Zugang zur Wut finden - und was mache ich dann mit ihr?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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SamuelZ.
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Zugang zur Wut finden - und was mache ich dann mit ihr?

Beitrag Fr., 14.05.2010, 13:41

Hallo zusammen,

bis gestern steckte ich in einer Mega-Depri drin. Dies ist bei mir häufig mit gesteigertem sexuellem Ausagieren verbunden. Bei einem meiner Orgasmen (ich komme immer) bemerkte ich, wie sehr die Empfindungen mit Ärger und Wut zu tun haben. Es war so, als tauchte ich für Sekunden in einen Strom aus Wutenergie. Hier mehr

Mit Hilfe des Orgasmus trat ich in Kontakt mit meiner Lebensenergie, die ich in diesem Moment als "Wut" wahrnahm. Ich war so überrascht, weil ich tagelang so gar nichts empfunden hatte. Und dann plötzlich sowas.

Es war, als hätte ich ein Fass angezapft. Der Wutstrom breitete sich in mir aus und ich sprang fluchend durch die Wohnung und dann aufs Fahrrad, um mich im Wald abzureagieren.

Heute ist die Depri fast verschwunden - aber ich steh irgendwie unter Strom.

Also ist wohl doch was an der Behauptung, dass Depressionen gegen sich selbst gerichtete Aggressionen sind.

Meine Frage ist nun, da ich ja nicht den ganzen Tag masturbieren kann ( ), suche ich natürlich alternative Methoden, um mit meinem Lebensstrom/Wutstrom in Kontakt zu treten.
Welche Möglichkeiten habt ihr (v.a. die Depressiven unter euch) entwickelt?

Zweite Frage: Was mach ich dann mit diesem kribbelnden Ameisenhaufen in mir, der einen Urschrei nach dem nächsten von sich geben könnte?
Ich hab mir heute einen Pilates-Ring und Handzangen gekauft, um etwas der freigesetzten Energie abzuarbeiten.

Trotzdem steckt sie immer noch in mir drin und kann irgendwie nicht raus. Selbst Sport hilft nicht wirklich. War schon Joggen und Fahrradfahren.

Lg eure
Sandy

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Elena
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Beitrag Fr., 14.05.2010, 14:12

Ich bin ja der Meinung, das die Wut da raus soll, wo sie auch zustande gekommen ist, d.h. an den entsprechenden Menschen. Mir persönlich hilft es da wenig, mich körperlich auszupowern (obwohl ich dies täglich tue), wenn ich einen Hals auf jemanden habe. Der ist danach noch genauso da wie vor dem Sport, vielleicht etwas abgeschwächter...
Sex macht mich persönlich lockerer, so dass ich über den Dingen stehe, d.h. die Wut ist in diesem Moment weg und wird ersetzt durch ein schönes Gefühl. Aber irgendwann kommt sie auch wieder zurück. Ich bin ein Mensch, der es rauslässt, obwohl ich als Kind auch geschluckt habe, wenn ich nicht weiterkam. Da spüre ich heute noch bei bestimmten Themen diesen Kloß im Hals, der sich dann lockert, wenn ich in den Therapiesitzungen drüber reden und dieses Gefühl beschreiben kann. Das ganze genau nachzuspüren und rauslassen kann ich bis heute nicht, da bin ich blockiert und cool.
Ich kann Dir nur den Tipp geben, Dich direkt mit dem Aggressor in Verbindung zu setzen, geht dies nicht, dann fände ich es gut, in der Therapie den Ursprung zu finden, und dieses Gefühl genau dort nochmal zu erleben. Du scheinst es ja mittlerweile geschafft zu haben, einen Zugang dazu zu finden, und das ist doch ein wirklicher Schritt nach vorne, oder?

LG Elena

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SamuelZ.
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Beitrag Fr., 14.05.2010, 14:22

Hallo Elena,
vermutlich ist der Aggressor bereits tot - mein Vater nämlich, soll heißen: mein betrunkener Vater.
Der hat sich im Suff einiges geleistet. Und gestern war noch Vatertag - überall besoffene, notgeile Männer unterwegs. (Ich hatte heute Nacht regelrechte Holocaust-Phantasien, in denen diese widerlichen Säufer allesamt .... )
Werde meinen Thera mal fragen, ob er mir diesbzgl zur Verfügung stehen könnte. Bislang waren meine Übertragungen auf ihn noch recht milde.

