Beziehungsprobleme während seinem Entzug

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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unknown123
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Beziehungsprobleme während seinem Entzug

Beitrag Di., 11.05.2010, 16:46

hallo zusammen!

ich bin neu hier und ich würde euch gerne ein bisschen was über mich schreiben. hoffe natürlich auf antworten und tipps.
mein mann hat nach 9 jahre langem konsum von heroin einen entzug gemacht. es war eine furchtbare zeit und mit vielen up and downs verbunden. doch er hat es gut hinbekommen! er ist jetzt seit 6 wochen clean und macht eine gesprächstherapie. (2 mal hat er es schon versucht jedoch ohne erfolg und ohne begleitung, diesmal mit begleitung und so lange war er noch nie sauber). jetzt habe ich folgendes problem, wir haben uns in der zeit des entzuges böse gestritten (ihr wisst ja, dass zu der zeit worte fallen die man nicht ernst nehmen sollte und trotzdem verletzen sie einen). ich hab das gefühl ich komme absolut nicht mehr an ihn heran - so als würde er mich von sich wegstossen. ich verstehe, dass er jetzt einfach zeit braucht da er die letzten jahre einfach zugedröhnt war und sich jetzt wieder spürt. was ist wenn er mich clean nicht mehr aushält oder draufkommt das er mich nicht mehr liebt. er ist nicht böse zu mir , auch nicht abweisend, er ist komplett in seinen gedanken. ich möchte nichts falsch machen wir sind jetzt seit 5 jahren zusammen und seit 2 jahren verheiratet.

vielleicht war schon jemand in dieser situation oder vielleicht kann mir jemand aus der sicht eines ehemaligen süchtigen erzählen wie das in der zeit nach dem entzug ist. wie fühlt sich das an was nähe betrifft und alles was rundherum geschieht.

ich selbst habe nie etwas mit drogen zu tun gehabt, rauche nicht einmal zigaretten
ich kann nicht wissen wie das ist wenn man in der situation ist könnt ihr mir bitte weiterhelfen?

gruß
unknown123

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Minerva
Forums-Insider
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Beitrag Di., 11.05.2010, 16:55

Hi unknow,

also erstmal ist das natürlich klasse das dein Mann nach solanger zeit drauf endschlossen hat clean zu werden-auch das er sich hilfe gesucht hat ist super.

LAnger drogenkonsum geht natürlich nicht spurlos an der pysche vorbei - gibt deinem mann die zeit die er braucht. 9 Jahre waren eine lange zeit - er wird lange brauchen um das alles verarbeiten zukönnen und sich zu regengieren und vorallem sich mit sich selbst auseinander zu setzten.

War dein mann in einem Subi-Programm?

gruß
M
wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpf hat schon verloren

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Nico
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 12124

Beitrag Di., 11.05.2010, 16:59

Ich habe keine Erfahrung mit Drogen, war aber 15 Jahre lang Alkoholabhängig. Nach meiner Entziehungskur habe ich einige trockene Alkoholiker/innen kennen gelernt deren Beziehung nach dem Entzug zerbrochen ist. Dabei hilt es sich ziemlich die Waage ob die trennung vom Ex - Alki oder vom Partner ausging.
Ich glaube dass sich die Persönlichkeit schon sehr stark verändert und du kennst deinen Mann ja nur als Süchtigen, da kann es jetzt schon zu "Unverträglichkeiten " kommen.
Ich war unmittelbar nach meinem Entzug ziemlich verunsichert und von der Rolle ( war aber ungebunden)also kann ich mir vorstellen dass es deinem Mann ähnlich geht. Lass ihm doch etwas Zeit und sei geduldig. Falsch machen kannst du glaube ich nur was wenn du ihn unter Druck setzt.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Kampfgrunz
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Beiträge: 121

Beitrag Mi., 12.05.2010, 08:16

hallo,

ich würde sagen, das was Du hier beschreibst ist völlig normal! nach 9 jahren sucht ist es klar, dass er jetzt mal auf Abstand geht! das kann lange dauern bis sich das wieder "normalisiert" ich spreche aus erfahrung...mein freund hat nach 18 jahren sucht (alk, benzos, h, k)aufgehört, ist jetzt seit 4 jahren clean....das war keine leichte zeit, die ersten 3-6 monate waren genau so wie du es beschreibst... das muss sich langsam wieder einpendeln. wichtig ist, dass Du ihn keinesfalls überfährst, keinen druck machst, aber ein offenes ohr für seine probleme hast!!! schau in der Zeit auch auf Dich, dass es Dir gut geht, viele vergessen in der zeit auf sich selbst und geben sich völlig auf nur um für den partner da zu sein, das sollte auf keinen fall passieren, denn das erzeugt bei ihm wieder druck....

wichtig ist, dass er eine thera macht, wo er ja offenbar eh schon dabei ist!!!

alles Liebe,
KG

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