Trennungstypen (Erfahrungsfundus gefragt)

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Trennungstypen (Erfahrungsfundus gefragt)

Beitrag Mo., 01.03.2010, 20:46

Hallo,

absichtlich in der Plauderecke untergebracht.

Angeregt vom Spruch, den ich von Pitt las:
"Beim Erben und beim Trennen, lernt man Menschen kennen."
wüsste ich gern mehr über entsprechende Trennungstypen und -typinnen. Sind da Klassifizierungen möglich?
Bin auf eure Erfahrungen - von tragisch über böse bis harmonisch und lustig - gespannt.

Gruß
Anastasius

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Rezna
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Beitrag Mo., 01.03.2010, 20:51

Also den Sinn, das zu Typisieren hinterfrage ich jetzt mal: Wozu?

Die Erfahrung haben wohl die Meisten gemacht, oder? Die Frage ist auch: Hat das Konsequenzen?
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
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Beitrag Mo., 01.03.2010, 21:02

Arta hat geschrieben:Also den Sinn, das zu Typisieren hinterfrage ich jetzt mal: Wozu?
Ehrlich gesagt, einen größéren Sinn habe ich damit nicht verbunden. Deshalb, das mag mich entschuldigen, in der Plauderecke.
Arta hat geschrieben:Die Frage ist auch: Hat das Konsequenzen?
Ich glaube keine. Nur die, wie wenn man z. B. durch den Botanischen Garten geht. Da stehen immer so kleine Schildchen dran zur Orientierung. Sozusagen eine "psychologische Botanisierung".

Gruß
Anastasius

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kamikatze
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Beitrag Mo., 01.03.2010, 22:14

Anastasius hat geschrieben:Sozusagen eine "psychologische Botanisierung".
na dann will ich mich mal outen:
mein name sei: Myrmeleontidae

weil:
Es gibt nur wenige Insektengruppen, die wie die meisten Ameisenlöwen eine extrem psammophile (sandliebende) Lebensweise führen, also das Bewohnen und vollständige Eingegrabensein in offenen, sonnenexponierten Sandflächen. Den Extremfall dieser Anpassung stellen die obligatorisch trichterbauenden Arten dar, die durch ihren Körperbau ausschließlich auf diese Methode des Beutefangs angewiesen sind.

Fangtrichter mit Resten einer AmeiseDer Trichterbau ist in doppelter Hinsicht eine perfekte Anpassung an die lebensfeindliche Umgebung trockenheißer Sandgebiete
aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Ameisenl%C3%B6we

als ameisenlöwin vergrabe ich mich im sand wenn es lebensfeindlich wird...


Anastasius hat geschrieben:wüsste ich gern mehr über entsprechende Trennungstypen und -typinnen. Sind da Klassifizierungen möglich?
kannst du was damit anfangen??
Ich rotiere höchstens,
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...

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Pitt
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Beitrag Mo., 01.03.2010, 22:30

Ich trenne mich gar nicht.
Ich beende nichts.
Ich arrangiere mich mit allem.
Mich muss man demzufolge rauswerfen.
Meinen Trennungstyp würde ich mithin als "Aussitzer" oder "Einschlafenlasser" beschreiben.
Ich hab, wenn ichs recht bedenke, noch nicht mal nen Arbeitsplatz aktiv selbst gekündigt, da ich früher lange mit befristeten Arbeitsverhältnissen konfrontiert war.
Und Wohnungen hab ich nur aufgrund Studien- oder Arbeitsortwechsel oder Zusammenziehen gekündigt.
O.k., Autos fahr ich nicht mehr, bis der TÜV uns scheidet. Irgendwann ist man derart von der Ansammlung von Kleinigkeiten genervt...
Ansonsten bin ich der treueste Hund unter der Sonne.
Anastasius, ich bin jetzt am Thema vorbei, ich weiss.
Aber meine Risikoscheu und Anspruchslosigkeit ist sicherlich Generalthema in meinem psychologischen Leben. Und dies ist schließlich ein Psychoforum.
Ich bin mit meinem blassgrünen Gras zufrieden.
Das Gras mag anderswo grüner sein, aber vermutlich ist die satte Farbe durch durchschimmerndes Moos erzeugt.
Lg
Pitt

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Beitrag Mo., 01.03.2010, 22:46

@ kamikatze,
kamikatze hat geschrieben:kannst du was damit anfangen??
Ja. Ist ja nichts dagegen zu sagen, mit den Raritäten anzufangen. Vielleicht gibt es aber auch noch den ordinären Typ A, B, C. Mal sehen.

