Job + Therapie = unaushaltbar anstrengend?!
-
Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
- , 41
- Beiträge: 702
Job + Therapie = unaushaltbar anstrengend?!
Dieses Thema wird bestimmt viele hier beschäftigen.
Mir macht's Riesenprobleme, Job, Haushalt/private Verpflichtungen und Therapie und die Belastungen daraus unter einen Hut zu bringen. Ständig bin ich in der Klemme. Die ganze Zeit hatte ich einen Fulltime-Job und einen Nebenjob. Jetzt ist der Nebenjob weg, weil Weiterbildung sein muss.
Alles viel zu viel. Wäre oft froh, wenn ich auch "frei" hätte und wenn's mir schon wegen der vielen Therapiethemen, wegen denen man gedanklich und gefühlstechnisch rotiert, schlecht geht, dann auch einfach meine Ruhe hätte und nicht auch noch ständig Leistung bringen müsste. Manchmal bin ich regelrecht neidisch auf die, die sich krankmelden können, arbeitslos sind oder in einer Klinik die Möglichkeit haben, wenigstens krank zu sein, wenn sie es schon sind.
In meinem Job geht lange krankschreiben lassen nicht. Der Spagat zwischen allem bringt mich an den Rande des Wahnsinns.
Vielleicht mag ja jemand was dazu schreiben, der auch damit konfrontiert ist? Wieviel merkt man von der Belastung durch Therapie und wie dann wieder die verlorene Zeit gut machen?
Mir macht's Riesenprobleme, Job, Haushalt/private Verpflichtungen und Therapie und die Belastungen daraus unter einen Hut zu bringen. Ständig bin ich in der Klemme. Die ganze Zeit hatte ich einen Fulltime-Job und einen Nebenjob. Jetzt ist der Nebenjob weg, weil Weiterbildung sein muss.
Alles viel zu viel. Wäre oft froh, wenn ich auch "frei" hätte und wenn's mir schon wegen der vielen Therapiethemen, wegen denen man gedanklich und gefühlstechnisch rotiert, schlecht geht, dann auch einfach meine Ruhe hätte und nicht auch noch ständig Leistung bringen müsste. Manchmal bin ich regelrecht neidisch auf die, die sich krankmelden können, arbeitslos sind oder in einer Klinik die Möglichkeit haben, wenigstens krank zu sein, wenn sie es schon sind.
In meinem Job geht lange krankschreiben lassen nicht. Der Spagat zwischen allem bringt mich an den Rande des Wahnsinns.
Vielleicht mag ja jemand was dazu schreiben, der auch damit konfrontiert ist? Wieviel merkt man von der Belastung durch Therapie und wie dann wieder die verlorene Zeit gut machen?
- Werbung
Hallo,
ich mache Einzelthera 1x Woche; ist nicht immer leicht zu verkraften, oft trinke ich noch einen Kaffee oder so, bevor ich dann in die Arbeit fahre, meistens gehts irgendwie. Privat bin ich je nach Thema auch oft daneben, aber wenn die Thera einem am Arsch vorbeigeht, kann sie ja auch nicht viel nützen
ich beneide diejenigen auch, die quasi Zeit nur für die Thera haben, nur die sind unter Umständen gar nicht so glücklich drüber (von wegen strukurierter Tagesablauf, Selbstwertgefühl ect ..)
ich mache Einzelthera 1x Woche; ist nicht immer leicht zu verkraften, oft trinke ich noch einen Kaffee oder so, bevor ich dann in die Arbeit fahre, meistens gehts irgendwie. Privat bin ich je nach Thema auch oft daneben, aber wenn die Thera einem am Arsch vorbeigeht, kann sie ja auch nicht viel nützen
ich beneide diejenigen auch, die quasi Zeit nur für die Thera haben, nur die sind unter Umständen gar nicht so glücklich drüber (von wegen strukurierter Tagesablauf, Selbstwertgefühl ect ..)
........................................................
Wer Tippfehler findet, darf sie behalten
Wer Tippfehler findet, darf sie behalten
Hallo ausgefuchst!
Ich finde es auch sehr anstregend alles unter einem Hut zu bringen. Ich bin auch fast immer nach der Therapie so down, wenn ich dann wieder auf Arbeit bin muss ich mich irgendwie ablenken. Das dauert dann paar Stunden bis es vorüber geht.
Aber ich glaube nicht, das es was bringen würde sich krankschreiben zu lassen. Dann kommt man vielleicht schlecht aus den Grübeln und ähnlichen Gefühlen wieder raus.
Ich kann Dich gut verstehen, aber wir müssen durchhalten um ans Ziel zu gelangen!
Viel Glück!!
Ich finde es auch sehr anstregend alles unter einem Hut zu bringen. Ich bin auch fast immer nach der Therapie so down, wenn ich dann wieder auf Arbeit bin muss ich mich irgendwie ablenken. Das dauert dann paar Stunden bis es vorüber geht.
Aber ich glaube nicht, das es was bringen würde sich krankschreiben zu lassen. Dann kommt man vielleicht schlecht aus den Grübeln und ähnlichen Gefühlen wieder raus.
Ich kann Dich gut verstehen, aber wir müssen durchhalten um ans Ziel zu gelangen!
Viel Glück!!
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9774
- Werbung
Oh ja, das kenn ich gut. Manchmal hatte ich das Gefühl gar nicht mehr in die Arbeit gehen zu können.
Hab dann mit der Zeit rausgefunden, dass es mir hilft die Theratermine so zu legen, dass ich danach noch mind. 1,5 Stunden Zeit für mich habe und nicht gleich zur Arbeit sausen zu müssen.
Verschriftlichung der Gedanken war ebenso hilfreich, weil ich dann sicher sein konnte nichts von all den wichtigen Sachen zu vergessen, wenn ich mal schnell für die nächsten 7 Stunden abgelenkt bin von meinen Themen.
Hab dann mit der Zeit rausgefunden, dass es mir hilft die Theratermine so zu legen, dass ich danach noch mind. 1,5 Stunden Zeit für mich habe und nicht gleich zur Arbeit sausen zu müssen.
Verschriftlichung der Gedanken war ebenso hilfreich, weil ich dann sicher sein konnte nichts von all den wichtigen Sachen zu vergessen, wenn ich mal schnell für die nächsten 7 Stunden abgelenkt bin von meinen Themen.
-
Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
- , 41
- Beiträge: 702
Ich hab' keine richtigen Termine, mein Thera ist weit weg, es geht nur Telefontherapie und Mails. Dadurch hab' ich quasi noch einen engeren Kontakt zu ihm, als wenn ich eine Stunde die Woche bei ihm hätte.
Ich kann nach dem Gespräch meistens gar nichts mehr machen. Ich sitz' auf meiner Couch zu Hause, telefoniere mit ihm und danach bleib' ich immer einfach auf der Couch liegen, weil ich so hinüber bin. An dem Tag geht nichts mehr, gar nichts mehr. Ich schlafe oft mit meinen Klamotten und Schuhen bei brennendem Licht ein und wache erst spät in der Nacht wieder auf. Dann geh' ich richtig schlafen.
Zum Glück hab' ich am Folgetag so gut wie nie feste Termine, sondern arbeite von zu Hause aus. Aber das ist alles mehr Mord als Sport.
Nach dem vorletzten Gespräch bin ich 'ne Woche flach gelegen, ich hab' grade Urlaub und dann hat das keiner gemerkt. Wenn der Urlaub rum ist..... ? Das macht mir Sorgen. Tagelang war ich da komplett außer Gefecht, mir war speiübel und ich war daneben und konnte kaum noch was essen und so'ne Käse halt. Schach Matt halt. Dieses Mal war er dann noch vorsichtiger als sonst und hat gemeint, dass, wenn ich nur xy aus dem Gespräch umsetze, wäre er schon hochzufrieden. Er sieht auch, dass ich einfach nicht mehr mehr kann.
Bei mir war das immer so, dass Therapie mich voll weghaut. Konnte Jahre lang nicht arbeiten, im Studium kann man sich gut verstecken. Im Job aber geht das nicht.
Na ja, was muss, muss! Es hat ja vorher auch geklappt. Man kommt immer irgendwie wieder klar, wenn man gefordert wird. Abschalten geht so schlecht. Und zum Heulen und Verzweifeln ist es mir oft. Und da bin ich ganz bestimmt nicht allein.
LG
ausgefuchst
Ich kann nach dem Gespräch meistens gar nichts mehr machen. Ich sitz' auf meiner Couch zu Hause, telefoniere mit ihm und danach bleib' ich immer einfach auf der Couch liegen, weil ich so hinüber bin. An dem Tag geht nichts mehr, gar nichts mehr. Ich schlafe oft mit meinen Klamotten und Schuhen bei brennendem Licht ein und wache erst spät in der Nacht wieder auf. Dann geh' ich richtig schlafen.
Zum Glück hab' ich am Folgetag so gut wie nie feste Termine, sondern arbeite von zu Hause aus. Aber das ist alles mehr Mord als Sport.
Nach dem vorletzten Gespräch bin ich 'ne Woche flach gelegen, ich hab' grade Urlaub und dann hat das keiner gemerkt. Wenn der Urlaub rum ist..... ? Das macht mir Sorgen. Tagelang war ich da komplett außer Gefecht, mir war speiübel und ich war daneben und konnte kaum noch was essen und so'ne Käse halt. Schach Matt halt. Dieses Mal war er dann noch vorsichtiger als sonst und hat gemeint, dass, wenn ich nur xy aus dem Gespräch umsetze, wäre er schon hochzufrieden. Er sieht auch, dass ich einfach nicht mehr mehr kann.
Bei mir war das immer so, dass Therapie mich voll weghaut. Konnte Jahre lang nicht arbeiten, im Studium kann man sich gut verstecken. Im Job aber geht das nicht.
Na ja, was muss, muss! Es hat ja vorher auch geklappt. Man kommt immer irgendwie wieder klar, wenn man gefordert wird. Abschalten geht so schlecht. Und zum Heulen und Verzweifeln ist es mir oft. Und da bin ich ganz bestimmt nicht allein.
LG
ausgefuchst
Hallo, terapiegeschlauchte Leute!
Ich hatte lange überlegt, eine Therapie zu machen, habe dann einmal mit einer Therapie begonnen, aber bereits nach der dritten Stunde abgebrochen. Berufsbedingt (ich arbeite im einem sozialen Berufsumfeld, allerdings selbst in naturwissenschaftlicher Funktion) hatte ich bereits zuvor mehrere PsychologInnen kennengelernt, aber eben nur peripher. Jedesmal hatte ich dabei den Eindruck, ein außerordentlich mühsames Gegenüber zu haben. Ich bin faktenorientiert, analysiere, ziehe daraus meine Schlußfolgerungen. Im Gespräch mit Psychologen hatte ich stets den Eindruck, jeglicher logischer Zusammenhang würde hinterfragt, von allen Seiten belichtet, verkehrt herum aufgerollt und zerklaubt. Was mir in den doch seltenen beruflichen Begegnungen mit dieser Berufsgruppe als sehr mühsam erschien, entwickelte sich bei meinem eigenen Therapieversuch als reinster Horror. Die ständige Wortklauberei, das Zerreden jeglicher Zusammenhänge, die teis seltsamen Auffassungen, die keinen Stein auf den anderen liegen ließen, die dauernde Aufforderung, Gefühle näher zu charakterisieren, und noch näher, und noch mit anderen Worten, und, und, und....Ich war nicht nur danach k.O, sondern auch zutiefst verärgert, daß ich für diese, nach meinem Empfinden haarsträubend unsinnige Gespräche nicht nur meine Zeit geopfert hatte, und die Zeit, die ich mich eben noch im Anschluß daran geärgert hatte, sondern auch noch dafür bezahlt hatte. Und wenn ich mich so in diesem Forum umsehe, empfinden sehr viele hier ihre Therapie als zumindest recht anstrengend, zumeist sind die Therapien noch sehr langwierig, kostenintensiv und der Erfolg tritt -wenn überhaupt -äußest schleppend ein. Und ich meine nicht, daß die Ursache hierfür immer in der Schwere der psychischen Erkrankung liegt, sondern vielmehr erscheinen mir die üblichen Therapiekonzepte bzw. Modalitäten zu hinterfragen - und damit auch die Ausbildung darin. Wenn der Großteil der Klienten oder Patienten, wie immer man es nennen mag, anstatt gestärkt und entspannt ,die Therapiestunde gerädert, abgespannt und vielleicht sogar verärgert verläßt, kann doch etwas nicht stimmen. Normalerweise geht es mir doch auch bei Dingen, die ich sonst für mich mache, sei es um beruflich weiterzukommen, sei es Freizeitgestaltung, gut!