Meine freigetretene Wut ging gestern soweit, dass ich im Internet diese widerliche rotten.com Seite angeschaut habe: zerstümmelte Leichen, madige Beine, Würmer, die aus allen menschlichen Körperöffnungen quillen....

Irgendwie hat es einen Nerv getroffen. Trotzdem ist noch viel Wut in mir drin. Auf Sex und rotten keine Lust, Vater tot.

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Elena
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Beitrag Fr., 14.05.2010, 14:44

SandyZ. hat geschrieben:Werde meinen Thera mal fragen, ob er mir diesbzgl zur Verfügung stehen könnte. Bislang waren meine Übertragungen auf ihn noch recht milde.
Meinst Du nicht, es wäre auch möglich, sich dies mit ihm gemeinsam anzuschauen, so dass er Dich in Deinen heftigen Emotionen begleiten und stützen kann?
Mir tut es einfach gut, meiner Therapeutin von schlimmen Szenen erzählen zu können, und dabei festzustellen, dass sie dabei Anteilnahme zeigt. Dies gibt mir mehr, als es an ihr auszulassen.
SandyZ. hat geschrieben:Meine freigetretene Wut ging gestern soweit, dass ich im Internet diese widerliche rotten.com Seite angeschaut habe: zerstümmelte Leichen, madige Beine, Würmer, die aus allen menschlichen Körperöffnungen quillen....


Da lässt Du m.E. die Wut nicht weiter raus, sondern gehst gegen Dich, quälst Dich mit solchen Bildern...
Oder, was meinst Du?

LG ELena

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SamuelZ.
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Beitrag Fr., 14.05.2010, 15:07

Mir tut es einfach gut, meiner Therapeutin von schlimmen Szenen erzählen zu können, und dabei festzustellen, dass sie dabei Anteilnahme zeigt. Dies gibt mir mehr, als es an ihr auszulassen.
Da ist bei mir noch vieles verdrängt. Ich komme da nicht dran. Aber die Wut existiert trotzdem. Trotz des gestrigen Wutanfalls sind leider keine neuen Erinnerungen aufgetreten. Nur eine ganz kleine, die eigentlich nicht der Rede wert ist.
Da lässt Du m.E. die Wut nicht weiter raus, sondern gehst gegen Dich, quälst Dich mit solchen Bildern...
Oder, was meinst Du?
Zum einen ja, stimmt schon. Zum anderen konnte ich so irgendwie einen brutalen Bezug zu meinem Vater herstellen, verstümmelte Leichen, etc. Hat mich auf gewisse Art gleichzeitig besänftigt. Aber ja, es ist EKLIG und zum Kotzen. Die armen Menschen, denen so etwas zugestoßen ist.
Ich stehe den Erinnerungen an meinen Vater sehr ambivalent gegenüber. Wut und Zuneigung halten sich die Waage.

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Beitrag Sa., 15.05.2010, 17:56

Ich habe gestern noch etwas sehr Versöhnliches zum Thema "Wut" gelesen:

"Dieser Prozess [Trauern können] ist notwendigerweise mit starken Gefühlen verbunden. Wut, Hass, Verzweiflung, Depression lassen zunächst den Eindruck einer Verschlimmerung der Krise entstehen. All diese Emotionen sind aber wichtig, damit der Kontakt zu den wahren Gefühlen wiederhergestellt wird." (HP Röhr: Vom Glück sich slebst zu lieben)

Hoffnung kommt auf, dass all das, was ich in den letzten Wochen emotional durchlitten habe, doch irgendwie einen Sinn ergibt, Teil eines Heilungsprozesses sein könnte. Hass fehlt noch, alles andere habe ich zu genüge durchgemacht. Reicht jetzt erst einmal.

Meine Wut habe ich gespürt. Sie klingt immer noch leicht nach, zwei Tage später. Wo ist sie geblieben? Habe ich sie wieder verdrängt? Reicht es, mit ihr in Kontakt zu treten? Sollte ich jetzt noch etwas tun, damit der Kontakt nachhaltig wirkt? Wut ablassen oder einfach abklingen lassen?

Gibt es hier Menschen, die schon mal das Gefühl hatten, als hielten sie einen elektrischen Zaun in der Hand, der in regelmäßigen Abständen elektrische Ladungen in den Körper schickt, wo diese sich ausbreiten, aber nicht mehr nach außen geleitet werden können??

Wohin also mit der Wut?

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MrN
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Beitrag Sa., 15.05.2010, 19:24

Nach der chinesischen Heilkunde ist Wut eine gute Energie für einen Neubeginn.

