Jemanden zu seinem Glück 'zwingen'?
Jemanden zu seinem Glück 'zwingen'?
Zum Glück „zwingen“?...
Ich gebe heute mal ein Thema zur Diskussion hierein, was mich vor ein paar Tagen beschäftigt hat.
Es ging um eine Unterhaltung, die ich mitgehört hab, wo es darum ging, Jugendliche dazu zu bringen, sich Hilfe zu holen, hier im Sinne einer Jugendberatung. Die Frage war, ob man sie dazu zwingen kann, dorthin zu gehen (Sprich: einen Termin zu machen, zu sagen: „Du geht da jetzt hin!“...und dann auch ein paar Mal mitzugehen) oder wie man da am Besten vorgeht.
Letztlich war für die beiden Personen folgender Satz stimmig:“Manchmal muss man Leute auch zu ihrem Glück zwingen!“
Dieser Satz ging mir lange nach, weil ich denke, dass das nicht funktioniert. Denn wäre es Glück, wenn Glück sich zwingen ließe? Für mich ist Glück etwas nicht Vorhersehbares, etwas Besonderes, nicht Planbares, es ist eben Glück. Man kann die Situationen begünstigen, aber erzwingen kann man es glaube ich nicht!...Ich glaube, es wäre eher Glück (ein nicht planbares, positives Ergebnis), wenn der Zwang funktionieren (und daraus Glück entstehen) würde… .
Mir grauselt´s irgendwie ein bisschen bei diesem Gedanken, bei diesem Satz: Glück erzwingen zu wollen…und ähnlich geht’s mir bei dem Gedanken, wer denn bitte da bestimmt, was für den anderen Glück ist?...Jetzt mal ganz unabhängig von dieser Situation mit den Jugendlichen, denn ich denke, dieses Thema vom Versuch, Glück zu erzwingen, kann man auch auf andere Personen, andere Situationen übertragen!...
Klar, bei den Jugendlichen ging es um Zukunft…und klar, ist ein guter Schulabschluss und eine Ausbildung etwas erstrebenswertes, was das Leben um einiges leichter machen kann. …und klar hat man, je nachdem in welchen Bezug man zu diesen Jugendlichen steht, auch eine Aufgabe, eine Verantwortung, eine Haltung,…und klar denkt man da in der Regel, dass es besser ist, regelmäßig zum Unterricht zu kommen, einen guten Abschluss zu machen, sich bald um eine Stelle zu bewerben, eine Ausbildung abzuschließen, sich um seine persönlichen Probleme, die dem vielleicht auch im Weg stehen, zu kümmern und sich z.B. wie hier bei einer Jugendberatungsstelle zu melden… .
…aber kann man jemanden zwingen, dorthin zu gehen, sich zu öffnen, sich Hilfe zu holen? Ist es richtig einfach dort einen Termin zu machen und sie dorthin zu schleifen?...oder ist es besser, sich selber immer wieder als Ansprechpartner anzubieten und immer wieder zu empfehlen zu einer Beratungsstelle zu gehen und sich als Begleiter anzubieten?
Ich meine, wer bestimmt denn, was das richtige für diejenigen ist? Geht man da nicht über Grenzen?
Wer bestimmt (jetzt wieder allgemein gesehen, unabhängig von den Jugendlichen), was Glück ist und was man wann dafür tun „muss“, um glücklich zu sein? Kann man jemanden „zu seinem Glück“ zwingen? Kann man Glück erzwingen?
Ich bin gespannt, auf Eure Antworten!
Grüße, ENA!
Ich gebe heute mal ein Thema zur Diskussion hierein, was mich vor ein paar Tagen beschäftigt hat.
Es ging um eine Unterhaltung, die ich mitgehört hab, wo es darum ging, Jugendliche dazu zu bringen, sich Hilfe zu holen, hier im Sinne einer Jugendberatung. Die Frage war, ob man sie dazu zwingen kann, dorthin zu gehen (Sprich: einen Termin zu machen, zu sagen: „Du geht da jetzt hin!“...und dann auch ein paar Mal mitzugehen) oder wie man da am Besten vorgeht.
