Selbstwertgefühl/ Gefühle zeigen

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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beg82
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Selbstwertgefühl/ Gefühle zeigen

Beitrag Di., 22.01.2008, 13:01

Hallo, ich bin seit heute hier angemeldet, weil ich zwei Probleme habe und dafür alleine keine Lösung finde.

Problem Nr. 1 ist, dass ich in meiner Kindheit vermittelt bekommen habe, dass man nur etwas wert ist, wenn man perfekt ist. Mein Verstand sagt mir natürlich schon lange, dass das Schwachsinn ist und ich erwarte das auch nicht von anderen bzw. finde perfekt wirkende Menschen eher langweilig. Ich mag Menschen, die Ausstrahlung haben und eben nicht so völlig normal aussehen.
Das Problem ist nur, dass ich an mich selbst leider ganz andere Ansprüche habe, wenn es um Partnerschaften und Beziehungen geht. Ich bin nicht hässlich, aber auch keine klassische Schönheit und ich mache mir um jeden Schönheitsfehler und jede Problemzone dermaßen Gedanken, dass mich das völlig einschränkt, Beziehungen einzugehen.

Ich fühle mich auch schnell überfordert, wenn jemand von seinen Vorstellungen spricht und ich das Gefühl habe, da noch unbeholfen bzw. ein ganzes Stück zurück zu sein hinter den Erfahrungen/ Ansprüchen.

Das aber jedesmal zu sagen würde auf mich selbst überhaupt nicht attraktiv wirken, weil ich selbstbewusste Menschen bei weitem attraktiver finde.

Problem Nr. 2 ist, dass ich, in Bezug auf Beziehungen, Angst habe, Gefühle zuzulassen oder besser, diese zu zeigen. Das heisst konkret, dass ich immer erst ein Stück von mir preisgebe, wenn der andere das auch schon getan hat. Logisch überlegt weiss ich noch nichtmal, warum ich das mache, denn was für eine Sicherheit hat man denn mehr, wenn man erst etwas sagt, wenn der andere sich schon vorher geöffnet hat.
Noch schlimmer ist es, wenn der andere sich dadurch verletzt fühlt, dass ich so nüchtern und neutral wirke. Und das, obwohl ich beides nicht wirklich bin und auch nicht sein will.

Hat jemand hier ähnliche Erfahrungen und da seinen Weg raus gefunden?

Wäre dankbar für Antworten.

beg82

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Torsade_de_pointes
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Beitrag Mi., 23.01.2008, 18:16

hallo!

ein wenig kenne ich diese situation von mir damals. und von meiner freundin auch - sie ist diesbezüglich sehr krass unterwegs. bei mir hat nur eine tiefe auseinandersetzung mit mir selbst geholfen - sozusagen vgh-aufarbeitung. auch meine freundin macht therapie und öffnet sich immer mehr dadurch.

auch wenn es hier ein alter hut ist, aber ich würde mich einer therapie unterziehen um meine mechanismen mal zu erkennen und warum und woher diese eigenheiten kommen und wie man es verändern kann.

hast du schonmal dran gedacht?

bzw, was denkst du, warum du so bist?

lg u

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beg82
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Beitrag Mi., 23.01.2008, 20:10

Danke für deine Antwort, undercover...

An eine Therapie habe ich schon gedacht, aber irgendwie sagt in mir noch nichts wirklich "ja" zu dem Gedanken.
Zudem kommt da hinzu, dass ich Schichtdienste habe, ich kann also eigentlich an gar nichts regelmäßig teilnehmen.

Tja, warum ich so bin... eine gute Frage. Ich denke, weil ich ziemlich darauf bedacht bin, die Kontrolle zu behalten. Ich habe eigentlich für alle Eventualitäten immer mind. einen Plan B. Und in dieser Sache muss ich auch irgendwie das Gefühl haben, die Kontrolle abzugeben, wenn ich mich jemandem öffne und meine Gefühle ausdrücke. Obwohl ich das gleichzeitig völlig irrsinnig finde. Denn wenn Gefühle da sind, habe ich ja sowieso schon keine wirkliche Kontrolle mehr, ob ich die jetzt ausspreche oder nicht. Vielleicht ist es einfach um nicht schwach oder verletzlich zu wirken vor anderen.

Wobei ich merke, dass ich gar nicht das bin, was ich da lebe. Damit verletze ich andere, die sich dann irgendwann zurückziehen. Und das, weil ich mich so unnahbar gebe, wenn diese mir eigentlich die Gefühle entgegenbringen, die ich selbst auch habe.
D.h. ich muss ja mehr Angst davor haben, verletzlich zu wirken oder zurückgewiesen zu werden, als den anderen ganz zu verlieren.

Was war denn bei dir damals der Grund für dieses Verhalten?

