Psychoterror

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Felicitas1212
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Psychoterror

Beitrag Di., 20.07.2010, 10:07

Liebe Forumsgemeinschaft!

Ich bin auf Euer Forum gestoßen, als ich im Internet nach Informationen für ein Problem gesucht habe welches mich seit längerer Zeit belastet, und würde mich über den einen oder anderen Tipp von Euch sehr freuen.

Ich bin seit 5 Jahren verheiratet und eigentlich sehr glücklich mit meinem Mann. Wäre da nicht seine Mutter: Bislang habe ich sie einfach als eine Tyrannin bezeichnet: Sie verfügt über ein unerschöpfliches Arsenal an Krankheiten, erfindet Unfallgeschichten, simuliert Herzattacken, und vieles mehr, all das mit dem einzigen Ziel, nämlich im Zentrum des Geschehens zu stehen und ihre Söhne zu sich zu zwingen. Als sie kürzlich sah, wie wir uns um meinen schwerst dementen Vater kümmerten, schlug die Demenz natürlich schlagartig auch bei ihr zu, und zwar gleich im „Endstadium“. Sie versteht es hervorragend sich blöd zu stellen. Ich erkannte das Theater sofort, mein Mann war und ist und ist jedoch voller Sorge um sie.
Weiters erfand sie ein äußerst wirkungsvolles Mittel, um die gesamte Familie unter Druck zu setzen: Nahrungsverweigerung. Sie isst nun nur noch, wenn einer ihrer Söhne ihr dabei zusieht und magert nun auch tatsächlich ab. Ich habe begonnnen, sie zu hassen und zu verabscheuen, und sogar schon an Trennung von meinem Mann gedacht, nur ihr nicht mehr begegnen zu müssen.

Nun kam es jedoch so, dass mein Schwager mit ihr auf Grund der vorgetäuschten Demenz einen Psychiater konsultierte, der eine – u.a. paranoide – Persönlichkeitsstörung attestierte.
Gestern telefonierte ich mit dem Arzt und er teilte mir mit, dass meine Schwiegermutter eine psychisch kranke Frau ist und es Teil ihres Krankheitsbildes sei., dass sie stets fürchtet, zu wenig beachtet zu werden und dementsssprechend um Aufmerksamkeit kämpft. Bei solchen Persönlichkeitsstörungen würden nicht nur die Betroffenen, sondern immer auch die Angehörigen leiden. Ein Termin für ein gemeinsames Gespräch wurde für September vereinbart.

Nun, wo ich aus dem Mund eines Arztes gehört habe, dass meine SchwieMu ein kranker Mensch ist, sehe ich all das anders und mit ein wenig Abstand. Trotzdem ist es für mich nahezu unmöglich, einen Modus mit ihr zu finden, sie war mir gegenüber stets misstrauisch, feindselig und agressiv. Es (sie) ist einfach grauenhaft! Sie macht mir das Leben zur Hölle.

Hat jemand von Euch Erfahrung mit paranoid-egozentrischen Persönlichkeiten?
Kann mir jemand einen Rat geben?????

Danke und LG Felicitas1212

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Mirielle
Forums-Gruftie
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Beiträge: 629

Beitrag Di., 20.07.2010, 16:33

Ui wei, ich fühle mit dir!
Ich hab auch so ein Schwiegermonster- ist zwar nicht ganz so schlimm wie bei dir, aber es ist dennoch eine Belastung.

Sie hat auch alle möglichen erfundenen und echten Krankheiten, ist nur froh wenn sie irgendjemandem vorjammern kann wie sehr sie doch in Sorge um alles Mögliche ist. Weiters ist sie paranoid und glaubt, jeder (bei mir macht sie da keine Ausnahme) würde ihr und ihren Söhnen (mit dem Mittleren der drei bin ich zusammen) nur Böses wollen. Außerdem ist sie furchtbar geizig, will alle an sich binden (indem sie mit ihren nicht unbeträchtlichen Ersparnissen lockt) und liegt permanent mit ihrer eigenen Mutter im Clinch.

Mir gegenüber ist die boshaft und verletzend ("du schaust aus als obst mit Zwillingen schwanger wärst" und ähnliche Höflichkeiten, dabei ist sie selbst rund wie ein Fass) will mich bevormunden und unterstellt mir gerne subtil, ich sei unfähig für ihren Sohn "zu sorgen".
Sie terrorisiert meine Ma mit Telefonanrufen, quatscht stundenlang über dasselbe, lässt sich beraten und Lösungen vorschlagen um drei Tage später wieder mit demselben Thema aufzufahren.

Es ist echt nicht witzig!
Wir (mein Freund und ich) haben uns nach 2 Jahren dem größtenteils entzogen indem wir einfach weit genug von ihr weggezogen sind (ne gute Autostunde reicht da schon). Meine Handynummer hab ich ihr nicht gegeben und mein Freund telefoniert nur 1 mal am Tag für 10 Minuten in der Früh beim Autofahren mit ihr, punkt. Meine Eltern haben das Haustelefon abgemeldet, dort kann sie also nicht mehr anrufen, und in der Arbeit hebt dann ne Kollegin meiner Ma ab, und sagt, dass sie nicht zu sprechen ist.
Dadurch haben sich derlei Kontakte auf ca. 1 Begegnung pro Monat beschränkt, es lebt sich wirklich angenehmer und man gewinnt Abstand zu den Dingen und kann sogar über ihr d**fes Verhalten lachen. Gewisse Aktivitäten wie permanentes Anrufen ihrerseits hat sie nun auch größtenteils eingestellt, eben wegen mangelnden Erfolges. Und den Rest kriegen wir nicht mehr so mit, eben weil wir auf Abstand sind. Ihren jüngsten Sohn (der ist so alt wie ich) wird sie aber demnächst psychisch zugrunde richten mit ihrer Art, und der weigert sich leider, Hilfe von uns anzunehmen...

Der Knackpunkt dabei war mein Freund- er musste sich soweit von ihr lösen, dass er sehen konnte, wie irrsinnig ihr Verhalten ist. Das ging bei uns ganz einfach indem er meine Eltern als "Vorbild" "bekommen" hat.

Vielleicht kannst du das ja auch bei dir irgendwie so zur Anwendung bringen.
Eine radikale Weise sie vielleicht ein bisschen zur Vernunft zu bringen, wäre, sie wegen Selbstgefährdung (Nahrungsverweigerung und (angebliche) Demenz) in eine Klinik einweisen zu lassen. Könnte einen Heilsamen Schock bei ihr bewirken. Weiters sollte man unbedingt auf ärztliche Hilfe in allen möglichen Aspekten zurückgreifen.

Wichtig hierbei ist, dass dann aber alle mitziehen- wenn einer in den alten Mustern bleibt wird sie das in ihrer Art und Weise bestätigen. Also sprecht gemeinsam (aber ohne sie) über das Thema und wägt die Möglichkeiten ab. Möglicherweise kann man sich hierzu auch beraten lassen.

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute und starke Nerven!
glg Miri
*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*

"Die größte Macht hat wohl das richtige Wort zur richtigen Zeit..."
Mark Twain

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