Schwester vom Freund ist extrem aggressiv

[Crystal30]

Hallo zusammen,

das ist mein erster Beitrag hier und ich hoffe, vielleicht ein paar Anregungen/Hilfe zu bekommen; ich war mir auch nicht so ganz sicher, wo ich diesen Beitrag am besten einsortiere - falls er besser woanders passt, bitte schieben .

Sorry, ich hole jetzt etwas weiter aus, also tschuldigung, falls mein Beitrag jetzt viel zu lang sein sollte.

Und zwar geht es um die Schwester meines Freundes. Sie ist 22 Jahre alt, benimmt sich aber aus meiner Sicht wie eine 12jährige, die mitten in der Pubertät steckt. Sie war nie ein positiver Mensch und hat es sicher nicht immer leicht gehabt im Leben (Eltern haben sich früh getrennt, eher "asozialer" neuer Lebensgefährte der Mutter, da gibt/gab es viele Konflikte).

In letzter Zeit ist es aber so, dass ihr Verhalten ganz unerträglich und total unerklärbar geworden ist und wir wissen echt nicht mehr weiter, es hat sich immer weiter zugespitzt. Sie redet praktisch gar nicht mehr normal, sondern schreit/schimpft nur noch, im wahrsten Sinne des Wortes (jeden Satz!), ist extrem aggressiv, brüllt ihre Mutter an und beschimpft sie ganz schlimm (und zwar so, dass ich am liebsten im Boden versinken möchte, das geht einfach gar nicht). Anderseits ist sie auch noch extrem unselbständig, kriegt nix auf die Reihe, hat nie Geld, keinen Job. Sie benimmt sich wirklich wie ein Teenie und ich kann das echt nicht nachvollziehen, weil ich mit 22 schon viel weiter war und auf eigenen Füßen stand.

Kennt ihr diese reißerische RTL2-Serie "Die Mädchen-Gang"? Genau so ein voll asozialer, aggressiver Ton herrscht da permanent, nur ist sie eben schon wesentlich älter und eigentlich aus dem Alter raus, wo man "so" ist. Sie ist auch extrem antriebslos und lustlos und kann sich zu nix aufraffen, hat mit Ach und Krach den Hauptschulabschluss gemacht und sieht keinerlei Perspektive im Leben, spricht auch sehr oft in Stammtisch-Parolen, die man eher von 60jährigen erwarten würde ("jaja, der Staat zieht einem das ganze Geld aus der Tasche", "Was bleibt einem noch außer Hartz IV" bla bla bla).

Ich frage mich inzwischen ernsthaft, ob da was nicht stimmt; ich weiß z.B., dass sie kifft (ob andereDrogen, weiß ich nicht) und einen nicht so guten Freundeskreis hat; können das Anzeichen für eine Psychose oder so sein? (ich kenne viele Leute, die kiffen u. teilweise auch andere Drogen konsumieren), aber niemand hat ein solches extremes Verhalten).

Gespräche bringen nichts und werden mit lautem Schreien und Beschimpfen etc. beantwortet. Sie beschimpft auch ihren Bruder total, der ihr seit über zehn Jahren immer sehr viel zur Seite stand, auch so Sachen wie Schule suchen, für Abschluss lernen, Behördengänge etc. mit in die Hand genommen hat, aber wenn man ehrlich ist, hat das alles nix gebracht. Dafür beschimpft sie ihn dann als "Stück Scheiße" oder so, sowas kenn ich gar nicht.

Er ist sehr enttäuscht und traurig deswegen und ich frage mich, wen man da heranziehen kann, um die Situation irgendwie zu entspannen? Die Mutter ist inzwischen auch am Ende, macht sich aber auch Sorgen.
Hilfe von jemand Außenstehendem oder so? Wiederholtes Reden mit uns oder mit der Mutter bringt offensichtlich gar nichts ... aus meiner Sicht muss aber irgendwas passieren. Oder einfach Kontakt abbrechen? bin echt ratlos ...

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[Schneekugel]

Was spricht dagegen den Kontakt abzubrechen? Sie ist keine 5-jährige und sollte grundlegende Regeln des Zusammenseins bereits begriffen haben. Führe ich mich jemand anderem gegenüber asozial auf, dann ist es ganz normal, das dieser sich lieber mit anderen Dingen und Personen beschäftigt, die für ihn positiv sind. Wie kommt die Frau überhaupt auf die Idee, dass ihr nichts besseres mit eurer Zeit anfangen könnt, als sich ihr Gekeife anzuhören? Nicht aufregen, nicht keifen, einfach im normalsten Tonfall der Welt sagen, dass du jetzt lieber ... machen willst, weil du mehr davon hast als weiter in ihrer Gesellschaft zu bleiben.

