Angst vor ambulant betreutem Wohnen

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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kleines2010
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Angst vor ambulant betreutem Wohnen

Beitrag Mo., 19.07.2010, 18:02

Hallo, ich habe eine Persönlichkeitsstörung und Dissoziative Störung. Ich soll ambulant betreutes wohnen bekommen und habe aber angst davor bevormundet zu werden und nichts mehr zu dürfen.
Hat von euch jemand ambulant betreutes wohnen? Welche Nachteile hat es? Muss man alles offenbaren?
Lg, Kleines....

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 19.07.2010, 18:33

Also so lange das keine gerichtlich bestellte Betreuung ist kann dir sowieso niemand etwas vorschreiben.

Ich würde einfach zusehen, daß du da jemanden findest, mit dem du ein gutes Vertrauensverhältnis hast. Wenn das nicht passt könnte ich mir das evtl ätzend vorstellen, aber da hast du ja vermutlich ein Mitspracherecht, wen du als Betreuer bekommst.

Also schau dir mal Anbieter an, du bist ja nicht gezwungen, jemanden zu nehmen mit dem du kein gutes Auskommen hast.

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ENA
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Beitrag Mo., 19.07.2010, 18:37

Also ich kenne das nur so (vom Hören), dass man schon noch alles selber entscheiden kann, es sei denn, man hat einen gesetzlichen Betreuer,...aber auch da hat man in einem bestimmten Rahmen Mitsprache-Recht!

Wenn Dir anscheinend jemand das betreute ambulante Wohnen angeboten hat (heißt ja eigentlich nur, dass zu Dir jemand kommt und Dich in bestimmten Sachen unterstützt,...über einen festgelegten Zeitrahmen), dann wäre es doch auch eine Möglichkeit, diese Person oder den Träger eines solchen Angebotes mal genau zu fragen, oder?

Was wäre denn die Alternative für Dich zu dieser Maßnahme und wie lange soll es dauern? Für welche Bereiche soll es sein (nur wenn Du antworten magst)?

Lieben Gruß, ENA!

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kleines2010
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Beitrag Mo., 19.07.2010, 18:52

Also für Gespräche, Motivation, Behördengänge und Arztbesuche soll's unterstützend sein. Und alles mit mir zusammen.
Gesetzlich nicht. Mein Sozialarbeiter will wir das Ambulant betreute wohnen für mich beantragen und ich habe aber null Ahnung davon und traue mich auch nicht ihn näher zu fragen:-( Über die länge hat er mir nichts gesagt als wie das das gesehen werden muss. Ich will mir ja gerne helfen lassen habe aber angst ich dann da nicht mehr raus komme wenn ich es nicht mehr wollen sollte. Oder die mich noch ganz in ein betreutes Wohnheim stecken. Man weiß ja nie und ich bin verdammt mißtrauisch.
Ich bin eigentlich ganz selbständig habe nur so meine Schwierigkeiten und brauch jemand an meiner Seite.
Lg, Kleines

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ENA
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Beitrag Mo., 19.07.2010, 18:59

Hallo Kleines!

Vertraust Du Deinem Sozialarbeiter denn? Sonst kannst Du doch ganz unabhängig von ihm mal einen Träger fragen, der so ein betreutes Wohnen anbietet... .
Also ich kenne so eine Maßnahme für ein halbes Jahr. Manchmal wird es auch verlängert. Je nach dem, wie sehr man es braucht. ...und zwingen in ein Wohnheim zu gehen, kann Dich eh niemand! Das ist ganz allein Deine Entscheidung, wo Du Deine Unterschrift drunter setzt!!!
Ich verstehe den Mitarbeiter des betreuten Wohnens eher in der Rolle des Begleiters, eben der Hilfsperson, damit Du die Sachen irgendwann auch wieder alleine erledigen kannst.
Hast Du denn noch zusätzlich Begleitung im psychotherapeutischen Sinne?
Ich würde, wie gesagt, den Sozialarbeiter nochmal genau fragen. Es ist klar, dass Du nicht alles wissen kannst. Ist also vollkommend normal!!!...Du kannst ihn ja auch erstmal ganz konkret fragen, wie das Ganze aussehen wird, für wie lange die Hilfe ZUNÄCHST beantragt wird und wieviel Du dann noch selber entscheiden kannst bzw. wieviel der Mitarbeiter dann tut (und wie oft und wie lange ihr Euch seht).

Liebe Grüße, ENA!

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kleines2010
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Beitrag Mo., 19.07.2010, 19:41

Hallo, ja, ich werde wohl mal meinen Mut zusammen nehmen müssen und meinen Sozialarbeiter mal ausquetschen müssen. Ich habe nur immer so fürchterliche angst man mir böses will. Hängt wohl mit früheren Erfahrungen zusammen. Vertrauen tue ich ihm schon, sogar sehr viel mehr als wie meinem Psychotherapeut! Aber ein gewisses Mißtrauen ist eben leider da obwohl ich es nicht so will. Bisher lief auch immer alles klatt, er hat nur nicht so viel zeit das so alles weiter zu machen wie bisher bei mir:-( Hilft mir immer bei schriftlichen und Behörden und so, auch Gespräche. Deshalb fühle ich mich schon etwas wie abgeschoben. Ich habe ohnehin immer probleme Vertrauen zu fassen. Wenn ich schon mal jemand habe und mir helfen lassen will....Habe auch angst noch unselbständiger oder abhängig von Hilfe zu werden. Angst man mich bevormundet und kontrolliert.
Von 2x pro Woche war die rede, nur wie lange das wurde noch nicht gesagt.

Lg, Kleines

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ENA
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Beitrag Mo., 19.07.2010, 19:46

kleines2010 hat geschrieben:Ich habe nur immer so fürchterliche angst man mir böses will.
Du kannst immer noch "nein" sagen, auch, nachdem Du ihn ausgefragt hast!...

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salonkatze
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Beitrag Mo., 19.07.2010, 22:14

Ambulante Betreuung hat den Auftrag zu begleiten und zu beraten. Es wird im Vorfeld ausgehandelt, wieviele Stunden am Anfang als sinnvoll erachtet wird. Eine Einheit, genannt Fachleistungstunde, dauert ca 40 Minuten. Zum Beginn des Prozesses werden meist vom Kostenträger ca 4 Fachleistungstunden genehmigt, die langsam auf 1- 2 Stunden reduziert werden.
Bei der ambulanten Betreuung wird dann geschaut, an welchen Punkten du noch Unterstützung brauchst. Beispiele wären: Du hast Angst allein aus dem Haus zu gehen, dein/e Betreuer/in geht zunächst mit dir und übt es mit dir. Oder begleitet dich bei Behördengängen oder zum Arzt.
Problemstellungen werden sehr praktisch, eher pädagogisch angegangen. Meist sind es auch Erzieher bzw Sozialpädagogen, die die ambulante Betreuung mit dir machen. Die werden nicht viel anders arbeiten, als die Sozialarbeiter, die du schon kennst, nur dass die zu dir nach Hause kommen.
Du kannst jederzeit sagen, dass du die Hilfe nicht mehr brauchst oder auch ablehnst. Es beruht auf Freiwilligkeit.
Die Ziele bestimmst du, sprich, wo du Bedarf hast. Es wird mit dir geschaut, du wirst also nicht bevormundet.
LG Salonkatze
Es hat keinen Sinn zu warten bis es besser wird, dass bißchen besser, wär das Warten nicht wert!

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kleines2010
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Beitrag Mo., 26.07.2010, 21:41

Huhu

ich hätte gar keine angst haben müssen. Das ist gar nicht schlimm und ich kann die Betreuung jederzeit wieder aufgeben, wenn ich sie nicht mehr will oder auch eine andere Betreuungsperson haben wenn ich mit der die ich bekommen werde nicht klar kommen sollte. Aber ich habe sie schon kennengelernt(Sozialpädagogin ist sie und sehr sehr einfühlsam)und sie macht nen guten Eindruck und ist auch voll cool drauf
Für 2 Jahre haben wir beantragt, ab September und für 2x2 Stunden pro Woche, eine Gutachterin wird aber noch mit mir sprechen und dann letzten endes entscheiden wieviel genehmigt wird und das soll auch immer wieder dann überprüft werden.
Im Vergleich zu der gesetzlichen Betreuung ist sie absolut freiwillig und auch wegen mich ganz in betreutes wohnen stecken brauche ich keine angst haben, weil das ambulant betreute wohnen das verhindern soll und mich wieder mehr auf die Beine bringen soll. Soll auch alles mit mir zusammen gemacht werden, mir geziegt und gelernt werden damit ich später nur noch auf ein minimal Unterstützung angewiesen bin.

Danke für Eure Beiträge

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ENA
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Beitrag Do., 29.07.2010, 15:59

Na siehste!

Prima!!!

...und: Wenn Du magst, kannst Du ja mal berichten, wie es wirklich ist !!!

...und: Reden hilft meistens !!!

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