LG,
beg

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Torsade_de_pointes
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Beitrag Do., 24.01.2008, 14:28

hi!

also therapiestunden kriegt man auch flexibel, bzw in einem intervall der sich auch deinem leben anpaßt, wenngleich man auch ein bissl danach suchen muß. ist alles eine frage deiner entscheidung.

um gefühle abzuwimmeln zieht man einen filter ein, der alles von einem weghält. das gute wie das schlechte. es ist ein schutzwall. ja sicher hast du angst vor verletzungen, ich denke da brodelt einiges aus deiner vgh.
es ist halt so, daß du dann auch das positive von dir abschirmst - und ich denke, es ist nur eine frage der zeit bis dir das so nicht mehr reichen wird.
irgendwann wirst du beschließen dagegen etwas zu unternehmen. dazu mußt natürlich du selbst bereit sein.
wie gesagt, therapie ist eine gute möglichkeit. therapie hat nur dann sinn, wenn du bereit bist.

hier im forum kannst du beginnen dich mit dir und deinen fragen auseinanderzusetzen, doch auflösen wirst du es hier nicht können. oder nur partiell. meiner meinung nach, aber ehrlich gesagt viel zu wenig.


du nimmst es hin, daß leute immer wieder von dir weggehen oder abstand nehmen. tut dir das nicht auch weh? nagt das nicht auch an deinem selbstwert? du bist es nicht wert daß man länger bei dir bleibt? usw....
auch hier liegt eine aufrechterhaltung ständiger verletzungen drinnen.

es ist eine ganz lange wurst................meiner meinung nach, ohne therapie nicht oder nur sehr schwer aufzulösen.
und ich sage, schade um die zeit die du verlierst, solange du am stand gehst und nicht vorwärts kommst.

ich würd da auf alle fälle was unternehmen.

ps. spreche aus eigener erfahrung.

glg u

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Dannii27
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Beitrag Do., 24.01.2008, 14:45

beg82 hat geschrieben: Problem Nr. 1 ist, dass ich in meiner Kindheit vermittelt bekommen habe, dass man nur etwas wert ist, wenn man perfekt ist. ....

. Ich mag Menschen, die Ausstrahlung haben und eben nicht so völlig normal aussehen.

Problem Nr. 2 ist, dass ich, in Bezug auf Beziehungen, Angst habe, Gefühle zuzulassen oder besser, diese zu zeigen. Das heisst konkret, dass ich immer erst ein Stück von mir preisgebe, wenn der andere das auch schon getan hat.

beg82
Ich kann das alles sehr gut nachvollziehen, denn du beschreibst auch meine Beziehungsprobleme. Ich hab auch einen Beitrag eröffnet, kannst unter den langen Beiträgen nachlesen.

Ich glaube nämlich auch, dass ich ein Beziehungskiller bin, nur meine Gründe liegen zwar auch in der Vergangenheit, haben aber eine andere Geschichte. Ich wurde zur Perfektionistin, da ich sehr viele schlechte Erfahrungen gemacht habe und mich seither selten mit etwas zufrieden geben kann. Ich will immer alles noch besser und perfekter, obwohl das was man hat manchmal schon super ist.

Ich bin sehr wählerisch geworden, da ich durch eine verkorkste Kindheit mit Männer (aber auch Frauen) in der Familie schlechte Erfahrungen gemacht hab. Mein Vater war nie wirklich da, der Exmann meiner Mutter war ein Frauenschläger und Säufer. Naja, du kannst dir ungefähr vorstellen, mit welchem Männerbild ich groß geworden bin.
Seitdem pass ich sehr auf bei Männern und wenn ich nur das kleinste Anzeichen sehe, dass er auch nur annähernd irgendeine Assoziation von meinen früheren Bildern wiederspiegelt, werd ich schwierig, hinterfrage alles und treib das soweit, dass ich die Beziehung sehr kompliziert und anstrengend (für beide Seiten) mache. Zumindest war dies mit ein Grund, warum meine letzten zwei Beziehungen gescheitert sind.
Ich bin eine schwierige Person, das ist mir bewusst, es war auch schwer, dies zu erkennen, und noch schwerer ist es, das zu ändern.

Perfektionismus ist glaube ich für den Perfektionisten selbst genauso hart wie für die Leute rund um einen selbst.
Ich bin in Therapie und hab das auch mitunter besprochen. Es ist schwierig, aus der Haut rauszukommen und alles etwas lockerer zu sehen. Aber ich denke, man kann das nur mit professioneller Hilfe.
LG, D.
D.

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Housemeister
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Beitrag Do., 24.01.2008, 15:02

Hallo Dannii27,
Dannii27 hat geschrieben:Ich glaube nämlich auch, dass ich ein Beziehungskiller bin, nur meine Gründe liegen zwar auch in der Vergangenheit, haben aber eine andere Geschichte. Ich wurde zur Perfektionistin, da ich sehr viele schlechte Erfahrungen gemacht habe und mich seither selten mit etwas zufrieden geben kann. Ich will immer alles noch besser und perfekter, obwohl das was man hat manchmal schon super ist.
Ich kenne dieses Verhalten (oder besser gesagt diese Einstellung) von einer Reihe von Menschen in meinem Umfeld aber konnte mir diese Einstellung bislang nicht erklären. Wenn Du schreibst, daß Du alles immer noch besser willst, meinst Du damit "nur" Beziehungen oder auch andere Sachen? Weißt Du warum Du mit etwas, was "manchmal schon super ist", noch nicht zufrieden bist und etwas besseres willst? Was steckt dahinter? Denkst Du, daß Dir auch etwas Gutes noch gefährlich werden kann und willst das Risiko aus Angst weiter minimieren indem Du etwas Besseres suchst?

Gruß,
Housemeister

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beg82
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Beitrag Fr., 25.01.2008, 00:08

Vielleicht muss ich das wirklich mal in Angriff nehmen mit einer Therapie. Da muss man sicher lange auf Termine warten, oder?

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Dannii27
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Beitrag Fr., 25.01.2008, 07:38

Housemeister hat geschrieben: Wenn Du schreibst, daß Du alles immer noch besser willst, meinst Du damit "nur" Beziehungen oder auch andere Sachen? Weißt Du warum Du mit etwas, was "manchmal schon super ist", noch nicht zufrieden bist und etwas besseres willst? Was steckt dahinter? Denkst Du, daß Dir auch etwas Gutes noch gefährlich werden kann und willst das Risiko aus Angst weiter minimieren indem Du etwas Besseres suchst?
Hallo Housemeister!
Beziehungskrisen hat ja jeder mal, aber ich denke ich hab was unterbewusst Zerstörerisches, wenn es um Gefühle zulassen geht.
Aber nun mal zur Beantwortung deiner Fragen:
Ich bin nicht nur was Beziehungen betrifft so zwanghaft pefektionistisch. Es betrifft eigentlich alles, was mir wichtig ist. Sei es gewisse Aufgaben, die ich zu erledigen habe oder Probleme löse oder eben Beziehungen.
Die 2. Frage ist schwieriger zu beantworten. Am Thema Beziehung ist das einfach zu erklären: Ich habe gewisse Ansprüche bzw. Prinzipien, was eine Beziehung betrifft. Des Weiteren habe ich ein etwas verzerrtes Männerbild, da eigentlich fast alle Männer, die mir je nahe standen (Vater, Ex-Stiefvater, Großvater, Partner, ...) sich zu Arschlöchern entwickelten. Somit bin ich allgemein vorsichtig, unsicher und gehe auf Distanz. So, und wenn jetzt nur ansatzweise der Partner etwas macht oder sich verhält wie in einer meiner Erfahrungen, schalte ich sofort auf Abstand. Das ist wie eine Alarmglocke in meinem Kopf und ich sehe den Mann dann genauso wie die anderen. Das ist natürlich falsch, das weiß ich. Ich mach ja auch eine Therapie in der ich das mitunter bespreche, aber es ist halt schwierig jemandem zu vertrauen, Gefühle zuzulassen und sich "fallen zu lassen", wenn man so oft verletzt und enttäuscht wurde.
Die letzte Frage, ob mir etwas Gutes gefährlich werden kann: JA, wenn sich das Blatt wendet. Aber ich verallgemeinere das jetzt nicht. Ich hab in den langen Beiträgen auch was dazu geschrieben (das Thema heißt: Beziehungsunfähig wegen/durch Depression). Da ist genauer erklärt, was zum Beispiel in meiner letzten Beziehung war. Ich habe geliebt und wollte ursprünglich den Rest meines Lebens mit einem Mann verbringen, der mich getäuscht hatte. Er war ein guter Schauspieler, man dachte er wäre total nett und zuvorkommend und verständnisvoll. Aber das war alles nur Fassade. Sobald es komplizierter wurde bzw. das Zusammenleben kam, merkte man schnell, dass er eigentlich eher egoistisch ist und durch diese Art viel zerstört hat. naja, aber es ist mir nicht alles Gute gefährlich und ich habe auch noch HOFFNUNG, dass ich jemanden finde, der mir das geben kann, das ich brauche, denn ich zerstöre ja nicht mit Absicht oder aus Egoismus oder sonst irgendwelchen idiotischen Gründen. Ich arbeite ja an mir, nur oft sind Menschen sehr ungeduldig.

Welche Erfahrungen hast du selbst damit?
LG,D.
D.

