Keine Partnerin, keine Freunde, kaum Familie, einsam.

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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ratloser
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Keine Partnerin, keine Freunde, kaum Familie, einsam.

Beitrag Di., 25.05.2010, 20:29

hallo,

ich bin der neue und möchte nicht unbedingt erkannt werden.
vielleicht kann ich hier trotzdem hilfe bekommen.
bin männlich und 40 jahre alt, 174cm, schlank, kurze haare, brille, nicht besonders hübsch, keine kinder.

ich fühle mich total einsam und es wird immer schlimmer.
bin geschieden und habe eine neue wochenend-freundin, aber es ist schon nach 6 monaten mit ihr klar, dass ich nicht mit ihr alt werden möchte. ich bleibe nur bei ihr, damit ich nicht voellig allein bin. sie muss eh im januar zurück in ihre heimat. ihr visum läuft dann aus. sie ist sehr hübsch und suess, aber irgendwie eher ein kind und oft sehr trotzig und ungerecht. ich fuehle bei ihre keine emotionale sicherheit und zu wenig loyalitaet. an guten tagen gibt sie mir aber viel liebe und waerme. dann vergesse ich alle sorgen.

familie ist praktisch nicht vorhanden. alle weg oder tot.
freunde habe ich praktisch keine. das ist ein langes thema, aber ganz kurz: bin nicht der partyhengst oder kneipengaenger und auch kein sportgucker. also ein langweiler. und die freunde, die ich hatte, haben heute beruf und famile. kaum noch zeit fuer mich, teilweise weit weg gezogen. vielleicht 2x pro jahr sieht man sich, wird sich aber immer fremder. ich selber hatte mich ja auch immer mehr zurueck gezogen und mich in partnerschaften/ehe verloren.

beruflich habe ich glueck. aber auch da habe ich nur kontakte fuer's berufliche. privat will ich da auch nicht. ist ein maennerjob und ich verdiene zufriedenstellend.

was will ich eigentlich? das ist eben das verwirrende. habe einen netten kollegen, der auch ziemlich einsam ist, aber gespraechig. er will mich immer mit raus nehmen, aber eben in discos, kneipen, party machen. nicths fuer mich. also sage ich meistens ab und wenn ich mit gehe, habe ich nur begrenzt spass und freue mich schon auf zu hause. bin ich aber am WE mal allein, faellt mir die decke auf den kopf. meine telefonrechnung ist seit monaten 0,00 euro. es ruft mich auch nie jemand an, ausser "verwählt".

wohne in dieser stadt seit 12 jahren und kenne NIEMANDEN hier. war 5 jahre im fitnessclub und habe auch dort null kontakte gehabt. mein problem sind die leute. alle nicht auf meiner ebene. die haben immer themen, die mich nicht interessieren. promis, sportereignisse, konsum, teure autos und uhren, markenkleidung etc. .
seit dem ende meiner ehe (5 jahre) habe ich probleme spass an neuen frauen zu haben. eigentlich war meine frau die liebe meines lebens und mir hat nichts gefehlt. sie ging. sie war suedlaenderin und seitdem stehe ich total auf solche frauen. habe mehrere dates mit deutschen frauen gehabt, aber die sind einfach so unweiblich, oberflächlich und kalt. versteht man vielleicht erst, wenn man eine suedlaenderin hatte. dumm nur, dass ich immer suedlaenderinnen mit temporärem visum kennen lerne. und heiraten will ich nie wieder. und sind natuerlich auch nicht alle toll (siehe meine freundin).

die nahe zukunft ist also die: trennung von meiner freundin, keine freunde, total verinsamt. ich könnte wochenlang tot in meiner wohung liegen und erst wenn es stinkt, merken es die nachbarn vielleicht. noch bin ich gesund und kann mir selber helfen. aber es ist nur eine frage der zeit, bis ich mal auf hilfe angewiesen bin. dann gibt es niemanden, ausser ein dann gerichtlich bestellter helfer.

wie soll es nur weitergehen? so macht es keinen spass. komischerweise habe ich auch angst davor, wieder mit einer frau zusammen zu wohnen. will mich nicht unbedingt so einschraenken. die neue freiheit hat eben auch vorteile. ich kann alles machen, was ich will, muss niemanden fragen und keine kompromisse machen. habe super viel privatsphaere und kann die wohung gestalten, wie es mir gefaellt.

kann mir jemand sagen, was in meinem kopf falsch laeuft und wie ich mehr spass am leben haben kann, ohne mich staendig verbiegen zu muessen?

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Ninna
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Beitrag Di., 25.05.2010, 21:40

Hi, sag mal, bist Du in Therapie? Wenn man mal fragen darf, hast Du ein Hobby (für Dich alleine), und hast Du früher einen Lebenstraum gehabt? Könntest Du für eine Vorstellung in Deinem Kopf in der Realität kämpfen?

LG ninna

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Beitrag Di., 25.05.2010, 21:59

Ninna hat geschrieben:Hi, sag mal, bist Du in Therapie? Wenn man mal fragen darf, hast Du ein Hobby (für Dich alleine), und hast Du früher einen Lebenstraum gehabt? Könntest Du für eine Vorstellung in Deinem Kopf in der Realität kämpfen?

LG ninna
hallo Ninna,
nein, ich bin nicht in therapie. kann ich mir auch momentan gar nicht vorstellen. ist nichts fuer mich.
ja, ich habe hobbies. fahrradfahren, motorradfahren, musik hören, computer, reportagen/dokumentationen sehen, etwas kochen, spazieren, fotos machen, grillen. generell interessiert mich auch mehr, bin da nur nicht so aktiv. und alleine macht auch alles nicht so richtig spass.
mein lebenstraum war ziemlich spiessig: frau mit haus/eigentumswohnung und glücklich als DINKS leben, mit viel liebe, reisen und gemeinsamen aktivitaeten. tja, das hatte ich ein paar jahre, aber das ist nun vorbei. wir hatten einen freundeskreis, meist aus ihren freunden und die sind natuerlich nun alle weg fuer mich. meine freunde haben sich auch verfluechtigt (z.t. auch meine schuld, weil ich mich in beziehungen immer zu sehr auf die partnerin konzentriere und damit gluecklich bin).

meine vorstellung waere, wieder eine freundin zu finden, die ich so sehr lieben kann und alles waere wieder in butter. aber ob das realistisch ist? wie ich schon schrieb, will ich im moment nicht mehr mit einer frau zusammen wohnen. das ist ein widerspruch: wasch mir das fell, aber mach mich nicht nass.
und erstmal jemanden finden, der meine ansprueche erfuellt. meine derzeitige freundin kann das nicht.
ich brauche waerme und zuverlaessigkeit, ein starkes zusammengehoerigkeitsgefühl und absolutes vertrauen. meine freundin ist sprunghaft und sehr launisch, was sie auch selbst immer gesagt hat. da fuehle ich mich nicht wirklich zu hause.
und dan nfrage ich mich, ob ich mich emotional wieder so abhaengig von einem menschen machen sollte. so lange es klappt, ist alles toll und ganz so wie ich es mag. wenn es aber schiefgeht, stehe ich wieder da, wo ich jetzt stehe: ganz allein und verlassen.
also doch verbiegen und freundschaften wider willen aufbauen?

edit: kaempfen konnte ich bisher ganz gut. obwohl ich meist recht kontaktarm im leben war und oft darunter gelitten habe, habe ich mich bisher nicht haengen lassen. habe mein studium durchgezogen und bin im beruf ganz gut dabei. aber jetzt geht mir das erste mal die puste aus. ich hatte wirklich alles und jetzt bin ich in ein loch gefallen und weiss nicht mehr, was richtig und falsch ist und wie ich es in zukunft besser machen kann.

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Pontiac22
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Beitrag Mi., 26.05.2010, 16:48

Hallo Ratloser,

ist alles sehr interessant, was du da erzählst. Ich kann mich da in einigen Punkten gut ich dich hinein versetzen. Und vor allem hatte ich auch schon ähnliche Probleme.

Wenn du nicht gerne über Autos und Uhren redest und nicht gern in Diskos gehst, willkommen im Club und außerdem willst du solche Freunde dann ja auch nicht. Dass man Kollegen nicht unbedingt zu Freunden machen will, kann ich auch gut verstehen. Es bleibt eben immer das geschäftliche.

Ich habe mich auch immer auf meine Beziehungen konzentriert und andere "vernachlässigt". Aber das ist glaube ich auch ganz normal.