Letztlich war für die beiden Personen folgender Satz stimmig:“Manchmal muss man Leute auch zu ihrem Glück zwingen!“
Dieser Satz ging mir lange nach, weil ich denke, dass das nicht funktioniert. Denn wäre es Glück, wenn Glück sich zwingen ließe? Für mich ist Glück etwas nicht Vorhersehbares, etwas Besonderes, nicht Planbares, es ist eben Glück. Man kann die Situationen begünstigen, aber erzwingen kann man es glaube ich nicht!...Ich glaube, es wäre eher Glück (ein nicht planbares, positives Ergebnis), wenn der Zwang funktionieren (und daraus Glück entstehen) würde… .
Mir grauselt´s irgendwie ein bisschen bei diesem Gedanken, bei diesem Satz: Glück erzwingen zu wollen…und ähnlich geht’s mir bei dem Gedanken, wer denn bitte da bestimmt, was für den anderen Glück ist?...Jetzt mal ganz unabhängig von dieser Situation mit den Jugendlichen, denn ich denke, dieses Thema vom Versuch, Glück zu erzwingen, kann man auch auf andere Personen, andere Situationen übertragen!...
Klar, bei den Jugendlichen ging es um Zukunft…und klar, ist ein guter Schulabschluss und eine Ausbildung etwas erstrebenswertes, was das Leben um einiges leichter machen kann. …und klar hat man, je nachdem in welchen Bezug man zu diesen Jugendlichen steht, auch eine Aufgabe, eine Verantwortung, eine Haltung,…und klar denkt man da in der Regel, dass es besser ist, regelmäßig zum Unterricht zu kommen, einen guten Abschluss zu machen, sich bald um eine Stelle zu bewerben, eine Ausbildung abzuschließen, sich um seine persönlichen Probleme, die dem vielleicht auch im Weg stehen, zu kümmern und sich z.B. wie hier bei einer Jugendberatungsstelle zu melden… .
…aber kann man jemanden zwingen, dorthin zu gehen, sich zu öffnen, sich Hilfe zu holen? Ist es richtig einfach dort einen Termin zu machen und sie dorthin zu schleifen?...oder ist es besser, sich selber immer wieder als Ansprechpartner anzubieten und immer wieder zu empfehlen zu einer Beratungsstelle zu gehen und sich als Begleiter anzubieten?
Ich meine, wer bestimmt denn, was das richtige für diejenigen ist? Geht man da nicht über Grenzen?
Wer bestimmt (jetzt wieder allgemein gesehen, unabhängig von den Jugendlichen), was Glück ist und was man wann dafür tun „muss“, um glücklich zu sein? Kann man jemanden „zu seinem Glück“ zwingen? Kann man Glück erzwingen?
Ich bin gespannt, auf Eure Antworten!
Grüße, ENA!
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hallo ENA
mir scheint, es gibt schon so etwas wie normiertes glück, gesellschaftliche normen in bezug auf lebensqualität: schulabschluss, ausbildung, tragfähiges soziales netz, zufriedenstellender beruf, psychische und körperliche gesundheit.
bei jugendlichen finde ich es absolut legitim - es ist sogar unsere pflicht - sie zu motivieren, eine ausbildung zu absolvieren oder sie aus einem missbräuchlichen umfeld herauszuholen, wenn wir davon wissen. da darf/soll man dann m.e. durchaus etwas energischer vorgehen.
aber wie ist es z.b. bei einer erwachsenen frau, die von ihrem mann zuhause geschlagen wird und die hölle erlebt? oder bei einem schwerstsüchtigen, der sich sukzessive zerstört? ich glaube, da würde ich nur zu zwangsmassnahmen greifen, wenn es um leben und tod geht.
ansonsten würde ich immer sagen: ich bin da und unterstütze dich, wenn du dich für das leben entscheidest - du weisst, wo du mich findest. denn aus meiner erfahrung heraus macht es nicht den geringsten sinn, einen erwachsenen menschen zu einem "besseren leben" zu zwingen.
lg, norma
mir scheint, es gibt schon so etwas wie normiertes glück, gesellschaftliche normen in bezug auf lebensqualität: schulabschluss, ausbildung, tragfähiges soziales netz, zufriedenstellender beruf, psychische und körperliche gesundheit.
