Medikamente bei bipolarer Störung

[kasperl]

hy

hab anfang februar die diagnose bipolar bekommen.
wurde zuerst ruhiggestellt (alprazolam) - bin ich noch beim ausschleichen
dazu habe ich tresleen bekommen - wurden eingeschlichen auf 50 mg - nebenwirkung starke gewichtszunahme und zunehmen aggressiv und gereizt
deswegen wurden vor ca 14 tagen die tresleen abgesetzt und hab statt dessen trittico 50 mg bekommen -
nebenwirkungen: schwindel, starke übelkeit (besonders beim autofahren), weiterhin gewichtszunahme - nach tel. mit meinem arzt soll ich nur mehr 25 mg nehmen - habe vor zwei tagen reduziert - bin gereizt und aggressiv wie nie zuvor

weiters nehme ich noch lamictal (wurde eingeschlichen auf 100 mg) - nw: kann ich nicht sagen

hab heut den ganzen tag im www verbracht und in schön langsam am verzweifeln - gibt´s echt keine gscheiten medikamente???

habe einen interessanten artikel gefunden - zusammenhang psychische erkrankung und metabolisches syndrom - hat mich zusätzlich verunsichert und macht mich noch ärgerlicher:

http://www.medizin-medien.at/dynasite.c ... aid=570720

für tipp´s und info´s schon vorher vielen dank

glg

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Bin neu und völlig ratlos" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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[Ragneda]

Soweit ich weiß, ist es üblich bei Bipolaren dass sie Lithium verschrieben bekommen.
Da ich die gleiche Diagnose wie Du habe und noch eine langjährige Essstörung dazu, habe ich damals die Ärztin ausdrücklich gebeten mir nichts zu verschreiben, was zu Gewichtszunahme führen könnte. Denn das würde ich sowieso nicht zu mir nehmen.
Ich hatte Lamotrigin damals bekommen und hatte keine Nebenwirkungen.
Ich würde an deiner Stelle nicht nachgeben und immer weiter bohren und ausprobieren, bis Du das passende Medikament für Dich gefunden hast.
Das kann leider ein langer Weg sein, aber das sollte man in Kauf nehmen. (haha, das sage ich gerade ! )
Bis man wirklich den Medikament des Lebens und den Therapeuten des Vertrauens gefunden hat, können Jahre vergehen.
Dabei ist wichtig aufzupassen, dass man bis dahin nicht verreckt...

[kasperl]

schnauf!

ich frag mich wirklich wie schwach die pharmaindustrie ist.
mein grösstes problem ist, dass ich selbstständig bin und ich nicht richtig arbeiten kann, weil entweder mein körper nicht mitmacht oder mein kopf.

ich habe von anfang an immer betont, dass ich was brauche mit dem ich voll leistungsfähig bin, besonders geistig - mein wunsch wurde aber offensichtlich ignoriert.
ich habe den eindruck es wurde mir abends was zum müde, und morgens was zum munter werden verschrieben

mein bankkonto ist schon längst am limit und ich weis nicht was in zukunft passieren wird. meine klienten sind sehr verständnissvoll, aber schön langsam haben sie die schnauze voll.

es ärgert mich extrem, dass arztbesuche tw. über 100,-- euronen kosten und einen kein stück weiterbringen.

[Lumpi]

hallo kasperl,

die bipolare erkrankung kann ganz schlimme formen annehmen.
viele betroffene müssen sogar berentet werden.
würde langsam die erwartungen runterschrauben.

lg, lumpi

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[kasperl]

hy

ja ich weis, dass es zum teil wirklich schlimme formen gibt und dass ich sehr geduldig sein muss - fällt mir sehr sehr schwer - war immer auf vollgas bis nix mehr ging (arbeitstechnisch)

um mich genauer zu informieren (wird auch von ärzten verabsäumt) habe ich mir den ratgeber für betroffene und angehörige (von der dt. ges. für bs e.v.) besorgt. ist hier auch für nicht-ärzte verständlich geschrieben.
als ich meine diagnose bekam - wurde sie mir gesagt und damit nach hause geschickt - hab´s dan gegoogelt und mich hat fast der schlag getroffen.
ich habe das gefühl, dass man so richtig im stich gelassen wird - hier hast du die diagnose und ein rezept dazu - rette dich selbst.