Und ein Therapie ist nichts für mich, würde ich jetzt so nicht gelten lassen. Aber ich glaube nicht, dass du unbedingt eine brauchst, wenn dus richtig angehst. Letztendlich musst du dir auch im Rahmen einer Therapie selbst helfen. Wenn du es also schaffst, dir ohne Therapie zu helfen, brauchst du auch keine.

Ich glaube, deine Probleme sind nicht von heute auf morgen zu lösen. Aber es gilt, die Weichen richtig zu stellen. Ich habe mir früher in einer ähnlichen Krise überlegt, was mir im Leben wirklich wichtig ist, was ich auf jeden Fall schaffen will oder machen will. Und glaub mir, wenn diese Dinge erstmal klar sind, wirst du dich schonmal wesentlich weniger niedergeschlagen fühlen. Es keht sowas wie Antrieb zurück.

Jeder Mensch braucht Kontakte. Und mindestens einen sehr guten, dem man alles erzählen kann. Wenn du den nicht hast, musst du auf jeden Fall zuerst daran arbeiten. Das muss nicht unbedingt eine Partnerin sein. Es kommt in aller Regel nicht optimal beim weiblichen Geschlecht an, kaum Freunde zu haben, deswegen würde ich empfehlen, zunächst an den gesellschaftlichen Kontakten zu arbeiten. Wenn du nicht gerne in Diskos gehst, tus nicht! Mach ich auch nicht. Geht trotzdem. Wenn du das erste Mal mit Leuten weggehst, solltest du erstmal was öffentliches machen, also Bar, Kneipe, wie auch immer. Wenn das keinen Spass macht, egal, das muss sein, damit du die Leute kennenlernst. Du musst vor allem Viele kennenlernen. Unterschätze nicht den Effekt, dass ein flüchtiger Bekannter einen Freund haben könnte, der total zu dir passt! Du solltest dir eine Art Bekanntschaftspyramide aufbauen. Gnaz unten die flüchtigen Bekannten, mit denen du mal geredet hast oder sie mal vorgestellt bekommen hast. Nach oben werden die Freunde dann immer besser. Ganz oben sind dann vielleicht 1-3 Freunde, mit denen du durch Dick und Dünn gehen kannst. Aber man kann da nicht oben anfangen. Deswegen gilt, je breiter das Fundament der Pyramide, desto besser später die Spitze!

Vergiss am Anfang daheim rumhocken. Ist vielleicht ganz angenehm, aber in deinem Fall nicht mehr. Packs an! Such dir einen Verein für eine Aktivität, die du gerne machst oder zumindest nicht total uninteressant findest. Besonders kann ich Tanzen oder Kampfsport empfehlen. Beim Kampfsport gehört man irgendwann einfach dazu, beim Tanzen lernt man Dinge, die bestens zum späteren Überzeugen des anderen Geschlechts geeignet sind. Nicht optimal finde ich Fussball oder Basketball oder so etwas, es sei denn, das macht dir viel Spass,. Die Bekanntschaften sind nach meiner Erfahrung da eher oberflächlich und die Gespräche drehen sich um Frauen, Uhren und Autos

Wenn du erst einmal ein paar Bekanntschaften hast, dann wird es irgendwann zum selbstgänger, du triffst dich gezielt mit Leuten, die dir besonders sympatisch sind und versuchst dann, auch mal Dinge zu machen, die du gut findest. Also grillt zusammen ( sie sollen Freunde mitbringen) oder trefft euch auf eine DVD bei dir daheim. Das kann sehr interessant sein, um jemanden besser kennen zu lernen.

Ich habe da echt viele Erfahrungen, weil ich sehr oft komplett neu in einer Stadt war und niemanden kannte. Innerhalb eines Jahres kann man sich ein solziales Netzwerk aufbauen, mit dem man glücklich sein kann. Auch ohne Parties, ständige Saufexzesse oder Diskos.

Lass auf keine Fall den Kopf hängen und glaub an dich! Du schaffst das! Es gibt in unserer Welt sehr sehr viele Menschen mit ähnlichen Problemen. Also du bist nicht allein!

Viele Grüße,

der Pontiac

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Sunny75
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Beitrag Mi., 26.05.2010, 19:44

Hi Ratloser,

kann es sein, dass deine derzeitige Krise doch enger mit der baldigen Trennung von deiner Freundin zusammenhängt, als du dir eingestehen willst?
Ich meine, du willst in nächster Zeit mit keiner Frau zusammen wohnen, und du willst auch nicht heiraten. Beides müsstest du wohl mit deiner jetzigen Freundin, da sie ohne Visum nicht im Land bleiben darf. Versuchst du deshalb, ihre schlechten Seiten verstärkt in den Vordergrund zu stellen - weil 2 Herzen in deiner Brust schlagen (eines, das Angst vor zu viel Nähe hat - und eines, das deine Freundin gern hat)?

Blöde Situation. Bin grad selber ratlos....

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Ninna
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Beitrag Do., 27.05.2010, 08:16

Hi Ratloser,

kann das alles verstehen was Du geschrieben hast. Bei mir war es ähnlich. Mit "Traummann" 10 Jahre Beziehung, gemeinsame Hobbys, dann Trennung und der schwarze Tunnel folgte.

Ein Heilpraktiker sagte, man soll nie allein durch eine Krise gehen. Man braucht Menschen an seiner Seite. Habe nur festgestellt, dass die Qualität der Beziehung so wichtig ist. Wenn es nicht paßt, dann entsteht daraus wieder eine Enttäuschung.

Finde was Pontiac geschrieben hat richtig, auf jeden Fall Unterstützung suchen.

Ist bei jedem nur unterschiedlich was er möchte, bin für mich auch am basteln was das angeht.

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ratloser
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Beitrag Do., 27.05.2010, 12:21

hallo,

vielen dank fuer die ausführlichen antworten und ratschläge!

mit meiner neuen freundin hat es nichts zu tun, dass ich nicht mehr mit jemandem zusammen wohnen will. das gefuehl kam gleich nach der trennung von meiner ex-frau und ist seitdem geblieben.
scheint so, dass ich meine neue freundin eh gerade verliere. wir haben streit, der sich scheinbar nicht lösen laesst. am WE werden wir uns sehen und darüber sprechen. so wie sie jetzt spricht, gehe ich 98% von einer trennung aus. ist dann vielleicht auch besser so. sie ist eben sehr launisch und faellt schnell urteile, die sie dann auch nicht mehr ueberpruefen will, egal was die faktenlage sagt. das ist nicht meine einschaetzung, sondern ihre eigenen worte. mit so einem menschen ist es schwer in frieden zusammen zu leben. es ist eine liebe die mehr schmerzt als gut tut. sie ist extrem hübsch und kann auch supersuess und romantisch sein. aber schoenheit ist vergaenglich und ich denke eher langfristig.

meine ex-frau war eine ziemlich unordentliche person. mal ein beispiel: ihr fiel ein glas mit oliven auf den küchenboden und das oel begann sich auszubreiten. sie fluchte kurz und setzte sich zu mir an den tisch um zu essen. ich bat sie doch erst den boden zu reinigen, weil sonst alles unter die kuechenzeile laeuft und anfaengt zu stinken und auch die fugen der fliesen kaum noch zu reinigen sind. unter lautem schimpfen in ihrer muttersprache (ich verstand kein wort) folgte sie meiner aufforderung und war den ganzen abend beleidigt.
jetzt sagt mir, bin ich zu penibel? das war nur ein beispiel von vielen. die wohung sah eh immer aus wie bei messies. da habe ich wohl ein trauma bekommen. jetzt ist immer alles sauber und aufgeraeumt. als sie mich danach mal besuchen kam, sagte sie erstaunt, dass ich aber eine sehr saubere wohung haette. ich habe nur genickt.

wenn es also normal ist, dass man in beziehungen andere vernachlässigt, beruhigt mich das. ist aber auch irgendwie traurig.

