Distanzproblem in Therapie - Abbruch ?

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styx
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Distanzproblem in Therapie - Abbruch ?

Beitrag So., 13.06.2010, 19:07

Hallo ,

ich bin total verzweifelt wegen meiner ambulanten Therapie . Ich bin jetzt insgesamt 13 Stunden dagewesen und am Anfang auch gut klargekommen .
Irgendwann beschlich mich so ein ungutes Gefühl , dass etwas nicht stimmt und das führte dazu , dass ich nur noch ausweichend oder herabspielend sprach . Eines Tages kam die Therapeutin auf ein Thema zu sprechen , von dem ich gar nicht sprechen wollte ( s . MB durch die Familie ) und sie drängte mich dann immer wieder , darüber zu reden , dass ich mich irgendwann so unter Druck gesetzt fühlte , dass ich es dann doch tat . Hinterher ging es mir so schlecht , dass ich gleich anschließend beschloss , mir ein Ende zu setzen , landete in der Klinik . Als ich wieder aus der Klinik kam und wieder bei ihr in Therapie war , ging gar nichts mehr , ich hab mich nur noch geschämt vor ihr , weil ich darüber geredet habe . Ich konnte ihr nicht mehr ins Gesicht sehen .
Das ist aber nur ein Problem , da ist noch was anders , was noch schlimmer ist . Ich spüre ganz eindeutig , dass in der therapeutischen Beziehung die Distanz fehlt . Sie ruft mich zu Hause an und sie war auch schon bei mir daheim , ich war aber gerade nicht da . Das macht man doch nicht , oder ? Der Therapeut hat doch nichts beim Klienten zu suchen ?
Es war vom ersten Tag an ganz eigenartig - eine geradezu unheimliche Empathie vom ersten Moment an . Wenn ich über Belastendes sprach , war eine so starke Gegenübertragung da , dass ich den Eindruck hatte , dass sie in dem Geschehen gefangen ist . Nach den Sitzungen habe ich den Eindruck , dass sie genauso fertig ist , wie ich selber ( Augenringe , graue Gesichtsfarbe .
Jetzt habe ich die Therapie unterbrochen , weil ich in einer Tagesklinik bin , sie ruft mich aber regelmäßig zu Hause an , was mich jedes Mal völlig aus dem Gleis bringt , ich habe irgendwie Angst davor , wieder hin zu gehen , ich habe immer sehr stark auf die Sitzungen reagiert . Vorher schlaflose Nächte und Übelkeit bis zum Erbechen am Therapietag .
Noch dazu spricht sie ziemlich negativ über Männer und besträrkt mich sehr darin , mich von meinem Partner zutrennen , ein Entschluss , der bei mir ohnehin geplant war , aber trotzdem . Und nun das Schlimmste : Ich glaube , sie fühlt sich zu mir hingezogen , ihre ganze Körpersprache und die Blicke verraten das ziemlich eindeutig - nein , ich bin nicht paranoid , in solchen Dingen habe ich mich noch nie geirrt .
Was mich daran am meisten belastet ist , dass ich mich dem nicht entziehen kann , sie zieht mich an und ich bin versucht , darauf einzugehen . Ich weiß , dass das ein großer Fehler ist und das so was gar nicht passieren darf . Aber was soll ich nun tun ? Das alles mit ihr zu besprechen , bringe ich glaube ich nicht fertig , ist Abbruch die bessere Lösung ? Mein Arzt sagt , ich soll weiter Therapie machen und froh sein , dass ich eine Therapeutin habe . Der weiß das aber alles nicht , zumindest nicht den zweiten Teil des Problems .

Bitte helft mir weiter - Styx

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münchnerkindl
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Beitrag So., 13.06.2010, 19:19

Das hört sich wirlich garnicht gut an!

Kannst du das ganze nicht in der Tagesklinik besprechen? Es gibt dort auch ggf einen Sozialpädagogen der es für dich regeln kann, daß du nicht weiter belästigt wirst und daß du die Therapie nicht fortsetzen möchtest.