@ lumpi: wenn ich anfange meine erwartungen zurückzuschrauben, ist es für mich als würde ich resignieren und mich aufgeben. ich habe sehr viel verantwortung, die ich im moment nicht tragen kann - es aber dringend wieder tun sollte. alles was ich mir die letzen 15 jahre hart erarbeitet geht schön langsam den bach runter und es ist keine hilfe zu erwarten. meine betriebsunterbrechungsversicherung zahlt keinen cent weil psych. störungen lt. ihrer meinung keine krankheit sind. es wurde mir aber vom arzt bestätigt dass ich anfangs zu 100% und dann 50% (ende nicht absehbar) arbeitsunfähig bin. langsam fange ich an zu verzweifeln.

[Rosenblüte]

Hallo Kasperl!
Mein totaler Zusammenbruch war im Jahre 1994. Ich war Angestellte und mußte im Jahre 1996 in die Berufsunfähigkeitspension gehen. Ich werde alle zwei Jahre überprüft und habe mittlerweile die Pflegestufe 2.
Meine Enddiagnose ist bipolare Erkrankung.
Ich bin wirklich durch die Hölle gegangen, hatte damals eine sechs jährige Tochter und einen drei jährigen Sohn.
Bis jetzt hab ich schon so ziemlich jedes Medikament durch. Man ist ein richtiges Versuchskaninchen.

Meine derzeitigen Medikamente abends 2 Seroquel 400 mg, 2 Depakine retard 500 mg, 1 Atarax 25 mg, 1 Temesta 2,5 mg, wenn ich nicht schlafen kann 1 Dominal 80 mg und 1 Ivadal 10 mg

und morgens 1 Atarax 25 mg, 1 Pantaloc (Magenschutz) und die Schilddrüse wurde bereits angegriffen darum muß ich 1 Euthyrox 125 µg

Weil das Wort Lithium gefallen ist. Es soll das beste Medikament für bipolar Erkrankte sein. Nur ich vertrage es leider nicht, bekomme sehr geschwollene Beine und Schmerzen in den Beinen.
Im Medikament Quilonorm ist Lithium enthalten.

Ich leide auch unter starken Angstzuständen, darum das Medikament Atarax.

Falls du noch weitere Fragen an mich hast, ich antworte dir gerne.

Lg Rosenblüte

[Rosenblüte]

Kasperl ich habe in deinem Profil gelesen, daß du aus Tirol kommst. Ich komme aus der Steiermark.

Lg Rosenblüte

[kasperl]

@rosenblüte: ich hör sofort zu jammern auf - versprochen
ich hab deine antwort gelesen und bin schockiert über die auswahl und vor allem die hohe dosierung deiner medi´s - wie gehts dir jetzt und deinen kindern?

ich komme aus dem bgld. lebe aber seit über 10 jahren in tirol

glg

[kasperl]

guten morgen!

gestern wurde auf 3sat um 20.15 ein film über die bipolare störung gebracht. ich hab´s leider verpasst.
hat ihn jemand gesehen?
wie war der inhalt bzw. die aufklärung?

meine mutter hat ihn gesehen und hat mich noch am abend angerufen und ziemlich genervt, bis ich dann aufgelegt habe. es kommt mir vor als ob sie genau nichts verstanden hat.

glg, s.

[Rosenblüte]

Hallo Kasperl!
Ich habe den Film über manisch depressive Erkrankung schon zum zweiten Mal in 3 Sat gesehen. Ich finde, daß er sehr gut schildert, was in uns vor geht. Ein Mann erzählt am Anfang, daß sein Vater manisch depressiv war.
Es werden drei manisch depressive Frauen über den Verlauf ihrer Krankheit befragt.
Ein Arzt zeigt ein Video wie er mit einem Mann spricht, welcher zuerst manisch und in einem späteren Gespräch depressiv ist.
Eine Frau erzählt, daß ihr Lithium (Medikament heißt Quilonorm retard) geholfen hat.

Leider vertrage ich dieses Medikament nicht. Ich bekomme so geschwollene Beine, daß ich kaum gehen kann.