Ich hatte lange überlegt, eine Therapie zu machen, habe dann einmal mit einer Therapie begonnen, aber bereits nach der dritten Stunde abgebrochen. Berufsbedingt (ich arbeite im einem sozialen Berufsumfeld, allerdings selbst in naturwissenschaftlicher Funktion) hatte ich bereits zuvor mehrere PsychologInnen kennengelernt, aber eben nur peripher. Jedesmal hatte ich dabei den Eindruck, ein außerordentlich mühsames Gegenüber zu haben. Ich bin faktenorientiert, analysiere, ziehe daraus meine Schlußfolgerungen. Im Gespräch mit Psychologen hatte ich stets den Eindruck, jeglicher logischer Zusammenhang würde hinterfragt, von allen Seiten belichtet, verkehrt herum aufgerollt und zerklaubt. Was mir in den doch seltenen beruflichen Begegnungen mit dieser Berufsgruppe als sehr mühsam erschien, entwickelte sich bei meinem eigenen Therapieversuch als reinster Horror. Die ständige Wortklauberei, das Zerreden jeglicher Zusammenhänge, die teis seltsamen Auffassungen, die keinen Stein auf den anderen liegen ließen, die dauernde Aufforderung, Gefühle näher zu charakterisieren, und noch näher, und noch mit anderen Worten, und, und, und....Ich war nicht nur danach k.O, sondern auch zutiefst verärgert, daß ich für diese, nach meinem Empfinden haarsträubend unsinnige Gespräche nicht nur meine Zeit geopfert hatte, und die Zeit, die ich mich eben noch im Anschluß daran geärgert hatte, sondern auch noch dafür bezahlt hatte. Und wenn ich mich so in diesem Forum umsehe, empfinden sehr viele hier ihre Therapie als zumindest recht anstrengend, zumeist sind die Therapien noch sehr langwierig, kostenintensiv und der Erfolg tritt -wenn überhaupt -äußest schleppend ein. Und ich meine nicht, daß die Ursache hierfür immer in der Schwere der psychischen Erkrankung liegt, sondern vielmehr erscheinen mir die üblichen Therapiekonzepte bzw. Modalitäten zu hinterfragen - und damit auch die Ausbildung darin. Wenn der Großteil der Klienten oder Patienten, wie immer man es nennen mag, anstatt gestärkt und entspannt ,die Therapiestunde gerädert, abgespannt und vielleicht sogar verärgert verläßt, kann doch etwas nicht stimmen. Normalerweise geht es mir doch auch bei Dingen, die ich sonst für mich mache, sei es um beruflich weiterzukommen, sei es Freizeitgestaltung, gut!
Hi Lea!
Ich glaube nicht das Therapie zur Freizeitgestaltung gehört. Die Menschen die sich in eine Therapie begeben sind Krank. Das man nach einer Therapie geheilt ist sei dahin gestellt. Aber auf jedenfall soll es ja lebensbegleitent/fördernd sein. Ich kann mir nicht vorstellen (gerade weil es vielen nach der Therapie schlecht geht) das das ein grober Fehler ist.Therapie ist anstregend, denn es ist keine Belustigung.Vielleicht hattest Du auch nicht den richtigen Therapeuten.Wie in jeder Berufsgruppe gibt es sowie gute als auch schlechte Theras.Von heut auf morgen wird Therapie/Heilung nicht funktionieren. Das ist klar und sollte auch vor jeder Therapie beachtet werden.Menschen sind ja auch keine Maschinen, das alles per Knopfdruck funktioniert.
Ich glaube nicht das Therapie zur Freizeitgestaltung gehört. Die Menschen die sich in eine Therapie begeben sind Krank. Das man nach einer Therapie geheilt ist sei dahin gestellt. Aber auf jedenfall soll es ja lebensbegleitent/fördernd sein. Ich kann mir nicht vorstellen (gerade weil es vielen nach der Therapie schlecht geht) das das ein grober Fehler ist.Therapie ist anstregend, denn es ist keine Belustigung.Vielleicht hattest Du auch nicht den richtigen Therapeuten.Wie in jeder Berufsgruppe gibt es sowie gute als auch schlechte Theras.Von heut auf morgen wird Therapie/Heilung nicht funktionieren. Das ist klar und sollte auch vor jeder Therapie beachtet werden.Menschen sind ja auch keine Maschinen, das alles per Knopfdruck funktioniert.
Hallo Lea,
Ich habs bei einigen tiefenpsychologischen Therapeuten so kennengelernt wie Du schreibst (auch nicht bei allen), bei Verhaltenstherapeuten kaum. Hängt natürlich auch immer von der Art des Problems ab, was für den einzelnen richtig ist.
Meine Therapeutin ist da zum Glück anders. Ich finde sie sehr praxisbezogen und viele Dinge, die wir bereden, helfen mir meist immer sofort im Alltag.
Meine Therapeutin sagte mal, daß bei ihr die Patienten i.d.R. erleichtert und gestärkt nach Hause gehen und genauso empfinde ich es selber.