im prinzip habe ich ja drei vetraute personen denen ich alles erzaehlen kann und die mir auch alles erzaehlen. aber zwei davon haben kaum zeit. mit denen telefoniere und chatte ich aber sonst sind die mit anderen dingen beschaeftigt. der dritte ist der arbeitskollege. ansich stimmt mit dem alles, aber der ist so oft auf der piste. es faellt mir sehr schwer da mit zu gehen. und noch etwas kommt dazu: mein musikgeschmack ist kein mainstream sondern geht in die heftige richtung (metal etc.). chartmusik kann ich ertragen, aber sie zaubert kein laecheln in mein gesicht. metalfreunde hatte ich mal, aber die sind alle weg und ich musste mich da auch immer abgrenzen, weil ich überhaupt keine drogen nehme und auch sehr wenig alkohol trinke. passte ich auch nur begrenzt rein. mag halt die musik aber nicht die szenetypischen verhaltensweisen.
ausserdem bin ich unter der woche 11-12 stunden mit arbeit(inklusive fahrtweg) beschaeftigt. dazu muss ich ja alleine den haushalt fuehren, einkaufen, waschen, putzen, buegeln, etc. dazu 4 stunden fitnesssport pro woche (zu hause). dann setzt man sich noch 1-2 stunden vor den fernseher und schlafen muss ich ja auch noch (eh nur 7 stunden).
wie ich schon schrieb fand ich auch in all den jahren fitnessstudio keine kontakte. 15 jahre ging ich auch mit freunden in verschiedene diskotheken (metal). auch dort habe ich niemals irgendjemanden kennengelernt.
irgendwie habe ich das alles durch und gelernt, dass es nichts bringt.

ein befreundetes pärchen meldet sich auch nicht mehr, seit ich meine neue freundin dort vorgestellt habe. ich glaube sie moegen sie gar nicht. kann ich auch irgendwie verstehen. meine freundin hat dem abend vielleicht 10 saetze gesprochen und ansonsten nur zugehoert. ausserdem war sie genervt wegen der fremden kinder. ich zwar auch, aber das lasse ich mir nie anmerken. nun frage ich mich natuerlich auch, was das fuer freunde sind, die mich deshalb abschieben. habe schon auf den AB gesprochen, eine SMS und eine E-Mail geschrieben, aber sie schweigen.

am WE will ich auch mal gerne entspannen. ich fahre gerne fahrrad, aber der einzige vertraute der mitfahren wuerde, wohnt 50km entfernt. ein auto hat er nicht und ich kann mein rad nicht transportieren. motorrad faehrt niemand, den ich kenne und ich fahre auch am liebsten damit allein. das ist meine freiheit und therapie. stressfrei durch die schoene natur cruisen und alles vergessen. ich bin oft 6-8 stunden unterwegs. aber so oft ist das wetter am WE nicht so trocken und dann sitze ich depremiert zu hause in der furchtbar leeren wohnung. die letzten 3 tage habe ich kein einziges wort gesprochen. es ist ja niemand da zum sprechen. morgen gehe ich zum arzt und kriege die faeden meiner kleinen operation gezogen. ihr koennt lachen, aber tatsaechlich freue ich mich auch darauf, weil ich dann einen menschen sehe, mit dem ich sprechen kann. trubel inder praxis, irgendwie leben und menschen. eine sprechstundenhilfe, die mich anlaecheln wird. das ist doch nicht normal.

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Beitrag Do., 27.05.2010, 12:23

ich glaube, dass es mit der bekanntenpyramide nicht klappt. ausser ich verbiege mich (musik akzeptieren, die mir nicht wirklich gefaellt, gespraeche mit leuten, die ich oberflaechlich finde, am WE mit auf die piste, obwohl ich lieber zu zweit gute gespraeche fuehren wuerde). ich weiss, der tipp ist eigentlich gut.

was haltet ihr davon, wenn ich mir wieder eine freundin suche? es hat immer im internet geklappt. der weg ist steinig und im moment faellt es mir schwer hoffnung zu finden, dass ich dort was laengerfristiges finde und mich wieder so richtig verlieben kann, wie ich in meine ex-frau verliebt war. aber muss man es nicht versuchen? vielleicht entwickelt sich dann automatisch der wunsch wieder zusammen zu wohnen. und das problem mit zu wenig freunden ist dann nicht mehr so relevant.

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Ninna
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Beitrag Do., 27.05.2010, 15:57

Dann würde ich es an Deiner Stelle mit dem "Kennenlernen" im Internet versuchen. Man muss ja nicht sofort zusammen ziehen. Ich kann mich täuschen, setzt Du Dich mit Deinen Gedanken selber leicht unter Druck?

Nur irgendetwas würde ich nebenbei noch in Aktion bringen, falls mal etwas schief läuft. Damit man nicht so in´s "Leere" fällt.