Der Arzt sagte jedoch im Beitrag, daß es ein neueres gibt das heißt Depakine. Es wird normaler Weise Menschen gegeben, die epileptische Anfälle haben. Man kann jedoch heute nachweisen, daß es auch bei manisch depressiven eingesetzt werden kann.
Ich habe auf eigene Verantwortung mit Quilonorm, das mir wieder einmal in der Sigmund Freud Klinik verschrieben wurde, aufgehört und nehme jetzt wieder Depakine.
Beim Nervernarzt habe ich erst am 18. Mai einen Termin und da werde ich ihm diese Frohbotschaft überbringen.
Mal sehen, was er dazu sagt.
Ich werde immer selbstbewußter, da ich auch alternativ was mache.
Man wird mit mir in Zukunft nicht mehr alles machen können. Mit depressiven Menschen macht man was man will und man ist ein richtiges Versuchskaninchen, dem jede Menge Tabletten reingestopft werden. Ob man sie verträgt oder nicht ist so manchen Ärzten egal. Sie müssen ja nicht mit den Nebenwirkungen leben.

Du hast wegen meinen Kindern gefragt. Mein Sohn steht vor der Matura und die Tochter studiert Psychologie.

Lg Rosenblüte

[Leer]

hi

also ich nimm auch trittico und lamictal und noch paar andere sachen dazu... trittico nehm ich 150mg zum schlafen hab aber scho 2 mal 450 genommen weil ich total fertig war aber einfac nicht schlafen konnte... in der früh war ich bissi schlapp aber sonst nix...

lamictal hat bei mir erst mit 150mg was gebracht vorcher wars nicht wirklich wirksam...

hoffe du findest bald die richtigen medis für dich

lg

[kasperl]

guten morgen!

gestern war wieder so ein richtiger sch..... tag, war wegen jeder kleinigkeit oder auch grundlos am weinen.
heute gehts mir aber wieder super.

mittlerweile kommt der schwindel erst am späten nachmittag und nicht schon morgens. übelkeit nur mehr wenn ich als beifahrer im auto sitze. die gewichtszunahme schreitet fort. hab nur mehr zwei hosen zur verfügung. zum teil hatte ich welche über weihnachten noch an, jetzt bekomm ich sie grade bis über die knie.

am montag hab ich psychiater-termin - der macht mich langsam wütend.

ich werde euch berichten.

glg

[Ragneda]

Den Film kann man auf Youtube sich anschauen, falls jemand ihn verpasst haben soll..heißt "Die Bipolaren"



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[kasperl]

guten morgen!

@rosenblüte: find ich super wie du alles auf die reihe bekommst. ich bin jetzt schon unsicher was wird.

@ragneda: cool, danke!

ich hatte gestern wieder arzttermin. die neue medikation: kein trittico mehr, morgens nur mehr 50 mg lamictal, fertig.
sollte der ausschlag nicht besser werden, bekomme ich was anderes.

so, hab gestern das trittico weggelassen, konnte vor mitternacht nicht einschlafen und bin seit einer stunde wach. so richtig kribbelig in den fingern, nervös und gereizt.

bin schon am überlegen ob ich die lamical heute morgen überhaupt nehmen soll, bin ja so schon auf 3000 touren???!!!

[schuldig1]

ich war bei meinen hausarzt im jahr 2001; damals diagnostizierte er depressionen (denn eigentlich hat alles gepasst und ich war besonders unglücklich)
zuerst dachte ich, ich könne das mit meinem Geist heilen und verzichtete auch medikamente. erst ein halbes jahr später kam ich zur einsicht, dass ich doch antidepressiva nahm.
in den jahren darauf hatte ich eine hochschaubahn an gefühlen.
2007 überwies mich mein hausarzt dann zu einen neurologen.
der diagnostizierte - nach gesprächen auch mit der familie - bipolare störung.
sein erster satz war: hören sie auf, unternehmer zu sein. sie können nicht die richtigen entscheidungen treffen.
dies tat ich dann auch.
nach einigen experimenten mit verschiedenen medikamenten landete ich bei lithium.
dies vertrage ich ganz gut.
jetzt bin ich ziemlich stabil. manchmal leide ich aber schon darunter, dass ich nichts mehr in bewegung bringe. es ist richtig eintönig geworden dass leben.
werde dass mit meinem arzt (immer noch derselbe) beim nächsten termin besprechen.

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