Sicher kann man das nicht pauschal sagen, es hängt sicher auch vom Problem ab. Jemanden, der z.B. extreme Angst vor MEnschen hat, wird eine Therapie wohl immer belasten, das liegt in der NAtur der Sache, aber bei anderen Problemen gibt es wohl keine Notwendigkeit, daß es einem durch die Therapie schlechter geht.
Nichtsdestotrotz finde ich meine Therapie zeitintensiv, weil ich mir dann doch häufig das GEsagte aufschreibe, mir darüber Gedanken mache oder vorbereite, was ich in der folgenden Stunde sagen will (um einen roten Faden zu haben, da die Therapiestunde ja zeitlich doch sehr beschränkt ist). Aber das geht halt nicht anders.
Viele Grüße
Im Gespräch mit Psychologen hatte ich stets den Eindruck, jeglicher logischer Zusammenhang würde hinterfragt, von allen Seiten belichtet, verkehrt herum aufgerollt und zerklaubt.
Tja, das kenne ich von manchen Therapeuten auch und das ist mir auch ein Greuel. Jedenfalls wenn es ein gewisses Ausmaß übersteigt. Aber es gibt andere Therapeuten, da ist das nicht so arg. Nicht gar nicht, denn im Grunde kommen die eigenen Probleme daher, daß man Dinge nicht hinterfragt, die aber zu hinterfragen wären. Ist vielleicht auch die Frage, wie die Therapeuten damit umgehen, ob sie wirklich von Anfang an "jeden Stein umdrehen" oder ob sie sich langsam rantasten (und das hängt sicher auch von der Therapieform ab). Aber im Laufe der ZEit schält sich immer mehr ein Problem heraus, wo das Hinterfragen ok ist und wo man das auch akzeptiert. Der Therapeut kann ja nicht hellsehen, daher weiß er zu Anfang auch nicht so genau, wo er suchen muß.Die ständige Wortklauberei, das Zerreden jeglicher Zusammenhänge, die teis seltsamen Auffassungen, die keinen Stein auf den anderen liegen ließen, die dauernde Aufforderung, Gefühle näher zu charakterisieren, und noch näher, und noch mit anderen Worten, und, und, und...
Ich habs bei einigen tiefenpsychologischen Therapeuten so kennengelernt wie Du schreibst (auch nicht bei allen), bei Verhaltenstherapeuten kaum. Hängt natürlich auch immer von der Art des Problems ab, was für den einzelnen richtig ist.
Meine Therapeutin ist da zum Glück anders. Ich finde sie sehr praxisbezogen und viele Dinge, die wir bereden, helfen mir meist immer sofort im Alltag.
Das ist aber auch nicht das allein-glückseligmachende, irgendwann merkt man daß Fakten sehr relativ sind. Daß das Hinterfragen von "Wahrheiten" andere Wahrheiten zutage bringt.Ich bin faktenorientiert, analysiere, ziehe daraus meine Schlußfolgerungen.
Das kenne ich gar nicht und hab hier auch oft etwas dagegen geschrieben, wenn hier das Bild aufkommt, eine Therapie müsse wehtun, oder es wäre normal, wenn es weh tut.Und wenn ich mich so in diesem Forum umsehe, empfinden sehr viele hier ihre Therapie als zumindest recht anstrengend, zumeist sind die Therapien noch sehr langwierig, kostenintensiv und der Erfolg tritt -wenn überhaupt -äußest schleppend ein
Meine Therapeutin sagte mal, daß bei ihr die Patienten i.d.R. erleichtert und gestärkt nach Hause gehen und genauso empfinde ich es selber.
Sicher kann man das nicht pauschal sagen, es hängt sicher auch vom Problem ab. Jemanden, der z.B. extreme Angst vor MEnschen hat, wird eine Therapie wohl immer belasten, das liegt in der NAtur der Sache, aber bei anderen Problemen gibt es wohl keine Notwendigkeit, daß es einem durch die Therapie schlechter geht.
Nichtsdestotrotz finde ich meine Therapie zeitintensiv, weil ich mir dann doch häufig das GEsagte aufschreibe, mir darüber Gedanken mache oder vorbereite, was ich in der folgenden Stunde sagen will (um einen roten Faden zu haben, da die Therapiestunde ja zeitlich doch sehr beschränkt ist). Aber das geht halt nicht anders.
Viele Grüße
@Lea73
begonnen wird. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, daß es bei dir ähnlich war. Umso verwirrter bin ich, daß du bereits nach der dritten Stunde die Therapie abgebrochen hast.
Entweder ist es so, daß ihr einfach keinen Draht zueinander hattet ( was ich am ehesten vermute, da sich ja in den ersten fünf probatorischen Sitzungen zeigen sollte ob Therapeut und Patient eine tragfähige thrapeutische Beziehung aufbauen können) oder aber ...
Psychotherapie ist ein bewusster und geplanter wechselseitiger Austausch zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen und Leidenszuständen. Dabei werden psychologische, d.h. wissenschaftlich fundierte Methoden verbaler und nonverbaler Kommunikation angewendet. Sie ist eine besondere Form einer kontrollierten menschlichen Beziehung, in der der Therapeut die jeweils spezifischen Bedingungen bereitstellt, um für den Patienten Veränderungen in Richtung einer Verminderung bzw. Heilung von seelischem oder auch körperlichem Leiden zu ermöglichen.
Manchmal ist es halt so, daß erst ein Tal der Tränen durchschritten werden muss, um am Ende wie der Phönix aus der Asche auf einem Hügel zu stehen.
Wenn ich durch einen Unfall einen körperlichen Schaden erlitten habe ist Physiotherapie auch sehr schmerzhaft...aber niemand stellt den Nutzen hierbei in Frage.
@Stöpsel
Realität und eigene Wahrnehmung zu erkennen! Das brachte mich in der Therapie enorm weiter.
Carry, aus meiner Sicht auf der therapeutischen Zielgeraden
Ich denke, daß eine Therapie in den meisten Fällen aus einer inneren Not herausIch hatte lange überlegt, eine Therapie zu machen, habe dann einmal mit einer Therapie begonnen, aber bereits nach der dritten Stunde abgebrochen.
begonnen wird. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, daß es bei dir ähnlich war. Umso verwirrter bin ich, daß du bereits nach der dritten Stunde die Therapie abgebrochen hast.