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Dannii27
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Beitrag Fr., 25.01.2008, 07:44

beg82 hat geschrieben:Vielleicht muss ich das wirklich mal in Angriff nehmen mit einer Therapie. Da muss man sicher lange auf Termine warten, oder?
Halli beg82!
Ja, eine Therapie darf man ja nicht so schlimm sehen. Viele Leute denken, dass sie gleich bescheuert sind, wenn sie sich auf die "Couch" legen. Aber das ist ein Irrglaube. Therapie ist schon fast sowas wie eine Freizeitbeschäftigung. Wir leben in einer teilweise so ignoranten Welt, dass man objektive Leute braucht, mit denen man über seine Sorgen und Nöte sprechen kann. Nahestehende haben oft nicht die Distanz, die dazu nötig ist gute Ratschläge zu geben. Teilweise können Freunde das oft auch gar nicht verstehen und wenn du jetzt Beziehungsprobleme hast und diese so gravierend sind, dann kannst du sie zwar mit dem Partner besprechen, aber ratsamer wäre eine weniger involvierte Person. Es ist viel einfacher Fremden seine Nöte zu schildern, da man nicht aufpassen muss, die betreffende Person zu verletzen oder zu schockieren oder was auch immer. Therapeuten sind objektiv und emotionsfrei hinbicklich deiner Person.
Es gibt bei uns in Österreich Therapien, die dir von der Krankenkasse gezahlt werden. Du müsstest dich nur erkundigen wie das bei euch in Deutschland ist, aber ich denke, dass es dort sicher auch solche kostenfreien Möglichkeiten gibt. Frag am besten deinen Hausarzt, der weiß da oft mehr und vielleicht ordert er dir dann auch eine Therapie an oder du googlest im Netz. Die Kosten belaufen sich bei uns, die nicht von der Kasse gezahlt werden so ab 40 Euro aufwärts pro Stunde. Deshalb ist es ratsam, sich genau zu erkundigen.

LG, D.
D.

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Housemeister
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Beitrag Fr., 25.01.2008, 11:31

Hallo Dannii27,
Dannii27 hat geschrieben:Ich bin nicht nur was Beziehungen betrifft so zwanghaft pefektionistisch. Es betrifft eigentlich alles, was mir wichtig ist. Sei es gewisse Aufgaben, die ich zu erledigen habe oder Probleme löse oder eben Beziehungen. [...]
Du hast also durch eine Reihe von negativen Erfahrungen mit Männern in Deinem Bewußtsein falsche Annahmen über Männer im Allgemeinen entwickelt. Und diese Annahmen beeinflussen Deine gegenwärtige Wahrnehmung von Männern, Deine Gefühle und Dein Verhalten. Bitte korrigier mich wenn ich etwas Falsches schreibe. Besteht der von Dir genannte Perfektionismus darin, daß Männer (übertrieben) hohen Maßstäben gerecht werden müssen damit Du sie an Dich heranläßt? Sprich besteht Dein Perfektionismus darin, daß aus Eigenschutz - übertrieben ausgedrückt – für Dich nur der „perfekte Mann“ in Frage kommt?

Wenn das so wäre dann könnte ich das zumindest in Bezug auf Beziehungen nachvollziehen. Ich verstehe dann aber immer noch nicht was das mit anderen Bereichen Deines Lebens zu tun hat. Stimmt es, daß Du Angst davor hast eine Aufgabe nicht perfekt zu erledigen? Hast Du Angst davor weil Du Dich selbst negativ bewerten würdest wenn Du eine Aufgabe nicht perfekt erledigen würdest und Du diese (schmerzhafte) negative Selbstbewertung nicht erfahren willst? Kommt es daher, daß Du von anderen Menschen in Deiner Vergangenheit für kleinste Fehler fertiggemacht wurdest? Ich frage die letzte Frage weil ich bei einem Freund von mir diesen Eindruck habe aber ich momentan nicht die Gelegenheit habe ihn selbst danach zu fragen. Kannst Du vielleicht ein Beispiel für Deinen Perfektionismus nennen, das mit Beziehungen nichts zu tun hat?
Welche Erfahrungen hast du selbst damit?
Keine persönlichen. Ich bin in punkto Beziehungen ein unbeschriebenes Blatt. Ich habe auch nicht persönlich den Drang zur Perfektion. Darum kann ich das leider nicht so schnell nachvollziehen. Ich frage die ganzen Fragen weil ich eine bestimmte Person für die ich mich interessiere besser verstehen möchte. Diese Person behauptet beispielsweise, daß es sich nur dann lohnt mit der Arbeit an einem Kunstwerk zu beginnen wenn das Kunstwerk perfekt würde. Woher sie im Vorraus weiß ob ein Kunstwerk perfekt würde, weiß ich nicht.

