Isoliert und trozdem in den Sozialen Beruf einsteigen?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Lara-Sophie
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Isoliert und trozdem in den Sozialen Beruf einsteigen?

Beitrag Fr., 09.07.2010, 08:27

Hallo alle Zusammen

habe mir dieses Forum in den letzten Tagen etwas genauer angesehen und fand das eine gute Lösung für mich, da ich nich unbedingt in Therapie gehen möchte, zumindest momentan noch nich

Zur Zeit bin ich damit beschäftigt den passenden Beruf für mich zu wählen, was etwas schwierig für mich ist, da ich zum einen unter Entscheidungsschwirigkeiten leide, ist allerdings teilweise schon besser geworden

Zum Anderen habe ich keine Freunde und lebe stark isoliert, ich wohne noch zu Hause, aber selbst das ist klappt nich immer ganz, ansonsten wäre ich wahrscheinlich schon ganz isoliert, andererseits muss man dazu sagen, dass die Menschen mit denen ich zusammen lebe teilweise etwas mit meinen Kontaktschwierigkeiten zu tun haben.

So meine eigentliche Frage ist jetzt:

Kann ich mit diesem Lebenswandel in einem sozialen Beruf gehen, würde gerne etwas mit Kindern machen, habe lange überlegt, welchen Beruf ich wählen soll, aber damit beschäftige ich mich im prinzip in den letzten Jahren am meißten, bzw die Weiterbilungsmöglichkeiten reizen mich auch ziemlich stark, Pädagoge oder Psychologie fänd ich Bärenstark
Das interessiert mich nun mal am meißten, bzw damit beschäftigte ich mich in den letzten Jahren und auch immer noch.

Allerdings wissen die Menschen hier wo ich wohne so ziemlich alle, von meinem Trauma und von meinen Problemen, deshalb hab ich irgendwann angefangen mich zu isolieren, mitlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, an dem es mir reicht und ich super gerne wieder Freude am Leben hätte und neue soziale Kontakte, würde einfach mal gerne wieder ne richtig gute Freundin haben und Spaß.
Prinzipiell komm ich ganz gut mit meiner jetzigen Situation klar, aber manchmal weiß ich nich mehr weiter, soll ich weg ziehen und noch mal ganz von vorne anfangen? wenn ja wohin? und werde ich dort das gleiche Problem haben? wie stell ich das am besten an? usw
Bevor das alles passierte hatte ich eigentlich schon Kontakt zur Außenwelt, hatte immer Spaß und war immer untr Leuten, so hätte ich das im Prinzip gerne wieder, allerdings hab ich auch grad ne Trennung hinter mir unter anderem, weil ich meißtens unter Gesellschaft nicht mehr ganz ich selbst sein kann, fühle mich unwohl und hab manchmal das Gefühl neben mir zu stehen, mit Kindern komm ich ganz gut klar und sonst prinzipiell auch, wenn da nich diese Angstgefühle wären, ich muss das dringend loswerden und wieder zurück ins leben, man hat doch sowieso nich alle Zeit der Welt, da kann ich sowas nich gebrauchen

Vielleicht geht es ja jemandem hier genauso oder es hat einfach jemand einen guten Rat für mich

Vielen Dank schon mal im Voraus

Ganz viele liebe Grüße Lara-Sophie

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 09.07.2010, 09:09

Ich würde einfach mal Praktika in so einem Beruf machen. ist das nicht eh die Voraussetzung zB wenn man Kindergärtnerin werden will?

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Mirielle
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Beitrag Fr., 09.07.2010, 10:43

Ich stimme münchnerkindl zu.
Und wer weiß, vielleicht ist das GENAU das, was dir fehlt um aus deiner Isolation herauszukommen?

Alles Gute, Miri
*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*

"Die größte Macht hat wohl das richtige Wort zur richtigen Zeit..."
Mark Twain

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Lara-Sophie
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Beitrag Fr., 09.07.2010, 13:35

Vielen dank für die Antworten. Das werde ich auch machen, ich hoffe auch, dass ich durch das Arbeiten aus der Isolation finde, hab nur Angst, dass ich das hier nicht schaffe, hab aber auch angst wegzuziehen und dadurch vielleicht komplett zu vereinsamen und dort dann eventuell auch nichts hinbekomme, weil ich weglaufe oder mich zurückziehe, hatte gehofft, dass hier vielleicht jemand gerade vor der selben Entscheidung steht oder diese vielleicht schon hinter sich hat.

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
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Beitrag Fr., 09.07.2010, 17:03

Liebe Lara-Sophie,

aus der Sicht von mir als Therapeuten und früher ganz besonders intensiv mit Kindern und Jugendlichen arbeitend: lassen Sie es - zumindest die nächsten Jahre!

Wenn jemand nicht einmal zu einer ernsthaften Selbstreflexion bereit ist und auch nicht in der Lage ist, in seinem eigenen Leben befriedigende und lebendige soziale Kontakte zu führen, denn halte ich nicht für prädestiniert, mit Menschen (ob Kindern oder Erwachsenen) zu arbeiten. Das Thema Psychologie oder Pädagogik mag Sie aus verschiedenen Gründen faszinieren - lassen Sie sich aber nicht zur Annahme verleiten, daß es deshalb auch der geeignetste Beruf für Sie wäre. Menschen, die sich einer in einem sozialen Beruf tätigen Person anvertrauen, sollen dort auf eine in sich gefestigte, positiv strahlende und förderliche Person treffen, und niemandem, der mit seinem eigenen Leben kämpft und zumeist unglücklich ist, wenn er/sie heimgeht. In den Zeitungen können Sie regelmäßig nachlesen, was für teils tragische Entwicklungen derartige Konstellationen nehmen können.

Und mal nur für Sie selbst: erlauben Sie es sich doch, Ihre Kraft und Freizeit für Ihr eigenes Leben zu nutzen, und halten Sie sich vom Druck frei, ständig auch für andere da sein zu müssen! Menschen mit psychischen Beschwerden, gerade auch an eigenen sozialen Kontakten arme Menschen, sind exemplarische Burnout-KandidatInnen, sehr häufig auch anfällig für die Ausnutzung von Machtverhältnissen und psychosomatische Leiden aller Art. Es sind häufig sehr intelligente Menschen - aber halt anfällig für bestimmte persönliche Probleme. Gönnen Sie sich einen Job, der Ihnen Kraft und Freude spendet und in dem Sie Ihre sonstigen Qualitäten (und Ihre Feinfühligkeit für andere Dinge) nutzen können! Und in jedem Fall könnten Sie ja nebenbei sozial tätig sein, oder wie schon von anderen erwähnt, mal ein Praktikum (z.b. in Sommerferien, am besten gleich mit "fordernden" Jugendlichen, damit Sie Ihre Grenzen feststellen können) machen. Gestalten Sie es aber keinesfalls so, daß so etwas Ihr Hauptberuf wäre, Sie also direkt oder indirekt davon abhängig wären oder ein "Ziel" daraus erwächst.

Herzliche Grüße und alles Gute für Ihren Weg,
Richard L. Fellner

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Lara-Sophie
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Beitrag Sa., 10.07.2010, 18:27

Vielen lieben Dank Herr Fellner, genau dies war auch mein Gedanke, niemand, der soviele eigene Probleme hat, sollte sich um andere kümmern und aus eigener Erfahrung weiß ich auch, wie sich das auf die eigenen Genesung auswirken kann. Beispiel: hatte bei meiner letzten Therapeutin auch immer das Gefühl hatte, sie sei selbt nicht mit sich im Reinen, hab die Therapie dann auch abgebrochen. Sie haben recht, ich sollte erst mal mein eigenes Leben wieder auf die Beine stellen, die Idee bestand im Prinzip auch darin, während der Ausbildung wegzuziehen, und dann dort neue soziale Kontakte zu knüpfen, denn eigentlich bin extrem gern unter Menschen und kommuniziere gerne, im Prinzip bin ich ungenern einsam, das hat sich alles durch diese Eigenisolation und der Angst vor schlechter Nachrede ergeben, das hemmt mich dermaßen ich selbst zu sein in Gesellschaft anderer Leute, dass ich nur noch still bin, zu nichts etwas sage und meißtens passiv bleibe, obwohl ich eigentlich die Freiheit und das Abenteuer liebe und ich mal eine Frau war, mit der man Pferde stehlen konnte, da will ich wieder hin. Allerdings, stell ich mir das wahrscheinlich zu leicht vor, ich bin gerade frisch getrennt, unteranderem auch aus diesen Gründen und weil ich es nicht geschafft habe mich zu intgrieren, egal wie sehr ich es versucht habe, Unsicherheit machte sich breit und andere Ängste und Gefühle. Ich habe angefangen mit Sport ein Ventil für mich zu schaffen und möchte eventuell Klavier spielen lernen, ich sollte wirklich erst einmal daran arbeiten und sollte doch in einer neuen Stadt einen Neuanfang starten, meine einzige Kommunikationsmöglichkeit momentan ist das Internet und das kann ich schließllich minehmen.
Na gut, ich hab schon wieder viel zu lange geredet, naja komm ja auch nich allzu oft dazu die frei zu tun =)
Also noch mal vielen, lieben Dank, ich werde mir ihren Rat zu Herzen nehmen und nach einem neuen Beruf suchen, eventuell gehe ich dann doch in Richtung Mediengestaltung, wobei ich mir das mit dem Ferienpraktika doch noch mal überlege =)

Viele liebe Grüße Lara-Sophie

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Himmelsblume
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Beitrag Sa., 10.07.2010, 19:47

Hallo Larah Sophie,

ich hätte dir jetzt fast das gleiche geschrieben, wie Herr Fellner, aber das hat sich ja erübrigt.