@ Pitt.
Pitt hat geschrieben:Anastasius, ich bin jetzt am Thema vorbei, ich weiss.
Nö nö.
Pitt hat geschrieben:O.k., Autos fahr ich nicht mehr, bis der TÜV uns scheidet. Irgendwann ist man derart von der Ansammlung von Kleinigkeiten genervt...
Das ist doch aber in einer Beziehung nicht anders. Oder? Und, anders als dort, Autos können doch nichts dafür.
Pitt hat geschrieben:Das Gras mag anderswo grüner sein, aber vermutlich ist die satte Farbe durch durchschimmerndes Moos erzeugt.
Gewiss, gewiss.
Pitt hat geschrieben:Ansonsten bin ich der treueste Hund unter der Sonne.
Ich finde, das hat was. Und hoffe, auch Abens und Nachts.

Gruß
Anastasius


Eremit
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Beitrag Mo., 01.03.2010, 23:17

Hm.

Ich bin dann eine Art Diplomat. Mit versteckter Klinge im Spazierstock.

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Beitrag Mo., 01.03.2010, 23:47

Gaaanz früher, so bei Sachen, wo nicht klar war, ob es wirklich was was wird, habe ich mich eher heimlich und unauffällig aus dem Staub gemacht. Finde ich heute immer noch erbärmlich und erinnere mich ungern daran. Kein Ruhmesblatt, das Gegenteil.
A.

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Marja
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Beitrag Di., 02.03.2010, 09:44

Ein toller thread! Für mich persönlich macht es Sinn, meine eigenen Mustern dabei mal zu beschreiben und wer weiß, vielleicht habe ich heute dadurch die ultimative Erkenntnis!
Also, hier mein outing:

Es läuft stets so ab - ich verteile in meinen Beziehungen bevor ich sie beende (was immer mein Part bisher war) - noch ca. 1000 Chancen, dass sich der Partner "bessern" kann. Egal, ob er mich betrogen, belogen oder bestohlen hat, ich glaube sehr lange an den guten Kern, und warte und hoffe elends lange durch Gespräche und Geduld, es wird sich noch bessern und das Blatt wird sich wenden, denn ansonsten würde ja alles passen.
(die Erfahrung hat gezeigt, es ändert sich NIE etwas).
Nachdem ich dann alle meine Resourcen aufgebraucht habe, und investiert und investiert habe und nicht mehr kann, kommt knapp vor dem Zusammenbruch der Überlebenstrieb in mir durch, und dann mache ich einen nachhaltig glatten Schnitt, ohne ein Zurück.
Das ist dann immer der Punkt, wo sich die Kerle ernsthaft beginnen zu besinnen und verändern, und die nächsten Damen danken es mir. Für mich gibts jedenfalls die 1001 Chance nicht mehr.

Jetzt suche ich noch einen Typnamen für mich. Vielleicht: AufdenKopfsch***lassertyp???

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Nico
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Beitrag Di., 02.03.2010, 10:01

Ich hab noch nicht wirklich viele Trennungen hinter mir, aber wenn ich mich einmal entschlossen habe dass in einer Beziehung für mich nachhaltig die Luft draussen ist, mache ich einen klaren Schnitt und das war´s dann. Da werden dann nicht lange die Vor- und Nachteile die sich für mich daraus ergeben abgewogen sondern das Motto lautet " Auf zu neuen Ufern" und mal schauen was auf mich zukommt.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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TimpeTe
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Beitrag Di., 02.03.2010, 10:07

Hallo Anastasius

Ich habe mir in ganz frühen Jahren geschworen, dass ich aus einer Beziehung flüchte...wenn mich mein Partner fast nur noch nervt....
wenn er am morgen die Treppe herunterkommt und du denkst...oh mein Gott..warum schläft er nicht noch ne Weile....
und wenn ich abends höre, wie er sein Auto in die Garage fährt..und ich denke.....Dio...warum arbeitet er nicht als Fernfahrer....

