SM / devote Neigung/Phantasie ändern?

[sleepy]

Hallo!
Versuche mich kurz zu fassen:
Ich habe grosse Probleme mit meinen sexuellen Phantasien:….Es erregt mich, wenn ich an Gewalt denke: Eine Vergewaltigung, Schläge, Bestrafung etc…Ich hab beim Sex nicht selten Szenen aus irgendeinem Pornofilm oder Szenen aus einem Buch im Kopf - Oder dann mich in - wie sagt man: "Devoter" - oder "masochistischer" Rolle…Ich hab’ – vor allem in letzter Zeit ziemlich ein „Lustproblem“: Hab kaum Lust auf Sex und wenn dann schaffe ich es nicht zum Orgasmus, ohne im Kopf meine Bilder ablaufen zu lassen! Dies belastet mich enorm, denn ich fühle mich nachher immer völlig schlecht…!
Ich bin seit 10 Jahren glücklich verheiratet…Ich habe es erst etwa vor einem Monat geschafft, meinem Mann davon zu erzählen, weil ich mich so dafür schäme ….Für ihn ist das Ganze allerdings absolut kein Problem – Wenn ich das wollte würde er sich auch sofort darauf einlassen, mit mir solche Phantasien versuchsweise auszuleben….Aber das möchte ich AUF GAR KEINEN FALL! …Ich stehe doch gar nicht auf Schmerzen! Ich finde abartig, dass mich eine Vergewaltigungsszene anmachen kann…Ich empfinde zwar so aber ich finde es selber völlig krank ….Mein Mann sagt: „Entweder Du akzeptierst Deine Neigungen und lebst sie (in Gedanken oder Wirklichkeit) aus oder Du lernst sie zu ändern…Nur einfach dieses schlechte Gewissen muss weg!“ ….Nur: Akzeptieren kann ich nicht, weil ich mein Empfinden, dass dies eigentlich abartig ist nicht ändern kann – Und wie aber diese „Neigung“ ändern? Bräuchte ich dafür eine Therapie?

[anarchistin]

hy- also ich kann da nix schlimms dran finden. viele frauen törnen gewaltszenen (zb vergewaltigungen an)- das heisst ja nicht gleich das sie gerne mal in der nacht von nem fremden vergewaltigt werden würden...keineswegs! das dein mann da so toll reagiert: wow! ihr habt eine wahnsinns super beziehung! viele frauen haben solche phantasien, mal richtig devot sein, eine lust-sklavin eben, gefesselt, wehrlos und die ganze kraft des mannes spürend...ist doch ok- also wenn sogar dein mann so verständnisvoll ist...ich verstehe dann dein problem nicht so ganz...du tust doch niemandem weh..

[sleepy]

Hallo Helferlein!
Danke für Deine Antwort....Ja, ich habe wirklich einen tollen Mann und ich liebe ihn über alles! Das Problem ist ja aber nicht er sondern ich selber...Natürlich weiss ich, dass es anscheinend wohl nicht wenig Menschen gibt, die auch so oder ähnlich empfinden - Trotzdem fühl ich mich einfach schlecht dabei! Ich kanns nicht ändern...Wenn ich beim Sex solche Bilder im Kopf hatte fühl ich mich nachher einfach leer und schlecht...Sex soll doch Liebe sein und hat nichts mit Gewalt zu tun! Warum packt man in etwas Schönes so hässliche Sachen rein? Warum tut mein Kopf/Gehirn oder was auch immer das obwohl ich im realen Leben völlig anders empfinde? Ich wäre froh, wenn ich das besser verstehen könnte! ....Der schönste Sex ist, wenn ich dabei nichts oder nur an ihn oder nur an mein Empfinden im Moment denke - Dann fühl ich mich nachher völlig happy - Leider ist das äusserst selten der Fall....Irgendwie tu ich mir damit selber weh und ein Sück weit auch meinem Partner, weil meine Lust glaub schon ganz gewaltig unter diesem Konflikt leidet...

[carö]

liebe sleepy,

deine fragen, wie deine phantasien verstanden werden könnten und wie du evtl. wieder freier das zusammensein mit deinem mann geniessen könntest, ohne dass diese gewaltphantasien kommen... wären sicher ganz gut in einer therapie aufgehoben.

um herauszufinden, was man ändern kann und was man letztlich lernen muss zu akzeptieren, muss man wohl erst anfagen, sich selbst besser kennenzulernen und zu verstehen...

lieben gruß

caro

[comus]

Hallo sleepy,

Bei dir kämpft anscheinend dein Verstand gegen deine Phantasie. Deiner Phantasie lässt das aber unbeeindruckt was dein Kopf sagt. Und die Trennung zwischen Realität und Fiktion ist bei dir ja klar da, schön ist es nur in der Phantasie.
Ich denke eine Therapie kann dir auf alle Fälle weiterhelfen diesen Teil von dir besser zu integrieren und zu akzeptieren. Und gut möglich, dass diese Phantasie für ganz was anderes steht, Schläge, Bestrafung etc. können auch Zeichen nach dem Wunsch nach totaler Zuwendung sein, einer Innigkeit dem Gefühl von sich fallen lassen können etc.
Was deine Phantasien bedeuten, hängt mit deiner Lebensgeschichte zusammen, irgendwas ungelebtes kommt da durch, was du dir so nicht zugestehen würdest.
Hast du schon mal von Nancy Friday "Befreiung zur Lust. Frauen und ihre sexuellen Phantasien" gelesen?

LG, comus

[Troja]

Hallo sleepy,

ich habe letztens einen Artikel zur Pornographie gelesen und an den mußte ich bei deinem Beitrag denken. Vor allem folgende Passage scheint mir auf dich zutreffen zu können:

Ein Thema, das in der Pornographie endlos abgehandelt wird, ist folgendes: Eine betörende Frau tritt auf, guckt, bewegt sich lasziv, entblößt ganz zufällig Schulter öder Rücken, und die Männer dackeln hinterher, wie enthirnt, magisch angezogen, automatengleich. So funktioniert in zahllosen pornographischen Stücken die phantasierte Macht der Frauen: Männer unterliegen der unwiderstehlichen, geheimnisvollen Anziehung der Frauen, ob sie (die Männer) wollen oder nicht; ihre (der Frauen) Attraktivität ist schlagend, ihrer Erotik ist nicht zu entkommen. Natürlich ergibt sich die gefährliche Frau in der Pornographie dem Mann, lustgeschüttelt. Aber dies kann man auch, anders sehen oder phantasieren: Ausgeliefert ist sie durch die Stärke ihrer Begierde, ohnmächtig durch die Macht ihrer Affekte, denen zum Vergleich die Emotionen des Mannes merkwürdig leblos, blaß, eher kläglich wirken —vermutlich, weil er seinen Penis angestrengt «bis zum bitteren Ende gebrauchen muß».‘5

Sind Männer zu schwach, um sich leisten zu können, derartig die Kontrolle zu verlieren? «Wenn Frauen von Überwältigung träumen», sagt Jutta Brückner, eine Berliner Filmautorin, «dann ist es nicht der Wunsch nach Vergewaltigung im dreckigen Hausflur, sondern der Wunsch nach Überwältigtwerden durch die eigenen Sinne.»‘6 Durch die eigenen Sinne, nicht durch den Mann. Der männliche Betrachter wird das anders deuten, anders phantasieren, er wird sich einbilden, daß er das bewirkt. So liefert Pornographie Männern und Frauen unterschiedliche Projektionsschirme für ihre Machtphantasien und ihre «whispers of hostility»

...

Genauer hat diese geschlechtstypisch-geschlechtsrollenkonfor-men Unterschiede jede, die auch für die sexuelle Phantasie zutreffen, Eva Poluda-Korte beschrieben. «Während der Mann das sehend-begehrende Gegenüber der Frau bleibt, identifiziert sich die Frau mit ihrem begehrten Körper, ohne den Mann selbst besonders als Objekt zu besetzen, und projiziert ihr eigenes Begehren in den Sexualpartner mit der männlichen Rolle.»