Was ich dir aber noch da lassen, höre auf Herrn Fellner, ich weiß wie verdammt schwer es ist
sich um alte Menschen, Kindern und Erwachsene zu bemühen.
Ich bin ja aus einem medizinischen Beruf die ca. letzen 1 1/2 bis zu meinem Burn Out waren verdammt hart für mich, ich hatte zwar die Routine und ausreichende Erfahrung aber jeder einzelne Tag wo ich Patienten liebevoll betreuen mußte, sie behandelt habe oder über Papierkram mit ihnen reden mußte waren eine Prüfung für mich.
Du mußt in der Lage sein egal wie schlecht es dir geht, vor der Tür all deinen Seelenmüll zurück zu lassen.

Du mußt sehr stark sein, den egal ob Kinder oder Erwachsene haben es verdient, dass man 100%ig ihnen gehört.

Ich hoffe, du findest dich bald in deinem eigenen Leben zurecht und findest auch den richtigen Beruf für dich.

Viele Ärzte oder Zahnärzte vergeben auch Praktikas vielleicht kannst du da mal ausprobieren ob du dich für einen sozialen ( wenn du stabil genug bist), medz. Beruf eignest.

L.G. Himmelsblume
Wir alle würden verwandelt werden,
wenn wir nur den Mut zu uns
selber hätten.

Marguerite Yourcenar

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KleinesMädchen
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Beitrag Mo., 12.07.2010, 11:40

Ist es aber nicht auch so, dass gerade wenn man in einer Tätigkeit vollkommen aufgeht, mit sich besser ins Reine kommen kann?
Wenn einen gerade doch genau das erfüllt, z.B. die Arbeit mit Kindern, ist dies vielleicht doch aber auch der Schlüssel.


Lara-Sophie, ich würde das nicht aus den Augen verlieren. Vielleicht solltest du einfach wirklich erstmal ein Praktikum machen und dich nicht gleich auf Erzieherin als Beruf stürzen, aber behalte es im Hinterkopf, wenn es das ist, was du wirklich tun willst.
Welchen Sport treibst du? Vielleicht käme eine Trainertätigkeit in Frage? Du machst eine Ausbildung in einem anderen Beruf, nebenher etwas mit Kindern und wenn es dir besser geht, könntest du umsatteln und dich umschulen lassen. Nur mal so rein theorethisch


Ein Umzug ist übrigens nicht immer verkehrt. Gerade wenn dein Umfeld viel über dich weiß, wird es so oder schwer werden, da wieder hineinzufinden.
Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Umzug Wunder wirken kann. Überall wohnen andere Menschen, herrscht eine andere Mentalität und ich habe hier so liebe Menschen gefunden, die mich einfach akzeptiert haben und es mir somit viel leichter gemacht haben, unter Menschen zu gehen, mich zu integrieren- das wäre in meinem alten Umfeld garnicht möglich gewesen, denn dort hingen für mich zu belastende Erinnerungen, die nun aus der Ferne betrachtet ihren Schrecken verloren haben, ich konnte sie ganz anders bearbeiten, nachdem sie mich nicht mehr im "Würgegriff" hatten, weil sie ständig present waren. Und ich wusste eben, dass mir die Menschen hier eben noch keinen Stempel aufgedrückt haben.
Sicher ist sowas nicht immer die Lösung und vor allem auch eine Frage dessen, wie man mit soetwas umgeht. Wenn man nur weglaufen und alles vergessen will, wird es vermutlich nichts bringen, da das eigentliche Problem ja nicht angegangen wird.


darf ich mal fragen, was vorgefallen ist? Irgendwie hab ich herausgelesen, dass es ein Ereignis gab, dass die ganze Problematik erst ausgelöst hat.

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candle
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Beitrag Mo., 12.07.2010, 11:45

KleinesMädchen hat geschrieben:Ist es aber nicht auch so, dass gerade wenn man in einer Tätigkeit vollkommen aufgeht, mit sich besser ins Reine kommen kann?
Leider nein! Das funktioniert dauerhaft nicht.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
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worst case
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Beitrag Mo., 12.07.2010, 11:49

hallo L-S

toll finde ich ja, dass du jetzt den antrieb verspürst aus deinem schneckenhaus rauszukommen das ist ja prima!

dann überleg dir was konkretes, mach, was der dottore sagt.

was könntest du denn tun, damit du dabei unterstützung hast? ist vielleicht nicht ganz einfach.

vielleicht würde es dir helfen, bei der aufarbeitung deines traumas einen profi an deiner seite zu haben?

liebe grüße, s.
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ENA
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Beitrag Mo., 12.07.2010, 11:51

KleinesMädchen hat geschrieben:Ist es aber nicht auch so, dass gerade wenn man in einer Tätigkeit vollkommen aufgeht, mit sich besser ins Reine kommen kann?
Wenn einen gerade doch genau das erfüllt, z.B. die Arbeit mit Kindern, ist dies vielleicht doch aber auch der Schlüssel.
Candle war schneller,...aber trotzdem mal kurz zu dem Zitat:

Wenn andere Menschen daran beteiligt sind, sollte man nicht auf Kosten der anderen mit sich ins Reine kommen. Mit sich ins Reine kommen und in einem Beruf aufgehen, für sich einen (Lebens-) Sinn finden, ist mitunter wunderbar,...aber eben nicht auf Kosten anderer... . Entweder man ist größtenteils mit sich im Reinen und arbeitet nebenbei noch an sich oder man wartet besser, bis man mit sich soweit im Reinen ist, dass andere das nicht mitbekommen, zumindestens nicht als Klientel bei der Arbeit,...denn die sind es ja, die auf Hilfe angewiesen sind...und wenn da jemand vor einem steht, der selber noch nicht gefestigt genug ist und das auch schon vor der Ausbildung wusste,...ne, ne,...ist wohl nicht so eine gute Idee!

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worst case
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Beitrag Mo., 12.07.2010, 12:21

ja, es ist auch für dich viel zu belastend. berufe im sozialen bereich fordern einem viel ab!
da mußt du stabil sein, sonst gehst du unter.
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yuna
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Beitrag Mo., 12.07.2010, 12:29

Hallo Lara-Sophie!

Meine Therapeutin riet mir davon ab Erzieherin zu werden... ich hielt mich nicht daran. Ich muss sagen, ich bereue es nicht und ich habe mich unglaublich weiterentwickelt durch meine Praktika. Ich hatte zu Beginn große Probleme auf die Kinder zuzugehen, aber mittlerweile fällt mir nicht mehr allzu schwer.
Es ist machbar, wenn man an sich arbeitet und es wirklich will.
Seit ich mich für diese Ausbildung entschieden habe, arbeite ich zugleich an mir, da ein sozialer Beruf zugleich bedeutet Verantwortung zu übernehmen, sowohl für sich selbst als auch für andere.

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lingaroni
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Beitrag Mo., 12.07.2010, 14:32

hallo yuna,

ich glaube, es geht bei sogenannten helfenden berufen ja nicht darum, dass man sich selber über seine klienten therapiert, sondern um den nutzen für die klienten. in erster linie. also die betrachtung deiner therapeuten zielt auch - und vermutlich überwiegend - dahin, wie nützlich ist die erzieherin für die kinder und nicht wie nützlich sind die kinder für die genesung der erzieherin.

... und dass man sich über seine klienten selbst therapiert wird in der branche nicht so gerne gesehen ...

LG

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KleinesMädchen
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Beitrag Di., 13.07.2010, 10:39

Lingaroni, im Vordergund einer solchen Arbeit steht doch eigentlich eh immer der Gedanke, dass man anderen helfen möchte.
Hier war ja nicht die Rede davon, dass man den Beruf ergreift, um sich selbst damit zu helfen. Aber wenn der Nebeneffekt einer Tätigkeit (egal welcher Art) ist, dass es einem besser geht, vielleicht auch schlicht nur, dass man daraus Kraft bezieht, weil man wirklich Spaß an seinem Beruf hat und diese Kraft dann eben dazu nutzt, etwas zu ändern- einfach im Sinne von- ich fühle mich besser, weil ich etwas schönes erlebe und jetzt bin ich nicht mehr so mufflig sondern hab den Elan, aufzustehn und was zu tun, ist doch nichts falsches daran. Solange die eigenen Sorgen natürlich zu Hause bleiben.

Letzten Endes tuen wir doch alles, was wir tun und wovür wir uns entscheiden, aus eigenem nutzen heraus. Es gibt wohl kaum einen Mensch, der so extrem selbstlos ist, dass er einen sozialen Beruf nur aus der Intention heraus wählt, dass er helfen will. Im Gegenteil, jemandem zu Helfen bereitet einem ein gutes Gefühl, und warum auch nicht.


Lara Sophie möchte ja nicht einen sozialen Beruf ergreifen, weil sie sich erhofft, dass sie dadurch aus ihrer Isolation findet. Sondern einfach, weil sie es gerne machen möchte, es sie fasziniert oder was auch immer. Es gleich als Selbsttherapie zu begreifen, finde ich etwas übertrieben, darum gehts ihr ja garnicht.

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