Hat bei einem Verwandten von mir zumindest soweit funktioniert, dass die absoluten Brüllextreme eigentlich nicht mehr auftreten sondern sich in ein allgemeines Rumgemecker verwandelt hat.

[Crystal30]

ja, da hast du wahrscheinlich recht. Mir tut es halt doch leid für die Mutter, die es auch nicht unbedingt leicht hat und für die das eine sehr große Belastung ist, vor allem aber für meinen Freund, der extrem viel Zeit, Mühe und Emotionalität da rein gesteckt hat, weil es ihm weh tut zu sehen, was aus seiner Schwester geworden ist. Da geht es echt nur bergab zurzeit.

Zum Glück zieht sie in wenigen Wochen von zuhause aus, was die Lage ja gezwungenermaßen ein wenig entspannen wird. Aber irgendwie fühlt man sich ja doch verpflichtet, einfach weil das die Familie ist und man den anderen prinzipiell schon unterstützen möchte und nicht fallen lassen will. Mein Freund ist aber inzwischen selbst so weit, dass er keinen Bock mehr hat und nicht mehr mit ihr sprechen mag, nach den letzten Beschimpfungen.

Ich mache mir nur halt Sorgen, ob da was mit Drogen am laufen ist, das dann irgendwie noch viel schlimmer wird. Sie versaut sich ja echt ihr Leben zurzeit. Aber ihr Verhalten ist so unfassbar bescheuert, dass man eigentlich pausenlos drüber lachen könnte, wäre es nicht so traurig auf der anderen Seite ...

Andererseits ist es natürlich so, dass sie - wie du schreibst - kein Kind mehr ist und man als Erwachsener die Konsequenzen tragen muss. Also wohl am besten einfach (ins Leere) laufen lassen und ignorieren, auch wenn es schwer fällt :(.

[Eve...]

Ich würde zunächst als Mutter meine Tochter, die in dieser Art jeglichen Respekt vermissen lässt. umgehend und nachdrücklich vor die Tür setzen. Wenn ich an die hilflosen Eltern der erwähnten Sendung denke, frage ich mich immer noch, warum sie so etwas bloß mitgemacht haben.

Allerdings sind die Eltern nicht unbeteiligt an dieser Entwicklung: Bei denjenigen, die derart entgleisen, wurde versäumt, rechtzeitig Grenzen zu setzen; sie sind ja keine schlechten Menschen, müssen aber begreifen, dass es so einfach nicht geht.

Dadurch erhält die Schwester ihre Chance zur Änderung - oder auch nicht - ist ihre eigene Wahl. Für die Angehörigen gehts um den Selbstschutz, möglichst ohne sie völlig fallen zu lassen. Dass man sich als Bruder und Schwägerin in diesem Fall ebenfalls distanziert, ist unabdingbar - so lange, bis sie merkt, woran es liegt und dass sie höchstens mit ihresgleichen Umgang pflegen kann, weil niemand Normales sich das antun möchte.

Der Bruders könnte ihr ganz deutlich sagen, woran es liegt, und dass man auf anderer Ebene gern wieder Kontakt haben kann.

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[Crystal30]

jo, das stimmt ... der Zug ist leider abgefahren, schätze ich, also von wegen mal auf den Tisch hauen und Respekt fordern usw..

Die Mutter sagt dann zwar lahm "Schrei mich nicht so an" ("hilflos" trifft es genau), aber was da abgeht an Beschimpfungen, ist unter aller Sau ... da steh ich echt nur fassungslos neben und komme mir vor wie im falschen Film (bzw. so wie in den typischen Asi-TV-Formaten ). Vor die Tür setzen hat sie leider nie gemacht. Zum Glück kommt ja in ca. 8 Wochen der Auszug, nur frag ich mich, wie die Zeit bis dahin überbrückt werden soll.

und sie höchstens mit ihresgleichen Umgang pflegen kann, weil niemand Normales sich das antun möchte.

ja, und ihr Freundeskreis ist eben so asi und das macht einem schon Sorgen, auch wenn man auf Abstand gehen will.

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