Im SWR2 ist die Sendereihe "Leben" montags bis freitags von 10.05 - 10.30 Uhr zu hören. Erreichen kann man die Homepage dieser Reihe unter diesem Link.
Aus dem aktuellen Programm für Februar:
Montag, 04.02.2008
Topfschlagen oder Erlebnispark?
Kindergeburtstage heute
Kindergeburtstage sind eine recht neue Einrichtung: zunächst nur ein Brauch der Oberschicht im 18. Jahrhundert. Den meisten Eltern fehlten damals Geld und Zeit für derartige Festivitäten. Heute gehören zum Standard eines Kindergeburtstags Schnitzeljagd und Flaschendrehen bei Kakao und Schokokuchen mit Smarties. Doch das reicht offensichtlich vielen Kindern nicht mehr. Oder sind es gar die Eltern, die hinter den neuen Ansprüchen stecken? Von aufwändigen Einladungskarten bis hin zu Überraschungstüten für die Gäste - immer auf der Suche nach dem Besonderen, werden die Geburtstage der Sprösslinge zunehmend ausgelagert: in Kletterhallen, zu McDonalds oder in tolle Erlebnisparks. Verantwortung abgeben, das Mobiliar schonen, Selbstdarstellung - was steckt dahinter?
Mittwoch, 06.02.2008
Sie gehören zu uns
Ehemalige psychiatrische Langzeitpatienten und ihre Integration
"Ist es erlaubt, das Meer mit den Füßen zu berühren?" fragte Erich Paul, als er nach 40 Jahren in der Psychiatrie zum ersten Mal in seinem Leben das Meer sah. Er ist einer von 435 psychiatrischen Langzeitpatientinnen, die zwischen 1981 und 1996 langsam auf ein eigenständiges Leben vorbereitet wurden und schließlich das Landeskrankenhaus in Gütersloh verlassen haben. Sie leben jetzt in eigenen Wohnungen oder in betreuten Wohngruppen, wie fast alle psychisch Kranken in Deutschland. Denn das Projekt in Gütersloh machte Schule und gilt bis heute als vorbildlich. Der bekannte deutsche Psychiater Klaus Dörner, damals ärztlicher Leiter der Westfälischen Klinik, hat mit seinem Team eine Integrationsstruktur aufgebaut, die es den entlassenen Patienten möglich macht, am Leben in der Gemeinde teilzunehmen. Marietta Morawska-Büngeler hat mit Ärzten über die Hintergründe des Projekts gesprochen und einige der ehemaligen Langzeitpatienten besucht.
Freitag, 08.02.2008
Verlässlich und achtsam sein
Zehn Regeln für eine gelingende Partnerschaft
Wie ist die Liebe in Paarbeziehungen auf Dauer zu erhalten? Indem man Bedingungen schafft, unter denen die Liebe gedeiht, sagt der Psychotherapeut Hans Jellouschek und nennt zehn Punkte, darunter die Achtsamkeit und die Verbindlichkeit. Enttäuschungen sind indes kaum zu vermeiden, bringen die Paare aber wieder auf den Boden der Realität zurück und entzaubern so manche Illusion.
Montag, 11.02.2008
Eine Wunde, die niemals heilt
Frauenbeschneidung in Europa
Einwanderung brachte die Frauen-Beschneidung von Afrika nach Europa. Maßnahmen zur Verhinderung der Beschneidung müssen erst neu geschaffen werden. Die Gerichte, Behörden und auch die Mediziner stehen betroffenen Frauen nicht selten ratlos gegenüber. Allein in Deutschland leben rund 20.000 betroffene Frauen und die Zahl der bedrohten Mädchen muss mindestens doppelt so hoch geschätzt werden. Die Somalierin Fadumo Korn aus München weiß wovon sie spricht, wenn sie das Ritual als "brutalen Einschnitt ins Leben" beschreibt, denn sie wurde selbst als kleines Mädchen beschnitten. Sie erzählt uns ihre Geschichte und ihren langen Weg zu einer Operation, die sie wieder "öffnete". Heute vermittelt sie beschnittene Frauen an den Münchner Chirurgen Dr. Jürgen Schaff, der sich auf die Rückoperationen spezialisiert hat.
Mittwoch, 13.02.2008
Typisch Mann!?
Vom Nutzen und Nachteil des Vorurteils
Wir alle haben Vorurteile. Ob es um Politiker, Professoren, Frauen am Steuer, Ostfriesen oder Kopftuchträgerinnen geht: Vorgefertigte Meinungen begleiten unseren Alltag; es scheint, dass wir ohne sie nicht auskommen. Warum halten sich Vorurteile so hartnäckig, welchen Nutzen haben sie, wie werden sie weitergegeben, und vor allem: Wie kann man sie abbauen? Der Sozialpsychologe Jens Förster hat sich eingehend mit Vorurteilen beschäftigt und ein Buch über Schubladendenken geschrieben, in das eigene Erfahrungen einfließen. Denn Förster ist nicht nur Wissenschaftler, er tritt auch als Kabarettist und Chansonsänger auf und entspricht damit ganz und gar nicht dem Bild eines typischen deutschen Professors.