wenn ich befürchten muss...den Respekt für diesen Menschen zu verlieren...
und wenn Gleichgültigkeit und Verachtung füreinander Normalität zu werden drohen

und wenn ich mich so umsehe..dann erkenne ich diese Muster bei vielen..da schaudert mich

für mich war es ganz schrecklich, mir einzugestehen, dass unsere Ehe tot ist...
ich bin fast daran zerbrochen.
mein Mann ist Alkohooliker --kein aggressiver...aber trotzdem..

ein schöner Tag zu dir...medusa
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)

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Laura13
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Beitrag Di., 02.03.2010, 10:29

Pitt hat geschrieben:Ich trenne mich gar nicht.
Ich mich wohl auch nicht......
bin mit meinem blassgrünen Gras zufrieden.
Das Gras mag anderswo grüner sein, aber vermutlich ist die satte Farbe durch durchschimmerndes Moos erzeugt.
Das glaube ich nämlich auch!
Beziehung ist immer auch Arbeit....die Schnittmenge zwischen zwei Menschen ist wohl meistens nicht sehr groß, sonst wäre es wohl auch langweilig.....Mit einem anderen Partner wäre es wohl nicht besser, nur anders problematisch....ach, wartet mal...ich hab da vor kurzem was gelesen, ich kopiers mal rein, das ist nämlich echt gut....allerdings schließt meine Meinung selbstverständlich gewalttätige Männer oder auch z.B. Alkoholiker aus,...eh klar....

Wir alle suchen nach diesem besonderen Menschen, der für uns bestimmt ist. Aber wenn du erst mal genügend Beziehungen hinter dir hast, dämmert dir langsam, dass es die richtige nicht gibt, nur verschiedene Geschmacksrichtungen von falsch. Warum das so ist? Weil du selbst auf die ein oder andere Art fehlerhaft bist und nach jemandem suchst, der auf eine Weise fehlerhaft ist, die dich ergänzt. Aber du musst schon eine Menge mitgemacht haben, bis sich dein Falsch-Sein vollständig entfalten kann. Erst wenn du auf deine innersten Dämonen gestoßen bist, auf deine unlösbaren Probleme – die, welche dich erst zu dem machen, der du wirklich bist -, dann bist du bereit, eine Partnerin für den Rest deines Lebens zu finden. Du suchst nämlich nach dem falschen Menschen. Aber nicht einfach nach irgendeinem falschen, sondern nach dem richtigen falschen, nach jemandem, den du verliebt anblickst und dabei denkst: „Genau dieses Problem möchte ich haben.“ Ich werde diesen besonderen Menschen finden, der auf die genau richtige Art der falsche für mich ist.

Andrew Boyd


LG
Laura
Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten
aus deinem Haar vergeßnen Sonnenschein.
Schau, ich will nichts, als deine Hände halten
und still und gut und voller Frieden sein.

Rainer Maria Rilke

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Eve...
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Beitrag Di., 02.03.2010, 12:14

Schön, Laura!

Ich bin von einer - in erster Ehe - widerwillig Bleibenden zur - in zweiter Ehe - bombenfest Bleibenden gworden; dazwischen lagen auch ein paar von den Erkenntnisse, die Du oben anführst.

Will sagen, die Gründe fürs Bleiben haben sich komplett verändert.

LG Eve

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Beitrag Di., 02.03.2010, 12:25

@ Laura13,


Schön, wenn man über das wahre Leben noch lachen kann.

Am besten fand ich die Stelle:
Du suchst nämlich nach dem falschen Menschen. Aber nicht einfach nach irgendeinem falschen, sondern nach dem richtigen falschen, nach jemandem, den du verliebt anblickst und dabei denkst: „Genau dieses Problem möchte ich haben.“


Gruß
Anastasius

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Beitrag Mi., 03.03.2010, 19:26

Weil es hier um Typisierung oder Schubladenzuordnung ging. Mir fallen ein paar Spezies ein.

A: Macht sich immer rarer und schließlich geräuschlos aus dem Staub.
B: Mag den, die, die er sitzen lässt, noch unheimlich gern, ehrlich, und will unbedingt befreundet bleiben.
C: Die "weil-Du" Variante.
D: Der "Hier stehe ich und kann nicht anders". Der Ohnmächtige, der (neuen) Liebe als Himmelsmacht völlig ausgeliefert.
E: Der Gelegenheitsabspringer. Schon lange auf dem Sprung. Braucht aber unmittelbar jemanden in dessen Armen er landet.

Sicher verbesserungswürdig und erweiterungsfähig.

A.

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