Entweder ist es so, daß ihr einfach keinen Draht zueinander hattet ( was ich am ehesten vermute, da sich ja in den ersten fünf probatorischen Sitzungen zeigen sollte ob Therapeut und Patient eine tragfähige thrapeutische Beziehung aufbauen können) oder aber ...
...du einfach eine falsche Vorstellung von Psychotherapie hast.Im Gespräch mit Psychologen hatte ich stets den Eindruck, jeglicher logischer Zusammenhang würde hinterfragt, von allen Seiten belichtet, verkehrt herum aufgerollt und zerklaubt. Was mir in den doch seltenen beruflichen Begegnungen mit dieser Berufsgruppe als sehr mühsam erschien, entwickelte sich bei meinem eigenen Therapieversuch als reinster Horror.
Psychotherapie ist ein bewusster und geplanter wechselseitiger Austausch zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen und Leidenszuständen. Dabei werden psychologische, d.h. wissenschaftlich fundierte Methoden verbaler und nonverbaler Kommunikation angewendet. Sie ist eine besondere Form einer kontrollierten menschlichen Beziehung, in der der Therapeut die jeweils spezifischen Bedingungen bereitstellt, um für den Patienten Veränderungen in Richtung einer Verminderung bzw. Heilung von seelischem oder auch körperlichem Leiden zu ermöglichen.
Niemand hat behauptet, daß eine Psychotherapie nicht anstrengend ist.Und wenn ich mich so in diesem Forum umsehe, empfinden sehr viele hier ihre Therapie als zumindest recht anstrengend,
Hier stimme ich dir absolut zu, natürlich sollte der Patient sich direkt bei dem Therapeuten über dessen Ausbildung und das Therapiekonzept erkundigen....Therapiekonzepte bzw. Modalitäten zu hinterfragen - und damit auch die Ausbildung darin.
Woher nimmst du die Information, daß es sich hierbei um einen Großteil der Patienten handelt????????Wenn der Großteil der Klienten oder Patienten, wie immer man es nennen mag, anstatt gestärkt und entspannt ,die Therapiestunde gerädert, abgespannt und vielleicht sogar verärgert verläßt, kann doch etwas nicht stimmen.
Manchmal ist es halt so, daß erst ein Tal der Tränen durchschritten werden muss, um am Ende wie der Phönix aus der Asche auf einem Hügel zu stehen.
Wenn ich durch einen Unfall einen körperlichen Schaden erlitten habe ist Physiotherapie auch sehr schmerzhaft...aber niemand stellt den Nutzen hierbei in Frage.
@Stöpsel
Du sprichst es aus.Daß das Hinterfragen von "Wahrheiten" andere Wahrheiten zutage bringt.
Realität und eigene Wahrnehmung zu erkennen! Das brachte mich in der Therapie enorm weiter.
Carry, aus meiner Sicht auf der therapeutischen Zielgeraden
Es gibt Leute, deren Geist immer Ferien hat.
Peter Sirius
Peter Sirius
Liebe ausgefuchst,
Is nur so eine Idee, aber vllt. wäre es für dich sinnvoll, die Telefongespräche mit deinem Therapeuten auf den Abend zu verlegen?! Denn dann ist meist die Familie auch zur Ruhe gekommen und du hättest u.U. Zeit für dich... auch über das Telefongespräch hinaus.
Ich habe auch einige Zeit gebraucht um, den für mich, idealen Zeitpunkt meiner wöchentlichen Therapiestunde zu finden.
LG Carry
Ich kann nach dem Gespräch meistens gar nichts mehr machen. Ich sitz' auf meiner Couch zu Hause, telefoniere mit ihm und danach bleib' ich immer einfach auf der Couch liegen, weil ich so hinüber bin. An dem Tag geht nichts mehr, gar nichts mehr. Ich schlafe oft mit meinen Klamotten und Schuhen bei brennendem Licht ein und wache erst spät in der Nacht wieder auf. Dann geh' ich richtig schlafen.
Is nur so eine Idee, aber vllt. wäre es für dich sinnvoll, die Telefongespräche mit deinem Therapeuten auf den Abend zu verlegen?! Denn dann ist meist die Familie auch zur Ruhe gekommen und du hättest u.U. Zeit für dich... auch über das Telefongespräch hinaus.
Ich habe auch einige Zeit gebraucht um, den für mich, idealen Zeitpunkt meiner wöchentlichen Therapiestunde zu finden.
LG Carry
Es gibt Leute, deren Geist immer Ferien hat.
Peter Sirius
Peter Sirius
Hallo lea73,Lea73 hat geschrieben:Hallo, terapiegeschlauchte Leute!
....................
Wenn der Großteil der Klienten oder Patienten, wie immer man es nennen mag, anstatt gestärkt und entspannt ,die Therapiestunde gerädert, abgespannt und vielleicht sogar verärgert verläßt, kann doch etwas nicht stimmen. Normalerweise geht es mir doch auch bei Dingen, die ich sonst für mich mache, sei es um beruflich weiterzukommen, sei es Freizeitgestaltung, gut!
ich kann mich Carry nur anschließen, eine Therapie ist ka Spaziergang und schon gar keine amüsante Freizeitgestaltung, sondern meistens eine Krankenbehandlung. Es geht doch gerade darum, (verschüttete) Gefühle zu bearbeiten, und das ist mit Sicherheit nicht immer entspannend, aber langfristig die Lösung, damit es psychisch besser geht. Um Logik geht es dabei auch nicht wirklich, auch streng nach einem vorgeschriebenen Schema ablaufende Prozesse wirst du nicht finden,...
Ich würde nur gerne wissen, was dich dazu bewogen hat, überhaupt einen Therapeuten aufzusuchen ? Abgesehen davon: es gibt solche und solche Therapeuten, vlt solltest du dich mal über die verschiedenen Richtungen schlau machen, falls du das nicht eh schon getan hast, und dir einfach mehrere Therapeuten anschauen, um einen zufinden, der dir zusagt
lgW
........................................................