Dienstag, 19.02.2008
In meinem Kopf waren seine Eltern Monster
Ein ungewöhnlicher Weg zur "offenen Adoption"
Als Marina Hoffmann ihren späteren Adoptivsohn Nico das erste Mal im Krankenhaus sah, löste das in ihr sehr widersprüchliche Gefühle aus. Liebe auf den ersten Blick zu dem völlig unterentwickelten Kind, das nur aus flehenden Augen zu bestehen schien, und lodernden Zorn auf die Eltern, die dieses Kind so vernachlässigt hatten. Sie hätte sich damals nicht vorstellen können, dass sie einmal Kontakt zu diesen Eltern haben, dass Nico seine leiblichen Eltern besuchen würde. Marina Hoffmann erzählt die ungewöhnliche Geschichte einer "offenen Adoption", das heißt einer Adoption, bei der die leiblichen und die Adoptiveltern miteinander in Kontakt stehen und auch das Adoptivkind seine Herkunftsfamilie kennt und sich mit den leiblichen Eltern treffen kann
Mittwoch, 20.02.2008
Ein Gefühl von Befreiung
Eine Tochter bricht den Kontakt zu ihren Eltern ab
Ilse und Herbert Becker haben zwei Töchter. Die Jüngere hat ihnen in der Pubertät eine ganze Menge zugemutet. Mit Katja, der Älteren, gab es keine Probleme. Im Gegenteil, die Beziehung war vertrauensvoll und eng. Die Tochter erzählte nahezu alles, was sie bewegte. Aber dann wurde es irgendwann doch noch schwierig, so schwierig, dass es zweimal zu Kontaktabbrüchen kam, zuletzt vor vier Jahren. Für Ilse und Herbert Becker war das nicht leicht zu verstehen.
Sie wünschten sich, die Probleme im Gespräch zu klären. Aber genau das gelang nicht. Rückblickend wird deutlich: Die Konflikte, die zu dem Kontaktabbruch führten, waren nur mittelbar der Grund; es ging vor allem darum, sich innerlich abzunabeln. Es klingt paradox, aber der Kontaktabbruch war für die Tochter die einzige Möglichkeit, der Angst vor der innerlichen Trennung von den Eltern standzuhalten. Die dadurch gewonnene Unabhängigkeit macht es ihr langsam wieder möglich, sich den Eltern zu nähern.
Donnerstag, 21.02.2008
Die Toten sind gegenwärtig
Mein Umgang mit Verstorbenen
Der Autor hat fast alle nahen Verwandten und seine engsten Freunde durch Tod verloren. Die Verwandlung der lebendigen Menschen in Staub und Asche ist eine Provokation für das Denken. Was ist von den einst vertrauten Personen übrig? Sind sie irgendwo? Der Autor betreibt keine religiöse Spekulation, sondern gibt seine Erfahrungen wieder in der Beschäftigung und im Umgang mit den Verstorbenen, die für ihn in besonderer Weise gegenwärtig sind.
Mittwoch, 27.02.2008
Markus springt ins kalte Wasser
Coming Out in der Familie
Homosexualität ist heute kein Thema mehr. Politiker und Prominente outen sich und finden breite Anerkennung. Schwule und Lesben können offen zu ihrer sexuellen Neigung stehen - Sie gehören zum Alltag. Die Gesellschaft scheint toleranter geworden zu sein. Doch wie leicht ist es für Homosexuelle wirklich sich zu outen? Andreas Spreier hat mit Markus über sein Coming Out gesprochen. Er hat seine Eltern, seine Schwester und eine gute Freundin gefragt, wie sie Markus erlebt haben und herausgefunden, wie Homosexualität den Alltag einer Familie auf den Kopf stellen kann und wie schwierig es für Homosexuelle auch heute noch sein kann, in die scheinbar so tolerante Öffentlichkeit zu treten, wie wenig ein Coming Out mit Alltag gemein hat und wie Homosexualität zu einem Thema für die ganze Familie wird.
Freitag, 29.02.2008
Geliebte Täter
Wie ein Privatdetektiv die Heiratsschwindler durchschaut und was eine hereingelegte Frau zu sagen hat
Er bewegt sich dezent im Hintergrund - nur nicht auffallen lautet das Motto des Privatdetektivs, der Betrügern und Heiratsschwindlern auf der Spur ist: Mit Taktik und Psychologie, mit klassischen Ermittlungsmethoden und moderner Technik versucht er Frauen mit gebrochenem Herzen und abgeräumtem Konto zu helfen. Eine Kölner Privatdetektei um Ugur Uguray hat gut zu tun, sie arbeitet diskret im Hintergrund und Ugur Uguray kann aufgrund seiner Fälle ein Psychogramm der Heiratsschwindler und Betrüger erstellen: Er kennt ihre Tricks und ihren Charme, weiß, wo sie am liebsten residieren und hat ihre Geschichten studiert: die immer wiederkehrenden "zufälligen" Begegnungen mit reichen, alleinstehenden Frauen, die sie vorher gezielt recherchiert haben.
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