nicht Schlaflos, aber total verdreht...

[worst case]

morgen ihr lieben

vielleicht finde ich hier "leidensgenossen" was mein schlafproblem betrifft.

es sieht so aus, dass ich so von alleine normalerweise zu der vorgesehenen zeit, sprich z.b. elf abends, nicht schlafen kann. und zwar so, dass ich wirklich wach liege und dann meistens auch wieder aufstehe. d.h. ich bin ca 28 stunden wach und dann erst bettfein...und das hat ja keinen 24 std rhythmus so verschiebt es sich von tag zun tag.

mein arzt hat mir inzwischen trimipramin, levomepromazin, dominal z.b. verordnet. solche sachen wie zolpidem etc. das wirkt überhaupt nicht.
ich brauche dann relativ viel substanz, um in den schlaf zu kommen UND komme am nächsten tag nicht aus dem bett...momentan sollte ich levom. nehmen. ich nehme es nicht, weil ich mein leben nicht verschlafen will und mir der tag zu kurz ist. das bedeutet, ich bin so lange wach, bis nix mehr geht oft mache ich ne nacht durch, und um 9 oder so leg ich mich hin und schlafe dann auch. z.b. bis 13h heute. ich habe keinerlei rhythmus. dabei geht es mir ansonsten gut.
ich habe freude am leben, mein kopf ist klar, was nicht immer der fall ist.

ich liebe es, den sonnenaufgang zu erleben, die ruhige kühle nacht....und mache dann dinge, die andere leutz eben tagsüber machen.

kennt jemand dieses schlafproblem, wie macht ihr das?

medikation mag ja hilfreich sein, aber ich möchte so nicht leben. jeden tag bis und über 12 std pennen.

liebe grüße, s.

p.s. an der basismedikation wird nicht gedreht, davor habe ich angst aufgrund fürchterlicher erfahrungen. und sie hilft insofern, als meine stimmung relativ stabil ist. sie schiebt den antrieb an und wirkt gegen minus symptomatik.
ich kömme mit den klassischen hochpotenten NL nicht klar. ich nehme jetzt seit jahren amisulprid. seroquel usw. war auch ein *piep*gefühl. ohne nutzen.
und das kuriose ist auch, dass ich vor jahren mal aus diesem grund benzomißbrauch betrieben habe, und nun kann ich z.b. 50mg diazepam nehmen es bleibt ohne wirkung oder macht mich noch munterer. für mich wäre das auch keine lösung, wegen suchtpotential, toleranzbildung etc.

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[Eve...]

Ich kenne das so ähnlich, worst case. Ich nehme höchstens Melatonin als körpereigenes Produkt, und das nur manchmal. Da ich abhängig war, geht das gar nicht anders. Die schlaflosen Stunden ängstigen mich nicht mehr; ich nutze sie als Zeit nur für mich.

Diese Nachstunden sind oft die friedlichsten und ebenso schön wie die Tagstunden.

LG Eve

[worst case]

nein es ängstigt nicht.
danke für dein schnelles feedback :O)

ich habe halt immer für mich ein "normales maß" angelegt. und das geht eben nicht. ich merke, dass ich momentan dabei bin, meine eigenheiten zu akzeptieren.

meine mutter hat mich oft gerügt ob meiner schlafkultur, ich hab ja ca 9 monate bei ihr unterschlupf bekommen. sie kam dann nachgucken ob ich noch atme und so...:O)

jetzt ist sie nimmer unter uns, und ich bin in gewisser weise befreit (unter anderem) von ihrem urteil. ich hab ihr das nachgesehen und mit humor genommen. trotzdem hat es nach 46 jahren spuren hinterlassen, dieses rügen, dass die tochter so ganz anders ist....und vollkommen unnormal...

[Eve...]

Klar, wir sind alle "Produkte" unserer Eltern - Töchter meist vorwiegend die ihrer Mütter ... aber die gute Nachricht ist: Wir können uns befreien ...

Worst case - wir treffen uns dann demnächst hier nachts um halb Zwei. Oder um Drei, halb Vier oder so.

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[worst case]

das ist gut möglich

ich bin die mit der swarovski sehilfe und schuhgröße 41!

[worst case]

heut hab ich von halb 2 bis halb 5 geschlafen, jetzt bin ich fit.
es war ein qualitativ guter und tiefer schlaf.

[worst case]

ach ja, und eine frage eve, ich habe eine manifeste psychiatrische diagnose.
womit haben denn deine schlafgewohnheiten zu tun?

vielleicht möchtest du mir das beantworten.

bei mir führt mitunter die unfreiwillige wachtherapie (früher schlafentzug genannt) zu hypomanen ausschweifungen.

[Eve...]

Worst case, mit den psychiatrischen Hintergründen kenne ich mich leider nicht so gut aus (ich weiß nicht mal auf Anhieb, was "hypoman" heißt).
Meine Schlafgewohnheiten haben sich so ergeben, ich brauche heute wohl weniger Schlaf; könnte bei mir vielleicht einfach am Älterwerden liegen.

[Gärtnerin]

worst case, meinst du, dass dein Schlafproblem mit deiner psychiatrischen Diagnose und/oder den Medikamenten zusammenhängt, oder hattest du den fehlenden Schlafrhythmus schon früher?

[worst case]

@eve
das bedeutet, dass meine stimmung etwas nach oben ausschlägt. einfach supergut drauf sein. tausend pläne, spaß am leben.

@gärtnerin
ich hatte schon als teenie schwierigkeiten, das hat ganz früh angefangen. diese erkrankung auch. in den zeiten, wo ich "gut eingedeckt" war (medis), habe ich hauptsächlich geschlafen und keinen spaß an nix und es war mir egal. ich wollte nur meine ruhe.

mein vater und meine großmutter väterlicherseits hatten sowas auch, das weiß ich aus erzählungen und bei meinem vater hab ich es ja erlebt. der genetische faktor spielt wohl ne große rolle.

und ich möchte eben lebensqualität, nicht den halben tag verpennen, libido, ich bin ja relativ stabil so mit diesen medis jetzt.

alles was mir einen regelmäßigen , aber leider über die maßen langen schlaf geben könnte mit hang over beeinträchtigt meine lebensqualität.

mein doc hat mal gesagt, die ganzen psychisch kranken rekrutieren sich aus den leuten, die nachts nicht schlafen

ich machs jetzt so, wenn ich müde bin schlafe ich. egal wann das ist. so gehts mir einfach am besten. termine am vormittag kann ich mit nachtmedis nicht wahrnehmen, weil ich nicht aus dem bett komme und es mir dann sowas von wurst ist.

leider gibts hier im tiefsten allgäu nicht wie in meiner heimat, der stuttgarter gegend, ne tanke die 24h auf hat, oder nen laden der bis zehn auf hat.

[Eve...]

@eve
das bedeutet, dass meine stimmung etwas nach oben ausschlägt. einfach supergut drauf sein. tausend pläne, spaß am leben.

Ja, das passt, denn Schlafentzug soll auch bei Depressionen einen heilsamen Effekt haben. ("Hypo" klang für mich erst nach dem Gegenteil). Meine Stimmung ist fast immer gut; vielleicht sollten wir allen, die da Probleme haben, empfehlen, nachts öfters mal wach zu bleiben.

[worst case]

genau. so betreibe ich prophylaxe vor den durchhängephasen. allerdings, wollte man das mit mir veranstalten wollen wenn ich depressiv bin, keine chance. ich bin so renitent, wenn ich nicht will kriegt mich niemand dazu.

mein ex psychiater beklagte mal meine mangelnde compliance. das sind eben zwei ganz verschiedene sichtweisen. und die meine konnte ich ihm wohl nicht begreifbar machen.

ich will nichts schlechtes über die letzten 2 behandelnden ärzte sagen, ich habe beiden viel zu verdanken. aber es ist halt so, leuten wie mir gibt man halt pillen, mal dies mal das, das ist das mittel der wahl. bei irgendeiner unpässlichkeit fragen sie sich, was man an den medis drehen könnte. und da bin ich der leibhaftige widerstand. 20 jahre meines lebens, ja es waren eigentlich 30 jahre, habe ich nicht gelebt.

jetzt lebe ich.

[Lumpi]

hallo worst case,

ich sehe compliance als wesentliche voraussetzung für eine gute behandlung der erkrankung.
hypomane menschen sind oft eine zumutung für ihr umfeld.
wie geht es dir damit?

lg, lumpi

[Eve...]

Ist denn hypoman so etwas wie manisch?

[Lumpi]

hypo -> unter

hypomaisch ist ein bisschen weniger als manisch, also nicht so arg.
vielleicht die vorstufe, hilfreich für früherkennung, dass etwas im busch ist.

dagegen subdepressiv -> ein wenig depressiv

lg, lumpi

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