Wer Tippfehler findet, darf sie behalten
Wer Tippfehler findet, darf sie behalten
-
Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
- , 41
- Beiträge: 702
Hi Ihr Lieben!
An sich bin ich ja raus aus dem Forum (Ist geil! ).
Aber die letzten Beiträge hier habe ich mitgekriegt, weil eine PN mich hergeführt hat.
Und was ich hier gelesen habe, hat mich animiert, doch was dazu zu schreiben, weil es mir einfach derart wichtig erscheint:
Ich kann allen Vorpostern hier im Großen und Ganzen zustimmen, obwohl und gerade auch, weil sich die Postings ja widersprechen.
Ich möchte das hier dann doch mal auf den Punkt bringen und ich denke, ich kann das auch, da ich wirklich sehr viel Therapieerfahrung gesammelt habe. Ich muss sagen, leider sammeln musste, bis ich endlich bei dem Thera rauskam, der mir wirklich helfen konnte.
Es sieht so aus:
Richtig ist: Therapie wird fast immer aus einem mehr oder minder großen Leidensdruck heraus begonnen. Therapie ist keine Spaßveranstaltung, ist nicht Freizeitgestaltung und auch nicht Selbstfindungsworkshop, sondern genauso notwendige medizinische Versorgung wie eine Blindarm-Op oder ein Gips am Bein, wenn es gebrochen ist.
Richtig ist insoweit auch: Therapie ist oft belastend, erfordert auch Geduld. Besserungen und Fortschritte kann man nicht mit der Brechstange erzwingen.
Ich kann was Lea73 berichtet zu 100 % bestätigen und ich denke, dass sie eine sehr scharfsinnige Beobachterin des Ganzen ist. Ich kann ihr auch nur dazu gratulieren, dass sie ganz selbstbewusst ihrer eigenen Meinung gefolgt ist und eine Therapie, die ihr nichts brachte, sondern doch eher schadete (im Sinne von Labilisierung und Kontrollverlust über die eigenen Gefühle und damit auch das eigene (Er-)Leben) konsequent abgebrochen hat. Ich denke, sie hat sich damit einen fetten Therapieschaden erspart.
Diesen habe z.B. ich mir - aber auch viele andere sich - eingefangen, weil wir nicht auf das innere Gefühl gehört haben, sondern uns haben manipulieren bzw. vertrösten lassen, mit Aussagen, die in Therapie ganz üblicherweise kommen wie
- anfangs wird's immer erst schlechter, bevor es aufwärts geht
- man muss diese Belastungen aushalten, nur dann kann Therapie wirksam sein
uvm.
Heute muss ich aus der Erfahrung sagen, dass man dem keinen Glauben schenken sollte, wenn einem sein Leben und seine Gesundheit lieb sind.
Moderne Psychotherapie hat immer unter dem Aspekt zu erfolgen, die Ressourcen, die da sind, zu erhalten, neue hinzuzugewinnen und zu erweitern.
Diesen "Wir machen Sie nieder und bauen Sie dann wieder auf!" ist veraltet, es ist schädlich und es einfach fahrlässig.
Ein Therapeut, der auf dem aktuellen Stand arbeitet, führt keine Labilisierung seines Patienten herbei, dh, auch wenn Therapie immer über weite Strecken belastend sein wird, wird ein guter und verantwortungsbewusster Therapeut dem so begegnen, dass man auch soviel mitnimmt, dass Therapie aufbauend wirkt und stabilisierend für den Alltag hilft.
Wo das nicht gegeben ist, ist man meines Erachtens nicht in guten Händen. Auf alle Fälle ist man aber bei jemadem, der nicht so gut arbeitet, wie man es Patienten anbieten kann und muss.
Daher: Es sollte jeder sehr genau drauf achten, wie ihm die Therapie bekommt. Und ein Therapieabbruch ist keinesfalls grundsätzlich eine schlechte Entscheidung, sondern eine oft lebensnotwendige.
Ein Medikament, dass man nicht verträgt oder nicht anschlägt oder zu schwere Nebenwirkungen verursacht, würde auch niemand weiternehmen, damit er sich nicht schädigt.
Für Therapie gilt nichts anders: Und ein Therapieabbruch weist nicht generell den Patienten als Therapieversager aus, sondern meiner Erfahrung ist es eher ein Indiz für das Versagen des Therapeuten.
Am schlechtesten sind die dran, die sich in den Ruin therapieren lassen, immer aus der Hoffnung heraus: Ich mach' doch Therapie, dann muss es doch helfen!!
Nein, oft hilft Therapie nicht, sondern schädigt. Sogar bei einer großen Mehrheit der Patienten ist das leider auch heute noch so.
So und nu' bin ich auch wieder weg!
ausgefuchst
PS Und es kann immer sein, dass einfach an der Kombi was nicht stimmt: Es kann die falsche Therapieform sein oder die falsche Person; manchmal stimmt einfach die Chemie nicht, aber ganz oft, ist auch einfach der Therapeut mit dem Fall überfordert und lässt dann diese Überforderung am Patienten aus, indem er ihm Versagen in der Therapie vorwirft. Andere Therapeuten spielen den ausbleibenden Therapieerfolg herunter und pathologisieren den Patienten dadurch immer mehr.
Auch ständiges Hinterfragen tut sehr vielen Patienten nicht gut. Daher: Wer eine Therapie schmeißt, die ihn seine Gedanken und Gefühle nur noch zum Rotieren bringt, hat nach meiner Erfahrung eine sehr gute Entscheidung getroffen.
An sich bin ich ja raus aus dem Forum (Ist geil! ).
Aber die letzten Beiträge hier habe ich mitgekriegt, weil eine PN mich hergeführt hat.
Und was ich hier gelesen habe, hat mich animiert, doch was dazu zu schreiben, weil es mir einfach derart wichtig erscheint:
Ich kann allen Vorpostern hier im Großen und Ganzen zustimmen, obwohl und gerade auch, weil sich die Postings ja widersprechen.