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Beitrag Di., 18.05.2010, 21:31

Ich habe heute eine sehr spannende PM einer Userin zum Thema Körpertherapie erhalten, die einem helfen kann, solche Gefühle zu lokalisieren und auszudrücken. Super Vorschlag!

Mich würde interessieren, ob es hier weitere Körpertherapie-Patienten gibt, die mit dieser Therapieform einen Zugang zu ihrer Wut gefunden haben und sie dann besser integrieren konnten?

LG Sandy

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Innere_Freiheit
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Beitrag Di., 18.05.2010, 22:20

Hallo Sandy,

ich habe speziell keine Erfahrung mit so großer Wut - aber einige Erfahrung mit dem Gefühle-fühlen und mit körperorientierten Psychotherapiemethoden.

Zunächst einmal: Es gibt Dutzende von Körperpsychotherapiemethoden, die teilweise ähnlich arbeiten, sich aber auch teilweise total widersprechen und sogar eine gegenteilige Vorgehensweise propagieren!

Ich bin Anhänger der körperorientierten Psychotherapie und auch Selbsthilfemethoden, die mit Körper-Bewusstsein arbeiten, also über den Körper in tiefere, unbewusste Schichten hinabsteigen.
Innerhalb dieser Körper-Bewusstsein-Ansätze gibt es Methoden die besonders mit den Gefühlen arbeiten, z. B. die "Körperzentrierte Herzensarbeit", das Gefühle-fühlen als Teil der "Transformationstherapie" (ist allerdings eine sehr esoterische Methode) oder die "Liebevolle Zwiesprache". (Die genannten Methoden können, sofern genügend Fähigkeit zu bewusster Wahrnehmung vorhanden ist, auch als Selbsthilfemethoden verwendet werden. Bei den beiden erstgenannten Methoden gibt es sogar Anleitungen auf CD, auf Wunsch gerne nähere Info.)
Das Wichtigste über diese Ansätze erfährst du aber eigentlich schon hier im Forum unter "Gefühle wirklich fühlen ".

Also nicht das "Gefühle unterdrücken" oder "Verdrängen" dann dann hast du sie ja trotzdem weiter in dir - auch nicht das Abreagieren, denn durch ständiges Wüten wird Wut immer mehr und nicht weniger - sondern das wirtlich bewusste Wahrnehmen im Körper..... ja zu ihnen sagen.... denn das führt dazu dass sie wirklich zu-Ende-gefühlt werden, also zu ihrem natürlichen Abschluss kommen.

Lieben Gruß

Innere Freiheit

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SamuelZ.
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Beitrag Mi., 19.05.2010, 10:28

Hallo Innere Freiheit,

ich habe dir eine PM geschickt.

Von mehreren Seiten habe ich gehört, dass es schwierig bis unmöglich sei, alleine an solche Gefühle heranzukommen. Würdest du dem zustimmen können?
sondern das wirtlich bewusste Wahrnehmen im Körper..... ja zu ihnen sagen.... denn das führt dazu dass sie wirklich zu-Ende-gefühlt werden, also zu ihrem natürlichen Abschluss kommen.
Bei meiner Wut hätte ich Angst, dann irgendwann verrückt zu werden, Krebs zu entwickeln oder aus mangelnder Vorsicht einen Unfall zu fabrizieren, wenn ich diesem Gefühl zu viel Raum zugestehe.
Meistens schalte ich dann mental ab, lenke mich ab, um mich zu entlasten, oder springe dann halt in der Gegend umher.

Ich bin mir nicht sicher, ob das absolute Zulassen von Gefühlen wirklich in jedem Fall ratsam ist. Aber ausprobieren schadet ja nicht.

LG Sandy

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Innere_Freiheit
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Beitrag Mi., 19.05.2010, 22:07

Hallo Sandy,
SandyZ. hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, ob das absolute Zulassen von Gefühlen wirklich in jedem Fall ratsam ist. Aber ausprobieren schadet ja nicht.
Meiner Ansicht nach ist es wichtig, sich nicht ganz im Fühlen zu verlieren, sondern immer noch ein Stückweit als bewusster Beobachter dabei zu sein. Sich darauf einlassen, hineinbegeben, aber auch jederzeit noch so sehr Da zu sein, um das Ganze auch noch beobachten zu können und wieder auf Abstand gehen zu können.....
Ich denke bei einem gesunden Menschen kommt sowieso nie mehr zum Vorschein, als der- oder diejenige verkraften kann. (Lediglich bei Personen mit Persönlichkeitsstörung oder mit schweren Traumatas ist dieser Selbstschutz-Mechanismus außer Kraft gesetzt. Deshalb sollten Personen mit Persönlichkeitsstörungen garnicht, und Personen mit Traumatas nur unter Leitung eines entsprechenden Experten auf diese Weise an sich arbeiten.)
SandyZ. hat geschrieben:Von mehreren Seiten habe ich gehört, dass es schwierig bis unmöglich sei, alleine an solche Gefühle heranzukommen. Würdest du dem zustimmen können?
Ich denke, dass es mit äußerer Unterstützung wesentlich einfacher ist. Gerade wenn man damit noch nicht viel Erfahrung hat und sich unsicher ist ob man das alles bewältigen kann, wird durch kompetente Begleitung vieles einfacher.

Eine Möglichkeit wäre vielleicht noch, mit Hilfe einer Anleitung von einer CD zu üben. Da wirst du geführt und hast einen festen Rahmen - aber es ist natürlich niemand da, der auf deine Gefühle direkt eingehen kann.
Achte einfach auf dein Gespür, ob du dir das mit Hilfe einer CD zutraust.

Ich sehe gerade, eine der CDs, die ich empfehlen wollte, ist zur Zeit garnicht lieferbar.
Bleiben nur noch die beiden CDs von Robert Betz: "Ärger, Wut und Hass in Frieden verwandeln" oder "Negative Gefühle in Freude verwandeln". (Achtung - ich meine hier die geführten Meditationen und nicht die Vorträge zu diesen Themen.)
Ich fand diese CDs ganz hilfreich, allerdings sind sie mir manchmal zu schnell, so dass ich dann oft die Pause-Taste drückte.
Robert Betz zieht das ganze auch ziemlich esoterisch auf, ist also nicht jedermans oder jederfraus Sache. Z.B. ladet er am Anfang der CDs 'alle Engel, Erzengel und Botschafter des Lichts' ein, diese Sitzung zu begleiten. Aus meiner Sicht wäre das nicht unbedingt nötig, aber ich hatte auch keine Widerstände dagegen, so dass es mich auch nicht störte.

Die andere Frage, die du mir per PM gestellt hast, beantworte ich dir, wenn ich mal Zeit für das Heraussuchen der Links habe, also bitte noch etwas gedulden.

Einen lieben Gruß

Innere Freiheit

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SamuelZ.
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Beitrag Fr., 21.05.2010, 18:30

Hallo Innere Freiheit,
Sich darauf einlassen, hineinbegeben, aber auch jederzeit noch so sehr Da zu sein, um das Ganze auch noch beobachten zu können und wieder auf Abstand gehen zu können.....
So nehme ich mich in diesen Extrem-Phasen wahr. Meistens beobachte ich so stark, dass ich meinem Thera schon alles komplett gedeutet vorlege.
Trotz der Beobachter-Position habe ich Angst, dass meine erlebten Gefühle, wenn ich sie nicht irgendwie eindämme, mit der Zeit krankheitsfördernd sein könnten, z.B. indem sich ein Krebsgeschwür entwickelt, oder ich mich verletze, weil ich unvorsichtiger bin.

Was CDs angeht, habe ich bereits ein wenig Erfahrung sammeln können. Es handelte sich um eine "Heilung des Inneren Kindes" CD, die mich bereits nach wenigen Sekunden in den Bann genommen hatte, sodass ich spontan losweinte. Die suggestiven Bilder haben mich noch Tage später bis in meine Träume verfolgt. Ich finde es schade, dass man nach dem Hören der CD dann wieder der Stille ausgesetzt ist, niemand da ist.
Als einen weiteren Nachteil habe ich damals wahrgenommen, dass ein "innerer Erwachsener" aufgerufen werden sollte, der das innere Kind rettet. Mein innerer Erwachsener ist/war relativ schwach, so dass ich das Gefühl bekam, mein inneres Kind erneut zu überfordern, da es sich selbst in Schutz bringen musste.
Nun ja, aber ich will es nicht dramatisieren. Geholfen hat sie mir, näher an meine Gefühle heranzukommen.
Z.B. ladet er am Anfang der CDs 'alle Engel, Erzengel und Botschafter des Lichts' ein, diese Sitzung zu begleiten. Aus meiner Sicht wäre das nicht unbedingt nötig, aber ich hatte auch keine Widerstände dagegen, so dass es mich auch nicht störte.
Damit kann ich relativ gut umgehen. Ich übertrage die Bilder einfach auf mein eigenes "Glaubenssystem".

LG Sandy

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Innere_Freiheit
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Beitrag Fr., 21.05.2010, 20:55

Hallo Sandy,
SandyZ. hat geschrieben:Hallo Innere Freiheit,
Sich darauf einlassen, hineinbegeben, aber auch jederzeit noch so sehr Da zu sein, um das Ganze auch noch beobachten zu können und wieder auf Abstand gehen zu können.....
So nehme ich mich in diesen Extrem-Phasen wahr. Meistens beobachte ich so stark, dass ich meinem Thera schon alles komplett gedeutet vorlege.
Es geht hier aber nicht um das Deuten - eher um das Hinsehen und Hinspüren, um ein "Aha, so fühlt das sich also an"!
SandyZ. hat geschrieben:Trotz der Beobachter-Position habe ich Angst, dass meine erlebten Gefühle, wenn ich sie nicht irgendwie eindämme, mit der Zeit krankheitsfördernd sein könnten, z.B. indem sich ein Krebsgeschwür entwickelt, oder ich mich verletze, weil ich unvorsichtiger bin.
Also das mit dem Krebsgeschwür ist wohl eher umgekehrt. Jedenfalls habe ich vor vielen Jahren mal gehört oder gelesen, dass Krebs auf unterdrückte, verdrängte Gefühle zurückzuführen ist. (Aber meiner Ansicht nach kann man Krankheiten nicht so fest irgendwelchen Themen zuordnen, ich denke, die psychischen Ursachen von Krankheiten sind immer individuell verschieden.)

Ich denke, du musst halt einfach für dich schauen, ob du dir das alleine mit einer CD zutraust oder ob du vielleicht doch eine Begleitung brauchst.
Wenn du die CD verwendest wirst du von Robert Betz's Stimme wirst du in das Gefühl hineingeführt, hindurch geführt, ....., zum Schluss sollst du dir dann ein silbernes oder violettes Licht vorstellen, was die Reste in dir löst und transformiert, ..... und dann wirst du wieder herausgeführt.
Du brauchst dich ja das erste Mal nicht gleich voll darauf einlassen - gehe einfach so weit, wie du dich noch wohlfühlst. Und wenn du das mehrmals machst, dann lernst du, deine Wut immer mehr einfach nur dasein zu lassen, du wirst vielleicht mehr darüber herausbekommen, was hinter ihr steckt, und irgendwann wird sie zu Ende gefühlt sein und dann in dieser Form nicht mehr auftreten....

Ich wünsche dir - wie auch immer - ein Weiterkommen mit deiner Wut.

Liebe Grüße

Innere Freiheit

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SamuelZ.
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Beitrag Di., 01.06.2010, 19:59

Hallo Innere Freiheit,

ich habe gestern vorm Schlafengehen die Betz-CD zur Umwandlung negativer Gefühle in Freude angehört. Es hat gewirkt!
Anfangs hatte ich ein wenig Probleme mit seinem Sprachduktus, aber das hat sich dann mit der Zeit gelegt und ich konnte hinter seiner Stimme in etliche emotionale Tiefen eintauchen. Fühlte mich tatsächlich für einige Momente richtig geliebt, was sich heute noch auf meine Tagesstimmung auswirkte.

Eine knackige Führung durch die Meditation. Ich bin immer wieder überrascht wie leicht und einfach ich auf die Signale der Sprecher reagiere, z.B. das Aufwachen, das Augenblinzeln, etc. läuft alles automatisch, ohne dass ich mir dessen bewusst wäre. Ich kann mich nur wundern. Ich bin in dieser Hinsicht total manipulierbar...

Heute konnte ich mir mehrmals sagen, dass ich zu meinen Gefühlen stehe, sie willkommen heiße, z.B. als ich mich über Leute ärgerte, als ich wegen meiner Erkältung rumjammerte, als ich jemanden abfällig für seine Körperform verurteilte, als ich mich etwas schämte, weil ich jemandem zuviele "Interna" verriet, etc.

Liebe Grüße und danke für den Tipp!

Sandy

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Beitrag Fr., 09.07.2010, 22:52

Mein Thera meinte heute, dass man auftretende Wut oder Trauer am besten los wird, wenn man sich mit jemandem darüber austauscht, darüber spricht.

Ich wollte ihm nicht direkt widersprechen, denn sonst hätte ich ja die ganze Therapie hinterfragt. Ich meinte nur, dass ich Trauer am besten über das Weinen behebe. Bei der Wut fehlt mir ein adäquates Mittel.

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