Quelle: Nachruf auf die Pornographie

Ich würde dir - wie auch caro und comus - eine Therapie empfehlen, wo du herausfinden kannst, was deine Phantasien für dich bedeuten, wofür sie stehen, was sie symbolisch für dich und deine Sexualität darstellen. Wenn du dich und deine Phantasien verstehst, kann sich eine Veränderung in die eine oder eine ganz andere Richtung einstellen.

Alles Gute von
Troja

[Andrander]

"Warum packt man in etwas Schönes so hässliche Sachen rein?"

ich sage mal ganz pauschal: weil das Leben aus Licht UND Schatten besteht. Ich tue mich auch immer noch schwer, eine "dunkle Seite" in mir anzunehmen. (Das heißt, daß ich aus Erfahrungen jede Form von Schmerz ablehne - und ihn aber über einen Umweg, z. Bsp. Autoagression doch in mein Leben hole). Wenn ich sie nicht als "hässlich", sondern als einen Teil von mir betrachte, verändert sich das Bild und ich sehe, daß es Gründe dafür gibt. Ich denke, wenn zwei Menschen achtsam damit umgehen, könnten darin sogar heilende Antworten liegen - daß Dein Mann Deine Phantasien als gegeben akzeptiert, könnte Dir eigentlich viel Vertrauen geben...?

LG, A.

[sleepy]

@Alle:
Danke für Eure Antworten! Ich bin doch etwas ins Nachdenken über mich selber gekommen - Ehrlich gesagt habe ich bis jetzt nie versucht, das Ganze zu verstehen sondern einfach immer nur als schlecht abgetan...Vermutlich wäre es wirklich an der Zeit, mich mal dem Ganzen zu stellen und zu schauen, ob ich es "lösen" kann...Muss allerdings sagen, dass die Hürde, eine Therapie in Anspruch zu nehmen und von Auge zu Auge mit jemandem über solche Sachen zu reden schon sehr hoch ist ....Ich hab vor ca 3-4 Wochen schon mal übers Internet Adressen angefordert, wo ich mich für eine "Sexualberatung" hinwenden könnte....Dies damals auch mit dem Problem, dass meine Lust immer weniger zu werden schien, was unsere Beziehung doch sehr belastet...Bis jetzt hab ich's nicht geschafft mich wo zu melden ...Mal schauen...

@Andrander
Die Frage für mich ist hier, ob ich diese dunkle Seite in mir eben nicht viel eher bekämpfen müsste als sie zu akzeptieren...Vermutlich kommt bei mir bei dieser Geschichte einfach auch sehr mein (christlicher) Glaube mit rein...Der Mensch ist zwar von Grund auf böse - Aber mit Gottes Hilfe kann und soll er meiner Meinung nach das Böse bekämpfen!...Die Frage für mich ist irgendwodurch: Wie böse und unrecht sind solche Sachen, wenn sie nur in der Phantasie abgehen? Darf ich sie dann einfach als "harmlos" einstufen?
...Es tut mir gut darüber nachzudenken....

@comus
Danke auch für den Buchtipp - Ich glaube, ich muss erst für mich klären, ob ich diese Neigung akzeptieren oder doch eher bekämpfen will - Falls ich mich dafür entscheide, werde ich das Buch auf jeden Fall lesen ...!

Liebe Grüsse an alle und nochmals Danke!
sleepy

[Andrander]

Hallo Sleepy

"Der Mensch ist zwar von Grund auf böse - Aber mit Gottes Hilfe kann und soll er meiner Meinung nach das Böse bekämpfen!..."


Ich sag: NEIN. Wir Menschen werden alle ein bischen irre im Kopf, weil wir von Geburt an so betrachtet und BEHANDELT werden, als wären unsere Wesen und Bedürfnisse basisböse. Ein Kleinkind ist sehnsüchtig, unschuldig, abhängig, liebeshungrig schreiend, aber nie böse. Das Reine, Gute verschwindet im Allgemeinen erst, wenn ihm mit "genug" Mißtrauen und Entsagung begegnet wurde...
Sorry, ich selbst schließe spirituelle, nicht sichtbare Ebenen unseres Daseins absolut nicht aus, aber die pauschalisierte Vorverurteilung des Menschen durch eine personifizierte ungreifbare Übermacht halte ich für da perfekteste je ersonnene Mittel zur Gedankenmanipulation- und Kontrolle.

Ich glaube sogar, wenn die Menschen sich ihrer "dunklen", agressiven, verzweifelten.usw. Facetten BEWUSST wären, müssten diese nicht stellvertretend in Kriegen, am anderen Geschlecht und in all den Agressionen des Alltags ausgelebt werden. Wenn Gott die Weiterentwicklung des Menschen und das Wissen des Einzelnen um die Tiefe seiner Seele, seiner Existenz im Sinn hat, so sollte er wohlwollend schmunzeln, wenn wir uns in unsere dunklen Täler wagen. Denn Erkenntnis (auch schmerzvolle) kann uns m.M.n. nur zu besseren, verstehenden Menschen machen.

LG, A.

[sleepy]

Hallo Andrander!
...Nun gut, das sind halt einfach unterschiedliche Glaubensansichten, gell - Darüber könnte man wohl auch lange diskutieren aber dies gehörte wohl in ein anderes Thema...Ich merkte nur grade, dass mein Glaube für mich doch sehr viel mit meinem schlechten Gewissen und damit der ganzen Sache zu tun hat...

"Der Mensch ist von Grund auf böse"....Habe das vielleicht auch etwas zu pauschalisiert dahin gesagt....Wie soll ich sagen: Nein ursprünglich wurde er als gut erschaffen - Aber durch den Sündenfall kam meinem Glauben nach das Böse in die Welt und in den Menschen und ich glaube schon, dass ein kleines Kind mit dem älter werden sehr wohl in sich "das Böse" spürt - Und schwupp - Nimmt es dem andern das Spielzeug weg oder zieht es an den Haaren....(Um nur kleine banale Sachen zu nennen) - Aber klar - Ein Baby hat auch meiner Meinung nach noch keine böse Absichten..

Deinem Schluss-Satz geb ich völlig recht: Ich bin sicher dass Gott will, dass wir uns unseren dunklen Tälern stellen - Aber ich denke, dass er möchte, dass auf die Erkenntnis Konsequenzen folgen, dass wir diese Täler erhellen und nicht im Dunkeln lassen!
Ups, Sohnemann ist erwacht - Muss Schluss machen....
Liebe Grüsse
Sleepy

[Andrander]

"Aber ich denke, dass er möchte, dass auf die Erkenntnis Konsequenzen folgen, dass wir diese Täler erhellen und nicht im Dunkeln lassen!"

Sali Sleepy,

da stimme ich Dir 100% zu. erninnert mich daran, wie ich mal völlig fasziniert durch die Gondo - Schlucht am Simplon gefahren bin - und irgendwie war ich auch froh, als ich wieder raus war...

s´Grüessli , Andrander

[Sonnefrau]

Liebe sleepy,
Gläubigkeit oder Spiritualität?
Spirituelle Menschen wissen, dass der Schöpfer will, dass wir selber dafür sorgen, dass unser Leben glücklich und lebendig ist und gläubige Menschen glauben, dass der Schöpfer für unser Glück oder Unglück zuständig ist.

So gesehen solltest du den Schöpfer fragen, was ermit diesen Phantasien in deinem Kopf bezweckt, oder?
Denn so wie du das ausgedrückt hast, scheint' s mir mit der Lust überhaupt so eine Sache zu sein...
sorry... aber für mich ist der Mensch nicht automatisch böse!

[expat]

Eins steht mal fest: Man kann sich nicht aussuchen, was einen scharf macht.
Somit kann man auch nichts dafür, wenn es so ist, wie es einem nicht gefällt.
Ich finde auch, dass dein Mann das perfekt aufgenommen hat. Ich kann mir
vorstellen, dass für eine Frau, die sich schon für die sexuelle Lust unbewusst
schuldig fühlt, der Umstand, dass es ja erzwungen wird, mildernd sein kann.
Warum es aber eine Frau scharf macht, müsste in der jeweiligen Vergangen-
heit erforscht werden. Viel einfacher ist es aber, einfach mal "ja" dazu zu sa-
gen und was damit anzufangen. Muss ja nicht gleich mit Schmerz zusammen
hängen. Lass dich fesseln und (mit Zustimmung) vergewaltigen. Erzwungener
Sex als Spiel. Da gab es doch mal mindestens einen Film drüber.