Ich möchte das hier dann doch mal auf den Punkt bringen und ich denke, ich kann das auch, da ich wirklich sehr viel Therapieerfahrung gesammelt habe. Ich muss sagen, leider sammeln musste, bis ich endlich bei dem Thera rauskam, der mir wirklich helfen konnte.
Es sieht so aus:
Richtig ist: Therapie wird fast immer aus einem mehr oder minder großen Leidensdruck heraus begonnen. Therapie ist keine Spaßveranstaltung, ist nicht Freizeitgestaltung und auch nicht Selbstfindungsworkshop, sondern genauso notwendige medizinische Versorgung wie eine Blindarm-Op oder ein Gips am Bein, wenn es gebrochen ist.
Richtig ist insoweit auch: Therapie ist oft belastend, erfordert auch Geduld. Besserungen und Fortschritte kann man nicht mit der Brechstange erzwingen.
Ich kann was Lea73 berichtet zu 100 % bestätigen und ich denke, dass sie eine sehr scharfsinnige Beobachterin des Ganzen ist. Ich kann ihr auch nur dazu gratulieren, dass sie ganz selbstbewusst ihrer eigenen Meinung gefolgt ist und eine Therapie, die ihr nichts brachte, sondern doch eher schadete (im Sinne von Labilisierung und Kontrollverlust über die eigenen Gefühle und damit auch das eigene (Er-)Leben) konsequent abgebrochen hat. Ich denke, sie hat sich damit einen fetten Therapieschaden erspart.
Diesen habe z.B. ich mir - aber auch viele andere sich - eingefangen, weil wir nicht auf das innere Gefühl gehört haben, sondern uns haben manipulieren bzw. vertrösten lassen, mit Aussagen, die in Therapie ganz üblicherweise kommen wie
- anfangs wird's immer erst schlechter, bevor es aufwärts geht
- man muss diese Belastungen aushalten, nur dann kann Therapie wirksam sein
uvm.
Heute muss ich aus der Erfahrung sagen, dass man dem keinen Glauben schenken sollte, wenn einem sein Leben und seine Gesundheit lieb sind.
Moderne Psychotherapie hat immer unter dem Aspekt zu erfolgen, die Ressourcen, die da sind, zu erhalten, neue hinzuzugewinnen und zu erweitern.
Diesen "Wir machen Sie nieder und bauen Sie dann wieder auf!" ist veraltet, es ist schädlich und es einfach fahrlässig.
Ein Therapeut, der auf dem aktuellen Stand arbeitet, führt keine Labilisierung seines Patienten herbei, dh, auch wenn Therapie immer über weite Strecken belastend sein wird, wird ein guter und verantwortungsbewusster Therapeut dem so begegnen, dass man auch soviel mitnimmt, dass Therapie aufbauend wirkt und stabilisierend für den Alltag hilft.
Wo das nicht gegeben ist, ist man meines Erachtens nicht in guten Händen. Auf alle Fälle ist man aber bei jemadem, der nicht so gut arbeitet, wie man es Patienten anbieten kann und muss.
Daher: Es sollte jeder sehr genau drauf achten, wie ihm die Therapie bekommt. Und ein Therapieabbruch ist keinesfalls grundsätzlich eine schlechte Entscheidung, sondern eine oft lebensnotwendige.
Ein Medikament, dass man nicht verträgt oder nicht anschlägt oder zu schwere Nebenwirkungen verursacht, würde auch niemand weiternehmen, damit er sich nicht schädigt.
Für Therapie gilt nichts anders: Und ein Therapieabbruch weist nicht generell den Patienten als Therapieversager aus, sondern meiner Erfahrung ist es eher ein Indiz für das Versagen des Therapeuten.
Am schlechtesten sind die dran, die sich in den Ruin therapieren lassen, immer aus der Hoffnung heraus: Ich mach' doch Therapie, dann muss es doch helfen!!
Nein, oft hilft Therapie nicht, sondern schädigt. Sogar bei einer großen Mehrheit der Patienten ist das leider auch heute noch so.
So und nu' bin ich auch wieder weg!
ausgefuchst
PS Und es kann immer sein, dass einfach an der Kombi was nicht stimmt: Es kann die falsche Therapieform sein oder die falsche Person; manchmal stimmt einfach die Chemie nicht, aber ganz oft, ist auch einfach der Therapeut mit dem Fall überfordert und lässt dann diese Überforderung am Patienten aus, indem er ihm Versagen in der Therapie vorwirft. Andere Therapeuten spielen den ausbleibenden Therapieerfolg herunter und pathologisieren den Patienten dadurch immer mehr.
Auch ständiges Hinterfragen tut sehr vielen Patienten nicht gut. Daher: Wer eine Therapie schmeißt, die ihn seine Gedanken und Gefühle nur noch zum Rotieren bringt, hat nach meiner Erfahrung eine sehr gute Entscheidung getroffen.
@Lea 73:
Ich denke wenn es eine einfache Lösung gäbe, dann hätten Psychologen sie shcon gefunden und würden sie anwenden. Immerhin sollen Psychologen auch Naturwissenschaftler sein.
Der logische, scharfsinnige Verstand mit dem manch einer gesegnet ist (ich zähle mich auch dazu) ist ein Teil von mir. Ein wichtiger und guter vielleicht, aber nur ein Teil von mir und nicht mein ganzes Ich. Mein Ich hat auch noch andere Aspekte und Funktionen. Und zumindest in meiner Therapie geht es um die. Mit meinem Verstand habe ich ja kein Problem. Du Wahrscheinlich auch nicht. Was würde es also nützen ihn zum Gegenstand und Mittel der Therapie zu machen?
Therapie heißt genau das zum Gegenstand zu machen, womit man ein Problem hat. Und das ist nunmal per definition oft mühseelig, unerquicklich, ärgerlich und zäh, sonst wäre es ja kein (ernsthaftes) Problem. Ist ja wie überall im Leben. Ich lerne Vokabeln, die ich noch nicht kann. Ich trainiere im Sport Dinge, die ich noch nicht kann. Unter der Prämisse, das ich weiterkommen will.
