Therapeut sagt so wenig während der Therapiestunde.

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LaPerla
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 28
Beiträge: 36

Therapeut sagt so wenig während der Therapiestunde.

Beitrag Mi., 19.05.2010, 20:04

bin nun das 5. mal dort gewesen.
die ersten stunden habe ich so viel geredet, weil ich extrem viel redebedarf hatte. das musste mal alles raus. manchmal waren plörtlich schon 50 min um und ich habe nur geredet.
okay.da hat er GAR nichts gesagt. seit 2 wochen fängt er auch mal 2 fragen zu stellen oder auch mal 2 Sachen zu kommentieren, ABER
manchmal sage ich was und i-wie erwarte ich darauf eine Antwort oder KOmmentar aber er sitzt nur da und sieht mich an und ich denk dann ob er irgendwie ratlos ist? (quasi auch ein Schweigemoment)
kommt mir fast so vor, als hätte er echt keinen Plan was er dazu sagen soll.
ob es wirklich so ist, weiß ich natürlich nicht.
Ich dachte er hinterfragt mit mir gemeinsam Sachen oder kommentiert mein Hauptproblem laut. oder gibt mir einen Rat. Ich erwarte iwie dass er "übungen" mit nach Hause gibt: "versuchen Sie dies mal" "machen Sie das mal so" oder "stellen Sie sich mal vor, dass.... Wie wäre es dann?"
Ich dachte es würde so ähnlich ablaufen.

wenn ich immer nur rede und rede und rede und quasi keine "anweisungen" bekomme oder anstöße.
oder ist das so normal?

Werbung

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9792

Beitrag Mi., 19.05.2010, 20:07

Klär das mit ihm. Das war ja jetzt die letzte probatorische Sitzung, jetzt müsstest du dich entscheiden, ob du mit diesem Therapeuten arbeiten willst oder nicht.

Wenn du ggf eine Therapie mit mehr Rückmeldung brauchst/willst müsstest du dir möglicherweise noch ein paar andere Therapeuten ansehen.

Benutzeravatar

metropolis
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 36
Beiträge: 1969

Beitrag Mi., 19.05.2010, 20:10

Wenn du eine Analyse machst, dann ist das Verhalten deines Therapeuten normal bzw. typisch.

LG

metro
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LaPerla
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 28
Beiträge: 36

Beitrag Mi., 19.05.2010, 20:17

es wäre ja schön wenn es hinhauen würde, denn sonst stimmt ja alles.
ist halt nur dieser eine Punkt.

probatorische Sitzungen dauern 5 std?
vllt geht es dann ja bald los.

ich meine, er wird doch einen TherapiePlan für mich erstellen an dem er sich orientiert?

Werbung

Benutzeravatar

ENA
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 9840

Beitrag Mi., 19.05.2010, 20:19

Hallo LaPerla!

Was für eine Therapieform machst Du denn? Das kann nämlich auch auf die Art und Weise, wie der Therapeut auf Dich reagiert, Auswirkungen haben!...
...Es könnte aber auch sein, dass er spürt, dass Du ganz viel Redebedarf hast und er Dich erstmal "aus-reden" lassen will oder erstmal beobachten und rausfinden will, was eigentlich der Kern der Sache ist, warum Du bei ihm bist. Vielleicht wiederholen sich ja Sätze, Aussagen, Themen?

Auf jeden Fall würde ich es ansprechen, ihn fragen, warum er so reagiert, was das bei Dir auslöst und was Du Dir von der Therapie und vom Therapeuten wünschst.

Ich denke mal, das wird die einfachste und schnellste Art sein, zu klären, was ist. Auf diese Weise kannst Du dann auch herausfinden, ob er der richtige Therapeut für Dich ist und ob ihr miteinander gut arbeiten könnt. Eine Vertrauensbasis und ein Gefühl von "Ja, hier bin ich richtig, hier kann ich vertrauen fassen, hier fühle ich mich verstanden" muss sich entwickeln können, um eine tragfähige Therapeuten-Klientenbeziehung aufbauen zu können.

...und vielleicht noch eine letzte Idee:
Vielleicht hat dieses "Du redest ganz viel und erwartest eine bestimmte Reaktion von Deinem Gegenüber" auch schon etwas mit Deinem Leben, mit Deinem Therapiethema zu tun?
...und was wäre, wenn Du nicht mehr redest?

Liebe Grüße und alles Gute,

ENA!

Benutzeravatar

Daffodil
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 29
Beiträge: 250

Beitrag Mi., 19.05.2010, 20:24

Hallo LaPerla,

es hängt wohl auch sehr stark von der Therapiemethode ab. Frag ihn am besten beim nächsten Mal, wie das eigentlich so läuft und warum er so wenig sagt, welcher Sinn dahinter steckt. Ich würde dann nochmal abwägen, ob dir seine Erklärung nachvollziehbar erscheint. Wenn nicht, dann solltest du vielleicht über einen Wechsel nachdenken.
Wie metropolis schon sagt, ist das bei Analytikern normal obwohl es da auch nochmal Unterschiede in der Arbeitsweise des jeweiligen Analytikers gibt. Auch bei tiefenpsychologisch fundierter Therapie scheint das so zu sein, habe ich jedenfalls von einem Bekannten erzählt bekommen, der das gemacht hat. Ich glaube da hat die Therapeutin noch weniger gesagt als meine Analytikerin, die manchmal sehr wenig aber manchmal auch sehr viel sagt. Ich glaube, dass sie sich gerade am Anfang sehr zurückhalten, damit du erstmal so frei und unbeeinflusst wie möglich redest, so war es jedenfalls bei mir. Das kann natürlich gerade bei akut anstehenden Problemen sehr frustrierend sein.