[sleepy]

Hallo Sonnenfrau!
Ja ich bin auf der Suche nach den Gründen für meine fehlende Lust auf dieses Thema gekommen - Ich denke, dass dies eben auch viel mit meiner Unschlüssigkeit der ganzen Sache gegenüber zu tun hat...Sex ist nicht so toll, wenn man sich nachher oft schlecht fühlt ...

Ja ich kam auch zum Schluss, dass ich auch Gott selber fragen muss und bitten, dass er mir da die richtige Überzeugung schenkt!
Ich bezeichne mich übrigens wohl als gläubig und nicht spirituell - Aber ich glaube nicht, dass Gott für unser Glück oder Unglück zuständig ist - Er hat die Voraussetzungen geschaffen, dass wir den richtigen und guten Weg wählen können aber ob wir es auch tun ist uns überlassen...(Und da ich der vollen Überzeugung bin, dass mich ein Leben nach seinen Geboten glücklich machen wird, versuche ich seinem Willen zu folgen und darum ist es mir auch wichtig, Antworten zu finden, ob das Ausleben dieser Neigung i.O. ist oder nicht....Dass mein Gewissen sich dazu meldet kann wohl "anerzogen" - aber eben auch gottgewollt sein! Diese Phantasien müssen nicht vom Schöpfer, sondern können auch von seinem Gegenstreiter, dem Satan kommen...Meiner Meinung und meinem Glauben nach....

@expat
Mhm - Ich suche mir aber auch nicht aus, dass ich zum Beispiel Eifersucht wegen etwas empfinde und doch bin ich der Überzeugung, dass diese zerstörerisch ist und ich dagegen ankämpfen muss....
Ich kann mir übrigens vorstellen, dass ich hier etwas das Bild gebe aber Lust ist für mich keinesfalls etwas schmutziges (nach alter Kirchenmanier ) -Und Sex spielt bei uns keinesfalls nur in Dunkelheit und unter der Decke statt !

Liebe Grüsse an Euch zwei!
Sleepy

[lila]

Hi sleepy,

ist es denn wirklich nur Dein Glaube, der Dir ein schlechtes Gewissen bereitet?

Ich selbst habe die schmutzigsten Fantasien. Wie Du habe ich kaum noch Lust auf Sex, weil es mir keine Erfüllung bringt.

Als Kind bin ich von meinem alten Pflegevater missbraucht worden, später immer wieder in ähnliche Situationen gekommen.

Dann habe ich irgendwann festgestellt, dass mich solche Szenen anmachen. In meinem Kopf habe ich die Erniedrigungen dann immer weiter ausgebaut.

Die Scham darüber ist groß, genau das erregend zu finden, was mich doch so verletzt hat.

Ich kann es auch nicht ertragen, aus Liebe mit einem Mann zu schlafen. Ich hasse es, wenn er zärtlich dabei ist, und ich würde auf keinen Fall von mir aus mit Handlungen beginnen.

Nun, ob eine Therapie hilfreich ist, kann ich nicht sagen. Ich frage mich z.B., ob ich dann noch Lust empfinden kann.

Viel wichtiger finde ich, einen Weg zu finden, sich selbst anzunehmen, so wie man ist.

Ich bin nicht sonderlich gläubig, zumindest nicht im herkömmlichen Sinne. Aber wenn Du katholisch erzogen wurdest, weißt Du doch, dass auch die geliebt werden, die Aussätzig sind.

Mir hat es ein wenig geholfen, im Internet nach Gleichgesinnten zu suchen. Der Austausch mit Menschen, die ähnliche Fantasien haben, und zum Teil sogar ausleben, relativiert einiges. Das schöne daran ist, dass die Scham kleiner wird.

LG

lila