bei jugendlichen finde ich es absolut legitim - es ist sogar unsere pflicht - sie zu motivieren, eine ausbildung zu absolvieren oder sie aus einem missbräuchlichen umfeld herauszuholen, wenn wir davon wissen. da darf/soll man dann m.e. durchaus etwas energischer vorgehen.
aber wie ist es z.b. bei einer erwachsenen frau, die von ihrem mann zuhause geschlagen wird und die hölle erlebt? oder bei einem schwerstsüchtigen, der sich sukzessive zerstört? ich glaube, da würde ich nur zu zwangsmassnahmen greifen, wenn es um leben und tod geht.
ansonsten würde ich immer sagen: ich bin da und unterstütze dich, wenn du dich für das leben entscheidest - du weisst, wo du mich findest. denn aus meiner erfahrung heraus macht es nicht den geringsten sinn, einen erwachsenen menschen zu einem "besseren leben" zu zwingen.
lg, norma
Hallo ENA,
"jemanden zu seinem Glück zwingen" ist eine gängige deutsche Redensart. Sie setzt wohl voraus, daß jemand mit Lebenserfahrung und dem nötigen Einfluß einen jüngeren unerfahrenen in eine Situation bringt, wo derjenige durch eine wichtige Erkenntnis an Erfahrung reicher und damit in Zukunft erfolgreicher sein kann. Also vollendete Tatsachen schaffen, welche keine Ausflüchte mehr zulassen, als erzieherische Maßnahme.
Leider weiß ich nicht, wie diese Redenswendung entstanden ist. Ich möchte annehmen, daß sie Bestandteil eines gelebten Humanismus zu spätfeudaler Zeit gewesen ist. Also etwa um die Zeit, als auch die Geheimbünde, wie die Freimaurer oder die Illuminati, ihre Hochzeit erlebten.
In diesem Kontext habe ich kein Problem mit den Worten. Denn gleichzeitig gilt ja auch: "Man kann sein Glück nicht erzwingen." Da steckt der Gedanke dahinter, daß man immer erst hinterher klüger ist. Man kann vorher also nicht sagen, ob und wie man sein Glück finden wird, sondern immer erst, wenn man es gefunden hat. Wie dem auch sei, auf dem Wege zum "Glück" müssen wir allerlei unvorhergesehene Widrigkeiten überwinden, d.h. "Prüfungen" bestehen, welche uns überhaupt erst das "Glück" als solches erkennen lassen.
Man kann also gewiß für niemanden ein Glück erzwingen, wohl aber eine solche Situation, in welcher sich das Individuum entscheiden muß, welchen Weg es weiter beschreiten will, und wovon einer mit etwas Glück zum "Glück" führt.
Soweit die Idee, welche ich, wie gesagt, nicht übel finde, weil darin eine aus-Erfahrung-lernen-Komponente enthalten ist, welche für die Persönlichkeitsentwicklung überaus wichtig ist.
Problematisch finde ich, daß er von Dir hinterfragte Satz auch als moralisches Feigenblatts mißbraucht werden kann, als innere und äußere Rechtfertigung gegen die eigenen Skrupel im Umgang mit den Menschen, die von einem abhängig sind. Aber das wird wohl von Fall zu Fall unterschiedlich sein.
LG
MrN
"jemanden zu seinem Glück zwingen" ist eine gängige deutsche Redensart. Sie setzt wohl voraus, daß jemand mit Lebenserfahrung und dem nötigen Einfluß einen jüngeren unerfahrenen in eine Situation bringt, wo derjenige durch eine wichtige Erkenntnis an Erfahrung reicher und damit in Zukunft erfolgreicher sein kann. Also vollendete Tatsachen schaffen, welche keine Ausflüchte mehr zulassen, als erzieherische Maßnahme.
Leider weiß ich nicht, wie diese Redenswendung entstanden ist. Ich möchte annehmen, daß sie Bestandteil eines gelebten Humanismus zu spätfeudaler Zeit gewesen ist. Also etwa um die Zeit, als auch die Geheimbünde, wie die Freimaurer oder die Illuminati, ihre Hochzeit erlebten.