Weißt was ich abend oft getan habe, wenn ich die Woche über alleine war. Bin hier in den Chat gegangen. Der Austausch mit den Leutchen ist nett.

LG

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Beitrag Do., 27.05.2010, 18:32

Was meinst Du mit "setzt Du Dich mit Deinen Gedanken selber leicht unter Druck?" Ich kann das nicht richtig deuten.

dieses forum hier hat mir ja auch schon mental geholfen. allein schon die fuersorge die man hier erfaehrt und zu sehen, dass man gar keine so grosse ausnahme ist, sondern es anderen aehnlich geht.

tja, meine freundin hat mich heute angerufen und ein versoehndes gespräch mit mir gefuehrt. sie ist von ihrer position zurück gerudert und will die beziehung gerne weiter fuehren. ich habe zugestimmt, weil sie ehrlich klang. am sonntag sehen wir uns ich denke es wird vor liebe nur so sprühen. ich vermisse sie ja auch. komisch, obwohl sie keinen perfekten charakter hat. aber wenn sie mich anlaechelt kann ich nicht anders als hingerissen zu sein. na ja, es ist eine liebe auf zeit, wenn kein wunder passiert. wenn sie in ihre heimat zurueck muss, gibt es keine gangbare loesung. wir wissen das beide. erstmal ist also mein absturz etwas aufgeschoben.

und ich habe mir euren rat zu herzen genommen. morgen abend treffe ich meinen liebsten arbeitskollegen und wir gehen was trinken. ich gebe mir muehe spass zu haben. es gibt auch reichlich zu erzaehlen.

euch allen erstmal vielen dank. ich hoffe, dass ich meine guten vorsaetze auch umsetzen kann. wird nicht leicht, auch zeitlich. der tag hat leider nur 24 stunden und die arbeit ist reichlich.

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Ninna
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Beitrag Do., 27.05.2010, 23:14

Nur kurze Erklärung, hatte den Eindruck, Du grübelst über wenn und aber´s....! Egal....!

Hoffe, Du kommst noch mal on, auch im Chat...! Egal was passiert, wir sind immer on...!

Lieben Gruß!!

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Nico
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Beitrag Fr., 28.05.2010, 05:48

ratloser hat geschrieben: ich vermisse sie ja auch. komisch, obwohl sie keinen perfekten charakter hat.
Naja wenn das der Anspruch ist den du stellst, wundert mich der Threadtitel überhaupt nicht mehr.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Erdbeere02
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Beitrag Sa., 29.05.2010, 18:47

Hallo/Guten Abend,
wenn ich jetzt zynisch wäre, könnte man sagen: typischer Fall von Midlife Crisis. Da kann man nichts mehr machen oder halt abwarten, bis es besser wird (von alleine).

Wenn ich mich mit dir vergleiche, geht es mir sogar noch schlechter: Ich habe noch keine richtige Beziehung gehabt, nur lockere Bekanntschaften/Beziehungen, zusammengewohnt habe ich noch mit keiner. Inzwischen habe ich mich mit dieser Situation abgefunden, ich sehe keine Hoffnung mehr, nochmal mit jemandem näher zusammenzukommen. Hinzu kommt, daß ich nach dem Tod meines Vaters vor drei Jahren kaum noch Kontakt zur restlichen Familie (Stiefmutter + Anhang) habe und somit auch relativ alleine dastehe.

Für dich stellt sich jetzt die Frage: Möchte ich den Status quo beibehalten oder noch eine Änderung/Besserung herbeiführen ? Oder anders ausgedrückt: Reicht dir das jetzt so wie es ist ? Man darf natürlich nicht vergessen, daß es mit zunehmendem Alter immer schwieriger wird, neue Leute und insbesondere potentielle Partner kennenzulernen. Tut mir leid, daß ich jetzt so pessimistisch daherkomme, aber ich fühle mich halt so und versuche, die Situation realistisch zu beurteilen.
Und da komme ich zu dem Punkt: Wie sieht es in der Zukunft im Leben von so einsamen Menschen (wie dir und mir) aus ? So, wie ich es sehe, melden sich hier im Forum meist nur jüngere Menschen; vermutlich weil viele ältere Leute nicht so gut mit Computern und Internet zurechtkommen. Aber ich fände es schon interessant zu erfahren, wie gerade ältere Menschen mit diesem Thema umgehen.
Soweit erstmal,

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Yamuri
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Beiträge: 16

Beitrag Sa., 29.05.2010, 19:35

Hm.
Ab wann würdest du jemand als 'älter' bezeichnen Erdbeere
Leute ab 40 oder bereits Leute ab 30?

Zum Thema Einsamkeit denke ich:
Es ist generel nichts schlimmes allein zu sein, mit sich selbst.
Aber unsere Gesellschaft hat uns eingeimpft, dass es nicht normal wäre.
Von klein auf wurde uns erzählt es sei wichtig und wir wurden niemals darauf vorbereitet uns mit uns selbst wirklich auseinander zu setzen.
Daher haben wir Angst vor dem Alleinsein, Angst vor den Gedanken, Angst davor dass unser wahres Wesen erwacht und wir erkennen, dass wir Zeit lebens nur so gelebt haben wie Andere es wollten statt uns selbst zu verwirklichen.
Ich will das nicht pauschalisieren. Aber ich möchte damit sagen, dass Allein sein nicht unbedingt etwas Schlechtes sein muss.
Die Wenigsten Menschen wissen wer sie wirklich sind, leben nur die Rolle, die ihnen zugedacht wurde. Nur in Zeiten da wir mit uns allein sind, können wir zu uns selbst finden. Es kann einem Angst machen in den Spiegel zu sehen, sich selbst zu erkennen. Aber es kann einen zu einem neuen Menschen machen.
Mit 40 ist man noch jung genug in der Welt etwas zu bewegen.
Menschen, die nicht der Masse entsprechen, sind immer bis zu einem gewissen Grad Außenseiter, aber in der Regel sind sie die interessanteren Menschen weil sie aus der Masse hervorstechen.

Zum Thema Menschen kennenlernen außerhalb des Internets (das ich durchaus für ein gutes Medium zum Kennenlernen von Leuten mit ähnlichen Interessen halte) könnte die Anschaffung eines Hundes helfen. Haustiere im Allgemeinen tragen zu einem positiveren Lebensempfinden bei. Durch sie haben wir eine Aufgabe, tragen Verantwortung. Und mit einem Hund beispielsweise geht man regelmäßig spazieren und dabei kann man oftmals interessante Leute treffen.

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Erdbeere02
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Beiträge: 248

Beitrag So., 30.05.2010, 19:29

Zum Thema Einsamkeit denke ich:
Es ist generel nichts schlimmes allein zu sein, mit sich selbst.
Aber unsere Gesellschaft hat uns eingeimpft, dass es nicht normal wäre.
Von klein auf wurde uns erzählt es sei wichtig und wir wurden niemals darauf vorbereitet uns mit uns selbst wirklich auseinander zu setzen.
Vielen Dank für diesen Gedanken. Das setzt natürlich viel Selbstbewußtsein voraus, daß man das so sehen kann. Denn die Erwartungshaltung der Gesellschaft, nein, nicht der Gesellschaft allgemein, sondern eher der Familie, den Angehörigen, ist ja so, daß man nicht alleine leben sollte oder darf. Ich habe leider die Erfahrung in meiner Familie gemacht, daß man irgendwann ausgegrenzt wird, wenn man diese Erwartung nicht erfüllen kann oder möchte. Nein, ich muß mich korrigieren, es ging bei mir mehr um eigene Kinder. D.h. mein Vater setzte mich damals unter Druck: "Wenn du keine eigenen Kinder hast, dann ..." - den Rest kannst du dir denken. Für ihn war das selbstverständlich, daß man Enkel bekommt. Daß es aus irgendwelchen Gründen nicht klappt, interessierte ihn nicht oder er hat mir gegenüber wenig Verständnis dafür geäußert. Ein Bekannter von mir (er ist schon 87, aber noch relativ fit) hat auch noch keine Enkelkinder (trotz drei erwachsener Kinder), aber er macht ihnen das nicht zum Vorwurf. Ich finde, so sollte es sein.
Aber nun gut, jetzt sind wir vom Thema abgewichen. Ich halte Alleinsein, bzw. -bleiben, auch nicht für schlecht, aber die Probleme, die man damit hat, belasten einen schon.
Soweit erstmal.

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