Meine gegenwärtigen Vermutungen gehen in diese Richtung: Aus irgendeinem Grund bewerten manche Menschen Tatsachen neben anderen Kriterien auch in Hinblick auf ihren Einfluss auf das eigene Selbstwertgefühl. Ich glaube, daß das alle Menschen tun aber für diese Menschen scheint es eine besondere Bedeutung zu haben. Eine perfekt erledigte Aufgabe, eine perfekt gelungene Zeichnung oder ein perfekt verlaufenes Gespräch steigern das eigene Selbstwertgefühl. Alle Unvollkommenheiten wirken sich negativ auf das Selbstwertgefühl dieser Menschen aus. Ich kann gut nachvollziehen warum ein Mensch sich selbst positiv bewerten will und negative Selbstbewertungen scheut. Aber wenn das alles so ist dann verstehe ich nicht warum so konkrete Leistungen wie Zeichnungen, Bilder, konkrete Aufgaben in der Selbstbewertung dieser Menschen eine so große Rolle spielen. Bewerten diese Menschen sich aus irgendeinem Grund in irgendeiner Hinsicht als beschädigt und wollen diese Beschädigung durch Perfektion kompensieren? Ich weiß es nicht aber ich möchte es gerne verstehen.

LG,
Housemeister

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Dannii27
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Beitrag Fr., 25.01.2008, 12:08

Hallo Housemeister!
Also ich bin schwer beeindruckt von dir! Du bringst das Meiste relativ gut auf den Punkt, deswegen gehe ich davon aus, dass du zu den Menschen gehörst, die selber auch viel nachdenken und sich mit Dingen auseinandersetzen aus Interesse zum Menschen! Ich habe noch nie einen Mann (Verzeihung) kennengelernt, der dass bei mir richtig erkannt hat, noch dazu kennst du mich ja nicht.
Ich fang erst gar nicht zum Zitieren an, denn ich müsste beinahe deinen ganzen Beitrag reinkopieren.
Zum 1. Absatz:
Besser hätt ichs nicht sagen können. ICH BIN BEEINDRUCKT UND MIR FEHLEN TEILWEISE DIE WORTE! Ja, ich habe einen ÜBERTRIEBEN(musst du nicht ausklammern) hohen Maßstab an Männer, den sie natürlich nicht erfüllen können und ich mir damit selber Stolpersteine setze und diesen "perfekten Mann" nie finden werde. Das ist ja der Teufelskreis der Perfektionisten. Ich habe schon ein paar Beziehungen hinter mir und wollte nach jedem Reinfall immer jemand besseren. Das ist aber denke ich auch bei "normalen" Leuten so. Je älter man wird und je mehr Erfahrungen man hat, umso schwieriger wird es, sich wieder auf etwas unvoreingenommen einzulassen.

Zum nächsten, ein Beispiel ausgenommen Beziehung: Ich habe vor ca. 2 Jahren die Matura (Abitur) mittels Abendschule nachgeholt. Während dieser Zeit hab ich immer versucht, die besten Noten zu bekommen und hab das dann auch gehabt. heute hab ich einen guten Job und studiere und um das alles perfekt zu machen, hab ich natürlich viel Organisation zu machen. Bis jetzt hat alles funktioniert, bis mir von meinem Hausarzt gesagt wurde, dass ich kurz vorm Burnout steh. Das war vor einem Jahr, als ich mich von meiner Horrorbeziehung gerettet hab und eine Therapie angefangen hab.
Total banale Beispiele sind zB wenn ich ausgehen will und ich mich fertigmach und einfach dann nicht alles sitzt und passt, ich zum Schluss einen Heulkrampf krieg und nicht ausgehe (aber da kenn ich auch noch andere Frauen, die nicht perfektionistisch veranlagt sind und so übertreiben) oder wenn ich aufräume, koche, mein Auto wasche, egal was es muss alles perfekt sein. es ist aber nur so bei Dingen, die mir wichtig sind. Wenn ich zB irgendwas mach, was mich nicht interessiert (bestes Beispiel - Fußleisten annageln, hab ich erst kürzlich beim Umzug gemacht), dann ist es mir egal ob das passt oder ich lass solche Dinge dann von anderen Leuten machen.
Und du hast Recht, ich wurde oft für Fehler, die ich machte beschuldigt bzw. wird von mir vieles erwartet, was ich nicht erfüllen kann oder manche denken sich auch, die kriegt sowieso alles und schafft alles, was sie will. zB hab ich von einer Bekannten, mit der ích ab und zu mal Kaffee trink, gehört, ach was machst du dir den Kopf über MÄnner, du brauchst ja nur mit dem Finger zu schnippen und es stehen 5 da. So was oberflächliches hab ich selten gehört. Aber gut. So denken manche Leute von mir. Das hab ich mir aber selber einbrockt. Ich hab immer 120 % gegeben und dann auch das meiste erreicht, was ich wollte. So sehen die Leute dann einfach nur, dass ich Dinge schaffe, aber nicht, dass ich teilweise auch völlig überfordert bin, um diesen Anspruch (der von mir gelegt wurde) auch zu erreichen. Verstehst du das? Ist a bissal schwierig zu erklären!

Ich bin perfektionistisch geworden, weil ich mit vielen Vorurteilen kämpfen musste, dann meine Lebenserfahrung mich prägte und ich an mich selber oft zu hohe Erwartungen stelle. Ich steh mir oft selber im Weg.