Viele Grüße,
Daffodil

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9792

Beitrag Mi., 19.05.2010, 20:37

LaPerla hat geschrieben:es wäre ja schön wenn es hinhauen würde, denn sonst stimmt ja alles.
ist halt nur dieser eine Punkt.
Nur? Die Kommunikation ist doch die Hauptsache bei einer Therapie. Wenn die Kommunikation nicht zufriedenstellen läuft, dann ist das ganze halt suboptimal.

Naja, wegen den probatorischen Sitzungen, du hast eben 5 Stunden bei jedem Therapeuten um festzustellen, ob es passt oder nicht. Erst dann wird der Antrag gestellt. In der Zeit kannst du alles klären, was dir wichtig ist um festzustellen ob es eben passt.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LaPerla
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 28
Beiträge: 36

Beitrag Mi., 19.05.2010, 20:39

@ENA: danke für deinen beiträg. deine letzte Idee stimmt. ich erwarte definitiv was von meinem Gegenüber. Ob es freunde sind oder mein Partner.

Welche Tehrapieform ich mache? ich habe keine ahnung. ich bin hingegangen (ist nun der 2. Therapeut; der 1. war nichts) und hab seitdem nur geredet und er ab und zu was notiert und dann eben wie oben schon geschrieben. aber er hat bisher noch nichts darüber gesagt.

solange er weiß wie er was anwendet..
klingt ignorant, sorry, ich weiß, aber iwie will ich es auch gar nicht so genau wissen.. :-S

Benutzeravatar

Daffodil
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 29
Beiträge: 250

Beitrag Mi., 19.05.2010, 20:46

Na ich finde es schon wichtig zumindest ein Grundverständnis von der Methode zu haben, denn es ist schließlich auch eine wichtige Entscheidung, die du da triffst. Therapie wird ja nicht einfach nur angewendet, so wie du es schreibst, sondern es entsteht im Miteinander. Da sollte man sich schon über Grundsätzliches verständigen, so ersparst du dir im Zweifelsfall eine Menge Enttäuschung und Frustration.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LaPerla
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 28
Beiträge: 36

Beitrag Mi., 19.05.2010, 20:57

also MUSS er mich aufklären bald...

Benutzeravatar

ENA
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 9840

Beitrag Mi., 19.05.2010, 20:59

Hallo LaPerla!

Schöner Nick übrigens!

Es freut mich, wenn ich Dir ein bisschen auf eine für Dich passende Spur helfen konnte!

So wie sich das anhört, würde ich bei Euch auch auf eine Analyse tippen... . Hat er denn gesagt, wieviele Stunden machbar wären? Wenn das ziemlich viele sind und ihr mehrere Stunden pro Woche macht, dann würde das ebenfalls dafür sprechen, würde ich aber in Deinem Interesse auch noch einmal für Dich klären... .

Überhaupt würde ich die Sache beim nächsten Mal mal ansprechen, allein schon weil die probatorischen Sitzungen ja nun vorbei sind. Du kannst ihn sicher auch anrufen oder eine Mail schreiben, wenn jetzt sofort die Entscheidung ansteht, ob Du bei ihm weiter machen willst oder nicht. Wenn Du eh bei ihm weitermachen willst und nur diese eine Sache zu klären ist, würde ich bis zu nächsten Stunde warten,...und dann kannst Du Dein Talent vom Reden erstmal wieder freien Lauf lassen und von Deinem Problem mit dem Reden und der fehlenden Rückmeldung erzählen...und dann würde, um eine Antwort von ihm zu bekommen, es mit Sicherheit auch helfen, eine konkrete Frage zu formulieren, wie: Welche Therapiemethode machen wir hier eigentlich?
Mir ist aufgefallen, dass sie in den letzten Stunden sehr wenig geredet haben. Mich hat das irritiert. Warum sind sie so verfahren?
...und auch Wünsche zu formulieren, wie: Ich brauche ab und zu mal eine Rückmeldung!...

Vielleicht hilft Dir das für Dein nächstes Gespräch?...Räum ihm einfach auch etwas Zeit zum Reden ein und frag ihn konkret. Ich würde mal behaupten, dann gibt er Dir auch eine Antwort!...und wenn nicht:
Komm wieder und schreib hier nochmal, wenn Du magst!...

Ich wünsch Dir auf alle Fälle eine gute Klärung und einen guten Therapieverlauf,

liebe Grüße, ENA!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LaPerla
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 28
Beiträge: 36

Beitrag Mi., 19.05.2010, 21:03

ich gehe 1 mal die Woche hin für 50 Min.

Benutzeravatar

ENA
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 9840

Beitrag Mi., 19.05.2010, 21:05

Frag ihn!

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag