bar in der Hand.
Der Typ war den ganzen Tag damit beschäftigt, sein Mitarbeiter und seine Frau anzuschreien, und hat dabei seinen beeindruckenden Wortschatz an Kraftausdrücken zum Besten gegeben. Dabei war es ihm auch völlig egal, ob gerade Kunden anwesend waren
Ihm ist sogar ab und zu mal "die Hand ausgerutscht", und da mussten die Leute, die gerade neben ihm standen, blitzschnell in Deckung gehen, da er sich in solchen Momenten überhaupt nicht mehr unter Kontrolle hatte
Nee, das waren echt unmögliche Zustände! Ich habe dann auch nach 5 Wochen gekündigt, obwohl ich eigentlich vorgehabt hatte, dort 10 Wochen zu jobben

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Proge
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Beitrag Mo., 26.07.2010, 14:32

Hi!
SandyZ. hat geschrieben:
Aber warum sollte sich die Firma bei mir "bedanken"?
Ehrlich? Frage ich mich auch gerade.
Hast schon irgendwie recht damit... schliesslich bezahlen sie für meinen Körper 40 Stunden die Woche....
"...aber meine Seele werden sie NIEEE besitzen!!!"


Miss_Understood hat geschrieben:@ghostvoice: ich verstehe nicht ganz weswegen du NICHT auch gemeint sein solltest? Und wenn man in so einer Lage unsicher ist, kannst oder hättest du nicht die Kollegen fragen können?
Nein, ich war nicht gemeint. Es war explizit an meinen Kollegen gerichtet - ich saß nur einen Meter entfernt am Tisch. Ich wurde schon bewußt ausgeschlossen... damit hat es sich definitv nicht um ein Missverständnis gehandelt. Mein Chef wusste schon, was er tat. Und das Essen fand schon statt! Keine offenen Fragen mehr.

Miss_Understood hat geschrieben:Unabhängig davon ob man (und ich in so einem Fall auch) es angemessen fände, eben ALLE einzuladen.
Es wäre eben die anständige Lösung. Aber das ging nicht von der Firma aus - sondern von ihm! Die Firma hatte (so vermute ich) ein bestimmtes Budget für diesen Abend genehmigt und der Chef spricht eben die Mitarbeiter an, welche es betrifft. Seine Entscheidung - und wieder ein Versuch mir zu zeigen, wo ich stehe (und gefälligst bleiben soll! )
Miss_Understood hat geschrieben: unmittelbar laut für alle hörend an die Chefs zu stellen.
In diesem konkreten Fall: eine schlechte Idee! Ich wurde schon mehrmals von verschiedenen Kollegen gewarnt, daß man bei ihm höllisch aufpassen muss. Niemals zu offen mit ihm reden! Am besten jedes Wort genau abwägen. Er gilt als frech, respektlos und kleinlich. Ich bin nicht der einzige, der sich Frechheiten anhören muss, aber niemand sagt etwas. ZU riskant.

(Gehört zwar nicht hierher, aber auf meinen jetzigen Job pfeife ich sowieso, also werde ich diese Situation mit ihm gleich mal als Sparring ansehen... und ihn herausfordern! )

Aber jetzt Schluss damit!

Eure Geschichten bitte (wenn ihr wollt!).

Möge dein Lächeln niemals verschwinden,

Ghostvoice!
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Beitrag Mo., 26.07.2010, 14:34

Carla1 hat geschrieben:... "Halt's Maul, du Rindvieh!" geantwortet hat - und das in einer ohrenbetäubenden Lautstärke
Wow! DAS ist wirklich heftig! Respekt, daß du es überhaupt 5 Wochen augehalten hast!!
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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 26.07.2010, 14:49

"Wenn sich herausstellen sollte, dass DU diesen Fehler gemacht hast, dann schmeisse ich dich aus dem Fenster" brüllt einst ein Terrorchef mich an - ich war Azubi. Choleriker hoch drei, der verbal extrem gut mit Worten umgehen konnte und auch regelrechten Psychoterror machte. (Geschichten, die zu lange dauern zu erklären.) Nachdem er mir dann mal einen schweren Leitz-Locher - genau - die großen - entgegenwarf und ich einer Kopfverletzung gerade mal noch so entgehen konnte, weil ich geistesgegenwärtig die Tür zumachte und der Locher dann einen fetten Splitter auf seiner Seite aus der Holztür fetzte, derweil ich zitternd davorstand und heulend rauslief und meine Ausbildung abbrechen wollte - bekam er immerhin eine Abmahnung.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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