Die Geschichte mit deiner Bekannten mit dem Kunstwerk kann ich dir vielleicht erklären. Sie meint mit dem Satz wahrscheinlich, dass es sich nur lohnt (also das Kunstwerk perfekt ist), wenn man mit Leib und Seele dabei ist. Künstler merken das schnell ob das was wird oder nicht, da viele Emotionen reingehören. Ist aber nur eine Vermutung, so würde ich den Satz auffassen.

Die Unvollkommenheit wirkt sich deshalb auf das Selbstwertgefühl aus, da Perfektionisten meist kaum eins haben! Ich höre zwar von Leuten, du bist eine starke Persönlichkeit, du bist intelligent, nett, gutaussehend - sprich ich kríeg Komplimente - nur ich seh das nicht, wenn ich in den Spiegel schau. Deshalb versteckt man sich hinter dem Schlüsselwort Perfektionismus.

Finds gut, dass dich das alles so interessiert, denn Perfektionisten machen sich ja selber schon das Leben zu schwer und so Leute wie dich, die sich dafür interessieren sollte es mehr geben, damit wir ein bisschen Verständnis kriegen!
LG, D.
D.

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beg82
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Beitrag Fr., 25.01.2008, 12:39

Danke, Dani... Es ist nicht so, dass ich mir komisch vorkäme, wenn ich zum Therapeuten ginge, es ist nur so, dass ich bisher nicht überzeugt war, dass mir das hilft, es muss ja auch der richtige Therapeut sein...
Aber man erfährt nichts, wenn man es nicht versucht, also...

Ich muss jetzt mal noch wegen einer anderen Sache hier in den Thread schreiben, einen neuen kann ich nicht eröffnen... aber im Endeffekt passt es zum Thema.

Also... vor einigen Wochen habe ich im Internet einen Mann kennengelernt. Dazu muss ich gleich sagen, dass das das erste Mal ist, dass ich jemanden im Netz kennengelernt habe, bei dem ich ernsthaft überlege, ob da mehr draus werden könnte.
Nun ist es so, dass er zwar sehr interessant ist und ich mit ihm wirklich gute Gespräche habe, er aber trotzdem etwas schwierig ist. Auf der einen Seite sehr extrovertiert und direkt, auf der anderen Seite ziemlich sensibel.
Ich mag beides, nur die erste Seite überfordert mich etwas, weil ich den Eindruck habe, da um Meilen zurück zu liegen und unsicherer zu sein.
Trotzdem habe ich mich verliebt, er weiss das auch (was nicht einfach war für mich) und er empfindet wohl ähnlich.

Nun sprechen wir gerade über unsere nicht-so-positiven-Seiten. Die Bilder, die er von mir kennt, sind natürlich nur die Vorteilhaftesten, die geben also nicht unbedingt einen guten Gesamteindruck ab. Jetzt frage ich mich, ob ich ihm das sagen sollte, dass ich eher aus 100 Schönheitsfehlern bestehe als wirklich schön bin.
Im Grunde stört mich das nicht bei Freundschaften etc., aber bei Beziehungen oder angehenden Beziehungen ist das für mich ein Problem.

Ich hab natürlich Angst vor der Reaktion. Ob jetzt online oder bei einem späteren Treffen. Und wie soll ich das ausdrücken, wenn ich das online sage...


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Dannii27
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Beitrag Fr., 25.01.2008, 12:54

Hallo Beg!

Du bist lieb!
Naja, für mich sind solche Treffen ja nix. Ich bin da zu schwierig, was Geschmack angeht und ich glaub auch, dass man sich schnell in jemanden verlieben kann, wenn man nur schreibt. Denn dies ist doch noch die schönste Form sich auszudrücken oder durch Bilder! Aber ich verzettel mich ...
Ich könnte das nicht, denn ich hätt Angst, dass er nicht mein Typ ist und dann das Traumbild, dass man sich beim Schreiben zusammenspinnt, durch ein Treffen zerstört werden würde.

Von mir als Perfektionistin klingt das jetzt vielleicht blöd, aber machen nicht "Schönheitsfehler" oder Macken an sich den Menschen interessant?

Bei mir ist das mit dem Kennenlernen eher umgekehrt. Soweit ich auf das Feedback von Leuten oder auf Blicke von Männern Rückschlüsse ziehen kann, finden mich die Menschen attraktiv, aber da ich auch eine gewisse Kälte ausstrahle, haben viele "Angst" vor mir oder versuchen gar nicht erst mich anzusprechen. Denn die Leute schätzen mich oberflächlich ein, und wenn sich erstmal ein Bild festgefroren hat, hat man ja kaum eine Chance dies zu widerlegen. Zur Zeit stört mich das ja nicht, denn ich will ja auch gar keine Beziehung im Moment, aber irgendwann wirds dann wieder so sein.

naja, ich würds ihm einfach mal sagen und wenn er dich auch so mag, dann kann er ja über gewisse Dinge hinwegschaun. Aber ich denke auch, dass du übertreibst, denn man schätzt sich oft selbst schlechter ein als man ist und Frauen sind da sowieso extrem und bemängeln dies und das an sich.

geh den direkten Weg! Geht schnell und schmerzlos und wenn er dann anders reagiert als du willst, solltest du ihm einen Korb geben! Fertig.
LG, D.
D.

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Housemeister
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Beitrag Fr., 25.01.2008, 15:21

Hallo Dannii27,
Dannii27 hat geschrieben:Also ich bin schwer beeindruckt von dir! Du bringst das Meiste relativ gut auf den Punkt, deswegen gehe ich davon aus, dass du zu den Menschen gehörst, die selber auch viel nachdenken und sich mit Dingen auseinandersetzen aus Interesse zum Menschen! Ich habe noch nie einen Mann (Verzeihung) kennengelernt, der dass bei mir richtig erkannt hat, noch dazu kennst du mich ja nicht.
Danke .
[...] oder wenn ich aufräume, koche, mein Auto wasche, egal was es muss alles perfekt sein. es ist aber nur so bei Dingen, die mir wichtig sind.
Steckt hinter dem Streben nach Perfektion in diesen Bereichen der Wunsch sich dadurch selbst positiv(er) zu bewerten oder die Befürchtung von anderen Menschen Ablehnung zu erfahren wenn das Ergebnis nicht perfekt ist oder beides?
Und du hast Recht, ich wurde oft für Fehler, die ich machte beschuldigt bzw. wird von mir vieles erwartet, was ich nicht erfüllen kann oder manche denken sich auch, die kriegt sowieso alles und schafft alles, was sie will. zB hab ich von einer Bekannten, mit der ích ab und zu mal Kaffee trink, gehört, ach was machst du dir den Kopf über MÄnner, du brauchst ja nur mit dem Finger zu schnippen und es stehen 5 da. So was oberflächliches hab ich selten gehört. Aber gut. So denken manche Leute von mir. Das hab ich mir aber selber einbrockt. Ich hab immer 120 % gegeben und dann auch das meiste erreicht, was ich wollte. So sehen die Leute dann einfach nur, dass ich Dinge schaffe, aber nicht, dass ich teilweise auch völlig überfordert bin, um diesen Anspruch (der von mir gelegt wurde) auch zu erreichen. Verstehst du das? Ist a bissal schwierig zu erklären!
Nein, das verstehe ich noch nicht. Ich verstehe, daß der ständige Versuch ein defizitäres Selbstwertgefühl durch herausrangende Leistungen zu kompensieren anstrengend ist und auf die Dauer an die Substanz geht. Aber das was Du über Vorurteile geschrieben hast, verstehe ich nicht. Meinst Du, daß Du die Erwartungshaltung der Menschen in Deinem Umfeld durch Deine Perfektion so in die Höhe geschraubt hast, daß Du befürchtest bei einer nur durchschnittlichen Leistung auf Enttäuschung und Ablehnung zu stoßen?
Die Geschichte mit deiner Bekannten mit dem Kunstwerk kann ich dir vielleicht erklären. Sie meint mit dem Satz wahrscheinlich, dass es sich nur lohnt (also das Kunstwerk perfekt ist), wenn man mit Leib und Seele dabei ist.
Das würde erklären warum sie schon vor dem Beginn der Arbeit zu einer solchen Auffassung kommen kann. Danke.
Die Unvollkommenheit wirkt sich deshalb auf das Selbstwertgefühl aus, da Perfektionisten meist kaum eins haben! Ich höre zwar von Leuten, du bist eine starke Persönlichkeit, du bist intelligent, nett, gutaussehend - sprich ich kríeg Komplimente - nur ich seh das nicht, wenn ich in den Spiegel schau. Deshalb versteckt man sich hinter dem Schlüsselwort Perfektionismus.
Wenn man einen bestimmten Aspekt der eigenen Identität negativ bewertet (z.B. glaubt daß man häßlich ist) und dann von einer anderen Person in Hinblick auf diesen Aspekt Bestätigung erhält (z.B. "Du siehst sehr schön aus!") dann neigt man dazu der anderen Person nicht zu glauben. Vielleicht fängt man sogar damit an darüber nachzudenken, daß die andere Person leicht zu beeindrucken ist... Das ist zumindest das was ich gelesen habe und was aus meiner persönlichen Erfahrung einleuchtend klingt. Würdest Du sagen, daß das in Deinem Fall so zutrifft?

Unter dem Strich klingt das Leben eines Perfektionisten (wie Du bereits geschrieben hast - Stichwort "Burnout") sehr anstrengend und frustrierend. Die Frage, die mich brennend interessiert, ist wie man am besten mit einem Perfektionisten umgehen kann. Die Frau für die ich mich interessiere hat definitiv gewisse Tendenzen in dieser Richtung und ich habe den Eindruck als ob sie sich gerade von mir zurückzieht. Vielleicht ist es bloß weil sie mich nicht mag aber das halte ich für weniger wahrscheinlich. Momentan glaube ich, daß sie Angst hat weil sie realisiert hat, daß eine Beziehung eine wirkliche Möglichkeit ist und Angst hat verletzt zu werden. Ich frage mich einerseits ob es überhaupt Sinn macht mit ihr eine Beziehung zu führen. Aber da wir uns in unseren Stärken und Schwächen so ähneln und ich sie wirklich gerne hab, suche ich nach einem Weg ihr irgendwie zu helfen über ihren Schatten zu springen. Ich dachte auch schon daran einfach nichts zu tun und darauf zu warten, daß sie aktiv wird. Aber das könnte auch als Desinteresse interpretiert werden. Zumal sie mir gerade Bilder von sich gezeigt hat und denken könnte, daß ich sie unattraktiv finde. Falls Du einen Tip hast dann bitte her damit .

LG,
Housemeister

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Dannii27
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Beitrag Mo., 28.01.2008, 07:57

Hallo!
Steckt hinter dem Streben nach Perfektion in diesen Bereichen der Wunsch sich dadurch selbst positiv(er) zu bewerten oder die Befürchtung von anderen Menschen Ablehnung zu erfahren wenn das Ergebnis nicht perfekt ist oder beides?


Wenn du die Frage so stellst, würde ich eher sagen, dass das eher mit meiner eigenen Bewertung zu tun hat. Ich geh schon auch außer Haus wenn ich nicht "perfekt" bin, aber mich starren die Leute immer so an. Erst am Freitag war ich einkaufen. Kaum geh ich in den Supermarkt rein, steht links ein Mann mit seiner Frau, rechts 3 Männer und alle 4 Typen haben mich gleichzeitig angestarrt. Ich hasse sowas, auch wenn viele der Auffassung sind, dass dies Frauen bestätigt, bei mir ist das nicht so, denn ich bin doch kein Aushängeschild! Ich würde ja nix sagen, wenn ich dementsprechend angezogen wäre, dass Mann nicht wegschaun kann, aber ich trag jetzt nix übertrieben Weibliches! Verstehst. Andere Frauen haben schon gesagt, sei doch froh, dich schaun sie wenigstens an, aber ich kann da nicht froh sein.
Nein, das verstehe ich noch nicht.
Du hast es eh verstanden.
Meinst Du, daß Du die Erwartungshaltung der Menschen in Deinem Umfeld durch Deine Perfektion so in die Höhe geschraubt hast, daß Du befürchtest bei einer nur durchschnittlichen Leistung auf Enttäuschung und Ablehnung zu stoßen?

genau so ist es.
Würdest Du sagen, daß das in Deinem Fall so zutrifft?
Naja, ich weiß schon, dass ich nicht hässlich bin, aber ich finde es absurd zu denken, dass man deswegen gleich alles kriegt. Es gibt ja auch noch andere Hindernisse (Perfektionismus, Zurückhaltung, Angst,...)
Unter dem Strich klingt das Leben eines Perfektionisten (wie Du bereits geschrieben hast - Stichwort "Burnout") sehr anstrengend und frustrierend
Ja, sicher, aber daran ist man selber Schuld, denn wenn man erst mal so drin ist, wird es schwer wieder rauszukommen. Es ist wie gesagt ein Teufelskreis und kann nur therapeutisch halbwegs normalisiert werden. Perfektionismus hat positive und negative Seiten. Aber wenn man eine schlechte Lebenserfahrung hat, wird das Ganze ziemlich anstrengend und man merkt das eigentlich erst kurz vorm Umkippen. Man überfordert sich selber und wenn dann da keiner ist, der das erkennt und dich bremst, kann das dazu führen, dass die Leute nur denken, Mann die ist gut drauf und schaffst alles mit links. Und dann braucht man plötzlich eine Therapie ...
...wie man am besten mit einem Perfektionisten umgehen kann
Da kann ich dir nach meinen gescheiterten Beziehungen leider auch nicht wirklich weiterhelfen. Das Problem ist eben, dass man seine Vorstellungen von dem "perfekten Mann" hat und da wirds schwer für denjenigen, diese Erwartungshaltung (die man im Kopf hat) zu erfüllen. Berechtigterweise wächst einem das ja dann über den Kopf und man flüchtet, weil man den Partner nur schwer zufriedenstellen kann.
Aber du bist, denke ich, schon auf dem richtigen Weg. Der Schlüssel heißt Geduld, Verständnis und Interesse, dann wird es leichter über alles zu reden und du kommst dem "perfekten Mann" näher. So ist das zumindest bei mir, aber man kann das nicht pauschalisieren. Leider kenn ich kaum solche Männer oder lern solche kennen, nur halt meine Freunde (platonische).

LG, D.
D.

Das Leben ist wie ein Spiegel:
Wenn man hineinlächelt, lächelt es zurück

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