Misbrauch ist etwas, wo es ganz klar notwendig ist, daß der Patient bestimmt, wieviel er preisgeben möchte, alles andere kann, wie dir geschehen retraumatisierend sein.

Ich würde dir wirklich raten, über dieses sehr schwerwiegende Thema, dieser völlig aus dem Ruder laufenden Therapie samt sich unseriös verhaltenden Therapeutin mit dem Personal der Tagesklinik zu besprechen und um Hilfe zu bitten. Es wird dort sicher eine Person geben, von der du den Eindruck gewinnst, daß sie dir wohlgesonnen ist und helfen möchte. Ggf kriegst du da Rückendeckung, das könntest du jetzt gut brauchen.

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styx
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Beitrag So., 13.06.2010, 19:35

Hallo Münchner Kindl ,

ich habe in der Klinik eine Sozialpädagogin . Und meinem Bezugstherapeuten traue ich auch mittlererweile über den Weg ( was ein schwerer Weg war ) , aber das ist mir alles wahnsinnig peinlich und mir wird schon ganz schlecht , wenn ich daran denke , morgen mit der Wahrheit rauszurücken , ich weiß nicht , ob ich das schaffe . Kann ich nicht einfach der Therapeutin sagen , dass ich nicht mehr zu ihr gehe - und damit fertig ?
Ich kann mir schon vorstellen , da Rückendeckung zu bekommen , vorausgesetzt , sie sehen das genauso wie ich - und dessen bin ich mir nicht ganz so sicher . Der Arzt in der Klinik hatte mich auch wieder zu ihr zurück in die Therapie geschickt , allerdings hat er mit ihr vorher darüber gesprochen und sie haben vereinbart , dass ich zukünftig die Themen vorgebe . Sie hat sich daran auch gehalten , aber seitdem geht eben gar nichts mehr voran .

styx


montagne
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Beitrag So., 13.06.2010, 19:43

Hi styx,
wäre doch aber gut mit jemandem in der Tagesklinik darüber zu sprechen. Dann wird sich für dich vllt. mehr klären. Es wird sich herausarbeiten ob sie nun echt schräg ist oder doch deine Wahrnehmung oder beides und was zu tun ist. Doof ist nur, wenn es so bleibt, du weiter verunsichert wirst.
amor fati

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münchnerkindl
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Beitrag So., 13.06.2010, 19:47

styx hat geschrieben:Kann ich nicht einfach der Therapeutin sagen , dass ich nicht mehr zu ihr gehe - und damit fertig ?

Doch, ganz klar kannst du das tun. Dein Leben, deine Entscheidung. Und wenn dir das telefonisch nicht geheuer ist, schreib einen Brief, daß du die Therapie abbrichst und auch keinen weiteren Kontakt von ihrer Seite wünschst. Wenn sie sich DARAN nicht hält, wäre es schon ein starkes Stück.

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styx
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Beitrag So., 13.06.2010, 20:03

Hallo Vallee ,

ich werde es versuchen - oh Gott , aber ich hab Riesenangst davor ! Wenn ich mir das nun wirklich alles nur einbilde ? Ich hab schon genug andere Probleme mit meinen Stimmen und SVV und Flashs , wann immer sie kommen wollen . Die werden mich dann endgültig für verrückt erklären !

Münchner Kindl , das werde ich auf alle Fälle machen , mir reicht es mit Therapie nun wirklich allmählich und in der Tagesklinik läuft es besser , als je zuvor - vielleicht ist das dann ja ausreichend .

LG Styx

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Tigerkind
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Beitrag Mi., 16.06.2010, 21:05

Hallo styx,

ich finde es ist ganz egal ob Du Dir das nun einbildest oder nicht, Du kannst nicht mit dieser Thera und basta. Dann läßt Du es eben bleiben .
Suchst Du Dir eben eine andere ( oder auch nicht, wenn die Tagesklinik reicht ).
Alles Gute für Dich !
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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