Therapeutin= gleich Mama?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Elfenstaub
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Therapeutin= gleich Mama?

Beitrag Sa., 24.04.2010, 15:52

Hallo!

Ich bin neu hier, aber sehr froh, so eine Art Forum gefunden zu haben und vielleicht auch ein bisschen Rat und Hilfe.

Bei mir geht es auch um die Therapie bzw. die Beziehung zu meiner Therapeutin. Da weiß ich nämlich einfach nicht weiter und brauch dringend Rat!
Sie ist ein sehr herzlicher Mensch, der auch körperlich Trost spendet, beim Kommen und gehen umarmt und anbietet, sms zu schreiben. Alles nur, wenn man es selber möchte, sie achtet auf persönliche Grenzen.
Schwierig ist nur, dass es bei mir fast ausschlißelich um das 'Mutter-Thema' geht und ich damit sehr viel in sie hinein projizier; sie mir gut tut, wenn sie mich in schlimmen Momenten tröstet und es mir miserabel geht, wenn sie sich distanzierter zeigt, auf meine Nachrichten zwischendurch nicht reagiert. Das reisst mir den Boden unter den Füssen weg. Ich weiss, dass ich ihr sehr viel Macht über mich gebe, sie die erste ist, der ich vertraue, und sie mich damit auch fertig machen kann, wenn diese für mich sich anfühlende letzte Hoffnung wegbricht! Irgendwie auch immer wieder der gleiche Film bzw. Gefühl wie damals! Andererseits hab ich das Gefühl, dass dieser 'nahe' Weg der richtige ist, von dem ich 'wachsen' kann. Nur ist sie nun man eine eigenständige Person, unkontrollierbar, so dass Einbrüche meinerseits regelmäßig vorkommen und ich dann nicht weiss, ob es besser ist, es abzubrechen, was mich aufgeben lassen könnte..

Was soll ich bloß machen?
Lg Elfenstaub

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schmetterling.1983
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Beitrag Sa., 24.04.2010, 16:24

Hallo Elfenstaub,
wilkommen im Forum.
Elfenstaub hat geschrieben:Schwierig ist nur, dass es bei mir fast ausschlißelich um das 'Mutter-Thema' geht und ich damit sehr viel in sie hinein projizier; sie mir gut tut, wenn sie mich in schlimmen Momenten tröstet und es mir miserabel geht, wenn sie sich distanzierter zeigt, auf meine Nachrichten zwischendurch nicht reagiert.
Weiß Sie das denn, dass Ihr Verhalten dir gegenüber so starke Gefühle in dir auslöst?

Wie du hier vielleicht schon in einigen Posts gelesen hast geht es einigen Usern so, dass der Therapeut/die Therapeutin für die Klienten oft sehr wichtig wird in Laufe der Therapie. Es ist also erst mal völlig normal was du da erlebst.

Ich habe schon oft gehört, dass gerade das Vertrauen, die starke Bindung mit hilft dir zu helfen.
Wenn es dir jedoch wirklich Probleme bereitet, sodass du damit nicht umgehen kannst solltest du es auf jeden Fall noch mal bei ihr thematisieren, es kann Angst machen jmd so einen tiefen Einblick in sich zu geben, aber es lohnt sich.
Elfenstaub hat geschrieben:Nur ist sie nun man eine eigenständige Person, unkontrollierbar, so dass Einbrüche meinerseits regelmäßig vorkommen und ich dann nicht weiss, ob es besser ist, es abzubrechen, was mich aufgeben lassen könnte..
Das solltet Ihr gemeinsam bestimmt hinbekommen, dass deine Einbrüche weniger werden oder sogar ganz weg gehen.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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Dakota
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Beiträge: 370

Beitrag Sa., 24.04.2010, 16:39

Hallo Elfenstaub,

Ich kenne die Problematik mit der "Übertragung". Bei mir ist es mein Therapeut, der zu einer Art "Ersatzpapi" für mich geworden ist und ich immer wieder feststelle, dass ich mich ihm gegenüber manchmal verhalte wie als Kind meinem Vater gegenüber Er ist mir ausserdem extrem wichtig geworden...zu wichtig...und das tut mir nicht gut. Ich habe dieses Thema daher auch mit ihm besprochen, was sehr befreiend war und ich habe eine Menge über mich gelernt.
Ich finde dieses Thema gehört in die Therapie, denn es geht ja hier um die therapeutische Beziehung, die auch eine Art Übungsfeld darstellt für die "Welt das draussen".
Nur Mut Ich denke deine Therapeutin wird es zu schätzen wissen, wenn Du mit ihr ehrlich über deine Empfindungen redest. Es bringt Euch beide ein Stück weiter.

Grüsse...

Dakota

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 24.04.2010, 17:20

Ich würde auf jeden Fall mit ihr über dieses Problem reden und es ihr genauso schildern wie du das hier tust.

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Elfenstaub
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Beitrag Mo., 26.04.2010, 17:29

Danke, für Eure lieben Antworten und gut zu hören, dass es nicht ganz 'unnormal' ist.
Ich habe mir vorgenommen, es in der nächsten Stunde anzusprechen, obwohl ich am liebsten mich verstecken würde dann eben doch nie mehr jemanden an mich ran lasseb und vertrauen fassen, da es viel zu ungewiss und immer in Enttäuschung endet! Und genau das ist und bleibt wohl auch das Problem: diese ganzen Gefühle auszuhalten; dass sie sich nicht mehr soviel kümmert wie am anfang, sich etwas zurückzieht, nicht mehr sofort und selbstverständlich reagiert. Und das macht mich so feritg, schmerzt so, sie so zu brauchen und dann doch mit dieser riesen Bedürftigkeit alleine da zu stehen. Ja. sie weiss von meinen Gefühlen, weil ich diese kleinen 'Dramen' schon ein paar mal mit ihr hatte, sie weiss, wie schlimm sowas für mich ist. Deshalb verstehe ich nicht, dass sie sich jetzt so verhält... erst so kümmernd und lieb und jetzt distanzierter und unzuverlässiger..

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bluna
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Beiträge: 207

Beitrag Mo., 26.04.2010, 21:58

Hallo Elfenstaub!
Deine Gefühle zu Ihr sind sehr verständlich, aber ich glaube weil Sie es weis das es Dich so fertig macht, wenn Sie sich nicht um Dich "kümmern "kann schraubt Sie Ihr Verhalten Dir gegenüber etwas zurück, damit Du vielleicht nicht so große Verlustängst bekommst
und Du Dich nicht so hineinsteigerst. Da müsst Ihr auf jedenfall zusammen arbeiten.Sie kann sich eben nicht so stark und ständig um Dich kümmern, weil Sie Deine Thera ist. Jetzt bitte nicht falsch verstehen. Aber Sie ist trotzdem immer für Dich da.
Viel Glück

LG, Bluna

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