In diesem Kontext habe ich kein Problem mit den Worten. Denn gleichzeitig gilt ja auch: "Man kann sein Glück nicht erzwingen." Da steckt der Gedanke dahinter, daß man immer erst hinterher klüger ist. Man kann vorher also nicht sagen, ob und wie man sein Glück finden wird, sondern immer erst, wenn man es gefunden hat. Wie dem auch sei, auf dem Wege zum "Glück" müssen wir allerlei unvorhergesehene Widrigkeiten überwinden, d.h. "Prüfungen" bestehen, welche uns überhaupt erst das "Glück" als solches erkennen lassen.
Man kann also gewiß für niemanden ein Glück erzwingen, wohl aber eine solche Situation, in welcher sich das Individuum entscheiden muß, welchen Weg es weiter beschreiten will, und wovon einer mit etwas Glück zum "Glück" führt.
Soweit die Idee, welche ich, wie gesagt, nicht übel finde, weil darin eine aus-Erfahrung-lernen-Komponente enthalten ist, welche für die Persönlichkeitsentwicklung überaus wichtig ist.
Problematisch finde ich, daß er von Dir hinterfragte Satz auch als moralisches Feigenblatts mißbraucht werden kann, als innere und äußere Rechtfertigung gegen die eigenen Skrupel im Umgang mit den Menschen, die von einem abhängig sind. Aber das wird wohl von Fall zu Fall unterschiedlich sein.
LG
MrN
Hallo ENA,
ich glaube, du nimmst die Redensart etwas zu wörtlich.
Zwingen kann man letztendlich niemanden zu etwas. Aber man kann Optionen anbieten. Hilfe zur Selbsthilfe. Sozusagen. Ob der betreffende dann etwas davon annimmt, bleibt demjenigen überlassen.
Viele Menschen sind aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage, SELBST nach Möglichkeiten, Optionen und Rat zu suchen. Aus verschiedenen Gründen. Wissen nicht, was sie wollen. Prokrastinieren. Zergrübeln alles. Sehen in nichts noch einen Sinn. Was auch immer.
Eine etwas strengere führende Hand... (die nicht zum Glück, aber mögliche Optionen hinführt)... kann da sehr hilfreich sein und dankend angenommen werden. Und wenn nicht? Schadet niemanden. Vor allem nicht, wenn es um Beratungsgespräche geht. Die letzte Wahl bleibt immer bei dem, denn es betrifft.
Anders ist es, wenn man sich über die bewusste, gezielte Willensäußerung von jemanden hinwegsetzt, und unter der Redewendung intrigante, erpresserische Methoden tarnt. Aber darum geht es wohl nicht, wenn ich das richtig verstand.
Mal das Pferd von hinten aufzäumend: habe jüngst ein schönes Zitat gelesen, dass ich leider nicht mehr wortgetreu zusammen kriege. Frei wiedergegeben: Wenn man einen Freund erst um Hilfe BITTEN muss, ist es keine richtige Freundschaft.
Darunter verstehe ich pie mal daumen die andere Seite, die wie mir scheint häufiger anzutreffen ist: Die meisten Menschen sind so unsicher und zögerlich, wenn jemand in irgendeinem Punkt Hilfe braucht, dass sie lieber GAR NICHTS tun, es sei denn sie werden konrekt darum gebeten. Bloss: Wenn halt aus irgendeinem Grund nicht geht, KANN man nicht drum bitten. Das ist wie der Spruch: "Pfeif, wenn du keine Luft mehr kriegst."
Und da sind mir Leute, die eigenverantwortlich und aktiv zur Tat schreiten, wenn sie glauben, der Freund oder Verwandte bräuchte ein wenig Hilfe... (kann sie aber sonst nicht annehmen)... wesentlich lieber.
Aber selbstverständlich gilt auch hier: Alles im rechten Maß.
Zumindest was mich angeht, ich wünsche mir bis heute noch sehr oft, dass mich mal jemand auf diese (konstruktive) Art und Weise zu meinem "Glück" zwingen würde.
ich glaube, du nimmst die Redensart etwas zu wörtlich.
Zwingen kann man letztendlich niemanden zu etwas. Aber man kann Optionen anbieten. Hilfe zur Selbsthilfe. Sozusagen. Ob der betreffende dann etwas davon annimmt, bleibt demjenigen überlassen.
Viele Menschen sind aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage, SELBST nach Möglichkeiten, Optionen und Rat zu suchen. Aus verschiedenen Gründen. Wissen nicht, was sie wollen. Prokrastinieren. Zergrübeln alles. Sehen in nichts noch einen Sinn. Was auch immer.
Eine etwas strengere führende Hand... (die nicht zum Glück, aber mögliche Optionen hinführt)... kann da sehr hilfreich sein und dankend angenommen werden. Und wenn nicht? Schadet niemanden. Vor allem nicht, wenn es um Beratungsgespräche geht. Die letzte Wahl bleibt immer bei dem, denn es betrifft.
Anders ist es, wenn man sich über die bewusste, gezielte Willensäußerung von jemanden hinwegsetzt, und unter der Redewendung intrigante, erpresserische Methoden tarnt. Aber darum geht es wohl nicht, wenn ich das richtig verstand.
Mal das Pferd von hinten aufzäumend: habe jüngst ein schönes Zitat gelesen, dass ich leider nicht mehr wortgetreu zusammen kriege. Frei wiedergegeben: Wenn man einen Freund erst um Hilfe BITTEN muss, ist es keine richtige Freundschaft.
Darunter verstehe ich pie mal daumen die andere Seite, die wie mir scheint häufiger anzutreffen ist: Die meisten Menschen sind so unsicher und zögerlich, wenn jemand in irgendeinem Punkt Hilfe braucht, dass sie lieber GAR NICHTS tun, es sei denn sie werden konrekt darum gebeten. Bloss: Wenn halt aus irgendeinem Grund nicht geht, KANN man nicht drum bitten. Das ist wie der Spruch: "Pfeif, wenn du keine Luft mehr kriegst."
Und da sind mir Leute, die eigenverantwortlich und aktiv zur Tat schreiten, wenn sie glauben, der Freund oder Verwandte bräuchte ein wenig Hilfe... (kann sie aber sonst nicht annehmen)... wesentlich lieber.
Aber selbstverständlich gilt auch hier: Alles im rechten Maß.
Zumindest was mich angeht, ich wünsche mir bis heute noch sehr oft, dass mich mal jemand auf diese (konstruktive) Art und Weise zu meinem "Glück" zwingen würde.
"Wer das hier liest, ist selber doof."
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Hallo,
also ich bin sehr empfindlich diesem Spruch gegenüber! Erwachsene Menschen sind für mich für sich selbst verantwortlich. Zu glauben, jemanden zu seinem Glück zwingen zu können oder sollen, empfinde ich als respektlose, paternalistische Anmaßung, denn man sagt ja: Ich weiß besser als du, was für Dich das Richtige ist. Insofern hat MrN mit seinem Feudalismusbezug ganz recht, damals wusste der Gutsherr auch am besten, was das Beste für sein Gesinde war... Nein, für mich widerspricht das schon fast dem individuellen Recht auf Selbstbestimmung. Bei Unmündigen (Kindern, eventuell auch Kranken) ist es natürlich etwas anderes, aber bei Erwachsenen ein No-go. Man kann Angebote machen, Vorschläge, motivieren, überzeugen usw. Aber das ist immer nur Werbung dafür, was ich glaube, das die Person tun sollte, ob es wirklich das Richtige ist, weiß keiner oder höchstens die Person selbst. (So etwas kann man dann auch nicht als Zum-Glück-Zwingen bezeichnen, sondern einfach als Hilfe.)
Eine andere gängige deutsche Redensart ist übrigens: DAS GEGENTEIL VON GUT IST GUT GEMEINT...
Ich glaube es ist auf der Welt, auch politisch, schon sehr viel Leid erzeugt worden, weil jemand sich berufen fühlte, die anderen zu ihrem Glück zu zwingen.
VG
Selene
also ich bin sehr empfindlich diesem Spruch gegenüber! Erwachsene Menschen sind für mich für sich selbst verantwortlich. Zu glauben, jemanden zu seinem Glück zwingen zu können oder sollen, empfinde ich als respektlose, paternalistische Anmaßung, denn man sagt ja: Ich weiß besser als du, was für Dich das Richtige ist. Insofern hat MrN mit seinem Feudalismusbezug ganz recht, damals wusste der Gutsherr auch am besten, was das Beste für sein Gesinde war... Nein, für mich widerspricht das schon fast dem individuellen Recht auf Selbstbestimmung. Bei Unmündigen (Kindern, eventuell auch Kranken) ist es natürlich etwas anderes, aber bei Erwachsenen ein No-go. Man kann Angebote machen, Vorschläge, motivieren, überzeugen usw. Aber das ist immer nur Werbung dafür, was ich glaube, das die Person tun sollte, ob es wirklich das Richtige ist, weiß keiner oder höchstens die Person selbst. (So etwas kann man dann auch nicht als Zum-Glück-Zwingen bezeichnen, sondern einfach als Hilfe.)
Eine andere gängige deutsche Redensart ist übrigens: DAS GEGENTEIL VON GUT IST GUT GEMEINT...
Ich glaube es ist auf der Welt, auch politisch, schon sehr viel Leid erzeugt worden, weil jemand sich berufen fühlte, die anderen zu ihrem Glück zu zwingen.
VG
Selene
Es gibt kein Übermaß an Liebe,
kein Übermaß an Wissen,
und kein Übermaß an Schönheit
Ralph Waldo Emerson
kein Übermaß an Wissen,
und kein Übermaß an Schönheit
Ralph Waldo Emerson
Hallo ENA,
ich denke, ein Kind oder u. U. auch einen Jugendlichen kann man zu dem zwingen, was man für ein Moment des Weges zu seinem Glück hält. Ob es am Ende sein Glück (oder Unglück) ist, bestimmt er selbst. Er könnte z. B. später auch sagen, zum Glück habe ich mich damals nicht zu "meinem Glück" zwingen lassen.
Gruß
Anastasius
ich denke, ein Kind oder u. U. auch einen Jugendlichen kann man zu dem zwingen, was man für ein Moment des Weges zu seinem Glück hält. Ob es am Ende sein Glück (oder Unglück) ist, bestimmt er selbst. Er könnte z. B. später auch sagen, zum Glück habe ich mich damals nicht zu "meinem Glück" zwingen lassen.
Gruß
Anastasius
würd mich jmd zwingen wolln zb zu therapie oder bera,..ich würd mich immer mehr quer stelln. ich merk das ja jetzt schon,..mama will das ich therapie mach und ich bin immer mehr dagegen.
lg, sarah
lg, sarah
ODER er könnte sagen: "Zum Glück HABE ich mich damals von Dir zwingen lassen!" Ich denke da gerade an sowas wie einen Sektenausstieg oder an eine Psychiatrieeinweisung ...Anastasius hat geschrieben: Er könnte z. B. später auch sagen, zum Glück habe ich mich damals nicht zu "meinem Glück" zwingen lassen.
Es bleibt problematisch; hängt sicherlich sowohl vom "Zwingenden" und vom "Gezwungenen" selbst ab, als auch von der Sache selbst und vor allem von deren Ausgang.
Gruß, Eve
Hallo Leute!
Ich danke Euch für Eure Antworten!
Ja, ich denke, dass das wirklich zweischneidig ist und von der jeweiligen Situation und Person abhängt.
Für mich ist es einfach schwierig, dieser Satz, weil er für mich eben auch beinhaltet, dass da jemand ist, der zu wissen glaubt, was für den anderen gut ist und was ihn im besten Fall glücklich macht.
Auch verstehe ich diese Differenzierung zwischen Kindern und Erwachsenen sehr gut... .
Wobei es, glaube ich, aber auch darauf ankommt, wer jemanden versucht, in eine Richtung zu bewegen (um es mal schonender auszudrücken).
In dem oben genannten Fall ging es darum, ob eine Sozialarbeiterin ( die nicht in der Familie arbeitet) einen Jugendlichen "zwingen" kann, zu einer Jugendberatung zu gehen,...und wie sie vorgehen kann. Also entweder immer wieder ansprechen, Empfehlungen geben, ermutigen, Ängste klären, Begleitung anbieten,...oder einfach einen Termin machen, dem Jugendlichen sagen:" Du musst dahin!"...und ihn an dem Tag ins Auto setzen und gemeinsam dahin fahren (wobei ich mich frage, wie das "ins Auto setzen" gehen soll ).
Ich denke, wenn es sich hier um ein Elternteil handelt, dass zu einem Kind spricht oder wenn der Jugendliche akut suizidgefährdet ist, ist das etwas anderes. ...aber wenn es eine Sozialarbeiterin ist, die nicht mal in der Familie arbeitet? Ich kann mir grade nicht vorstellen, wie sich so jemand zwingen und ins Auto setzen lässt... .
Wie gesagt, ich habe das Gespräch nur angehört,...aber irgendwie...sträubt sich bei mir da innerlich was (nein, ich bin nicht selber von einer Sozialarbeiterin früher gezwungen worden, in eine Beratungsstelle zu gehen, falls das jetzt jemand denken mag,...ich mag nur diesen "Zwang" nicht und den Gedanken, dass da jemand ist, der meint besser zu wissen, was gut für den anderen ist,...und mit "Du musst" statt mit Ermutigung arbeitet...).
Hm ... .
Erstmal wieder viele Grüße, ENA!
Ich danke Euch für Eure Antworten!
Ja, ich denke, dass das wirklich zweischneidig ist und von der jeweiligen Situation und Person abhängt.
Für mich ist es einfach schwierig, dieser Satz, weil er für mich eben auch beinhaltet, dass da jemand ist, der zu wissen glaubt, was für den anderen gut ist und was ihn im besten Fall glücklich macht.
Auch verstehe ich diese Differenzierung zwischen Kindern und Erwachsenen sehr gut... .
Wobei es, glaube ich, aber auch darauf ankommt, wer jemanden versucht, in eine Richtung zu bewegen (um es mal schonender auszudrücken).
In dem oben genannten Fall ging es darum, ob eine Sozialarbeiterin ( die nicht in der Familie arbeitet) einen Jugendlichen "zwingen" kann, zu einer Jugendberatung zu gehen,...und wie sie vorgehen kann. Also entweder immer wieder ansprechen, Empfehlungen geben, ermutigen, Ängste klären, Begleitung anbieten,...oder einfach einen Termin machen, dem Jugendlichen sagen:" Du musst dahin!"...und ihn an dem Tag ins Auto setzen und gemeinsam dahin fahren (wobei ich mich frage, wie das "ins Auto setzen" gehen soll ).
Ich denke, wenn es sich hier um ein Elternteil handelt, dass zu einem Kind spricht oder wenn der Jugendliche akut suizidgefährdet ist, ist das etwas anderes. ...aber wenn es eine Sozialarbeiterin ist, die nicht mal in der Familie arbeitet? Ich kann mir grade nicht vorstellen, wie sich so jemand zwingen und ins Auto setzen lässt... .
Wie gesagt, ich habe das Gespräch nur angehört,...aber irgendwie...sträubt sich bei mir da innerlich was (nein, ich bin nicht selber von einer Sozialarbeiterin früher gezwungen worden, in eine Beratungsstelle zu gehen, falls das jetzt jemand denken mag,...ich mag nur diesen "Zwang" nicht und den Gedanken, dass da jemand ist, der meint besser zu wissen, was gut für den anderen ist,...und mit "Du musst" statt mit Ermutigung arbeitet...).
Hm ... .
Erstmal wieder viele Grüße, ENA!
@Sarah:
Um mal Dich als mögliche Betroffene zu fragen:
Was würde Dir denn helfen, um Dich doch zu trauen, Beratung/Hilfe in Anspruch zu nehmen? Was würde Dir gut tun? Was könnte Dir helfen, doch Hilfe anzunehmen?
Vielleicht hilft es ja auch, sich von dieser Seite mal dem Thema zu nähern... .
Gruß, ENA!
Um mal Dich als mögliche Betroffene zu fragen:
Was würde Dir denn helfen, um Dich doch zu trauen, Beratung/Hilfe in Anspruch zu nehmen? Was würde Dir gut tun? Was könnte Dir helfen, doch Hilfe anzunehmen?
Vielleicht hilft es ja auch, sich von dieser Seite mal dem Thema zu nähern... .
Gruß, ENA!
Hallo Eve...,
Gruß
Anastasius
Meine Antwort hat auch diese Möglichkeit eingeschlossen. Oder? (Nur wegen des Smylies )Eve... hat geschrieben:ODER er könnte sagen: "Zum Glück HABE ich mich damals von Dir zwingen lassen!"
Gruß
Anastasius
hey ena
also beratung mach ich ja,...ich war zwar eine weile jetzt nich dort,..aber die hab ich gemacht weil ich einfach nicht mehr konnte und wollte das es sich endlich ändert.
das kam aber von mir mehr oder weniger.
aber jetzt ist mir das so viel druck das ich zb eine therapie machen soll weil ich verarbeiten soll. ich fühl mich unter druck gesetzt weil ich machen soll was andere wolln aber es interessiert nicht was ich will.
ich weis nicht was da helfen könnt,..aber druck machen und zwingen find ich würde bestimmt nicht helfen. vllt kommt das ja auch auf die situation drauf an.
lg, sarah
also beratung mach ich ja,...ich war zwar eine weile jetzt nich dort,..aber die hab ich gemacht weil ich einfach nicht mehr konnte und wollte das es sich endlich ändert.
das kam aber von mir mehr oder weniger.
aber jetzt ist mir das so viel druck das ich zb eine therapie machen soll weil ich verarbeiten soll. ich fühl mich unter druck gesetzt weil ich machen soll was andere wolln aber es interessiert nicht was ich will.
ich weis nicht was da helfen könnt,..aber druck machen und zwingen find ich würde bestimmt nicht helfen. vllt kommt das ja auch auf die situation drauf an.
lg, sarah
Hallo Sarah!
Heißt das, Du hast Beratung als Hilfe angenommen, weil Du selber nicht mehr konntest, im Moment aber nicht den Eindruck hast, dass Du mehr brauchst?...oder ist es so, dass Du eigentlich weißt oder ahnst, dass Du mehr brauchst, Du aber zuviel Angst davor hast, um es zu tun oder zuviel Druck da ist, gegen den Du Dich des Druckes wegen wehrst,...?
Wenn der Druck von Außen nicht wäre,...würdest Du Dir dann mehr Hilfe holen, als über die Beratungsstelle?
...und auf die Idee mit der Beratung bist Du selber gekommen, hast sie Dir selber gesucht und selber einen Termin gemacht, ja?
Liebe Grüße (weniger Druck und mehr Hilfe), ENA!
Heißt das, Du hast Beratung als Hilfe angenommen, weil Du selber nicht mehr konntest, im Moment aber nicht den Eindruck hast, dass Du mehr brauchst?...oder ist es so, dass Du eigentlich weißt oder ahnst, dass Du mehr brauchst, Du aber zuviel Angst davor hast, um es zu tun oder zuviel Druck da ist, gegen den Du Dich des Druckes wegen wehrst,...?
Wenn der Druck von Außen nicht wäre,...würdest Du Dir dann mehr Hilfe holen, als über die Beratungsstelle?
...und auf die Idee mit der Beratung bist Du selber gekommen, hast sie Dir selber gesucht und selber einen Termin gemacht, ja?
Liebe Grüße (weniger Druck und mehr Hilfe), ENA!
jap ich konnt nicht mehr,..ich wollt das sich etwas ändert obwohl ich in den moment nicht wusste was. ich wollt nicht mehr allein damit sein.ENA hat geschrieben:Hallo Sarah!
Heißt das, Du hast Beratung als Hilfe angenommen, weil Du selber nicht mehr konntest, im Moment aber nicht den Eindruck hast, dass Du mehr brauchst?
hm naja was heisst mehr brauchen,..ich weis nicht was ich brauch.
jap angst das durch reden nie die ruhe zurück kommt,..dadurch wenn ich reden würde wäre es ja immer da.ENA hat geschrieben:...oder ist es so, dass Du eigentlich weißt oder ahnst, dass Du mehr brauchst, Du aber zuviel Angst davor hast, um es zu tun oder zuviel Druck da ist, gegen den Du Dich des Druckes wegen wehrst,...?
das weis ich nicht, vllt ja vllt nein. hm wie erklär ich das. die erwarten ja das man verarbeitet. ich hab angst ich schaff das nicht und versage dadurch.ENA hat geschrieben:Wenn der Druck von Außen nicht wäre,...würdest Du Dir dann mehr Hilfe holen, als über die Beratungsstelle?
jain also mir wurde das geraten aber das war nicht so das ich muss. da wurde nicht so gedrängelt,..jedenfalls anders.ENA hat geschrieben:...und auf die Idee mit der Beratung bist Du selber gekommen, hast sie Dir selber gesucht und selber einen Termin gemacht, ja?
es war nicht immer das thema.
schlaf schön ena
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