Nun muss und kann man nicht ständig und in jedem Lebensbereich weiter kommen. Vielleicht reicht es einem jahrelang die selbe Distanz zu joggen, dass wird dann irgendwann einfach und entspannt. Ist ja total okay. Und wenn einem eben das eigene Innenleben reicht, wenn man damit gut klar kommt, wie es ist, dann hat man eine Therapie nicht nötig. Und dann ist es auch fraglich ob der Steuerzahler für so einen Selbstfindungstripp aufkommen muss.
Zur Therapie geht man aber, wenn das Innenleben Aspekte, Konflikte hat, die so problematisch sind, das es einen daran hindert ein normales (von glücklich und erfüllt will ich erstmal noch nicht sprechen) Berufs- und Privatleben zu führen, sich normal zu Entwickeln, dass es einen massiv belastet.
Ich denke wenn es eine einfache Lösung gäbe, dann hätten Psychologen sie shcon gefunden und würden sie anwenden. Immerhin sollen Psychologen auch Naturwissenschaftler sein.
Der logische, scharfsinnige Verstand mit dem manch einer gesegnet ist (ich zähle mich auch dazu) ist ein Teil von mir. Ein wichtiger und guter vielleicht, aber nur ein Teil von mir und nicht mein ganzes Ich. Mein Ich hat auch noch andere Aspekte und Funktionen. Und zumindest in meiner Therapie geht es um die. Mit meinem Verstand habe ich ja kein Problem. Du Wahrscheinlich auch nicht. Was würde es also nützen ihn zum Gegenstand und Mittel der Therapie zu machen?
Therapie heißt genau das zum Gegenstand zu machen, womit man ein Problem hat. Und das ist nunmal per definition oft mühseelig, unerquicklich, ärgerlich und zäh, sonst wäre es ja kein (ernsthaftes) Problem. Ist ja wie überall im Leben. Ich lerne Vokabeln, die ich noch nicht kann. Ich trainiere im Sport Dinge, die ich noch nicht kann. Unter der Prämisse, das ich weiterkommen will.
Nun muss und kann man nicht ständig und in jedem Lebensbereich weiter kommen. Vielleicht reicht es einem jahrelang die selbe Distanz zu joggen, dass wird dann irgendwann einfach und entspannt. Ist ja total okay. Und wenn einem eben das eigene Innenleben reicht, wenn man damit gut klar kommt, wie es ist, dann hat man eine Therapie nicht nötig. Und dann ist es auch fraglich ob der Steuerzahler für so einen Selbstfindungstripp aufkommen muss.
Zur Therapie geht man aber, wenn das Innenleben Aspekte, Konflikte hat, die so problematisch sind, das es einen daran hindert ein normales (von glücklich und erfüllt will ich erstmal noch nicht sprechen) Berufs- und Privatleben zu führen, sich normal zu Entwickeln, dass es einen massiv belastet.
amor fati
Nun ja, insoweit kann ich mich eigentlich nur Vallée anschließen: Kopfmäßig/kognitiv bin ich auch verhältnismäßig fit, so dass der Fokus dzt. eher auf der emotionalen Schienen liegt.die dauernde Aufforderung, Gefühle näher zu charakterisieren, und noch näher, und noch mit anderen Worten, und, und, und....
Wichtig ist, dass eine entsprechende Aufgabe dann den (emotionalen) Fähigkeiten angepasst ist... so dass es bei mir in der Klinik sozusagen erstmal mit einem Grundkurs losging (mit Reduktion auf ein paar wenige Grundgefühle). Und das war gerade schwer genug, weil ich zu der Zeit als gar nicht sagen/spüren oder ableiten konnte, was ich gerade fühle. Mittlerweile bin ich schon ein ganzes Stück weiter, so dass mich Fragen nach Gefühlen nicht mehr unbedingt überfordern. Und je mehr ich dann insoweit bei mir sein kann, desto mehr lerne ich das Gefühl dann kennen.
Nun ja, dass Therapie ein Spaziergang ist, sagt auch niemand . Dass Therapie langwieriger sein kann als ursprünglich gedacht, kann schon passieren. Es wäre halt unrealistisch, dass alle Schwierigkeiten, die sich über Jahre eingeschleift haben, weil man sie nicht bewältigen konnte, kurzfristig behebbar sind.Und wenn ich mich so in diesem Forum umsehe, empfinden sehr viele hier ihre Therapie als zumindest recht anstrengend, zumeist sind die Therapien noch sehr langwierig, kostenintensiv und der Erfolg tritt -wenn überhaupt -äußest schleppend ein.
Welche Konzepte und Modalitäten meinst du konkret? Ich hatte (insbes. auch in der Klinik) das Glück (?), dass mein Thera sehr up-to-date war und mit moderneren, teils übergreifenden Konzepten gearbeitet hat. Nun ja, und auch bei der Suche nach amb. Weiterbetreuung meinten manche Theras für mich seien evtl. Modifikationen erforderlich. Modifizierte Konzepte (was konkret soll btw. deiner Ansicht nach an den üblichen Konzeptionen/Modalitäten modifiziert werden?) scheint es also grundsätzlich zu geben. Die andere Frage ist dann, ob der Thera danach arbeitet. Wenn nein, gilt es evtl. nach einem solchen Ausschau zu halten (wobei es natürlich insbes. auch darauf ankommt, ob das Konzept, das einem selbst verschwebt überhaupt zum Patienten passt). Ein gutes Konzept ist für mich eines, das zum Patienten passt... was nun nicht heißt, dass ein kognitiv überproportional starker Patient (wie zum Bleistift ich oder vielleicht auch du) auschließlich kognitiv gefüttert werden soll.sondern vielmehr erscheinen mir die üblichen Therapiekonzepte bzw. Modalitäten zu hinterfragen - und damit auch die Ausbildung darin.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag