Ich habe 80 Stunden VT gemacht. Das
z.B. dass in der VT die Vergangenheit keine Rolle spielt oder dass die therapeutische Beziehung nicht thematisiert wird.
Oder dass nur an der Oberfläche gekratzt wird.
war bei mir tatsächlich so und für mich sehr schwierig, weil ich immer wieder das Bedürfnis hatte über früher zu sprechen. Auch die therapeutische Beziehung war nie Thema.
Meine damaligen (und im Nachhinein gesehen nicht zutreffenden) Diagnosen waren Depressionen und Essstörung. Ich habe Hausaufgaben bekommen, ich musste Esspläne erstellen, den Verlauf protokollieren und genau erklären, warum ich im Nachhinein bestimmte Dinge nicht eingehalten habe. Ich kam mit der Therapeutin an sich sehr gut klar und mochte sie auch. Aber der Druck, den sie ausgeübt hat und die Kontrolle haben bei mir alles nur verschlimmert. Wenn ich zu sehr unter Druck gesetzt werde, reagiere ich mit totaler Gegenwehr und so waren die Jahre bei ihr eigentlich nur Machtkämpfe. Ihr "Totschlagargument" am Ende war "wenn Sie das nicht machen, dann rufe ich den Amtsarzt an" oder als es um die Diskussion um einen Klinikaufenthalt ging, kam "wenn Sie nicht hingehen, dann gebe ich Ihnen keine Termine mehr".
Sicher habe ich meinen Teil dazu beigetragen, dass sich das so entwickelt hat.
Aber jetzt habe ich den Vergleich durch die andere Therapieform, die ich jetzt mache und da wird ohne Druck gearbeitet, ohne so krasse Regeln und Vorgaben und vor allem kann ich über alles sprechen, was mich beschäftigt, was so eben auch nicht möglich war. Und seitdem merke ich Veränderungen und Verbesserungen, die ich für nicht mehr möglich gehalten habe.
Ich kenne einige, die VT gemacht haben und für die es sehr hilfreich war. Meins war es gar nicht.
Viele Grüße, Lena